HONDURAS: HOMOPHOBE MORDE UND STRAFFREIHEIT
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QUEERAMNESTY RUNDBRIEF DER DEUTSCH SPRACHIGEN AMNESTY INTERNATIONAL-LGBTI-GRUPPEN AUSGABE NR. 50 / FRÜHJAHR 2015 Foto (Montage): Amnesty Donny Reyes, LGBTI-Aktivist aus Honduras, HONDURAS: vor einem Plakat der Organisation Arcoiris HOMOPHOBE MORDE UND STRAFFREIHEIT Von hiesigen Medien wenig thematisiert, werden in großen Teilen Lateinamerikas queere Menschen massiv verfolgt und ermordet. Allein in Brasilien stirbt täglich durchschnitt- lich eine Person aufgrund ihrer sexuellen Präferenz1. Die Lebenserwartung queerer Menschen liegt weit unter der heterosexueller. In einem In- terview2 mit Stefan Landvogt, Mitglied der Berliner Gruppe von Queeramnesty, berichtet Donny Reyes, schwuler honduranischer Menschenrechtsaktivist und Mitbegründer des LGBTI-Zentrums Arcoiris (Regenbogen) über die Situation in seiner Heimat Honduras. DIE LGBTI-SITUATION IN HONDURAS Direkt nach dem Putsch 2009 sei die Mordrate an queeren Personen von 5 – 6 Opfern auf 46 gestiegen. Ein direkter Zusammenhang zwischen den höheren Opferzahlen und der neuen Machtelite sei belegbar. Parallel hierzu hätten sich die Übergriffe auf andere marginalisierte Gruppen wie Arme, politisch Andersdenkende oder Menschenrechtler_ innen erhöht. Laut offiziellen Angaben wurden seit dem Putsch 2009 168 LBGTI-Per- sonen ermordet, dies seien Donny zufolge aber bei weitem nicht alles LGBTI-Mordopfer. Nach Erhebung von Arcoiris, dem größten honduranischen LGBTI-Zentrum, in dem auch Donny arbeitet, handelt es sich um 260 Mordfälle, die nachgewiesenermaßen homopho- ben Hintergrund aufwiesen. 1 laut Menschenrechtsorganisation-Organisation „Grupo Gay da Bahia“, Zahlenangabe von Amnesty International nicht überprüft 2 das komplette Interview auf unserer Homepage www.queeramnesty-berlin.de/Main/Zur Diskussion
Von solchen Morden seien zu allererst queeren Menschen erschreckend hoch. In um weiter zu existieren. Ehrenamtliche aus schwule Männer betroffen, gefolt von DAS PROJEKT ARCOIRIS Nicaragua sei es etwas besser, Costa Rica den Industrieländern, von Amnesty oder an- Nach den Aktivitäten des Zentrums Arco- Trans*-Personen, danach LGBTI- sei toleranter. deren Organisationen, natürlich auch Spen- iris befragt, verschwindet seine gedrückte Menschenr echtler_ den - all das könne helfen, damit die Arbeit Stimmung aber schlagartig und es wird innen und schließ- Warum er trotz erlittener Folter, mehrfacher fortgesetzt werden könne und die Lebens- klar, was Donny im Alltag immer wieder lich lesbische Frau- Vergewaltigung und Bedrohung seines Le- erwartung von LGBTI-Menschen in Hondu- neu motiviert und ihm Kraft gibt: das Haus en. Nicht die hohe bens kein Asyl suche? Wegsein für immer ras einmal höher liege als die jetzigen nur Arcoiris, ein Projekt, das sich zunächst bis Armut sei der Grund könne er sich nicht vorstellen. Er wolle sich 40 Jahre. Zum Vergleich: Die Lebenserwar- September letzten Jahres im Zentrum von für die gewalttätige einsetzen für ein besseres Land, ein besse- tung Heterosexueller beträgt in Honduras ca. Comayagüela, einem Teil der Hauptstadt Homophobie, viel- res Leben, für seine Freunde, seine Familie. 76 Jahre. Tegucigalpa befand. Es bietet queeren mehr unternehme die Und am Ende hat er ein Bitte an die Le- Menschen jeglichen Alters Unterstützung Regierung nichts zum ser_innen: Arcoiris brauche Unterstützung, Stefan Landvogt und Schutz. Viel Geld wurde in die Sicher- Schutz der LGBTI- heit investiert, um den täglich 30-40 rat- Community - im Ge- suchenden Menschen einen geschützten genteil: sie betreibe Ort zu bieten. Hier erhalten sie Hilfe und UGANDA: DISKRIMINIE- homophobe Politik Möglichkeiten zum Engagement. Donny bis hin zu Verfolgung schildert diesen Ort als eine eigene, freie Foto: C. de la Motte-Sherman und Mord. und stärkende Welt innerhalb einer rest- Gesetze zum Schutz von queeren Perso- nen existieren nicht. riktiven, einschnürenden Umgebung. Fi- nanziert wird es von der niederländischen Entwicklungsorganisation HIVOS sowie Mitgliedereinnahmen; finanzielle Unter- RUNG PER GESETZ Die aktuelle Geset- Die in den letzten 18 Monaten in Uganda zei abgeschwächt, stützung hat Arcoiris in den Anfangsjahren Foto: AP Photo/Rebecca Vassie Rupert Haag, zeslage sei völlig unklar. Die nach dem in Kraft getretenen repressiven und diskri- dennoch sind Aus- aber auch vom American Jewish World Ser- Sprecher der Themenkoordinationsgruppe Putsch 2009 erlassenen Gesetze krimina- minierenden Gesetzgebungen führten zu wirkungen weiterhin vice erhalten. Queeramnesty, (l.) im Gespräch lisieren Menschenrechtler_innen und unter einem Anstieg staatlicher Repression, Ge- deutlich spürbar. An- mit Donny Reyes und der Übersetzerin (r.) diesen v.a. auch LGBTI-Personen als sehr walt sowie homophober und geschlechts- meldungen friedlicher Im September 2013 wurde das Haus zwei- vulnerable Mitglieder der Gesellschaft. bezogener Diskriminierung. Demonstrationen mal innerhalb einer Woche überfallen und Insgesamt gibt es 7 honduranische LGBTI- wurden wiederholt ab sämtliche Technik, Akten und Mobiliar ge- Organisationen. Sie entstanden zu Zeiten Der Mitte Oktober in Ugandas Hauptstadt gelehnt. Das in der raubt, bzw. mit äußerster Gewalt zerstört. der HIV-Epidemie in den 1980er Jahren Kampala vorgestellte Bericht “Rule by Verfassung garan- Trotz Anzeigen bei der Polizei und deren und schlossen sich 2009 der Bürgerpro- Law – Discriminatory Legislation and Le- tierte Recht auf Ver- Zusage, den Tatort zu besichtigen, sei nie- testbewegung gegen die neue Regierung gitimized Abuses“ beschreibt detailliert, sammlungsfreiheit mand vorbei gekommen. Der Vorfall wurde, an. In diesem Zuge bildete sich ein Ko- inwiefern die Gesetzgebungen fundamen- wird umgekehrt. wie die vielen Gewaltübergriffe auf Mitglie- mitee für sexuelle Vielfalt, das versucht, tale Menschenrechte verletzen und zu der der LGBTI-Community, nie untersucht. geschlossen Druck auf die Staatsführung Diskriminierung beitragen. Dokumentiert Seit Inkrafttreten des Das für alle offene Haus musste aufgrund auszuüben. Gemeinsam bereiten sie di- werden die menschenrechtlichen Auswir- Anti-Homosexuali- des Überfalls vorerst schließen und in klei- verse Aktionen (CSD, IDAHO etc.) vor und kungen des Gesetzes über die Öffentliche tätsgesetzes erfolg- nere Räumlichkeiten umziehen. pflegen gute Beziehungen zu Menschen- Ordnung, des Anti-Pornographie-Gesetzes ten willkürliche Ver- Als Festangestellte in der Beratung und rechtsorganisationen. Leider arbeitet Am- und des mittlerweile aufgehobenen Anti- haftungen von Menschen, die als LGBTI Gefährliches Leben für Homosexuelle Verwaltung arbeiten trotz knappen Res- nesty International selbst nicht vor Ort. Homosexualitätsgesetzes. Alle drei Ge- wahrgenommen wurden. Einige von ihnen in Uganda. Zeitungen drucken Listen sourcen weiterhin eine Transsexuelle und setzgebungen wurden vom ugandischen wurden festgenommen, als sie bei der Poli- mit ihren Namen ab. drei schwule Männer, zwei Personen für in- Die Machthaber, so Donny, würden eine Parlament verabschiedet und traten zwi- zei Übergriffe melden wollten und wieder- vestigative Arbeit sowie die Leitung. Unter zutiefst LGBTI-feindliche Kirche unter- schen August 2013 und Februar 2014 in holt wurde berichtet, dass Inhaftierte von der Woche nutzen Schwulen-, Lesben- und stützen, die Homosexualität gemeinhin Kraft. der Polizei oder anderen Häftlingen ge- Trans*-Gruppen die Räumlichkeiten. Am als Sünde verurteilt. Mitunter herrsche der schlagen oder unsittlich angefasst wurden. Wochenende finden Kulturveranstaltungen Eindruck, die Säkularisierung des Staates Das Gesetz über die Öffentliche Ord- Im Zuge des Inkrafttretens des Anti-Homo- und Plenums statt. Ziel von Arcoiris sind sei aufgehoben und die konservativen, pa- nung legt öffentlichen Treffen und sexualitätsgesetzes, wurden LGBTI-Perso- Empowerment, Förderung des Bewusst- triarchalischen Kirchen hätten das Sagen. Ansammlungen weitgehende Rest- nen aus ihren Wohnungen vertrieben. Viele seins für die eigenen Rechte und Stärkung Homophobe evangelikale Gruppen seien riktionen auf und führt zu einer Ein- Vermieter befürchteten, sie würden gegen des Selbstbewusstseins. sehr aktiv, geoutete Geistliche nicht be- schränkung der Versammlungsfreiheit. das Gesetz verstoßen, wenn sie einer ver- kannt. Homophobe Anfeindungen begeg- In Berufung auf das Gesetz wurden Zu- meintlichen LGBTI-Person eine Wohnung neten Donny oft ganz unverhohlen: ein EINSATZ STATT RESIGNATION sammenkünfte politischer oppositionel- vermieten. evangelikaler Priester drohte in einer TV- Donny zufolge gebe es in Mittelamerika ler Gruppen von der Polizei unterdrückt Sendung, in einem muslimischen Staat ein homophobes Länder-Dreieck: in Gua- und Razzien bei Aktivist_innen durchge- Auch das Anti-Pornographie-Gesetz, das würde Donny nicht mehr wagen, öffentlich temala, El Salvador und Honduras seien führt. Zwar hat sich seit Anfang 2014 der Frauen verbietet „provozierende“ Klei- zu sprechen. Diskriminierung und Gewalt gegenüber Gebrauch des Gesetzes durch die Poli- dung zu tragen, führte zu einer Ein- Seite 2 QUEERAMNESTY-Rundbrief Ausgabe Nr. 50 Frühjahr 2015, www.queeramnesty.de QUEERAMNESTY-Rundbrief Ausgabe Nr. 50, Frühjahr 2015, www.queeramnesty.de Seite 3
schränkung fundamentaler Rechte. Nur pflicht brachen, stieg bei LGBTI-Personen Der Regisseur des Films Habeeb Lawal hat Boris Dittrich (Human Rights Watch) und Tage nachdem es unterschrieben war, auf der anderen Seite die Angst, sich an mehrere Menschen interviewt, deren Men- Regine Heß, (Auswärtiges Amt, Deutsch- wurden Frauen von der Polizei schika- Gesundheitseinrichtungen zu wenden. schenrechte täglich verletzt werden, sowie land) u.a. die Rolle von korrupten Politi- niert. Einer Anwältin wurde aufgrund ihrer Ferner sind Auswirkungen auf die Gesund- auch die Rechtsanwältin und Feministin kern und religiösen Führen. Es wurde auch Kleidung mit einer Festnahme gedroht. heitsversorgung von Flüchtlingen in Ugan- Dorothy Aken’ova. Die extreme Ignoranz, deutlich, dass Nigeria als bevölkerungsrei- Nachdem einige Frauen angegriffen und in da spürbar. Die meisten Leistungen des die manche Homo-Gegner an den Tag le- ches und starkes Land nicht auf dieselbe der Öffentlichkeit entblößt wurden, beton- Refugee Law Project (RLP), einer Organi- gen, zeigt sich z.B. in deren Behauptung, Art und Weise unter Druck gesetzt werden te die Polizei öffentlich, dass das Anti-Por- sation, die Asylsuchende und Flüchtlinge dass manche erwachsene Menschen Win- kann wie Uganda in der Vergangenheit. nographie-Gesetz der Öffentlichkeit kein in Uganda unterstützt, wurden von der deln tragen, weil sie Analverkehr ausüben. Ein großes Dankeschön gilt der Schwulenbe- Recht zuschreibe, Frauen zu entkleiden. ugandischen Regierung gestoppt - mit der Auf der Podiumsdiskussion am 14.10.14 ratung Berlin mit dem Café Kuchus für die Kein Statement dagegen erfolgte von der Begründung, die Organisation würde Ho- in Berlin, die einer Aufführung des Films Gelegenheit den Film zu sehen und auch Regierung zu homophoben Angriffen. mosexualität unterstützen. folgte, diskutierten Olumide Femi Makajuo- Habeeb Laval als Regisseur und Produzent. la (Geschäftsfüher TIERS, Lagos, Nigeria), Colin de la Motte-Sherman Insgesamt problematisch sind vor allem Missbrauchsopfer haben Angst, ihren Fall die ungenauen Formulierungen der Ge- bei der Polizei zu berichten. Dies versagt setze, die der Öffentlichkeit weitgehende ihnen die Möglichkeit einer Wiedergutma- Interpretationen erlauben. Eine genaue Er- chung. Das Versagen der Polizei, gemel- klärung der Gesetze hat die Regierung ver- dete Missbräuche zu untersuchen, führte säumt. Auch hat sie sich zwar verpflichtet dazu, dass Straflosigkeit zunehmend tole- DIE 50. RUND- das Anti-Pornographie-Gesetz zu überprü- riert und sogar vom Staat gestärkt wird. Die 50. Ausgabe des Rund- Selbstverständlich gilt auch ein sehr großer Dank den fen, nach acht Monaten hat eine Überar- BRIEF-AUSGABE briefes von Queeramnesty Förderer_innen von Queeramnesty, ohne deren Spende die beitung jedoch noch immer nicht stattge- Amnesty International fordert die ugandi- liegt vor Ihnen. Das ist ein Produktion des Rundbriefes nicht möglich wäre. funden. sche Regierung auf, die diskriminierenden Grund zu feiern, zu danken Der Blick zurück zeigt, wie sich sowohl das Erscheinungs- Gesetze aufzuheben. Das Anti-Homosexu- und zurück zu blicken. bild als auch der Inhalt des Rundbriefes verändert ha- Durch das Anti-Homosexualitätsgesetz ver- alitätsgesetz wurde im August 2014 von Feiern können wir, weil wir ben. War er anfangs noch in Schwarz-Weiß gehalten, so schlechterte sich die Gesundheitsversor- dem ugandischen Verfassungsgericht au- es in ehrenamtlicher Arbeit ist er nun vom weltweit einheitlichen Corporate Design gung für LGBTI. Viele Gesundheitsdienst- ßer Kraft gesetzt, da es im Parlament ohne geschafft haben, kontinuierlich und in professioneller Wei- von Amnesty International geprägt mit seinem einpräg- leister fuhren ihre Leistungen für LGBTI beschlussfähige Mehrheit verabschiedet samem Gelb und Schwarz, illustriert durch informatives se den Stand der Menschenrechte von LGBTI auf der gan- zurück aus Angst, sich selbst im Falle wurde. Auch das Anti-Pornographie-Gesetz zen Welt zu dokumentieren. Dies geschah in oft schwieriger Bildmaterial. einer Behandlung strafbar zu machen. und das Public-Order-Management-Gesetz Arbeit, die für viele nach außen hin unsichtbar blieb. Zu Auch die Inhalte wurden vielfältiger: So wie das Arbeits- Nachdem Fälle bekannt wurden, in denen wurden vor dem Verfassungsgericht ange- Gesundheitsarbeiter_innen ihre Schweige- fochten, die Verfahren dauern noch an. feiern ist außerdem, dass wir mit dieser Publikation Schritt gebiet unserer Gruppe, umfasste die Ausgaben anfangs für Schritt an der Verwirklichung der Menschenrechte von hauptsächlich das Thema Homosexualität, inzwischen LGBTI mitwirken. können Sie auch Artikel zu Menschenrechtssituationen von trans- und intergeschlechtlichen Menschen lesen. Wir danken all unseren Leser_innen für ihre Treue und NIGERIA: „SCHWEIGEN IST Damit sind wir auch beim Danken: Zuallererst gilt den zahlreichen Redakteur_innen unser Dank, die unermüdlich hoffen, auch in Zukunft mit unserem Rundbrief Ihr Inter- den Kontakt zu unterschiedlichsten Autor_innen gehalten esse zu erreichen! GOLD“ ODER EHER NICHT? haben, die außergewöhnliche Artikel schrieben. Die Grafi- ker_innen bereicherten den Rundbrief durch ihre Gestal- tungsideen. Lange wurde jede Ausgabe noch von Hand ein- Rupert Haag getütet und zur Post gebracht, eine mühevolle Kleinarbeit. Gruppensprecher der Themenkoordinationsgruppe Queeramnesty Man könnte meinen, dass Nigeria bereits in dem Armut weit verbreitet ist. Dieser ausreichend Probleme hat, z.B. mit der Dokumentarfilm ist entstanden durch die extremistischen Gruppe Boku Haram, in- Zusammenarbeit mit der nigerianischen terreligiösen Konflikten, Korruption mit Öl Organisation TIERS (The Iniative for Equal verseuchten Landschaften. Doch das Land Rights) kurz vor der Unterzeichnung eines schafft sich weitere Probleme durch die „Anti-Homosexuellen-Gesetzes“. weit verbreitete Unterdrückung von homo- Das Gesetz (offiziell: The Same-Sex Marri- sexuellen Menschen, der Diskriminierung age [Prohibition] Act 2013) kriminalisiert Foto: Peter-Tatchell Foundation von NGOs, die Geld aus dem Ausland be- homosexuelle Handlungen mit Gefäng- ziehen und repressiven Gesetzen. nisstrafen von bis zu 14 Jahren. Jegliche Demo in London von Menschen, die aus ihrem Aktivitäten von Klubs und Vereinen, sogar Land (Nigeria) fliehen mussten aufgrund der Der Film „Veil of Silence“ (Schleier des indirekte öffentliche Darstellungen von Anti-Homosexuellen-Gesetze. Schweigens) zeigt, wie schwer es für ho- gleichgeschlechtlichen Verhältnissen kön- mosexuelle Menschen ist, zu überleben, in nen mit bis zu 10 Jahren Gefängnis be- Nigeria, diesem eigentlich reichen Land, straft werden. Seite 4 QUEERAMNESTY-Rundbrief Ausgabe Nr. 50 Frühjahr 2015, www.queeramnesty.de QUEERAMNESTY-Rundbrief Ausgabe Nr. 50, Frühjahr 2015, www.queeramnesty.de Seite 5
QUEERAMNESTY BEIM HAMBURG PRIDE – CHRISTOPHER STREET DAY 2014 Queeramnesty beteiligte sich im Sommer mit tatkräfti- Unterstützung erhielt Queeramnesty bei der Demonstrati- ger Unterstützung anderer Gruppen aus dem Amnesty- on unter anderem auch von Donny Reyes, einem LGBTI- Bezirk Hamburg und vieler Freund_innen am Hamburg Aktivisten aus Honduras, der dort aufgrund seines Enga- Pride - Christopher Street Day (CSD). Mit einer politi- gements vielerlei Repressionen ausgesetzt ist und sich schen Fußgruppe bei der Parade durch die Hamburger deshalb derzeit auf Einladung der Hamburger Stiftung für Innenstadt und mit einem gutbesuchten Stand beim politisch Verfolgte für längere Zeit in Hamburg aufhält. Straßenfest auf dem Jungfernstieg demonstrierten die Oben links: Erinnerung an den ermordeten Teilnehmer_innen für die Menschenrechte von Les- Rund 8.000 Aufkleber mit der Hauptforderung „Liebe LGBTI-Aktivisten David Kato aus Uganda. ben, Schwulen, Bisexuellen, Trans* und Intersexuellen ist ein Menschenrecht“ wurden zusammen mit vielen Oben rechts: Fussgruppe auf der Langen Reihe, (LGBTI) weltweit. Helfer_innen unter den Teilnehmer_innen der Parade angeführt von den beiden Gruppensprecher_innen und den Zuschauer_innen am Straßenrand verteilt, so Unten rechts: Erinnerung an Ahmet Yildiz. Er wurde 2008 Zum ersten Mal führte Queeramnesty den Paradenzug dass das Thema Menschenrechte auf diesem Weg über- aufgrund seiner Homosexualität von seinem Vater ermordet. mit einem großen Banner und aussagekräftigen Pla- all auf der Veranstaltung präsent war – auch in diversen katen an - hinter dem Lesben- und Schwulenverband TV-Beiträgen und Fotogalerien. Alle Fotos auf dieser Seite: © Queeramnesty Deutschland (LSVD) mit Jugendlichen aus der Partner- stadt St. Petersburg und einem symbolischen Galgen, Zwei Plakate („Homophobie tötet“ und „Schluss mit der die besondere Situation von Homosexuellen in Län- Todesstrafe für Homosexualität“) schafften es sogar in dern wie dem Iran oder dem Jemen deutlich machen eine dpa-Meldung und wurden von vielen Medien zitiert sollte. Dort und in fünf weiteren Ländern droht Homo- – ein großer Erfolg für diese Demonstration! sexuellen immer noch die Todesstrafe. fes des R undbrie t_innen , bonnen sparernsion Liebe A s t e n z u e 20 JAHRE QUEERAMNESTY! n S i e uns Ko der Papiernvieren. helfe ie anstelle PDF abon Bald ist es soweit und Queeramnesty wird 20 Jahre jung! Damals wie heute setzt sich unsere Gruppe – früher noch S indemRundbrief als MIT EINER MEHRHEIT VON 40:38 STIMMEN STIMMTE unter dem Namen „MerSI - Menschenrechte und Sexuelle Identität“ – im Kampf für Menschenrechte von LGBTI t an den e i n e N achrich DAS ESTNISCHE PARLAMENT AM 9. OKTOBER FÜR weltweit ein. Haben Sie Fotos oder Flyer von vergangenen Aktionen und Veranstaltungen? Nennen Sie sogar die erste afür ein a m n e s t y . d fach e Ausgabe des Rundbriefes Ihr Eigen? Dann schreiben Sie uns an rundbrief@queeramnesty.de n s d r EIN GESETZ, DAS GLEICHGESCHLECHTLICHEN en Si e u Schreib d b r i e f @ q uee f ru n d e n R undbrie PAAREN EINE REGISTRIERUNG IHRER PARTNER- Für eine potentielle Ausstellung und Dokumentationszwecke bitten wir alle langjährigen Wegbegleiter_innen – ob die Si e ber SCHAFT ERMÖGLICHT. VOR INKRAFTTRETEN AB Mitglied, obsessive Sammler_in, Fotograf_in oder Fan – Ihre Schubladen, Aktenordner und Schränke zu durchwühlen a i l - A d resse, ü öchten. E-M nm ng! und uns geschichtsträchtige Queeramnesty-Materialien aufzulisten und das an uns zu schicken. mit der beziehe re Unterstützu 2016 SIND ZUNÄCHST NOCH WEITERE HIERMIT Ih ank für VERBUNDENE REFORMEN NOTWENDIG. IN DER KOM- Vielen D Wenn Sie Ihre Materialien nicht zurück haben wollen – oder uns Kopien schicken – werden sie nach der Verwendung MENDEN AUSGABE WERDEN WIR ÜBER DIE DEM an das Archiv des Schwulen Museums in Berlin gespendet. PARLAMENTSBESCHLUSS VORAUSGEHENDE GESELL- SCHAFTLICHE DEBATTE BERICHTEN. Wir freuen uns über sämtliches Material ob als Kopie oder Original! Seite 6 QUEERAMNESTY-Rundbrief Ausgabe Nr. 50 Frühjahr 2015, www.queeramnesty.de QUEERAMNESTY-Rundbrief Ausgabe Nr. 50, Frühjahr 2015, www.queeramnesty.de Seite 7
Freiburg: Zum ersten Mal seit 12 Jahren fand wieder ein CSD in Freiburg Foto: Queeramnesty Freiburg statt. Natürlich war Queeramnesty dabei, auch wenn ein geplanter Infostand nach der Parade dem strömenden Regen zum Opfer fiel. Trotzdem war es ein toller Erfolg, auch medial. IMPRESSUM POSTANSCHRIFT BEZIRKSGRUPPE BERLIN QUEERAMNESTY Themenkoordinationsgruppe | Amnesty International e.V. Stephan Cooper, Tel: 030 / 796 28 74 oder 0179 / 679 36 78 Postfach 30 22 26 | 10753 Berlin berlin@queeramnesty.de | www.queeramnesty-berlin.de GRUPPENSPRECHER BEZIRKSGRUPPE FRANKFURT Rupert Haag, info@queeramnesty.de mail@amnesty-frankfurt.de SPENDENKONTO BEZIRKSGRUPPE HAMBURG Amnesty International, Stichwort: “Spende Gruppe 2918” Ben Reichel, Dortje Schirok, Tel: 040/60 94 20 58 | info@queeramnesty-hamburg.de Bank für Sozialwirtschaft Köln, BIC: BFSWDE33XXX (BLZ 370 205 00) www.queeramnesty-hamburg.de IBAN : DE23 3702 0500 0008 0901 00 (SPENDENKONTO 80 90 100) BEZIRKSGRUPPE KÖLN IN KOOPERATION MIT John Witulski | koeln@queeramnesty.de Amnesty International Schweizer Sektion, Gruppe Queeramnesty Spendenkonto: Postkonto 82-645780-9 BEZIRKSGRUPPE LEIPZIG Lena Perleth | queeramnesty.leipzig@gmx.de Amnesty International Österreich, Gruppe Queeramnesty Spendenkonto: AI Österreich BEZIRKSGRUPPE MÜNCHEN PSK 1.030.000, BLZ 60.000, Verwendungszweck: Netzwerk LGBTI-Rechte Flu Bäurle, Tel: 0176 / 77 51 73 01 | muenchen@queeramnesty.de BEZIRKSGRUPPE FREIBURG Chefredaktion: Colin de la Motte-Sherman (V.i.S.d.P.) queer@amnesty-suedbaden.de Redaktionelle Mitarbeit: Claudia Beier Layout: Claudia Becker ÖSTERREICH Druck: DRUCKSTUDIO, Werbeagentur der Druckhaus Frankfurt GmbH, A-WIEN Lindenallee 30, 15890 Eisenhüttenstadt Queeramnesty Österreich | Moeringgasse 10 | 1150 Wien Auflage: 4.500 Tel: 0043 1 7 80 08 | Fax: 0043 1 7 80 08 44 | queer@amnesty.at www.queeramnesty.at SCHWEIZ CH-ZÜRICH Queeramnesty | Postfach 1306 | CH-8048 Zürich Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt Tobias Simon Mäder, Tel: 0041 41 79 373 91 99 die Meinung von Amnesty International oder der Redaktion wieder. info@queeramnesty.ch | www.queeramnesty.ch
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