Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Slavische Philologie Wintersemester 2018/19 - LMU München
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
INHALTSVERZEICHNIS Prof. Dr. Ulrich Schweier.……………………………………………………………….. 3 Dr. Elena Graf…… ……………………………………………………………………... 5 Dr. Kinga Piskorz…........………………………………………………………………… 6 Dr. Jadwiga Piskorz-Simon.....……………………………………………………………. 7 Roman Fisun............................……………………………………………………………. 7 Prof. Dr. Riccardo Nicolosi ……………………………………………………………... 9 Apl. Prof. Dr. Raoul Eshelman........……………………………………………………… 11 Apl. Prof. Dr. Svetlana Kazakova………………………………………………………. 12 Dr. Anke Niederbudde …………………………………………………………………... 14 Dr. Jeanette Fabian-Winko ………………………………………………………………. 16 Dr. Anja Burghardt ……………………………………………………………………… 17 Dr. Philipp Kohl.... ……………………………………………………………………… 19 Slata Kozakova ………………………………………………………………………....... 21 Philipp Tvrdinić ……………………………………………………………………….... 21 Dr. Jan Jiroušek ………………………………………………………………………….. 22 Dr. Ilja Kukuj…………………………………………………………………………….. 22 Anna Shibarova …………………………………………………………………………. 23 Tatiana Ushakova/ Alina Katzmann-Döring................................................................................. 23 Dr. Małgorzata Zemła....................................................................................................................... 24 Agnieszka Stanko………………………………………………………………………... 24 Dr. Galina Vondráčková ………………………………………………………………… 25 Olga Stojanović-Frechette……………………………………………………………… 25 Dr. Olena Novikova .......................................................................................................................... 26 2
PROF. DR. ULRICH SCHWEIER Sprechstunde: Di 12:30–13:30 Uhr I Hgb. I E 312 Einführung in die slavistische Sprachwissenschaft I BA P 1.1, SLK WP 3, LA Russisch P 1.1, LA Polnisch, LA Tschechisch, Mag 2-stündig | Mo 14-16 Uhr c.t. | Hgb. | D Z003 Die Veranstaltung führt in die Kernbereiche der Sprachwissenschaft – Phonetik und Phonologie, Morphologie (Flexion und Wortbildung), Syntax, Semantik, Lexikologie, linguistische Pragmatik, Textlinguistik, Sozio- und Psycholinguistik – ein. Grundbegriffe der Linguistik sowie verschiedene theoretische Richtungen und Analyse- methoden werden anhand von slavischem Datenmaterial vorgestellt. Vorkenntnisse in einer slavischen Sprache sind nicht notwendig. Der Kurs wird mit einer Klausur abgeschlossen. Eine ausführliche Literaturliste wird in der 1. Sitzung verteilt. Einführung in die slavistische Sprachwissenschaft II BA P 1.2, SLK WP 3, LA Russisch WP 2.1, LA Polnisch, LA Tschechisch, Mag 1-stündig | Mo 16-17 Uhr c.t. | Hgb. | D Z003 Die Veranstaltung ist für Hauptfachstudierende konzipiert und bietet eine vertiefende Darstellung der Kernbe- reiche der Sprachwissenschaft: Phonetik und Phonologie, Morphologie (Flexion und Wortbildung), Syntax, Semantik, Lexikologie, linguistische Pragmatik, Textlinguistik, Sozio- und Psycholinguistik sowie Historische Linguistik. Vorkenntnisse in einer slavischen Sprache sind nicht notwendig. Eine ausführliche Literaturliste wird in der 1. Sitzung verteilt. Phonetik und Phonologie slavischer Sprachen BA WP 1.1, SLK WP 3, LA Russisch P 1.2, LA Polnisch, LA Tschechisch, Mag 2-stündig | Fr 10-12 Uhr c.t. | Hgb. | E 318 Diese Übung ist Teil eines Zyklus von elementaren Lehrveranstaltungen, die regelmäßig angeboten werden, und damit von zentraler Bedeutung für Studierende mit beliebigem sprachlichem Schwerpunkt. Ziel dieser zyk- lischen Veranstaltungen ist es, die wichtigsten Themenbereiche aus den Einführungen in die Sprachwissen- schaft einzeln aufzugreifen und zu vertiefen. Der Einstieg in diesen Veranstaltungszyklus ist jederzeit möglich. In der Übung werden zunächst als Einführung die übereinzelsprachlichen Grundlagen der Phonetik/ Phonologie anhand verschiedener theoretischer Ansätze ausführlich vorgestellt. Anschließend soll es darum gehen, die Phonemsysteme einer Reihe von slavischen Sprachen zu betrachten und miteinander zu vergleichen. Im dritten Abschnitt wird die Aufmerksamkeit den Aspekten der jeweiligen phonetischen Realisierungen gel- ten. In der Veranstaltung soll auch angeboten werden, dass die TeilnehmerInnen einige grundlegende Verfahren der phonetischen Datengewinnung und -auswertung probeweise durchführen und diskutieren. Zu diesem Zweck sollen u.a. sprachliche Daten selbst aufgezeichnet und anschließend mit Hilfe geeigneter Software (z.B. PRAAT) ‘interpretiert’ und visualisiert werden. Die Einzelheiten zu der Punktevergabe werden in der 1. Sitzung erläutert, außerdem erfolgt hier auch die Aus- wahl von Präsentationsthemen, so dass alle InteressentInnen unbedingt daran teilnehmen sollten. Petursson, M., Neppert, J. M. H., Elementarbuch der Phonetik. Hamburg 32002. Reetz, H., Artikulatorische und akustische Phonetik. Trier 1999. Wiede, E. et al., Phonetik und Phonologie (= Gabka, K., Russische Sprache der Gegenwart, Bd. 1). Leipzig 1987. 3
Namhafte Slavisten: Roman Jakobson BA WP 3.2, SLK WP 3, MA (2012) WP 1.1, WP 7.1Sla 1 und Sla 13, MA (2017) WP 1.1, WP 7.1, WP 18.1 und WP 24.1, LA Russisch P 8.1, Mag 2-stündig | DI 10-12 Uhr c.t. | Hgb. | E 318 Die Veranstaltung hat zum Ziel, einen Überblick über das linguistisch slavistische Gesamtwerk einer namhaften Einzelpersönlichkeit zu gewinnen und es aus heutiger Sicht kritisch zu betrachten. Roman Jakobson ist zum einen ein Paradebeispiel für einen Linguisten mit einem besonders breitgefächerten wissenschaftlichen Interes- se; zum anderen zeichnet er sich immer wieder auch durch einen ‘trans-linguistischen’ bzw. interdisziplinären Forschungsansatz aus, der vielfältige und interessante Berührungspunkte mit ‘Nachbardisziplinen’ der Linguis- tik aufweist, so u.a. mit der Literaturwissenschaft, aber auch etwa der medizinischen Pathologie etc. Behandelt werden sollen u.a. folgende Facetten des Jakobson’schen Werkes: Jakobson als Mitglied des Prager linguistischen Zirkels: Strukturalismus, Sprachfunktionen; Phonetik / Phonologie (distinktive Merkmale); Ka- sus: Gesamtbedeutungen; Syntagmatik / Paradigmatik (Zweiachsentheorie); Beiträge zur Zeichentheorie; Spracherwerbsforschung / Aphasie; sprachliche Universalien; Sprachwandel; die ‘Schwelle zur Literaturwissen- schaft’. Holenstein, E., Roman Jakobsons phänomenologischer Strukturalismus (= Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 116). Frankfurt 1975. Zentrum und Peripherie des Balkans BA WP 3.1, SLK WP 3, MA (2012) WP 1.2, MA (2017) WP 1.2, WP 7.2 und Sla 2, Mag 2-stündig | Do 10-12 Uhr c.t. | Hgb. | A 325 Am Anfang dieser Veranstaltung steht eine Einführung in die Balkanphilologie. Anschließend sollen neuere wissenschaftliche Publikationen insbesondere balkanslavistischer Ausrichtung vorgestellt und daraufhin befragt werden, inwieweit sie moderne linguistische Zugriffsweisen an traditionelle Vorstellungen über die Balkanspra- chen und ihre Spezifika herantragen und dieses Sprachareal somit auch in breitere aktuelle Forschungskontexte (Sprachkontaktforschung, Mehrsprachigkeitsforschung etc.) integrieren. Am Schluss soll u.a. kritisch hinterfragt werden, in welchem Umfang eine traditionelle Balkanphilologie noch aktuell ist, bzw. ob sie durch eine modernere Herangehensweise – etwa durch eine Eurolinguistik – ersetzt wer- den könnte. Die Einzelheiten zu der Punktevergabe werden in der 1. Sitzung erläutert, außerdem erfolgt hier auch die Aus- wahl von Präsentationsthemen, so dass alle InteressentInnen unbedingt daran teilnehmen sollten. http://home.uchicago.edu/~vfriedm/Articles/243Friedman.pdf Hinrichs, U. (Hg.), Handbuch der Südosteuropa-Linguistik. Wiesbaden 1999. Kahl, Th., Metzeltin, M., Schaller, H. (Hg.), Balkanismen heute. Wien 2012. Hinrichs, U., Kahl, Th., Himstedt-Vaid, P. (Hg.), Handbuch Balkan. Wiesbaden 2014. 4
Kolloquium slavistische Sprachwissenschaft BA WP 7.2, MA (2012) 9.1.1, MA (2017) WP 18.2 und 24.2, Mag 1-stündig | Fr 12-13 Uhr c.t. | Hgb. | E 318 Die Teilnahme an diesem Kolloquium ist obligatorisch für jene Studierenden, die bereits ein Thema für eine schriftliche Studienabschlussarbeit (Bachelor, Master) mit linguistischem Schwerpunkt bearbeiten. Sie ist aber auch für all diejenigen Studierenden der Bachelor- und Masterstudiengänge zu empfehlen, die sich in absehba- rer Zeit auf eine Abschlussprüfung vorbereiten. In dem Kolloquium wird es zum einen darum gehen, laufende Arbeiten vorzustellen und zu diskutieren; zum anderen können zukünftige schriftliche Arbeiten, aber auch mündliche Prüfungsanforderungen abgesprochen und in den Grundzügen geplant werden. DR. ELENA GRAF Sprechstunde: Do 11–12 Uhr I Hgb. I E 304 Einführung in die slavistische Sprachwissenschaft I BA P 1.1, SLK WP 3, LA Russisch P 1.1, LA Polnisch, LA Tschechisch, Mag 2-stündig | Do 8:30-10 Uhr c.t. | Hgb. | D Z001 Die Veranstaltung führt in die Kernbereiche der Sprachwissenschaft – Phonologie, Morphologie (Flexion und Wortbildung), Syntax, Semantik, Lexikologie, linguistische Pragmatik, Textlinguistik, Soziolinguistik – ein. Grundbegriffe der Linguistik sowie verschiedene theoretische Richtungen und Analysemethoden werden an- hand des slavischen Datenmaterials vorgestellt. Vorkenntnisse in einer slavischen Sprache sind nicht notwen- dig. Der Kurs wird mit einer Klausur abgeschlossen. Eine ausführliche Literaturliste liegt im Semesterapparat (Institutsbibliothek) aus. Einführung in die slavistische Sprachwissenschaft II BA P 1.2, SLK WP 3, LA Russisch WP 2.1, LA Polnisch, LA Tschechisch, Mag 1-stündig | Do 10-11 Uhr c.t. | Hgb. | D Z001 Die Veranstaltung bietet eine vertiefende Darstellung der Kernbereiche der Sprachwissenschaft: Phonologie, Morphologie (Flexion und Wortbildung), Syntax, Semantik, Lexikologie, linguistische Pragmatik, Textlinguistik, Soziolinguistik, Geschichte der Sprachwissenschaft, und ist für Hauptfachstudierende konzipiert. Vorkenntnisse in einer slavischen Sprache sind nicht notwendig. Grundfragen und Methoden der Literaturwissenschaft/der Linguistik E SLK P 1 & P 2 2-stündig | Mi 16-18 Uhr c.t. | Hgb. | A 325 Die Ringvorlesung führt in die Kernbereiche der Linguistik – Phone- tik und Phonologie, Morphologie (Flexion und Wortbildung), Syntax, Semantik, Lexikologie, linguistische Pragmatik, Textlinguistik, Sozio- linguistik – ein. Grundbegriffe der Sprachwissenschaft sowie verschie- dene theoretische Richtungen und Analysemethoden werden anhand Datenmaterials von verschiedenen Sprachen vorgestellt. 5
Sprachliche Höflichkeit in den slavischen Sprachen: Konventioneller Zwang oder kreative Vielfältigkeit in der Kommunikation? MA (2012) WP 3.1, MA (2017) WP 1.2 und WP 7.2, Mag 1-stündig (14-tägl.) | Mi 16-18 Uhr c.t | Hgb. | A 323 Innerhalb der Pragmatik stellt die linguistische Höflichkeitsforschung einen Sonderbereich dar. Ziel der Lehr- veranstaltung ist die Auseinandersetzung mit den Prinzipien der sprachlichen Höflichkeit aus der Perspektive ihrer kulturspezifischen Diversität. Unter Berücksichtigung der theoretischen und methodologischen Standards der internationalen Höflichkeitsforschung (positive/negative Höflichkeit, Solidaritäts- bzw. Distanzhöflichkeit u. a.) werden in der Lehrveranstaltung die vielfältigen Möglichkeiten der Konstruktion höflicher Äußerungen anhand von Beispielen aus dem Slavischen und Deutschen diskutiert. Ein Reader mit ausführlicher Literaturliste zur Lehrveranstaltung liegt im Handapparat (Institutsbibliothek) aus. Pragmatik in den slavischen Sprachen: Sprachgebrauch im Kontext SLK WP 3, MA (2012) WP 1.1, WP 7.1, Sla 1 und Sla 13, MA (2017) WP 1.1, WP 7.1, WP 18.1 und WP 24.1., LA Russisch P 8.2, Mag 2-stündig | Do 14-16 Uhr c.t | Hgb. | A 323 Als das Gebiet der Linguistik, das sich mit der Analyse systematischer Regularitäten des Gebrauchs und der Interpretation von sprachlichen Ausdrücken im Kontext beschäftigt, ist Pragmatik sowohl von der Theorie als auch vom Gegenstand her keine einheitliche Disziplin. Die Veranstaltung bietet daher eine Übersicht über die Theorien des Sprachgebrauchs und geht auf die Sprechakttheorie, konversationelle Maximen, Implikaturen so- wie Präsuppositionen, deiktische Ausdrücke, Relevance Theory und Höflichkeitsforschung ein. Dabei wird ins- besondere die Bestrebung unternommen, die Sprachverwendungstheorien mit zahlreichen empirischen Beispie- len zu veranschaulichen, was im Zusammenhang mit der "empirischen Wende" der letzten Jahrzehnte in der Linguistik steht. Ein Reader mit ausführlicher Literaturliste zur Lehrveranstaltung liegt im Handapparat (Institutsbibliothek) aus. DR. KINGA PISKORZ Sprechstunde: n.V. I Hgb. I E 312 Aspekt, Tempus und Modus in den slavischen Sprachen BA WP 3.2, SLK WP 3, MA (2017) WP 22.1, LA Polnisch, LA Tschechisch, Mag 2-stündig | Fr 10-12 Uhr c.t. | Hgb. | A 325 Das Ziel des Seminars ist, theoretische Kenntnisse im Bereich des Aspekts, des Tempus und des Modus zu ver- tiefen und die Besonderheiten der Organisation des westslavischen Verbalsystems aus sprachtypologischer Per- spektive herauszuarbeiten. Anschließend wird auf die Variation in der Verwendung einzelner Kategorien inner- halb der westslavischen Sprachen eingegangen. In diesem Zusammenhang sollen auch aktuelle Sprachwandel- prozesse im verbalen Bereich (wie z.B. die Herausbildung der periphrastischen Tempusformen in den westsla- vischen Sprachen) diskutiert werden. Bartnicka, Barbara/Hansen, Björn/Klemm, Wojtek/Lehmann, Volkmar/Satkiewicz, Halina (2004): Grammatik des Polnischen. München: Otto Sagner. 6
Wissenschaftliches Schreiben (zusammen mit DR. KINGA PISKORZ-SIMON) BA WP 1.2, LA Russisch WP 3.2, Mag 1-stündig (14-tägl.) | Fr 12-14 Uhr s.t. | Hgb. | A 325 Im Rahmen der Veranstaltung werden wissenschaftliche Techniken der Gestaltung von schriftlichen Arbeiten besprochen und eingeübt. DR. JADWIGA PISKORZ-SIMON Sprechstunde: n.V. I Hgb. I E 312 Aspekte der polnischen und deutschen Grammatik im Vergleich BA WP 3.1, MA (2017) WP 22.2, LA Polnisch, Mag 2-stündig | Do 12-14 Uhr c.t. | Hgb. | A 323 Im Rahmen des Seminars werden ausgewählte Aspekte der Grammatik des Polnischen und des Deutschen kontrastiv behandelt. Folgende Sachgebiete stehen unter anderem im Mittelpunkt der Diskussion: theoretische Grundlagen zum Themenkomplex des Aspekt-, Tempus- und Modussystems, der Einfluss der Aspektkategorie auf die Bedeutung der Tempus- und Passivformen, die Kategorien des Nomens wie Kasus, Numerus und Ge- nus sowie aktuelle Sprachwandelphänomene. Polnischkenntnisse sind von Vorteil, aber keine Voraussetzung für die Teilnahme. Bartnicka, Barbara/Hansen, Björn/Klemm, Wojtek/Lehmann, Volkmar/Satkiewicz, Halina (2004): Grammatik des Polnischen. München: Otto Sagner. Engel, Ulrich (1999): Deutsch- polnische kontrastive Grammatik. Heidelberg: Groos. ROMAN FISUN Sprechstunde: Mi 16-17 Uhr I Hgb. I B 002 Indefinitheit in den slavischen Sprachen BA WP 3.2, SLK WP 3, LA Russisch WP 3.1, LA Polnisch, LA Tschechisch, Mag 2-stündig | Mi 14-16 Uhr c.t. | Hgb. | M 207 Im Kurs wird am Beispiel der slavischen Sprachen die Kategorie der Indefinitheit behandelt. Neben anderen sprachlichen Mitteln zum Ausdruck der Indefinitheit spielen Pronomen eine besondere Rolle. Unser Fokus wird auf Padučevas Referenztheorie (1985) und vor allem auf Haspelmaths semantischer Karte der Indefinit- heit (1997) liegen, die semantische Invarianten für die Beschreibung der Indefinitheit bietet. In der Veranstal- tung werden auch die mit der Indefinitheit zusammenhängenden Konzepte Polarität und aufgehobene Asserti- on besprochen. Haspelmath, M. (1997): Indefinite pronouns (Oxford Studies in Typology and Linguistic Theory). Oxford Padučeva, E. V. (2011): Implicitnoe otricanie i mestoimenija s otricatel´noj poljarizaciej. In: Voprosy jazykoznanija 1, 3–18 Wierzbicka-Piotrowska, E. (2011): Polskie zaimki nieokreślone. Wybrane zagadnienia semantyczne, syntaktyczne i pragmatyczne. Warszawa 7
Wortbildung in den slavischen Sprachen BA WP 1.1, SLK WP 3, LA Russisch P 1.2, LA Polnisch, LA Tschechisch, Mag 2-stündig | Mi 12:30-14 Uhr s.t. | Hgb. | A 323 Der Kurs soll in die Grundlagen der Wortbildung in den slavischen Sprachen einführen. Zunächst werden wir uns mit der Morphemik beschäftigen. In diesem Teil des Kurses werden die wichtigsten Begriffe dieser Teildis- ziplin sowie Fragen der morphematischen Wortsegmentierung besprochen. Im zweiten Teil des Kurses werden grundlegende Konzepte der Wortbildung dargestellt. Zentral ist die Frage, wie sich Flexion und Derivation voneinander abgrenzen lassen. Im Rahmen des Kurses werden sprachwissenschaftliche Texte in verschiedenen slavischen Sprachen gelesen und besprochen. Dadurch haben die Studierenden Gelegenheit, die linguistische Terminologie sowie Tradition kennenzulernen. Die Literatur wird vor Beginn der Übung bekannt gegeben. Übung zu: Wortbildung in den slavischen Sprachen SLK WP 3 1-stündig | Mi 11-12 Uhr c.t. | Amalienstr. 73 A | 106 | Beginn: 24.10.2018 Die Übung greift die Inhalte des Kurses „Wortbildung in den slavischen Sprachen“ auf und klärt offen ge- bliebene Fragen. Im Mittelpunkt steht die selbstständige Anwendung der erlernten theoretischen Ansätze auf slavisches Sprachmaterial. Außerdem werden die Inhalte des Kurses durch die Lektüre der empfohle- nen Texte vertieft. Geplant sind verschiedene Arbeitsformen: Moderationen sowie Gruppenarbeit. Die Literatur wird vor Beginn der Übung bekannt gegeben. 8
PROF. DR. RICCARDO NICOLOSI Sprechstunde: wird noch bekannt gegeben | Hgb. | E 308 Literatur und Film in der Sowjetunion der 1930er-1960er Jahre BA P 6.1, MA (2012) WP 4.1 und 10.1, LA Russisch WP 2.2, Mag 2-stündig | Mi 10-12 Uhr c.t. | Hgb. | E 318 Mit dem Ende der Sowjetunion vor über 25 Jahren endete auch die Vorherrschaft des sozialistischen Realismus als staatlich verordnete ästhetische Doktrin in den russischen Künsten. Zugleich aber begann auch eine extensi- ve wissenschaftliche Aufarbeitung des sozialistischen Realismus, die bis heute anhält und bei der nicht so sehr Fragen der ideologischen Indoktrinierung und der Zensur, sondern vielmehr ästhetische Verfahren und kultur- semiotische Aspekte im Vordergrund stehen. Daran anknüpfend bietet die Vorlesung einen Überblick über Entstehung und Entwicklung des Sozrealismus in der Sowjetunion, wobei vor allem Literatur und Film und ihre intermedialen Bezüge im Zentrum stehen sollen. Anhand bestimmter Aspekte wie des Heldenmythos oder des Personenkults soll u.a. gezeigt werden, wie Literatur und Film gemeinsam an einer antimodernisti- schen Ästhetik teilhatten, in der die Eindeutigkeit der Zeichen permanent angestrebt und permanent verfehlt wurde. Für die sog. „Tauwetterzeit“ nach dem Tod Stalins soll darüber hinaus die Frage erörtert werden, inwie- weit die sowjetische Kunst nach 1953 sich von der Transmedialität des klassischen Sozrealismus entfernt und die semiotische Differenz zwischen den Medien stärker hervorbringt. Die Belagerung von Sarajevo (1992-1996) in der Literatur BA WP 4.2, MA (2012) WP 2.1, WP 8.1, Sla 3, Sla 9 und Sla 14, MA (2017) WP 2.1, 8.1, 19.1, 25.1, Mag 2-stündig | Mo 16-18 Uhr c.t. | Hgb. | E 318 Die Belagerung von Sarajevo im Bosnienkrieg der 1990er Jahre ist Gegenstand zahlreicher literarischer Texte vorwiegend bosnischer Autoren, in denen Wirklichkeit und Fiktion, Dokument und Poesie in einem komple- xen Wechselverhältnis stehen. Denn einerseits findet der Einbruch des Krieges in den Alltag seine privilegierte Darstellungsform im Dokumentarischen, z.B. durch die Einbettung in die Fiktion von Textformen wie Tage- buch, Brief, Augenzeugenberichte usw. Andererseits verfremdet die fiktionale ‚Poetisierung‘ des Grauens die automatisierte Wahrnehmung des Kriegsalltags, die sich vor allem in ihrer massenmedialen Repräsentation ver- festigt hatte, so dass die Belagerung dem durch ‚Bildersättigung‘ verursachten Vergessen entrinnen kann. Im Seminar soll die Belagerungsliteratur Sarajevos in den Texten von Dževad Karahasan, Miljenko Jergović, Aleksandar Hemon, Semezdin Mehmedinović u.v.m. im Hinblick auf diese doppelte Dimension untersucht werden: Sie will Dokumentation des Krieges sein, zugleich lässt sie sich nicht auf außerästhetische Funktionen reduzieren, da sie ihre eigene Literarizität geradezu ausstellt. Die untersuchten Texte liegen auch in deutscher Übersetzung vor. Übung zu: Die Belagerung von Sarajevo (1992-1996) in der Literatur MA (2017) WP 2.2 und WP 8.2 1-stündig (14-tägl.) | Mo 18-20 Uhr c.t. | Termine: 15.10.18, 29.10.18, 12.11.18, 26.11.18, 10.12.18, 7.01.19, 21.01.19 | Hgb. | E 318 Die Begleitübung wird für Studierende des Masterstudien- ganges „Slavistik“ angeboten und kann nur in Kombination mit dem Seminar „Die Belagerung von Sarajevo (1992-1995) in Literatur und Film“ belegt werden. In der Begleitübung sollen Aspekte und Probleme, die im Seminar behandelt wer- den, mit einem slavistischen Schwerpunkt vertieft werden. 9
Abenteuer zwischen Literatur und Literaturtheorie in der Sowjetunion der 1920er Jahre BA WP 4.1 und WP 4.2, MA (2012) WP 2.1 und WP 8.1, Sla 3, Sla 9 und Sla 14, MA (2017) WP 2.1, WP 8.1, WP 19.1 und WP 25.1, LA Russisch WP 4.1, Mag 2-stündig | Di 14-16 Uhr c. t. | Hgb. | E 318 In der Sowjetunion der 1920er Jahre erfreut sich die Abenteuerliteratur großer Popularität, sowohl im Bereich der Massenliteratur als auch im Kontext literarturwissenschaftlicher Theoriebildung. Anhand literarischer Texte wie Ėrenburgs Die ungewöhnlichen Abenteuer des Julio Jurenito und seiner Jünger (1922), Il’f/Petrovs Zwölf Stühle (1928), Šaginjans Mess Mend oder die Yankees in Petrograd (1924) u.a. sowie anhand der Literaturtheorie des Formalismus und M. Bachtins soll im Seminar der Zusammenhang zwischen Theorie und Praxis der frühsowjetischen Aben- teuerliteratur untersucht werden. In dieser theoretischen und literarischen Produktion bedeutet das Abenteuer nicht so sehr ein rein auf Spannung hin ausgerichtetes Erzählen, sondern ein Erzählen, das seine eigene Ge- machtheit, die Systembedingtheit von Erzählstrukturen geradezu ausstellt. Die Abenteuerliteratur offenbart ele- mentare Bausteine des Erzählens überhaupt, was eine Art theoretische und praktische ‚Grundlagenforschung‘ über dessen Bedingungen und Möglichkeiten entstehen lässt. Übung zu: Abenteuer zwischen Literatur und Literaturtheorie in der Sowjetunion der 1920er Jahre MA (2017) WP 2.2 und WP 8.2 1-stündig (14-tägl.) | Di 16-18 Uhr c.t. |Termine: 23.10.18, 6.11.18, 20.11.18, 4.12.18, 18.12.18, 15.1.19, 29.1.19 | Hgb. | E 318 Die Begleitübung wird für Studierende des Masterstudienganges „Slavistik“ angeboten und kann nur in Kombi- nation mit dem Seminar „Abenteuer zwischen Literatur und Literaturtheorie in der Sowjetunion der 1920er Jahre“ belegt werden. In der Begleitübung sollen Aspekte und Probleme, die im Seminar behandelt werden, mit einem slavistischen Schwerpunkt vertieft werden. Examenskolloquium für MasterstudentInnen MA (2012) WP 10.1, MA (2017) WP 19.2 und WP 25.2. 1-stündig (14-tägl.) | Mi 16-18 Uhr c.t. | Termine: 17.10.18, 31.10.18, 14.11.18, 28.11.18, 12.12.18, 9.1.19, 23.1.19 | Hgb. | E 318 Im Rahmen des Examenskolloquiums können fortgeschrittene Master- und Magisterstudierende der slavischen Literaturwissenschaft Konzept, Struktur und erste Kapitel ihrer Abschlussarbeiten vorstellen und diskutieren. Dabei sollen methodologische Fragen literaturwissenschaftlicher Arbeit besprochen werden. Forschungskolloquium 1-stündig (14-tägl.) | Mi 16-18 Uhr c.t. | Termine: 24.10.18, 7.11.18, 21.11.18, 5.12.18, 19.12.18, 16.1.19, 30.1.19 | Hgb. | E 318 Im Rahmen des Forschungskolloquiums können Dokto- rand*innen und Postdoktorand*innen der Slavischen Li- teraturwissenschaft ihre aktuellen Arbeiten vorstellen und diskutieren. Darüber hinaus sollen aktuelle Fragen der Literaturwissenschaft anhand gemeinsamer Lektüren be- sprochen werden. Gastvorträge und literarische Lesungen runden das Programm ab. Fortgeschrittene Studierende können bei Interesse und nach einem Vorgespräch am Kolloquium teilnehmen. 10
APL. PROF. DR. RAOUL ESHELMAN Sprechstunde: Mi 13-14 Uhr I Hgb. I E 302 Einführung in die Filmtheorie BA P 6.1, MA (2012) WP 6.1, Mag 2-stündig | Mi 14-16 Uhr c.t. | Hgb. | M 109 Die Vorlesung bietet einen systematischen Überblick über die wichtigsten Filmtheorien, die an Hand passender Beispiele in ihrer Praxisrelevanz gezeigt werden sollen. Der Schwerpunkt liegt bei der Vermittlung neuerer The- orien. Zu den behandelten historischen Theorien gehören u.a.: Montagetheorie (Sergej Eisenstein), Theorien des Realismus (Siegfried Kracauer und André Bazin), Neoformalismus (David Bordwell and Kristin Thomp- son), Feminismus (Laura Mulvey), Psychoanalyse (Slavjoj Žižek), und Poststrukturalismus (Gilles Deleuze). ELSAESSER, Th. (2007): Filmtheorie zur Einführung. Hamburg. Der russische Dokumentarfilm BA P 6.2, MA (2012) WP 6.3, Sla 3, Sla 9 und Sla 14, MA (2017) WP 5.1, WP 5.2, WP 21.1 und WP 21.2, Mag 4-stündig | Do 12-15:30 Uhr s.t. | Theresienstr. 41 | C 113 In diesem Seminar werden russische Dokumentarfilme von den Anfängen (20er Jahre) bis heute analysiert. Die Veranstaltung hat zwei Ziele: Einerseits soll die historische Entwicklung des russischen Dokumentarfilms vor dem Hintergrund kulturgeschichtlicher Veränderungen (Avantgarde, Stalinismus, Tauwetter, postsowjetische Zeit) gezeigt werden, andererseits soll nachgegangen werden, wie die charakteristischen Merkmale des Doku- mentarfilms (Faktizität, Authentizität, Objektivität u.Ä.) inszeniert werden. Die Filme werden in der ersten Hälfte des vierstündigen Seminars gezeigt und in der zweiten analysiert und diskutiert. Merke: das Seminar setzt gute Passivkenntnisse des Russischen voraus, weil nicht alle Filme mit deutschen bzw. englischen Untertiteln versehen sind. Transcendence in Literature and Film (together with ROBERT HERMANN) BA WP WP 4.2, MA (2012) WP 2.1, WP 8.1, Sla 3, Sla 9 und Sla 14, MA (2017) WP 19.1 und WP 25.1, Mag 2-stündig | Mi 10-12 Uhr c.t. | Amalienstr. 73A | 207 The term “transcendence” in its metaphysical sense conjures up images of miraculous, unbelievable occur- rences that have no place in the modern world. In philosophical terms, however, the concept has much more “down-to-earth” applications. It can refer, among other things, to the way we overcome the boundary between our own interiority and the outside world in the form of a life-changing experience, and it can refer to unex- plainable sources of contingency or causality. The purpose of the seminar is to explore how transcendence is stylized in the narrative genres of literature and film, with particular emphasis on recent works in which transcendence in either the metaphysical or philosophical sense appears. The first half of the seminar will be devoted to analyzing concepts of transcendence in philosophy and literature, with particular emphasis on the development from modernism to post-postmodernism and on new theoretical approaches such as Presence Theory. In the second half, we will be viewing and reading a variety of both Slavic and Western texts and films, and participating students will be encouraged to submit their own choice of material. Note: all material in Slavic languages will be made available in English or German translation, so that no special language skills are required. Slavic authors treated will include Viktor Pelevin (Russia), Olga Tokarczuk (Poland), Jan Balaban (Czech Republic). German authors will include Wolfgang Herrndorf, Sibylle Lewitscharoff, Daniel Kehlmann. We will examine films like American Beauty (USA 2000), Everything is Illuminated (USA 2005), The Miracle (Cudo, Russia 2009), Her (USA 2013), or Correction Class (Klass korrekcii, Russia 2014) in which transcendence is a direct theme. 11
APL. PROF. DR. SVETLANA KAZAKOVA Sprechstunde: Mo 16–17 Uhr I Schellingstr. 10 I 406 Groteske Bilder und absurde Szenen im Vergleich (anhand slavischer Literatur) BA WP 4.2, MA (2012) WP 2.1, WP 8.1, Sla 3, Sla 9 und Sla 14, MA (2017) WP 2.1, WP 8.1, WP 19.1 und WP 25.1, Mag 2-stündig | Do 14-15:30 Uhr s.t. | Schellingstr. 10 | 404 Ziel dieser Veranstaltung ist es, die relevantesten Autoren der absurden Literatur bei den Slaven vorzustellen. Im Semi- nar werden dabei die Ästhetik des Absurden und das grotes- ke Verfahren als zwei Achsen einer Sinnkonstituierung be- handelt, die ein Skandalon der kategorialen Ordnung dar- stellt. Zur Erklärung des Absurden werden u.a. philosophi- sche Denkansätze in Betracht gezogen (A. Camus, J. P. Sart- re), welche als Garant für die Unlösbarkeit der Existenzfrage stehen. Gleichzeitig wird die Groteske erläutert (W. Kayser, M. Bachtin u.a.), so dass ihre absurde Variante als poetologi- sche Antwort auf die absurde Sinngebung gerechtfertigt H. Bosch, Die sieben Todsünden. Detail: Völlerei 1485 wird. Da die grotesken Sequenzen im Absurdismus eine ge- nuine Verbindung mit der karnevalesken Kultur aufweisen, soll gezeigt werden, wie ihre literarische Umsetzung eine erwartende karnevaleske Gestik hervorruft. In diesem Seminar werden slavische Schriftsteller aus verschiedenen Nationaltraditionen behandelt, wie z.B.: D. Charms, S. Mrožek, V. Havel, I. Radoev etc. Dazu kommen aber auch westeuropäische Autoren, die auf rezeptiver/komparatistischer Ebene die absurde Problematik vervollständigen sollen (E. Ionesco, B. Vian u.a.). Dabei wird die Arbeit im Seminar daran orientiert, die großen Komplexe des absurden Theaters (Diskontinuität, Sinnentleerung, Resultatlosigkeit) in den grotesken und karnevalesken Lösungen der Vermi- schung, Verzerrung und Verwandlung wiederzuerkennen, und zwar als Aporien einer Kunst, die jegliche For- men von Stilbruch und unerwarteter Sprachkombinatorik legitimiert. Übung zu: Groteske Bilder und absurde Szenen im Vergleich (anhand slavischer Literatur) 1-stündig | Do 15:30-16:15 Uhr s.t. | Schellingstr. 10 | 404 Im Rahmen der Begleitübung wird die Kernproblematik, die im gleichnamigen Seminar erörtert wird, weiter besprochen und vertieft. Das große Experiment: Russische Poesie der Nachrevolutionszeit BA WP 4.1, MA (2012) WP 4.1 und WP 10.1, LA Russisch WP 4.2, Mag 2-stündig | Mo 14:30-16 Uhr s.t. | Hgb.| E 318 Die Revolutionierung der Literatur in der Avantgarde erfolgte bekanntlich erstmals durch die Revolution der poetischen Sprache. Dieses große Experiment wird besonders deutlich in der russischen Literatur nach 1917, als die sozialen Veränderungen von der Notwendigkeit der Schaffung einer neuen Literatur begleitet wurden. Im Mittelpunkt dieser textanalytischen Übung steht die Gattung des Poems in der russischen Literatur der Nachrevolutionszeit. Tendenzen zu maßstäblich-epischen, jedoch stark subjektivierten und lyrisierten Darstel- lungsweisen prägen die Bemühungen der Poeten dieser Zeit ebenso wie Gattungsexperimente in der neuen Prosa. Als Einstieg in die Problematik werden die Programme der für die 1920-30er Jahre relevanten literarischen Gruppierungen erörtert. Vor diesem Hintergrund wird die Veranstaltung logizistische Prinzipien innerhalb des ‘lyrischen Erzählens’ in der linken Kunst von LEF und LCK (V. Majakovskij, N. Aseev, I. Sel’vinskij) verfol- gen, aber auch den ‘organischen’ Realismus in der künstlerischen Philosophie der „Romantiker“: N. Tichonov, E. Bagrickij, B. Lugovskoj. In der eigenen Entwicklungslinie von A. Achmatova, M. Kuzmin, B. Pasternak und M. Cvetaeva werden Historie und Intimität als spezifische Poetologie dargelegt. Eine neue Bedeutung be- kommt in diesem Kontext auch die Tradition von V. Chlebnikov, deren Fortsetzung in der eigenartigen Natur- philosophie von N. Zabolockij wiederzuerkennen ist. Die Innovationen der frühen Modernisten werden in ih- ren Wechselbeziehungen zu den theoretischen Explikationen der russischen Formalisten behandelt. 12
Dandyismus und Dämonie in der südslavischen Literatur BA WP 2.1, MA (2012) WP 2.2, WP 15.2, Sla 4 und Sla 11, MA (2017) WP 22.2, Mag 2-stündig | Di 14-15:30 Uhr s.t. | Schellingstr. 10 | 404 Der uneinheitliche und ästhetisch übergreifende Cha- rakter des Symbolismus bei den Südslaven stellt die Frage, ob es sich hierbei um einen verspäteten Nach- hall des europäischen Symbolismus, oder eine eigen- ständige Variante dieser Kunstrichtung handelt. Die Anwesenheit typischer Paradigmen europäischer Mo- derne – des Dandyismus und der Dämonie - spricht dafür, dass es sich primär um Prozesse der Modifizie- rung spätromantischen Libertinismus und extremer Grenzphänomene zwischen ‚Göttlichem‘ und ‚Satanischem‘ handelt. Bekanntlich kann der Dandy „als Aristokrat ohne Geburtsvorrecht“ (Mehnert) be- schrieben werden. Sein markanter Protest gegen eine Alltagsnorm muss sich demzufolge aus seinen Attitü- Bela Čikoš Sesija, Judith und Holofernes 1892 den einer anteilsweise melancholischen und choleri- schen Disposition herleiten, die nicht monolithisch erläutert werden kann. Die Veranstaltung soll diese Eigenart des südslavischen Symbolismus aufzeigen und interpretieren. Dabei ist sowohl eine Rekonstruktion des literaturhistorischen Kontextes vorgesehen, als auch die Recherche ästheti- scher Voraussetzungen, die zur Entstehung solcher unterschiedlichen Phänomene führten. Spezielle Aufmerk- samkeit wird dem Artismus von A. G. Matoš und K. Š. Džalski gewidmet, deren Prosa die ästhetizistische Kraft des Symbols aufweist. Neben diesen Texten werden die ornamentalen Lyrikminiaturen von V. Vidrić in Betracht gezogen, die seinen Ruf als Salonlyriker ausmachten. Ein anderer Aspekt der symbolistischen Ästhetik lässt sich durch die markante „Nirwana-Paradigmatik“ bei den Südslaven illustrieren, beispielhaft in den origi- nellen Ausführungen von V. P. Dis und P. Javorov. Im Komplex von philosophischen Meditationen, dem Drang nach sozialen Erkenntnissen und sensibler musi- kalischer Form (J. Dučić, J. P. Kamov, I. Sekulić) sollen auch die Zeichen einer aufkommenden Avantgarde- Poetik, die den Symbolismus im südslavischen Raum so kompliziert für eine eindeutige Bewertung macht, be- handelt werden. Bulgarisch: Textlektüre und Übersetzung BA WP 5.2, MA (2012) WP 13, Mag 1-stündig (14-tägl.) | Mi 16-17:30 Uhr s.t. | Schellingstr. 10 | 404 Im Rahmen dieser Veranstaltung werden Texte aus verschiedenen Kulturbereichen zum Lesen, Kommentieren und zur Übersetzung angeboten. Wir fokussieren uns auf die Mechanismen der Sprachübertragung aus dem Bulgarischen ins Deutsche und umgekehrt. Nach Wunsch können ebenso spezifische Eigenschaften der Spra- che auf Basis anderer stilistischer Bereiche herausgearbeitet und analysiert werden. Bulgarisch für Fortgeschrittene MA (2012) P 1.1, Ma (2012) Sla 5 2-stündig | Mi 16-17:30 Uhr s.t. | Schellingstr. 10 | 404 Diese medienorientierte Veranstaltung bietet die Möglichkeit, sowohl literarische Texte aus der bulgarischen Klassik und der Gegenwart als auch deren Verfilmungen kennenzulernen. Die Auseinandersetzung mit dem Material setzt keine fachbezogenen Kenntnisse voraus; das Augenmerk wird vor allem auf die kritische Hinter- fragung von Autorenintention und auf Kinoverfahren gelegt. Die Filme werden vorwiegend in der Original- sprache vorgeführt. Außerdem werden im Rahmen dieser Veranstaltung Texte aus verschiedenen Kulturbereichen zum Lesen, Kommentieren und zur Übersetzung angeboten. Wir fokussieren uns auf die Mechanismen der Sprachübertra- gung aus dem Bulgarischen ins Deutsche und umgekehrt. Nach Wunsch können ebenso spezifische Eigen- schaften der Sprache auf Basis anderer stilistischer Bereiche herausgearbeitet und analysiert werden. 13
Bulgarisch: Audiovisuelle Medien: Literarische Verfilmungen BA WP 5.1, MA (2012) WP 6.2, MA (2017) WP 6.1, Mag 1-stündig (14-tägl. )| Mi 16-17:30 Uhr s.t. | Schellingstr. 10 | 404 | Beginn: 24.10.2018 Diese medienorientierte Veranstaltung bietet die Möglichkeit, sowohl literarische Texte aus der bulgarischen Klassik und der Gegenwart als auch deren Verfilmungen kennenzulernen. Die Auseinandersetzung mit dem Material setzt keine fachbezogenen Kenntnisse voraus; das Augenmerk wird vor allem auf die kritische Hinter- fragung von Autorenintention und auf Kinoverfahren gelegt. Die Filme werden vorwiegend in der Original- sprache vorgeführt. DR. ANKE NIEDERBUDDE Sprechstunde: Di 14–15 Uhr I Hgb. I E 304 Einführung in die Geschichte der slavischen Literaturen I (Schwerpunkt süd- und ostslavische Literaturen) BA P 1.3, LA Russisch P 4.1, Mag 2-stündig | Do 16-18 Uhr c.t. | Hgb. | E 318 Die Veranstaltung bietet einen systematischen Überblick über die wichtigsten Epochen und Probleme der Lite- raturentwicklung am Beispiel der ost- und südslavischen Literaturen. Behandelt werden folgende Schwerpunkte: Die Literatur der Kiever Rus’ Die kroatische Renaissance Kennzeichen der Barockliteratur (kroatische, russische Beispiele) Klassizismus und Aufklärung in der russischen Literatur Illyrismus und südslavische Folklore Romantik als Schlüsselepoche in den slavischen Literaturen Der russische Realismus – Symbolismus und Avantgarde Sozrealismus und Postmoderne Es werden die Strukturen und Mechanismen der Literaturevolution dargestellt und erörtert. Als Ergänzung zur Einführung I enthält Einführung II (Dr. Jeanette Fabian-Winko, Dr. Anja Burghardt) eine Einführung in literaturwissenschaftliche Grundbegriffe und Methoden. Einführung in die Geschichte der slavischen Literaturen I (Schwerpunkt ost- und westslavische Literaturen) BA P 1.3, LA Tschechisch, LA Polnisch, Mag 2-stündig | Mi 16-18 Uhr c.t. | Hgb. | E 318 Die Veranstaltung bietet einen systematischen Überblick über die wichtigsten Epochen und Probleme der Lite- raturentwicklung am Beispiel der ost- und westslavischen Literaturen. Behandelt werden folgende Schwer- punkte: Die Literatur der Kiever Rus’ Die polnische Renaissance Kennzeichen der Barockliteratur (polnische, tschechische, russische Beispiele) Klassizismus und Aufklärung in der polnischen und russischen Literatur Die Literatur der tschechischen Wiedergeburt Romantik als Schlüsselepoche in den slavischen Literaturen Der russische Realismus und der polnische Positivismus Symbolismus und Avantgarde Sozrealismus und Postmoderne Es werden die Strukturen und Mechanismen der Literaturevolution dargestellt und erörtert. Als Ergänzung zur Einführung I enthält Einführung II (Dr. Jeanette Fabian-Winko, Dr. Anja Burghardt) eine Einführung in literaturwissenschaftliche Grundbegriffe und Methoden. 14
Das Drama Anton Čechovs BA WP 4.1, MA (2012) WP 4.1 und WP 10.1, MA (2017) WP 4.1, LA Russisch P 6.2, Mag 2-stündig | Mo 14–16 Uhr c.t. | Hgb. | A 325 Am Beispiel der vier wichtigen Dramen Anton Čechovs (Čajka [Die Möwe], Djadja Vanja [Onkel Vanja], Tri sestry [Drei Schwester], Višnevyj sad [Der Kirschgarten]) bietet diese Übung eine vertiefende Beschäftigung mit Fragestellungen des Dramas der Moderne. Geplant sind folgende Schwerpunkte: Personenkonstellationen und dramatische Konfliktstruktur in Čechovs Dramen Besonderheiten der Kommunikation im modernen Drama Zeitgefühl und Zeitstrukturen Äußere und innere Konflikte im Drama Pausen in Čechovs Dramen Der offene Sinn im Drama der Moderne Zur Vorbereitung auf die Veranstaltung ist eine Lektüre der Dramen und/oder ein Theaterbesuch zu empfehlen. Vaudeville, Einakter, Miniaturdrama MA (2017) WP 4.2 1-stündig | Termine: Fr 16.11.18, 14-18 Uhr c.t., Sa 17.11.18, 10-14 Uhr c.t. | Hgb. | A 325 Ausgehend von Anton Čechovs Einaktern wollen wir uns mit der Bedeutung kleiner Dramenformen sowohl in früheren Epochen als auch in der Moderne (Symbolismus, Avantgarde, Absurdes Drama) beschäftigen. Das Vaudeville als Mischgattung der frühen Neuzeit findet ebenso Berücksichtigung wie die Miniaturdramen Daniil Charms. Neben russischen werden auch tschechische und polnische Stücke behandelt. Alle Primärtexte liegen in Übersetzung vor. Kolloquium slavistische Literaturwissenschaft BA WP 8.2 1-stündig (14-tägl.)| Di 16-18 Uhr c.t. | Hgb. | A 321 | Beginn: 16.10.2018 Im Rahmen des BA-Studiums Slavistik ist von jedem/jeder Studierenden selbständig eine wissenschaftliche Arbeit zu erstellen (BA-Arbeit). Im Kolloquium stellen die Studierenden ihr BA-Thema vor (Vorstellung eines Thesenpapiers). Die Veranstaltung ist außerdem zur Diskussion und Klärung von wissenschaftlichen Fragestel- lungen gedacht. Wissenschaftliches Schreiben BA WP 2.2, LA Russisch WP 10.0.2, Mag 1-stündig (14-tägl.)| Di 16-18 Uhr c.t. | Hgb. | A 321 | Beginn: 23.10.2018 Wie erstellt man eine wissenschaftliche Arbeit? In der Veranstaltung werden die verschiedenen Schritte bespro- chen und an praktischen Aufgabenstellungen eingeübt. Außerdem werden Hilfsmittel der slavistischen Litera- turwissenschaft vorgestellt. Franck, N.; Stary, J. (Hg.) (2006). Die Technik wissenschaftlichen Arbeitens. Paderborn. Einführung in die Geschichte der russischen Literatur I (Schwerpunkt 18. und 19. Jahrhundert) LA Rus 2-stündig | Fr 10-12 Uhr c.t. | Amalienstr. 73 A | 018 Einführung in die Geschichte der russischen Literatur II (Schwerpunkt 20. Jahrhundert) LA Rus 1-stündig | Fr 25.01.19 14-18 Uhr c.t. | Sa 26.01.19 10-14 Uhr c.t. | Hgb. | A 325 15
Pavel Florenskijs “Umgekehrte Perspektive” und “Ikonostas” MA (2012) WP 6.2, Sla 3, MA (2017) WP 5.1 und WP 21.1 2-stündig | Termine: Fr 30.11.18, 14-18 Uhr c.t., Sa 1.12.18, 10-14 Uhr c.t., Fr 11.1.19, 14-18 Uhr c.t., Sa 12. 1.19, 10-14 Uhr c.t. | Hgb. | A 325 Zur Verteidigung der Ikonenkunst in Russland nach der Oktoberrevolution verfasste der Priester Pavel Flo- renskij in den 1920er Jahren wichtige Arbeiten zur Ikone, die als kunsttheoretische Texte betrachtet werden können, da in ihnen die besondere Darstellungsform des orthodoxen Bildes in den Mittelpunkt rückt („umgekehrte Perspektive“ vs. Zentralperspektive). Gleichzeitig ist das Werk Florenskijs auch im Kontext der orthodoxen Bildtheologie zu betrachten. In dem Seminar werden wir uns – ausgehend von einer intensiven Lektüre der Texte – mit beiden Fragestellun- gen (Ikone als Kultgegenstand und als Kunstgegenstand) beschäftigen. Ein weiteres Kennzeichen von Flo- renskijs Schriften ist die Einbeziehung von (natur)wissenschaftlichen Theorien, die er nutzt, um seine – teils kunstwissenschaftliche, teils theologische – Argumentation zu stützen. Diese spezifische Auseinandersetzung mit modernen Raumfragen wird einen dritten Schwerpunkt der Veranstaltung bilden. Ikonen: Bildfragen und Religionspraktiken BA WP 6.1, MA (2012), Sla 4, MA (2017) WP 5.2 und WP 21.2, Mag 2-stündig | Termine: Fr 26.10.18, 14-18 Uhr c.t., Sa 27.10.18, 10-14 Uhr c.t., Fr 14.12.18., 14-18 Uhr c.t., Sa 15.12.18, 10-14 Uhr c.t. | Hgb. | A 325 Begleitend (und auch unabhängig) zu der Veranstaltung über die Ikonentexte von Pavel Florenskij soll diese Übung einen Überblick über Geschichte und Theorie der Ikonenkunst bieten. Wir werden die Anfänge der Ikonenmalerei als Mumienbilder ebenso betrachten wie ihre Weiterentwicklung in berühm- ten Ikonenschulen. Auch der Bilderstreit zwischen Ikonodulen und Ikono- klasten (im byzantinischen Reich des 8./9. Jahrhunderts) ist Thema der Ver- anstaltung. Neben den Ikonen des süd- und ostslavischen Mittelalters wer- den spezielle Problematiken der russischen Bildtradition thematisiert: die Ikonenkunst der Altgläubigen, Veränderung der Bildtechnik der Ikone im (russischen) Barock, die Konfrontation mit der Porträtmalerei, aber auch die Rezeption der Ikone in der Avantgarde stellen Schwerpunkte der Übung dar. Schließlich wird in der Veranstaltung auch der Film Andrej Rublëv von Andrej Tarkovskij behandelt. DR. JEANETTE FABIAN-WINKO Sprechstunde: n. V. | Hgb. | E 306 Einführung in die Geschichte der slavischen Literaturen II BA P 1.4, P 6.2, LA Russisch P 4.2, LA Tschechisch, LA Polnisch, Mag 1-stündig | Mi 12:30-14 Uhr c.t. | Ludwigstr. 28 | 025 | Beginn: 7.11.2018 | Ende: 19.12.2018 Was ist Literatur und was macht Literaturwissenschaft? Das Einführungsseminar konzentriert sich auf Grundlagenkenntnisse und vermittelt die wesentlichen Hand- werkzeuge zum literaturwissenschaftlichen Arbeiten. Ausgehend von Jurij M. Lotmans Postulat der „Kunst als Fremdsprache“ bzw. als „sekundäres modellbildendes System“ und Viktor B. Šklovskijs Verfremdungstheorie werden die Poetische Funktion sowie die Entstehungsweise poetischer Figuren auf den einzelnen Ebenen der Sprache (phonologische, morphologische, syntaktische, semantische) eingeübt. Begleitend zur Vorlesung gibt es ein Tutorium, das die praktische Anwendung der erlernten Inhalte gewährleisten soll. Die Veranstaltung dient der Vorbereitung der Einführung in die Literaturwissenschaft im kommenden Som- mersemester. 16
Jüdische Autorinnen und Autoren sowie Formen der Erinnerung in Ostmitteleuropa BA WP 4.1, MA (2012) WP 21., WP 8.1, WP 15.2, Sla 3, Sla 9 und Sla 14, , MA (2017) WP 22.1, LA Polnisch, LA Tschechisch, Mag 2-stündig| Mi 14-16 Uhr c.t. | Amalienstr. 73A | 120 In den aktuellen Debatten um die Erinnerung an den Holocaust wird der Stellenwert der Literatur und Kunst wieder neu diskutiert. Angesichts der nicht zu fassenden Dimension dieses traumatischen Ereignisses, das bis heute nachwirkt, gestalten sich auch die Reflexionen und Verarbeitungen kontrovers und drücken sich in der Spannung zwischen offiziellem Gedächtnis auf der einen Seite und der Bedeutung individueller Erfahrungen von Überlebenden auf der anderen Seite aus, wenn die offiziellen Gedächtnisformen zu allgemein oder zu sehr von politischen Interessen gesteuert erscheinen. Insbesondere in Ostmitteleuropa lässt sich beobachten, dass seit dem Ende des 20. Jahrhunderts und in der Nachfolge der politischen Umwälzungen eine neue Auseinan- dersetzung mit der Gedächtnispolitik der totalitären Regime einsetzt. Im Mittelpunkt des Seminars steht die Analyse und Interpretation ausgewählter literarischer Texte von jüdi- schen Autorinnen und Autoren aus Polen (z.B. I. Fink, H. Grynberg, H. Krall) und der Tschechoslowakei (z.B. J. Weil, L. Fuks, A. Lustig). Flankiert werden diese von Texten zum Holocaust von nicht-jüdischen Autoren aus der jüngeren Generation (z.B. P. Szewc, J. Topol, R. Denemarková), da sich vor allem in der Gegenwartsli- teratur Tendenzen beobachten lassen, dass die fiktionalen Texte entweder mit einer eigenen Autorität des Zeugnisses ausgestattet werden, um die Vergangenheit möglichst authentisch zu dokumentieren, oder umge- kehrt provokative und tabubrechende Ausdrucksformen verwendet werden, deren Ziel es gerade nicht ist, das Vergangene möglichst wahrhaftig zu präsentieren. Darüber hinaus sollen im Seminar neben den literarischen auch künstlerische und filmische Repräsentationsformen untersucht und diskutiert werden, die paradigmatisch für eine zunehmende Medialisierung von Erinnerungsformen stehen und zumindest einen Eindruck des vielfäl- tigen Spektrums von möglichen Einschreibungen in das kulturelle Gedächtnis vermitteln. Breysach, B.: Schauplatz und Gedächtnisraum Polen. Die Vernichtung der Juden in der deutschen und polnischen Literatur, Göt- tingen 2005. Holý, J. (Hg.) : Holokaust – Šoa – Zagłada v české, slovenské a polské literatuře, Praha 2007. Ibler, R. (Hg.) : Der Holocaust in den mitteleuropäischen Literaturen und Kulturen seit 1989, Stuttgart 2014. Marszałek, M./Molisak, A. (Hg.), Nach dem Vergessen. Rekurse auf den Holocaust in Ostmitteleuropa nach 1989, Berlin 2010. DR. ANJA BURGHARDT Sprechstunde: Mi 14:30-15:30 Uhr | Hgb. | E 306 Einführung in die Geschichte der slavischen Literaturen II BA P 1.4, LA Russisch P 4.2, LA Tschechisch, LA Polnisch, Mag 1-stündig| Mo 18-20 Uhr c.t. | Hgb. | A 325 | Beginn: 05.11.2018 | Ende: 17.12.2018 Was ist Literatur und was macht Literaturwissenschaft? Das Einführungsseminar konzentriert sich auf Grundlagenkenntnisse und vermittelt die wesentlichen Hand- werkzeuge zum literaturwissenschaftlichen Arbeiten. Ausgehend von Jurij M. Lotmans Postulat der „Kunst als Fremdsprache“ bzw. als „sekundäres modellbildendes System“ und Viktor B. Šklovskijs Verfremdungstheorie werden die Poetische Funktion sowie die Entstehungsweise poetischer Figuren auf den einzelnen Ebenen der Sprache (phonologische, morphologische, syntaktische, semantische) eingeübt. Begleitend zur Vorlesung gibt es ein Tutorium, das die praktische Anwendung der erlernten Inhalte gewährleisten soll. Die Veranstaltung dient der Vorbereitung der Einführung in die Literaturwissenschaft im kommenden Som- mersemester. 17
Ostmitteleuropa: Interkulturelle Verflechtungen und transnationale Dynamiken (zusammen mit DR. JEANETTE FABIAN-WINKO) BA P 6.1, MA (2012) WP 4.1, WP 6.1, WP 10.1, WP 14.1 und Sla 6, LA Polnisch, LA Tschechisch, Mag 2-stündig| Di 18-20 Uhr c.t. | Hgb. | E 216 Die Regionen, die die geographischen Gebiete und heutigen Staaten Ostmitteleuropas bilden, sind durch eine lange Geschichte von Grenzverschiebungen und wechselnden staatlichen Zugehörigkeiten sowie durch eine besondere kulturelle Vielfalt charakterisiert. In den ostmitteleuropäischen Kulturen entstehen interkulturelle Verflechtungen und Zwischenräume und zwar – wie Jean-Luc Nancy sagt – nicht nur, „weil es immer eine vor- gängige Akkulturation gegeben hat und es keine einfache und reine Herkunft gibt, sondern vor allem deshalb, weil der Gestus der Kultur einer des Vermischens ist“. Die Ringvorlesung ist dieser Vermischung, der kulturel- len Vielfalt und der Bedeutung interkultureller Räume und Zwischenräume in Ostmitteleuropa gewidmet. Im Mittelpunkt der Vortragreihe sollen die interkulturellen Verflechtungen und transnationalen Dynamiken Ost- mitteleuropas stehen – ein Nebeneinander oder ein Rückzug, Widerstände, Ablehnung, aber auch Begegnungen und Verbindungen, die über einen langen Zeitraum die Geschichte und Kulturen Ostmitteleuropas prägten. Neben historischen und kulturwissenschaftlichen Perspektiven wird die Regionen Ostmitteleuropas vor allem aus dem Blickwinkel verschiedener Philologien betrachtet. In der Ringvorlesung soll u.a. folgenden Fragen nachgegangen werden: Gibt es ein konsensfähiges Konzept von Ostmitteleuropa? Welche geographischen und kulturellen Regionen fallen unter den Begriff von Ostmitteleuropa und was verbindet diese Regionen miteinan- der? Ist Ostmitteleuropa lediglich eine Projektionsfläche, z.B. für Ängste vor der Unübersichtlichkeit eines his- torisch wie soziokulturell heterogenen Gebietes oder für Träume von einer Harmonie kultureller Vielfalt? Kann das Konzept von Ostmitteleuropa etwas sichtbar machen, das die separate Betrachtung einzelner nationaler und regionaler Kulturen und Literaturen nicht in den Blick zu rücken vermag? Und schließlich: Welche Spuren haben die gesellschaftlichen und politischen Gegebenheiten, z. B. die geographische Situierung zwischen den Großmächten, in der Literatur, im Film, in der Fotografie oder in der Bildenden Kunst hinterlassen? Die Ringvorlesung ist interdisziplinär ausgerichtet; sie wendet sich nicht nur an Studierende der Slavistik, son- dern auch an Studierende anderer Literaturen und Kulturen sowie an ein allgemeines, akademisch interessiertes Publikum. Übung zu: Ostmitteleuropa: Interkulturelle Verflechtungen und transnationale Dynamiken MA (2012) P 6.2, Sla 6, LA Polnisch, LA Tschechisch 1-stündig (14-tägl.) | Mi 16-18 Uhr c.t. | Amalienstr. 73A | 207 Die Lehrveranstaltung ist vor allem als Begleitkurs zu der Ringvorlesung „Ostmitteleuropa. Interkulturelle Ver- flechtungen und transnationale Dynamiken“ angelegt. Sie bietet Raum für Nachfragen zu den Vorträgen, die Diskussion von Themen, die in den Vorträgen angesprochen wurden und dient dazu, einen weiteren Hinter- grund für die Region Ostmitteleuropa und ihre vielfältigen Kulturen und Literaturen (insbesondere in ihrem Zusammenspiel) zu geben. Dazu werden einzelne literatur-, kultur- und geschichtswissenschaftliche Texte dis- kutiert, aber auch Primärtexte näher behandelt oder Fotografien sowie Auszüge aus Filmen herangezogen. Magdalena Marszałek/Sylvia Sasse (Hg.): Geopoetiken. Geographische Entwürfe in den mittel- und osteuropäischen Literaturen, Berlin 2010. Karl Emil Franzos: Der Pojaz (1905). Pollack, Martin (Hg.): Sarmatische Landschaften: Nachrichten aus Litauen, Belarus, der Ukraine, Polen und Deutschland, Frank- furt/Main 2005. Topol, Jachým/Cudlín, Karel: Unterwegs in den Osten, Nürnberg 2011. 18
Sie können auch lesen