Konzeption der Kinderkrippe Marienkäfer - Konzeption der Kinderkrippe Marienkäfer

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Konzeption der Kinderkrippe Marienkäfer - Konzeption der Kinderkrippe Marienkäfer
Konzeption der Kinderkrippe Marienkäfer

                                            74426 Bühlerzell

                                            Wolfsgrabenstr.4

Konzeption
der Kinderkrippe
Marienkäfer
Konzeption der Kinderkrippe Marienkäfer - Konzeption der Kinderkrippe Marienkäfer
Konzeption der Kinderkrippe Marienkäfer

  „Wir sind niemals am Ziel, sondern immer auf dem Weg.“ (Vinzenz von Paul)

In unserer Konzeption verstehen wir manche unserer Vorstellungen zwangsläufig als
vorläufig. Sie bedürfen noch der weiteren Ausgestaltung im Rahmen einer gelebten und
kritisch reflektierten Praxis.

1. Auflage November 2009
Konzeption der Kinderkrippe Marienkäfer - Konzeption der Kinderkrippe Marienkäfer
Konzeption der Kinderkrippe Marienkäfer

Inhaltsverzeichnis
1. Leitbild

2. Pädagogische Ziele
      2.1. Unser Auftrag
              2.2. „Was bieten wir den Kindern an?“
              2.2.1. Vertrauen – Sicherheit – Gemeinsamkeit
              2.2.2. Körpererfahrung – Bewegungsvielfalt
              2.2.3. Zuhören – Sprechen – Sich zum Ausdruck bringen
              2.2.4. Musik & Rhythmus – Fantasie & Kreativität
              2.2.5. Wahrnehmen – Erforschen – Zuordnen
              2.2.6. Natur entdecken – Umwelt erfahren
      2.3. Beobachtung und Dokumentation

3. Räumlichkeiten

4. Tagesablauf
      4.1. Eingewöhnung
      4.2. Beispiel für einen Tagesablauf
      4.3. Bei uns haben die Kinder …

5. Elternzusammenarbeit
      5.1. Ziele für die Elternzusammenarbeit
      5.2. Methoden der Elternzusammenarbeit
      5.3. Elternbeirat

6. Öffentlichkeitsarbeit

7. Unser Teamselbstverständnis
      7.1. Uns ist besonders wichtig

8. Rahmenbedingungen
      8.1. Träger und Anschrift
      8.2. Öffnungszeiten und Schließungstage
      8.3. Kapazitäten
      8.4. Personal
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Konzeption der Kinderkrippe Marienkäfer

1. Leitbild

                    Worauf sie sich bei uns verlassen können

Die uns anvertrauten Kinder und ihre Eltern stehen im Mittelpunkt unserer täglichen
Arbeit. Ihre Lebenswirklichkeiten sind Ausgangspunkt unseres pädagogischen Handels.

Wir sind ein Haus, in dem sich die Kinder sicher und geborgen, körperlich und seelisch
wohlfühlen, damit sie sich der Welt zuwenden und diese spielerisch erkunden können.

Wir begegnen den Kindern auf Augenhöhe,
damit wir mit Augen, Ohr und Mund in
Kommunikation treten können. Wir wollen den
Blick der Kinder teilen, um zu verstehen, wo
ihr Interesse liegt und was sie gerade bewegt.

Es ist uns wichtig, die Eltern mit
einzubeziehen und ihre Kompetenzen in unsere
Arbeit mit den Kindern einfließen zu lassen.
Um den Kindern erweiterte Erlebnishorizonte im Umfeld zu erschließen, gehen wir über
die Grenzen der Kinderkrippe hinaus. Jedes Kind darf sich in seinem Entwicklungstempo
entwickeln und wir holen die Kinder dort ab, wo sie stehen.
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2. Pädagogische Ziele

2.1. Unser Auftrag

Das Sozialgesetzbuch (SGB VIII) nennt in seinem 3. Abschnitt (Förderung von Kindern
in Tageseinrichtungen…) § 22 zwei wesentliche Grundsätze:

(1) In Kindergärten, Horten und anderen Einrichtungen, in denen sich Kinder für einen
Teil des Tages oder ganztags aufhalten, soll die Entwicklung des Kindes zu einer
eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit gefördert werden.

(2) Die Aufgabe umfasst die Betreuung, Bildung und Erziehung des Kindes. Das
Leistungsangebot soll sich pädagogisch und organisatorisch an den Bedürfnissen der
Kinder und ihrer Familien orientieren.

2.2. „Was bieten wir den Kindern an?“

Wir brauchen einen Sack voller guter Spielideen, in denen die Kinder sich ganz
bedürfnisorientiert ausleben können, mit Spaß und Freude. Das sind Spielangebote und
gleichzeitig immer auch Bildungsangebote, weil ein Kind spielend lernt, nicht anders. Je
mehr Sinneskanäle im Spiel angesprochen werden, umso mehr setzt sich das Erfahrene
als ganzheitliches Erlebnis im Gehirn fest. Mit diesem ganzheitlichen Spielansatz
unterstützen wir die Kinder spielend in der sozialen und emotionalen Entwicklung, in der
motorischen Entwicklung, der kognitiven Entwicklung, dem Wahrnehmen, dem Denken,
der Sprache und Kommunikation. Hilfreich ist uns hierbei der „Orientierungsplan für
Frühe Bildung für Kindertagesstätten Baden Württemberg“ für diese Altersgruppe,
damit wir alle Aspekte bedacht haben. Es gibt 6 Bildungs- und Entwicklungsfelder, die
für die Persönlichkeitsentwicklung und Sozialisation eine Kindes von Geburt an leitend
sind. Im Folgenden möchten wir diese genauer erläutern.

2.2.1. Vertrauen – Sicherheit – Gemeinsamkeit

         1. Bildungsbereich: Personale und soziale Entwicklung,
               Werteerziehung/religiöse Bildung

Ziele:

         Kinder bauen Lebenssicherheit auf
         Kinder werden im Urvertrauen bestätigt
         Kinder sind eigene Persönlichkeiten und entwickeln Selbständigkeit
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Konzeption der Kinderkrippe Marienkäfer

         Kinder erweitern ihr soziales Umfeld
         Kinder machen Erfahrungen mit neuen
         Menschen
         Kinder fühlen sich bei uns wohl und
         zeigen Gemeinschaftssinn
         Kinder entwickeln Einfühlungsvermögen
         Kinder erfahren Regeln und Grenzen

Pädagogische Umsetzung:

Unsere Aufgabe ist es, für eine gute Grundstimmung zu sorgen. Wenn wir Erwachsenen
uns wohlfühlen, spüren das auch die Kinder.

Wir schaffen eine Atmosphäre, in der die Kinder Freude und Geborgenheit erleben. Wir
begegnen den Kindern freundlich und zeigen ihnen, dass sie bei uns willkommen sind.

Wir respektieren jedes Kind und nehmen es in seiner Persönlichkeit an.

Freiraum und Förderung geben den Kindern die Möglichkeit zu selbstständigem Handeln.
Dadurch steigert sich das Selbstwertgefühl und entwickelt die Fähigkeit Verantwortung
zu übernehmen.

Kinder trösten: Für Kinder ist es wichtig, all ihre Gefühle – auch Wut, Zorn …- leben zu
dürfen und sich trotzdem angenommen zu fühlen.

Rituale vermitteln Sicherheit und Geborgenheit. Kinder lieben einen sicheren Rahmen,
immer wiederkehrende Elemente im Tageslauf, die ihnen vertraut sind.

Grenzen setzen, wo eindeutig die Bedürfnisse anderer verletzt werden. Dies gibt den
Kindern eine sichere Struktur, da sie wissen wollen, was geht und was nicht.

2.2.2. Körpererfahrung – Bewegungsvielfalt

         2. Bildungsbereich: Körper, Bewegung, Gesundheit

Ziele:

         Kinder erwerben Wissen über ihren Körper
         Kinder entwickeln ein Gespür für ihre Fähigkeiten
         Kinder erweitern und verfeinern ihr grobmotorischen Fähigkeiten
         Kinder bauen ihre konditionellen Fertigkeiten aus
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         Kinder erweitern und differenzieren ihre feinmotorischen Fähigkeiten

Pädagogische Umsetzung:

Wir bieten den Kindern Raum und Gelegenheit den eigenen Körper zu erproben und zu
entdecken.

Durch angenehme Pflegesituationen erhalten die Kinder vielfältige Anregungen über die
Hautoberfläche.

Durch angenehme Materialien vermitteln wir
Wohlbefinden.

Wir regen die Kinder zur Eigenaktivität an.

Wir bieten den Kindern vielfältige Angebote zur
Entwicklung der Grob- und Feinmotorik

2.2.3. Zuhören – Sprechen – Sich zum Ausdruck bringen

         3. Bildungsbereich: Sprache, Schrift, Kommunikation

Ziele:

         Kinder erleben Freude an vielfältiger Kommunikation mit Anderen.
         Kinder werden in der Freude an vielfältigem Ausdruck unterstützt.
         Kinder werden für die vielfältigen Signale des Anderen sensibilisiert.
         Kinder erleben Freude an Sprache.
         Kinder erleben Bilderbücher als emotionale Zuwendung.
         Kinder begreifen Dinge und ringen um passende Wörter.
         Kinder üben spielerisch ihre Mundmotorik.

Pädagogische Umsetzung:

Sprachliches Begleiten: All unsere Aktivitäten im Alltag und Umgang mit den Kinder
begleiten wir sprachlich. Je mehr wir reden, umso eher bilden sich beim Kind passiver
Sprachschatz und größeres Sprachverständnis.

Wir geben den Kindern vielfältige Möglichkeiten, Dinge oral zu erkunden und tragen
somit zur Sprachbildung bei.
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Konzeption der Kinderkrippe Marienkäfer

Auf Äußerungen der Kinder gehen wir ein, animieren sie zum Reden und geben allen
Dingen einen Namen.

Wir regen Sprache unter anderem durch
Reime, Fingerspiele, Bilderbücher, Handpuppen
und Gedichte an.

Wir bieten den Kindern Nonsens-Übungen,
Pustespiele, Spiele mit Mund und Zunge an,
das fördert die Lautbildung und Mundmotorik.

2.2.4. Musik & Rhythmus – Fantasie & Kreativität

         4. Bildungsbereich: Musische Bildung/Umgang mit Medien

Ziele:

         Kinder erfahren ihren Körper als Ausdrucksmittel für Kunst, Musik und Tanz.
         Kinder nehmen Bilder aus Alltag, Kunst und Medien bewusst wahr und setzen
         sich damit auseinander.
         Kinder entwickeln vielfältige Möglichkeiten, Eindrücke und Vorstellungen
         ästhetisch-künstlerisch zum Ausdruck zu bringen.
         Kindern werden echte, elementare Erfahrungen ermöglicht.

Pädagogische Umsetzung:

Wir schaffen Raum und Zeit für musische
Betätigung.

Wir regen zur Vielfalt an und geben den
Kindern die Möglichkeit mit
unterschiedlichsten Materialien ihre
Erfahrungen zu machen.

Wir fördern die Freude an musischer Betätigung und unterstützen sie dabei.

Wir regen die Kinder zum freien Handeln an.

Wir fördern die Kinder sich selbst gestalterisch zum Ausdruck zu bringen.
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2.2.5. Wahrnehmen – Erforschen – Zuordnen

         5. Bildungsbereich: Mathematik, Naturwissenschaft, Technik

Ziele:

         Begeisterung wecken,
         Kinder erforschen neugierig die Welt.
         Kinder erfahren vielfältige Anregung der Sinne.
         Kinder erleben vielfältige Möglichkeiten zum Erforschen.
         Kinder erwerben mathematische Vorkenntnisse
         Kinder machen erste Erfahrungen mit Formen und Farben, Mengen, Zahlen und
         Maßen
         Kinder setzen sich selbstbestimmt mit naturwissenschaftlichen Gesetzen
         auseinander (z.B. die Schwerkraft)

Pädagogische Umsetzung:

Wir bieten viel Freiraum zum Probieren und
Experimentieren.

Wir geben den Kindern mit Schüsseln, Bechern,
Trichtern, Flaschen, Reis-, Mais- oder Rapskörnern
erste mathematische und naturwissenschaftliche
Erfahrungen zu machen.

Wir regen die Wahrnehmung der gesamten
Körperoberfläche durch Körperkontakt an (z.B. beim
Waschen, Schmusen, Streicheln, Umarmen,
Massagen)

Wir stellen den Kindern unterschiedlichen Sortierspiele zur Verfügung.

2.2.6 Natur entdecken – Umwelt erfahren

         6. Bildungsbereich: Natur und kulturelle Umwelten

Ziele:

         Kinder erleben die Jahreszeiten und nehmen Veränderungen in der Natur bewusst
         wahr.
         Kindern eignen sich durch eigene Erfahrungen in der Natur Wissen an.
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Konzeption der Kinderkrippe Marienkäfer

      Kinder schärfen ihre Sinne.
      Kinder erleben Abwechslung.
      Kinder stärken ihr Immunsystem.
      Kinder nehmen ihre Umwelt bewusst wahr und
      werden dafür sensibilisiert.

Pädagogische Umsetzung:

Wir erweitern den Aktionsradius der Kinder und zeigen
ihnen die „Welt“. (z.B. Ausflüge in den Wald)

Wir bieten vielfältige Möglichkeiten, die Natur zu erfahren (Luft, Sonne, Wetter,
Tiere, Wald, Wiese …)

Wir gestalten die kulturelle Umwelt des Kindes angenehm und bildungsreich.

Wir führen die Kinder an kulturelle Umwelten heran. (Kindergruppe, Kirche, Altenheim
…)

Wir gestalten die Räume so, dass sie zum Wohlfühlen, Erkunden, Entdecken und Erobern
einladen.

Im Alltag greifen die verschiedenen Bildungsbereiche in einander ein und treiben sich
gegenseitig an, wie ein Zahnrad. Dadurch wird spielerisch die Entwicklung des einzelnen
Kindes gefördert.

Ein Beispiel aus unserem Krippenalltag:

Bevor sich alle Kinder und die Erzieherinnen an den Tisch zum Essen setzen, waschen wir
uns die Hände (Körper- und Hygieneerziehung). Dann holt jedes Kind seine Tasche bzw.
seinen Rucksack aus der Garderobe und alle setzen sich an den Tisch (Förderung der
Gemeinschaft). Alle packen ihr Vesper aus (Selbständigkeit, Feinmotorik beim Öffnen
von Tasche und Dose). Vor dem Essen beten wir alle zusammen und wünschen uns mit
einem Lied einen „Guten Appetit“ (Religiöse Erziehung, Sprachförderung). Dabei fassen
wir uns an den Händen und erst danach fangen wir gemeinsam an (Körpererfahrung,
Soziales Denken, Gemeinschaftserlebnis, Regeln einhalten). Am Esstisch teilen die
Kinder manchmal ihr Essen (Sprachförderung, Soziale und Personale Entwicklung).
Nachdem jedes Kind satt ist, räumt es selbständig seine Vesperdose ein und hängt die
Tasche zurück in die Garderobe (Regeln einhalten, Selbständigkeitsentwicklung,
eigenwilliges Treffen von Entscheidungen).
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2.3. Beobachtung und Dokumentation

Die regelmäßige Beobachtung und Auswertung von Aktivitäten der Kinder mittels
strukturierter Beobachtungsbögen sichert jedem Kind die Aufmerksamkeit, die es
benötigt, um entwicklungs- und altersgemäß gefördert zu werden.

Eine gewissenhafte Dokumentation ist wesentliche Grundlage für unsere fachliche,
fundierte Arbeit und sichert deren Transparenz.

Unser Dokumentationssystem im Überblick:

- Dokumentation der Elternarbeit (Planung, Durchführung und Reflexion) sowie der
Elterninformation

- Dokumentation der pädagogischen Arbeit (Planung, Durchführung und Reflexion),
insbesondere Dokumentation der Entwicklung des einzelnen Kindes anhand Portfolios..

Was ist ein Portfolio?

    ist für uns eine Methode, die Entwicklung der Kinder sichtbar zu machen und zu
      dokumentieren
    wir dokumentieren mit Bildern und beschreibenden Texten
    wir möchten, dass die Eltern somit möglichst viel vom Krippenalltag ihres Kindes
      mitbekommen
    wir schreiben in der „Du“-Form, nicht in der dritten Person („Kind hat gelernt…“)
      und nicht in der ersten Person („Ich kann schon Mama sagen“), weil es etwas
      Persönliches sein soll und wir nicht in die Gedankenwelt des Kindes hineinblicken
      können
    wir schreiben kein Fachchinesisch, sondern in einer einfachen, klaren Sprache, die
      auch Kinder verstehen
    in dem Portfolio beschreiben wir die Stärken des Kindes, keine Mängel!
    Wir dokumentieren mit möglichst vielen Bildern, weil ein Bild mehr als 1000
      Worte sagt.
    Wir stellen den Eltern Vorlagen bereit, damit sie sich an der Portfolioarbeit
      beteiligen. ( z.B. „Das bin ich“ und „Meine Familie“ ) Somit haben die Kinder ein
      Stück „Daheim“, etwas Vertrautes in der Krippe
    Portfolios sind eine intime Angelegenheit. Wir zeigen niemandem das Portfolios
      eines Kindes, ohne die Eltern vorher um Erlaubnis gefragt zu haben!
Konzeption der Kinderkrippe Marienkäfer

3. Räumlichkeiten

Die Kinderkrippe Marienkäfer liegt zentral in Bühlerzell neben der Turnhalle. In
unmittelbarer Nähe befinden sich die Schule, kommunaler und katholischer
Kindergarten, das Hallenbad, das Altenheim und die VR Bank.
Die frühere Hausmeisterwohnung wurde nach der Nutzungsänderung 2002 kindgerecht
umgebaut, so dass sie zur Kinderbetreuung genutzt werden konnte. Die 4-
Zimmerwohnung hat eine Wohnfläche von ca. 124 m² und befindet sich im Erdgeschoss
mit angegliedertem eingezäuntem Außenbereich.

          Nassbereich für Regen- und Matschkleidung

    Rotes Zimmer - Schlafraum               Kindertoilette mit 2 Waschbecken

                                                        Erwachsenentoilette

           Grünes Zimmer – Puppenzimmer
Konzeption der Kinderkrippe Marienkäfer

Küche

                                       Garderobe mit Wickelkommode

Gelbes Zimmer – Gruppenraum

                        Außenbereich
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4. Tagesablauf

4.1. Eingewöhnung

Wissenswertes zur Eingewöhnung und Abschied:

Tritt ein Kind neu in eine Gruppe ein, so verlangt das von ihm eine sehr hohe
Anpassungsleistung. Alles ist neu, alles ist fremd. Es ist hin- und hergerissen zwischen
Neugier und Anspannung. Manchmal fällt das Loslassen den Eltern fast noch schwerer
als dem Kind.…
Trennungserfahrung ist für die Entwicklung des Kindes zur Selbständigkeit nötig. Es
gewinnt mehr Vertrauen zu sich, aber auch zu Vater und Mutter. Dadurch, dass die
Eltern zwar weggehen, aber garantiert immer wiederkommen, verliert es die Angst,
verlassen zu werden. Übergänge brauchen viel Zeit. Die Kinder müssen sich am neuen
Ort eingewöhnen und Vertrauen in die Umgebung und zu der Betreuungsperson
entwickeln. Erst dann können die Eltern für kurze – und allmählich längere Zeit
weggehen.
Es kann geschehen, dass Kinder, die bisher bei Trennungen nicht geweint haben,
plötzlich damit beginnen: Sie weinen herzzerreißend und weigern sich, allein zurück zu
bleiben. Das heißt aber nicht, dass Sie deswegen gleich aufgeben müssen. Größere
Selbständigkeit muss oft ein wenig „erlitten“ werden – sowohl vom Kind als auch von den
Eltern. Häufig ist das Kind nämlich nach einem tränenreichen Abschied ganz vergnügt
und zufrieden, sobald die Eltern außer Sicht sind!
Da Eltern das nicht mehr selber beobachten können, bieten wir ihnen an, telefonisch
nachzufragen, ob sich ihr Kind beruhigt hat.
Beim Abschied nehmen, ist es besonders wichtig, den Zeitpunkt der Trennung nicht
hinauszuzögern. Ein kurzer, bestimmter und herzlicher Abschied fällt dem Kind meist
leichter als ein „langsamer Abschied“, bei dem der schmerzliche Moment der Trennung
hinausgezögert wird.
Unterstützend kann auch ein ganz persönliches Ritual sein, mit dem der Abschied immer
gleich gestaltet wird. Auch wenn ein Kind weint, wenn sich die Mutter verabschiedet und
geht, können wir dem Kind den Abschiedsschmerz nicht „ersparen“, indem sie sich in
einem unbemerkten Moment, wenn das Kind abgelenkt ist, ohne Abschied davonschleicht.
Eine Trennung ohne Abschied ist für das Kind schwieriger zu verkraften, als ein klarer,
ausgesprochener Abschied, bei dem die Mutter ihm versichert, dass Sie wiederkommt.

Um die Trennungssituation von Zuhause gut zu gestalten, möchten wir dem Kind die
Möglichkeit geben, behutsam und allmählich in die neue Situation hineinzuwachsen. Dabei
gehen wir individuell auf die Bedürfnisse und Charaktere der einzelnen Kinder ein.
Für diesen Lernprozess brauchen die Kinder auch die Unterstützung ihrer Eltern.
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Ablauf der Eingewöhnung:

Schritt 1:   Die ersten Tage kommt das Kind in Begleitung der Mutter
             für ein bis zwei Stunden.

Schritt 2:   Am 4. Tag erfolgt ein Trennungsversuch, je nach Reaktion des
             Kindes wird über den weiteren Verlauf der Eingewöhnung
             entschieden.

Schritt 3:   Erst wenn die Erzieherin vom Kind als sichere Basis
             akzeptiert wird und sich von ihr trösten lässt, ist die Eingewöhnung
             abgeschlossen.

- Es hilft dem Kind, wenn sich die Mutter nicht zu sehr einmischt und passiv bleibt, da
sich das Kind ja in gewissem Sinn von den Eltern lösen soll.

- Manche Kinder brauchen ein Stück „zu Hause“ z.B. ein Kuscheltier, Schmusetuch,
Schnuller o.ä. um sich in der neuen Umgebung sicher zu fühlen.

4.2. Beispiel für einen Tagesablauf

             8.00 Uhr       Freispiel
             9.30 Uhr       Gemeinsames Frühstück
             10.00 Uhr      Freispiel
             10.30 Uhr      gemeinsames Aufräumen
                            Anschließend Morgenkreis
             11.00 Uhr      Spielen im Freien

Die Zeitangaben sind Fixpunkte, die je nach Bedürfnis der Kinder variieren können.

Im Freispiel finden immer Angebote zur individuellen Förderung mit einzelnen Kindern
und Kleingruppen bis zu 3 Kindern statt.

Wir pflegen einen wertschätzenden Umgang miteinander, wobei sich die Kinder frei
entfalten können und durch Erfolgserlebnisse eine positive Verstärkung erfahren.
Konzeption der Kinderkrippe Marienkäfer

4.3. Bei uns haben die Kinder …

… Zeit zum Ankommen:
Bei Kindern unter Drei ist es für einen weiteren Tagesablauf ganz entscheidend, ihnen
einen sanften Übergang von der Familie in die Einrichtung zu gewährleisten. Dabei
nehmen wir uns Zeit zur Begrüßung – zum Empfang des Kindes und zum Lösen des Kindes
von den Eltern.

… Zeit für Gemeinsamkeit:
Wir treffen uns täglich zum gemeinsamen Morgenkreis mit Liedern und Spielen. Unser
Ziel ist es, Gemeinschaft zu spüren. Gemeinsame Mahlzeiten sind uns wichtig, da sie dem
Tag Struktur geben und das WIR-Gefühl unterstützen.

… Zeit zum Essen:
Wie in der Familie gibt es ein gemeinsames Frühstück. Das dient der Nahrungsaufnahme
und ist ein geselliger Anlass. Dazu gehört,
- dass sich alle wohlfühlen
- dass man füreinander sorgt
- dass man sich unterhält
- dass man die Geselligkeit wie in der Familie genießt
- dass man miteinander teilt
- dass andere Kinder und die Erzieherinnen Vorbild sind
- einfach altersgemäße Esskultur

… Zeit zum Spielen:
Sind alle angekommen, entscheiden die Kinder wo,
mit wem, wie lange und was sie machen wollen.
Wir sehen unsere Aufgabe hierbei, alle Kinder im
Blick zu haben und ihre Bedürfnisse zu erspüren.
Unsere Funktion bei den Kindern ist der „sichere
Hafen“, die „Arbeitsberaterin“ oder der „aktive
Mitspieler“ in Augenhöhe der Kinder.

… Zeit für Körperpflege:
Pflege ist immer auch gleichzeitig Einzelzuwendung mit Zeit für nette Worte, Gesten
und absolutem Respekt vor der Intimsphäre des Kindes. Je nach Bedarf werden die
Kleineren gewickelt, den Größeren geben wir da Unterstützung, wo sie Unterstützung
brauchen. ( Z.B. bei der Sauberkeitserziehung)
Konzeption der Kinderkrippe Marienkäfer

… Zeit für frische Luft:
Kinder brauchen viel Bewegung an der frischen
Luft. Darum gehen wir möglichst bei jeden Wetter
raus, was wetterangepasste Kleidung der Kinder
voraussetzt. Um die Natur ganzheitlich
wahrnehmen zu können, werden von uns auch
verschiedene Ausflüge in der näheren Umgebung
eingeplant.

...Zeit zum Abschied nehmen:
Beim Abschied kommen nochmal alle Kinder zusammen und wir singen gemeinsam ein
Abschiedslied. Der tägliche Austausch bei Tür und Angelgesprächen mit den Eltern ist
uns wichtig, um die Eltern in unsere Arbeit mit einzubeziehen.
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5. Elternzusammenarbeit

5.1. Ziele für die Zusammenarbeit mit den Eltern

- Die Eltern sind durch die Kinderkrippe entlastet und in der Erziehung ihres Kindes
unterstützt.

- Die Eltern sind über den Entwicklungsstand ihres Kindes informiert.

- Die Eltern nehmen vielfältige Möglichkeiten der Begegnung in unseren Einrichtungen
wahr.

- Partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Eltern.

5.2. Methoden der Elternzusammenarbeit

Um eine vertrauensvolle Basis zu schaffen bieten wir ein umfangreiches und
bedarfsorientiertes Angebot für die Eltern.

- Elterngespräche halten den Dialog zwischen den Erzieherinnen und Eltern aufrecht
und sichern die gemeinsame Zusammenarbeit zum Wohle der Kinder. Dazu zählen:

               -   Informationsgespräche
               -   Aufnahmegespräche
               -   Eingewöhnungsgespräche
               -   Entwicklungsgespräche
               -   Tür und Angelgespräche

- Wir unterstützen die Eltern familienergänzend in der Erziehung und Betreuung ihres
Kindes durch Austausch von Informationen, Beobachtungen und Erfahrungen mit dem
Kind.

- Durch Informationen und Gesprächsmöglichkeiten, Aushänge, Bilddokumentationen
und Elternbriefe sind Eltern über das allgemeine Geschehen in der Kinderkrippe
informiert.

- Vielfältige und regelmäßige Veranstaltungen fördern die Gemeinschaft und das
gegenseitige Kennenlernen z.B. Sommerfest, Weihnachtsfeier und Bastelabende.
Konzeption der Kinderkrippe Marienkäfer

- Unterstützung im Kindergartenalltag und regelmäßige Elternumfragen geben den
Eltern die Möglichkeit, sich aktiv an der Kinderkrippenarbeit zu beteiligen und diese
einzuschätzen.

- Offenheit, Ernsthaftigkeit und Flexibilität tragen zur Transparenz bei. Sie fördern
die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern.

5.3. Elternbeirat

Zu Beginn des neuen Kinderkrippenjahres nach den Sommerferien wird der Elternbeirat
gewählt.

Der Elternbeirat hat die Aufgabe, die Erziehungsarbeit im Kindergarten zu
unterstützen und die Zusammenarbeit zwischen Kinderkrippe und Elternhaus zu fördern.
Der Elternbeirat arbeitet mit den pädagogischen Fachkräften der Einrichtung
zusammen.

Der Träger sowie die die Erzieherinnen der Kinderkrippe informieren den Elternbeirat
über alle wesentlichen Fragen der Bildung und Erziehung in der Kinderkrippe,
insbesondere soweit sie das pädagogische Programm und die Organisation betreffen.
Konzeption der Kinderkrippe Marienkäfer

6. Öffentlichkeitsarbeit

Um unsere Arbeit für die Öffentlichkeit transparent zu machen, nutzen wir:
die uns zur Verfügung stehenden Medien
                         – Amtsblatt
                         - Tageszeitungen
                         - Homepage der Gemeinde Bühlerzell
                         - Flyer der Kinderkrippe Marienkäfer
öffentliche Aktionen:    - Tag der offenen Tür
                         - Bücherausstellungen
                         - Bastelabende

Um uns in die Gemeinde einzugliedern
- besuchen wir die Bewohner des anliegenden
Altenheimes
-nehmen wir am Laternenlauf der Kirchengemeinde
teil.

Durch Aushänge, Dokumentationen, Informationsbroschüren und durch die Pflege eines
ständigen Dialogs öffnen wir uns nach außen.
Konzeption der Kinderkrippe Marienkäfer

7. Unser Teamselbstverständnis

      kompetent
      Wir Mitarbeiterinnen der                    kooperativ
      Kinderkrippe bilden ein
                                                  Den Eltern begegnen wir
      kompetentes und motiviertes
                                                  freundlich und kooperativ.
      Team. Wir ergänzen uns durch
                                                  Unsere Grundhaltung
      unsere jeweilige Individualität, die
                                                  gegenüber den Kindern ist
      wir in die Arbeit einbringen.
                                                  geprägt von Akzeptanz,
                                                  Toleranz und
                                                  Wertschätzung.
      offen
      Offenheit, Ehrlichkeit
                                           zielorientiert
      und gegenseitiges
      Vertrauen im Rahmen der              Das gemeinsame Interesse an der

      Teamarbeit sind für uns              Erfüllung der gesteckten Ziele lässt

      selbstverständlich.                  für die Kinder und Eltern eine
                                           vertrauensvolle Atmosphäre und
                                           Verlässlichkeit entstehen. Die
                                           regelmäßige Überprüfung unserer
                                           Arbeit ist ein wichtiger Bestandteil
                                           unseres Teams.

7.1. Uns ist besonders wichtig

- die Gewinnung qualifizierten Personals

- die kontinuierliche Weiterbildung des Personals

- Förderung der Arbeitszufriedenheit, Motivation und Personalpflege

- vielfältige und regelmäßige Fortbildungsangebote für alle Mitarbeiterinnen

- gemeinsame Unternehmungen und Feiern

- regelmäßige Zielvereinbarungs-, Mitarbeiterinnen- und Teamgespräche
Konzeption der Kinderkrippe Marienkäfer

8. Rahmenbedingungen

8.1. Träger und Anschrift

Privat-gewerblicher Träger und Dienstleister der Kinderkrippe Marienkäfer ist:

Margarita Larin
Lettengasse 9
73486 Adelmannsfelden
Tel.: 07963/8379

8.2. Öffnungszeiten und Schließungstage

Die Öffnungszeiten haben wir dem Bedarf der Familien angepasst und daraufhin ein
Betreuungsmodell von momentan 4 Tagen die Woche mit insgesamt 17 Stunden
entwickelt.

Das heißt die Kinderkrippe Marienkäfer hat Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag
von 8.00 Uhr bis 12.15 Uhr geöffnet.

Unsere Schließungszeiten umfassen 4 Wochen im Jahr, die wir wie folgt aufteilen:

Weihnachtsferien           - 1 Woche
Osterferien                - 1 Woche
Sommerferien               - 2 Wochen

8.3. Kapazitäten

In den Räumen der Kinderkrippe können bis zu 10 Kinder betreut werden. Da den Eltern
flexible Betreuungsbausteine zur Verfügung stehen, können sich zwei Kinder einen
Krippenplatz teilen, so dass bis zu 15 Kinder angemeldet sein können.

8.4. Personal

Margarita Larin – Leitung Fachwirtin für Kindertageseinrichtungen KA
Irene Shell – Erzieherin
Janett Heinz - Erzieherin
1 Vertretungskraft
1 Reinigungskraft
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