König Artus Presseinformation - Allgäuer Freilichtbühne
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Presseinformation König Artus 8. Juni bis 18. August 2019 Das traditionelle Altusrieder Freilichtspiel 140 Jahre Geschichte, Geschichten und ein Besucherrekord Seit 1879 - so ist es verbürgt - spielt Altusried Freilichttheater. Vieles hat sich geändert: die Spiel- stätte wurde mehrfach verlagert, die Art zu inszenieren ist eine vollkommen andere, Ton- und Licht- technik wurde eingeführt und schließlich vor 20 Jahren - im Jahr 1999 - ein Tribünendach eingeweiht. Letzteres darf im Jahr 2019 seinen millionsten Besucher begrüßen. Seit Beginn bewahrt haben sich die Altusrieder den Freiheitskampf als Leitmotiv für alle Inszenie- rungen. Hießen die Helden über viele Jahrzehnte hinweg Andreas Hofer, Götz von Berlichingen oder Willhelm Tell, begegnen die Besucher seit dem Tribünenbau neue Namen, wie Johanna von Orleans, Don Quijote oder Robin Hood. Trotzdem bleiben es Kämpfer und Kämpferinnen für Freiheit und Ge- rechtigkeit. Auch König Artus passt in diese Reihe und wird die Heldenriege des Freilichtspiels ergänzen. Auch wenn die Bühne mit Kooperationen und professionellen Eigenproduktionen wie der jüngsten Musicalproduktion 3 Musketiere neue Wege geht, hat sich beim „Freilichtspiel“ die Tradition erhalten, dass die Mitwirkenden zu Fuß, zu Pferde und im Orchestergraben allesamt aus Altusried selbst kommen. Lediglich das künstlerische Leitungsteam besteht aus professionellen Künstlern, die ihr Wissen und ihre Theatererfahrung nach Altusried bringen und die Inszenierungen so besonders machen. Dieses künstlerische Leitungsteam wollen wir Ihnen auf den folgenden Seiten vorstellen.
Das ARTUS!-Künstlerteam Regie: Jana Vetten Sie studierte Regie am Mozarteum Salzburg sowie ein Semester an der Norwegian Theatre Academy in Fredrikstad. Ihr Studienprojekt „Put down this wild track, would you?“ wurde zum renommierten Körberstudio Junge Regie in Hamburg eingeladen. Nach dem Studium arbeitete Jana Vetten als Regieassistentin am Staatstheater Mainz, seit 2016 als freischaffende Regisseurin u.a. in Mainz, Dessau, St. Pölten und Wien. Text und Dramaturgie: Christian Schönfelder Nach einer Zeit als (Sport-)Redakteur und einer Weltreise studierte er in Ulm Dramaturgie. Über das Stadttheater Heidelberg und das Nationaltheater Mannheim kam er zum Jungen Ensemble Stuttgart, wo er seit 13 Jahren als Dramaturg und Festivalleiter arbeitet. Außerdem freischaffender Autor, Kurator und Dozent für Kreatives Schreiben. Nach „Robin Hood“ 2016 ist „Artus!“ seine zweite Arbeit für die Freilichtbühne Altusried. Komposition: Cornelius Borgolte Er studierte an der Essener Folkwang Hochschule und war anschließend als Klarinettist an der Deutschen Oper am Rhein engagiert. Seit 1997 arbeitet Cornelius Borgolte als Komponist für Bühne und Film, u.a. am Bayerischen Staatsschauspiel, Schauspielhaus Hamburg, Staatstheater Stuttgart, Düsseldorfer Schauspielhaus, Schauspielhaus Bochum, Schauspiel Frankfurt, Schauspielhaus Zürich, Odyssee Theatre Los Angeles. Außerdem ist er Dozent am Mozarteum Salzburg. www.cornelius-borgolte.com Musikalische Gesamtleitung: Gertrud Hiemer-Haslach Sie studierte Lehramt für Musik und Deutsch, sowie Gesang in Augsburg und Weingarten. Neben ihrer pädagogischen Tätigkeit an der Otl-Aicher-Realschule Leutkirch ist Gertrud Hiemer-Haslach eine gefragte Sängerin und war außerdem bei zahlreichen Theater- und Musicalproduktionen als musikalische Leiterin bzw. Chorleiterin engagiert. 2009 wurde sie mit dem Kunstförderpreis der Dr.-Dazert- Stiftung, 2017 mit dem Lotto-Musiktheaterpreis für ihr Kinderstück „Schlaflos in Schlummerstadt“ ausgezeichnet. www.gertrud-hiemer-haslach.de
Kostüme: Eugenia Leis Sie studierte Bühnen- und Kostümbild an der Universität Mozarteum in Salzburg. Seitdem zeichnete sie veranwortlich für Kostüm- und Bühnenbild sowie Ausstattung zahlreicher Theater- und Filmprojekte, unter anderem in Zürich, Warschau, London und am Landestheater Niederösterreich, am Anhaltischen Theater Dessau, an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin und am Staatstheater in Mainz. Hier entwarf sie bereits mehrere Kostüm- und Bühnenbilder für Inszenierungen von Jana Vetten, u.a. „Die Unverheiratete“ und in der kommenden Spielzeit „Nach dem Olymp“. Bühnenbild: Sebastian Eckl Er studierte Bühnengestaltung und Szenographie an der Akademie der Bildende Künste Wien, arbeitete als Bühnenbildner und Ausstatter für die Perchtoldsdorfer Sommerspiele, für die Oper “Der Bettelknabe” in Kooperation mit den Wiener Sängerknaben und für das Jubiläum 10 Jahre Grafenegg (“Feste Fallen” inszeniert von Michael Sturminger). Außerdem ist Sebastian Eckl als freischaffender Künstler in Bereichen der Digitalen Kunst, als Produktionsleiter diverser Musik- und Kulturfestivals und als Ausstatter und Szenenbildner in Film und Werbung tätig. Kampftraining: Till Frühwald Er studierte Schauspiel an der Universität Mozarteum in Salzburg und ist für das VRUM Performing Arts Collectiv, das er 2015 gemeinsam mit Sanja Frühwald gründetet, als Performer, Regisseur, Schauspielcoach, technischer Leiter und Performer tätig. Er war festes Ensemblemitglied des Jungen Schauspielhaus Düsseldorf, wo er mit dem Ensemble Darstellerpreis für die Produktion „Demian- Geschichte einer Jugend“ Rolle: Demian ausgezeichnet wurde. Mit ARTUS gibt er sein Debüt als Kampfchoreograph für die Bühne. www.till-fruehwald.de Choreographie Massenszene: Sanja Tropp Frühwald Sie studierte Politikwissenschaften an der Universität Zagreb und Zeitgenössischen Tanz/ Choreography an der Salzburg Experimental Academy of Dance (SEAD). 2007 gründete Sie das VRUM Performing Arts Collective und realisierte seitdem als künstlerische Leiterin, Choreografin und Regisseurin über 20 Produktionen, die teilweise international performt werden. Seit 2019 ist Sanja Vorstandsmitglied der „Assitej Österreich“ und Gründungsmitglied des „YOUNG DANCE NETWORK“ globales Netzwerk zur Entwicklung zeitgenössischen Tanzes für junges Publikum.
Zum Stück: Wer das Schwert Excalibur aus dem Stein zieht, der wird König! Mit dieser ebenso schlichten wie geheimnisvollen Setzung beginnt die Sage von König Artus, die seit Jahrhunderten die Menschen nicht nur auf den britischen Inseln fasziniert. Dahinter steckt ein Plan des Druiden Merlin, der damit die Thronfolge eines zu früh getöteten Großkönigs und gleichzeitig den Einfluss der keltischen Ureinwohner sichern will. Merlin weiß, dass eines Tages Artus das Schwert aus dem Stein ziehen wird. Weil aber dieser Artus ein Heißsporn ist und mit seinem Ziehbruder Kay in Streit gerät, löst er die Aufgabe wie nebenbei und vor der Zeit. Nicht als Fürst, nicht einmal als Ritter, sondern als jugendlicher Knappe. Doch er wächst mit seinen Aufgaben und schafft das scheinbar Unmögliche: Er befriedet die zerstrittenen Fürsten, eint das Reich und achtet, wie Merlin ihm nahe gelegt hat, alle Religionen und Lebensweisen gleichermaßen: die der christlichen Welt ebenso wie die der geheimnisvollen Insel von Avalon, auf die sich viele Ureinwohner zurückgezogen haben. Mehr noch: Er beruft die tapfersten Ritter auf seine Burg zu Camelot und setzt sich mit ihnen an die Tafelrunde: ein Geschenk seiner Braut Guinevere und eine Art Vorläufer der Demokratie. Hier sind alle gleich, keiner sitzt höher oder weiter vorne, alle dürfen gleichberechtigt mitdiskutieren. Ein goldenes Zeitalter also, im Zeichen der Gerechtigkeit!? Dass Gerechtigkeit und Wohlstand nicht für alle gelten, sondern nur für die Privilegierten, ist eher ein Schönheitsfehler, an dem sich nur Morgaine La Fay stößt, Halbschwester von Artus, Priesterin von Avalon und mittlerweile Gast auf Camelot. Doch die goldenen Aussichten trüben sich ein. Artus verharrt mit seinen treuesten Rittern auf dem Status Quo und verpasst eine stetige Erneuerung seines Reiches, seine Ehe ist auch nach vielen Jahren kinderlos, seine Königin Guinevere schwärmt so offensichtlich für den ersten Ritter (und besten Freund von Artus) Lanzelot, dass es Gerede gibt am Hof, und viele junge Ritter murren, weil sie die Heldentaten der Veteranen zu oft gehört haben und keinen Raum sehen für ihre eigene Entfaltung und eigene Heldentaten. Da taucht plötzlich Mordred auf: ein junger ehrgeiziger Ritter, in dem viele bei Hof den starken Mann sehen, der für neuen Schwung sorgen und die vermeintlich bedrohte Größe und Stärke des Reiches verteidigen soll. Was zunächst niemand weiß: Mordred ist der Sohn von Artus und seiner Halbschwester Morgaine, einst gezeugt in einer mystischen Beltane-Nacht in Avalon, ohne dass die beiden gewusst hätten, mit wem sie da das Lager teilten. Als Mordred sich zu erkennen gibt, Artus ihn aber nicht als seinen Thronfolger benennen will, beginnt ein brutaler Machtkampf, zwischen Vater und Sohn. Zusätzliches Öl ins Feuer gießen unbeabsichtigt Guinevere und Lanzelot, die ihre geheime Leidenschaft füreinander kaum mehr zurückhalten können. Es kommt zum Skandal mit tödlichen Folgen. Artus erstarrt, unfähig, eine Entscheidung zu fällen, sein Reich droht im Chaos unterzugehen. Bis Morgaine La Fay ihren Halbbruder in die letzte Schlacht schickt: gegen ihrer beider Sohn Mordred. Die Artus-Sage ist ohne Frage einer der spannendsten Abenteuer- und tragischsten Liebesgeschichten überhaupt, die bis heute Menschen aller Generationen fasziniert: heldenhafte Kämpfe auf Leben und Tod, das Ringen um Gerechtigkeit, die Sehnsucht nach Erleuchtung, eine schicksalhafte Verstrickung, und das alles im ewig faszinierenden Ritter-Milieu. Ob es diesen sagenhaften Großkönig im frühen Mittelalter tatsächlich gegeben hat, ist sehr fraglich. Die Sage ist eine Sammlung hunderter Erzählungen und Anekdoten, die diesem Artus und seinen Rittern zugeschrieben werden - Heldengeschichten im Überfluss. Kein Wunder, dass es davon unendlich
viele Bearbeitungen gibt: Abenteuerromane, Jugendbücher, feministische Epen, Ritter- und Fantasy- Filme und ihre Parodien, TV-Serien, Brett- und Computerspiele. Jede Zeit scheint ihren eigenen Artus zu kreieren. Und heute? Was ist heute der Reiz daran, die Artus-Sage zu erzählen? Jenseits dessen, dass Aufstieg und Untergang des Großkönigs eine ebenso tragische wie mitreißende Story sind, wie geschaffen für die ganz große Bühne. Wir leben, so scheint es, wieder oder immer noch in einer konfrontativen Welt: Gut gegen Böse, Wir gegen Die, unsere Lebensweise gegen die der anderen. Nicht anders in der Zeit der Artus-Sage: Hier prallen die alte und die neue Welt aufeinander, der alte und der neue Glaube, das Heidentum und das Christentum, aber auch das Weibliche und das Männliche. Und während sich die Ritter in Camelot irgendwann nur noch mit sich selbst beschäftigen, wächst draußen die Angst vor einer diffusen Bedrohung: Barbaren, die (angeblich) vor den Küsten liegen und darauf warten, ins Land einzudringen. Offene Fragen und Ungewissheiten aber wecken Sehnsüchte: dass alles so bleiben möge, wie es ist; die Sehnsucht nach einfachen Lösungen, nach starken Männern. Was aber droht uns, droht den Menschen in Britannien, wenn wir und sie nicht für die Errungenschaften von Freiheit und Gerechtigkeit einstehen? Zahlen und Infos 28 Aufführungen von 8. Juni bis zum 18. August ca 80 Rollen ca 300 Mitspieler (Volk, Reiter, Ritter) ca 60 Musiker (Chor und Orchester) ca 100 Mitwirkende hinter den Kulissen Aufführungsinformationen Premiere: 8. Juni 2019 weitere Aufführungen: 9. / 14. / 15. / 16. / 20. / 21. / 22. / 28. / 29. / 30. Juni 5. / 6. / 12. / 13. / 14. / 19. / 20. / 26. / 27. / 28. Juli 2. / 3. / 9. / 10. / 16. / 17. / 18. August Eintrittspreise: Erwachsene: Kategorie 1: 39,- € Kategorie 2: 29,- € Kategorie 3: 24,- € Kategorie 4: 19,- € Karten und Informationen unter www.allgäuer-freilichtbühne.de oder unter 08373 / 92 200K
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