Krise und Resilienz - Architektenkammer Berlin

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Krise und Resilienz - Architektenkammer Berlin
BERLIN   [DAB REGIONAL]

Krise und Resilienz
Was von 2020 bleibt

Text: Louis Back und Bilder: Stefan Dauth

U
            nd plötzlich war alles anders.        und zum Internationalen Congress Centrum          neue Akzente gegeben. Sie scheint auch in ei-
            Noch im Februar hatte es ausge-       Berlin ICC) diskutierten im Livestream; und       ner Pandemie die beste Option, und noch er-
            sehen, als sei 2020 sicher auf        seit März twittert die Kammer.                    strebenswerter, wenn neben kurzen einmal
            die Schiene gesetzt, die großen                                                         weniger Wege vonnöten sind. Die Befürwor-
Themenbögen des Architekturjahres auf-            Wirtschaften in der                               ter einer Mobilitätswende ergriffen die Chan-
gespannt: der Kampf um HOAI und auskömm-                                                            ce, Nägel mit Köpfen zu machen. Fast über
liche Entgelte etwa oder die nächsten 100 Jah-
                                                  Pandemie                                          Nacht tauchten Pop-up-Radwege auf, wurden
re Groß-Berlin. Dann kam die Pandemie.            Dabei war der Kahlschlag im Kalender noch         von den Gerichten kassiert und dann doch
                                                  die geringste Sorge. Schon im April spürten       wieder zugelassen. Auch der Baukulturbericht
                                                  neun von zehn Berliner Architekturbüros die       2020/2021 zum öffentlichen Raum hätte
Ab ins Virtuelle                                  wirtschaftlichen Folgen des Virus. Rund die       kaum zur besseren Zeit erscheinen können als
Als erstes traf es die Events. Reihenweise wur-   Hälfte (mehr als in jedem anderen Bundes-         in diesem Sommer, der allen den Wert des
den sie abgesagt und verschoben: das Festi-       land) brauchte finanzielle Hilfen. Drei Frage-     Draußen in der Stadt vor Augen führte.
val Women in Architecture samt der Ausstel-       runden zu Corona, um die die Bundesarchi-
lung „Frau Architekt“, der Architekturpreis       tektenkammer ihre Online-Umfrage erweiter-        Ausgebremste
Berlin oder die Architekturbiennale in Vene-      te, zeigten aber auch: Die Architekturszene ist
dig. Anderes (wie die Triennale der Moderne       resilienter als gedacht. Die ganz großen Ängs-
                                                                                                    Immobilienmärkte
oder die Metropolengespräche des AIV) gin-        te der ersten Corona-Welle haben sich nicht       Bis September ging die Neuvermietung von
gen ins digitale Exil.                            bestätigt; mit jedem Durchgang hellten sich       Handelsflächen in Berlin um 24, bundesweit
   Die Kammer kam glimpflich davon: Das            Lage und Stimmung ein klein wenig auf. Auch       sogar um 40 Prozent zurück. Auch Hotellerie,
Kammerforum zur HOAI ging im Februar un-          personelle Konsequenzen hatte die Krise nur       Gastronomie und Büroimmobilien hatten es
behelligt über die Bühne. Auch die Eröffnung      selten. Mittendrin machte im Juli die neu ge-     schwer: Wie viel Büromiete muss sein, wenn
der da! gelang (gerade so) vor Torschluss.        regelte HOAI aus Mindestsätzen „Basissätze“.      das Home-Office sich als Alternative bewährt?
Danach hieß es umplanen, findig bleiben,           Sage noch einer, Sprache sei unschuldig. Als      fragte sich manche Geschäftsleitung. Und
Ausdauer zeigen: Der Tag der Architektur          Trost bleibt immerhin: Die HOAI wurde im          doch wurden Bürobauten fertig, die das
fand in Berlin (wie sonst nur in Sachsen) vor     Grundsatz bestätigt.                              Stadtbild prägen: der Axel-Springer-Campus
Ort statt. Das Kammerforum zur Künstlichen                                                          von OMA Office for Metropolitan Architecture
Intelligenz KI traf sich in Kleingruppen. Nur                                                       etwa oder der Cube von 3XN Architects aus
Architekturquartett und Sommerfest fielen          Leere Straßen, volle Parks                        Kopenhagen.
aus. Der Rest fand neue Wege im Netz: Aus         Weniger Pkw, leere Busse, aber ein Lieferwa-         Auf dem Wohnungsmarkt waren die Wir-
Seminaren wurden Webinare; zwei Podien            gen am anderen – was sich auf den Straßen         kungen verzwickter. Die Angebotsmieten san-
mit dem Landesdenkmalamt (zur IBA 84/87           tat, hat der Diskussion um die dichte Stadt       ken in Berlin um 10 Prozent. Was davon lag

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                                                                                                an Corona, was am Mietendeckel? Ob letzte-
                                                                                                rer sich bewährt, bleibt noch offen – genau
                                                                                                wie die Frage, ob er verfassungskonform ist.
                                                                                                Sicher ist dagegen: Die sechs kommunalen
                                                                                                Wohnungsgesellschaften Berlins stellten 2020
                                                                                                mit rund 6.500 neuen Wohnungen ein Drittel
                                                                                                weniger fertig als geplant.

                                                                                                Hemmschuh Verwaltung
                                                                                                Ein Hindernis war ausgerechnet ihr Gesell-
                                                                                                schafter: das Land. Es knirschte in Berlins Bau-
                                                                                                behörden – und das nicht etwa, weil Sebasti-
                                                                                                an Scheel Katrin Lompscher im Senatorenamt
                                                                                                ablöste: Defizite der Verwaltung in Sachen Di-
                                                                                                gitalisierung waren es, die viele Vorhaben aus-
                                                                                                bremsten. An öffentlichen Projekten lief am
                                                                                                ehesten noch, was schon angeschoben war:
                                                                                                der zweite Wettbewerb zur Komischen Oper
                                                                                                etwa, den kadawittfeldarchitektur für sich ent-
                                                                                                schied, oder die Schulbauoffensive, die auf re-
                                                                                                duzierter Flamme weiterköchelte.

Smartes Bürogebäude: Cube Berlin des dänischen Büros 3XN von Maedebach & Redeleit Architekten   Berlins langer Atem
                                                                                                Zum Inbegriff einer Planung, die sofort auf
                                                                                                Bedarf und Bedürfnisse reagiert, wurden der-
                                                                                                weil die zwei Wochen, die ein Klinikneubau im
                                                                                                fernen Wuhan brauchte. Heinle, Wischer und
                                                                                                Partner Freie Architekten schafften dasselbe
                                                                                                in der Messehalle 26 in genauso rekordver-
                                                                                                dächtigen vier Wochen.
                                                                                                   Das meiste aber gart in Berlin länger. Sehr
                                                                                                viel länger. Beinahe verschämt eröffnete nach
                                                                                                fast 15 Jahren Bauzeit der Flughafen BER,
                                                                                                ehe am 8. November die letzte Maschine von
                                                                                                Tegel abhob. Am Barbaratag (Schutzpatronin
                                                                                                der Tunnelbauer) absolvierte die U5 zwischen
                                                                                                Alexanderplatz und Brandenburger Tor ihre
                                                                                                Jungfernfahrt: 25 Jahre nach Planungsbe-
                                                                                                ginn. Der Mauerpark wurde im Juni nach
                                                                                                28 Jahren fertig. Und im Dezember eröffnete
                                                                                                – 26 Jahre nach dem ersten Wettbewerb zur
                                                                                                Schlossinsel – das Humboldt Forum.

                                                                                                Zeitenwende
                                                                                                Dass aus der Work-Life-Balance 2020 die
                                                                                                Work-Life-Kollision wurde, ließ selbst weniger
Endlich in der Luft: Terminal 1 im Flughafen Berlin Brandenburg von gmp Architekten mit dem     Mutige erkennen: Nicht nur im Wohnungsbau
schwebenden „Magic Carpet“ von Pae White                                                        braucht es eine Zeitenwende im Bauen, weg

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Krise und Resilienz - Architektenkammer Berlin
BERLIN                                                                                                                 AKTUELLES    [DAB REGIONAL]

vom Formalen hin zur Funktion, vom Fixierten
zur Flexibilität, vom Neu- zum Weiterbauen
und vom selbstverliebt Stilistischen zur Verant-
wortung für Mensch und Umwelt. Den neuen
Wegen des Architekturschaffens, die das be-
dingt, spürte der Bauwelt Kongress unter dem
Titel „Robust“ nach. Und die Kammer lotete im
November aus, wo Normen ein Gewinn und
wo sie Unfug sind. Im Grunde nämlich fehlt nur
der Wille, umzusetzen, was Architektinnen und
Architekten längst an Lösungen erarbeitet ha-
ben. Wenn die Pandemie dazu beiträgt, diesen
Innovationsstau aufzulösen, hätte sie sogar ei-
ne (kleine) lichte Seite.

Umkämpfte Baudenkmale
Meistdiskutiertes Bauwerk war 2020 der Mäu-
sebunker von Gerd und Magdalena Hänska.
Am Ende kam er mit einer Galgenfrist bis 2021
davon. Zeit, gründlicher zu überlegen, ist ja nie
schlecht investiert. Die Friedrichwerdersche
Kirche eröffnete wieder als Museum. Der Fried-
richstadt-Palast erhielt seine Denkmalsweihen.      Deutscher Hochschulbaupreis: Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch von O&O Baukunst mit der
Und das Jugendzentrum Tiergarten von Neu-           Skulptur „Eine Frage des Standpunktes“ von Felix Johannes Hermann Stumpf
mann Grötzebach Plessow oder die Villa von
Marlene Moeschke-Poelzig im Westend waren
nur zwei Fälle, in denen mehr Nachdenken si-
cher angebracht gewesen wäre.

Testfeld neue Quartiere
Eine Chance, den Neuanfang zu proben, bot
eine ganze Reihe neuer Quartiere, die 2020
die Nachrichten füllten. Am Haus der Statistik
testeten Pionierprojekte komplexe Stadtent-
wicklung und andere Formen, miteinander zu
gestalten. Im Januar entschieden SMAQ mit
Man Made Land und Barbara Schindler das
städtebauliche Verfahren zum Dragoner-Are-
al für sich; kurz darauf gewann (mit dem
Wettbewerbserfolg von Ortner & Ortner Bau-
kunst mit capattistaubach Landschafts-
architekten) erst der Städtebau und ein paar
Monate später (mit dem Siegerentwurf von
ROBERTNEUN Architekten für zwei Bürobau-
ten) auch die Architektur der Siemensstadt
2.0 Kontur. Außerdem entschied sich der
Städtebau der Neuen Mitte Tempelhof
(TELEINTERNETCAFE Architektur und Urba-             Kommunaler Lichtblick: Wohnanlage Briesestraße von EM2N Architekten für die landeseigene
nismus mit Treibhaus Landschaftsarchitektur),       Stadt und Land Wohnbauten-Gesellschaft

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Krise und Resilienz - Architektenkammer Berlin
[DAB REGIONAL]    AKTUELLES                                                                                             BERLIN

   des Campus Weißensee (MLA+ mit Lohrengel                                                                    Mut zur Facette:
   Landschaft) und des Georg-Knorr-Parks                                                                       Fassade des
   Marzahn (David Chipperfield Architects mit                                                                   verglasten Atriums im
   Wirtz International Landscape Architects).                                                                  Axel-Springer-Neubau
                                                                                                               von OMA

   Nachwachsende Zukunft
   Mit Holz zu bauen hat sich durchgesetzt. Am
   Südkreuz entsteht die riesige Vattenfall-Zen-
   trale von TCHOBAN VOSS ARCHITEKTEN als
   Holzhybridbau. Die Bauten von ROBERTNEUN
   Architekten für die Siemensstadt setzen auf
   dieselbe Bauweise. In Tegel wächst ab 2021
   im 5.000 Wohnungen großen Schumacher
   Quartier der – laut RBB – „weltweit größte
   Kiez der Holzhäuser“. Den Deutschen Nach-
   haltigkeitspreis Architektur erhielt das Heil-
   bronner Holzhochhaus von Kaden+ Lager. In
   der neuen Kategorie Design ging ein weiterer
   Preis nach Berlin: an Partner und Partner Ar-
   chitekten für ihren Woodscraper. Und unter
   holzatlas.berlin findet man seit kurzem viel
   mehr gute Beispiele.

                                                                                    Aber welche Stadt
                                                                                    wollen wir?
                                                                                    Wie die Stadt von morgen aussehen muss, ist
                                                                                    mit all dem noch nicht beantwortet. Die Aka-
                                                                                    demie der Künste spürte der Frage mit der
                                                                                    Ausstellung „urbainable | stadthaltig“, der Ar-
                                                                                    chitekten- und Ingenieurverein (AIV) mit dem
                                                                                    städtebaulichen Ideenwettbewerb Berlin 2070
                                                                                    nach. Und die Kammer? Ging die Sache kon-
                                                                                    sequent an und startete gemeinsam mit den
                                                                                    Kolleginnen und Kollegen im Nachbarland,
                                                                                    was die Politik bislang nicht schaffte: die Initi-
                                                                                    ative zu einer IBA Berlin-Brandenburg, die sich
                                                                                    den großen Zukunftsthemen widmet. Dem
                                                                                    kann man nur Erfolg wünschen.                 ‡

Europacity im Werden: Wohnblock am Nordbahnhof von Cramer Neumann Architekten mit
capattistaubach Urbane Landschaften

   6                                                                                                                       DAB 02·21
Krise und Resilienz - Architektenkammer Berlin
BERLIN                                                                                                              AKTUELLES   [DAB REGIONAL]

Die Zukunft der Kammer                                                        AfA – Aktiv für Architektur
aktiv mitbestimmen!                                                           Liebe Kolleg*innen, überlasst die Zusammensetzung der Vertreterver-
                                                                              sammlung nicht dem Zufall: Trefft Eure Wahl und gestaltet mit!
Neuwahl der Vertreterversammlung
                                                                              Unser agiles und interdisziplinäres Netzwerk AfA stellt sich zur Wahl
                                                                              und vertritt die Interessen unseres Berufsstands. Es besteht aus Mit-
Ab dem 12. Februar können alle Kammermitglieder bis zum 19. März              gliedern der Architektur, der Stadtplanung, der Landschafts- und der
2021 ihre Stimme abgeben und die Mitglieder der Vertreterversamm-             Innenarchitektur, mischt sich unabhängig und themenübergreifend ein
lung wählen. In diesem Jahr besteht erstmals die Möglichkeit einer            und kooperiert mit Partner*innen innerhalb und außerhalb der Kam-
Online-Wahl, um besonders einfach und bequem abzustimmen. Der                 mer.
Stimmzettel enthält alle Wahlvorschläge, die den Anforderungen der
Wahlordnung genügen, in ausgeloster Reihenfolge.                              Wir engagieren uns in flachen Hierarchien für:

Es ist die Abgabe einer Stimme möglich. Die Architektenkammer                  aktive Mitwirkung in Politik und Verwaltung
                                                                              ‡
Berlin nutzt für die Durchführung der Online-Wahl ein System, das das          die Initiative Architektur und Schule
                                                                              ‡
Wahlgeheimnis und die Wahlgrundsätze wahrt sowie höchste Sicher-               Baukultur durch die Mitgliedschaft im Rat für Stadtentwicklung
                                                                              ‡
heitsstandards einhält. Die Zugangsdaten für die Stimmabgabe wer-              Berlin
den von der Architektenkammer Berlin rechtzeitig an alle Wahlberech-           ein einfaches und sachgerechtes Baurecht
                                                                              ‡
tigten per Post versendet.                                                     faire Chancen im Vergaberecht für kleine und junge Büros
                                                                              ‡
    Sofern die Möglichkeit der Stimmabgabe per Briefwahl genutzt wer-          kollegiales und solidarisches Miteinander
                                                                              ‡
den möchte, können Briefwahlunterlagen angefordert werden. Wahl-               transparente und wirtschaftliche Verwendung unserer Mitglieds-
                                                                              ‡
briefe müssen bis Freitag, 19. März 2021, 15 Uhr in der Geschäftsstel-         beiträge
le eingegangen sein. Eine Stimmabgabe ist nur einmal möglich. Sollte           Nachhaltigkeit beim Planen und Bauen
                                                                              ‡
eine doppelte Stimmabgabe vorliegen, wird nur die Online-Stimme                Nachwuchsförderung bei der Plattform Nachwuchsarchitekt*innen
                                                                              ‡
gezählt.                                                                       eine schlanke Organisation der Architektenkammer
                                                                              ‡
                                                                               klare Positionierung für einen im Wandel befindlichen Berufsstand
                                                                              ‡
                                                                               eine starke Präsenz der Architektenkammer im Stadt- und Kultur-
                                                                              ‡
                                                                               leben
                                                                               den Diskurs mit der Stadtgesellschaft in der Gesprächsreihe Stadt-
                                                                              ‡
                                                                               WertSchätzen
                                                                               für mehr offene Wettbewerbe und Vielfalt
                                                                              ‡

Auf den nachfolgenden Seiten informieren Verbände, Vereine und In-            Nutzt Euer Stimmrecht und entscheidet für unsere Listen, wählt AfA –
itiativen über ihre Inhalte und Ziele. Sie wollen sich in der nächsten Ver-   Aktiv für Architektur:
treterversammlung wieder aktiv einbringen. Die Texte sind alphabe-            Zina Alkhiami, Yasser Almaamoun, Georg Balzer, Pauline-Antonia Bolle,
tisch sortiert und liegen inhaltlich außerhalb der redaktionellen Verant-     Dirk Bonnkirch, Roland Borgwardt, Fergus Burke, Thomas c Dehmel,
wortung. Auf der Internetseite der Architektenkammer Berlin finden             Ulrike Eichhorn, Sven Gleue, Max von Heckel, Nina Hell, Uta Henklein,
Sie weitere Informationen zur Wahl, auch zu den einzelnen Kandida-            Guntram Jankowski, Theresa Keilhacker, Elena Lauf, Achim Linde,
tinnen und Kandidaten, die dort vorgestellt werden.                           Bettina Longardt, Otto Metzner, Hans-Stefan Müller, Claudia Nier,
                                                                              Slavis Poczebutas, Dieter Rühle, Gudrun Sack, Stefan Schirmer,
p ak-berlin.de                                                                Johannes Stumpf, Dagmar Tanuschev, Elmar Torinus,
                                                                              Thomas Trautmann, Gergely Vörös, Alexander Walter, Lutz Walter,
                                                                              Fabian Woelki, Sylvia Zumstrull.

                                                                              Weitere Informationen:
                                                                              p architektenfuerarchitekten.de
                                                                              p aktivfuerarchitektur.de

DAB 02·21                                                                                                                                        7
Krise und Resilienz - Architektenkammer Berlin
[DAB REGIONAL]    AKTUELLES                                                                                                              BERLIN

    Architects4Future                                                      Architekten- und Ingenieurverein zu
                                                                           Berlin-Brandenburg (AIV)
1. BAUWENDE JETZT! Der Wahlvorschlag Architects4Future vertritt            Der Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg ist tradi-
   die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Bauwesen. Er stellt        tionsreich und zukunftsgewandt zugleich: Seit seiner Gründung 1824
   sich als neuer Vorschlag zur Wahl der Vertreter*innenversammlung        waren die berühmtesten Architekten Berlins unter den Mitgliedern.
   in der Architektenkammer Berlin und setzt sich für ein grundlegen-      Kernkompetenzen des AIV sind die wissenschaftliche Bearbeitung un-
   des Umdenken und elementare Änderungen im Bauwesensektor                serer Fachthemen, Fortbildungsveranstaltungen für unsere Mitglieder
   ein, um die Pariser Klimaschutzziele zu erreichen. Das Bauen und        und öffentliche Diskussionsveranstaltungen, die wesentlicher Bestand-
   Betreiben von Gebäuden hat weltweit den größten Anteil am Kli-          teil der Baukultur unserer Metropole sind. Die ca. 300 Mitglieder wer-
   mawandel. Wir müssen jetzt handeln!                                     den regelmäßig zu den Veranstaltungen und für sie kostenlose, von der
                                                                           Kammer anerkannten Fortbildungen eingeladen, bei denen nicht nur
2. Der Wahlvorschlag Architects4Future orientiert sich an den Zielen       die Netzwerke gepflegt, sondern die Probleme unserer Zunft bespro-
   und Forderungen der Bewegung Architects for Future Deutschland          chen und Lösungen diskutiert werden.
   e.V. und setzt sich verstärkt für den Erhalt des Baubestands ein, das
   Bauen mit gesunden und kreislauffähigen Materialien, das Vermei-        Neben vielen anderen Publikationen hat der AIV die wissenschaftliche
   den von Downcycling, die Einbeziehung von Grauer Energie in die         Buchreihe „Berlin und seine Bauten“ herausgegeben und arbeitet ak-
   Ökobilanzierung oder die Minimierung von Flächenversiegelung.           tuell an einer Neuauflage sowie parallel am Aufbau einer digitalen Ver-
                                                                           sion als Datenbank. Seit 160 Jahren lobt er den Schinkelwettbewerb
3. Unser Wahlvorschlag ist offen für alle und ausdrücklich multilateral    aus, bei dem junge Architektinnen und Architekten in Zusammenarbeit
   ausgerichtet, um die Kompetenz im Berufsstand zu stärken und die        mit Ingenieurinnen und Ingenieuren aktuelle städtebauliche, architek-
   Solidarität zu fördern. Wir bieten keine fertigen Lösungen an, son-     tonische und konstruktive Aufgaben lösen. 2020 hat der AIV anlässlich
   dern wollen eine Diskussion um die besten Konzepte anstoßen.            des 100. Geburtstages Groß-Berlins das Projekt „Unvollendete Metro-
       Jede und jeder kann gemäß den zeitlichen und fachlichen Mög-        pole“ gestartet, das programmatisch für die Arbeitsweise des AIV ist:
   lichkeiten mitarbeiten und sich an den internen Entscheidungspro-       Mit dem Ausstellungsteil „100 Jahre Groß Berlin“, dem „Blick nach
   zessen beteiligen.                                                      Europa“ auf unsere Partnerstädte Moskau, Wien, London und Paris und
                                                                           dem „Internationalen Städtebaulichen Ideenwettbewerb Berlin-Bran-
4. Der Wahlvorschlag Architects4Future sieht einen weiteren Schwer-        denburg 2070“ schauen wir interdisziplinär auf Vergangenheit, Gegen-
   punkt seiner Aktivitäten auch außerhalb der Architektenkammer.          wart und Zukunft des Städtebaus unserer Metropole. Dieser Wettbe-
   Wir suchen bewusst den Austausch und die Vernetzung mit allen           werb und die aktuell laufenden Metropolengespräche zeigen der Ber-
   Akteur*innen des Bauens und agieren auf wissenschaftlicher, wirt-       liner und Brandenburger Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Politik, wie
   schaftlicher und politischer Ebene. Klimaschutz und Nachhaltigkeit      wir unsere Metropolenregion in die Zukunft führen können.
   sehen wir als gesamtgesellschaftliche Aufgaben an, die nicht allei-         Als ältester und interdisziplinärster berufsständiger Verein Berlins
   ne aus unserer Berufsperspektive angegangen werden können.              ist der AIV Berlin-Brandenburg mit seinen Mitgliedern wichtiger Be-
                                                                           standteil der Vertreterversammlung und Partner der Architektenkam-
Weitere Informationen                                                      mer Berlin.
p architects4future.de

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Krise und Resilienz - Architektenkammer Berlin
BERLIN                                                                                                          AKTUELLES    [DAB REGIONAL]

Bund Deutscher Architektinnen und                                         Bund Deutscher Baumeister (BDB)
Architekten BDA, Landesverband Berlin e.V.
Der BDA Berlin arbeitet in der Architektenkammer Berlin seit ihrer        Der Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure e.V. (BDB)
Gründung aktiv und engagiert in allen Gremien. In der Vertreterver-       versteht sich als praxisnaher Berufsverband, der regelmäßig die wich-
sammlung stellen wir kontinuierlich die meisten Mitglieder und die bis-   tigsten aktuellen Themen aufgreift. Die interdisziplinäre Zusammenar-
herigen Präsidentinnen und Präsidenten.                                   beit von Architekt*innen und Ingenieur*innen sowie die Förderung des
                                                                          studentischen Nachwuchses zeichnen den Verband aus. Der BDB steht
Mit Bernd Tibes und den weiteren freischaffenden und angestellten/        für eine transparente öffentliche Auseinandersetzung zu allen Fragen
beamteten Kolleginnen und Kollegen wollen wir diese erfolgreiche Ar-      der Planungs- und Baukultur sowie eine nachhaltige und klimagerech-
beit gemeinsam fortsetzen. Wir wollen eine starke Kammer, die die In-     te Gestaltung unserer bebauten Umwelt.
teressen und Verantwortlichkeiten des Berufsstands in der Gesellschaft
wirksam vertritt, die anstehenden Herausforderungen entschlossen an-      Seit Gründung der Architektenkammer Berlin engagieren sich Mit-
geht, die die Kräfte im Schulterschluss mit Verbänden und anderen In-     glieder des Bundes Deutscher Baumeister, Architekten und Ingeni-
stitutionen bündelt und Relevanz in der politischen Diskussion erzielt.   eure e.V. (BDB) in der Vertreterversammlung und haben die erfolg-
                                                                          reiche Arbeit der Kammer maßgeblich mitgestaltet. Der BDB ist der-
Alle Kolleginnen und Kollegen unserer beiden Listen kommen aus der        zeit mit freischaffenden und angestellten Kolleg*innen in diesem
Praxis. Sie kennen die Herausforderungen des Berufsalltags sehr ge-       Gremium engagiert. Damit zählt die Vertretung berufspolitischer In-
nau und kämpfen tagtäglich für die Interessen unseres gesamten Be-        teressen zu den wichtigen Aufgaben des BDB.
rufsstands.
                                                                          Der BDB setzt sich für die Chancengleichheit bei Wettbewerben ein,
Für die Vertreterversammlung sehen wir die aktuell wichtigsten            insbesondere für die Förderung junger Architekt*innen. Neben der an-
Themen bei:                                                               gemessenen Honorierung von Planungsleistungen und der gerechten
‡ Klimaschutz – Das Haus der Erde – politisch handeln                    Vergütung angestellter Kolleg*innen fordern wir eine leistungsfähige
‡ Baukultur – als gesellschaftliche Aufgabe                              und fachkompetente, öffentliche Bauverwaltung. In der Kammer ste-
‡ angemessene Honorare – Planung ist wertvoll                            hen wir für die wirkungsvolle Vertretung berufspolitischer Interessen,
‡ Marktzugang – auch für kleine und junge Büros                          intensive Vernetzung, effiziente Ausschussarbeit, den stetigen Ausbau
‡ Digitalisierung – Einfluss behalten                                     der Fort- und Weiterbildung sowie eine wirtschaftliche Haushaltsfüh-
‡ Berufsbild – Architektinnen und Architekten als Generalisten           rung zur Sicherung tragbarer Beiträge für die Kammermitglieder.

Wir wollen uns engagieren und bitten um Ihre Stimme für eine unse-        Zur Kammerwahl 2021 tritt der BDB wieder jeweils mit einer Liste der
rer beiden Listen:                                                        freischaffenden sowie der angestellten/beamteten Architekt*innen an.
                                                                          Für die Fortsetzung unserer erfolgreichen Arbeit brauchen wir Ihr Ver-
Liste Freischaffende Architektinnen und Architekten BDA                   trauen – über Ihre Stimme für den BDB würden wir uns freuen!
Bernd Tibes, Timm Kleyer, Christine Edmaier, Susanne Sturm,
Anna Weber, Andreas Herschel, Friedhelm Haas,                             Dipl.-Ing. Anja Beecken, Architektin BDB
Benita Braun-Feldweg, Thomas Fiel, Ulrike Flacke, Katja Pfeiffer,         Dipl.-Ing. Andreas Rietz, Architekt BDB
Nataliya Sukhova, Wolfgang Thaeter, Paul Grundei
                                                                          Weitere Informationen
Liste Angestellte/Beamtete Architektinnen und Architekten BDA             p bdb-berlin.de
Ayhan Ayrilmaz, Philipp Dittrich, Wiebke Ahues, Dirk Weichselsdorfer,
Ramsi Kusus, Tristan Hans, Bernhard Freund

Nehmen Sie an den Wahlen teil und schenken Sie uns Ihr Vertrauen!

Weitere Informationen
p bda-berlin.de

DAB 02·21                                                                                                                                     9
Krise und Resilienz - Architektenkammer Berlin
[DAB REGIONAL]   AKTUELLES                                                                                                            BERLIN

bdia bund deutscher innenarchitekten                                     Landschaftsarchitektinnen und
                                                                         Landschaftsarchitekten des bdla
Der Landesverband des bdia Berlin-Brandenburg hat in den vergange-       Berlin-Brandenburg
nen dreieinhalb Jahren aktiv Berufspolitik und Selbstverwaltung in der
Berliner Architektenkammer mitgestaltet. Sowohl in Vertreterversamm-     Der bdla vertritt aktiv die Belange der Landschaftsarchitektur in der
lung, Vorstand und relevanten Gremien haben unsere Mitglieder und        Architektenkammer Berlin seit ihrer Gründung. Die langjährige berufs-
Kolleg*innen die Interessen unseres Berufsstands vertreten und disku-    politische Arbeit verdanken wir dem ganz besonderen persönlichen
tiert. Daran möchten wir verstärkt anknüpfen!                            Engagement unserer Kolleginnen und Kollegen. Es ist uns gelungen,
                                                                         unsere beruflichen Aspekte in über 20 Gremien, von der VV bis zum
Ermöglichen Sie uns, den ehrlichen und lebhaften Dialog auf Augen-       Vorstand, aktiv einzubringen und die politische Relevanz guter Land-
höhe mit den anderen Fachrichtungen zu vertiefen und uns für die Be-     schaftsarchitektur für die Resilienz von Stadt und Land kontinuierlich
lange einer besonderen Fachrichtung einzusetzen.                         zu steigern. Fragen der Gesundheit wie auch des Klimas stehen dabei
                                                                         nicht erst seit Covid19 im Fokus.
In Krisenzeiten und darüber hinaus wollen wir unsere Kräfte bündeln,
einstehen für Wettbewerbs- und Verfahrensbeteiligung, kämpfen für        Die Sicherung unserer Berufsausübung, auch für kleinere und Büros in
angemessene Honorierungen (HOAI) und die Bauvorlageberechtigung          Gründung, durch zugangsoffene Wettbewerbs- und faire Vergabever-
sichern. Wir möchten dazu beitragen, dass die Kammer agil und zu-        fahren wie deren auskömmliche Honorierung, bleibt stets im Blick. Di-
kunftsfähig wird. Die stärkere Anbindung an die nachfolgenden Gene-      gitaler Wandel wie die wachsenden Erwartungen an ein gutes Arbeits-
rationen und die Entwicklung hin zu einer ökologischen, klimafreund-     umfeld verändern unser Tätigkeitsumfeld und die Bürokultur. Im Rah-
lichen Bauwirtschaft sind uns dabei ein wichtiges Anliegen.              men einer Nachfolgeinitiative der AKB unterstützen wir die Entwicklung
                                                                         entsprechender Büro- und Arbeitsstrukturen.
Für eine auf allen Ebenen nachhaltige Entwicklung der Berliner Bau-
kultur ist unser Engagement unerlässlich. Von Außen nach Innen und       Die aktuelle HOAI-Änderung erfordert die Sicherung unserer Leistungs-
nach Außen zurück: Wir als Planerinnen und Planer im interdiszipli-      qualität. Wir kämpfen dafür, die Aufstellung von öffentlich-rechtlichen
nären, diskursiven Team der Fachrichtungen sind die richtigen An-        Planwerken und Bauvorlagen durch entsprechend beruflich Qualifizier-
sprechpartnerinnen und -partner für den verantwortungsvollen Um-         te gesetzlich zu regeln, etwa durch einen Berufsvorbehalt für freibe-
gang mit den Bauaufgaben dieser Stadt. Die damit einhergehende           rufliche Leistungen in der ökologischen, sozialen und baulichen Da-
Qualität des Planens und Bauens in der Verantwortung gegenüber           seinsvorsorge. Ein verbindlicher qualifizierter Freiflächenplan im Bau-
der Gesellschaft ist sowohl beruflich als auch im Ehrenamt unser Fun-     antrag ist ein geeignetes Instrument, um die bauliche Entwicklung vom
dament und Motor.                                                        Bestand bis zum Neubau klimatisch, ökologisch, funktional und räum-
                                                                         lich zu integrieren und das Gesamtvorhaben baukulturell aufzuwerten.
Helfen Sie uns mit Ihrer Stimme dabei, unsere Interessen in der Ver-     Dessen Einführung würde über Berlin hinaus ein wirksames Zeichen
treterversammlung der Architektenkammer Berlin weiterhin auf die         setzen.
Tagesordnung zu setzen.
                                                                         Der bdla tritt zur Wahl mit einer Liste angestellter Landschaftsarchi-
Listen des bdia Berlin-Brandenburg in der Reihenfolge der Aufstellung:   tektinnen und Landschaftsarchitekten u.a. mit Gil Ramer und Britta
                                                                         Deiwick sowie mit einer Freischaffendenliste u.a. mit Daniel Sprenger
Freischaffende Innenarchitekt*innen :                                    und Prof. Ulrike Böhm an. Wir haben noch einiges vor. Unser Programm
Wencke Katharina Schoger, Britta Weißer, Kerstin Heins,                  und unsere Kandidatinnen und Kandidaten finden Sie auf unserer In-
Juliane Moldrzyk                                                         ternetseite.

Angestellte Innenarchitekt*innen:                                        p bdla.de/landesverbaende/berlin-brandenburg
Andrea Männel

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BERLIN                                                                                                        AKTUELLES    [DAB REGIONAL]

INTERESSENGEMEINSCHAFT                                                 n-ails – Netzwerk von Architektinnen,
VERBANDSUNABHÄNGIGER ARCHITEKTEN                                       Innenarchitektinnen und Ingenieurinnen,
BERLIN                                                                 Landschaftsarchitektinnen und
                                                                       Stadtplanerinnen e.V.
Mit unserem IVAB-Wahlaufruf 2021 auf unserer Homepage
p ivab-architekten.de benennen wir die Hauptprobleme, denen sich
die Architektenkammer Berlin in den nächsten Jahren zu stellen hat.    Das Berliner Planerinnen-Netzwerk fördert seit 2004 die Sichtbarkeit
                                                                       von Planer*innen in der Baukultur. Wir setzen uns weiter für den gen-
Als verbands-ungebundene Interessenvertreter*innen setzen wir uns      derneutralen Auftritt der Architektenkammer ein, organisieren das Wo-
in den Gremien der AKB intensiv mit den ‚alltäglichen’ Problemen un-   men in Architecture Festival 2021 mit und engagieren uns für mehr Di-
seres Berufsalltags wie der HOAI und der Angemessenheit im Vertrags-   versität und Parität in der Baukultur.
& Haftungsrecht auseinander. Ebenso wollen wir die berufspolitischen
Baustellen der Stadt- und Baukultur und die Ungleichgewichte im        Die nächsten Jahre stehen im Zeichen gesamtgesellschaftlicher
Wettbewerbs- und Vergabewesen behandelt wissen und begleiten.          Herausforderungen wie dem demografischen Wandel und dem Kli-
Leitlinien unserer ehrenamtlichen Tätigkeit mit der IVAB sind:         maschutz, der Generationsgerechtigkeit und der Digitalisierung.
                                                                       Planer*innen tragen mit ihrer umfassenden Expertise und ihrem ganz-
 Stärkung der Selbstverwaltung u. a. durch Implementierung des La-
‡                                                                     heitlichen Blick eine maßgebliche Verantwortung. Die Architekten-
 bels „Junge Planer & Juniormitgliedschaft”, um zielgruppengerecht     kammer sehen wir als verbindende Plattform, um gemeinsam Chan-
 und stärker auf den Berufsnachwuchs zugehen zu können. Ziel soll-     cen zu erkennen und zu nutzen.
 te es sein, Hochschulabsolventen – neben der Zugangsmöglichkeit
 zum Versorgungswerk – frühzeitig die Bedeutung der Kammer zu          n-ails e.V. steht für:
 vermitteln und die Selbstverwaltung zu sichern.
 Stärkere Unterstützung von „Planen + Bauen im Bestand“ (mit al-
‡                                                                     Nachhaltigkeit anpacken – Wir wollen Verantwortung für klimabe-
 len verbundenen Anforderungen an Energieeinsparung und Denk-          wusstes Bauen in allen Leistungsphasen verankern: klimaneutrales Ber-
 malschutz) sowie Fortschreibung und Verbreitung des Kammerfalt-       lin, Stadt als CO2-Speicher, soziale und räumliche Qualität, ressourcen-
 blatts „Planen + Bauen im Bestand“.                                   bewusste und kreislauffähige Konstruktionen für eine zukunftsfähige
 Wir fordern, Wettbewerbsverfahren auch für kleine und junge Bü-
‡                                                                     Stadt.
 ros zu öffnen und damit den Erhalt der mittelständischen Struktur
 der Architekturbüros zu unterstützen.                                 Umbau Berufsbild – Wir arbeiten an einem vielseitigen Berufsbild:
 Die IVAB möchte in der Kammer listenübergreifend einen Lenkungs-
‡                                                                     neue Tätigkeitsfelder, mobile Arbeitsformen, Stärkung kollaborativer
 ausschuss einrichten, der sich mit dem Thema „Berufsbild im Wan-      Bürostrukturen, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Hinterfragen von
 del” befasst. Dort sollen die Eintragungsvoraussetzungen der un-      Rollenbildern und dabei die Vielfalt auch der angestellten und beam-
 terschiedlichen Ausbildungen und Berufsabschlüsse mit den sich        teten Kolleg*innen einbeziehen.
 sukzessive verändernden und erweiternden Berufsbereichen kritisch
 auf Anwendung abgeglichen werden. So soll zukünftig auch die Ein-     Mehr Parität in der Baukultur – Wir setzen uns für Diversität, Teilhabe
 bindung der zuzuordnenden planenden und bauenden Berufe ge-           und Transparenz in Gremien, Podien, Jurys und Publikationen als
 sichert sein.                                                         Grundlage einer zeitgemäßen Planungs- und Baukultur ein.

IVAB:                                                                  Mehr Planer*innen in politischen Entscheidungspositionen – Berlin
Pea Rausch, Andreas Graeff, Prof. Christoph Schwebel &                 braucht mehr Planer*innen in relevanten Fachgremien: Wir unterstüt-
Markus Coelen u. a.                                                    zen eine gezielte berufspolitische Arbeit und klare Positionierung der
                                                                       Architektenkammer.

                                                                       Eure Kandidatinnen „Liste freie Architekt*innen”:
                                                                       Hille Bekic, Vera Martinez, Margarethe Müller, Stine Kolbert

                                                                       Eure Kandidatinnen „Liste angestellte/beamtete Architekt*innen”:
                                                                       Elise Pischetsrieder, Claudia Zirra, Elke Duda

                                                                       p n-ails.de

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[DAB REGIONAL]   AKTUELLES                                                                                                           BERLIN

Vereinigung für Stadt-, Regional- und                                    Vereinigung freischaffender Architekten VfA
Landesplanung (SRL) e.V.
                                                                         Die VfA war eine der treibenden Kräfte bei der Gründung der Archi-
Seit Gründung der AK vertritt die SRL in Gremien und im Vorstand mit     tektenkammer Berlin im Jahre 1985. Seit damals setzen wir uns als
großem Erfolg den Berufsstand der Stadtplanenden. Sie ist die berufs-    Berufsverband aktiv für die Verbesserung der Bedingungen der Be-
ständische Organisation, die sich ausschließlich für die Belange der     rufsausübung der freischaffenden Architektinnen und Architekten ein.
räumlich Planenden einsetzt.                                             Dabei stehen gerade die kleineren und mittleren Büros im Mittelpunkt
                                                                         unserer Bemühungen.
Gegründet 1969 ist die SRL politisch unabhängig und wirtschaftlich ei-
genständig. Die Mitglieder sind in der räumlichen Planung tätig und      Unser Einsatz zur Sicherung optimaler Bedingungen für die Berufsaus-
sich der damit verbundenen gesellschaftlichen Verantwortung bewusst!     übung aller Architektinnen und Architekten ist heute gerade in unserer
                                                                         Stadt so wichtig wie vor 35 Jahren. In der kommenden Wahlperiode
Wir sehen die zentrale Aufgabe darin, uns für die Anerkennung der        wollen wir in der Vertreterversammlung die folgenden Schwerpunkte
Notwendigkeit von Planung und für anspruchsvolle Planungskultur ein-     setzen:
zusetzen. Unsere berufspolitischen Aktivitäten auf Landesebene üben      ‡ ein kollegiales Miteinander aller Architektinnen und Architekten,
wir überwiegend über die Gremien der AK Berlin aus.                      ‡ die Sicherung der Existenz kleinerer und mittlerer Büros,
                                                                         ‡ die Wahrung der baukulturellen und berufsständischen Vielfalt,
Schwerpunkte der bisherigen und zukünftigen Arbeit                       ‡ die Entwicklung familienfreundlicher Bedingungen bei der Berufs-
‡ Vertretung der besonderen Belange der Stadtplanung innerhalb der         ausübung,
   Architektenkammer, z.B. bei der Überarbeitung kammerinterner Re-      ‡ gegen Honorardumping und Wettbewerbsverzerrung,
   gelwerke                                                              ‡ gegen die zunehmende Bürokratisierung des Baurechts.
‡ Stärkung des Minderheitenschutzes
‡ Beachtung stadtplanerischer Belange z. B. bei Novellierungen der      Hierzu wollen wir uns insbesondere in den Ausschüssen „Honorar- und
   Bauordnung, des ABKG und anderer Landesgesetze                        Vertragswesen“ und „Gesetze, Normen und Verordnungen“ engagie-
‡ Beachtung unserer Interessen im Vergaberecht                          ren. Geben Sie uns durch Ihre Stimme die Möglichkeit dazu!
‡ Stellungnahmen zu besonderen städtebaulichen Fragen
‡ Stärkung des Fortbildungsangebotes, Verankerung einer Nachweis-       Die über 4.600 freischaffenden Mitglieder der Berliner Architekten-
   pflicht für Fortbildungen für Absolventen und Mitglieder               kammer sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in unserer Stadt. Sie
‡ Vertretung der Belange der Stadtplanenden im Eintragungsaus-          schaffen baukulturelle Werte und sichern eine bedeutende Zahl von
   schuss                                                                Arbeitsplätzen. Helfen Sie mit, die Vielfalt der Berliner Architektur-
‡ Vertretung der besonderen Belange der Stadtplanenden bei der          landschaft zu erhalten und zu fördern!
   Novellierung der HOAI (Dynamisierung der Honorare in der Flächen-
   planung, Definition Alleinstellungsmerkmal)                            Ihre Stimme zählt! Liste VfA wählen!
‡ zukunftsorientierte Gestaltung von Kammer und Versorgungswerk
‡ Verankerung des Berufsstands in der öffentlichen Wahrnehmung
   durch Mitwirkung an öffentlichen Veranstaltungen wie „100 Jahre
   Groß-Berlin“ oder „women in architecture“ (Festival 2021)

Weitere Schwerpunkte legt die Mitgliederversammlung der SRL fest.

Damit die SRL auch in Zukunft aktiv und erfolgreich die Belange der
Fachrichtung Stadtplanung in der Architektenkammer vertreten kann,
brauchen wir Ihre Stimme!

p srl.de

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BERLIN                                                                                                         AKTUELLES     [DAB REGIONAL]

Wettbewerbsinitiative                                                     Wahlen zur 11. Vertreterversammlung der
                                                                          Architektenkammer Berlin
Über 90 Prozent der Berliner Planungsbüros sind mit 1-9 Mitarbeitern
mittelständisch organisiert. Diese sind hervorragend ausgebildet, kre-    Berufung des Wahlausschusses
ativ und leistungsstark.

Doch die Vergabeverfahren der Stadt Berlin sind durch eine nahezu         Der Wahlvorstand der Architektenkammer Berlin hat in seiner 5. Sit-
systematische Ausgrenzung gerade dieser kleinen und mittleren             zung am 16. Dezember 2020 den Wahlausschuss für die Wahl zur
Bürostrukturen gekennzeichnet. Anstatt z.B. Aufträge für Schulen          11. Vertreterversammlung gemäß § 2 Abs. 1 Nr. 4 und 5 sowie
oder Kitas jeweils einzeln zu vergeben, werden sie unter Missachtung      § 2 Abs. 2 der Wahlordnung für die Vertreterversammlung bestellt.
der gesetzlichen Vorgaben zu 5-10 Neubauten gebündelt und ge-
meinsam mit Statik und TGA-Planung in einem Paket ausgeschrieben          Vorsitz
– am besten so, dass die Planer dann aber nur den Entwurf machen          Peter Lüttman            Architekt, beamtet
und der Auftrag nach der Baugenehmigung an einen Generalunter-
nehmer weitergereicht werden kann. Nicht die Qualität, der Entwurf        Vertreterin
oder Leistungskriterien bilden die Grundlage der Vergabe, sondern         Jutta Kalepky            Architektin, freischaffend
ein nur scheinbar seriöser Kaffeesatz aus Umsatzzahlen, Referenz-
nachweisen sowie dem sturen Abarbeiten formaler Bewerbungsun-             Beisitzer/innen
terlagen – und dazu kommt nach dem HOAI-Urteil nun auch noch              Klaus Meier-Hartmann     Architekt, freischaffend
Preisdumping, am besten bis unter die eigene Auskömmlichkeit.             Christa Fischer          Innenarchitektin, freischaffend
    Die Folge dieser bürokratischen Fehlentwicklung ist eine verdeck-     Gerhard Ihrig            Architekt, beamtet
te, aber unzulässige Marktbeschränkung, da der überwiegende Teil          Dagmar Gast              Landschaftsarchitektin, freischaffend
unseres Berufsstands durch die restriktiven Zugangsbeschränkungen         Rainer Bohne             Stadtplaner, angestellt
bereits vorneweg ausgeschlossen wird. Das geht zu Lasten der Bau-
kultur und schadet uns allen. Die Wettbewerbsinitiative möchte diese      Vertreter/innen
Fehlentwicklung stoppen.                                                  Klaus Wiechers           Architekt, freischaffend
                                                                          Bettina Longardt         Landschaftsarchitektin, freischaffend
Mit Hilfe der Vertreterversammlung konnte bereits einiges erreicht        Peter Grosch             Architekt, freischaffend
werden; neben der Etablierung einer finanziellen Unterstützung für         M. Ruth Lorenz           Architektin, freischaffend / Innenarchitektin
die Rügen der Kammermitglieder läuft seit 12/2019 nun auch ein pro-       Ute Langeheinecke        Stadtplanerin, freischaffend
fessionelles Monitoring aller Berliner Vergabeverfahren an. Politik und
Verwaltung müssen zudem von einem besseren Weg überzeugt wer-
den, damit die für unseren Berufsstand nötigen Änderungen auch bei        Der Wahlvorstand
den anstehenden Novellierungen in den Richtlinien für Planungswett-
bewerbe (RPW) und der Verordnung für Vergabebrecht (VgV) gesetz-
lich verankert werden. Dafür braucht es Ausdauer, Wissen und Rück-
grat. Die Wettbewerbsinitiative bittet Sie daher um Ihre Stimme!

DAB 02·21                                                                                                                                    13
[DAB REGIONAL]   AKTUELLES                                                                                                                                        BERLIN

Starke Marke auf dem Markt
Diskussionsveranstaltung in der Reihe „Jung, aber Denkmal“ über die Zukunft des
Internationalen Congress Centrums (ICC) Berlin

Text: Dr. Gregor Harbusch

O
             nline-Diskussionen finden mitt-     gelegt, dass es wieder genutzt werden soll –                             Zur anschließenden Diskussion waren neben
             lerweile breite Akzeptanz. Das     und seit September letzten Jahres steht es                               dem Landeskonservator die Staatssekretärin
             machte die dritte Veranstaltung    endlich unter Denkmalschutz.                                             in der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Ener-
             in der Reihe „Jung, aber Denk-         Der Auftakt gebührte der mittlerweile                                gie und Betriebe Barbro Dreher von den Grü-
mal“* am 9. Dezember 2020 mehr als deutlich.    87-jährigen Architektin Ursulina Schüler-Wit-                            nen, die Präsidentin der Berliner Architekten-
Durchgehend um die 250 Zuschauer*innen          te, die kurz über ihr Hauptwerk referierte, das                          kammer Christine Edmaier, Prof. Dr. Kerstin
folgten der Debatte im Streaming-Format, die    sie gemeinsam mit ihrem Mann Ralf Schüler                                Wittmann-Englert von der TU Berlin sowie
sich der Zukunft des Internationalen Congress   auf der Basis eines 1966 gewonnenen Wett-                                der Präsident der Baukammer Berlin Dr. Ralf
Centrums ICC Berlin widmete. Seit sechs Jah-    bewerbs in den Jahren 1973–79 baute. Da-                                 Ruhnau geladen. Die Architekturhistorikerin
ren steht das beeindruckende, 320 Meter         nach führte Landeskonservator Dr. Christoph                              Kirsten Angermann moderierte.
lange „Raumschiff“ am Messedamm leer, vor       Rauhut die Zuschauer*innen auf einer fotogra-                                Dreher rekapitulierte die jüngsten Ent-
vier Jahren wurde im Koalitionsvertrag fest-    fischen Exkursion durch das Haus.                                         wicklungen. Ein Interessenbekundungsver-
                                                                                                                         fahren Anfang 2019 habe deutlich gemacht,
                                                                                                                         dass das ICC marktfähig sei. Seitdem berei-
                                                                                                                         tet der Senat ein Konzeptvergabeverfahren
                                                                                                                         vor, in das die Messe Berlin als ehemalige
                                                                                                                         und potentielle zukünftige Nutzerin einge-
                                                                                                                         bunden ist. Doch Corona hat das Messege-
                                                                                                                         schäft massiv erschüttert, weshalb man nun
                                                                                                                         auf die überarbeiteten Nutzungsanforderun-
                                                                                                                         gen der Messe warte, auf deren Basis dann
                                                                                                                         das Konzeptverfahren stattfinden soll. Hier
                                                                                                                         hakte Edmaier ein und bemängelte, dass es
                                                                                                                         für Architekten keine Möglichkeit gab und
                                                                                                                         gibt, sich mit dem ICC kreativ und zugleich

                                                                                                                             *„Jung, aber Denkmal“ ist eine
                                                                                                                             gemeinsame Veranstaltungsreihe des
                                                                                                                             Landesdenkmalamtes Berlin und der
                                                                                                                             Architektenkammer Berlin.

                                                                                                                         ICC Berlin, März 2014, kurz vor der letzten Messe
                                                                                                  © Mila Hacke, Berlin

                                                                                                                         im ICC, der ITB Berlin
                                                                                                                         Seitenfoyer blaue Seite, Blick zum Restaurant
                                                                                                                         Pullmann-Lounge und Rolltreppe zum Saal 2

14                                                                                                                                                               DAB 02·21
BERLIN                                                                                                                                       AKTUELLES    [DAB REGIONAL]

                                                                              „Das ICC sollte ein
                                                                              öffentliches
ernsthaft auseinanderzusetzen. Das Interes-
senbekundungsverfahren sei etwa eine reine
                                                                              Gebäude bleiben                                  bäude bleiben und nicht verkauft werden, for-
                                                                                                                               derte sie. Rauhut widersprach und betonte,
„Marktabfrage“, in der der gesamte Aufwand
durch die Anbieter getragen werden muss
                                                                              und nicht verkauft                               dass der öffentliche Eigentümer nicht unbe-
                                                                                                                               dingt besser sei als ein privater. Er plädierte
ohne angemessene Gegenleistung.
   Beim Blick auf die Forderungen zukünftiger
                                                                              werden“                                          für ein gut gestaltetes Konzeptverfahren, das
                                                                                                                               unter anderem die Einbindung der Öffentlich-
Nutzer waren sich Ruhnau, Wittmann-Englert                                                                                     keit und eine hohe Nutzungsintensität des
und Rauhut einig, dass man unbedingt von                                                                                       Hauses garantiert. Das ICC mit seiner histori-
den inhärenten Qualitäten des Hauses ausge-                                   Edmaier äußerte sich kritisch gegenüber dem      schen Ausstattung sei eine „gebaute Marke“.
hen müsse. Die vielfältigen Möglichkeiten der                                 Konzeptverfahren und bezweifelte, dass das       Normalerweise gäben Konzerne viel Geld aus,
Großstruktur mit ihren 80 unterschiedlich gro-                                riesige Haus von einem privaten Investor tat-    um eine Marke zu kreieren, Berlin könne mit
ßen Sälen sollten für sowohl kommerzielle als                                 sächlich angemessen saniert und genutzt wer-     dem ICC eine solche anbieten. Rauhuts opti-
auch kulturelle Nutzungen aktiviert werden.                                   den könne. Das ICC sollte ein öffentliches Ge-   mistisches Fazit: „Was will man mehr?“ ‡
Darüber hinaus sei eine baldige Öffnung des
Hauses, auch für Zwischennutzungen, unbe-
dingt wünschenswert.
   Angermann erinnerte daran, dass sich das
ICC betriebswirtschaftlich nie getragen habe
und stellte die Frage in den Raum: „Müssen
wir uns nicht ein solches Gebäude leisten?“
Dreher konterte, dass für den Senat entschei-
dend sei, ob man es sich leisten „könne“. Sie
redete Tacheles und erklärte, dass der Kita-
und Schulbau, verbesserte Infrastrukturen
oder der Öffentliche Nahverkehr (ÖPNV) eine
höhere Priorität haben als das ICC. Zwei Milli-
onen Euro kostet aktuell der jährliche Unter-
halt, eine Ertüchtigung würde mit 400 oder
500 Millionen Euro zu Buche schlagen, schätz-
te sie vorsichtig. Das Land Berlin als Eigentü-
merin kann das alles nicht alleine stemmen
und wünscht sich die Messe wieder als Haupt-
nutzerin, erklärte Dreher.

ICC Berlin, März 2014, Mittelfoyer mit Blick auf die
                                                       © Mila Hacke, Berlin

große Lichtplastik des Künstlers Frank Oehring,
Herzstück des Informations- und Leitsystems des
Congresszentrums

DAB 02·21                                                                                                                                                                  15
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Neubestellung des Eintragungs-                                                                  Alliierte in Berlin –
ausschusses ab 1. Januar 2021                                                                   das Architekturerbe
Text: Torsten Förster
                                                                                                Fotoausstellung von Mila Hacke

                                                                                                    An der Urania 17, 10787 Berlin

A
              m 31. Dezember 2020 endete        Arbeitskreisen aufgegriffen. So musste die          Mo – Fr, 16 – 22.00 Uhr, Eintritt frei
              die 4. Amtsperiode des Eintra-    Einführung der Fortbildungs- und Prakti-            Ausstellung verlängert bis 2 Wochen
              gungsausschusses der Architek-    kumsordnung vorbereitet und umgesetzt               nach dem Lockdown
              tenkammer Berlin unter der ge-    werden. Dabei waren vielfältige Fragen aus          purania.de
meinsamen Leitung der Vorsitzenden Vera         der Eintragungspraxis zu klären, etwa zum
von Doetinchem und ihres Stellvertreters Dr.    Problem der Fortbildung bei Wiedereintra-
Mathias Borgmann. Im Zeitraum 2017 bis          gung nach Berufspause, zur Behandlung von       Nach dem Lockdown wird die EMOP-Foto-
2020 wurden insgesamt 2.178 Mitglieder neu      Zweitstudiengängen oder von zurückliegen-       ausstellung von Mila Hacke noch zwei Wo-
eingetragen. 68 Verfahren wurden zurückge-      den Weiterqualifizierungen (z.B. Energiebe-      chen lang im Foyer der Urania Berlin zu sehen
stellt, in 46 Fällen erfolgte eine Ablehnung.   rater). In Umsetzung eines Vorschlags des       sein. Die Ausstellung zeigt großformatige Fo-
Seit 2017 hat die Architektenkammer Berlin      Arbeitskreises Berufsbild im Wandel – Aus-      tos von Neubauten der Alliierten und weist
ein stetiges Wachstum der Mitgliederzahlen      wirkungen auf das Berufsrecht wurde in 2020     auf Architekturikonen und unbekannte
verzeichnet – all dies sind jedoch Prozesse     mit einer „Clusterung“ der Leistungsphasen      Kleinode hin.
und Vorgänge, die durch den Eintragungs-        für den Nachweis der berufspraktischen Tä-
ausschuss bearbeitet werden. Das gilt für die   tigkeit begonnen, um damit auf eine verän-
Eintragungen in die vier Fachrichtungen,        derte Praxis in den Büros zu reagieren.
aber auch für Wiedereintragungen, Eintra-           Für ihr Wirken und die erfolgreichen Jah-
gungen aus anderen Länderarchitektenkam-        re im Interesse der Architektenkammer Ber-
mern sowie für Statusänderungen und Lö-         lin gebührt Vera von Doetinchem unsere An-
schungen.                                       erkennung, unser Respekt, die Würdigung
   Der Eintragungsausschuss bearbeitet          ihres Engagements und ein ganz besonderer
nicht nur die Eintragung von natürlichen Per-   Dank.
sonen, sondern auch die Eintragung von Be-          Darüber hinaus dankt die Architekten-       Ehemalige Kongresshalle im Tiergarten von
rufsgesellschaften. Seit 2017 wurden 125 Ka-    kammer Berlin auch den teils langjährig ak-     Architekt Hugh Stubbins, erbaut 1956 – 1957,
pitalgesellschaften und 193 Partnerschafts-     tiven und ehrenamtlich tätigen weiteren Mit-    bekannt als „Schwangere Auster“, heute Haus
gesellschaften eingetragen. Dabei wächst die    gliedern des Eintragungsausschusses für die     der Kulturen Berlin
Zahl der Partnerschaftsgesellschaften mit       intensive und erfolgreiche zurückliegende
beschränkter Berufshaftung. Hierzu hat eine     Arbeit. Und wir begrüßen ganz herzlich die      Die „Schwangere Auster“ kommt einem wohl
Änderung des Architekten- und Baukammer-        neuen, ehrenamtlichen Mitglieder des Eintra-    zuerst in den Sinn, wenn man an die Ge-
gesetzes in 2016 die rechtlichen Grundlagen     gungsausschusses, die von der Aufsichtsbe-      schenke der Amerikaner denkt. Die ikonische
gelegt.                                         hörde neu bestellt wurden: Für den Vorsitz      Kongresshalle im Tiergarten, das heutige
   Als Vorsitzende hatte Vera von Doetin-       werden ab 1. Januar 2021 Frau Anke Bogen        Haus der Kulturen der Welt, wurde zur Inter-
chem stets aktiven Anteil an der Arbeit des     und als ihre Stellvertreter Herr Dr. Mathias    bau 1957 eröffnet und diente auch dem Bun-
Eintragungsausschusses. Zur Vertreterver-       Borgmann und Herr Thilo Herges tätig wer-       destag für einige Sitzungen in West-Berlin.
sammlung am 10. September 2020 gab sie          den.                                            1979 wurde sie in ihrer Funktion ersetzt durch
einen umfassenden Bericht dazu ab. Seit                                                         das Internationale Congress Centrum ICC
1996 war sie als Vorsitzende tätig und hat in   Wir wünschen dem neuen Eintragungsaus-          Berlin (siehe Regionalteil Berlin Seite 14-15).
dieser Zeit viele Veränderungsprozesse be-      schuss gute Zusammenarbeit und ein erfolg-
gleitet oder Impulse aus den Gremien und        reiches Wirken!

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BERLIN                                                                                                MITGLIEDERNACHRICHTEN           [DAB REGIONAL]

MITGLIEDERNACHRICHTEN

Sitzung des Eintragungsausschusses am 7. Dezember 2020

In die Architektenliste des Landes Berlin wurden   M. Arch. Hans Brüderl                              Landschaftsarchitektinnen und
eingetragen:                                       Arq. Elena Lorenzo Butron                          Landschaftsarchitekten (gesamt 3)
Freischaffende Architektinnen und                  M.Sc. Sophia Lykos                                 Dipl.-Ing. Thomas Bauermeister
freischaffende Architekten (gesamt 4*)                                                                M.Sc. Arthur Sawatzky
                                                   Luca Marinelli
M.Sc. Johannes Buchner                                                                                Dipl.-Ing. Tobias Schäfe
                                                   M.Sc. Anne-Katrin Schulz
M.A. Olga Engelmann
                                                   Qionglin Si
Dipl.-Ing. Andreas Köhne                                                                              Es wurden folgende Löschungen vorgenommen:
                                                   Dott.ssa Valentina Torelli
                                                                                                      Freischaffende Architektinnen und freischaffende
Baugewerbliche Architektinnen und                  Dipl.-Ing. (FH) Andreas Trampe-Kieslich            Architekten (gesamt 2*)
baugewerbliche Architekten (gesamt 1)              M.Sc. Wen Wang                                     Dipl.-Ing. Klaus Günther
M.Sc. ETH Jurek Brüggen                            M.Sc. Matthias Weis
                                                                                                      Architektinnen und Architekten (gesamt 1*)
Architektinnen und Architekten (gesamt 18*)        Freischaffende Landschaftsarchitektinnen und
Arq. Aida Amr Rey                                  freischaffende Landschaftsarchitekten (gesamt 1)   * Die nicht aufgeführten Neumitglieder bzw.
                                                                                                        gelöschten Mitglieder haben der
                                                   Dipl.-Ing. Timo Herrmann
                                                                                                        Veröffentlichung nicht zugestimmt.

Sitzung des Eintragungsausschusses am 15. Dezember 2020

In die Architektenliste des Landes Berlin wurden   Dipl.-Ing. Deen Giwa                               Dipl.-Ing. Ingrid Günther
eingetragen:                                       Dipl.-Ing. Dagmar Gummert                          Dipl.-Ing. Max Hanspach
Freischaffende Architektinnen und                  Dipl.-Ing. Hans Günther                            M.Sc. Marisa Horn
freischaffende Architekten (gesamt 2)
                                                   Prof. Dipl.-Ing. Jasper Halfmann                   Dipl.-Ing. (FH) Sabine Hornberger
M.Sc. Anna Keller
                                                   Dipl.-Ing. Göran Hanson                            Dipl.-Ing. Hartmut Pautsch
Arch. Maria Veltcheva
                                                   Dipl.-Ing. Erdem Karaca                            Dipl.-Arch. Stefanie Rövenich
Architektinnen und Architekten (gesamt 16*)        Ing. Jutta Kurth                                   Dipl.-Ing. Gerhard Szepokat
mag.ing.arch. Mladena Ahmetovic Stemberger         Dipl.-Ing. Torsten Mahlke                          Dipl.-Ing. Christina Wagner
Dipl.-Ing. Univ. Ioulia-Beate Chatzidakis          Dr.-Ing. Lutz Mühlmann                             Dipl.-Ing. (FH) Kirsten Werner
M.A. Christopher Damm                              Prof. Mary Pepchinski
                                                                                                      Landschaftsarchitektinnen und
Dipl.-Ing. Florian Hennig                          Ing. Wolfram Reichenbach
                                                                                                      Landschaftsarchitekten (gesamt 2)
M.A. Laura Hermann                                 Dipl.-Ing. Nikolas Savic
                                                                                                      Dipl.-Ing. Katrin Fischer-Distaso
M.A. Ulrike Kern                                   Dipl.-Ing. Michael Schietzold
                                                                                                      Gottfried Schlegel
Dipl.-Ing. Yifang Liu                              Dipl.-Ing. Petra Schütze
M.Sc. Christian Tunak                              Dipl.-Ing. Wolfgang Siede                          Freischaffende Innenarchitektinnen und
                                                                                                      freischaffende Innenarchitekten (gesamt 1)
Master of Architecture Harry Tweddell              Dipl.-Ing. Britta Visé
                                                                                                      Dipl.-Ing. Heinz-Benno Laube
M.A. Saskia Wolf
                                                   Architektinnen und Architekten (gesamt 20*)
Dipl.-Ing. (univ.) Claudia Zirra                                                                      Innenarchitektinnen und Innenarchitekten
                                                   Dipl.-Ing. Eva-Maria Bitsch
                                                                                                      (gesamt 1)
Es wurden folgende Löschungen vorgenommen:         Dipl.-Ing. Christine Borner
Freischaffende Architektinnen und                  Dipl.-Ing. Jürgen Bramm                            Stadtplanerinnen und Stadtplaner (gesamt 6*)
freischaffende Architekten (gesamt 24*)            Wolfgang Conrad                                    Dipl.-Ing. Maria Berning
B.Arch./USA B.Sc./USA Alexander Blakely            Ing.(grad.) Manfred Dommasch                       Dipl.-Ing. Michael Bolt
Dipl.-Ing. (FH) Markus Bruns                       Dipl.-Ing. Thomas Dreßler                          Dipl.-Ing. Thomas Eichhorn
Dipl.-Ing. Justus Burtin                           Dipl.-Ing. (FH) Kai-Jörn Fabiunke                  M.Sc. Julia Kirschstein
Ing. grad. Andrä Dujardin                          Arch. Ivano Ferraro
                                                                                                      * Die nicht aufgeführten Neumitglieder bzw.
Dipl.-Ing. Christoph Fischer                       Dipl.-Ing. (FH) Rosemarie Freund
                                                                                                        gelöschten Mitglieder haben der
Winfried Geiß                                      Dipl.-Ing. Benito Grillo                             Veröffentlichung nicht zugestimmt.

DAB 02·21                                                                                                                                            17
[DAB REGIONAL]    TERMINE                                                                                                                   BERLIN

Ausgewählte Fortbildungsangebote                                                                    Online-Seminar: Richtig
                                                                                                    durchstarten – der Weg in
Online-Seminar: Design                            Online-Seminar: Schallschutz                      die eigene Existenz
Thinking Intensiv                                 im Hochbau – Grundlagen-                          Termin:       Dienstag, 23. Februar 2021
                                                  seminar
Termin:       Dienstag, 9. Februar 2021                                                             Zeit:         9.00 bis 16.30 Uhr (8 UE)
                                                  Termine:      Donnerstag und Freitag,
Zeit:         9.00 bis 17.30 Uhr (8 UE)                         18./19. Februar 2021                Gebühr:       95,00 Euro für Mitglieder
                                                                                                                  190,00 Euro für Gäste
Gebühr:       165,00 Euro für Mitglieder          Zeit:         jeweils 9.30 bis 13.00 Uhr (8 UE)
              330,00 Euro für Gäste                                                                 Methodik:     Online-Seminar
                                                  Gebühr:       105,00 Euro für Mitglieder
Methodik:     Online-Seminar                                    210,00 Euro für Gäste               Referenten: Dipl.-Ing. (FH) Dipl.-Wirtsch.-
                                                                                                                Ing. (FH) Hansjörg Selinger,
Referen-      Dipl.-Ing. Inken Blum, freischaf-   Methodik:     Online-Seminar                                  freischaffender Architekt und
tinnen:       fende Architektin, Berlin und                                                                     Wirtschaftsingenieur, Rottweil
              Naira Danielyan, Geschäftsfüh-      Referent:     Prof. Dipl.-Ing. Wolfgang                       und Eckart Hermann, Versiche-
              rerin der Innovationsagentur                      Sorge, Beratender Ingenieur                     rungsmakler, Berlin
              gravity & storm, Berlin                           und Sachverständiger
                                                                                                    Das Seminar richtet sich an alle, die den Weg
Das Seminar richtet sich an Architektinnen und    Das Seminar richtet sich an Architektinnen        in die Selbständigkeit planen.
Architekten aller Fachrichtungen sowie Füh-       und Architekten aus den Bereichen Planung             Das Seminar versetzt die Teilnehmenden in
rungskräfte, die an einer praxisorientierten      und Bauleitung, ist aber auch interessant für     die Lage, die für ihre Gründungsvorhaben er-
Weiterentwicklung ihrer Kompetenzen in Pla-       Gutachterinnen und Gutachter und alle, die        forderlichen Schritte selbständig zu planen.
nung und Zusammenarbeit mit Teams und             Schallschutznachweise aufstellen.                     Der lang gehegte Wunsch vom eigenen
Auftraggebenden interessiert sind. Es eignet         Die Teilnehmenden haben am Ende des            Büro, der Einstieg als Partnerin oder Partner,
sich sowohl als Vertiefung für Teilnehmende       Seminars Grundlagenwissen erworben. Sie           Kauf/Übernahme eines Büros oder eines Ge-
der Design Thinking Kurzeinführung am             wissen, wie sie das notwendige und objektbe-      sellschaftsanteils oder der gesuchte Ausweg
12.1.2021 als auch für Teilnehmende, die erst-    zogene Anforderungsniveau für Schallschutz        aus drohender Arbeitslosigkeit – der Weg in
mals in Design Thinking einsteigen möchten.       festlegen. Sie sind in der Lage, die schall-      die Selbständigkeit hat meist ganz unter-
    Design Thinking ist zugleich eine neue        schutztechnischen Maßnahmen in ihrer Wir-         schiedliche Beweggründe.
Denkweise und eine Sammlung von Prinzipi-         kung zu bewerten sowie angemessene Maß-               Das Seminar befasst sich vor diesem Hin-
en, Methoden und Techniken. Dabei führt ein       nahmen zu entwerfen und Mängel zu vermei-         tergrund mit den jeweiligen unternehmeri-
interaktiver Prozess in verschiedenen Phasen      den. Sie erlernen die Anwendung der               schen, marketingrelevanten, wirtschaftsspe-
von der Aufgabenstellung des Auftrags schnell     aktuellen Regelwerke, insbesondere das Re-        zifischen, steuerrechtlichen und haftungsspe-
und effektiv zu einem innovativen Lösungsan-      gelwerk DIN 4109:2018 für den Mindestschall-      zifischen Rahmenbedingungen. Darüber
satz in unseren Projekten.                        schutz und Regelwerke für den erhöhten            hinaus sind rechtliche Aspekte von Bedeutung
    In diesem intensiven Online-Praxis-Seminar    Schallschutz, insbesondere E DIN 4109-            wie beispielsweise gesellschaftsrechtliche Zu-
erleben Sie, wie Sie aufbauend auf Ihren Erfah-   5:2019.                                           sammenschlüsse, Rechts- und Gesellschafts-
rungen kreativ und systematisch Lösungen fin-         Schallschutz ist Teil der integralen Planung   formen, Firmierung, Namensbezeichnung,
den und Planungsprozesse effektiv gestalten       eines Gebäudes. Das Seminar bietet einen          Rechtsscheinhaftung, Haftung bei Büroüber-
können. Sie durchlaufen aktiv einen komplet-      Überblick über die notwendigen Planungs-          nahme oder Einstieg in ein bestehendes Büro
ten Design Thinking Prozess vom Problem-          schritte und liefert Hinweise zur Vermeidung      etc.
raum zum Lösungsraum und erleben dabei in         von Fehlern in der Planung und Ausführung.            Hinweis für Existenzgründerinnen und
vier Modulen verschiedene Tools des Design                                                          Existenzgründer, die in ein bestehendes Büro
Thinking in der direkten Anwendung.                                                                 zum Beispiel als Partner einsteigen oder die-
                                                                                                    ses übernehmen wollen:
                                                                                                        Online-Seminar der Architektenkammer
     Information und Anmeldung                                                                      Berlin: Dienstag 27. April 2021, 9.00 bis 16.30
     Auf der Homepage finden Sie jeweils den aktuellen Stand zum Fortbildungs-                       Uhr, Erfolgreiche Bürofortführungen und Bü-
     angebot und zu den geplanten Online-Seminaren. p ak-berlin.de/seminare                         ronachfolgen sind planbar: Partnerschaft,
                                                                                                    Nachfolge, Unternehmensbewertung.

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