Kraft schöpfen im Corona-Alltag - Gemeindezeitung der Pfarrei - kirche-neheim.de

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Gemeindezeitung der Pfarrei

Ausgabe 1 / 2021
Nummer 14

     Kraft schöpfen
     im Corona-Alltag
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Editorial                                                                        Aus dem Inhalt
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                                                                                 06   Als Fremder in Neheim
Liebe Leserinnen, liebe Leser,                                                        Förderverein für
                                                                                      Flüchtlinge stellt sich vor
   „Na, bist du schon geimpft?“ und weiter: „Wie
hast du es vertragen – hattest du Nebenwirkun-                                   08   Was macht eigentlich
gen?“ Das sind momentan – ich schreibe dieses                                         Pastor Schulte?
Editorial in der Pfingstwoche – eine der am häu-
figsten gestellten Fragen. Es ist aber auch eine                                 10   Digital vernetzt:
herausfordernde Zeit, in der wir uns befinden –                                       Wie Seelsorge nach
eine Situation, wie alle sie nicht erwartet haben.                                    Corona aussehen könnte
Es dauert und dauert und dauert ... die Ungeduld wird immer größer.
                                                                                 12   Im Interview
  Wie sich wohl die Jünger und all die Menschen damals gefühlt haben                  Die neue Verwaltungslei-
müssen und wie sie es vertragen haben, als sie vom Heiligen Geist „geimpft“           terin Ann-Christin Hupe
worden sind? Alles war plötzlich anders, herausfordernd und vielleicht auch
etwas beängstigend. Aber es war eine Aufbruchstimmung zu verspüren – die         14   Ordnungsdienste
Menschen brannten vor Leidenschaft, sie wollten loslegen und, gestärkt vom            Die Hygiene funktioniert
Heiligen Geist, das Evangelium verkünden.
                                                                                 15   Zum Mitmachen:
   Zugegeben, es ist etwas seltsam den Heiligen Geist mit der Coro-                   Umfrage des
na-Schutzimpfung zu vergleichen, aber mir fiel genau dieser Vergleich ein,            Pfarrgemeinderates
als ich überlegte, wie ich dieses Editorial beginnen könne. Zumal das Wort
„anstecken“ auch sowohl zu Corona – im negativen Sinn – und zum Heiligen         19   Wechsel im Pfarrbüro
Geist – im sehr positiven Sinn – passt. Ich hoffe sehr, dass bis zum Erschei-         Neue Gesichter –
nen dieses Heftes sich noch ganz viele Menschen haben anstecken lassen,               Abschied von vielen
sich impfen zu lassen, um das Virus weiter einzudämmen.                               altbekannten

  Vielleicht kann unsere neue SEPTETT dazu beitragen, die Zeit bis zur Ent-      20   Gleich und berechtigt
spannung der Situation zu überbrücken. Besonders den Fragebogen, den                  Wie fühlen sich Frauen in
der Pfarrgemeinderat erstellt hat, und den Sie in der Mitte des Heftes finden,        der Kirche?
empfehle ich Ihrer besonderen Aufmerksamkeit. Bitte beteiligen Sie sich,
denn nur, wenn die Verantwortlichen wissen, welche Wünsche bestehen und          23   Gott im Beruf:
wo gegebenenfalls der Schuh drückt, kann regiert werden.                              Stadtförsterin
                                                                                      Petra Trompeter
  Gleiches gilt übrigens auch für unsere SEPTETT-Leserbriefe, oder auch
Kontaktaufnahmen auf anderen Wegen, sind immer herzlich willkommen.              25   Kita nutzt Raum im
Bis es uns wieder problemlos möglich ist, sich unbeschwert zu treffen,                Gemeindezentrum
wünscht Ihnen das Redaktionsteam der SEPTETT eine gute Lektüre unserer
Gemeindezeitung, einen schönen Sommer und natürlich: dass wir alle schön         26   Im Interview
negativ bleiben (das hätte vor Corona so auch niemand geschrieben).                   Die Kita-Leitung von
                                                                                      St. Michael
Für das Redaktionsteam
                                                                                 28   Über dem Ruhrtal
Lars Post                                                                             Die Pfarrkirche St. Joseph
                                                                                      in Bergheim

                                                                                 30   Das letzte Wort hat:
                                                                                      Horst Klein, Vorsitzender
                                                                                      der Kolpingsfamilie           3
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Wäre Jesus bei Facebook oder Instagram?

    Logbuch
    Wer hätte es gedacht – oder besser:
    Wer hätte sich das ausmalen können?
    Schon wieder ist eine SEPTETT-Aus-
    gabe unter den Bedingungen der
    Pandemie entstanden. Von Ausgabe zu
    Ausgabe haben wir die Hoffnung ge-
    teilt, nun würde es besser werden, die
    Pandemie sei bald vorbei. Doch dieser
    Wunsch erfüllte sich nicht.
       Und nun? Man traut sich gar nicht
    mehr, schon wieder von Hoffnung
    und dem baldigen Ende von Corona
    zu sprechen. Aber bei wachsender
    Zahl von zweifach Geimpften muss
    es doch einfach besser werden. Auf
    jeden Fall ist die Zuversicht noch nicht
    geschwunden, die kommende zweite
    SEPTETT-Ausgabe in diesem Jahr
    2021 in einer, wenn auch nicht in einer
    gänzlich pandemielosen, so doch aber
    in einer entspannteren Situation pro-
    duzieren zu können.
       Trotz der vielen Widrigkeiten, die      Der Neheimer Dom im Abendlicht: Ein schöner Anblick auf Instagram.
    Corona-Ausgabe Nummer eins im
    Jahr 2021 ist zustande gekommen.
    Das Gemeindeleben ist noch zu spü-
    ren, es gibt immer noch Dinge, über
    die wir berichten können.
                                               Wäre Jesus bei
                                               Facebook?
       Wie vielen anderen geht es aber
    derzeit auch der SEPTETT-Redaktion:
    Die Treffen, sprich die Redaktions-
    sitzungen, finden am Bildschirm statt.
    Wir Redakteure freuen uns daher            Eine Bilanz der Social-Media-Auftritte
    natürlich riesig auf die Zeit, wenn wir
    uns wieder Auge in Auge treffen kön-
                                               der Kirchengemeinde
    nen. Es wird besser, ganz bestimmt,        Von Marvin Schwedler

    meint Ihr                                  In der Fastenzeit 2020 befand sich          Neben der Übertragung von Got-
    Lothar Ladage                              unser ganzes Land in Schockstarre        tesdiensten, haben Pastor Steden
    SEPTETT-Redakteur                          durch den Corona-Lockdown. Nicht         und ich auch auf den sozialen Netz-
                                               selten kam die Frage auf, wo denn        werken von Facebook und Instagram
                                               die Kirche sei – gerade, da keine öf-    eine Seite für unsere Kirchenge-
                                               fentlichen Gottesdienste stattfanden.    meinde erstellt. Nach einem Jahr
                                               Sicherlich gab es auch Kirchenge-        ist es nun an der Zeit, dass wir eine
                                               meinden, die vermeintlich oder tat-      Bilanz ziehen und unsere Aktivitäten
                                               sächlich untergetaucht waren, aber       auch einmal kritisch hinterfragen.
                                               hier bei uns in Neheim hatte man         Braucht es das überhaupt, dass die
                                               sich einiges einfallen lassen. Neben     Kirchengemeinde auf Facebook und
                                               vielen Ideen, wie Einkaufsdienste        Instagram vertreten ist?
                                               und manches mehr, wurden auch               Während der ersten Phase der
4                                              die Gottesdienste live übertragen.       Pandemie, in der wir gezwungen
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Wäre Jesus bei Facebook oder Instagram?

waren, unsere sozialen Kontakte von                                                Der Name Septett
jetzt auf gleich radikal zu reduzieren,
konnten wir so zumindest virtuell                                                  Der Name Septett bezeichnet ur-
mit vielen Gemeindemitgliedern in                                                  sprünglich eine Musikgruppe aus 7
Kontakt bleiben.                                                                   Musikern. Wir beziehen uns auf die
   Über Facebook konnten viele                                                     7 Gemeinden, die unsere Pfarrei St.
Informationen die Menschen er-                                                     Johannes Baptist Neheim und Voß-
reichen, da dieses Netzwerk von                                                    winkel bilden und die wie 7 Musiker
sogenannten „Posts“ lebt – das sind                                                möglichst gut zusammenspielen
Bilder und kurze Nachrichten oder                                                  sollten.
Beiträge, die man mit einem „Like“,
also einem „Gefällt mir“, versehen
kann. Durch die Funktion, dass dies
dann kommentiert werden kann,
ist es problemlos möglich, zeitnah
Nachfragen zu stellen oder ein
Feedback zu geben. Dazu kam, dass
auch diejenigen, die sich von der         Marvin Schwedler betreut die Auftritte
Kirche innerlich und äußerlich eher       der Kirchengemeinde auf Facebook und
entfernt haben, direkt und unkom-         Instragram.                              Impressum
pliziert mit uns in Kontakt treten
konnten, da ihnen dieses Medium           davon ansprechen lassen. Gelegent-       Herausgeber:
persönlich sehr vertraut ist. Nach        lich sind es Bilder aus der Natur,       Pfarrer Stephan Jung (V.i.S.d.P.)
einem Jahr Präsenz auf Facebook           die uns staunen lassen, wie schön        Pastoraler Raum Neheim und
kommen wir auf mittlerweile mehr          Gott alles geschaffen hat, manch-        Voßwinkel, Pfarrei St. Johannes
als 500 Abonnenten, die wir mit           mal auch Bilder von Kunstwerken in       Baptist Neheim und Voßwinkel,
unseren Beiträgen direkt erreichen        unseren Kirchen, die davon zeugen,       Hauptstr. 11, 59755 Arnsberg,
können.                                   zu welch künstlerischer Kraft der
   Das andere sehr bekannte soziale       Glaube an Gott beflügelt. Unsere         Redaktion:
Netzwerk, Instagram, lebt allein von      Kirchen von Voßwinkel bis Moosfelde      Josef Epping, Lars Post, Lothar
ansprechenden Bildern. In unserer         sind schließlich vielen Menschen als     Ladage
bunten Pfarrei gibt es viele versteck-    besondere Orte bekannt, an denen
te Winkel mit einer eigenen Tiefe.        sie Freud und Leid geteilt haben.        Redaktionelle Koordination:
Indem wir sie fotografisch in Szene          Im Grunde ist es ganz einfach:        Markus Jonas
setzen, können sich die Menschen          wir haben eine Kamera dabei und
                                          machen eben zur richtigen Zeit am        Anzeigen:
                                          richtigen Ort ein schönes Bild. Wir      Astrid Rohde (verantwortlich)
                                          teilen unsere Sicht mit anderen. In-     Tel. 05251 153-222
                                          zwischen haben wir auch dort mehr        E-Mail: anzeigen@bonifatius.de
                                          als 400 Abonnenten. Im Grunde            Anzeigenverkauf:
                                          gehen wir jetzt digital dahin, wo sich   Engelbert Schilling
                                          die Menschen befinden.                   Tel. 0177 333 2868
                                             Ich bin davon überzeugt, dass Je-
                                          sus, der zu allen Menschen, in allen     Druck und Verlag:
                                          Lebenslagen gegangen ist, sicher-        Bonifatius GmbH, Paderborn
                                          lich auch Facebook und Instagram         Geschäftsführer:
                                          zur Verkündigung seiner Frohen           Rolf Pitsch, Tobias Siepelmeyer
                                          Botschaft genutzt hätte. Vielleicht
                                          können wir durch die sozialen            Ein Kooperationsprojekt des
                                          Netzwerke Menschen einen neuen           Pastoralen Raumes Neheim und
Für Instagram werden versteckte           Zugang eröffnen, für den Glauben         Voßwinkel und Der DOM – Katholi-
Winkel der Pfarrei oder Bilder aus der    und für Kirche. Egal wo, egal wann –     sches Magazin im Erzbistum
Natur fotografisch in Szene gesetzt.      Hauptsache: dass!                        Paderborn                             5
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Fremd in Neheim

    Bunt gemischt wie die Menschheit ist auch der Vorstand des ökumenischen Fördervereins für Flüchtlinge in Arnsberg.

    Als Fremder in Neheim
    Ökumenischer Förderverein für Flüchtlinge in der
    Stadt Arnsberg stellt sein Engagement vor
    Jesus spricht: „Ich bin ein Frem-         Flüchtlingshilfe gekürzt wurden. Die      Familienzusammenführungen und
    der gewesen und ihr habt mich             Notwendigkeit einer unabhängigen          bei der Wohnungssuche.
    aufgenommen.“ (Matthäus 25,35)            Beratung für Flüchtlinge ist jedoch          Die Aufgabe des Vereins besteht
    Dieser Satz ist Grundlage unseres         nicht geringer, sondern eher größer       in der finanziellen Unterstützung der
    Engagements für Flüchtlinge. Wir,         geworden. Diese Beratungen unter-         Beratungsarbeit und in der Öffent-
    das sind katholische und evangeli-        stützt der Ökumenische Förder-            lichkeitsarbeit. In den vergangenen
    sche Christen und Nichtchristen im        verein für Flüchtlinge in der Stadt       Jahren geschah dies im Wesentli-
    Förderverein.                             Arnsberg, konkret die Arbeit der          chen durch unsere Benefizkonzerte.
                                              Beratungsstellen in den Unterkünf-        Dies war 2020 nicht möglich und es
    Im Vorstand arbeiten konfessionell        ten für Flüchtlinge am Berliner Platz     ist offen, wann dies wieder möglich
    bunt gemischt: Wolfgang Faber             und ehemals im Schleifmühlenweg.          sein wird.
    (1. Vorsitzender), Vikar Benedikt         Dabei arbeiten der internationale            Die Corona-Krise trifft die Flücht-
    Kickum (2. Vorsitzender), Pfarrer         Arbeitskreis als Träger, der Förder-      linge besonders stark. In den
    Dr. Udo Arnoldi (Schriftführer) und       verein und die Stadt Arnsberg eng         Unterkünften ist das Abstandhalten
    Albert Pfitzer (Kassierer). Unter-        zusammen.
    stützt werden diese im erweiter-             Die Arbeit der Beraterinnen
    ten Vorstand durch Pfarrer Daniel         umfasst sowohl alltägliche Heraus-
                                                                                                 Info-Box
    Meiworm, Stefanie Schumacher,             forderungen – wie zum Beispiel                ■■ Weitere Informationen:
    Gabriele Schüttelhöfer, Gabriele          Ergänzung und Unterstützung des               www.fluechtlingshil-
    Röhrig und Shahin Kiumarssi. Ent-         Spracherwerbs, Hilfe bei Fragen               fe-arnsberg.de. Flyer und
    standen ist der Förderverein als          zu Kindergarten, Schule und Aus-              Beitrittsformulare sind
    ökumenische Initiative aus der Not        bildung, Unterstützung bei formalen           über das Gemeindebüro
    heraus, da seit 2003 die städtischen      Anträgen, aber auch die Hilfe in be-          erhältlich.
6   Mittel und die Landesmittel für die       sonderen Problemen – wie etwa bei
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Fremd in Neheim

schwierig, Sprach- und Integrations-
kurse finden nicht statt. Online-Un-
terricht in der Schule und Berufs-
schule ist für sie sehr schwierig. In
einer ohnehin unsicheren Lebens-
situation führt dies zu weiteren
Problemen.
   Die Beraterinnen Shahin Kiu-
marssi und Gabi Röhrig beschreiben
dies in ihrem Bericht so: „Während
der Beratungen ist es möglich, die
Stimmung der Ratsuchenden wahr-
zunehmen. Teilweise nehmen wir          Der Vorstand des ökumenischen Fördervereins für Flüchtlinge in Arnsberg wirbt
ein Gefühl der Ohnmacht und eine        um neue Mitglieder.
depressiven Stimmung wahr. Das
Warten auf die letztendliche Sicher-    nur mit finanzieller Unterstützung.               Info-Box
heit des Aufenthaltsstatus und das      Deshalb wenden wir – der Vorstand
Gefühl, nicht arbeiten zu dürfen und    des Ökumenischen Fördervereins –             ■■ Spendenkonto: Ökume-
dadurch passiv abwarten zu müssen,      uns an Sie mit der Bitte um Unter-           nischer Förderverein für
sind Erfahrungen, die vielfach zu       stützung, entweder in Form einer             Flüchtlinge e.V., IBAN: DE90
depressiven Stimmungen führen.“         Spende oder durch eine dauerhafte            4665 0005 0000 0608 71; BIC:
   Um so wichtiger ist es, dass die     Mitgliedschaft in unserem Förder-            WELADED1ARN - Sparkasse
Arbeit in den Beratungsstellen wei-     verein.
tergehen kann. Dies gelingt jedoch       Wolfgang Faber / Benedikt Kickum

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Kraft schöpfen im Corona-Alltag - Gemeindezeitung der Pfarrei - kirche-neheim.de
Was macht eigentlich ... Pastor Dietmar Schulte?

    Was macht eigentlich … Pastor Dietmar Schulte?

    Bereit für die Herausforderung
    Von 2010 bis 2017 war er als Seel-         Aber nach vier Jahren kann ich         der 60er Jahre erbaut wurde und die
    sorger in Neheim tätig: Pastor          sagen, es hat gut geklappt. Beson-        größte Kirche Hemers ist. Die drei
    Dietmar Schulte. Geboren in Balve,      ders zufrieden bin ich damit, dass        weiteren Kirchgebäude stehen in
    2003 zum Priester geweiht, ist der      wir ähnlich wie in Neheim die fünf        Sundwig (St. Bonifatius), in Westig
    44-Jährige heute Leiter des Pasto-      Gemeinden des bisherigen Pastoral-        (St. Petrus Canisius) und in Breden-
    ralverbundes Hemer. Für SEPTETT         verbundes zum 1. Januar 2021 zur          bruch (St. Marien).
    berichtet er, wie es ihm dort bisher    Gesamtpfarrei St. Vitus Hemer fu-            Wir haben unserer neuen Pfar-
    ergangen ist.                           sionieren konnten. Die neue Pfarrei       rei das Patronat des heiligen Vitus
                                            hat etwa 10.200 Katholiken. Pfarr-        gegeben, da dieser Heilige der
    Liebe Neheimer Christen!                kirche ist die älteste katholische Kir-   ursprüngliche Patron Hemers ist.
                                            che St. Peter und Paul, die um das        Schon vor 1000 Jahren wurde die Vi-
    Vier Jahre ist es nun schon her, dass   Jahr 1700 erbaut wurde. Hier wohne        tuskirche erbaut. Hemer wurde 1124
    ich Neheim verlassen habe und nach      ich in einem wunderbaren Umfeld.          selbstständig und von Menden St.
    Hemer gezogen bin, um hier den          Neben der Kirche steht das ehr-           Vinzenz abgepfarrt. In der Reforma-
    Pastoralverbund zu leiten. Für mich     würdige Haus Hemer, in dem unser          tion wurde die Vituskirche evange-
    war das damals eine große Heraus-       Kindergarten und die Pfarrsäle            lisch und schließlich wegen Baufäl-
    forderung, da ich bisher nur als        untergebracht sind. Rund herum er-        ligkeit 1818 abgerissen. Heute steht
    Seelsorger tätig war und mich um        streckt sich ein großes Parkgelände,      an dieser Stelle ein Denkmal, das
    Verwaltung und Organisation eines       das seit 1957 der Kirchengemeinde         2017 errichtet wurde. Man sieht den
    Pastoralverbundes nicht kümmern         gehört. In der Innenstadt befindet        alten Grundriss, der durch Gabionen
    musste.                                 sich die Christkönigkirche, die Ende      erkennbar gemacht wurde, und es
                                                                                      steht dort ein Steinaltar. Im Sommer
                                                                                      nutzen wir das Denkmal für Frei-
                                                                                      luftgottesdienste. So konnten wir
                                                                                      Fronleichnam 2019 und auch in der
                                                                                      Pandemiezeit diesen Ort gut nutzen.
                                                                                      Das Denkmal steht auf unserem
                                                                                      Parkgelände, zwischen Haus Hemer
                                                                                      und der Bundesstraße 7.
                                                                                         Hemer ist märkisch und daher
                                                                                      von der Geschichte her eher evan-
                                                                                      gelisch, daher spielt die Ökumene
                                                                                      bei uns eine große Rolle. So gibt es
                                                                                      in Sundwig jedes Jahr ein ökume-
                                                                                      nisches Pfarrfest, bei den Hemera-
                                                                                      ner Herbsttagen am Sonntag einen
                                                                                      ökumenischen Freiluftgottesdienst.
                                                                                      Mir war in den letzten Jahren das
                                                                                      Thema Evangelisierung wichtig, wie
                                                                                      wir unseren Glauben in der heutigen
                                                                                      Zeit weitergeben können. Hierzu
                                                                                      haben wir schon diverse Ideen ge-
                                                                                      sammelt. Vergangenes Jahr sollte
                                                                                      z. B. zum zehnjährigen Bestehen
                                                                                      des Sauerlandparks im Juni ein Wo-
    Pastor Dietmar Schulte am neuen Wirkungsort Hemer: Im Hintergrund links Haus      chenende mit Aktionen der Kirchen-
8   Hemer und rechts die Kirche St. Peter und Paul.          Foto: Carmen Ahlers     gemeinden stattfinden. Wir planen,
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Was macht eigentlich ... Pastor Dietmar Schulte?

die Werktagskapelle in Christkönig
umzugestalten, über ein Touch-
screen sollen Besucher Musik, Texte
und dazu passende Beleuchtung
wählen können und die Kapelle soll
tagsüber immer offen sein.
   Leider hat uns die Pandemie erst
einmal abgebremst und alles läuft
auf Sparflamme. Man überlegt, was
überhaupt momentan machbar ist,
denn alles muss irgendwie anders
laufen. Stolz bin ich auf unseren
Livestream. Seit März 2020 werden
an jedem Sonn- und Feiertag die
Gottesdienste aus St. Peter und Paul
über unseren YouTube-Kanal „Vitus
Hemer“ übertragen. Hier können
wir auch diverse andere Videos ein-     Seinen 40. Geburtstag feierte Pastor Dietmar Schulte noch in Neheim.
stellen. Es ist ein Medium mit dem
wir auch Kinder und Jugendliche in      lohn zu übernehmen und die Leitung                Steckbrief
der Erstkommunion- und Firmvor-         unseres Nachbarpastoralverbunds.
bereitung erreichen konnten. Unsere     Für mich bietet sich die Möglichkeit,       ■■ Priester bin ich geworden,
Sonntagspredigten werden geschnit-      weiterhin in heimatlicher Nähe zu           weil ...
ten und dann auf den Kanal gestellt.    bleiben und nun Pfarrer zu werden.          ich von Kindesbeinen an von Gott,
Corona hat uns zwar eingeschränkt,      In Hemer war ich nur Pfarradmi-             vom Glauben und dem kirchlichen
aber auch kreativ gemacht. Die          nistrator, weil Hemer mit Balve             Leben fasziniert war.
letzten vier Jahre waren spannen-       2025 einen pastoralen Raum bilden
de Jahre, die mich persönlich sehr      soll. Iserlohn ist eine weitere große       ■■ Als Beruf könnte ich mir auch
weitergebracht haben.                   Herausforderung für mich. Der               vorstellen ...
   Wenn Sie diese Zeilen lesen, bin     dortige Pastoralverbund hat 18.000          Arzt oder Heilpraktiker
ich aber schon wieder auf Ab-           Katholiken und in ein paar Jahren
schiedstour in Hemer. Das Erzbis-       soll der Pastoralverbund Letmathe           ■■ Ich freue mich immer ...
tum hat mich gebeten ab 1. Oktober      mit seinen 9.000 Katholiken noch            wenn Dinge funktionieren.
2021 die vakante Pfarrstelle in Iser-   zum pastoralen Raum dazukom-
                                        men. Ich werde dann der Leiter von          ■■ Wirklich wütend macht mich ...
                                        allem sein. Letmathe selbst kenne           wenn sich in der Kirche nichts be-
                                        ich ganz gut, weil ich dort nach der        wegt, und Menschen ihre eigenen
                                        Priesterweihe meine erste Vikars­           Fehler nicht einsehen wollen.
                                        stelle hatte. Ich hoffe, dass ich in
                                        Iserlohn nun die Stelle gefunden            ■■ In die Zukunft sehe ich ...
                                        habe, wo ich viele Jahre lang wirken        positiv, aber auch mit Sorgen.
                                        kann. Vor vier Jahren hätte ich mir
                                        das noch nicht vorstellen können,           ■■ Sorgen macht mir ...
                                        nun mit der Leitungserfahrung eines         die Zukunft der Kirche und unse-
                                        noch übersichtlichen kleinen Pasto-         rer Gemeinden und der Mangel an
                                        ralverbunds schon.                          Haupt- und Ehrenamtlichen.
                                           Also, es bleibt spannend in mei-
                                        nem Leben. Ich bin nun 44 Jahre alt         ■■ Wenn ich an Neheim zurück-
                                        und im besten Alter für eine neue           denke: ...
                                        größere Herausforderung.                    so erinnere ich mich gern an die
Mit dem Kollegen Norbert Appel          Mit den herzlichsten Grüßen aus der         netten Menschen dort und die
machte Pastor Schulte im vergangenen    Felsenmeerstadt Hemer!                      schönen Feste, die ich mitfeiern
Sommer eine Alpenüberquerung.                      Ihr Pastor Dietmar Schulte      durfte.                              9
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Seelsorge nach Corona

     Stärker digital vernetzt
     Wie Seelsorge nach Corona aussehen könnte
     Die Kirche wird aus Expertensicht        zen, die digital und über Soziale Me-
     wohl auch nach der Corona-Pande-         dien verbunden seien. Die Empfeh-
     mie ihre Seelsorge verstärkt digi-       lung des Experten: Die Ortskirchen
     talisieren und vernetzen müssen.         sollten den Fokus nicht auf die Zu-
     Für die Glaubenspraxis komme der         sammenlegung von Pfarreien legen,
     sozialen Interaktion der Gläubigen       sondern auf deren Vernetzung. Es
     größere Bedeutung zu. Diese Aus-         gehe um Fragen wie: Wer ist eigent-
     sage trifft ein Beitrag, der auf der     lich mein Nächster im digitalisierten
     Plattform Domradio.de aus Köln           globalen Dorf? Direktor Michael Un-
     gestreamt worden ist.                    land plädierte dafür, Laieninitiativen
                                              auf Social-Media-Kanälen stärker zu
     In vielen Bereichen wie etwa beim        unterstützen.
     Homeoffice verliere der konkrete            Der Präsident von missio Aachen,
     Ort an Bedeutung und werde „ent-         Pfarrer Dirk Bingener, erklärte im       Pastor Raphael Steden hält in der Coro-
     wertet“, zitiert das Internationale      Hinblick auf das Gemeindeleben           na-Pandemie vielfach den Kontakt zur
     Katholische Missionswerkes missio        vor Ort: Es brauche zwar gute und        Gemeinde digital aufrecht.
     Aachen den Direktor von Catholic         innovative digitale weltkirchliche                         Foto: Lothar Ladage
     Media Council, Michael Unland.           Angebote, zugleich müsse man sich
        Was bedeutet das für die kirch-       jedoch bewusst machen, dass eine         sind. Es braucht sicher beides: Das
     liche Gemeindearbeit, die von dieser     mögliche „Entwertung des Ortes“          Gemeindeleben vor Ort und eine
     Entwicklung ebenso betroffen ist?        den Bedürfnissen vieler Menschen         stärkere digitale Vernetzung.“
     Es werde für die Glaubenspraxis          nicht gerecht werde. „Viele verspü-         In der Pfarrei St. Johannes Bap-
     künftig wichtiger sein, auch auf eine    ren die Sehnsucht nach einer kon-        tist Neheim Voßwinkel, also direkt
     „Gemeinschaftsbildung und soziale        kreten Gemeinde vor Ort, in der sie      bei uns vor Ort, sozusagen vor der
     Interaktion der Gläubigen“ zu set-       Begegnungen haben und beheimatet         Haustür, hat sich Pastor Raphael
                                                                                       Steden in der Corona-Zeit besonders
                                                                                       darum bemüht, die digitalen An-
                                                                                       gebote der Pfarrei auszuweiten, um
                                                                                       so die Gläubigen zu erreichen, weil
                                                                                       Präsenztreffen teils völlig unmöglich
                                                                                       oder aber nur sehr eingeschränkt
                                                                                       möglich waren. Wie hat sich aus
                                                                                       seiner Sicht in der Corona-Zeit die
                                                                                       Pastoral verändert? Welche Erfah-
                                                                                       rungen hat er in der vergangenen
                                                                                       Zeit machen können?
                                                                                          Raphael Steden: „Für mich war
                                                                                       die Situation ja schon recht komisch.
                                                                                       Ich war noch kein Jahr in Neheim,
                                                                                       habe noch kein normales Osterfest
                                                                                       oder eine normale Erstkommunion
                                                                                       hier feiern können, da kam Corona.
                                                                                       Gerade nach der ersten Zeit, die bei
                                                                                       mir sehr mit dem Kennenlernen
                                                                                       von Menschen, Abläufen und Orten
     Gemeindereferentin Claudia Fischer wird bei der Lesung in einem gestreamten       in der Gemeinde und am St.-Ursu-
10   Gottesdienst fachgerecht ins Bild gesetzt.                                        la-Gymnasium gefüllt war, empfand
Seelsorge nach Corona

ich die Corona-Zeit
als sehr entschleu-
nigend. Viele Dinge,
die sonst ja immer
gemacht werden,
waren grade nicht
mehr möglich.“
   Daraufhin habe es
erstmal eine ge-
wisse Ratlosigkeit
gegeben. Schnell
habe man sich aber
sortieren und ge-
meinsam im Team
und mit Ehrenamt-
lichen viele Projekte
angehen können.
Steden: „Dabei war
ich dankbar, dass
die anderen im
Pastoralteam mir
zum Beispiel häufig
den Rücken freige-
halten haben, dass     Vor dem Altar in der St.-Michael-Kirche ist ein Teil der Gerätschaften zu sehen, die für den Livestream
ich manche Sachen, eines Gottesdienstes erforderlich sind.
wie Videoclips oder
den Livestream angehen konnte.            Angebote auf Abstand, wie unsere             mit jungen Menschen gemeinsam
Auch Lukas Potthoff (im Freiwilligen      Gottesdienste der Offenen Kirche             ins französische Taizé fahren zu
Sozialen Jahr in der Pfarrei) war da      in St. Johannes waren für viele als          können. Gerade gemeinsam unter-
eine sehr große Hilfe für uns.“           Kraftquelle und Ruhemoment ein               wegs sein, finde ich im Bereich der
   Auf die Frage, ob es denn so allen     wichtiges Angebot.“                          Jugendpastoral immer unendlich
gelungen sei, Seelsorge in diesen            Für den Seelsorger gab und gibt           wichtig.“ Das sei in der vergangenen
Tagen zu leisten, antwortet der           es in der Pandemiezeit aber Dinge,           Zeit natürlich sehr zu kurz gekom-
Pastor aus St. Johannes: „Abseits         die er sehr vermisst, so das ge-             men.
vieler öffentlicher Sachen gelang         meinsame Singen im Gottesdienst.                Pastor Raphael Steden resümiert
dies meist tatsächlich mehr im            Steden: „Ich hoffe, dass vielleicht          zum Abschluss: „Es hat sich auch in
Verborgenen. Mancher Anruf oder           schon, wenn dieser Artikel veröf-            dieser Zeit gezeigt, dass Videos zwar
auch mancher Chat über Messen-            fentlicht wird, wieder gemeinsam             hilfreich sind, aber letztlich kein
ger war für viele tatsächlich sehr        gesungen werden darf. Auch hätte             Ersatz für ein echtes Miteinander.“
dankbar und hilfreich. Auch manche        ich mich vergangenes Jahr gefreut,                                   Lothar Ladage

     Info-Box
■■ Michael Unland ist Direktor von      südlichen Kontinenten wuchs, ergrif-      projekten beraten kann.
Catholic Media Council.                 fen die internationalen katholischen
                                        Medienorganisationen, Verantwort-         ■■ Pfarrer Dirk Bingener ist Präsident
■■ Entstehen und Aufgabe von Catholic   liche der deutschen Kirche und einige     von missio Aachen.
Media Council: Als mit dem Zweiten      Hilfswerke 1969 die Initiative, mit dem
Vatikanum innerhalb der katholischen    Catholic Media Council (CAMECO) eine      ■■ missio: In mehr als 140 Ländern
Kirche das Interesse am Einsatz der     Instanz zu schaffen, die die kirchliche   dieser Erde existieren Vertretungen
Medien und entsprechend die Zahl        Medienplanung unterstützen und            (Nationaldirektionen) der Päpstlichen
der Kommunikationsinitiativen in den    Werke bei der Förderung von Medien-       Missionswerke.                                 11
Die neue Verwaltungsleiterin

     Die neue Verwaltungsleiterin
     Interview mit Ann-Christin Hupe
     Ann-Christin Hupe ist die erste
     Verwaltungsleitung, die in der
     Pfarrei St. Johannes Baptist tä-
     tig ist. Das Erzbistum Paderborn
     hat diese Stellen in den Pfarreien
     eingerichtet, um die Pfarrer von
     Verwaltungsarbeit zu entlasten und
     ihnen mehr Raum für seelsorgliche
     Tätigkeit zu geben. Zum Start von
     Ann-Christin Hupe in ihren neuen
     Aufgabenbereich haben wir ihr
     einige Fragen gestellt.

     Wann haben Sie mit Ihrem neuen
     Job in der Pfarrei Sankt Johannes
     Baptist Neheim und Voßwinkel be-
     gonnen?
     Der Start der Verwaltungsleitung
     war offiziell am 1. Januar 2021, mein
     erster Arbeitstag war am 7. Januar
     2021. Für die Pfarrei tätig bin ich seit
     Ende 2019, zuvor als Außendienst-
     mitarbeiterin.

     Wo haben sie jetzt Ihren Arbeits-          Ann-Christin Hupe ist seit Januar 2021 Verwaltungsleiterin der Pfarrei St. Johan-
     platz?                                     nes Baptist Neheim und Voßwinkel. 	                           Foto: Lothar Ladage
     Den habe ich direkt im Zentral-
     büro, Hauptstraße 11, in Neheim            Fachbereiche aus dem Gemeinde-            Januar mehr oder weniger vorpro-
     mit einem Büro direkt neben dem            verband Mitte in Meschede.                grammiert. Hier zwei Beispiele, die
     Pfarrer.                                                                             derzeit sehr präsent waren und viel
                                                Wie sieht ein ganz normaler Tages-        Zeit in Anspruch genommen haben:
     Welches sind Ihre Kernaufgaben?            ablauf bei Ihnen aus?                     Ein Projekt war die Umstellung der
     Das Aufgabengebiet umfasst die             Den gibt es leider nicht. Ich nehme       IT-Ausstattung der Pfarrei. Das ge-
     Personalverantwortung des nicht            mir meist ein oder zwei wichtige          samte Pastoralteam und die Pfarr-
     pastoralen Personals (z. B. Küster,        Sachen für den Tag vor. Aber im           sekretärinnen haben im Februar
     Anlagenpfleger, Pfarrsekretärinnen,        Grunde genommen wird der Tag oft          neue Hardware bekommen, zugleich
     Hausmeister, etc.). Die Verwaltungs-       durch das laufende Tagesgeschäft          wurde der IT-Dienstleister gewech-
     aufgaben, die zuvor Pfarrer Jung           gesteuert. Es gibt Kernprojekte, die      selt, die Verkabelung in der Haupt-
     hatte, habe ich zu seiner Entlastung       jeweils bis zu einem bestimmten           straße 11 musste überholt werden.
     übernommen, damit er sich mehr             Termin erfolgen müssen.                   Und nun zum Abschluss wurden aus
     der Seelsorge widmen kann. Unter-                                                    rund 40 bestehenden Telefon- und
     stützt werde ich vom Kirchenvor-           Mit welchem Projekt haben Sie             Internetverträgen (über die gesamte
     stand oder auch vom Pfarrgemein-           zuerst Ihre Arbeit in der Pfarrei be-     Pfarrei verteilt) ein neuer Vertrag
     derat. Die eigentlichen Bereiche sind      gonnen?                                   entsprechend des heutigen Stands
     aber die Verwaltung der Liegen-            Das eine Projekt gab es leider nicht.     angepasst. Das zweite sehr wichtige
     schaft (Immobilien), Finanzen, etc.        Dadurch, dass ich bereits viele Teile     Projekt ist derzeit die Auf- und Vor-
12   Unterstützung geben hier auch die          der Pfarrei kannte, war der Start im      bereitung der gesamten Finanzver-
Die neue Verwaltungsleiterin

waltung der Pfarrei, da wir als Pfar-   gesagt, die Arbeit als Team funktio-     Innerhalb der Gemeinde habe ich
rei umsatzsteuerpflichtig werden.       niert super. Aber auch die Arbeit mit    mit sehr vielen Menschen zu tun,
Hieran arbeite ich aber nicht allein,   dem Pastoralteam läuft hier in der       dies reicht über die Gemeindeaus-
sondern es gibt einen Arbeitskreis      Pfarrei sehr gut.                        schüsse, Ehrenamtliche etc.
Finanzausschuss des Kirchenvor-                                                  Besonders die Vielseitigkeit der
standes.                                Wie gestaltet sich die Zusammen-         Anforderungen vor Ort macht es oft
                                        arbeit mit Pfarrer Stephan Jung und      spannend. Ich schätze aber auch
Was sehen sie als Ihre nächste drin-    dem Kirchenvorstand?                     besonders die Rückmeldung der
gende Aufgabe an?                       Mit Pfarrer Jung, allein durch die       einzelnen Personen, denn nur so
Es gibt noch viele Sachen, die an-      räumliche Situation, bin ich täglich     weiß ich, wo gegebenenfalls vor Ort
gepackt werden müssen, doch alles       im Austausch. Dies ist auch be-          Handlungsbedarf besteht.
gleichzeitig funktioniert nicht.        sonders wichtig, so dass wir immer
                                        gegenseitig auf dem aktuellen Stand      Wie sieht ihr Fazit für die ersten
Welche Mitarbeiterinnen und Mit-        sind. Auch der Kontakt mit dem Kir-      Monate aus?
arbeiter stehen Ihnen bei ihrer         chenvorstand ist fast täglich, natür-    Ich bin sehr gut aufgenommen wor-
Arbeit zur Verfügung?                   lich nicht mit jedem einzelnen. Die      den und auch super angekommen.
Eine sehr große Unterstützung für       Arbeit des Kirchenvorstandes ist oft     Die tägliche und vor allem abwechs-
mich persönlich sind die Pfarrse-       in kleine Arbeitskreise aufgeteilt, so   lungsreiche Arbeit macht jeden Tag
kretärinnen. Diese sind oft das erste   dass hier auch eine gute Aufgaben-       zu einer neuen und spannenden
„Ohr“ in die Gemeinde und auch          verteilung möglich ist.                  Herausforderung. Motto: Es wird nie
durch die Öffnungszeiten (außer-                                                 langweilig!“
halb von Corona) sind sie die erste     Mit wem und wie arbeiten sie inner-
Anlaufstelle. Und es sei auch noch      halb der Gemeinde zusammen?                        Interview: Lothar Ladage.

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Ordner-Dienste in den Gottesdiensten

     Die Hygiene funktioniert
     Viele Helfer sorgen dafür, dass Gottesdienste stattfinden können
     Es funktioniert immer wieder und             Diese Regeln, die für die Pfarrei
     wieder. Auch in Pandemiezeiten            gelten, basieren auf der jeweils
     können sich in der Gemeinde               aktuellen Corona-Schutzverordnung
     Gruppen treffen und hier speziell         des Landes Nordrhein-Westfalen.
     zu Gottesdiensten. Das klingt nor-        Da sich diese permanent ändert, hat
     mal. Jedoch hinter den Kulissen           Detlef Trompeter, erster stellver-
     muss eine Menge Arbeit geleistet          tretender und geschäftsführender
     werden, damit diese Treffen unter         Vorsitzender des Kirchenvorstandes,
     hohen Auflagen stattfinden können.        das Regelwerk für die Gemeinde
                                               bereits 17-mal angepasst und somit
     Innerhalb der Pfarrgemeinde St.           jeweils auf den aktuellen Stand ge-
     Johannes Baptist sind in den ein-         bracht.
     zelnen Gemeinden von Voßwinkel
     bis Moosfelde zwischen 35 und 40            Dankbar sein muss die gesamte
     ehrenamtliche Ordner im Einsatz,          Pfarrei denjenigen, die sich als Ord-
     um Präsenzgottesdienste mit all           ner gemeldet haben und nun schon
     ihren Hygieneauflagen möglich zu          über Monate ihren Dienst versehen.
     machen. Im Hintergrund regelt ein         Das ist sicherlich nicht immer leicht.
     15 Seiten starkes Papier den Ein-         Nur ein Beispiel: Beginnt die Früh-
     satz des Ordnungsdienstes. Geregelt       messe um 8.00 Uhr, dann muss der
     werden in diesem Papier aber auch         Ordner spätestens um 7.30 Uhr vor
     weitere mögliche Treffen etc. inner-      Ort sein, um seine vorgeschriebenen
     halb der Gemeinde.                        Vorbereitungen zu treffen. Unter          Desinfektionsständer sind von der Pfar-
                                               anderem sind die erforderlichen           rei angeschafft worden. Dieser steht im
                                                                                         Eingangsbereich der St.-Michael-Kir-
                                                                                         che.            Foto: Elisabeth Ladage

                                                                                         Hygienemittel dann bereitzustellen,
                                                                                         die Besucher des Gottesdienstes
                                                                                         müssen mit den Voranmeldungen
                                                                                         abgeglichen werden und wenn es
                                                                                         erforderlich ist, müssen die Ordner
                                                                                         aufklären, auffordern oder gar an-
                                                                                         weisen. Wie heißt es so schön Neu-
                                                                                         Deutsch: „Kein leichter Job!“
                                                                                            Neben der Bereitschaft vieler,
                                                                                         beim Ordnerdienst mitzuwirken, in-
                                                                                         vestiert die Gemeinde zudem in Hy-
                                                                                         gienemittel. So sind unter anderem
                                                                                         Desinfektionsspender angeschafft
                                                                                         worden.
                                                                                            Auch wenn alles reibungslos
                                                                                         funktioniert hat, oder noch funk-
                                                                                         tioniert: Alle wünschen sich, lieber
     Ein Schreib- und Informationstisch im Kirchenvorraum: Gottesdienstbesucher          heute als morgen die Normalität
     müssen wegen möglicher Infektionsnachverfolgungen registriert werden.               zurückzuerhalten.
14                                                             Foto: Elisabeth Ladage                         Lothar Ladage
Umfrage des Pfarrgemeinderates

Umfrage des Pfarrgemeinderates
   Liebe Leserinnen und Leser,

   in den vergangenen Monaten haben wir, der neue Pfarrgemeinderat, überlegt:
   Wir möchten Sie und Ihre Ansichten gern besser kennenlernen!
   So entstand dieser Fragebogen, den Sie gerade in den Händen halten.
   Wir freuen uns, wenn Sie ihn ausfüllen und uns – anonym – zukommen lassen. (Die
   Möglichkeit dazu besteht über die Briefkästen unserer Pfarrbüros, Adressen am Ende.)

   Alter _____ Jahre                   Geschlecht ______________________

   Mein Wohnort

   ! Bachum ! Bergheim ! Moosfelde                    ! Neheim      ! Rusch
   ! Voßwinkel ! _____________

   Wenn Sie sich einer Kirche / einem Gemeindebezirk zugehörig fühlen – welche/r?

   ! St. Elisabeth         ! St. Franziskus    ! St. Isidor    ! St. Johannes

   ! St. Joseph            ! St. Michael       ! St. Urbanus

   Ich engagiere mich in der katholischen Kirchengemeinde

   ! ja       ! nein

   Gott / Glauben

   Ich glaube an ein höheres Wesen / eine höhere Macht.
   1      2    3       4      5    6       7   8

   1 Ich stimme gar nicht zu                    Ich stimme absolut zu 8

   Ich glaube, dass ich zu Gott eine persönliche Beziehung haben kann.
   1      2    3       4      5    6       7   8

   Ich glaube, dass Jesus Christus Gott und Mensch zugleich ist.
   1      2    3       4      5    6       7   8

   Jesus ist für mich ein vorbildhafter Mensch.

   1      2    3       4      5    6       7   8

   Ich wünsche mir Menschen, mit denen ich über meinen Glauben sprechen kann

   im Einzelgespräch

   1      2    3       4      5    6       7   8

   in einer Gruppe

   1      2    3       4      5    6       7   8                                          15
Umfrage des Pfarrgemeinderates

     In Ihrem Leben gibt es Menschen, die von ihrem Glauben geprägt sind / mit denen Sie über
     den Glauben, Ihre Hoffnungen, Fragen und Zweifel sprechen können. Wenn ja, welche sind
     das:

     _________________________________________________________________________

     _________________________________________________________________________

     _________________________________________________________________________

     _________________________________________________________________________

     _________________________________________________________________________

     Wahrnehmung / Außendarstellung

     Die Kirche, die Menschen in ihr engagieren sich in vielen Einrichtungen und Gruppen. In
     welchen Bereichen wissen Sie um dieses Engagement? Im Folgenden sind beispielhaft
     einige aufgezählt. Mehrfachnennungen sind möglich.

     !      Weihnachtspäckchen für die Csilla-von-Boeselager Stiftung packen

     !      Kinder- und Jugendzentrum / Jugendtreff Bergheim

     !      Kaffee und ein offenes Ohr (Beratung durch die Caritaskonferenzen)

     !      Besuchsdienst

     !      Klinikum Hochsauerland

     !      Kitas / Familienzentren

     !      Schulen

     !      Sternsingeraktion

     !      Altkleidersammlung

     !      Obstbäume pflanzen / Blühwiesen anlegen

     Wie erhalten Sie Informationen über die katholische Kirche vor Ort?

     ! Wochenblick

     ! Homepage

     ! Septett

     ! Facebook

     ! Instagram

     ! Zeitung

16   ! _____________________________
Umfrage des Pfarrgemeinderates

Gottesdienst

Was ist für Sie im Gottesdienst wichtig? Benennen Sie bis zu fünf Kriterien.

!      Gemeinschaft

!      Ruhe / Andacht

!      Gottesnähe / Gotteserfahrung

!      Orgelspiel

!      andere Instrumentalmusik

!      traditioneller Gesang

!      neue / moderne Lieder

!      Gestaltung des Kirchenraums incl. Blumenschmuck, Kerzen usw.

!      gute Akustik / Verständlichkeit

!      Impulse / neue Gedanken aus Bibeltexten / Predigt

Ehrenamt / freiwilliges Engagement

Ich halte es für das Leben der Kirche wichtig, dass Menschen sich ehrenamtlich engagieren.

1    2     3     4      5      6   7     8

Ich könnte mir vorstellen, mich bei einem zeitlich befristeten Projekt zu engagieren.

1    2     3     4      5      6   7     8

Ich könnte mir vorstellen, mich dauerhaft zu engagieren.
1    2     3     4      5      6   7     8

Ehrenamtliches Engagement braucht gute Rahmenbedingungen.

Wie wichtig ist Ihnen eigenverantwortliches Handeln?

1    2     3     4      5      6   7     8

Arbeiten im Team?

1    2     3     4      5      6   7     8

Arbeiten unter Anleitung?

1    2     3     4      5      6   7     8

freie Verfügung über ein festgelegtes Budget?

1    2     3     4      5      6   7     8

Zugang zu Räumen und Arbeitsmitteln?

1    2     3     4      5      6   7     8                                                   17
Umfrage des Pfarrgemeinderates

     Freiwilliges Engagement ist für mich nur vorstellbar in folgenden Bereichen:

     organisatorisch

     1        2     3     4     5    6   7    8

     handwerklich

     1        2     3     4     5    6   7    8

     sozial

     1        2     3     4     5    6   7    8

     theologisch / spirituell
     1        2     3     4     5    6   7    8

     ökonomisch

     1        2     3     4     5    6   7    8

     Gibt es für Sie kirchliche Orte oder Gemeinschaften außerhalb Ihrer Ortsgemeinde, die
     Ihnen wichtig sind, die Ihr Glaubensleben stärken? Wenn ja, welche sind das?

     __________________________________________________________________________

     __________________________________________________________________________

     __________________________________________________________________________

     Welche Hilfe / Unterstützung erwarten Sie von der Kirche vor Ort in der Pandemie?

     !        gar keine

     !        materielle Unterstützung derjenigen, die große finanzielle Einbußen haben

     !        Kontakt halten / aufnehmen zu Menschen, die vereinsamen

     !        Antwort auf Glaubensfragen / Glaubenszweifel

     !        offene Kirchen

     !        digitale Angebote

     !        ____________________________________________________

     Abgabeschluss ist der 31.07.2021. Trennen Sie den Fragebogen aus Septett heraus und
     werfen Sie ihn in den Briefkasten eines unserer Büros:

     St. Elisabeth, Eschenstr. 6                  St. Franziskus, Königsbergstr. 5
     St. Johannes, Hauptstr. 11                   St. Joseph, Widukindstr. 4
     St. Michael, Alter Holzweg 12                St. Urbanus, Voßwinkeler Str. 16

                  Vielen Dank, dass Sie sich Zeit für unsere Fragen genommen haben!

                  Der Pfarrgemeinderat wünscht Ihnen einen erholsamen Sommer 2021!
18
Pfarrbüro

Wechsel im Pfarrbüro
Neue Gesichter – Abschied von vielen altbekannten
Viele neue Gesichter könnte man            Enkelkinder haben und auch die             Corona-Lage zulässt, wird sie auch
im Pfarrbüro der Pfarrei St. Johan-        eine oder andere Wanderroute mit           im Pfarrbüro St. Urbanus tätig sein.
nes Baptist Neheim und Voßwinkel           ihrem Mann unternehmen.
sehen – ja, wenn nicht Corona auch                                                    Pia Alissa Post
das kirchliche Leben beeinträchti-         Eva Franke                                 Pia Alissa Post ist neue Pfarrse-
gen würde. An dieser Stelle prä-           Ebenso hat Eva Franke das Pfarr-           kretärin. Die 39-jährige gebürtige
sentieren wir die Personalien, die         büro verlassen. Ihre Arbeit spielte        Bielefelderin ist gelernte Groß- und
sich in den vergangenen Monaten            sich im Hintergrund der kirchlichen        Einzelhandelskauffrau, zuletzt war
ergeben haben.                             Verwaltung ab, denn hauptsäch-             sie vor ihrer Elternzeit am Empfang
                                           lich kümmerte sie sich um die              und in der Telefonzentrale eines
Petra Senske                               Buchhaltung der Pfarrei. Wenn es           Unternehmens tätig. In ihrer Frei-
Da ist zuerst Petra Senske zu nen-         erforderlich war, engagierte sie           zeit liest sie gerne und ist, gerade in
nen, die nach 26 Jahren in den Ru-         sich aber auch hilfreich im Bereich        dieser Coronazeit, mit ihren Kindern
hestand verabschiedet wurde. Petra         Publikumsverkehr. Sie war in sechs         in der Natur, auch auf Inlinern ist sie
Senske ist allen als sehr engagierte,      Jahren ihrer Tätigkeiten in beiden         gerne unterwegs. Besonders freut
hilfsbereite und herzliche Pfarrse-        Bereichen eine engagierte, freund-         sich Pia Alissa Post auf den persön-
kretärin bekannt. Sie begann ihren         liche und verlässliche Mitarbeiterin.      lichen Kontakt mit den Menschen
Dienst im Pfarrbüro St. Urbanus                                                       aus unserer Pfarrei!
und hat dort mit Pfarrer Pogatz-           Sonja Stiefermann
ki, Pfarrer Kaufmann und Pfarrer           Das Pfarrbüro hat aber mit Son-            Das Team
Kischkewitz zusammengearbeitet.            ja Stiefermann eine Verstärkung            Das bekannteste Gesicht im Zent-
Anfangs war sie dienstags und              bekommen. Sonja Stiefermann ist            ralbüro ist sicherlich Beate Witez.
donnerstags im Pfarrbüro tätig, hat        verheiratet, hat drei Kinder (8, 6         Sie ist mittlerweile seit mehr als 17
sich dort um alle pfarrlichen Anlie-       und eineinhalb Jahre alt) und wohnt        Jahren in der Pfarrei tätig, somit hat
gen gekümmert und war gleichzeitig         in der Nachbarpfarrei St. Antonius         sie einen enormen Wissensstand
eine geschätzte Gesprächspartnerin         von Padua und St. Vinzenz in Echt-         und kennt die Pfarrei fast in- und
für viele Menschen, die das Pfarr-         hausen. Die 41-Jährige ist gelernte        auswendig. Sie wird in Zukunft ver-
büro aufsuchten. Nach der Fusion           Bürokauffrau und war zuletzt im            stärkt im Hintergrund agieren und
verstärkte Petra Senske im Sommer          Vertrieb tätig. In ihrer Freizeit liest    sich hauptsächlich um schwierige
2014 zusätzlich das Pfarrbüro in der       sie gerne, genießt die Gartenarbeit        Anliegen kümmern. Weiterhin ist sie
Hauptstraße in Neheim. Darüber             und hat eine Leidenschaft für die di-      auch für die Caritas tätig und ist hier
hinaus engagierte sich Petra Senske        gitale Fotografie. Sonja Stiefermann       die richtige Ansprechpartnerin. Das
ehrenamtlich in der Kirche, so im          freut sich schon auf ihre Tätigkeit        Team wird ferner von Maria Rau-
Pfarrgemeinderat. Im Ruhestand             im Frontoffice des Pfarrbüros in der       tenstrauch und Monika Schmelter
möchte sie nun mehr Zeit für ihre          Neheimer Hauptstraße. Wenn es die          unterstützt.

Petra Senske (linkes Foto, hinten) ist in den Ruhestand verabschiedet worden, Sonja Stiefermann (vorn) und Pia Alissa Post
(mittleres Foto) sind die neuen Pfarrsekretärinnen, zusammen mit der erfahrenen Beate Witez (rechts).                           19
Frauen in der Kirche

     Gleich und berechtigt
     Wie fühlen Sie sich als Frau in der Kirche? Sechs Statements
     von Josef Epping                                                                    Welt. Junia war jahrhunderte-
                                                                                         lang unsichtbar.“ Eine Frau – wen
     Nach mehr als 100 Jahren hat die                                                    wundert‘s – war es schließlich, die
     Katholische Frauengemeinschaft                                                      die Fälschung aufgedeckt hat. Die
     Deutschlands ihre Mitgliederzeit-                                                   amerikanische Theologieprofessorin
     schrift umbenannt. Das ist für uns                                                  Bernadette Brooten hat schon in den
     ein Anlass, dem Thema „Frauen in                                                    1970er Jahren nachgewiesen, dass
     der Kirche“ Raum zu geben. Da wir                                                   es den Männernamen „Junias“ in
     in der Redaktion von SEPTETT nur                                                    der Antike überhaupt nicht gegeben
     Männer sind, sollen vor allem die                                                   hat. Ihre Erkenntnisse sind heute
     Frauen selbst zu Wort kommen.                                                       wissenschaftlich anerkannt. Und so
     Von 30 angeschriebenen Frauen                                                       ist für „Junias“ nun endgültig der
     aus der Pfarrei haben sich sechs                                                    Bart ab …
     zurückgemeldet – herzlichen Dank                                                       Nach der ‚wiedergefundenen
     dafür!                                                                              Apostelin‘ hat die kfd ihre Mitglie-
                                             Die kfd hat der Apostelin Junia ein Ge-     derzeitschrift umbenannt, die seit
     „Der Bart ist ab …“                     sicht gegeben.                              über 100 Jahren „Frau und Mutter“
                                                           Foto: kfd/Christina Claßen   hieß. Die erste Nummer der neuen
     Können Sie sich vorstellen, dass es                                                „Junia“ erschien im Januar 2021.
     im Mittelalter schon Geschlechts-       sie ragen heraus unter den Aposteln         Bernadette Brooten hat sich über
     umwandlungen gab? Gab es aber.          und haben sich schon vor mir zu             diese Umbenennung sehr gefreut.
     Nicht medizinisch, aber sprachlich.     Christus bekannt“ (Röm 16,7).               Konsequent ist daher auch die Posi-
     Und das ging so: In einer der wich-        Auf der Homepage der Ka-                 tion der kfd zur Stellung der Frau-
     tigsten Schriften des Neuen Testa-      tholischen Frauengemeinschaft               en in der Kirche: „Mit Nachdruck
     ments grüßt Paulus (am Ende des         Deutschlands (kfd) heißt es dazu:           fordert die kfd die volle Gleichbe-
     Römerbriefs) eine Reihe von Leuten      „Der Name Junia steht also für ein          rechtigung von Frauen und Männern
     aus der christlichen Gemeinde in        klassisches Frauenschicksal in einer        in der Kirche und den Zugang von
     Rom, darunter die Apostelin Junia.      immer noch von Männern domi-                Frauen zu allen Diensten und Äm-
     Paulus verwendet das Wort Apostel/      nierten katholischen und säkularen          tern in der Kirche.“
     Apostelin als „Berufsbezeichnung“
     für Menschen, die bei der Verkün-
     digung des Evangeliums besonders
     wichtige Mitstreiterinnen oder Mit-     Karin Uhlschmied
     streiter waren. Im Mittelalter hatte
     sich schließlich aber der Gedanke       Hier fühle ich mich als Frau in der
     festgesetzt, dass es nur zwölf Apos-    Kirche gebraucht: Als Teil der Kirche
     tel gegeben habe, lauter Männer.        ist es mir wichtig daran mitzu-
     Nach dem Motto, „dass nicht sein        wirken, dass die Botschaft Jesu
     kann, was nicht sein darf“, durfte es   verbreitet wird. Deshalb habe ich
     also keine Apostelin geben. Die Ab-     Religion studiert und meinen „Wohl-
     schreiber der Bibel in den Klöstern     fühlplatz“ als Frau in der Kirche in
     haben daher eine Geschlechtsum-         der Grundschule gefunden. Da kann
     wandlung vorgenommen: Aus Junia         ich (bei normalem Schulbetrieb) den
     wurde Junias. Und so stand bis zur      Kindern im Reliunterricht den Glau-
     neuen Einheitsübersetzung von 2016      ben mit allen Sinnen näher bringen
     in der Grußliste im Römerbrief:         und sie bestenfalls sogar dafür be-         Karin Uhlschmied, Religionslehrerin an
20   „Grüßt Andronikus und Junias, […]       geistern.                                   der Grundschule Moosfelde     Foto: JE
Frauen in der Kirche

Claudia Fischer                                                                   lung ließe sich fortführen. Je älter
                                                                                  ich werde, um so zorniger werde ich
Ich habe schon eine recht lange                                                   angesichts der Sicht auf Frauen in
ehren- und hauptamtliche Geschich-                                                manchen offiziellen Dokumenten
te in der Kirche hinter mir und habe                                              oder manchen Aussagen des Lehr-
mich in meinem Glauben und Han-                                                   amts. Von Gleichberechtigung, von
deln nur sehr selten eingeschränkt                                                gleichem Ansehen und gleicher
gefühlt aus dem Grund, dass ich eine                                              Wertschätzung sind wir als Kirche
Frau bin.                                                                         nach meinem Empfinden noch ziem-
   Aber ich weiß, dass es unzählige                                               lich weit entfernt.
Frauen gibt, die gegenteilige Er-                                                    Mein Wunsch: dass jeder von uns
fahrungen machen bzw. gemacht                                                     Christen, egal in welcher Position,
haben. Hier bei uns und weltweit. Die                                             aufhört, Menschen zu unterteilen:
Frauen, die sich zum Priestersein                                                 in richtige und falsche oder bessere
berufen fühlen und wissen und mit                                                 und schlechtere, in übergeordne-
denen nicht einmal das Gespräch                                                   te und untergeordnete, in (immer)
gesucht wird, denen unterstellt wird,    Claudia Fischer, Gemeindereferentin      Recht habende und Unwissende oder
dass sie sich irren. Frauen, die in                        Foto: Lothar Ladage   sonstige – ausgrenzende – Kate-
der Ansicht erzogen wurden, dass                                                  gorien. Dass wir selber immer mehr
Priester immer wissen, was recht         wehren. Frauen, die gut genug waren      wirklich Menschen werden, so, wie
und richtig ist und die deswegen         bzw. sind für untergeordnete Tätig-      Gott es sich für uns wünscht. Dass
auch als Erwachsene keine Möglich-       keiten und keine Chance bekamen,         wir in dem/der anderen einfach
keit fanden, sich gegen Missbrauch       ihre Talente und Begabungen zu ent-      einen Menschen sehen, so wie Jesus
(sexuell/spirituell) durch Priester zu   falten und einzubringen. Die Aufzäh-     es getan hat und immer noch tut.

Hedwig Epping                            auch für die Kirche vor Ort.
                                            Die große Pfarrei ist eine Her-
Mein Name ist Hedwig Epping, ich         ausforderung: Die Kommunikation
bin verheiratet und habe fünf er-        gelingt oft in beide Richtungen nicht,
wachsene Kinder und drei Enkel-          das Engagement der Einzelnen wird
kinder. Seit 40 Jahren wohnen wir        nicht gesehen, es gibt wenig Interes-
in dem Pfarrbezirk St. Elisabeth,        se und Miteinander. Für die Zukunft
Moosfelde. Im Laufe der Jahre habe       wünsche ich mir, dass Gemeinde
ich mich in vielen Bereichen der         weniger auf sich schaut, sondern
Gemeinde engagiert: Aufbau eines         mehr darauf, wie wir Zeugnis geben
Familienkreises in St. Elisabeth,        können von der Liebe Gottes zu je-
Erstkommunionvorbereitung, Lekto-        dem Menschen, gleich, ob er sich zur
rendienst, Caritas, Bibelkreis. In der   Kirche zählt oder nicht.
Glaubensgruppe nach den Richt-              Ob eine Frau ein Amt in der katho-
linien „Kleiner christlicher Gemein-     lischen Kirche sollte haben können,
schaften“ treffen wir uns seit zwölf     ist für mich keine Frage. Jede(r)
Jahren monatlich, um mithilfe eines      Getaufte(r) sollte ihr/sein Talent an
Bibeltextes unseren Glauben zu ver-      der Stelle einsetzen können, für die
tiefen und für das alltägliche Leben     sie/er von Gott berufen ist. Jesus hat
fruchtbar zu machen. Das schafft         allen Menschen, die ihn aufgesucht       Hedwig Epping, Leitung Gemeindeaus-
Gemeinschaft über die Verbunden-         haben, die gleiche Liebe entgegen-       schuss St. Elisabeth        Foto: JE
heit in den Gottesdiensten hinaus.       gebracht, obwohl in seiner Zeit da-
   Spirituell ist die Fokolarbewegung    mals den Frauen eine untergeordne-       Reich Gottes auf Erden, in dem wir
meine Heimat, hier spricht mich be-      te Rolle zugewiesen wurde. Solange       alle (gleichberechtigte) Geschwister
sonders an, dass „Jesus in unse-         aber in unserer Kirche immer noch        sind und Gott unser aller Vater! Das
rer Mitte“ meine/unsere nächsten         den Geweihten Vorrang gegeben            zu ändern liegt an jeder/jedem von
Schritte lenkt. Das wünsche ich mir      wird, gibt es noch kein wirkliches       uns!                                    21
Frauen in der Kirche

     Sandra Hoppe                               zentrum für die Menschen hier in
                                                unserem Sozialraum. Als Frau fühle
     Ich erlebe mich als Frau und Einrich-      ich mich von unseren Familien sehr
     tungsleitung der katholischen Kita         geschätzt und gebraucht, da die
     St. Elisabeth als wichtiges Binde-         meisten Kontakte und Gespräche
     glied zwischen den Familien und der        mit den Müttern auf Augenhöhe
     Kirche. Wir sind oft Erstkontakt der       stattfinden. Als Namenspatronin der
     Familien in der Gemeinde und eine          Einrichtung ist die Heilige Elisabeth
     zentrale Anlaufstelle als Familien-        mit ihrer außergewöhnlichen Hilfs-
                                                bereitschaft und ihrem Engagement
                                                unser Vorbild. Ich wünsche mir ein
                                                Füreinander und Miteinander und
                                                eine friedvolle und perspektivreiche
                                                Zukunft für unsere Kinder.

                                                Auguste Reuther

                                                Als Frau in der Kirche? – Hierzu mei-    Maria El. Auguste Reuther, Rentnerin
                                                ne Erinnerung an eine kurze Szene                                      Foto: JE
                                                in einer Messe 1983 in dem Behelfs-
                                                kirchenraum der Kirchengemeinde          Priester und die Ministranten.
                                                in der Lagerkommandantur in Bir-         Als ich zur Lesung nach vorne ging
                                                kenau. Mit unserer Wallfahrtsgruppe      und fast die Stufe zum Altarraum er-
                                                nahmen wir an der Gemeindemesse          reicht hatte, erhielt ich Handzeichen
                                                teil und ich sollte die Lesung in        von beiden Priestern. Der deutsche
                                                deutscher Sprache vortragen. Der         winkte, ich solle auf das Podest
                                                Altarraum mit Ambo befand sich auf       kommen, während der polnische
     Sandra Hoppe, Leiterin der Kita St.        einem flachen Podest, dort saßen         mir deutlich zeigte, ich solle stehen
     Elisabeth                  Foto: privat   der polnische und der deutsche           bleiben und nicht weiter vor gehen.

     Renate Tewes                                                                        Ignatius von Loyola eingeübt und
                                                                                         erfahren wird. Geistliche Unterschei-
     Zurzeit leite ich in unserer Pfarrei                                                dung ist persönlich und gemein-
     St. Johannes Baptist Neheim und                                                     schaftlich möglich und hilfreich.
     Voßwinkel den Pfarrgemeinderat.                                                        Bei diesen Aufgaben erlebe ich
     Weiterhin bin ich Sprecherin der                                                    gute Zusammenarbeit auf Augen-
     GCL-Regionalgemeinschaft Essen,                                                     höhe. Das ist hoffnungsvoll. Ich
     Münster, Paderborn. Die GCL, Ge-                                                    wünsche mir für die Zukunft, dass
     meinschaft Christlichen Lebens, ist                                                 in unserer Kirche Frauen immer
     eine weltweite geistliche Gemein-                                                   mehr ihre Begabungen und Fähig-
     schaft, die aus der Spiritualität des                                               keiten einbringen, durch geistlichen
     Ignatius von Loyola lebt. Bei beiden                                                Impulse und in Leitung, Begleitung
     Aufgaben kann ich meine Fähigkei-                                                   und Verkündigung. Ohne sie ver-
     ten und Erfahrungen einbringen, die                                                 zichtet die Kirche auf viele Möglich-
     ich in der GCL erfahren und durch                                                   keiten. So kann im Miteinander von
     Weiterbildungen erworben habe.                                                      Frauen und Männern, von Haupt-
     Dabei geht es um Leitung und Be-                                                    und Ehrenamtlichen die Kirche für
     gleitung durch geistliche Unterschei-      Renate Tewes, Vorsitzende des Pfarr-     die Menschen unserer Zeit segens-
22   dung, wie sie in den Exerzitien nach       gemeinderats      Foto: Lothar Ladage   reich sein.
Gott im Beruf

Gottes Schöpfung bewahren
Stadtförsterin Petra Trompeter kämpft mit dem Klimawandel
In der Rubrik „Gott im Beruf“ kom-
men Menschen der unterschied-
lichsten beruflichen und religiösen
Ausrichtung in SEPTETT zu Wort
– diesmal Stadtförsterin Petra
Trompeter, die neben ihrer Arbeit
im Wald – in Gottes Schöpfung –
auch bekennende und praktizieren-
de Christin ist.

Mein Name ist Petra Trompeter, ich
bin 48 Jahre alt und komme gebürtig
aus dem Münsterland. 1999 habe
ich in Arnsberg die Stelle als Stadt-
försterin angetreten und habe hier        Stadtförsterin Petra Trompeter muss aktuell für den Wald Entscheidungen für die
bei meinem Arbeitgeber meinen             nächsten 100 Jahre treffen.                        Foto: Thomas Klerx, Provinzial
Mann kennen gelernt. Wir haben zwei
Söhne, 13 und 15 Jahre alt. In meiner     immer hin und wieder Momente, an          chen werden Anfang 2022 komplett
Freizeit spiele ich Volleyball und lese   denen ich innehalten kann und ein-        durch den Borkenkäferbefall zum
gerne. Mein Mann und ich sind beide       fach merke, wie schön etwas ist. Der      Absterben gebracht worden sein und
bei der Stadt Arnsberg beschäftigt,       Wald, ein Teil von Gottes Schöpfung,      müssen in den kommenden Jahren
jedoch in unterschiedlichen Berei-        ist für uns Menschen eine wichtige        wieder bewaldet werden. Diese neue
chen. Dadurch tauscht man sich zwar       Lebensgrundlage und meine Aufgabe         Phase ist für mich eine große Her-
zuhause über seinen Berufsalltag          – im Kleinen beschränkt auf unseren       ausforderung. Mein Ziel ist es, den
aus, aber es wird nicht zu viel, und      Stadtwald – ist es, ihn zu pflegen        Wald möglichst klimastabil wieder
beide können abschalten. Unsere           und zu bewahren. Dazu muss aber           aufzubauen. Bei der Auswahl der neu
Familie gehört zur Teilgemeinde St.       tatsächlich jedermann beitragen. Ich      anzupflanzenden Baumarten fälle ich
Franziskus im Neheimer Rusch. In          persönlich halte für uns Menschen         jetzt Entscheidungen, die auch in 100
„normalen“ Zeiten nehmen wir gerne        und für unsere Lebensgrundlagen           und 150 Jahren noch möglichst „rich-
an den Gemeindeaktivitäten teil.          den Klimawandel derzeit für die           tig“ sein sollten. Denn so alt werden
   Ich habe mich bei der Berufswahl       größte Gefahr. Da der Klimawandel         die Bäume! Und keine Wissenschaft
gar nicht so leicht getan. An dem         uns jedoch nicht direkt am Körper         sagt mir aktuell, wie tatsächlich
Beruf der Försterin hat mir vor allem     spürbar weh tut, wird er, glaube ich,     unser Klima in 100 Jahren aussieht
gefallen, dass dazu sowohl aktive         von vielen unterschätzt. Die An-          und welche Baumart zukünftig keine
Arbeit draußen als auch Schreib-          strengungen zur Verhinderung einer        Schwierigkeiten haben wird. Schon
tischtätigkeiten gehören. Vom ersten      weiteren Erderwärmung müssten viel        heute gibt es nicht nur den Borken-
Praktikumstag bis heute war und bin       ernsthafter und schneller umgesetzt       käfer bei der Fichte, sondern auch die
ich mir sicher, den richtigen Beruf       werden.                                   Rußrindenkrankheit beim Ahorn, das
gefunden zu haben. Er ist sehr ab-           Die Trockenheit der vergangenen        Eschentriebsterben, Trockenheits-
wechslungsreich und bringt viel Ver-      drei Jahre und damit der verheeren-       ausfälle bei der Buche und seit etwa
antwortung mit sich. Ich bin bei Wind     de Borkenkäferbefall waren zuletzt        20 Jahren ein Eichensterben ... Die
und Wetter draußen und bekomme            arbeitsmäßig und mental sehr be-          Stadt Arnsberg wird bei der Auffors-
auch schon mal kalte Hände und Oh-        lastend. Wir Förster waren machtlos       tung viele Baumarten beteiligen, um
ren. Mein Arbeitsplatz, der Wald, ist     und mussten die Schadholzmengen           sich nicht zu einseitig einem mög-
ein Ort, den viele Menschen vor allem     abarbeiten. Der Stadtwald Arnsberg        lichen künftigen Risiko auszusetzen
zur Erholung aufsuchen. So gibt es in     hatte Anfang 2018 einen Fichten-An-       (Schadinsekten, Pilzbefall, Klimaer-
meinem Berufsalltag doch auch noch        teil von rund 30 Prozent. Diese Flä-      wärmung, Stürme, ...)                      23
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