Krefeld Fischeln Dokumentation der Onlinebeteiligung als Basis für die Erstellung eines Integrierten Handlungskonzepts
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Krefeld Fischeln Dokumentation der Onlinebeteiligung als Basis für die Erstellung eines Integrierten Handlungskonzepts
Dipl.-Geogr. Ursula Mölders Cand. B. Sc. Stadtplanung David John Köln, Mai 2021 Geschäftsführende Stadt- und Regionalplanung Gesellschafter: Dr. Jansen GmbH Dipl.-Geogr. Ursula Mölders Neumarkt 49 Stadt- und Regionalplanerin SRL 50667 Köln Dipl.-Ing. Dominik Geyer Stadtplaner AK NW, Bauassessor Fon 0221 94072-0 Stadt- und Regionalplaner SRL Fax 0221 94072-18 Gesellschafter/Seniorpartner: info@stadtplanung-dr-jansen.de Dr. Paul G. Jansen www.stadtplanung-dr-jansen.de
Inhaltsverzeichnis 1 Methodische Einführung zur Onlinebeteiligung 7 1.1 Einführung und Zielsetzung 7 1.2 Beteiligungstool 1 – Fragebogen 7 1.3 Interaktive Karte 8 1.4 Dauer der Onlinebeteiligung 8 2 Quantitative Auswertung des Fragebogens 11 2.1 Teilnehmerstruktur des Online-Fragebogens 11 2.2 Allgemeine Bewertung des Stadtteil Krefeld-Fischeln 12 2.3 Allgemeine Bewertung zur Aufenthaltsqualität des Stadtteilzentrums 13 2.4 Allgemeine Bewertung zur Erreichbarkeit des Stadtteilzentrums 14 2.5 „Was macht Ihrer Meinung nach Krefeld-Fischeln als Wohnstandort aus?“ 15 2.6 „Gibt es etwas, dass Sie sich im Stadtteil wünschen?“ 15 2.7 „Braucht Krefeld-Fischeln ein Bürgerzentrum und wenn ja, wo?“ 15 2.8 „Welche Funktion hat der Stadtpark aktuell für Sie, wie nehmen Sie ihn wahr?“ 18 2.9 „Welche vorrangige Nutzung sollte künftig der Stadtpark haben, wenn er umgestaltet wird?“ 18 3 Qualitative Auswertung der interaktiven Karte 23 3.1 Grünflächen 23 3.2 Erreichbarkeit 25 3.3 Einzelhandel, Dienstleistung und Gastronomie 26 3.4 Wohnen und Leben 28 3.5 Bildung und Soziales 29 4 Fazit 33 Krefeld-Fischeln – Dokumentation Online-Beteiligung
Wir verwenden in dem nachfolgenden Text eine gendersensible Sprache. Sollten keine genderneutralen For- mulierungen verwendet werden können, nutzen wir das Gender-Sternchen*. Falls aus Versehen eine ge- schlechtsspezifische Formulierung in diesem Dokument verwendet sein sollte, bitten wir um Nachsicht. Selbst- verständlich sind für uns alle Geschlechter, männlich, weiblich und divers gleichzeitig, gleichgestellt und chan- cengleich angesprochen. Dieses Gutachten unterliegt dem Urheberrecht. Vervielfältigungen, Weitergabe oder Veröffentlichung des Gutachtens in Teilen oder als Ganzes sind nur nach vorheriger Genehmigung und unter Angabe der Quelle erlaubt, soweit mit den Auftraggebenden nichts anderes vereinbart ist. Alle Fotografien, Pläne und Skizzen, die nicht gesondert gekennzeichnet sind: © Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH
1 Methodische Einführung zur 1.2 Beteiligungstool 1 – Fragebogen Onlinebeteiligung Der Fragebogen umfasste acht Themenfelder mit 26 Antwortkategorien. Die Fragen teilten sich auf in 1.1 Einführung und Zielsetzung Ja/Nein-Antworten sowie Bewertungsmatrizen, bei Die Stadt Krefeld erarbeitet derzeit ein Integriertes denen die Teilnehmenden an Hand von Schulnoten Handlungskonzept für den Stadtteil Fischeln. Anlass Situationen und Handlungsbedarfe im Stadtteil sind zum einen die geplanten Siedlungserweiterun- einstufen konnten. Die Bewohner*innen wurden gen im Süden des Stadtteils und die dadurch be- zur allgemeinen Zufriedenheit mit den Rahmenbe- dingten städtebaulichen Veränderungsbedarfe für dingungen im Stadtteil befragt, gebeten, verschie- den gesamten Stadtteil. Zum anderen weist der dene Angebote und Infrastrukturen für verschiede- Stadtteil trotz hoher Wohnzufriedenheit und Identi- ne Zielgruppen im Stadtteil zu bewerten und ihre fikation mit dem Stadtteil städtebauliche und ver- Wahrnehmung zu der geplanten Siedlungsentwick- kehrliche Defizite auf, die behoben werden sollen. lung zu benennen. Zudem wurde die Zufriedenheit Die geplanten Beteiligungsaktivitäten vor Ort im mit dem Stadtteilzentrum, der Versorgungsinfra- Stadtteil, die parallel zur Erstellung des Integrierten struktur sowie der verkehrlichen Situation abge- Handlungskonzept (INHK) geplant waren, konnten fragt. Den letzten Abschnitt bildeten Fragen zu den aufgrund der Corona-Pandemie leider nicht durch- Stärken und Vorteilen des Stadtteils. geführt werden. Um aber dennoch eine aktuelle Bewertung des Stadtteils durch die Bürger*innen zu Abbildung 2: Ausschnitt des standardisierten Frage- erlangen sowie Wünsche und Anregungen zur Ent- bogens im Rahmen der Online-Beteiligung wicklung von Fischeln zu erfahren, wurden die Be- wohner*innen aus Krefeld-Fischeln zu einer Online- Beteiligung eingeladen. Unter www.open- werkstadt.de konnten alle Interessierten sich so- wohl zum Inhalt eines integrierten Handlungskon- zepts informieren als auch einen Fragebogen ausfül- len und ortsbezogene Anregungen in eine interakti- ve Karte einfügen. Die Stadt Krefeld hat die Online- befragung aktiv in der Presse sowie mit Plakaten im Stadtteil beworben, damit möglichst viele Bür- ger*innen teilnehmen. Abbildung 1: Startseite der Onlinebeteiligung Quelle: https://open- werkstadt.de/projekte/fischeln/fragebogen.php Quelle: https://open-werkstadt.de/projekte/fischeln Krefeld-Fischeln – Dokumentation Online-Beteiligung 7
1.3 Interaktive Karte 1.4 Dauer der Onlinebeteiligung In der interaktiven Karte hatten die Bewohner*- Die Online-Beteiligung erfolgte im Zeitraum vom innen Fischelns die Möglichkeit, konkrete Anregun- 10.03.2021 bis 10.04.2021. gen und Wünsche für ihren Stadtteil anzugeben und diese räumlich zu verorten. Dafür standen folgende Kategorien zur Verfügung: Grünflächen Mobilität Wohnen Einzelhandel und Nahversorgung Soziale Infrastruktur Weiteres Neben der Erstellung neuer Bewertungen konnten die bereits vorgenommenen Einträge kommentiert werden. Dafür standen die Schaltflächen „Like“ und „Dislike“ zur Verfügung. Insgesamt beteiligten sich die Teilnehmenden mit 994 Einträgen an der inter- aktiven Karte. Abbildung 3: Ausschnitt der interaktiven Karte im Rahmen der Online-Beteiligung Quelle: https://open-werkstadt.de/projekte/fischeln/ uebersicht_karte_ergebnis.php 8 Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH
2 Quantitative Auswertung des Abbildung 5: Geschlechterverteilung der Teilneh- Fragebogens menden an der Beantwortung des Fragebogens (in %; n = 1051) 2.1 Teilnehmerstruktur des Online-Fragebogens An der Beantwortung des Fragebogens nahmen insgesamt 1.051 Personen teil. Dabei haben einige Personen vereinzelt Fragen ausgelassen oder mehr- fach beantwortet. Da es sich aber nur um sehr we- nige Fälle handelt, die aufgrund der Gesamtmenge der Teilnehmenden insgesamt keine wesentlichen Veränderungen an den Aussagen verursachen, Quelle: Onlinebefragung Krefeld Fischeln, Auswertung Stadt-und Regionalplanung Dr. Jansen 2021 können diese statistisch vernachlässigt werden. Es folgt die Auswertung des Fragebogens. Dabei Unter den Teilnehmenden dominiert die Altersklas- dient die Kategorie bzw. Frage als Kapitelüber- se der 30- bis 49-Jährigen mit knapp 40 % aller Be- schrift, um immer eine eindeutige Zuordnung der teiligten. Gut 35 % der Befragten waren in der Al- Ergebnisse sicherzustellen. tersklasse der 50- bis 65-Jährigen vertreten und etwa 15 % in den Klassen der über 65-Jährigen. Der In den Kapiteln 2.2, 2.3 und 2.4 hatten die Teilneh- Anteil der 20- bis 29-Jährigen machte rund 9 % aus, menden die Möglichkeit, verschiedene Aussagen und 1 % der Befragten waren unter 20 Jahre. zum Stadtteil und zum Stadtteilzentrum zu bewer- ten. Dafür standen die Antwortmöglichkeiten „Trifft 51 % der Teilnehmenden waren weiblich und 48 % voll zu“, „Trifft teilweise zu“, „Trifft eher nicht zu“, männlich. 0,4 % der Befragten gaben divers als „Trifft gar nicht zu“ sowie „Keine Angabe“ zur Ver- Geschlecht an. Da die Angaben zu Alter und Ge- fügung. schlecht auf freiwilliger Basis erfolgten, ergeben sie in Summe nicht 100 % aller Teilnehmer*innen. Abbildung 4: Altersstruktur der Teilnehmenden an der Beantwortung des Fragebogens (in %; n = 1051) Quelle: Onlinebefragung Krefeld Fischeln, Auswertung Stadt-und Regionalplanung Dr. Jansen 2021 Krefeld-Fischeln – Dokumentation Online-Beteiligung 11
2.2 Allgemeine Bewertung des Stadtteil Krefeld- Ambivalent fiel die Bewertung zur Siedlungserwei- Fischeln terung im Süden von Fischeln aus. Zu der Aussage Besonders positiv wurden die Antwortkategorien „Der Siedlungserweiterung sehe ich positiv entge- zur allgemeinen Zufriedenheit, zur Infrastruktur, hen“ antworteten 34 % mit „trifft voll zu“ oder zum Zusammenhalt und der Lebensqualität in Fi- „trifft teilweise zu“ und 51 % der Teilnehmenden scheln bewertet. 70 % der Teilnehmenden sagten, kreuzten „trifft nicht zu“ oder trifft eher nicht zu“ dass sie „voll zutreffend“ gerne in Fischeln wohnen an. und für 22 % trifft dies teilweise zu. Damit können wir über 90 % grundsätzliche Zufriedenheit mit dem Sehr negative Bewertungen erhielten die Antwort- Stadtteil verzeichnen. kategorien zum kulturellen Angebot des Stadtteils sowie zu den Angeboten für Jugendliche; jeweils Weniger groß ist die Zufriedenheit mit der infra- fast 60 % der Teilnehmenden bewerten das Ange- strukturellen Versorgung. Aber auch hier bewerten bot als nicht ausreichend oder nicht gut. Hier trifft 34 % der Teilnehmenden, dass das Angebot voll die Aussage für die Mehrheit der Teilnehmenden zutreffend gut ist, für 39 % der Teilnehmenden trifft eher nicht bzw. gar nicht zu. Gleiches gilt für die diese Aussage teilweise zu. Auch das Wohnrauman- Äußerung „In Krefeld-Fischeln gibt es ausreichend gebot wird grundsätzlich attraktiv und positiv wahr- Angebote für Familien mit Kindern“. genommen. Über 50 % der Befragten gaben an, der Äußerung voll bzw. teilweise zuzustimmen. Abbildung 6: Aussagen zur Bewertung des Stadtteils Fischeln (in %) Quelle: Onlinebefragung Krefeld Fischeln, Auswertung Stadt-und Regionalplanung Dr. Jansen 2021 12 Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH
2.3 Allgemeine Bewertung zur Am schlechtesten werden die Sicherheit und das Aufenthaltsqualität des Stadtteilzentrums Wohlfühlen aus Sicht der Fußgänger*innen und die In der nächsten Antwortkategorie wurden die Teil- Gestaltung der Kölner Straße bewertet. Hier liegen nehmenden zur Aufenthaltsqualität im Stadtteil- die negativen Rückmeldungen jeweils deutlich über zentrum von Fischeln befragt. Sehr positiv wurde 50 %. Am schlechtesten mit 60 % wird die Gestal- die Antwortkategorie „Ich gehe gerne im Stadtteil- tung eingestuft. Lediglich 6 % bewerten die Gestal- zentrum auf der Kölner Straße einkaufen“ bewertet; tung der Kölner Straße als gut und 26 % als teilweise über 65 % stimmten dieser Aussage voll bzw. teil- gut. weise zu. Den Äußerungen, dass es ein attraktives Angebot im Einzelhandel oder Gastronomie gibt, ein vielfältiges Verkaufs-Angebot sowie eine gute Einkaufsat- mosphäre, stimmen jeweils ca. 50 % der Teilneh- menden voll oder teilweise zu. Abbildung 7: Aussagen zur Aufenthaltsqualität des Stadtteilzentrums (in %) Quelle: Onlinebefragung Krefeld Fischeln, Auswertung Stadt-und Regionalplanung Dr. Jansen 2021 Krefeld-Fischeln – Dokumentation Online-Beteiligung 13
2.4 Allgemeine Bewertung zur Erreichbarkeit Bei deutlich über 50 % liegen die negativen Rück- des Stadtteilzentrums meldungen zur Gestaltung des Stadtteilzentrums für Im Folgenden konnten die Bürger*innen die Zufrie- mobilitätseingeschränkte Personen. Über 55 % der denheit bezüglich der Erreichbarkeit des Stadtteil- Teilnehmenden gaben an, dass Fischeln für mobili- zentrums bewerten. Am positivsten wurden die tätseingeschränkte Personen nicht gut ausgestattet Aussagen zur Erreichbarkeit mit dem ÖPNV bewer- ist. Auch die fehlenden Pkw- und Fahrradstellplätze tet; über 50 % antworteten, dass der Stadtteil gut werden deutlich bemängelt. zu erreichen ist und über 25 % gaben an, dass dies teilweise zutrifft. Auch bei der Orientierung als Fußgänger, der Erreichbarkeit mit dem Fahrrad sowie mit dem Pkw wird der Stadtteil eher positiv bewertet. 43 % der Teilnehmenden antworteten, dass das Stadtteilzentrum gut mit dem Rad zu errei- chen ist und 31 %, dass es auch zu Fuß gut erreich- bar ist. Abbildung 8: Ergebnisse der Aussagen zum Thema Stadtteilzentrum im Rahmen der Online-Beteiligung (in %) Quelle: Onlinebefragung Krefeld Fischeln, Auswertung Stadt-und Regionalplanung Dr. Jansen 2021 14 Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH
2.5 „Was macht Ihrer Meinung nach Krefeld- Die meisten Stimmen erhielten die Wünsche nach Fischeln als Wohnstandort aus?“ Gastronomie (572), Begrünung (499) und Veranstal- In den nachfolgenden Kapiteln 2.5 bis 2.9 hatten die tungen (451). Teilnehmenden zu verschiedenen Fragen mehrere Antwortmöglichkeiten (Mehrfachnennungen waren Die Kategorien Sport und Bewegungsangebote im möglich). öffentlichen Raum (428) und Kultur (418) folgten mit etwas Abstand. 374 Stimmen entfielen auf den Zur Frage „Was macht Ihrer Meinung nach Krefeld- Wunsch nach Erholungsflächen wie Parks, öffentli- Fischeln als Wohnstandort aus?“ wurden insgesamt che Plätze, 345 fielen auf den Einzelhandel. 4.291 Nennungen mit möglichen Mehrfachnennun- gen erfasst (siehe Abbildung 9). Die Antwortmöglichkeit Spielplätze erhielt nur rund 184 Stimmen. Lediglich 70 Teilnehmende stimmten Besonders wichtig ist den Teilnehmenden die Nähe für „Mir fehlt nichts“ im Stadtteil. des Stadtteils zur Natur. Hierauf entfallen 779 Nen- nungen. 751 Teilnehmende nannten die gute An- 2.7 „Braucht Krefeld-Fischeln ein bindung an den öffentlichen Personennahverkehr Bürgerzentrum und wenn ja, wo?“ (ÖPNV) und 681 nannten die guten Einkaufsmög- Die Frage wurde insgesamt von 1.586 Personen mit lichkeiten im Stadtteil. Es folgten die Anbindung für Mehrfachnennungen beantwortet (siehe Abbildung den motorisierten Individualverkehr (MIV) und das 11). gastronomische Angebot mit 598 und 354 Nennun- gen, das attraktive Stadtteilzentrum mit 324, die Davon entfallen die meisten Antworten mit 521 auf Soziale Infrastruktur mit 306 sowie das gute Ange- „Ja, Fischeln braucht ein Bürgerzentrum als kom- bot attraktiver Wohnungen mit 285 Stimmen. munikative Mitte für Veranstaltungen, soziale An- gebote, Angebote für Familien, Kinder, Senioren 2.6 „Gibt es etwas, dass Sie sich im Stadtteil und Beratungen etc.“. Es folgt „Wenn ja, dann auf wünschen?“ einer zentrumsnahen Fläche an der Kölner Straße“ Die darauffolgende Frage „Gibt es etwas, dass Sie mit 403 Stimmen sowie „Ja, Fischeln braucht ein sich im Stadtteil wünschen?“ bezog sich auf die Bürgerzentrum für kulturelle Veranstaltungen, Fes- zukünftige Entwicklung des Stadtteils Krefeld- te und Feiern“ mit 334 Stimmen. Die Antwortmög- Fischeln. Die vorgegebenen Antworten erhielten lichkeit „Wenn ja, dann in einem Entwicklungsge- mit möglichen Mehrfachnennungen insgesamt biet im Süden des Stadtteils, um auch dort Angebo- 3.341 Stimmen (siehe Abbildung 10). te zu bieten“ erhält mit 97 die wenigsten Stimmen. 231 Teilnehmende sind der Meinung, Fischeln be- nötige kein Bürgerzentrum. Krefeld-Fischeln – Dokumentation Online-Beteiligung 15
Abbildung 9: Merkmale, die Krefeld-Fischeln als Wohnstandort ausmachen (n = 4.291, Mehrfachnennungen) Quelle: Onlinebefragung Krefeld Fischeln, Auswertung Stadt-und Regionalplanung Dr. Jansen 2021 Abbildung 10: Wünsche für den Stadtteil Fischeln (n = 3.341, Mehrfachnennungen) Quelle: Onlinebefragung Krefeld Fischeln, Auswertung Stadt-und Regionalplanung Dr. Jansen 2021 16 Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH
Abbildung 11: Braucht Krefeld-Fischeln ein Bürgerzentrum(n = 1.586, Mehrfachnennungen) Quelle: Onlinebefragung Krefeld Fischeln, Auswertung Stadt-und Regionalplanung Dr. Jansen 2021 Krefeld-Fischeln – Dokumentation Online-Beteiligung 17
2.8 „Welche Funktion hat der Stadtpark aktuell 2.9 „Welche vorrangige Nutzung sollte künftig für Sie, wie nehmen Sie ihn wahr?“ der Stadtpark haben, wenn er umgestaltet wird?“ Insgesamt wurden zur Bedeutung des Stadtparks 1.654 Nennungen mit Mehrfachnennungen gezählt Die Verteilung der insgesamt 1.601 abgegebenen (siehe Abbildung 12). Stimmen (mit Mehrfachnennungen) zu dieser Frage ist in Abbildung 13 dargestellt. Hier bilden „Mir gefällt der Stadtpark, so wie er ist“ mit 359 Stimmen sowie „Ich gehe gerne dort spazie- Unter den gewünschten künftigen Nutzungs- ren“ mit 350 Stimmen die wichtigsten Antwortkate- schwerpunkten dominiert der Wunsch nach einem gorien. Die Antwort „Er ist für mich ein Ort der Ort zum Erholen, für Ruhe und Natur mit 606 Stim- Erholung“ mit jeweils 279 Stimmen liegt im Mittel- men. Es folgen mit 521 Nennungen der Wunsch feld der Nennungen nach einem Ort zum innovativen Spielen und vielfäl- tigen Sport machen. Weitere 474 Nennungen er- „Ich nutze den Stadtpark nicht, weil dort nichts hielt der Wunsch nach einem Ort zum Begegnen, Interessantes für mich angeboten wird“ wurde 279 zum Feiern und für Veranstaltungen. Mal angekreuzt. Am wenigsten Zustimmung haben mit 209 Nennungen „Der Stadtpark soll verändert werden“ sowie mit 208 Stimmen „Ich nutze den Stadtpark nicht, weil ich zu weit entfernt wohne“ erhalten. 18 Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH
Abbildung 12: Funktion und Wahrnehmung des Stadtparks (n = 1.654, Mehrfachnennungen) Quelle: Onlinebefragung Krefeld Fischeln, Auswertung Stadt-und Regionalplanung Dr. Jansen 2021 Abbildung 13: Vorrangige künftige Nutzung des Stadtparks (n = 1.601, Mehrfachnennungen) Quelle: Onlinebefragung Krefeld Fischeln, Auswertung Stadt-und Regionalplanung Dr. Jansen 2021 Krefeld-Fischeln – Dokumentation Online-Beteiligung 19
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Drittes Kapitel Qualitative Auswertung der interaktiven Karte
3 Qualitative Auswertung der Im Bereich der Kölner Straße wurden 13 Wünsche interaktiven Karte und Anregungen in der interaktiven Karte zum Thema Grünflächen eingetragen. Diese beziehen Nachfolgend werden die Ergebnisse der interakti- sich zum einen auf eine stärkere Begrünung. Zum ven Karte zu den folgenden Schwerpunkten ausge- anderen wird angeregt, die in der Vergangenheit wertet. gefällten Bäume wieder neu zu pflanzen. Für dieses Vorhaben sollen die bereits bestehenden Beete Grünflächen genutzt werden. Für die verschiedenen Plätze an Erreichbarkeit der Kölner Straße, wie zum Beispiel an der Ecke Einzelhandel, Dienstleistung und Gastronomie Anrather Straße, wünschen sich die Bürger*innen Wohnen und Leben mehr Begrünung und Gestaltungselemente wie Bildung und Soziales Springbrunnen oder Blumenbeete. 3.1 Grünflächen Einen weiteren räumlichen Schwerpunkt bildet die In der interaktiven Karte wurden zum Themenbe- Grünfläche am Weidenröschenweg. Die neu errich- reich „Grünflächen“ über 180 Anregungen und tete Kita wird von den Bürger*innen kontrovers Ideen eingebracht. diskutiert. Der Neubau einer Kita findet grundsätz- An vielen Stellen im Stadtteil wünschen sich die lich Zustimmung, der Wegfall der Freifläche für Menschen eine stärkere Begrünung und den Erhalt Kinder wird kritisiert. von Grünflächen. Darunter fallen insbesondere Flächen für Kinder und Jugendliche zum Spielen und Eine weitere wichtige Naherholungsfläche für die Sport machen. Als konkrete Standorte werden die Fischelner Bevölkerung ist das Fischelner Bruch. Die Grünfläche am Golddistelweg, am Weidenröschen- Bürger*innen heben in zwölf Beiträgen die positive weg sowie im Gewerbepark Fichtenhain genannt. Bedeutung des Fischelner Bruchs als grüne Lunge Im Bereich der Dohmenstraße/Ecke Kütterheide und Frischluftschneise für den gesamten Stadtteil wünschen sich die Bewohner*innen eine Streu- hervor. Darüber hinaus kann die Aufenthaltsqualität obstwiese. des Fischelner Bruchs durch die Anpflanzung weite- rer Bäume gesteigert werden. Im Allgemeinen soll Einen räumlichen Schwerpunkt im Themenfeld der vorhandene Charakter der Naturlandschaft des „Grünflächen“ bildet der Stadtpark mit 26 Beiträ- Fischelner Bruchs beibehalten werden. gen, der aus Sicht der Teilnehmenden umgestaltet werden sollte. Besonders positiv wurden die Ideen zur Erweiterung des bestehenden Wegenetzes bewertet. Es soll ein Rundweg um den Stadtpark entstehen. Ebenfalls viel Zuspruch erhielten die Wünsche nach Sportflächen für alle Altersklassen, Spielbereiche für Kinder sowie eine Verbindung der beiden Parkteile durch eine Brücke über den Teich. Im Gegensatz dazu wurde vielfach auf frei herum- laufende Hunde außerhalb der Hundewiese auf- merksam gemacht und dass sie stören. Im Zuge der Umgestaltung wünschen sich viele Bürger*innen eine Umzäunung der Hundewiese. Krefeld-Fischeln – Dokumentation Online-Beteiligung 23
Die Teilnehmenden bekunden in ca. 20 Anregungen Darüber hinaus gab es Hinweise bzgl. der Möblie- ihre Sorge über die geplanten Neubaugebiete Plan- rung sowie zur Errichtung weiterer Kotbeutel-Spen- ker Heide und Wohngebiet Süd/West. der auf allen Grünflächen; auch mehr Abfalleimer wurden gewünscht. Neben den geplanten Neubaugebieten wurden die verschiedenen Seen in über zehn Beiträgen kom- Für das Waldstück an der Fichtenhainer Allee kön- mentiert. Die Teilnehmenden wünschen sich eine nen sich einige Bürger*innen eine weitere Auffors- allgemeine öffentliche Zugänglichkeit der Seen für tung vorstellen, um den vorhandenen kleinen Wald die Bevölkerung. Des Weiteren äußern zahlreiche weiter zu stärken; an der Kölner Straße wünschen Bürger*innen das Bedürfnis, die Seen für sportliche sich die Bürger*innen mehr Bäume entlang der Aktivitäten wie Wasserski oder Stand-up-Paddling Straße. zu nutzen oder die Eröffnung eines Surfparks auf einem der vorhandenen Seen. Abbildung 14: Einträge in der interaktiven Karte zum Thema „Grünflächen“ Quelle: https://open-werkstadt.de/projekte/fischeln/uebersicht_karte_ergebnis.php 24 Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH
3.2 Erreichbarkeit radwegs ab Grundend in Richtung Görgesheide In der interaktiven Karte zählt die Kategorie „Mobi- entlang der K-Bahn erhielten viel Zuspruch. Zudem lität“ mit über 300 Anmerkungen zu den am stärks- wünschen sich die Teilnehmenden einen Fuß- und ten genutzten. Dabei lassen sich sowohl themati- Fahrradweg für den Strümper Weg. Ferner wurde sche als auch räumliche Schwerpunkte ausmachen. der Idee, breitere Fahrradwege zwischen dem Rat- haus und dem Marienplatz entlang der Hafelsstraße Ein wichtiges Themenfeld bildet die geplante Orts- zu installieren, mit über 40 Likes zugestimmt. Wei- umgehung, die für zahlreiche Bürger*innen im Hin- tere Hinweise beziehen sich auf mehr Fahrradstell- blick auf das Neubaugebiet Planker Heide und das plätze im Zentrum, die Erneuerung des Fahrradwegs geplante Gwerbegebiet essenziell ist. Die Bür- entlang der Hafelsstraße sowie einen breiteren ger*innen wünschen sich in 56 Beiträgen die Fertig- Fahrradweg auf der Kimplerstraße in Höhe Breuers- stellung der Umgehungsstraße vor Baubeginn des hofstraße und Erkelenzer Straße. Kritisiert wurde Wohn-und Industriegebiets. Eine kontrovers bewer- die gefährliche Situation für Fahrradfahrer*innen tete Anmerkung schlägt vor, die Umgehungsstraße auf der Kölner Straße. als Verbindung zwischen der Johannes-Blum-Straße und der Hafelsstraße zu nutzen. Für zahlreiche Teil- Eine weitere Idee betrifft die Rosenstraße, die auf- nehmende ist eine Umgehungstraße schon jetzt grund der zu geringen Straßenbreite für Fußgänger- nötig, um den Ortskern vom hohen Verkehrsauf- und Radfahrer*innen gefährlich zu passieren ist. kommen zu befreien. Teilnehmende äußerten den Wunsch, den Pkw-Ver- Einen ganz zentralen räumlichen Schwerpunkt bil- kehr über die Marienstraße und An de Welt umzu- det im Themenfeld „Mobilität“ die Kölner Straße leiten. mit 33 Einträgen. Dabei wird auf den Verlust von Aufenthaltsqualität für Fußgänger*innen entlang Darüber hinaus wurde auf zu hohe Kfz-Geschwin- der Kölner Straße hingewiesen. Des Weiteren wur- digkeiten hingewiesen und der Wunsch nach Ver- de angeregt, die Kölner Straße für den Durchgangs- kehrsberuhigung an bestimmten Straßenabschnit- verkehr zu sperren, um die Straße wieder attrakti- ten in 18 Beiträgen geäußert. Zu den Standorten ver zu gestalten. Allgemein kritisieren die Bür- zählen unter anderem die Marienstraße, die An- ger*innen in zehn Beiträgen mit teilweise über 80 rather Straße sowie der Golddistelweg. Ferner kam Likes das hohe Aufkommen an Durchgangsverkehr der Wunsch auf, an Straßen wie der Hafelsstraße, im Zentrum von Fischeln. Dadurch werden ver- Erkelenzer Straße und Dohmenstraße die Auswei- schiedene Bereiche wie zum Beispiel die Kreuzung sung einer der Tempo-30-Zone zu prüfen. am Rathaus überlastet. Darüber hinaus wurden die fehlenden barrierefrei- Neben der verkehrlichen Entlastung spielt die en Fußgängerwege in acht Beiträgen kritisiert und Attraktivierung des Stadtteils für den Fahrradver- im Allgemeinen mehr Barrierefreiheit gerade im kehr eine bedeutende Rolle. Allgemein zeichnet sich Zentrum von Fischeln gewünscht. Unter anderem dabei der Wunsch nach einem Ausbau der Fahr- werden in diesem Kontext die Bus- und Bahnhalte- radwege und der Abstellmöglichkeiten ab. Beson- stelle Fischeln Rathaus, die Haltestelle Eichhorn- ders viel Zustimmung erhielten 13 Einträge, die straße sowie der Fußweg Ecke Kimpler Straße/ einen durchgehenden und sanierten Fahrradweg Kölner Straße erwähnt. Die Teilnehmenden merken entlang der Willicher Straße forderten. Auch eine zudem die zu hohen Bordsteine an der Erkelenzer Verbesserung der Situation für Radfahrende an der Straße an. Anrather Straße und eine Verlängerung des Fahr- Krefeld-Fischeln – Dokumentation Online-Beteiligung 25
Beim ÖPNV wird für die K-Bahn-Linien U 70 und dem Gehweg entlang der Rosenstraße bemängelt, U 76 vielfach eine Taktverkürzung zwischen Düssel- was oftmals zu einer Behinderung der Fußgänger*- dorf und Krefeld gewünscht. Die Idee, eine Busver- innen führt. Eine ähnliche Situation beschreiben die bindung zum Düsseldorfer Norden herzustellen, traf Bürger*innen für die Kölner Straße. Dazu wünsch- mit über 15 Likes bei den Teilnehmenden auf Zu- ten sich einige Teilnehmende ein unterirdisches stimmung. Auch die Anmerkungen, die Busverbin- Parkhaus. dungen enger zu takten sowie eine ÖPNV-Verbin- dung bis ins Zentrum von Osterath herzustellen, Weitere Anregungen in der interaktiven Karte be- erhielten viel Zustimmung. treffen Orte mit fehlenden Fußgängerüberwegen in Fischeln. Grundsätzlich machten die Teilnehmenden Zehn Beiträge betreffen Hinweise zum Parken im darauf aufmerksam, dass es in Fischeln zu wenig Stadtteil, u. a. auf dem Marienplatz. Hier wurde auf Zebrastreifen und Fußgängerampeln gibt. die oftmals überfüllten Parkflächen vor dem Bunker hingewiesen. Des Weiteren wurde das Parken auf Abbildung 15: Einträge in der interaktiven Karte zum Thema „Mobilität“ Quelle: https://open-werkstadt.de/projekte/fischeln/uebersicht_karte_ergebnis.php 3.3 Einzelhandel, Dienstleistung und Die Bürger*innen wünschen sich in über 15 Beiträ- Gastronomie gen ein vielfältigeres Einzelhandels- und Gastrono- In der Kategorie „Einkaufen und Nahversorgung“ mieangebot. Geschäfte fehlen beispielsweise in den äußerten die Teilnehmenden in über 90 Beiträgen Bereichen Bücher und Bekleidung sowie Kinder- ihre Anmerkungen und Wünsche auf der interakti- spielwaren, also den klassischen Innenstadt-Shop- ven Karte. ping-Sortimenten. Zudem werden Bäckereien sowie Bio-Geschäfte vermisst, was auf den Wunsch nach 26 Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH
höherwertigen Produkten in diesen Angebotsberei- tät für Einkaufende zu steigern. Der Wunsch nach chen hinweist. Darüber hinaus möchten die Teil- einer autofreien Kölner Straße wurde mit 35 Likes nehmende mehr Märkte im Zentrum von Fischeln. und 6 Dislikes überwiegend positiv bewertet. Bezüglich des gastronomischen Angebots im Orts- Eine weitere Idee der Teilnehmenden, die kontro- zentrum werden insbesondere Wünsche nach einer vers bewertet wurde, ist die Schaffung dezentraler größeren Vielfalt an Restaurants und Cafés, einer Einkaufsmöglichkeiten, um das Zentrum zu entlas- deutlich stärkeren Ausprägung der Außengastro- ten sowie die geplanten Wohngebiete mit zu ver- nomie am Marienplatz sowie einer Eisdiele deutlich. sorgen. Die Teilnehmenden empfehlen hier, am Auch wurde in einem Beitrag die Einrichtung attrak- Rande des Neubaugebiets Fischeln-Südwest einen tiver Gastronomie für Jugendliche gewünscht. Die Teil des Gebiets für Nahversorger zu nutzen, um die das gastronomische Angebot betreffenden Anre- zukünftige Bewohnerschaft vor Ort zu versorgen. gungen erhielten mit über 50 Likes besonders viel Zustimmung. Weitere Ideen im Themenbereich „Einkaufen und Nahversorgung“ sind die Eröffnung eines Herren- Kritisiert wurde in 13 Beiträgen der fehlende Shop- ausstatters sowie die Eröffnung einer Rewe- oder ping Charakter an der Kölner Straße; dort wünschen Edeka-Filiale. Zudem wurde auf leerstehende La- sich die Bürger*innen mehr Sitz- und Verweilmög- denlokale an der Remscheider Straße aufmerksam lichkeiten, um die Kölner Straße in ihrer Attraktivi- gemacht. Abbildung 16: Einträge in der interaktiven Karte zum Thema „Einkaufen und Nahversorgung“ Quelle: https://open-werkstadt.de/projekte/fischeln/uebersicht_karte_ergebnis.php Krefeld-Fischeln – Dokumentation Online-Beteiligung 27
3.4 Wohnen und Leben raum aufmerksam gemacht. Im Speziellen ist der Für den Themenbereich „Wohnen“ liegt in der in- Wunsch nach einem Mehrgenerationswohnangebot teraktiven Karte mit 37 von 124 Beiträgen ein aufgekommen; als möglicher Standort dafür wurde Schwerpunkt auf den Neubaugebieten im Stadtteil. die Eichhornstraße angrenzend an den Friedhof von Auf die Neubaugebiete wurde bereits in den voran- Fischeln genannt. Der Bau von weiterem Wohn- gegangen Kapiteln zu „Erreichbarkeit“ und „Grün- raum für ältere Menschen zählt mit acht Beiträgen fläche“ eingegangen. Die Hinweise betreffen insbe- zu einem relevanten Thema für die Lebenszufrie- sondere die Sorge vor dem Verlust des Dorfcharak- denheit im Stadtteil. Die Teilnehmenden wünschen ters sowie wiederholt einen Rückgang der Grünflä- sich zentrumsnahe Wohnflächen, die Platz für ältere chen und eine Zunahme des Verkehrsaufkommens. Menschen bieten. Zudem werden in 13 Beiträgen neben der Gestal- Daneben werden aufgrund einer starken Lärmbeläs- tung der geplanten Projekte auch die steigenden tigung weitere Lärmschutzmaßnahmen an der Au- Wohnkosten kritisiert. Gleichwohl wird mit viel tobahn A 44 sowie zwischen dem Osterather Weg Zustimmung auf den Bedarf an günstigem Wohn- und der Kölner Straße gefordert. Abbildung 17: Einträge in der interaktiven Karte zum Thema „Wohnen“ Quelle: https://open-werkstadt.de/projekte/fischeln/uebersicht_karte_ergebnis.php 28 Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH
3.5 Bildung und Soziales Das zweite relevante Thema betrifft den Neubau Interaktive Karte der Kita in der Kräutersiedlung. Hier wird insbeson- Im Themenbereich „Soziale Infrastruktur“ vermerk- dere die Politik in Krefeld-Fischeln aufgefordert, das ten die Teilnehmenden 90 Beiträge mit Wünschen Projekt mehr zu unterstützen und den Interessen und Anmerkungen. In einem Beitrag wurde der von Familien nachzukommen. Die Bewertungen zu Wunsch nach einer weiteren Ausrichtung des diesem Thema sind überwiegend positiv (82 Likes), Schützenfests St. Martin und der Kirmes auf dem jedoch gibt es auch eine nicht geringe Zahl an nega- Marienplatz geäußert. Dieser Beitrag erhielt in der tiven Bewertungen (47 Dislikes). Kategorie „Soziale Infrastruktur“ die meisten positi- ven Bewertungen mit über 200 Likes. In zwölf Beiträgen, die positiv bewertet wurden, haben die Teilnehmenden den Wunsch geäußert, In weiteren 14 Beiträgen wünschen sich die Teil- den Glasfaserausbau in Krefeld-Fischeln voranzu- nehmenden eine stärkere Gestaltung und Nutzung treiben. Dabei soll es für alle Bürger*innen die Mög- des Marienplatzes. Insbesondere werden erneut lichkeit geben, einen Glasfaseranschluss zu nutzen. mehr Außengastronomie sowie ein Bürgerzentrum gefordert. Die Bürger*innen stellen sich zukünftig Weitere Themen sind der Ausbau und die Instand- einen belebteren Marienplatz vor. haltung der Schulen, mehr Kapazitäten der Gesamt- schulen sowie dezentrale Plätze, an denen sich Jugendliche aufhalten können. Abbildung 18: Einträge in der interaktiven Karte zum Thema „Soziale Infrastruktur“ Quelle: https://open-werkstadt.de/projekte/fischeln/uebersicht_karte_ergebnis.php Krefeld-Fischeln – Dokumentation Online-Beteiligung 29
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Viertes Kapitel Fazit
32 Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH
4 Fazit Ein besonderer Bedarf wird bei der Gestaltung des Stadtparks als Ort zum Erholen, für Ruhe und Natur Mit der online - Beteiligung wurden deutlich mehr gesehen. Aber auch bei der Aufwertung und Ergän- Bürger*innen angesprochen, als das in einer Prä- zung der Spiel- und Sportangebote sowie bei der senzveranstaltung möglich gewesen wäre. Die Onli- Schaffung von Angeboten für Jugendliche sehen ne-Beteiligung bildet ein repräsentatives Bild der viele Teilnehmende Handlungsbedarfe. Bürger*innen Fischelns ab, auch wenn die Jugendli- chen unterrepräsentiert sind (2 %). Das Angebot an sozialer Infrastruktur wird von der Mehrheit der Befragten positiv bewertet. Schwä- Die Mehrheit der befragten Bürger*innen schätzt chen gibt es laut den Befragten im Bereich der Be- die Lebensqualität in Fischeln positiv ein. Es besteht treuung von unter 3-jährigen Kindern sowie bei der Wunsch, dass das vorhandene gute Zusammen- Angeboten und Treffpunkten für Jugendliche. leben erhalten bleibt. Viele Befragte äußerten je- doch die Befürchtung, dass sich Fischeln durch den Die Anbindung an MIV und ÖPNV sehen die Befrag- Wohnungsneubau zu einer Stadt ohne Natur und ten positiv. Allerdings kritisieren sie die zunehmen- Freiräume entwickelt und der dörfliche Charakter de Verkehrsbelastung, vor allem im Bereich der weiter verloren geht. Daher wird in Bezug auf den Kölner Straße und Hafelsstraße, wo sich oft Rück- Neubau für eine stadtteilgerechte Größe der Gebie- staus bilden und lange Wartezeiten entstehen. te sowie einen angemessenen Ausbau der Infra- Sowohl im Ortszentrum als auch in den Wohnberei- struktur plädiert. chen werden Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung Der Ortskern und die Aufenthaltsqualität werden gefordert. Die geplante Umgehungsstraße wird von vielen Bürger*innen unterschiedlich einge- daher von vielen Befragten positiv bewertet und schätzt, allerdings wird eine negative Bewertung für soll schnellstmöglich umgesetzt werden. Auch die das Ortszentrum durch den bestehenden und an- Gestaltung der ÖPNV-Haltestellen im Zentrum wird steigenden Durchgangsverkehr sowie abnehmende bemängelt. Um die Verkehrswende in Fischeln zu Einzelhandels- und Gastronomieangebote abgege- ermöglichen, fordern und befürworten viele Befrag- ben. Zur Stärkung des Ortszentrums schlagen die te einen Ausbau des ÖPNV- sowie insbesondere des Befragten eine Konzentration des Handels, eine Fuß- und Radwegenetzes. größere Branchenvielfalt sowie eine Attraktivierung der gastronomischen Angebote, vor allem der Au- Ein weiterer Wunsch ist ein Bürgerzentrum zur ßengastronomie, vor. Auch eine attraktivere Gestal- Stärkung der Gemeinschaft sowie als Veranstal- tung der Kölner Straße und angrenzender Bereiche tungs- und Begegnungsort für alle Altersklassen. mit mehr Sitz- und Aufenthaltsmöglichkeiten sowie Bepflanzung wird gewünscht. Die landwirtschaftlichen Flächen und die Nähe zur Natur werden von den Befragten als große Stärke des Stadtteils angesehen. In Bezug auf Frei- und Naturräume steht für eine Vielzahl der Befragten die Aufwertung der vorhandenen Grünflächen, die Anlage und Ergänzung neuer Grünflächen mit blü- hender und vielseitiger Bepflanzung sowie die Pflanzung schattenspendender Bäume im Ortszent- rum im Vordergrund. Krefeld-Fischeln – Dokumentation Online-Beteiligung 33
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