Verbandszeitschrift Kolping Schweiz 6/20
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
” Es gibt viele Fragen in dieser Zeit. Diese Zeilen stammen aus dem neuen Kolpinglied. Sag’, wie Die aktuelle schwierige Zeit bringt viele Fragen. Eine weltweite Pandemie hält uns in Atem. Wer hätte vor einem Jahr an Distanz vom Gegenüber und an eine Maskenpflicht gedacht. Ein unbeschriebenes Blatt, das bis anhin niemand so kannte, und wir wissen soll ich leben? nicht, was uns noch erwartet und wie lange uns dieses Virus noch im Bann hält. Das alles kostet Kraft und Geduld – und die Angst spielt auch mit. Wir müssen all diese Gegebenhei- ten aushalten. Aber was wichtig ist, wir müssen miteinander im Gespräch bleiben. Es ist für die Verantwortlichen nicht einfach, sich mit Verschiebungen und Absagen abzufinden. Das Gemeinschaftliche kommt zu kurz. Trotzdem müssen wir Wege finden, die Zukunft zu gestalten. Adolph Kolping ist und bleibt für mich im Alltag ein Vorbild. Er musste viele Probleme an die Hand nehmen. Ich bin begeistert von seiner Idee. Sie verbindet Menschen, die in Wort und Tat gemeinsam arbeiten, Freundschaften pflegen und viel Frohes miteinander teilen. Unsere Aktivitäten helfen zu menschenwürdigem Leben. Die weltweite Verbundenheit wurde für mich Ende Oktober spürbar und erlebbar im Mitfeiern des Weltgebetstages. Mit unserem Präses feiern wir ihn jedes Jahr in unserer Seelsorgeeinheit. Die Arbeit von Kolping International tragen wir in die Gemeinschaft hinein. Diese Verbundenheit mit Kolpingsfamilien in 61 Ländern der Welt berührt mich. Im Gespräch bleiben, heisst für mich auch, dass ich versuche, auf Menschen zuzugehen, ihnen zuhöre und vertraue. Mit einem Telefonanruf, mit einer schriftlichen Mitteilung oder mit einer Gratulation zum Geburtstag bereiten wir Freude. Beziehungen gehören zum Leben, sie sind ein Bedürfnis des Menschen. Leider sind persönliche Begegnungen in der ak- tuellen Lage eingeschränkt. «Zeit schenken» stellt den Menschen in den Mittel- punkt. Gezielt baue ich Zeit für Freunde und Familie in meinen Alltag ein – wenn es gar nicht an- ders geht via Medien. Die Videotelefonie ermöglicht, dass wir uns wenigstens über den Bildschirm sehen können. Persönli- che Worte in einem kreativen Karten- gruss oder ein Musikwunsch übers Radio mittels Wunschkonzert erfreut. Wie kann ich Beziehung leben, wie gestalten, wie verbessern? Dieses Thema «Beziehung gestalten» möchten wir aufnehmen am nächsten Frauenweekend am 4./5. September 2021, gestaltet von der KF Bütschwil. Beziehung fordert heraus und will gelebt sein. Empa- thie und Geduld, Freude und Leid gehören dazu. Mit unseren Erfahrungen können wir mitgestalten, Mut und Hoffnung können daraus entstehen. Schon jetzt freue ich mich auf die Begegnungen mit vielen Frauen. Nochmals zum Liedtext: Wenn wir alles geben und Zukunft bau’n, leben aus dem Glauben, weil wir vertrau’n, dann wird unser Wirken morgen noch besteh’n, um gemeinsam Wege zu gehen. Von Herzen wünsche ich allen Kolpingfreunden Mut, Hoffnung und Zuversicht für die kommende Zeit, mit vielen schönen Lichtmomenten. Käthy Bawidamann, Präsidentin KF Bütschwil
INHALT S V ER Z EICHNIS Editorial Seite 4 Seite 2 Miteinander Thema 6: Besuchsdienst im Gespräch bleiben Seite 6 Ein Rück- und Ausblick Thema 7: Fahrdienst Seite 8 Generalpräses: Zeit schenken Seite 9 Rückblick Kolping- Erlebniswoche Diemtigtal Seite 14 «Treu Kolping!» mit Käthy Bawidamann Seite 16 Seite 10 Eine erfolgreiche Inputs aus dem World-Café Versammlung Seite 17 GV Kolping Schweiz Kolpingpreis verliehen Seite 18 Kolpingsfamilien Seite 20 Präseswort Seite 23 Petition: Kolping ist mir heilig! Seite 23 Seite 12 «Fraubünden» erlebt Frauenweekend in Landquart IMPRESSUM Verbandszeitschrift Kolping Schweiz 103. Jahrgang, Nr. 6/2020, Seite 19 (erscheint 6x pro Jahr), 150-Jahr-Jubiläum Erscheinung: 18. November 2020 Die KF Baden feierte Titelbild: Jung und Alt gemeinsam – besonders auch jeweils während der Kolping-Erlebniswoche Herausgeber/Redaktion/ Inserate Kolping Schweiz St. Karliquai 12, 6004 Luzern Geschäftsführer Peter Jung Tel. 041 410 91 39 kolping@bluewin.ch www.kolping.ch Druck und Versand UD Medien Reusseggstrasse 9, 6002 Luzern 3
AK TUELL Aktuell hat uns die zweite Welle der Corona-Pandemie voll erfasst. Nach der Lockerung im Sommer hatten wir schnell wieder Kraft geschöpft und die gewonnene Freiheit, wenn auch mit Einschränkungen, kam uns schnell wieder wie Normalität vor. Wie beim Spiel «Mensch ärgere dich nicht» sind wir jetzt wieder um einige Felder zurückgeworfen worden. Die vagen Vorher- sagen der Wissenschaftler, dass es wieder schlimmer kommen könnte, haben wir zwar wahrge- nommen, so richtig glauben wollten wir diesen Aussagen aber nicht. Jetzt, gegen Ende des Jahres, sollten Ich möchte jeden dazu auffordern, – Wir begleiten Menschen in ihrer per- wir Rückblick halten und uns die Frage selber sein persönliches und selbstkri- sönlichen und beruflichen Bildung. stellen, welche Auswirkungen die Fol- tisches Fazit zu ziehen. Die Herausfor- – Wir eröffnen Perspektiven für junge gen der Pandemie auf unsere Arbeit in derungen werden im Jahr 2021 nicht Menschen. den Ebenen des Verbands hatte. Vie- kleiner sein und gerade jetzt sind wir – Wir vertreten ein christliches Arbeits- lerorts kam das verbandliche Handeln gefordert, vielleicht noch mehr als bis- verständnis. zeitweise zum Erliegen oder war stark her, uns mit unseren ganz persönli- – Wir verstehen uns als Anwalt für die eingeschränkt. Die für unsere Gemein- chen Talenten und Neigungen in die Familie. schaft so wichtigen und kennzeich- Kolping-Gemeinschaft einzubringen. – Wir spannen ein weltweites Netz der nenden zwischenmenschlichen Kon- Wir haben dabei den grossen Vorteil, Partnerschaft. takte liefen auf Sparflamme. Sind wir dass wir uns immer an unserem Vor- – Wir leben verantwortlich und han- ehrlich, auch das eine oder andere, das bild und Gründer Adolph Kolping deln solidarisch. vielleicht möglich gewesen wäre, ha- orientieren können. ben wir dem Corona geopfert. Trotz all In diesen 12 Sätzen können wir Halt Als Zentralsekretär und Redakteur dieser Einschränkungen und Unsicher- und Orientierung für unsere Arbeit als unserer Verbandszeitschrift schaue ich heiten haben wir doch einiges erreicht. Kolpingschwester und Kolpingbruder natürlich über den Tellerrand und lasse Unser Verbandsentwicklungsprozess finden: mich von den Aktivitäten unserer hat weiter an Fahrt aufgenommen. Am – Wir laden ein und machen Mut zur deutschsprachigen Kolping-National- Schluss wurden wir durch die Absage Gemeinschaft. verbände gerne inspirieren. Von den der Novembertagung etwas ausge- – Wir handeln im Auftrag Jesu Christi. Mitteln und Möglichkeiten, die bei- bremst. – Wir nehmen uns Adolph Kolping spielsweise Kolping Deutschland ihren Unsere Generalversammlung in Wil zum Vorbild. Kolpingmitgliedern anbietet, können und die Jubiläumsfeiern einiger Kol- – Wir sind in der Kirche zu Hause. wir natürlich nur träumen. Unabhän- pingsfamilien waren echte Highlights. – Wir sind eine generationenübergrei- gig davon, dürfen wir als Teil der gros- Nicht zu vergessen das Frauenweek- fende familienhafte Gemeinschaft. sen, weltweiten Kolpinggemeinschaft end in Landquart und die Erlebniswo- – Wir prägen als katholischer Sozial- aber auch davon profitieren. Ein Blick che im Diemtigtal. Ohne das Engage- verband die Gesellschaft mit. in die «Handreichung des Kolpingwer- ment so vieler in den Kolpingsfamilien, kes Deutschland in Zeiten der Coro- in den Regionen und im Verband wäre na-Pandemie» sei allen wärmsten ans das nicht möglich gewesen. Dafür Herz gelegt (kann als PDF-Datei unter möchte ich mich an dieser Stelle auch www.de/handreichung-corona) her- im Namen der Verbandsleitung recht untergeladen werden. herzlich bedanken. Ich bin davon überzeugt, dass sich Die auferlegten Einschränkungen die eine oder andere Anregung auch hatten hier und da aber auch Vorteile. in unserem Kolpingwerk Schweiz um- Viele Dinge, die sonst der fehlenden setzen lässt und sich daraus wichtige Zeit zum Opfer gefallen wären, konn- Impulse für die Verbandsentwicklung ten in Angriff genommen und reali- und Zukunft ergeben. Gehen wir ge- siert werden. Das soziale Engagement, meinsam weiter auf diesem Zukunfts- das Kolping auszeichnet, trat wieder weg. Dafür wünsche ich uns allen vermehrt in Erscheinung und kam in Kraft, Mut, Zuversicht und Gottes gu- den verschiedensten Formen zum ten Segen. Ausdruck. Mit der Verleihung des Kol- pingpreises wurde ein wichtiger Ak- Treu Kolping! zent in Richtung Augenmerk auf die Peter Jung Arbeit der Basis gelenkt. 5
THEM A 6: BE SUCHSDIENS T Der Langeweile entgegenwirken Eine alleinstehende, pensionierte Person weiss nach dem – Helfen beim Schreiben von Briefen, Glückwunschkarten einsamen Frühstück wieder einmal nicht, was sie mit der oder Ähnlichem ganzen Zeit des heutigen Tages anfangen soll. Die Musik – Krankenbesuche durchführen aus dem Radio oder die Sendungen im TV machen sie auch – Tradition Samichlaus pflegen nicht mehr zufrieden. Während ihrer Berufstätigkeit war sie – Bei Wohnortwechsel bei den amtlichen Aufgaben unter- viel unter verschiedenen Mitarbeitenden und hatte auch zu stützen externen Personen viel Kontakte, was sie sehr schätzte. – Abwechslung im Alltag bieten – Zuhören oder einfach Kontakte knüpfen Wir fördern den persönlichen Kontakt unter den Menschen Besuchsdienste sind eine gute Ergänzung, wenn familiäre, Einige Seniorinnen und Senioren leiden unter einem Ge- freundschaftliche oder nachbarschaftliche Hilfen einmal brechen und sind zeitweise oder täglich auf medizinische nicht ausreichen. Es geht immer darum, für Lebensfreude, Hilfsmittel wie Gehstock, Rollstuhl oder Ähnliches angewie- für Unterhaltung und Hilfe zu sorgen und der Langeweile sen. Solche und andere Hindernisse schränken zusätzlich die entgegenzuwirken. Die sozialen Kontakte, die so entstehen, Mobilität, unter die Mitmenschen zu gehen, sehr ein. Mit un- sind für beide Seiten wertvoll und einmalig. Zum christli- serer Aktion fördern wir den persönlichen Kontakt unter den chen Leben in einer Kirchgemeinde gehört es, Menschen zu Menschen und wirken der Vereinsamung entgegen. Wir wol- besuchen. len den Kontakt zu Alten, Kranken oder sozial isolierte Men- schen aufnehmen und sie am Alltagsleben teilhaben lassen. «Gott kommt uns Menschen nahe, indem er uns in Jesus Christus auf der Erde besucht. Jesus besuchte in unter- Was kann ich oder die Kolpingsfamilie bewirken? schiedlichen Zusammenhängen Menschen und fordert sei- – Begleiten bei Spaziergängen ne Nachfolger und Nachfolgerinnen auf, dies ebenfalls zu – Vorbeikommen zum Plaudern, Vorlesen oder Brett- oder tun» (Lukas). Kartenspiele – Geburtstage feiern Deshalb machen wir uns auf den Weg zu den Menschen in – Feiertage überbrücken unseren Pfarreien. – Mittagstisch für Alleinstehende organisieren – Im Haushalt unterstützen Erich Reischmann FÖRDERN – AUFBAUEN – UNTERSTÜTZEN KOLPING-STIFTUNG DIE INLANDHILFE VON KOLPING SCHWEIZ ò ϐ Kolping-Stiftung ǡò ǡǤͳʹǡͲͲͶǡ Ǥ ǤͲͶͳͶͳͲͻͳ͵ͻǡ̷Ǥ ǡ ǡÚǤ ǤǤ ǡͲǦͳǦͷǡ òǨ ͵ʹͲͲͲͲͶͳͲʹͶͲͳͲͶͲ 7
THEM A 7: FAHRD IENS T Mitmenschen an der Gesellschaft teilhaben lassen Kolping Schweiz ermöglicht ihren Mitmenschen – Teilnahme an Veranstaltungen die Teilhabe in der Gesellschaft – Kur-, Erholungs- und Rehabilitationseinrichtungen Mobil eingeschränkte, körperlich behinderte und ältere Menschen sind vielfach nicht mehr mobil. Diesen Personen Bei den betreuten Fahrten darf eine frühzeitige Planung eine Form erhöhter Lebensqualität oder Selbstständigkeit von der in Anspruch nehmenden Person vorausgesetzt wer- zu ermöglichen, ist ein Fahrdienst eine Möglichkeit. Solche den. Diese Fahrten nehmen für den Chauffeur vielfach meh- Fahrdienste ermöglichen den betroffenen Mitmenschen ein rere Stunden oder ganze Tage in Anspruch. praktisches, vertrautes und bequemes Reisen. Ein Gehstock, Rollator oder auch Rollstuhl soll kein Hindernis sein. Men- Entschädigungen und rechtliche Aspekte schen, die mit Immobilität zu kämpfen haben, empfinden Ratsam ist es, bei Anbietung von Fahrdiensten die Kosten häufig das Gefühl der Hilflosigkeit. Die tägliche Bitte um Un- rechtzeitig zu regeln. Bei den sozialen Fahrdiensten wird die terstützung bei Angehörigen oder Freunden verstärkt diese gefahrene Person dies mit dem Chauffeur in Form einer klei- Hilflosigkeit oder auch die Abhängigkeit. Für die täglichen nen finanziellen oder materiellen Entschädigung regeln. Die Aufgaben sind unsere wirtschaftlichen Infrastrukturen ohne betreuten Fahrdienste sind aufwendiger abzuwickeln. So Auto oder öffentliche Verkehrsmittel fast nicht mehr zu er- sind dem Chauffeur minimal die Kosten aus den gefahrenen ledigen. Kilometern der Wegstrecke zu entschädigen. Wird der Ser- vice von einem Menschen öfter benutzt, ist es ratsam, die Soziale Fahrdienste Bedingungen und Kosten für jeweilige Fahrten zu verhan- Mobile Fahrdienste sind in der Regel Fahrdienste, welche deln. Auf diese Weise lassen sich möglicherweise Umtriebe drei- bis viermal monatlich auf kürzeren Distanzen erfolgen. verhindern. Beispiele für solche Fahrten können sein: – für Einkäufe Wie in anderen Lebenssituationen ist es auch beim An- – für Besuch von Gottesdiensten bieten von Fahrdiensten, wenn alles wie geplant und abge- – für Besuche bei Freunden macht läuft, in Ordnung. Ist eine Fahrt anders, dann können – für Termine auf Behördenstellen die Nachwirkungen langwierig und schmerzhaft sein. Bei – für Krankenfahrten zum Arzt, Therapeuten oder zum Kran- regelmässigen Fahrten ist im Vorfeld zu klären, wer bei Un- kenhaus fällen oder sonstigen Schadensereignissen wie haftet. Eine entsprechende Haftpflicht- und/oder Personenschadens- Krankenfahrten sind nicht zu verwechseln mit Kranken- versicherung ist sinnvoll eingesetzt. transporten. Bei Krankenfahrten können kranke, verletzte oder hilfsbedürftige Personen, die keine medizinisch fachli- Aktive Teilnahme am Leben che Betreuung benötigen, zu ihrem nächsten Arzttermin Ein weiterer sozialer Aspekt in unserem Kolpingwirken gefahren werden. ist, die Teilhabe älterer und behinderter Menschen am ge- meinschaftlichen und kulturellen Leben zu fördern. Mobil Betreute Fahrdienste zu sein, ist eine Grundlage für eine aktive Teilnahme am Le- Betreute Fahrdienste sind angebracht, wenn die zu fah- ben. rende Person eine Betreuung durch den Fahrenden braucht oder wünscht. Eine weitere Form der betreuten Fahrten ist, Erich Reischmann wenn es erforderlich ist, dass eine zusätzliche Betreuungs- person mit der immobilen Person mitfahren muss. Diese Art der Fahrten ist speziell für beispielsweise: – Tagesausflüge und Freizeitaktivitäten – Konzert- oder Theaterbesuche 8
G ENER ALPR Ä SE S – THEM A 6 UND 7: BE SUCHSD IENS T UND FAHRD IENS T Zeit schenken Ein besonderes Jahr neigt sich langsam dem Ende zu, geprägt durch ein Stichwort: Corona! Was wir in den zurückliegenden Monaten durch die Pandemie erlebt haben, war für Friedenszeiten einzigartig: Die Covid-19-Pandemie sorgt weltweit für eine Unterbrechung der Lebensgewohnheiten, für Sorge um die Gesundheit, das materielle Auskommen, um die Zukunft, wie es in Frie- denszeiten bisher niemand für möglich gehalten hätte. Vieles gilt es zu beachten: Neben dem medizinischen Kampf gegen Co- rona geht es darum, die Lektionen zu lernen, die uns das Virus individuell, national und global erteilt. Zu den positiven Lektionen gehören etwa der verstärkte Ausbau der digitalen Kommunikation und die Erfahrung der «Entschleunigung» des Lebensalltags, die Menschen in den letzten Mona- ten machen konnten. Zu den schweren Lektionen gehören die Erfahrungen, das gesellschaft- liche Solidarität ein gefährdetes Gut ist und wie mühsam und notwendig internationale Kooperation und Verlässlichkeit sind, angesichts eines Virus, das keine Landesgrenzen kennt. Manche stilisieren die Pandemie zu einer Strafe Gottes, dem widerspre- che ich energisch. Aber sie gibt – wie jede Krisenzeit – die Chance zum Innehalten und zu kritischer Besinnung und daran anschliessend eventuell die Entscheidung zu Veränderungen in der ganz individuellen Lebensfüh- rung und/oder im Zusammenleben mit anderen. Von nicht wenigen wird auch der Wunsch nach Veränderungen im Zu- sammenleben der Völker laut, ein Ruf nach mehr Solidarität und Gerech- tigkeit für alle Menschen auf der Welt. Ein solcher Ruf sollte aber konse- Generalpräses Msgr. Ottmar Dillenburg quenterweise zuerst das eigene Leben hinterfragen. Schon Adolph Kol- am letztjährigen Kolpingtag in Zofingen. ping war davon überzeugt, dass wirkliche Veränderung und Erneuerung im Innersten des einzelnen Menschen ansetzen muss. Diesem Vorbild, so war er sicher, werden andere folgen und so wird sich letztlich die Gesell- schaft von innen erneuern und verbessern. Im September hat sich auch der Papst erneut gegen ein unbedachtes «Weiter-so» nach der Corona-Krise ausgesprochen. «Wir wollen die Gesell- schaft erneuern und nicht einfach zur sogenannten ‹Normalität› zurück- kehren», so Franziskus bei einer Generalaudienz. Denn diese Normalität sei krank gewesen – geprägt von Ungerechtig- keit, Ungleichheit und Umweltzerstörung. Der Papst rief die Gläubigen auf, eine «neue und bessere Welt» zu schaf- fen. Nötig sei dafür nicht nur ein Heilmittel gegen das Coronavirus, son- dern auch eines gegen die grassierenden «sozioökonomischen Viren». Unter dem Motto «Zeit schenken» leistet ihr im Kolpingwerk in der Schweiz mit den Themen: Kirchenarbeit, Menschenrechte, Verband, Nach- barschaftshilfe, Betreuung und Besuchsdienst einen Beitrag zur Lösung der lokalen und weltweiten Problemfelder. Die Menschen warten auf uns Christen und dürfen erwarten, dass wir für sie Partei ergreifen. Das ist heute unser Auftrag als Kirche, unser Auf- trag im Kolpingwerk, dass wir unsere Möglichkeiten mit hineingeben bei der Gestaltung einer gerechten und friedlichen Welt. Zum Beispiel durch «Zeit schenken». Nicht irgendwann in der Zukunft, sondern schon jetzt in der Gegenwart. Jeder kann und soll sich nach seinen Möglichkeiten mit einbringen und mögen sie einem Einzelnen auch noch so klein erscheinen. Die Summe all unserer Möglichkeiten macht das positive Ergebnis aus, das wir uns vielleicht gar nicht erträumen können. 9
RÜCK BLICK G V Erfolgreiche Generalversammlung in Wil In einem Verband haben letztlich die Mitglieder das Sagen. Sie können mitbestimmen und mitwirken. Bei Kolping Schweiz ist das nicht anders und so folgten die Delegierten der Einladung zur Generalversammlung von Kolping Schweiz, die in diesem Jahr, aufgrund der Corona-Situation, erst im September in Wil stattfand. Gottesdienst bildete bitten im Bekenntnis zu Kolping und sonders eindrucksvoll ist die Projekt- besinnlichen Auftakt bildete den Abschluss des festlichen arbeit im Partnerland Kolping Bolivien. Der von Josef Manser, Regionalprä- Gottesdienstes. Larissa Josowic (siehe Bild Nr. 1), Län- ses Region Ostschweiz, und Walter derreferentin Südamerika von Kolping Lingenhöle, Präses KF Wil, gestaltete Kolping Schweiz bewirkt viel International, informierte über ihre Ar- Gottesdienst, bildete für die Teilneh- Mit der finanziellen Unterstützung beit vor Ort und dankte den Schweizer mer einen willkommenen und besinn- von Kolping Schweiz konnte in den Kolpingmitgliedern für ihr Engage- lichen Auftakt. In den Fürbitten wurde letzten Jahren viel bewirkt werden. Be- ment. Dank grossartiger finanzieller zum Ausdruck gebracht, was derzeit Unterstützung aus der Schweiz wurde viele Kolpingschwestern und Kolping- es möglich, dass sich viele Menschen in brüder bewegt. Die Sorge, um das Bolivien eine ärztliche Behandlung im Das katholische Pfarreizentrum in Wohlergehen der eigenen Familie als Spital überhaupt leisten können. Auf- Wil war ein idealer Austragungs- Folge der Corona-Pandemie und der grund der Corona-Pandemie sind die ort für die diesjährige Generalver- Wunsch, die nötige Kraft aufzubrin- Zustände derzeit aber besorgniserre- sammlung. Für viele Teilnehmer gen, sich als Kolpingsfamilie mutig gend und jede Hilfe ist willkommen. war die enge Bestuhlung aber und entschlossen den Herausforde- Aufgrund der Coronasituation eine spürbare und unnötige Zu- rungen des Lebens zu stellen. Um die konnten die zahlreich geladenen Gäs- mutung, die mit einem grosszügi- eigenen Talente im Sinne von Adolph te aus den ausländischen Partnerver- geren Bestuhlungskonzept hätte Kolping in die Lebensbereiche Familie, bänden der Einladung von Kolping leicht vermieden werden können. Beruf, Kirche und Staat einzubringen, Schweiz nicht Folge leisten. Stellver- Als Veranstalter habe ich das im braucht es auch in der heutigen Zeit tretend für alle übermittelte Ingrid Ar- Vorfeld zu wenig beachtet, wofür Kraft und Entschlossenheit. Das ge- vay (Bild Nr. 2) vom Kolpingwerk Ru- ich mich an dieser Stelle in aller meinsame Singen des «neuen» Kol- mänien ihre Grussworte und berichte- Form entschuldigen möchte. pinglieds «Wir sind Kolping», musika- te über ihre Arbeit und die aktuellen, lisch begleitet von Thomas Hurschler Peter Jung durch die Pandemie verursachten, Pro- und Peter Jung, unterstrich diese Für- bleme in ihrem Land. 10
RÜCK BLICK G V Blick bewusst auf das Positive mensein einen guten Verlauf nehmen, die Kolpingsfamilie Weinfelden für die und das Gelingende getragen von Respekt, Vertrauen und Aktion «Offener Mittagstisch für alle». Mit seiner Einstimmung knüpfte Prä- Wertschätzung.» In abwechselnder Besetzung kocht je- sident Erich Reischmann an den besinn- weils ein Küchenteam von Kolpings- lichen Teil des Vormittags an und eröff- Dank an die Arbeit familie und Katholischem Arbeiter- nete den statutarischen Teil der GV. der Statutenkommission bund (KAB) ein Drei-Gang-Menü zu fa- «Der September ist die Zeit, in der wir Mit grosser Spannung wurde die Ab- miliengünstigen Preisen. Der Anlass Gott danken für seine Gaben in der Na- stimmung zur Statutenrevision von den richtet sich an Menschen jeden Alters- tur, für die (hoffentlich) gute Ernte in der 91 Delegierten erwartet, die im Zent- oder Zivilstands und fördert den sozia- Landwirtschaft, aber auch zu Hause im rum der Traktanden stand. Im Zuge der len Austausch untereinander in ganz eigenen Garten. Dieser Impuls möchte Erneuerung des Generalstatuts hatte besonderer Art und Weise. Die gesam- dazu einladen, die Haltung der Dank- Kolping Schweiz eine Anpassung ihrer ten Nettoerlöse werden für Hilfspro- barkeit in die Arbeit dieser Versammlung Verbands-, Regional- und Ortsstatuten jekte auf nationaler und internatio- zu übernehmen. Nicht selten ist der Blick vornehmen müssen. Nach angeregter naler Ebene eingesetzt. Peter Jung auf das, was im eigenen Arbeitsfeld ge- Diskussion und Würdigung der Statu- würdigte in seiner Laudatio die Preis- schieht, auf das fixiert, was nicht so gut tenkommission unter der Leitung von trägerin und überreichte Jürg Müller, läuft, wo Mängel sind. Dieser Impuls lädt Theres Keiser entscheid eine Mehrheit Präsident KF Weinfelden, eine Urkun- ein, den Blick bewusst auf das Positive, der Delegierten die einzelnen Statuten de und den Wanderpokal in Form auf das Gelingende zu richten und sich nochmals zu überarbeiten, um in ge- eines Wanderstabes (Bild Nr. 3). davon motivieren zu lassen. wissen Artikeln Schwachstellen, die zu Guter Gott, wir sind hier am Ende rechtlichen Problemen führen könnten, Rückblick auf das einer Woche, die jede und jeder von uns zu vermeiden. Frauenweekend G(F)raubünden anders erlebt hat. Wir sind hier, um uns Nach dieser Überarbeitung werden Claus Böhringer von der Kolpingsfa- einzubringen für die Sache Adolph Kol- die Statuten in die Vernehmlassung milie Landquart berichtet in einem un- pings. Unsere Gedanken sind noch bei gehen und der GV 2021 zur Genehmi- terhaltsamen, visuellen Rückblick über den vielen Dingen, die uns diese Woche gung vorgelegt. das Bündner Wochenende in Land- gebracht hat. Es fällt uns schwer, diese quart. Einzelne Wortmeldungen aus Dinge hinter uns zu lassen. Vieles konnte Vergabe des Kolpingpreises 2020 den Reihen der Teilnehmenden erledigt werden, vieles ist unerledigt ge- Mit diesem Preis, der zum ersten ergänzten die sehr informative und ab- blieben. Guter Gott schenke uns die Kraft Mal von Kolping Schweiz verliehen wechslungsreiche Generalversamm- für gute Gespräche, schenke uns die wurde, werden Kolpingsfamilien aus- lung, die in einem Apéro einen würdi- Weisheit, gute Entscheidungen zu tref- gezeichnet, die sich im Geiste Adolph gen Abschluss fand. fen, damit unser Verband zum Segen Kolpings in der Gesellschaft sozial en- wird für deine Kirche. Lass unser Zusam- gagieren. Dieses Jahr erhielt den Preis Peter Jung 1 2 3 11
RÜCKBLICK FR AUENWEEKEND Frauenweekend 2020 in Landquart «Fraubünden» erlebt Am 12./13. September trafen sich 40 Kolping-Frauen aus der ganzen Schweiz zu ihrem jährlichen Event in Landquart. Ein Wochenende in einem anderen Umfeld soll den Teilnehmerinnen neue Impulse für den Alltag geben. Vor einem Jahr, beim ersten Vorberei- In vier Ateliers konnte sich jede Frau Fragen zu Graubünden forderte noch tungstreffen, war es sofort klar – wir bereichern lassen. Handfertigkeit und einmal alle Teilnehmerinnen heraus wollten mit unserem Programm alle Konzentration waren für die «Bündner und war beste Unterhaltung. Für das Sinne, nämlich Körper, Geist und Seele, Kreuzstiche» gefragt. Ganz anders leibliche Wohl sorgten die Kolping- ansprechen. Adolph Kolping hat uns beim Atelier mit dem Titel «Seelennah- männer und ernteten dafür viel Lob. dazu in seinen unzähligen Schriften rung». Der Tanz zur Musik des Bündner Am Sonntag standen der Besuch und Sprüchen viele Ideen überlassen. Siebenschritts und eine Klangschalen- des Gottesdienstes und ein Spazier- Mirjam Krebs erarbeitete dazu ihr Um- meditation brachten die Frauen in Be- gang nach Malans mit einer Führung setzungskonzept samt dem Motto wegung, aber auch zur Ruhe. bei der Rosen-Gärtnerei Schaniel auf Grau/Fraubünden und motivierte alle Kulinarik gehörte natürlich auch dem Programm. Dazwischen gab es Teammitglieder, sich aktiv an der Pro- zum Atelierprogramm: Capuns stan- für die Frauen immer wieder die Mög- grammausarbeitung zu beteiligen. den auf dem Bündner Speiseplan. Von lichkeit, sich auszutauschen und neue Nach der schwierigen Corona-Zeit, Salsiz schneiden bis zum Einwickeln Kontakte zu knüpfen. in der viele Veranstaltungen abgesagt des Teigs mit Mangoldblättern wurde Nach dem Genuss der am Vortag werden mussten, konnten wir unser alles nach Anleitung unserer Frauen selbst hergestellten Capuns und eines Frauenweekend zum Glück wie ge- mehrmals durchgespielt. Und zu guter feinen Dessertbuffets hiess es wieder plant in unserem Pfarreizentrum Letzt wollten wir mit einem Roma- Abschied nehmen. Am Ende war klar – durchführen. nisch-Schnupperkurs eine weitere Be- es war ein bereicherndes Weekend! Die Begrüssung und der Apéro fan- sonderheit unseres Kantons den Gäs- Auf Wiedersehen am Frauenweekend den bei schönstem Wetter im Freien ten näherbringen. 2021 am 4./5. September in Bütschwil. statt – und damit war der Einstieg in Am Abend unterhielt uns die «Bo- unser Programm bereits gelungen. damusig» aus Klosters. Ein Quiz mit Claus Böhringer 12
RÜCKBLICK FR AUENWEEKEND ten Weihnach enken sch Hoffnung Weihnachtsmailing: In Bolivien Hoffnung schenken Laura F tors/ o (Art Direc y Stock Phot Die Pandemie hat gezeigt, wie anfällig gerade Familien für Krisen sind. Besonders deutlich IONAL, Alam wird dies in unserem Partnerland Bolivien, einem der ärmsten Länder in Südamerika. INTERNAT Jeder dritte Mensch lebt dort in Armut! Nun hat Corona die Lage drastisch verschärft. ING Fotos: KOLP Durch die Ausgangssperren ist bei vielen Familien das Einkommen weggebrochen, auch in Camiri in der Provinz Cordillera. Die Preise für Lebensmittel sind stark gestiegen. Viele Eltern können ihre Kinder kaum noch ernähren. Es drohen Hunger und Mangelernährung. Mit der Weihnachtsaktion möchten wir in diesem Jahr ein Zeichen der Hoffnung nach Bolivien senden. Die Menschen sollen spüren: Gemeinsam können wir die Welt zum Guten verändern. Und es geht um noch viel mehr: Wir wollen an der Gestaltung einer gerechten Gesellschaft mitwirken, damit die Strukturen von Armut beseitigt werden. Mit der Kraft unserer Kolpinggemeinschaft kann das gelingen. Gemeinsam ist so viel Kolping Schweiz möglich. Herzlichen Dank für eure Unterstützung Spendenkonto Postcheck 80-17272-1 Msgr. Ottmar Dillenburg, Generalpräses 13
RÜCK BLICK ERLEBNIS WO CHE 14
RÜCK BLICK ERLEBNIS WO CHE Kolping-Erlebniswoche im Diemtigtal Musik lag in der Luft Kennt ihr das Diemtigtal? Auf 1084 m ü. M. ist das Diemtigtal mit den satt-grünen Wiesen, den Mischwäldern, der Viehwirtschaft und dem rauschenden Bach ein empfehlenswerter Erholungsort! Im ehemaligen Hotel und heutigen uns das Diemtigtal viel Schönes ge- gah» oder «Petra Sturzenegger» und Ferienhaus «Alpenrose» fanden 43 zeigt. Mit einem Foto-OL haben wir viele mehr wurden originell und mit TeilnehmerInnen eine Unterkunft, um die Umgebung erkundet und mit viel Fantasie umgesetzt. die Gemeinschaft und Werte im Sinne einem Fussmarsch die spielerische Neben allen TeilnehmerInnen der von Adolph Kolping zu leben. In dieser Wasserwelt «Gwunderwasser» ent- Erlebniswoche, welche sich engagiert Woche lag immer etwas Musik in der deckt. und mit grossem Elan an die Arbeit Luft: Mit dem Taktstock vom Leitungs- Die Wiriehorn-Bahn brachte uns auf gemacht haben, erhält auch das Kü- team fanden sich im Orchester der die Nüegg mit den Murmelbahnen, chenteam mit Margrith Bertini und Teilnehmenden verschiedene Töne zu und Wanderungen um das Wiriehorn. Maria Amstalden eine besondere Aus- einer Melodie. Einmal wurde das Diri- Das Zwergenland vom Grimmimutz zeichnung für die hervorragende und gieren von Magdalena Schatzmann, und der Kraftort Grimmiwasser waren feine Verpflegung! einer professionellen Klangspezialis- besonders erlebnisreich. Das obligate, Die Musik der Erlebniswoche 2020 tin übernommen. Sie führte uns ein, alljährliche Schlangenbrot oder kara- klingt noch lange nach; mindestens bis mit der eigenen Stimme zu experi- mellisierte Marshmallows am Feuer zur nächsten Erlebniswoche vom 9. bis mentieren, den Tönen der Natur zu erfreuten Gross und Klein. 16. Oktober 2021 im Berghaus Mörlialp lauschen und zusammen einen Rhyth- Das Orchester harmonierte auch og Giswil! mus zu gestalten. wunderbar in der Gruppenaufgabe: An der frischen Luft, bei angeneh- Lieder wie «Ir Isebahn» von Mani Denise Portmann Lässer mem Wetter und Temperaturen hat Matter, «Es wott es Froueli z’Märit Warum wir Kolping Tatico-Kaffee Kolpingsfamilie Bestellung bei der Fritz Bertschi AG Seit Ende September kann der Kolping-Tatico-Kaf- mit «s» schreiben fee nur noch direkt bei der Rösterei Fritz Bertschi AG in Birsfelden bestellt werden. Dadurch verein- «Kolpingfamilie» oder «Kolpingsfamilie», das ist hier facht sich der Bestellprozess für den Kunden deut- die Frage – und ist doch keine: Denn das «s» ist kei- lich. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, weitere neswegs ein sogenanntes Fugen-s, das das Wort Produkte aus dem umfangreichen Sortiment der lediglich vermeintlich wohlklingender macht. Viel- Rösterei Fritz Bertschi AG zu beziehen. Kolpingmit- mehr drückt es den Genitiv und damit die starke glieder und Pfarreien/Kirchgemeinden profitieren Verbindung der beiden Wortteile zueinander aus. weiterhin von den guten Verkaufskonditionen. Der Kolpingsfamilie – das ist die Familie Kolpings. Der Kauf des Kolping-Tatico-Kaffees unterstützt auch Name ist Programm und macht auch nach aussen weiterhin unsere internationale Projektarbeit. hin deutlich, dass wir uns auf Leben und Wirken un- seres Verbandsgründers Adolph Kolping berufen. Hier bestellen Sie einfach und direkt: Wie aber kam es zur «Kolpingfamilie»? Vermutlich Kaffeerösterei Fritz Bertschihi AG über regionale Sprechgewohnheit, Unbekümmert- Tel. 061 313 22 00 heit, Gewöhnung usw. Mit dem gerade genannten Fax 061 311 19 49 Wissen sollte es aber nicht schwerfallen, sich wieder Rührbergstrasse 13 auf die korrekte und Urfassung «Kolpingsfamilie» zu 4127 Birsfelden besinnen, die natürlich in Satzung und Leitbild und info@bertschi-cafe.ch sogar im Duden steht und tatsächlich auch vom www.bertschi-cafe.ch Grossteil der Kolpingsfamilien verwendet wird. 15
Käthy Bawidamann: «Kolping ist für mich eine Herzensangelegenheit.» Die obligate Frage für unser «Treu Kolping!»: Was bedeutet dir Kolping in deinem täglichen Leben? Mir ist wichtig, mich vorzubereiten auf einen Anlass, damit die Mitglieder sich wohl fühlen und zufrieden sind. Auch die Ambiance muss stimmen, damit Gemeinschaft erlebbar wird. Die Fröhlichkeit darf nicht fehlen. Als Präsidentin fühle ich mich verantwortlich für die Anlässe unserer KF. Unser Präses und der ganze Vorstand unter- stützen mich. Ein solches Treffen mit den Kolpingfreunden macht mich glücklich. Die Treffen der Region Ostschweiz und schweizerische Anlässe geben mir Motivation dazu. Dein Lieblings-Kolping-Zitat? Es sind mehrere, je nach Situation: «Was man im Grossen nicht kann, soll man im Kleinen nicht unversucht lassen.» «Froh und glücklich machen, trösten und erfreuen, ist im Grunde das Glücklichste und das Beste, was der Mensch auf dieser Welt ausrichten kann.» «Man kann in jedem Stande und in jedem Orte sehr viel Gutes tun, wenn man nur Augen und Ohren auftun will, und, was die Hauptsa- che ist, ein Herz dafür hat.» «Das Glück des Menschen liegt nicht in Geld und Gut, sondern es liegt in einem Herzen, das eine wahrhafte Liebe und Zufriedenheit hat.» Wie bist du zu Kolping gekommen? Als ich von St. Gallen in meine Heimat ins Toggenburg zurückkehrte, hat mich eine Schulkollegin auf die KF Als Familienfrau bin ich gerne für die Familie und für die aufmerksam gemacht. Ich fühlte mich sofort wohl und Grosskinder da. Die Natur sowie Gartenarbeit machen mir wurde herzlich aufgenommen. Schon bald stellte ich mich Freude. Die Feiern des Glaubens bedeuten mir viel, es ist im Vorstand zur Mitarbeit bereit. Von Anfang an war ich mein Bedürfnis, den Glauben zu leben. Daraus schöpfe ich berührt vom generationenübergreifenden Zusammensein. Kraft und Zufriedenheit. Kontakte mit Freunden schätze ich Davon konnte ich seit Beginn profitieren. sehr. Wenn es die Zeit erlaubt, nähe und werke ich gerne. Was war dein schönstes Erlebnis in Zusammenhang Stehst du auch ausserhalb der Schweiz in Kontakt mit mit Kolping? Kolpingschwestern und Kolpingbrüdern? Es sind viele: Die Einweihung des Besinnungsweges bleibt Ich habe mich gefreut, anlässlich des 150-Jahr-Jubiläums für mich unvergesslich, ebenfalls die regionalen Zusam- von Kolping Schweiz, dass ich Kolpingfreunde aus Tansania menkünfte mit Gottesdiensten und dem gemütlichen kennen lernen durfte – seit einigen Jahren unterstützt Zusammensein sind für mich wichtige Kolpingerlebnisse. unsere KF die Projekte in Tansania. Kontakte durfte ich Zweimal durfte ich am internationalen Kongress dabei sein, erleben bei Reisen ins Südtirol, in die Slowakei und vor (1983 in Innsbruck und 2012 in Bensberg D) und 2015 am einem Jahr zur KF Dietfurt (D). An den Anlässen der IBK Kolpingtag in Köln, einfach Erlebnis pur. – Mit über 15 000 pflege ich gerne Kontakte. Kolpingfreunden im gemeinsamen Sinn unterwegs zu sein, ist ein unbeschreibliches Erlebnis. Meinen Mann Bruno Welchem Bereich oder welcher Aufgabe im Schweizer habe ich bei Kolping kennen gelernt, wir sind ein Team für Kolpingwerk misst du eine besondere Bedeutung zu? unsere Familie und für Kolping. Ich freue mich über jeden Es ist mir ein grosses Anliegen, dass Kolping bekannter wird. gelungenen Anlass mit unserer KF, wenn alle zufrieden in Ich denke, in der KF müssen wir uns bemühen, persönlich den Alltag gehen. Die Freundschaften daraus sind wertvoll. Menschen für Kolping anzusprechen, sie einzuladen oder für ein Projekt zu gewinnen. Wir müssen uns «vorstellen», d. h. Was machst du, wenn du gerade nichts mit Kolping Information und Öffentlichkeitsarbeit ist wichtig. Ich schätze zu tun hast? die Kolpingzeitschrift, sie vermittelt gezielt die Arbeit von 16
WO RLD - C AFE Kolping national und international. Ich nehme gerne an der Schweiz soll Adolph Kolping und sein Werk bekannter GV sowie an der Novembertagung von Kolping Schweiz teil, machen mittels moderner Medien. Kolpingtage regional sie vermitteln mir Ideen und Motivation. oder kantonal aufgleisen in Zusammenarbeit mit KF und evtl. mit Menschen, die arbeitslos oder in der Betreuung Adolph Kolping hat gesagt, dass uns die Nöte der Zeit von Menschen arbeiten. Ich wünsche mir, dass die Bemü- lehren werden, was zu tun ist. Was sind aus deiner hungen Früchte tragen und dass sich begeisterte Kolping- Sicht die Nöte, denen wir uns bei Kolping Schweiz freunde einsetzen und aktiv Mitarbeit leisten. In der stellen sollten? Was wünschst du Kolping Schweiz für heutigen Zeit wird Geld und Ansehen sowie Fitness die Zukunft? grossgeschrieben. Die Pflege der inneren Werte kommt zu Die Nöte der Zeit sind vielfältig. Empathie ist gefragt. Viele kurz, sie «vertrocknen». Für diese Aufgabe brauchen wir Menschen sind einsam. Die Familien sind heute grossen gemeinsam Engagement, Geduld und Zeit. Wir dürfen nicht Herausforderungen ausgesetzt, die Erwartungen sind in aufgeben – Kolpingarbeit und die Kolpingidee sind so Beruf und Familie hoch. Beziehungen scheitern. Können wir, wertvoll! diese Belastungen etwas verringern? Das Motto «Zeit schenken» hat mit dem Menschen zu tun. Jetzt hat die Vielen Dank für das Interview! Pandemie vieles erschwert oder geschoben. Kolping Interview: Peter Jung Kolping-Postkartenkalender Auch in Zeiten von Twitter und WhatsApp sind klassische Kalender zum Aufstellen oder einfach an die Wand hängen noch nicht aus der Mode gekommen. Auch bei Kolping haben Kalender eine lange Tradition. Der Kolping-Postkartenkalender 2021 möchte daran anknüpfen. Wir nehmen damit eine Anregung eines Kolpingmitglieds INPUTS AUS DEM auf, wie mit geeigneten Mitteln der Verbandsentwicklungsprozess sinnvoll unter- WORLD - C AFÉ stützt werden kann. Der Kolping-Postkartenkalender 2021 enthält zwölf Motive der slowenischen An der Novembertagung 2019 Künstlerin Karmen Smodiš, die dem Leser unserer Verbandszeitschrift bereits schon haben die Teilnehmenden eine bekannt sein dürfte. Ihre Bilder zu den verschie- Fülle von Ideen zu Aktivitäten den Aktionsbereichen haben die Artikel von zusammengetragen, die Kolping Erich Reischmann ins richtige Licht gesetzt. Der KOL PING Schweiz im Verbandsentwicklungs- POST S O LIDARITÄT Kalender enthält neben diesen kleinen Kunst- nar beit prozess weiterbringen sollen. ir c h e Besu chs K die A RT E N K werken weitere Bilder zu den verschiedenen ns t Über die Umsetzung einzelner d Nach hilfe n Themen unseres Aktionsrads. Verba K barschafts- Inputs aus dem World-Café wird A L ENDER ALITÄT Mit jedem Monat kann man sich an einem g uun 2 0 21 N in dieser Rubrik berichtet. ATIO e rec s ENG Me etr ht RN ch e n B neuen Bild erfreuen, versuchen zu erahnen, AG TE en EM - IN Fahrdienst E NT was die Künstlerin mit ihrer Bildsprache zum Ausdruck bringen wollte und was vielleicht noch wichtiger ist, eine Postkarte verschi- cken. Dass der Erhalt einer Postkarte auch heute noch erfreut, weiss, wer nach längerer Zeit mal wieder eine im Briefkasten vorfin- det. Jeder Käufer des Kalenders hat also die Chance, im nächsten Jahr zölfmal Botschaf- ter für unsere Gemeinschaft zu sein und sich aktiv am Verbandsentwicklungspro- zess zu beteiligen. Kolping-Postkartenkalender 2021 Künstlerin Karmen Smodiš (Kolping Slowenien) Bezug über das Verbandssekretariat. CHF 19.00 17
KO LPING PR EIS Kolpingpreis verliehen Anlässlich der GV in Wil überreichte der Geschäftsführer von Kolping Schweiz Peter Jung den Kolpingpreis an die KF Weinfelden. Mit diesem Preis, der zum ersten Mal von Kolping Schweiz verlie- hen wurde, werden Kolpingsfamilien ausgezeichnet, die sich im Geiste Adolph Kolpingpreis Kolpings in der Gesellschaft sozial enga- gieren. 2021 Kolping Schweiz verleiht Kirchenarbeit – Zeit schenken jährlich einen Kolpingpreis. Die KF Weinfelden wurde für ihre Ak- Die nächste Vergabe findet tion «Offener Mittagstisch für alle» mit am 5. Juni 2021 im Rahmen dem Kolpingpreis ausgezeichnet. Der der Generalversammlung Mittagstisch wurde im Jahr 2012 unter von Kolping Schweiz statt. dem Patronat der KF Weinfelden vom da- maligen Präses Alex Hutter und dem Vor- sollte. Im Wandel der Zeit ist der Anlass Ausgezeichnet wird eine standsmitglied Elisabeth Monsch initiiert heute für alle Leute jeden Alters oder Zi- Schweizer Kolpingsfamilie, und umgesetzt. Gestartet wurde mit vilstands in der Kirchgemeinde und der die sich in einem der sieben neun Gästen. Ab dem Jahr 2014 ent- ganzen Gemeinde, die sich gerne an Aktionsbereiche zum Motto schloss sich die KAB Weinfelden zur Mit- einen gedeckten Tisch setzen und Ge- «Zeit schenken» engagiert. hilfe. Heute finden jährlich ca. 10 Anlässe sellschaft pflegen möchten. Das Preisgeld in der Höhe mit bis zu 50 Teilnehmenden statt. In ab- von CHF 2500 soll die Preis- wechselnder Besetzung kocht jeweils ein Nachhaltigkeit trägerin bei ihrer weiteren Küchenteam der KF und der KAB ein Drei- Für die Vereinsvorstände besteht die Kolpingarbeit unterstützen. Gang-Menü mit regionalen Produkten. Möglichkeit, so mit Menschen ausser- Über die Gewinnerin und ihre Der Anlass richtet sich an Menschen je- halb der vereinseigenen Anlässe in Kon- Arbeit wird in der Verbands- den Alters oder Zivilstands und fördert takt zu treten, sich Zeit für sie zu neh- zeitschrift berichtet. den sozialen Austausch untereinander in men und dort in ihrem Leben abzuho- ganz besonderer Art und Weise. Die ge- len, wo sie gerade unterwegs sind. Es Bewerbungen sind bis zum samten Nettoerlöse werden für Hilfspro- entsteht so eine ganz andere Nähe. Die 30. April 2021 mit den Anga- jekte auf nationaler und internationaler Möglichkeit, mit Mittagstisch-Gutschei- ben Kolpingsfamilie, Aktions- Ebene eingesetzt. Das Menü inkl. Wasser nen zu Jubiläen oder speziellen Ge- bereich, Inhalt/Beschreibung und Kaffee wird zu familiengünstigen burtstagen zu gratulieren, wird von den des Angebots, Ziel/Zielgrup- Preisen (Erwachsene CHF 10.00, Kinder Beschenkten freudig angenommen und pe an das Verbandssekreta- 6 bis 15 Jahre CHF 5.00) angeboten. Um ist so für beide Seiten ein Gewinn. Beide riat, St. Karliquai 12, 6004 Lu- Familien zu entlasten, dürfen Kinder bis Vereine sind Schweizer Verbände mit zern, einzureichen. 5 Jahre gratis zu Gast sein und eine verbandseigenen Sozialhilfswerken an- Spielecke steht zur Verfügung. geschlossen. Die gesamten Nettoerlöse Vielen Dank für eure Teilnah- werden für Hilfe vor Ort, national oder me! Zielsetzung/diakonisches Anliegen international eingesetzt. Ursprünglich war der Anlass als neue S O L I D A R I TÄT Aktivität für die KF angedacht, die je- Wanderpokal t Be suc h arbei sdi doch nicht die Vereinskasse belasten Der Kolpingpreis wird mit einer Ur- hen en irc st K kunde und einem Wanderpokal in Form Na chb lfe eines Wanderstabs verliehen. Er soll vom Ve r b a n d a r s c h a f t s- hi Gewinner, im darauffolgenden Jahr, an den nächsten Preisträger überbracht I TÄT werden. Damit soll die Vernetzung unter ENG ung NAL r ec sc h M e ht u A n den Kolpingsfamilien gefördert werden. TIO e re G EM t en Be A - RN EN Mit dem Gewinn des Kolpingpreises ist Fa h r d i e n s t T E T IN ein Preisgeld von CHF 2500 verbunden, das der Gewinner für soziale Aktionen einsetzen kann. 18
KO LPING SFA MILIEN KF Baden 150-Jahr-Jubiläum gefeiert Zehn junge Männer gründeten 1870 den Gesellenverein Baden. Ihre Nachfahren feierten jetzt am 18. Oktober – mit einer würdevollen Feier – diesen besonderen Anlass und gedachten dabei der wechselvollen Geschichte der heutigen KF Baden. Mit der Stadt Baden ist der von den Herren Brown und Boveri 1891 gegrün- dete Weltkonzern Brown, Boveri & Cie (BBC) untrennbar verbunden. Aufgrund des grossen Erfolgs der BBC und deren Aufstieg zu einem Weltkonzern erlebte Baden Ende des 19. Jahrhunderts ein rasches Bevölkerungswachstum. In die- se Zeit fällt auch die erste Blütezeit des Gesellvereins und es ist nicht verwun- derlich, dass gerade dort, wo viele jun- ge Menschen aus ganz Europa Arbeit und Auskommen suchten und fanden, dankbar für die Aufnahme in einer Kol- pinggemeinschaft waren. Die Vision Adolph Kolpings fiel in Baden auf besonders fruchtbaren Bo- den, weil kaum eine Region der Schweiz so stark von den negativen Auswirkungen des Wirtschaftswachs- tums betroffen war. Wegen der hohen Inflation der 1920er-Jahre verarmten weite Teile der Bevölkerung, was die Stadt vor grosse sozialpolitische Prob- leme stellte. Schon damals war die Kol- ping-Gemeinschaft mit ihren Mitglie- dern bekannt für ihr soziales und ge- sellschaftliches Wirken. 1945 wurde Baden als Austragungs- ort der Zentralkonferenz des Schwei- zerischen Gesellenvereins bestimmt. Auch Jahre später 1956, als in Baden der 5. Schweizer Gesellentag statt- fand, wurden mehr als 1000 Teilneh- mer gezählt. Aus heutiger Sicht fast unterstützen sie mit ehrenamtlichen weiter lebendig bleibt. Sowohl Zele- nicht mehr vorstellbar. Ein weiterer Arbeitsstunden die Bergversetzer, ein brant Präs. Pfr. Josef Stübi als auch Meilenstein, der dem Verein wichtige Gemeinschaftsprojekt der Schweizer Festprediger Pfr. Eduard Birrer spende- Impulse gab, war die Aufnahme von Berghilfe und der Schweizerischen Ar- ten der Festgemeinde in diesem Sinne Frauen, im Jahr 1975. Die KF war gebo- beitsgemeinschaft für die Berggebiete Gottes Segen. Mit der Überreichung ren und mit ihr die familienhafte Kom- (SAB). der Jubiläumsurkunde und der gros- ponente, die bis zum heutigen Tag die Für Josef Emmenegger, Präsident sen Kolpingkerze durch Präsident Erich vielfältigen Aktivitäten prägt. der KF Baden, der die Jubiläumsfeier Reischmann sowie der Auszeichnung Heute wird die KF Baden oft in Ver- trotz Corona-Einschränkungen perfekt von verdienten, langjährigen Kolping- bindung mit ihren Arbeitseinsätzen in organisiert hatte, stand neben Rück- brüdern nahm die Feier einen verdien- verschiedenen Schweizer Bergregio- blick und Würdigung des Badener Wir- ten und würdevollen Ausklang. nen gebracht. Unter dem Motto «ge- kens der letzten 150 Jahre die Hoff- meinsam anpacken in den Bergen» nung, dass die Idee Adolph Kolpings Peter Jung 19
KO LPING SFA MILIEN KF Altdorf Seltenes Jubiläum Die KF Altdorf feierte am 13. Oktober ihr 135-Jahr-Vereinsjubiläum. Wegen Coro- na fiel das Fest im kleineren Rahmen aus. Vereinsmitglieder, Ehrenmitglieder und Gäste freuten sich aber sichtlich, wenn auch mit «Corona-Abstand», wie- der einmal an einem Fest teilzunehmen, und genossen das feine Festmenü aus der Küche der Kolpingstube. Bernhard Schuler überbrachte die Grussbotschaft Die Festansprache von Präsident gen und dem heimeligen Vereinslokal des Gemeinderates Altdorf. Josef Zwys- Hans-Peter Weber bezog sich auf 135 ersetzt. Heute gehört das Vereinshaus sig, heute Pfarrer in Buochs, war am Jahre Vereinsgeschichte im Schnell- der Stiftung Kolpinghaus Altdorf. Wei- 100-Jahr-Jubiläum amtierender Präses durchlauf. 1885 wurde der Kath. Gesel- ter erfuhr man, dass 54 Präsidenten und blickte in seiner Grussbotschaft auf lenverein in Altdorf gegründet. Weber dem Verein als «Senior» vorstanden. das damalige Jubiläum zurück. Kolping- zeigte auf die erste Vereinsfahne, die an 20 Präsides begleiteten den Verein mitglied zu sein, ist nicht einfach eine der Fahnenweihe 1889 feierlich ge- während unserer Vereinsgeschichte. Vereinsmitgliedschaft, es ist eine Faszi- weiht wurde und heute noch – wie Heute steht nicht mehr der persönlich- nation, diesem Verein anzugehören. auch der Verein – in einem Top-Zustand keitsbildende Teil der jungen Vereins- Dies zeigen langjährige Vereinsmit- ist. Zu den Vereinsjubiläen (25, 70 und mitglieder im Vordergrund, jedoch en- gliedschaften. Unser amtsältestes Ver- 100 Jahre) wurden jeweils neue Ver- gagiert man sich im In- und Ausland an einsmitglied ist Hermann Herger: er ist einsfahnen geweiht. 1903 kauften die nachhaltigen sozialen Projekten wie seit 72 Jahren Vereinsmitglied! Allen Gesellen das Haus Drachenloch. Neben z. B. über 30 Jahre lang mit der Texaid- Mitgliedern, die seit 60 Jahren und dem Vereinslokal bot diese Liegen- Strassensammlung im ganzen Kanton mehr dem Verein angehören, über- schaft auch Unterkunft für die Wander- Uri, mit der Brillenaktion für Brasilien, reichte der Präsident eine Dankesurkun- gesellen, die in Altdorf Halt machten. mit Einfamilienhäusern in Indien oder de. In einer Ausstellung konnte man in Das in die Jahre gekommene Haus wur- der Lehrlingsausbildung in Uruguay. über 100-jährigen Protokoll- und Kas- de 1981 durch den Neubau des heuti- senbüchern sowie Fotoalben blättern. gen Kolpinghauses mit acht Wohnun- Hans-Peter Weber E ITE N KF Flawil LU NG IN Z E R SA MM ALTKLE ID NA Aus - 20-Jahr-Jubiläum der Präsidentin ist von den RO h TEX AID VO N CO ungen. Auc LJ XFKN¾QIW ausforder WH[WLOLHQD grosse Her GDPLW$OW U- $OWNOHLGH ter neh men vor ]XPHLVWHUQ VLQQYROOH le Un LHP¸JO LFK ¸NRORJ LVFK mie stellt vie WVRJXWZ P¸JOLFKVW -Pa nde VH =HL HLQ H Die Corona KW GLH I¾U U H QX QG YHUVXF %HV WUHEXQJHQ QGH Q= HLWHQZHLWH EHWUR 'LH IRUGHU ZLUNXQJHQ Q N¸QQHQ HQKHUDXV W ZHUGH FKLQGLHV YHU ZHUWH HVKDOEDX ¸NRORJLVFK W7( ;$Ζ'G VDPPOX QJYHUIROJ Der Artikel «Präsidentin für langjährige Vereinstreue Geschenk eine Rose sowie eine Flasche ausgezeichnet» (Kolping 3/20) wird hier nochmals im Wein. Weitere Glückwünsche und ein Originaltext der Erstellerin veröffentlicht. Präsent übergab sie danach stellvertre- Zur 62. Hauptversammlung begrüsste tend Margrit Schildknecht für die ab- Priska Brunner 45 Mitglieder im Zauber- wesende Barbara Brönnimann-Schild- garten des Café Dober. Ihr Jahresbericht knecht zur Geburt ihrer Tochter. s gekom men. Som it musst e TEX AID ges amme lten war abwechslungsreich mit schönen Fo- Für Priska Brunner war es ein speziel- atzmarkte n, um die des Abs anmiete HUZHU- senlager KHQ GH=XQDKP HG HU6 deu DP PHOPHQJH tlic he Zunahm e der wei 7H[ tere Aus WLOLHQHLQ]X ODJHUQ 'X UFK GLHHLQJHV LWG FKU¦QN WH9 LH/ DJHUEH VW¦ QGH ran DQXQ - geb ot tos umrahmt. Neben den traditionellen ler Abend. In ihrer Funktion als Präsiden- AID eine halb, WZH 9RU¾EH UJH ZHO ses Übe wn hat TEX allem des WXQJVNDSD ]LW¦WVLQG iegen. Die Im Lockdo Dies vor n angest OFKH Sammelme Bev nge ver ölk eru zeichnet. ng die Zei t in der Kur zar bei $X VVR t und im UWLHUHQGH V sor tier ten HLQ HQ Alttextilie (LQȵXVVDX IGLH3UHLV er Dru ck HI¾U$ OWWH sin d. [WLOLHQZH Anlässen blieb die Durchführung des tin führte sie bereits zum 20. Mal durch die Lee - KDW weil die V$XIU¦XP HQXQG tlich unt FHDXFKI¾U konnte der zeit deu . TEX AID +RPHRɝ Kleidersc hranks gen Altk leiderc utz t hat ont ainer aber tro tzdem, auc DPWVI ¾U* h unter HVXQG- Erfreulich e CO ²-Re duk tion FKWHQ &2 ² -Emissione n konti- diesen he- Weltgebetstages der Kolping Region die Traktanden. Mit einer Dankesrede zu rung der QG HV %XQGHV ZHU GHQ HOE VWYHUXUVD auch in hat TEX AID DEH OOHQ OG LHV JGHU9RUJ PHOVWH 'DV=LH uzieren, Q LP (LQKDOWXQ KHLW LPP HU JHZ¦KU UHJHOP¦VV OHLV WHQ 'LH 6DP LJ DQJHID KUHQ XQG GLH &RQ eit hat sich WDLQHU die nuierlich zu red UQGHQ =HL WHQ ZHLWHU YHU Massnahm IROJ W 6R NRQQWH en im Rah men der &2 ² pro Ostschweiz in schöner Erinnerung. Der diesem Jubiläum würdigte Albert Tan- ZHLWHUKLQ Zw ischenz letz- UDXVIRUGH diverse 3UR]HQW t. In der bei in den 9 durch end geleer lisiert, wo Jahr 201 ]LHU XQJ UXQG den (ver- ent sprech Sammelme nge wieder en eine nor Reduktion ma der Sam melme nge n zu 6ZLVV &OLP Tonne ges DWH =H ammelter UWLȴ Altk leider einges par MDKU t wer Gottesdienst und das anschliessende ner die überraschte Präsidentin und ten Monat HUKHEXQJV WGHP% DVLV n ist. JOLFKHQPL ver zeichne GHV$EVDW ]PDUN WHV H GHU 6DP PH O- Essen im Pfarreizentrum für über 100 übergab ihr im Namen aller Vereinsmit- (LQEUXFK =XQDKP bruch UJHKHQGHQ tten Ein ch komple 1HEHQ GHU menge ist YRU ¾EH es zu ein em praktis Gäste fand dank grosser Hilfe der Ver- glieder Blumen und einen Gutschein. einsmitglieder statt. Für die lange Nach dem Dessert zeigte Priska Brunner Infos zu Altkleidersammlungen Vereinstreue von 25 Jahren erhielten Fotos der letzten 20 Vereinsjahre und in Zeiten von Corona auf Renate und Hubert Bernard eine Kol- liess den Abend ausklingen. www.texaid.ch ping-Silbernadel. Neben dieser Ehrung überreichte ihnen die Präsidentin als Franziska Schönenberger 20
Sie können auch lesen