KONSUMGENERATIONEN 2018 - PREMIUM- UND LUXUS-STUDIE EXKLUSIV-BRANCHENREPORT BEAUTY & GESUNDHEIT
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Von der Silent Generation SCHUTZGEBÜHR 20 EURO bis zur Generation Z. Die fünf aktuellen Konsumgenerationen KONSUMGENERATIONEN und was sie für Strategie 2018 und Management PREMIUM- UND LUXUS-STUDIE bedeuten. EXKLUSIV-BRANCHENREPORT BEAUTY & GESUNDHEIT
Editorial Aufbau und Hintergründe zur Studie Aufbauend auf den Ergebnissen der gemeinsamen Gen Z und Millennial-Studie von INLUX, KEYLENS und EY anlässlich des Luxury Business Day 2017 vertieft „Konsumgenerationen 2018“ deren Ansatz in zwei Rich- tungen: Werte, Einstellungen, Verhalten werden zum einen deutlich differenzierter abge- Warum das Verständnis von Konsumgenerationen fragt, zum anderen erfolgt eine für Unternehmen so wichtig ist Vertiefung in fünf Branchen: Tourismus, Fashion & Retail, Banken & Versicherungen, Früher war Luxus Sinnbild für Reichtum, teure Produkte und in gewisser Hinsicht maß- und beeinflusst wie im Fall von Gen Z und Millennials. Für Unternehmen ist es daher unerlässlich Bauen & Wohnen sowie gedankenlosen Genuss. Heute steht er vielmehr für „eigenverfüg- und gestaltbare Zeit“ und zu verstehen, wie die einzelnen Konsumgenerationen „ticken“ beziehungsweise welche Un- Gesundheit & Beauty. „Konsumgenerationen 2018“ „außergewöhnliche Erlebnisse“ mit und über Produkte hinaus. Luxus ist längst zum Vehikel terschiede und Gemeinsamkeiten es zwischen ihnen gibt. ist als Online-Studie konzipiert für Selbsterfahrung und -optimierung geworden und dient dem Individuum im Sinne eines (Befragungsdauer durchschnitt- elevated self auf materieller wie auch immaterieller Ebene. „Du bist, was du erlebst“ – so das Das ist im Kern die Motivation für die vorliegende Premium- und Luxus-Studie „Konsum- lich 25 Minuten). Im September neue Credo anspruchsvoller (Luxus-)Konsumenten. Individuen haben sich zunehmend be- generationen 2018“. Die Konsumgenerationen in ihrer Gesamtheit und nicht nur isoliert zu 2017 wurden in einer mehrfach geschichteten Stichprobe fast freit vom Diktat der klassischen Luxusgüter-Industrie und bestimmen zunehmend selbst, was verstehen und notwendige Implikationen für Unternehmensstrategie und Management abzu- 750 Konsumenten befragt; zu sie für Luxus halten. Sie stehen offen und souverän zu hybridem Konsum als einem very new leiten. Daher werden mit „Konsumgenerationen 2018“ erstmals Werte, Einstellungen sowie gleichen Teilen a) männlich normal und zeigen dadurch auch eine neue Preissensitivität für klassische Luxusprodukte. das Entscheidungs- und Kaufverhalten von Premium- und Luxuskunden für Luxusprodukte und weiblich und b) die fünf und -marken umfassend generationenübergreifend untersucht und eine Vielzahl möglicher Konsumgenerationen repräsen- tierend. Für Unternehmen bedeutet dies etwas fundamental Neues – und alles andere als Triviales: Schlussfolgerungen für Unternehmen verschiedenster Branchen getestet und validiert. Petra-Anna Herhoffer die Auflösung der Identität von Kategorie und Zielgruppe. Luxus nicht mehr allein als eine Fokus auf die Upper INLUX / The Luxury Experts „objektive“ Güterkategorie zu begreifen, sondern als ein aus Konsumentensicht individuelles Aus Management-Sicht sind fünf Fragen der Go-to-Market-Strategie relevant: Segments – weil Luxus Wunsch- und Wahrnehmungskonzept. Luxus ist eben auch, was ich dazu erkläre. Dieser sub- –– Welche Generationen kaufen überhaupt unsere Produkte/Leistungen? Werte schaffen und jektivistische Luxusbegriff erfordert mehr denn je, den Kunden und seine Werte, Bedürfnisse, –– Wie weit betreffen die Unterschiede der fünf Konsumgenerationen das eigene Produkt- Wachstum treiben kann Die Studie bildet das obere Lebensgewohnheiten, kurzum seinen Lebensstil zu (er-)kennen und ein tiefes Verständnis für und Leistungsspektrum – weil die Alten sich verändern, weil die Jungen unterschiedlicher Drittel der deutschen Bevölke- (Luxus-)Konsumenten zu gewinnen. sind, als man denkt? rung ab. Operationalisiert über –– Inwieweit müssen Produkte, Marketing und Vertrieb angepasst bzw. differenziert werden? konkrete Fragen zum Kaufver- Mehr noch: Unser Verständnis von Luxus – dies lehrt uns die Langzeitbetrachtung des Phä- –– Welche Chancen ergeben sich aus Existenz und Veränderungsdynamik der jungen Konsum- halten und zur Luxusaffinität. Sie fokussiert ausschließlich auf nomens – erneuert sich alle 10 bis 20 Jahre und kann sich damit von einem Jahrzehnt aufs generationen – bis hin zu Produktinnovationen, neuen Märkten und Geschäftsmodellen? Luxus- und Premiumprodukte, nächste ins Gegenteil verkehren. Was die Elterngeneration begehrlich findet, ist für die Folge- –– Welche besondere Chance liegt in der aktuellen Veränderungsdynamik von Baby Boo- weil diese immer auch ein Stück generation meist nicht mehr erstrebenswert. mern und Silent Generation? Entstehen auch hier neue Bedürfnisse und damit Märkte? weit Seismograf und Indikator für größere Marktentwicklungen sind und weil vor allem im Premi- Doch Generationen sind keine statischen Cluster, die sich als stabile Kohorten durch die umsegment ein massiver Wert- Zeitläufe bewegen. Insbesondere der radikale und rasante technische Fortschritt hat selbst die und Wachstumstreiber für viele Dr. Jörg Meurer sogenannten „Alten“, die Silent Generation, veranlasst, sich massiv zu verändern. Im Sinne Unternehmen liegen kann, der KEYLENS Management Consultants eines reziproken Lernens orientieren sich erstmals in der Menschheitsgeschichte die Alten heute noch unerschlossen ist – so unsere zentrale Hypothese. Die an den Jungen und eben nicht umgekehrt; auch ihr Denken und Handeln wird zunehmend sogenannten Upper Segments digital. der Gesellschaft ermöglichen Petra-Anna Herhoffer Dr. Jörg Meurer margenstarkes Umsatzwachs- Es sind in diesem Jahrtausend vor allem die informations- und kommunikationstechnologi- Geschäftsführung INLUX Geschäftsführung KEYLENS tum. „Konsumgenerationen 2018“ versteht sich insofern auch schen Entwicklungen, die generationsprägend, aber auch -übergreifend das Informations-, als Studie für Unternehmen, die Entscheidungs- und Kaufverhalten fundamental beeinflussen. Selten haben Orientierung, Fä- heute noch ausschließlich im higkeiten und Verhalten einer Generation die Vorgenerationen, aber auch Unternehmen so Mass Market aktiv sind. 2 3
Heureka Wertebild Generationen-Synopse – eine kurze Geschichte Legt man die Ergebnisse dieser der fünf aktuellen Konsumgenerationen Studie zugrunde, dann sind die 1946 1966 1982 1994 Millennials die Luxus-Zielgrup- „Konsumgenerationen 2018“ fokussiert auf die fünf für den Luxuskonsum relevanten Ge- pe der Stunde. Sie legen Wert nerationen der Nachkriegszeit: Silent Generation, Baby Boomer, Gen X, Y, Z. Historisch auf zeitgemäßen Qualitätskon- betrachtet ist immer wieder die Jugend als Trendsetter für einen zeitgenössischen Luxus aus- sum, begehren Luxus in seiner materiellen wie immateriellen zumachen, indem sie zuallererst einmal gegen das Wertesystem der Elterngeneration angeht. SILENT GENERATION BABY BOOMER GEN X MILLENNIALS (GEN Y) GEN Z Form. Sie wollen das Leben • 72+ Jahre • 52–71 Jahre • 36–51 Jahre • 24–35 Jahre • Alter: 8-23 Jahre genießen, sind aber beständige Die Silent Generation der kurz vor, im und unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg Geborenen • DAS WAREN SIE: • DAS WAREN SIE: uniforme • DAS WAREN SIE: • DAS SIND SIE: • DAS SIND SIE: Selbstoptimierer: trendaffin, unsichtbar Wohlstandsstreber Marken-Touristen in Neo-Jetset auf Egokurs moderne Traditionalisten war zunächst einmal kriegs- und fluchttraumatisiert und in Verbindung mit tradierten Rol- • DAS SIND SIE: • DAS SIND SIE: getriebene Heartbeat-Cities genuss- und bildungsorientiert. len- und Geschlechterbildern buchstäblich „sprachlos und leise“. Zwar rebellierte auch die Innovationsentdecker Sich-Neuerfinder • DAS SIND SIE: genussorien- Leistungsbereit und gleicher- tierte Wohlstandswahrer maßen freizeit- und erlebnis- Silent Generation mit Rock ’n’ Roll und später mit Jetset-Allüren gegen deutsches Kultur- orientiert. gut, doch im Kern ging es für unsere (Groß-)Eltern darum, im selbst geschaffenen Wohl- • Diskretion • Ökologische & politische • Individualität • Großer Freundeskreis • Außergewöhnliche • Kulturelles Leben • Berufliche Selbstständigkeit • Luxusgüter Werte1 stand der Wirtschaftswunderjahre verlorene Sicherheit zurückzuerlangen. Das ist ihnen auf Verträglichkeit Erlebnisse • Gesunde Umwelt • Diskretion • Außergewöhnliche • Technik • Arbeitsplatzsicherheit materieller Ebene gelungen, ihre Kinder haben sie in eine prosperierende Welt der Wirt- • Kulturelles Leben Erlebnisse • Spaß & Freude schaftswunderjahre hineingeboren. Die Silent Generation als Die Baby Boomer als klas- Die Generation X als Workaho- Die Millennials als ichbezoge- Die Generation Z als Kriegsgeneration war hungrig sische Generation sind vor lics arbeitet, um zu konsumie- ne Leistungselite treiben die Generationen-Raison und Kurzbeschreibung Die sogenannten Baby Boomer (1947–1966) setzten den Wirtschaftswundertrend zunächst nach Genuss und Luxus. allem geprägt durch die Nach- ren und sich zu differenzieren: angestrebte Individualität der „bessere Menschen“ schwingt Wir stellen vor S konsequent fort: „Sich nach oben arbeiten“ war das Credo einer Generation, für die Autos, Heute stehen hingegen im- kriegszeit. Im Vordergrund mein Haus, mein Auto, mein Vorgeneration X noch mehr zu den Traditionalisten, fast materielle, traditionelle Werte steht nicht der Individualis- Boot. Erfolg ist „Conditio sine auf die Spitze: je außerge- schon Spießern, der Baby schöne Kleidung, die erste Italienreise und vielleicht sogar ein eigenes kleines Häuschen Le- wie Etikette und Umwelt mus, sondern eine kollektive qua non“ und manifestiert die- wöhnlicher und exklusiver, Boomer zurück. Sie sind die ilver bensziele waren. Aber auch diese Generation brach – wenn auch nicht in ihrer Gesamtheit, im Fokus. Sie sind Wertebe- Verantwortung gegenüber se hedonistische Generation, umso besser – mit ständigem Digital–Realisten mit analoger A wahrer sowie Innovations- u. a. Umwelt und Gesellschaft. die auf die altruistische Flower- Streben nach absolut hoher Werteprägung. sondern repräsentiert durch wenige – mit ihren Eltern und dem bis dato unangetasteten Esta- entdecker. Power-Generation folgt. Lebensqualität. blishment: Dutschke, Ohnesorg und Co. entlarvten „unter den Talaren den Muff aus 1.000 ger 1 Diese Werte sind jeweils im Generationenvergleich besonders ausgeprägt. Jahren“ und zettelten die 68er-Revolution an. Die Frauen entdeckten die Emanzipation. Y oung A Wertebild der Konsumgenerationen IMMATERIELL Die darauffolgende Generation X (1967–1982) war die erste, die sich auf breiter Front differenzierte und von den Vorge- t H Soziales Engagement nerationen lossagte. Autor Douglas Coupland stellt in seinem Buch „Generation X“ dem eingeschliffenen Lebensstil aus Spaß & Freude gesellschaftlichen und ökonomischen Zwängen eine „Lessness“ genannte Philosophie gegenüber, die den Wert des Lebens eart Sicherheit GEN Z Selbstverwirklichung nicht an der Anhäufung von Statussymbolen misst. So geht die Gen X in die Geschichte der Soziologie auch als Generation Kinder haben der „exhibitionistischen Bescheidenheit“ ein. SAYAH ist der Begriff für eine Ökologische & politische Verträglichkeit Außergewöhnliche neue, doch so relevante Ziel- gruppe: objektiv alt an Jahren, Gesunde Umwelt Arbeitsplatz- Erlebnisse Die Millennials (Gen Y, 1983–1994) setzen den Differenzierungs- und Individualisierungskurs der Gen X fort und führen Gute Gesundheit & Fitness doch im Herzen, im Kopf und Umgangsformen sicherheit ihn gewissermaßen ins egozentrisch Absurde. Sie genießen sich und ihr Leben in vollen Zügen und dürfen heute schon als SILENT GENERATION nicht selten in ihrer Physis ein, Erfolg im Beruf Individualität die narzisstischste und hedonistischste aller Konsumgenerationen gelabelt werden – mit allen Chancen für Unternehmen zwei oder gar drei Dekaden Diskretion Soziale Gerechtigkeit GEN X als die ideale Konsumgeneration. jünger geblieben. Kulturelles Leben Großer Freundeskreis Attraktivität Exklusive Reisen Berufliche Selbstständigkeit Es ist eine mindestens aus einem gesellschaftlichen Kontext notwendige Frage, ob die Gen Z (1995–2010) diesen Trend der BABY BOOMER MILLENNIALS Vorgenerationen linear fortsetzen wird. Doch wie es scheint, tut sie das nicht: Mit der Gen Z schwingt das Pendel überra- schend wieder in Richtung traditioneller Werte wie z. B. „gute Umgangsformen“, „Besitz nur, wenn ich es verdiene“. Eigene Immobilie Luxusgüter Technik MATERIELL Unsere Generationenlandkarte zeigt schematisch die Beziehung der fünf Konsumgenerationen. Die Silent Generation und ihre TRADITIONELL MODERN Nachfolgegeneration der Baby Boomer sind im Wertebild noch vielfach deckungsgleich. Gen X und Millennials stehen quasi Zustimmung: überdurchschnittliche Index-Werte je Generation autark daneben. Erst die Gen Z weist wieder geteilte Werte mit den Generationen der Väter und Großväter auf. 4 5
LUXUS – IMMER SUBJEKTIVER, Einstellung zu Luxus IMMER WENIGER MATERIELL Ich habe eine individuelle Definition von Luxus. Ich ent- scheide unabhängig, wofür Luxus leiste ich mir gezielt in Lebensbereichen, die mir Luxusprodukte müs- wichtig sind. In anderen Luxus zieht sich ich Geld ausgebe. sen zu mir passen und orientiere ich mich an Acht Kernerkenntnisse Persönliche Bedeutung von Luxus für mich durch alle meine Persönlichkeit günstigeren. Lebensbereiche. unterstreichen. Die Immaterialisierung des 81% 80% 80% Luxus-Verständnisses gehört zu 54% 74% 59% 73% 75% den Megatrends der letzten und der kommenden Jahre. Dies ist 67% 66% keine Neuigkeit mehr und findet 64% 63% Zustimmung: Durchschnittswert über alle Generationen 62% 62% 62% seine Bestätigung so auch ein- 59% 58% 58% 57% drucksvoll in der Studie wieder. 56% 50% 49% Die Ergebnisse dieser Studie Bildung, Weiterbildung, digitale Savvyness, Sport, Wellness, kulturelle Highlights, Reisen, eine gesunde Lebensführung sind haben wir zu acht Kernerkennt- der Fächerkanon eines solch optimierten Selbst. Neben diesen generationenübergreifenden Trends gibt es Eigenheiten der nissen verdichtet, die zeigen, was luxusaffine Konsumenten einzelnen Konsumgenerationen. eit ilie ch g ing nik ter ce ie en sum nts l g en ess to to ote un an bil Au Au lan mi eis eb dh sgü wünschen und welche Auswir- Fam h e ura elln ug er e -H ll-B on mo Tec sL es es sun eR -Ba für mi rZ u sta Spezifika einzelner Generationen rK W kungen diese Veränderungen h oß ern e Im Lux he We e& ige len ti c t ive Life Ge a& e Zei ive ttli op , gr isc etr -St nd auf Marke und Einkaufserlebnis ert fal lus gen –– Gen Z: Sie liebt ausgefallene statt klassische (Luxus-)Reisen (71%) rk- bst Sp lus hri am lles urm g5 u sge chw Exk Fre Wo haben. tsc Exk , ei Sel dyn tun ne –– Millennials: Die neue Paradezielgruppe für Luxusmarken schätzt den exklusiven Konsum (71%) Au Go Ho For ße für Sch ach es, Gro t –– Gen X: Luxus bedeutet Work-Life-Balance im Anspruchs-Dreieck aus Job, Familie und Selbsttuning (73%) Zei lich ern ort Üb Zustimmung: Durchschnittswert über alle Generationen –– Baby Boomer: Well-Being ist der Inbegriff von Luxus am Ende der Karriere oder im Ruhestand (72%) Sp –– Silent Generation: Bühne frei für die Cool Ager, die sich auch jenseits der 70 oder 80 noch mal neu erfinden. Luxus bedeutet für sie Selbstoptimierung (83%) Generationenübergreifende Kernaussagen: –– Erst an 6. und 7. Stelle tauchen im generationenübergreifenden Ranking mit „hochwer- 3. Mein Luxus – individuelles Wunsch- und Wahrnehmungskonzept tige Technik und Luxusgüter“ Hardware bzw. klassische Luxusgüter auf Was unter Luxus zu verstehen war, definierten noch vor wenigen Jahren Anbieter von Luxusgütern sowie die Haute Hotel- –– „Immaterialität“ erreicht eine deutliche Präzisierung in Richtung „Selbsttuning“ – die lerie. Heute ist Luxus das, was konsummündige Menschen dafür halten. Mit zunehmender Selbstverständlichkeit kuratieren TOP 3-Werte zu Bedeutung und Verständnis von Luxus aller fünf Generationen zahlen Menschen, was sie konsumieren. Luxus findet dabei gezielt in einzelnen Lebensbereichen statt und soll einerseits die eigene auf genau diesen Trend ein Persönlichkeit unterstreichen, andererseits Erlebnisse bescheren. Beispiel: günstige Mietwohnung in Prenzlauer Berg, aber teu- –– Erst danach folgt der klassische Luxus (Luxusgüter, große, eigene Immobilie, exklusiver re Profikaffeemaschine, das wöchentliche Blumen-Abo, das Designer-Fahrrad oder die Mitgliedschaft im Nobel-Fitnessstudio. Konsum). Aber er folgt: Der klassische Luxus hat weiter seine Existenzberechtigung Der Mensch begehrt, Luxus dient. –– Das „Auto“ oder „Spa & Wellness“ stehen an letzter Stelle des Rankings. Die klas- sischen Luxus-Manifeste der letzten Jahrzehnte verlieren zumindest in hoch entwickel- 4. Hybrider Konsum – the very new normal ten Volkswirtschaften wie Deutschland an Bedeutung Vorbei die Zeiten, als man verschämt zugegeben hat, dass Teile des luxuriös anmutenden Outfits vom Fashion Discounter stammen. Vintage Brands und edle Secondhand-Outlets, in denen der Kauf getragener Luxury Items erstmals auch zum Kauf- 1. Gesundheit – der neue Luxus erlebnis wird, befeuern diese Entwicklung. Hybrider Konsum ist salonfähig geworden und wird souverän zelebriert statt be- In Anbetracht höherer Lebenserwartung investieren jüngere Generationen zunehmend in schämt bekannt. Die jungen Generationen (Gen Y und Z) beeinflussen dabei in ihrem Kauf- und Freizeitverhalten die älteren. Gesundheit und Work-Life-Balance. Ältere fokussieren zunehmend auf Präventionsmedizin zur Vermeidung von Krankheit und Steigerung der (Er-)Lebensfähigkeit. Alle Generationen übernehmen Verantwortung für ihre Gesundheit und überlassen dies weder dem Zufall Management-Implikationen: Bedeutung und Einstellung zu Luxus über alle Generationen hinweg noch dem alleinigen Geheiß von Medizinern. Gesamthaft betrachten alle Generationen Ge- sundheit – und nicht mehr nur auf Wohlbefinden ausgerichtete Wellness – als Schlüssel zu –– Das Thema Gesundheit eröffnet ein gewaltiges Chancenfeld, das von Produkt- und Service-Innovationen bis hin zu neuen Geschäftsmodellen reicht. Dies betrifft die gesamte Gesundheitsbranche, Beauty/Kosmetik, aber z. B. auch die Touristik. mehr Lebensqualität. Als Folge davon setzen sich beispielsweise neue Ernährungsoptionen –– Die deutlichen Unterschiede in der Luxuswahrnehmung der Konsumgenerationen bedeuten: Unternehmen mit generationsspezifischen durch. Der Trend geht vom Gourmet- hin zum Functional- und Superfood. Gesellschaftlich Zielgruppen sollten diese individuell adressieren: d. h. differenzierte Marketing- und Vertriebsstrategien nicht auf Basis horizontaler Kunden- gehört es bereits zum guten Ton, sich mit Ernährung auseinanderzusetzen. Ein gesunder, segmente, sondern „vertikaler“ Konsumgenerationen entwickeln. trainierter Körper ist Luxussubjekt und dient der sozialen Ab- und Ausgrenzung. –– Produkte und Services sollten für ihre Kunden zukünftig intrinsische, sinnstiftende Momente und Werte generieren, die das Individuum im Sinne eines elevated self auf seinem Weg der Selbstoptimierung unterstützen. 2. Selbstoptimierung – vom Objekt zum Subjekt –– Das veränderte Luxus-Verständnis (Le luxe c’est moi! Luxus als Ich-Konzept, nicht mehr als objektive Güterkategorie) legt ein radi- kales Umdenken in der Markenführung und Vermarktung von Luxusmarken nahe: Luxus per se ist nicht mehr als absolutes Ziel erstrebens- Selbstoptimiert zu sein bedeutet, ein gutes Bild nach außen abzugeben, aber auch als wert, sondern dient der Erfüllung individueller Bedürfnisse. Ein immer mündigerer Konsument will als Individuum erkannt und ange- Mensch eine gewisse Karriere in Herzens- und intellektueller Bildung gemacht zu haben. sprochen werden. Selbstwertig zu denken und zu fühlen, empathisch zu handeln. Sich selbst ein begehrliches –– Luxus dient damit vermehrt der Selbstverwirklichung des Kunden statt seiner Selbstdefinition im Sinne einer statusprägenden Eigen-Projek- Luxus-Subjekt zu sein, so das Ziel. Gradmesser für Selbstoptimierung sind die eigene Wahr- tion von Markenbildern. Die Luxusbranche muss sich fragen: Haben die absolutistischen Markenikonen der letzten 50 Jahre bald ausgedient? nehmung sowie das Feedback in den Peergroups, sprich gesellschaftlichen Bezugssystemen. 6 7
KRITERIEN FÜR Luxus-Markenverständnis LUXUSPRODUKTE Es ist mir egal, ob man das 51% Logo einer Luxusmarke auf meiner Kleidung/Accessoires Qualität zählt Kaufkriterien für Luxusprodukte sehen kann. Nicht alles unterliegt dem Wandel: Die TOP 3-Anforderun- Ich zeige gerne, 38% gen, die generationenübergrei- dass ich mir etwas Qualität und Langlebigkeit 86% leisten kann. fend an Luxusprodukte gestellt Hohe Funktionalität 81% werden, bleiben klassisch: Top-Service/-Beratung 73% Logos von Luxusmarken Qualität, Langlebigkeit, Funk- dürfen sein: aber bitte 58% tionalität, exzellenter Service Innovative Technik 72% klein und dezent. und Beratung. Ob 80 oder 18. Modernes Design 71% Diese Kriterien sind ein Muss für jede Luxusmarke. Überraschend Exklusivität des Produkts/der Leistung 67% dagegen: Bekanntheit der Marke Nachhaltigkeit 67% und Historie des Herstellers, Schnelle Verfügbarkeit 65% Anbieters rangieren mit Wichtig- Zustimmung: Durchschnittswert über alle Generationen keitswerten unter 60 % am Ende Gutes Markenimage 64% der Kriterien. Individualität/Personalisierung 64% Ökologische und soziale Verträglichkeit 63% 6. Das neue Markenverständnis – durch Produktsubstanz und Hoher Innovationsgrad 62% Individualisierungsgrad überzeugen Bekanntheit der Marke 56% Die Ikone Marke wackelt. Das Markenverständnis und die Markenrelevanz ändern sich über alle Generationen in eine Historie des Herstellers/Anbieters 54% Richtung, mit der sich die über mittlerweile 70 Jahre währende überragende Bedeutung der Marke zu relativieren beginnt. Getrieben von immer relevanter werdenden funktionalen Produktkriterien und einem offenbar an Souveränität gewinnen- Zustimmung: Durchschnittswert über alle Generationen den (Luxus-)Konsumenten, muss sich Marke mit einem Mal dem Individuum unterordnen, dieses in seinem individuellen Wunschkonzept unterstützen, anstatt es in ein deterministisches Marken-Korsett zu zwängen. 5. Der neue Luxus-Dreiklang – Qualität, Funktionalität und Service Konsumenten sind souveräner im Umgang mit Luxus geworden. Das zeigt sich besonders Markenloyalität beginnt zu bröckeln, wenn fast die Hälfte der Befragten (43%) Markenentscheidungen nach aktuellen auch in den Ansprüchen, die sie an Luxusprodukte stellen. Klassische Luxuskriterien wie Trends trifft und nur gut die Hälfte (52%) seit Jahren denselben Luxusmarken treu ist. Und auch das ostentative Zurschau- Qualität und Top-Service haben weiterhin hohe Bedeutung und Berechtigung. Doch die Glei- stellen von Luxusmarken verliert an Bedeutung. Marke muss mehr bieten als Storytelling, im Idealfall gibt sie einem Leben chung, wann ein Luxusprodukt ein solches ist, muss demnach hierarchisch angepasst werden: Sinn als Begleiter oder Enabler. Sie setzt Trends und hält ihre Kunden im Loop durch generationsspezifische Angebote. funktionaler Benefit vor emotionalem und symbolischem. Der neue Dreiklang von Qualität, Funktionalität und Service sticht dabei Emotionalität. Und vor allem: Funktion sticht Marke. Spezifika einzelner Generationen: Dieser Dreiklang gilt generationenübergreifend, doch auch hier gibt es wieder … Understatement ist das neue Overstatement: Das gilt besonders für ältere Generationen, die vorsichtiger und diskreter beim Zeigen von Luxusmarken sind. Jüngere Generationen hingegen sind mit einem souveränen und entspannten Umgang mit Welche Marken ich Spezifika einzelner Generationen: Luxusmarken groß geworden und zeigen daher eher, was sie sich leisten können. „Trend-Trüffelschweine“ sind vor allem kaufe, hängt von den –– Gen Z: Schnelle Verfügbarkeit (65%) und modernes Design (67%) sind die Top-Anfor- die Generation X und die Millennials. Sie kaufen Luxusmarken gerne, wenn diese en vogue und kraftvoll sind. Hingegen aktuellen Trends ab. 43% derungskriterien für die jüngste Generation. Im Gegensatz zu den anderen Generationen orientiert sich die ganz junge Generation Z nicht unbedingt an Trends, sondern greift mit ihrer ganz eigenen Definition von ist Technik ein Hygienefaktor (61%) und findet keinen Platz als erforderliches Produkt- Luxus gerne auf bekannte und neue Marken zurück, wenn damit gute Erfahrungen gemacht wurden. kriterium. –– Millennials: Wie die Gen Z schätzen sie modernes Design (75%). Jedoch fordern sie innovative Technik (69%) als Must-have-Produktkriterium. –– Gen X: Wie die Millennials liebt diese Generation modernes Design (78%) und innova- Management-Implikationen: Anforderungskriterien an Luxusprodukt und verändertes Markenverständnis tive Technik (78%). –– Marken brauchen ein WHY und sollten dies überzeugend kommunizieren: Markenführung wird (noch) anspruchsvoller, denn Markenver- Ich kaufe seit Jahren –– Baby Boomer: Innovative Technik (78%) ist ebenso wie für die Generation X und Mil- sprechen werden überprüft, müssen vollumfänglich gehalten werden. die gleichen Marken lennials essenziell. Modernes Design wird jedoch von der Forderung nach Nachhaltigkeit –– Luxusprodukte müssen im Dreiklang von Funktion, Design und Technik stehen. Sie sollen heute das Leben einfacher machen und sich funk- im Bereich Luxus und (75%) abgelöst. tionell und ästhetisch in das Lebensumfeld einfügen. Dies bedeutet steigende Ansprüche an Produktentwickler und -management. habe damit gute Erfah- –– Silent Generation: Auch die älteste Generation setzt wie die Vorgängergeneration auf –– Qualität, Funktionalität und Service deuten eine Renaissance des Ur-Versprechens von Marken an. rung gemacht. –– Top-Service und Beratung sind und bleiben unter den Kaufkriterien zeitlose Klassiker; dabei sind die Jüngeren eher unzufrieden mit heuti- 52% innovative Technik (77%) und Nachhaltigkeit (74%): Reziprokes Lernen der Alten von gen Luxusläden. Sie erwarten Service/Beratung mit ganz besonderer Atmosphäre. Dies bietet Chancen für den stationären Vertrieb. den Jungen verbindet sich mit Verantwortung für die Welt. –– Marken sollten nach Inszenierungen suchen, die die Persönlichkeit ihrer Kunden über die Marke stellen. Das ist gerade für Luxusmarken in ihrem ikonisch-monolithischen Selbstverständnis eine besonders hohe Anforderung, bedeutet es doch, eine starke Identität in ihrer Projek- tion auf unterschiedliche Kundentypen zu inszenieren. 8 9
7. Phygital – Digitalisierung des Luxuskonsums ersetzt nicht das Spezifika einzelner Generationen: Offline-Shopping-Erlebnis Wenig überraschend: Die jungen Generationen informieren sich deutlich intensiver (online Beim Kauf eines Luxus- Das Kauferlebnis eines Luxusprodukts sollte ein reales, mit allen Sinnen erlebtes sein, ge- wie offline) über Luxusthemen. Bemerkenswert: die Gen Z legt hier nicht noch mehr zu, produkts schaue ich mäß des Reverse Showroomings (ROPO Effekt: Research Online, Purchase Offline). Man sondern fällt im Vergleich zu den Millennials in ihrem (Luxus-)Medienkonsum leicht ab. mir die Produkte gerne inspiriert sich online und kauft im Store, wo insbesondere die persönliche Beratung eine Auch hier schwingt das Pendel zurück. im Laden an, kaufe wichtige Rolle spielt. Der Konsument wünscht und schätzt die Wahl zwischen Shopping- dann aber online. Erlebnis auf der High-Street einerseits und zeitsparendem Online-Komfortkauf anderer- 33% seits. Lange Zeit sträubten sich die Anbieter von Luxuswaren, online zu verkaufen, doch Generationenspezifisches Informationsverhalten diese Hürde ist in den meisten Branchen überwunden. Schon werden Champagner sowie Kaviar auf Amazon angeboten, Zalando punktet mit Premium Fashion, und Fine Jewellery findet seinen festen Platz bei Luxury Fashion E-Commerce. 8. Die neue Infosphäre – Visuals vor Text Beim Kauf eines Luxus- Überraschendes Ergebnis: Luxuskonsumenten informieren sich gleichermaßen online wie produkts informiere offline über neue Produkte, Marken, Trends. Hochglanzmagazine rangieren generationen- ich mich zunächst online übergreifend nur knapp hinter Lifestyle-Blogs und Online-Magazinen oder Influencern. Die und kaufe dann im Bedeutung Letzterer steigt dabei kontinuierlich von Alt nach Jung und zeigt deren hohe Re- levanz auch für die Luxusmarkenkommunikation. Leuchtturm-Magazine haben weiterhin 50% Geschäft. Bedeutung als Inspirationsgeber, was vor allem auch die jüngeren Generationen so sehen. Bei den sozialen Medien dominiert (Bewegt-)Bild vor Text. Für die Markenkommunikation von Luxusmarken bedeutet dies, in kurzen Intervallen Markenwerte von traditionell bis modern zu inszenieren und künstlerisch überraschend zu interpretieren: Content Produc- 37% 43% 50% 41% 52% 49% 40% 45% 37% 29% 31% 26% 15% 18% 14% tion von Bildern, Filmen, kurzen Voiceovers gehört zu Marketing und Kommunikation als unerlässliche Disziplin. Gen Z Millennials Gen X Baby Boomer Silent Generation Ich informiere mich in erster Linie durch Hochglanzmagazine Ich lese gerne Lifestyle-Blogs und Online-Magazine Luxus-Informationsverhalten Ich werde durch Influencer (Blogger) auf Instagram, You Tube oder Facebook aufmerksam gemacht Zustimmung: Werte der einzelnen Generationen Ich lese gerne Lifestyle-Blogs und Online-Magazine und bin so über die neuesten Trends 38% im Bereich Luxus informiert. Auf angesagte Produkte wer- Management-Implikationen: Informations- und Kaufverhalten de ich meist durch Influencer 35% (Blogger) auf Instagram, –– R OPO geht in beide Richtungen, wobei der Kauf häufiger im Laden stattfindet. Click & Collect wird YouTube oder Facebook zum Standard und erfordert Top-Service. aufmerksam. –– Online- und Offline-Kanäle müssen über alle Zielgruppen hinweg bespielt werden. Baby Boomer lesen Lifestyle-Blogs und die Gen Z Hochglanzmagazine. 33% Über angesagte Marken und Trends im Bereich Luxus informiere ich mich in –– Damit gewinnen durchgehende, nahtlose Customer Journeys und ein Omni-, Multi-Channel- erster Linie durch Hochglanzmagazine. Management für Luxusmarken ebenso hohe Bedeutung wie für andere Produkte. –– Strategisches Influencer-Management gehört für Luxus-Marketeers zur „Marketing-Hygiene“, ebenso die verschiedenen Social-Media-Präsenzen eines Unternehmens zu professionalisieren und integriert zu managen. Zustimmung: Durchschnittswert über alle Generationen 10 11
BRANCHEN-REPORT Der Blick auf die Generationen (Top-1-und-2-Nennungen) BEAUTY & GESUNDHEIT Gen Z – bekannte und bewährte Marken qua (Un-)Erfahrenheit Die jüngste Konsumentenzielgruppe muss noch ihren Beauty-Weg finden. Bekannte Mar- ken geben ihnen daher Orientierung im Angebotsdschungel (55%) oder sie werden geprägt durch online gelistete Produkte und Trends (59%). Günstige Pflege- und Kosmetikproduk- te werden nur dann gekauft, wenn die Gen Z von ihrer Qualität überzeugt ist (61%). Dies zeigt sich auch in ihrem hybriden Verhalten beim Kauf von Luxusartikeln und preiswerten Drogerieprodukten (59%). Als bewusster Konsument sind Health-Apps ihre wichtigsten Alltagsbegleiter (48%), und Lebensmittel sollten einen zusätzlichen Benefit (70%) haben. Millennials – die Leitzielgruppe In jeder Hinsicht luxusaffin und konsumbereit. Gemäß dem Motto „Healster als neuer Ich lege besonders viel Hipster“ legt diese Generation extrem viel Wert (81%) auf Gesundheit sowie Körperpflege Wert auf Gesundheit und (81%). Daher kaum verwunderlich, dass diese Konsumgeneration viel Geld in Pflege- und Körperpflege. 84% Kosmetikprodukte (im Durchschnitt mehr als 50 Euro im Monat) investiert (63%). Doch keineswegs werden nur teure Produkte gekauft, sondern bei überzeugender Qualität auch günstigere (61%). Online ist ihre Plattform, um sich über Trends sowie Pflege- und Kos- metikprodukte zu informieren (62%). Gekauft wird allerdings über alle Kanäle hinweg, ob online (53%), in der Stammparfümerie (51%), in Premiumkaufhäusern (54%) oder im Duty free (46%). Sie sind die aktivste Beauty-Generation. Gen X – reflektierte Beauty-Konsumenten Diese Konsumgeneration befindet sich „in transition“: Orientierung an den jüngeren Ge- Ich informiere mich nerationen, um aus Anti-Aging Slow-Aging zu machen. Über alle Generationen hinweg in- online über Pflege- und vestiert die Gen X mehr Geld in Pflege als in dekorative Kosmetik (57%). Und kombiniert Kosmetikprodukte so- 53% am meisten Drogerie- mit Luxusprodukten (67%), wohl wissend um ihre Wirkkraft versus wie Beauty-Trends. Werbeversprechen. Die Qualität ist dabei ausschlaggebend (65%). Ebenso bei der Ernäh- rung, bei der sich über die Lebensmittelinhaltsstoffe (66%) informiert wird. Baby Boomer – Inhaltsstoffs-Kontrolleure Inhaltsstoffe der Lebensmittel (73%) sowie bei Pflegeprodukten (61%) sind für diese Ge- neration am wichtigsten (73%). Die Baby Boomer legen wie die Vorgängergenerationen ebenso ein hybrides Konsumverhalten bei Pflege- und Kosmetikprodukten an den Tag und kombinieren Produkte aus der Drogerie und von Luxusherstellern (71%). Die Qualität ist Beauty und Health sind der neue Wealth dabei ausschlaggebend (75%). Über alle Generationen hinweg ist das Bewusstsein für das eigene Äußere (71%) sowie für Gesundheit und Körperpflege (84%) höchst ausgeprägt. Der Körper wird Objekt der Optimierung, und Luxus wendet sich hin zum Subjekt (Körper als Silent Generation – Stammmarken-Käufer in der Stammparfümerie Statussymbol!). Nicht verwunderlich, dass generationenübergreifend daher viel Zeit und Geld in die eigene Gesundheit Die älteste Konsumgeneration legt trotz und gerade aufgrund ihres Alters viel Wert auf (66%) und Hautpflege (51%) investiert wird: So gibt knapp die Hälfte der Befragten (49%) mehr als 50 Euro im Monat ihre Gesundheit sowie Körperpflege (88%) und ihr Äußeres (65%). So investiert sie ent- für Pflege- und Kosmetikprodukte aus. sprechend viel Zeit und Geld (71%). Am liebsten werden Pflege- und Kosmetikprodukte in der Stammparfümerie gekauft – mit 57% erzielt sie hier den höchsten Wert im Generatio- Body-Mind-Soul als Grundhaltung nenvergleich. Qualität muss überzeugen, um zu günstigen Kosmetikprodukten zu greifen Im Sinne einer ganzheitlichen Selbstoptimierung versteht sich Gesundheit als ein holistisches Lebenskonzept, das regelmä- (73%). So vertraut sie mit 58% – dem höchsten Wert im Generationenvergleich – immer ßige körperliche und mentale Betätigungen wie Yoga, Meditation, Ausdauersport (58%) umfasst. Auch in der Ernährung noch bekannten Marken. Doch legt sie auch ein durchaus hybrides Kaufverhalten an den reicht der reine Nährwert nicht mehr aus, sondern muss darüber hinaus auch einen gesundheitlichen Nutzen haben (61%). Tag (67%) und mischt günstige Drogerieprodukte mit Luxusartikeln. Gemäß dem Motto: „Dank Super-Food zum Super-Self“. Vorbei die Zeiten, in denen Sterneküche und Gourmetessen Syno- nym für gute Ernährung waren (46%). So informieren sich Konsumenten – online vor offline 53% der Befragten informieren sich online über Pflege- und Kosmetikprodukte sowie Beauty-Boxenstopp – ob DIY oder beim Profi Beauty-Trends. Immerhin 44% lassen sich hierzu am Point of Sale – ob Parfümerie, Dro- 34% besuchen regelmäßig ein Kosmetikstudio, wobei für 41% eine professionelle Mani- und Pediküre Teil ihrer Beauty- gerie oder Kaufhaus – beraten. Nicht zu unterschätzen ist das Empfehlungsverhalten, denn Routine ist. Wenn die Zeit für den Profi nicht reicht, kommen für 43% diverse Beauty-Geräte im eigenen Zuhause zum 39% verlassen sich bei Trends, Marken und Produkte auf den Rat von Freunden, was ver- Einsatz. Besonders bei den Millennials und der Gen X zeigen sich überdurchschnittliche Werte bei allen Arten von Beauty- gleichsweise besonders wichtig ist für die Gen Z (Index 125/49%) und Millennials (Index Anwendungen, die hingegen für die Silent Generation nicht interessant sind. 132/51%). 12 13
Ein weiterer Blick auf die Generationen zeigt hier, dass die persönliche Beratung am POS besonders von Gen X (51%) und Was gekauft wird – Ich bevorzuge mit Nachhaltigkeit und Naturkosmetik. 42% Millennials (48%) in Anspruch genommen wird. Soziale Medien als Inspirations- und Informationsquelle sind besonders für Gen Z (47%) und Millennials (43%) von Bedeutung, hingegen irrelevant für Baby Boomer (14%) und Silent Generati- Personalisierung punkten on (6%). In Summe sind es die Millennials, die auf allen Kanälen abgeholt und informiert werden wollen. 52% informieren sich bewusst über die In- haltsstoffe in Pflegeprodukten – besonders relevant sind diese für Baby Boomer (61%) sowie Millennials (57%) und am wenigsten Gen Z 40% für Gen Z (39%). 42% bevorzugen Natur- Millennials 46% kosmetik, die am wenigsten Anklang bei der Gen X 48% Silent Generation (31%) findet – ihnen eilt Baby Boomer 42% Durchschnitt 28% Silent Generation 31% der Ruf einer geringen Wirkkraft voraus. 55% 39% Millennials (46%) und Gen X (48%) hin- Beim Kauf von Bei innovativen gegen können für Naturkosmetik begeistert Wichtigste Inspirationsquelle für Pflegeprodukten Angeboten und werden. Ähnliches zeigt sich im Bereich Ich informiere mich neue Beauty-Trends, Marken und und dekorativer Produkten wechsle der personalisierten Kosmetik – ob Pflege, bewusst über die Produkte sind Pinterest, Instagram, Kosmetik vertraue ich gerne von bekann- Parfüm oder dekorativ –, für die 42% be- 47% 43% 30% 14% 6% Facebook, Snapshat. Inhaltsstoffe in ich auf bekannte ten Topmarken zu 52% reit sind, einen Aufpreis zu bezahlen. Auch Pflegeprodukten. Gen Z Millennials Gen X Baby Boomer Silent Generation Marken. jungen, eher unbe- hierauf legt die Silent Generation (26%) Zustimmung: Werte der einzelnen Generationen kannten Marken. Zustimmung: keinen Wert, doch erneut sind es besonders Durchschnittswert über alle Generationen Millennials (51%) und Gen X (49%), die diesem Trend folgen. Wo gekauft wird – die Parfümerie ist tot, es lebe die Parfümerie Gen Z 39% Der Trend ROPO – Research Online Purchase Offline – bestätigt sich auch im Beauty-Bereich: So ist für 52% immer noch Hybrides Shopping als Leitlinie bei Beauty-Produkten Millennials 57% die Stammparfümerie der präferierte Kaufort – bedeutet aber auch: Für fast jeden zweiten Kunden ist sie es nicht mehr! 65% greifen sowohl auf Luxuskosmetik wie auch auf preiswerte Drogerieprodukte zurück. Gen X 54% Gefolgt wird sie von Premiumkaufhäusern (40,3%), Online-Shops (37%) und Duty-free-Geschäften (34%). Doch Preis- Wenn die Qualität überzeugt, geben 67% der Befragten an, dass sie auch günstige Pfle- Baby Boomer 61% Silent Generation 51% vorteile spielen bei der Wahl des Kauforts eine entscheidende Rolle: 49% der befragten Premium- und Luxuskonsumenten ge- und Kosmetikprodukte kaufen. Aber man muss von der Qualität überzeugt sein – die kaufen dort ein, wo ihnen diese gewährt werden. Allen voran hier die Millennials (55%). Ebenso beim Online-Kauf (53%), Auszeichnung von Stiftung Warentest kann hierfür ein Siegel sein. Zustimmung: im Duty free (46%) und beim Shopping in Premiumkaufhäusern (54%). Sie sind die Kaufzielgruppe schlechthin. Allein die Durchschnittswert über alle Generationen; Werte der Stammparfümerie wird vor allem von der Silent Generation (57%) bevorzugt. einzelnen Generationen Management-Implikationen: –– A ls drei Kerntreiber lassen sich Personalisierung, digitales Engagement und gesundheitsinspirierte Beauty-Produkte festhalten. Beauty ist in Summe komplexer geworden und eröffnet neue Möglichkeiten. Durchschnitt 52% –– Das größte Potenzial steckt in den Zielgruppen der Millennials und der Gen X, die sich gesamthaft sehr ähnlich sind. Unternehmen müssen ihre Marke und ihr Produktportfolio überprüfen und adaptieren, um diese Chancen zu ergreifen und vor allem die jüngeren kauffreudigen Konsumgenerationen abzu- holen. Auch die SAYAHs dürfen nicht in Vergessenheit geraten, sondern müssen als relevante Zielgrup- pe (wieder-)entdeckt und dynamisiert werden. –– Gesundheit und Beauty sind ein generationenübergreifendes Phänomen. So kann Gesundheit ein ele- mentarer Leistungsbestandteil der Marke werden oder gesundheitsinspirierte Kosmetik mit sichere- ren Inhaltsstoffen ein Launch-Treiber für Pflege- und Kosmetikprodukte sein. Ebenso dermatologische Produkte für den Heimgebrauch oder Nahrungsergänzungsmittel, die auf den Trend des holistischen Männer setzen gesunden Lebensstils einzahlen. auf Markenstärke –– Ein großes Chancenfeld bieten die sozialen Medien. Diese dienen vorwiegend der Information und und Pflegecremes Inspiration, weshalb nicht nur die Kommunikation entsprechend darauf ausgerichtet sein sollte, son- Männer-Kosmetik rückt mehr Ich kaufe Pflege- und Kosmetik- dern auch die Produktentwicklung, angelehnt an den Selfie-Boom und die Instagrammability. Denn und mehr in den Fokus der 47% 51% 53% 53% 57% produkte am liebsten in meiner nicht mehr nur Produkt und Packaging werden geteilt, eben auch die Anwendung selbst. Daher gilt es, Beauty-Branche. Bekannte Mar- Stammparfümerie. optisch wirkungsvolle Produkte inklusive Packaging zu entwickeln, um Buzz in der Online-Community ken sind Zugpferde: So greifen Gen Z Millennials Gen X Baby Boomer Silent Generation zu generieren. Dank Glitzer- und Tuchmasken bis hin Augenpflastern mit Markenlogos. Ebenso Selfie- 56% bei Männerkosmetik auf Hilfsmittel ins Produktportfolio aufzunehmen und auch an Co-Creationen mit Influencern denken. bekannte Marken zurück. Insbe- Zustimmung: Werte der einzelnen Generationen –– Wenn dies zu gewagt ist, sollte unbedingt mit Social Listening begonnen werden. Zudem geben neue sondere für Millennials (52%) ist Verhaltensmuster wie die tägliche Nutzung von Smartphone und Co. Anlass, über neue Produkte der Preis ein Garant für Qualität. nachzudenken. Wie etwa Digital-Aging-Pflege – Produkte, die gegen das angreifende Blaulicht von Als Starprodukt unter hochwer- Smartphone, Tablets und Co. wirken. tigen Männer-Pflegeprodukten Welche Marken gekauft werden – Marke ist noch Leitstern –– Pflege- und Kosmetikprodukte werden immer noch gerne offline gekauft. Das Erlebnis im Store sollte erweisen sich Pflegecremes Dass die Ikone Marke wackelt, ist noch nicht in der Beauty-Branche angekommen. Denn insgesamt vertrauen 55% auf daher „Digital Ready“ sein – gemerged mit dem Online-Shop – und zusätzliche Beauty-Services an- für das Gesicht (48%). Old but bieten, um eine Abgrenzung zu Kosmetikketten wie Rituals zu schaffen. Und um dabei das Rennen im classy: Für Baby Boomer (52%) bekannte Marken und präferieren diese gegenüber jungen, noch eher unbekannten Marken (39%). Die Millennials (53%) (Preis-)Wettbewerb mit günstigen Online-Anbietern zu machen. ROPO anstatt Reverse Showrooming. und Silent Generation (48%) ist sind hierbei am aufgeschlossensten und probieren auch gerne ihnen unbekannte Marken aus; vorausgesetzt, die Angebote Daher gilt es, die Customer Journey digital und neu zu denken. das After-Shave das wichtigste und Produkte sind innovativ, gefolgt von Gen X (44%) und Baby Boomern (43%). Must-have als Pflegeprodukt. 14 15
„Alte Leute sind junge Menschen, die zufällig vor dir älter wurden.“ Günther Baruschke Der vorliegende Report zeigt einen Ausschnitt der Gesamtergebnisse der Studie „Konsumgenerationen 2018“ und ist für die folgenden Branchen verfügbar: –– Touristik –– Fashion & Retail –– Banken & Versicherungen –– Bauen & Wohnen –– Beauty & Gesundheit (VKE-exklusiv) Wenn Sie mehr über „Konsumgenerationen 2018“ erfahren wollen, kontaktieren Sie uns. Ihre Ansprechpartner: Dr. Jörg Meurer, Geschäftsführer KEYLENS GmbH Expertise: Luxus, Touristik, Bauzulieferer joerg.meurer@keylens.com Petra-Anna Herhoffer, Geschäftsführerin INLUX GmbH Expertise: Luxus, Lifestyle, Beauty, Gesundheit pa@inlux.biz Daniel Ohr, Associate Partner KEYLENS GmbH Expertise: Fashion, Retail, Beauty daniel.ohr@keylens.com Die Studie zum Download sowie die Ergebnisse aller Branchen finden Sie unter www.keylens.com und www.inlux.biz. Redwitzstr. 4 | 81925 München | +49 (0)89 2131930 | keylens.com | inlux.biz
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