Kreativer Weniger ist mehr - Industrielle Betriebe Interlaken

Die Seite wird erstellt Stefan-Nikolas Sonntag
 
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Kreativer Weniger ist mehr - Industrielle Betriebe Interlaken
Das Kundenmagazin            Nr. 65 Februar 2021

        SEITE 2                 SEITE 6                     SEITE 8

  Kreativer               Weniger                    Frischzellenkur
Schmelztiegel             ist mehr                  für die alte Dame
  Der Gasanschluss als   Die IBI ermittelt ihren          Ein Kraftwerk
    Standortvorteil        CO2-Fussabdruck              wird modernisiert
Kreativer Weniger ist mehr - Industrielle Betriebe Interlaken
Firmenstandort direkt neben der Crea-Glass GmbH

                                                                         Verschiedene Öfen im Glasbläser-Atelier

    Kreativer Schmelztiegel
    Im Gewerbegebiet Eichzun in Unterseen geht es zuweilen heiss zu und her.
    Bei der Niesenglass Switzerland GmbH wird rohes Glas zu wahren Kunstwerken.

    Die Geschichte von Niesenglass begann im Frühling 2019 in            schaftlich. Der Standort auf dem Bödeli verstärkt den Charakter
    Krattigen. Die beiden Glasbläser Jan Vyskocil und Maximilian         von Niesenglass als Produzent. «Wir profitieren hier von der Ver-
    Schlott gründeten ihr eigenes Unternehmen und führten fort, was      bindung zu Crea-Glass und können beiderseits Synergien nutzen,
    sie einige Jahre zuvor zusammenbrachte: ihre leidenschaftliche       zum Beispiel die gemeinsam betriebene Schleiferei. Ausserdem
    Arbeit mit Glas. Durch die Kombination ihrer profunden Fähig-        bietet der Standort bessere Logistikmöglichkeiten und durch
    keiten und Kenntnisse rund um die Glasbearbeitung sind sie in der    den Anschluss ans Gasnetz der IBI eine ideale Infrastruktur», so
    Lage, eine breite Palette von Auftragsarbeiten auf Kundenwunsch      Maximilian Schlott.
    umzusetzen.
                                                                         Wo Energie spürbar wird
    Gasnetz als Standortvorteil                                          Betritt man das Atelier, sieht und spürt man sofort, dass hier
    Im Herbst 2021 verlegten die beiden ihr Geschäft nach Unterseen      Strom und Gas in rauen Mengen verbraucht wird. Angesichts der
    – und das mit gutem Grund. Ihr Atelier liegt nun direkt neben der    Unternehmensgrösse dürfte Niesenglass in dieser Hinsicht auf
    Crea-Glass GmbH, die ihrerseits den Ruf als erfolgreiches und        dem Bödeli konkurrenzlos sein. Gleich mehrere Öfen stehen für
    anerkanntes Schweizer Dienstleistungsunternehmen im Glas-            die verschiedenen Prozesse der Glasproduktion bereit. Im elektri-
    sektor geniesst. Beide Firmen operieren selbständig, aber partner-   schen Hauptofen wird das Rohglas bei 1120 °C geschmolzen.
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Der Ofen leistet 30 000 Watt und läuft
während der Arbeits-Sessions rund um die
Uhr. Ausgeschaltet wird er nur zwei bis
drei Mal pro Jahr. Kühlt das Glas während
der Bearbeitung zu sehr ab, wird es in der
Rückwärmetrommel bei 1000 Grad wieder
erwärmt. Dieser Nebenofen wird mit Erd-
gas betrieben und leistet 150 000 Watt.
Nach dem Blasen und Formen werden die
Objekte von der Glasmacherpfeife abge-
schlagen und in den 500 Grad heissen
Abkühlofen gestellt, wo sie während
einiger Stunden auf Raumtemperatur her-
untergekühlt werden. Ein Abkühlen bei
Raumtemperatur würde das Glas sofort
springen lassen.                             Nach dem Schmelzen wird das heisse Glas auf der Pfeife vorgeformt

                                                                        Das Rohglas stammt aus Schweden und Deutschland

                                                                        Globale Kundschaft
                                                                        Während der Glasbearbeitung sind Präzision und genaues Timing
                                                                        unerlässlich, denn der heisse Werkstoff kühlt schnell wieder ab.
                                                                        Hektik kommt dennoch keine auf – Maximilian Schlott und Jan
                                                                        Vyskocil funktionieren als Team wie ein Uhrwerk – jeder Handgriff
                                                                        sitzt, gesprochen wird wenig. Gekonnt formen sie rohes Glas zu
                                                                        Vasen, Lampen, Glasskulpturen oder zu Elementen für komplexe
                                                                        Installationen im Kunst- und Architekturbereich.

Präzision und Timing beim Blasen
                                                                                                                                            3
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Vom Prototyp bis zur Serie bieten die beiden Glasprofis einen
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                                                                                                                     Architekten und Künstler. So fanden ihre Werke auch den Weg
                                                                                                                     in die Picasso-Ausstellung der Fondation Beyeler in Basel. Rund
                                                                                                                     80 Prozent der Produkte sind für den Schweizer Markt bestimmt;
                                                                                                                     20 Prozent finden Abnehmer in Japan, den USA, Finnland,
                                                                                                                     Deutschland und Tschechien.

                                                                                                                     Auch mit Design- und Kunstuniversitäten arbeiten Schlott und
                                                                                                                     Vyskocil zusammen; teilweise direkt vor Ort mit ihrem mobilen
                                                                                                                     Glasschmelzofen, der mit Propan betrieben wird. Diese transpor-
                                                                                                                     tablen Glasschmelzöfen entwickeln und vertreiben sie als erstes
                                                                                                                     europäisches Unternehmen auch gleich selbst. Künftig will
                                                                                                                     Niesenglass auch vermehrt Workshops und Teambuilding für
                                                                                                                     Firmen anbieten. Es ist bereits möglich, für dieses Jahr Kurse über
                                                                                                                     das Kurszentrum Ballenberg zu buchen, wo sich auch Laien als
                                                                                                                     kreative Glasbläser versuchen können.

                                                                                                                     Kontakt
                                                                                                                     Niesenglass Switzerland GmbH
                                                                                                                     www.niesenglass.ch
    Glasbläserpfeifen und Handwerkzeug aus Italien
                                                     Foto: Reber Timo und Beretta Marti

                                                                                                                                          Foto: Robin Kirsch

                                                                                                                                                               Bis zu 100 % Biogas
                                                                                                                                                               IBI-Gas enthält standardmässig
                                                                                                                                                               25 Prozent Biogas aus Europa.
                                                                                                                                                               Reduzieren Sie Ihren CO2 -Fussab-
                                                                                                                                                               druck ganz einfach mit der Wahl
                                                                                                                                                               einer höheren Gasqualität.
                                                                                                                                                               Mehr dazu auf ibi.ch

    Vase «Resonate» 2019                                                                 Vase «Astronomical dusk» 2020 
    Design Helena Tapajnova für Fondation Beyeler                                         Design Helena Tapajnova für Fondation Beyeler
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Kreativer Weniger ist mehr - Industrielle Betriebe Interlaken
Plastikmüll reduzieren – so gehts
Die Verbreitung von Plastikmüll wird immer mehr zum globalen Problem.
Gemäss dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) landen jährlich mehr als
10 Millionen Tonnen Plastikmüll in den Ozeanen, wo sie erhebliche Schäden anrichten.

Für den Abbau einer Plastiktüte braucht es 10 bis 20 Jahre, für    Trinken zu Hause
den einer PET-Flasche ganze 450 Jahre. Es gilt also, Plastikmüll   Verzichten Sie auf Mineralwasser in PET-Flaschen. Kaufen Sie
durch Verhaltensänderungen gar nicht erst entstehen zu lassen.     Mineralwasser in Glasflaschen oder trinken Sie Leitungswasser.
                                                                   IBI-Leitungswasser schmeckt gut, ist gesund und günstig.
Plastiktüten
Nutzen Sie zum Einkaufen Stoffbeutel aus Naturfasern und           Frischhalten
transportieren Sie auch Obst und Gemüse nicht verpackt in          Ersetzen Sie Frischhaltefolie durch wiederverwendbare Gefässe
kleinen Plastiktüten.                                              oder spezielle Wachstücher. Die Wachstücher eignen sich für
Tipp: Auch Papiertüten lassen sich mehrmals verwenden.             verschiedene Lebensmittel und sind einfach zu reinigen.
                                                                   Vorteil: Auch Alufolie brauchen Sie kaum mehr.
Einwegverpackungen
Versuchen Sie, möglichst nichts in Einwegverpackungen zu kau-      Badezimmer
fen, und kaufen Sie nichts, was doppelt oder dreifach verpackt     Kaufen Sie Seife am Stück und verwenden Sie Zahnbürsten mit
ist. Wählen Sie Fleisch und Käse an der Frischetheke aus und       Bambusgriff. Bevorzugen Sie zertifizierte Naturkosmetik. In
kaufen Sie Milch und Joghurt aus Glasgefässen. Der Trend zu        vielen herkömmlichen Kosmetikprodukten steckt Mikroplastik,
verpackungsfreien Supermärkten nimmt übrigens zu.                  das Ihren Körper und auch die Gewässer belastet. Sie erkennen
                                                                   Mikroplastik an Begriffen wie Polyethylen (PE), Polypropylen
Trinken unterwegs                                                  (PP), Polyamid (PA) oder Polyethylenterephthalat (PET).
Besorgen Sie sich einen Mehrwegbecher für Ihren Coffee-to-go
und eine wiederauffüllbare Flasche für Ihr Trinkwasser.
                                                                                                                                    5
Kreativer Weniger ist mehr - Industrielle Betriebe Interlaken
CO2 -Fussabdruck – weniger ist mehr
    Je kleiner der CO2 -Fussabdruck, desto besser. Um ihre Klimaziele zu erreichen,
    ermittelt auch die IBI ihren Abdruck – doch damit nicht genug.

    Der CO2 -Fussabdruck gibt an, welche Menge an Treibhaus-
    gasen ein Mensch oder ein Unternehmen durch eine Aktivität,
    einen Prozess oder eine Handlung freisetzt. Dafür wird die
    Menge an CO2 -Emissionen berechnet, die durch eine Aktivi-
    tät entstehen. Auch Produkte haben einen CO2 -Fussabdruck. Er
    umfasst die Summe der Emissionen, die durch die Herstellung,
                                                                        CO2-Emissionen
    die Nutzung und durch die Verwertung oder Entsorgung des
                                                                        im Vergleich
    jeweiligen Produkts entsteht.                                       Eine vierköpfige Familie reist von Zürich nach Nizza

    Weit weg vom Soll-Wert
    Damit wir den Treibhauseffekt nicht verstärken und das Klima
    auch für zukünftige Generationen schützen, darf laut Green-
    peace jeder Mensch jährlich zwei Tonnen CO2 -Emissionen verur-
    sachen. Die tatsächlichen Werte liegen jedoch um ein Vielfaches
    höher: 2018 lag der weltweite Durchschnitt bei etwa 4,8 Tonnen
    pro Kopf. Rechnen wir in der Schweiz die durch Importgüter im
    Ausland verursachten Emissionen hinzu, beläuft sich das Total
    der jährlichen Pro-Kopf-Emissionen auf mehr als das Doppelte.
    Innerhalb der Schweiz wurden 2018 gesamthaft 43,4 Mio.
    Tonnen CO2 -Äquivalente in die Atmosphäre ausgestossen –
    internationaler Flug- und Schiffsverkehr sowie Auslandinvestitio-
    nen exklusive. 32 Prozent dieser Emissionen wurden durch den
    Binnenverkehr verursacht, Gebäude und die Industrie verursach-
    ten je 24 Prozent. Die Landwirtschaft und Abfallbehandlung
    sowie der Ausstoss von synthetischen Gasen schlugen mit
    19 Prozent zu Buche.
                                                                                                                        Quelle: Myclimate
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Wichtige Standortbestimmung
Für Unternehmen wie die IBI, die sich im              re Ideen um. Der IBI ist bewusst, dass sie
Bereich Nachhaltigkeit engagieren, ist der            ihre Energie- und Klimaziele nicht im
CO2 -Fussabdruck ein wichtiges Instru-                Alleingang erreichen kann. Gemeinsam
ment zur Bewertung ihrer Klimawirkung.                mit ihren Partnern und der Bevölkerung
Er zeigt auf, in welchen Bereichen die                will sie deshalb ihre Erfahrungen teilen
meisten Treibhausgase freigesetzt wer-                und nachhaltige Lösungen für die Region
den und wo das grösste Potenzial für                  finden. Der «IBI Energie Dialog» dient
Einsparungs- und Effizienzmassnahmen                  dazu als Drehscheibe und Kommunika-                 Was sind
liegt. Durch die zielgerichtete Einsparung            tionsplattform.                                     CO2-Äquivalente?
von Ressourcen kann ein Unternehmen                   Ein Vorzeigeobjekt für aktiven Klima-               Kohlendioxid (CO2 ) ist das
nicht nur das Klima schonen, sondern                  schutz durch die clevere Nutzung erneu-             wichtigste von Menschen verur-
auch seine Betriebskosten nachhaltig                  erbarer Energie ist die Ecocapsule, das             sachte Treibhausgas. Daneben
senken.                                               erste energieautarke Microhome seiner               gibt es weitere Treibhausgase wie
Die IBI hat sich 2020 zum Ziel gesetzt,               Art. In Guttannen bietet die IG-Eco-                Methan oder Lachgas, die nicht in
ihre Nachhaltigkeitsstrategie zu vertiefen            capsule Schweiz während der Sommer-                 gleichem Masse zum Treibhauseffekt
und mit den Umweltwissenschaftlern von                monate Übernachtungen in dem innova-                beitragen und über unterschiedlich
Myclimate die genauen CO2 -Emissionen                 tiven Wohn-Ei an. Die IBI liess es sich             lange Zeiträume in der Atmosphäre
Ihrer Aktivitäten zu ermitteln. Dabei wer-            nicht nehmen, ihr Areal als Winterquartier          verbleiben. Um die Wirkung der
den die Emissionen aus dem Energie- und               für die Ecocapsule zur Verfügung zu                 verschiedenen Treibhausgase ver-
Ressourcenverbrauch der Geschäftsstelle               stellen, um deren innovative Technik zu             gleichbar zu machen, werden die
sowie des Betriebs und Unterhalts der                 testen und Erfahrungen zu sammeln.                  Emissionen in CO2 -Äquivalente
Anlagen und Verteilnetze bilanziert.                                                                      umgerechnet und zusammen-
Ebenfalls von Interesse ist die über den              Nur was innerhalb eines Unternehmens                gefasst. Bezeichnet werden sie
gesamten Lebenszyklus betrachtete                     gelebt wird, wirkt gegen aussen authen-             mit der Abkürzung CO2 e.
Umweltwirkung der verkauften Energie-                 tisch und glaubwürdig. Aus diesem
mengen beim Endkunden.                                Gedanken heraus hat die IBI die Arbeits-
                                                      gruppe «IBI-Lab» gegründet. Sie ermög-           abend widmeten sich verschiedene Teams
Klimaziele gemeinsam erreichen                        licht Mitarbeitenden aus allen Bereichen,        der Umgestaltung eines alten Lagerraums
Die IBI will zur nachhaltigen Entwicklung             Ideen zur Erreichung der Vision einzu-           und des Innenhofs. Das kreativ gestaltete
der Region beitragen und selbst bis 2035              bringen und sich in zielgerichteten Pro-         Umfeld dient als Treffpunkt und Ideen-
klimaneutral sein. Um auf diese Ziele                 jekten aktiv zu engagieren. Das erste            schmiede und bietet Raum für Aktivitäten
hinzuarbeiten, setzt sie nebst der Ermitt-            Gemeinschaftsprojekt galt der Schaffung          und Diskussionen auch mit externen
lung ihres CO2 -Fussabdrucks auch weite-              eines geeigneten Raums. Teils nach Feier-        Interessengruppen.

Klimaneutral wohnen: Die Ecocapsule im Winterquartier auf dem IBI-Areal     Treffpunkt, Ideenschmiede und erweiterter Arbeitsplatz:
                                                                            Einweihung des «IBI-Lab»-Aussenbereichs
                                                                                                                                                   7
Kreativer Weniger ist mehr - Industrielle Betriebe Interlaken
Foto: Christian Helmle
    Frischzellenkur für die alte Dame
    Fast ein Jahrhundert lang summten die Generatoren im ältesten Wasserkraftwerk der IBI.
    Nun werden die alten Maschinen durch moderne und effiziente Kraftwerkstechnik ersetzt.

    In der Maschinenhalle gegenüber des
    Bahnhofs Interlaken West begann die
    Stromproduktion vor 123 Jahren. Zu
    dieser Zeit boomte der Tourismus in der
    Region und verlangte nach mehr Komfort
    – unter anderem in Form von elektrischem
    Licht. Das Kraftwerk entstand in Zusam-
    menhang mit der Erstellung des Schiff-
    fahrtskanals vom Bahnhof zum Thunersee
    und wurde 1897 als eines der ersten
    Elektrizitätswerke der Schweiz in Betrieb
    genommen. Mit drei Jonval-Turbinen
    produzierte man das neue Luxusgut. Nur
    24 Jahre nach der Inbetriebnahme des
    Kraftwerks wurde die Inneneinrichtung im
    Jahr 1924 komplett erneuert. Die Halle
    beherbergte nun drei neue Propeller-
    turbinen des Herstellers Ateliers de con-
    structions mécaniques de Vevey. Diese
    Maschinen verrichteten ihren Dienst
    schliesslich bis in die heutige Zeit.       Die Maschinenhalle zwischen 1897 und 1924
8
Kreativer Weniger ist mehr - Industrielle Betriebe Interlaken
Erster Umbau im Jahr 1924                                                      Bauarbeiten am Einlaufschütz 1924

«Maschinen aus» nach 96 Jahren
Die fast hundertjährige Technik hätte wohl noch weitere Jahre
funktioniert. Der stets zunehmende Instandhaltungsaufwand
würde sich finanziell aber nicht mehr lohnen, denn längst lassen
sich Verschleissteile solcher Anlagen in keinem Katalog mehr
bestellen. Schon vor rund zehn Jahren erarbeitete die IBI eine
Machbarkeitsstudie und ein Bauprojekt für eine Sanierung. Da
jedoch noch kein akuter Sanierungsbedarf bestand, wurde das
Vorhaben vorerst auf Eis gelegt. Ein überarbeitetes Bauprojekt
bildete 2016 die Grundlage für die Baugenehmigung des
6,9 Mio. Franken teuren Umbaus. Zwei Jahre später lag die

                                                                                                                                       Foto: Christian Helmle
Genehmigung des Amts für Wasser und Abwasser vor. Nachdem
das Bundesamt für Energie 2019 den Investitionsbeitrag von
60 Prozent der Kosten zusicherte, stimmte auch der Verwaltungs-
rat der IBI dem Baustart zu. Am 4. November 2020 wurde                         Die Maschinenhalle vor dem Umbau
das Kraftwerk schliesslich abgeschaltet. IBI-Verwaltungsratspräsi-
dentin Dr. Brigitte Zaugg trennte per Tastendruck die letzte der
drei alten Maschinen endgültig vom Stromnetz.
                                                                                                                                       Foto: Christian Helmle

IBI-Verwaltungsratspräsidentin Dr. Brigitte Zaugg trennt die letzte Maschine   Sichtbare historische Maschinenteile bleiben erhalten
vom Stromnetz
                                                                                                                                                                9
Kreativer Weniger ist mehr - Industrielle Betriebe Interlaken
Mehr Leistung im alten Kleid                                    Die historische Maschinenhalle steht unter Denkmalschutz und
     Schon am Tag nach der Abschaltung begann der Rückbau der        darf optisch nur so weit verändert werden wie unbedingt not-
     alten Komponenten. Vor dem Einbau neuer Turbinen und Gene-      wendig. Die IBI steht deshalb im engen Kontakt mit dem Amt
     ratoren, sind nun umfangreiche Umbauten im Bereich der drei     für Kultur und Denkmalpflege des Kantons Bern. Sichtbare
     Maschinenstandorte nötig. Läuft alles nach Plan, werden im      Maschinenteile werden zum Teil restauriert und nach dem
     Januar 2022 die ersten neuen Turbinen angeliefert. Im darauf-   Kraftwerksumbau wieder an ihrem alten Standort montiert. An
     folgenden Juni soll dann die neue Anlage in Betrieb gehen.      den für die Erhaltungsmassnahmen budgetierten Kosten von
     Mit über 7 Mio. Kilowattstunden Strom pro Jahr wird sie rund    200 000 Franken beteiligt sich die Denkmalpflege mit 30 Prozent,
     40 Prozent mehr leisten als die alten Maschinen aus Vevey und   weitere 15 Prozent steuert die Einwohnergemeinde Interlaken
     rund 7 Prozent des Stromverbrauchs auf dem Bödeli abdecken.     bei.

     Die alten Maschinen werden abgebaut
10
Wettbewerb
                                        Ecocapsule erleben

                                                                            Wir verlosen sechs Übernachtungen
                                                                            für je zwei Personen im energieautarken
                                                                            Microhome in Guttannen BE.
                                                                            Im Preis inbegriffen ist eine Konsumation
                                                                            im Hotel Bären oder ein Einkauf im
                                                                            Dorfladen.

                                                                                                  lnahme
                                                                                         Zur Tei e das
                                                                                                    Si
                                                                                         nutzen ular auf
                                                                                               form
                                                                                       Online         d  e n Talon
                                                                                                                     .
                                                                                               d e r
                                                                                      ibi.ch o                        r
                                                                                                 s c h l u s s ist de
                                                                                               e
                                                                                       Eingab ärz 2021.
                                                                                            2 M
                                                                                             3 .
                                                                                                           ück!
                                                                                               Viel Gl

Auflösung Wettbewerb Nr. 64
1: E-Autos, die ausschliesslich mit Strom aus der Batterie fahren, nennt man Batterie Electric Vehicles.
2: 2019 betrug der Anteil Strom aus Wasserkraft im IBI-Strommix 90,1 %.
3: 190 kg Lebensmittel verschwendet jeder Schweizer im Schnitt pro Jahr.

Wettbewerb
Wann wurde das IBI-Kraftwerk am Schifffahrtskanal gebaut?
  1879                         1897                                       1924
Welche Pflanze ist auf Alpweiden nicht gerne gesehen?
  Distel                         Bergrose                                 Grünerle
In welchem Bereich wurden 2018 in der Schweiz die meisten Treibhausgase erzeugt?
   Binnenverkehr               Gebäude                        Industrie

Nehmen Sie bis zum 23. März 2021 online teil oder senden Sie den Talon an:
Industrielle Betriebe Interlaken AG, Marketing und Vertrieb, Fabrikstrasse 8, Postfach, 3800 Interlaken

Name		                                                    Vorname

Strasse		                                                 PLZ/Ort
                                                                                                                          11
Telefon		                                                 E-Mail
Engagement auf 1665 m ü.M.
                                              Auf der Alp Sous wird wieder gemeckert. Während der Sommer-
                                              monate trifft man im Hochtal oberhalb von Isenfluh auf Ziegenherden,
                                              die dort eine wichtige Mission erfüllen.

     Die Alp Sous liegt auf 1530 bis 2500 Metern über Meer. Mit
     einer Fläche von insgesamt 690 Hektaren ist sie eine sehr grosse
     Alp mit mehreren Senntümern. Von Juni bis September leben dort
     rund zweihundert Kühe und Rinder; in den oberen Gebieten
     weiden über hundert Schafe. Seit dem letzten Jahr trifft man den
     Sommer hindurch auch auf Ziegen.

     Die Grünerle macht sich breit
     Wie auf vielen Schweizer Alpen wuchert im Soustal die Grünerle,
     auch bekannt als die Alpen-Erle. Die invasiven Büsche überwach-
     sen zügig artenreiche Wiesen und Weiden. Ihr Nitrat-Stickstoff-
     Austrag führt zur Versauerung des Bodens und verdrängt so
     andere Pflanzen wie Gräser und Kräuter. Es entsteht eine Grün-
     erlen-Monokultur, welche die Biodiversität schmälert. Wo sich
     die Büsche ausbreiten, verhindern sie zudem das Aufkommen von
     Hochwald. An der oberen Waldgrenze bilden sie breite Gürtel, die
     eine Ausbreitung von Waldbäumen wie der Fichte verhindern.
     Zwar lassen sich die Gebüsche aufwändig absägen und verbren-
     nen, jedoch mit geringem Erfolg. Schon im nächsten Frühjahr
     treiben die Erlen erneut aus.                                      Ziegen machen sich über die Grünerlen her
12
Relaxen vor dem umgebauten Stall

Nach dem Melken auf dem Melkstand…          wird die Milch in der sanierten Käserei …     zu feinem Ziegenkäse verarbeitet

Ziegen statt Motorsägen                     IBI unterstützt das Projekt                   Die IBI unterstützt die Bergschaft Sous mit
Eine Möglichkeit, die Ausbreitung dieser    Vor dem Start galt es jedoch, die seit        einem Sponsoring, denn das Projekt passt
Pflanze zu bremsen, ist die Beweidung       Jahren nicht mehr landwirtschaftlich ge-      durch seinen nachhaltigen Charakter gut
der betroffenen Flächen durch Ziegen.       nutzte Alphütte wieder auf Vordermann         zur IBI-Mission «Als innovatives Energie-
Während das Grossvieh und die meisten       zu bringen. Die bestehende Käserei kam        dienstleistungsunternehmen unterstützen
Schafe die Grünerle meiden, fressen Zie-    Anfang der 80 er-Jahre das letzte Mal zum     wir die nachhaltige Entwicklung der
gen nebst saftigen Kräutern und Gräsern     Einsatz. Sie wurde saniert, um den heuti-     Region». Was die Ziegen während des
auch Blätter und Rinden von Büschen und     gen Vorschriften zu genügen. Der Stall        Alpsommers alles erleben, berichtet Geiss
Sträuchern. Mit grossem Appetit machen      diente früher der Rinderhaltung und           Meieli von Zeit zu Zeit auf der IBI-Website.
sie sich auch über die Grünerlen her.       wurde zu einem Laufstall für Ziegen
Sobald sie deren Rinden gefressen haben,    umgebaut. Zum Melken der Ziegen muss-
trocknen die Pflanzen aus und sterben ab.   te zudem ein Melkstand her, der ebenfalls
Diesen positiven Effekt der Ziegenhaltung   über das Gesamtprojekt beschafft wurde.
will sich auch die Alpschaft Sous zunutze   Seit dem Alpsommer 2020 hüten die
machen. Zum Schutz des Kulturlandes         Sennerinnen Tanja Burri und Kirstin
beantragte sie die Schaffung eines zu-      Alvarez auf der Alp Sousläger rund
sätzlichen Senntums, um rund hundert        hundert Ziegen – davon dreissig eigene.
Ziegen zu sömmern. Die Ziegen sollten       Die Tiere lassen sie in eigens ausgeschie-
nach einem Beweidungsplan gehütet und       denen Flächen weiden, auf denen die
ihre wertvolle Milch zu Käse verarbeitet    Alpen-Erle sich verbreitet. Dort macht sich
werden. Nachdem das Inforama Berner         die Herde über die Büsche her, ohne den
Oberland als zuständige Stelle grünes       Kühen auf der Weide das Gras streitig zu
Licht gab, war das Ziegenprojekt geboren.   machen. Auch den feinen Alp-Ziegenkäse
                                            produzieren die Sennerinnen selbst, bevor
                                            er auf Eseln ins Tal transportiert wird.      Meielis Geschichten gibt es auf ibi.ch zu lesen
                                                                                                                                            13
Insider
                                                   was macht eigentlich ...
                                                   Matthias Wyler
                                                   Sachbearbeiter/Fachperson Einkauf

                                                   «    Mit meinen erst sechs Dienstmonaten bin ich, wenn ich Kolleginnen und
                                                   Kollegen mit über 30 Dienstjahren sehe, noch ein Rookie bei der IBI. Ich komme
                                                   aus Thun, also nicht wirklich weit weg von Interlaken. Trotzdem wusste ich vor
                                                   einem Jahr noch nicht, wer und was die IBI ist. Das hat sich zum Glück geändert,
                                                   und seit August 2020 unterstütze ich das Unternehmen als Sachbearbeiter und
                                                   Fachperson Einkauf.
     matthias.wyler(at)ibi.ch
                                                   Was macht eigentlich ein/e Einkäufer/in? Die meisten von uns kaufen ja fast
                                                   täglich etwas ein, ohne dass es gleich ihr Beruf ist. In einem Betrieb hilft der Einkauf,
                                                   die Versorgung der Waren und Dienstleistungen sicherzustellen, damit ein möglichst
                                                   reibungsloser Produktionsablauf stattfinden kann. Dabei handelt es sich um Lager-
                                                   oder Projektmaterial, das wir nicht selbst herstellen können.
                                                   Die benötigte Ware oder Dienstleistung muss zur richtigen Zeit in der richtigen
                                                   Menge verfügbar sein. Natürlich in der richtigen Qualität und zu einem fairen Preis.
                                                   Um die Wettbewerbsfähigkeit der IBI nachhaltig zu sichern, gehören auch die Suche,
                                                   die Auswahl sowie die Bewertung und Entwicklung von Lieferanten zu meinen
                                                   wichtigsten Aufgaben. Da die IBI ein Betrieb mit verschiedenen Bereichen, Abteilungen
                                                   und Fachstellen ist, gestaltet sich meine Arbeit sehr vielfältig und interessant und
                                                   deckt auch andere Logistikaufgaben ab.
                                                   Meine Freizeit verbringe ich gerne mit Sport: Boxen, Langlauf, Velofahren und Segeln.
                                                   Ich interessiere mich auch für Oldtimer und schraube gerne mit mehr oder weniger
                                                   Erfolg daran herum. Zudem bin ich verantwortlich für den Neufeld-Leist, eine Thuner
                                                   Quartiervereinigung.
                                                                          »
        Plus 1 für Stromer
        Interlaken ist um eine öffentliche Ladestation für E-Autos
        reicher. Beim Parking an der Strandbadstrasse können
        gleichzeitig zwei Fahrzeuge mit 22 kW geladen werden. Die
        Parkfläche wird durch die Einwohnergemeinde Interlaken
        bewirtschaftet.
        Weitere Ladestationen betreibt die IBI an der Fabrikstrasse und
        beim Rosenparking in Interlaken sowie ab Herbst 2021 beim
        Eissportzentrum und beim Parkplatz Hauptstrasse/ Brunngasse
        in Matten.
        An den IBI-Ladestationen wird BödeliGrünstrom
        gezapft:
        • 10 Prozent lokal produzierter Sonnenstrom,
        • 10 Prozent regional produzierter Wasserstrom und
        • 80 Prozent Strom aus weiteren umweltfreundlichen
          Schweizer Wasserkraftwerken

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Personelles
Eintritte

                                                                        Matthias Wyler
            Thomas Bohren                                               Sachbearbeiter
            Leiter Vertrieb und Kundenservice                           Fachperson Einkauf
            seit 1. Januar 2021                                         seit 1. August 2020

                                                Jubiläen

            Steven Brauer
            Fachperson Installationskontrolle
            Gas / Wasser
            seit 1. August 2020                                         Stephan Häusler
                                                                        Mitarbeiter Wärme/Kraftwerke
                                                                        10 Jahre am 1. Januar 2021

            Stefan Gross
            Monteur Gas/Wasser
            seit 1. November 2020                                       Peter Heim
                                                                        CTO
                                                                        10 Jahre am 1. Januar 2021

            Giovanni Riccio                     Pensionierung
            Elektroinstallateur                 Marianne Knutti
            Fachperson Zählermanagement         Leiterin Buchhaltung
            seit 1. November 2020               per 31. Dezember 2020

                                                                                  Bildquelle: Harm Bengen / toonpool.com
                                                                                                                           15
u e H e izung
     Ne        ung?
      in Plan       ng     tu
                atisbera
       Jetzt Gr erlaken)
                    t
         (Raum In nter
                  e n u
            buch
                    8 2 6 30 00
          Tel. 033       i.ch
               info@ib

                                      Industrielle Betriebe
                                      Interlaken AG
                                      Fabrikstrasse 8, Postfach
                                      3800 Interlaken
                                      Telefon 033 826 30 00
                                                                     Impressum
                                      info@ibi.ch
                                                                     Redaktion:   IBI
                                      ibi.ch
                                                                     Auflage:     8000 Exemplare
                                                                     Erscheint:   2-mal jährlich
                                      Pikettdienst                   Fotos:       IBI, Adobe Stock
                                      Gas-, Wasser- und Stromnetz:   Layout:      k-drei.ch
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                             ibi.ch
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