Hessischer Architektentag 2020 - Urban Mining: Verantwortungsvoller Umgang mit vorhandener Bausubstanz für mehr Klimaschutz - Architekten- und ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
HESSEN AKtUEllES [ DAB REGIONAL ] Hessischer Architektentag 2020 Urban Mining: Verantwortungsvoller Umgang mit vorhandener Bausubstanz für mehr Klimaschutz D er Hessische Architektentag am down massiv betroffen. Alle Seminare im Holz: Absolut. Zur Zeit des Lockdowns konnte 21. Oktober 2020 ist eine der Haus der Architekten mussten aufgrund der ich nicht in die Geschäftsstelle kommen. Jedoch wichtigsten Veranstaltungen im Schutzbestimmungen von heute auf morgen ging die Arbeit für mich als Präsidentin natür- Kalender der Architekten- und verschoben werden. Der gesamte Akademie- lich weiter. Wir haben uns – wie viele – in Video- Stadtplanerkammer Hessen. In den vergan- betrieb wurde von Präsenz-Angeboten auf konferenzen verständigt. Was die Fortbildung genen Jahren kamen jeweils an die 700 Teil- Online-Seminare umgestellt. Das erste Online- betrifft bin ich der Überzeugung, dass es nach nehmer*innen in die Hugenottenhalle nach Seminar fand bereits am 6. April zum Thema Corona zu einer neuen Balance zwischen ana- Neu-Isenburg um sich fortzubilden und die Organisation im Homeoffice statt. Die Nach- logen und digitalen Angeboten kommen wird. Gelegenheit zum persönlichen Austausch zu frage war sehr groß. Gerade in einem Flächenland wie Hessen ist es nutzen. Im Vorfeld des diesjährigen Hessi- für viele Teilnehmer*innen, zum Beispiel aus schen Architektentags trafen sich AKH-Prä- Harting: Wie ist die Situation heute, mehr als Nordhessen, attraktiv entscheiden zu können, sidentin Brigitte Holz, Isabella Göring, Ge- ein halbes Jahr nach dem Shutdown? ob sie sich auf den Weg nach Wiesbaden ma- schäftsführerin der Akademie, sowie FAZ- Holz: Wir haben uns mit dem Akademiebe- chen oder ob sie sich online fortbilden. Redakteurin Mechthild Harting zum Vor- trieb in Windeseile neu aufgestellt. Vor rund Göring: Seit Anfang Juni finden im Haus der gespräch. Harting wird den Hessischen zehn Jahren haben wir schon einmal versucht Architekten wieder Präsenz-Veranstaltungen Architektentag moderieren. E-Learning zu etablieren – damals ohne Er- statt. Wir erhalten sehr positives Feedback – folg. Heute machen wir mit einer Fülle digita- die Freude ist groß, sich wieder persönlich Harting: Schön, dass wir uns heute von Ange- ler Fortbildungsangebote ganz andere, posi- treffen zu können. Ich sehe das so wie Frau sicht zu Angesicht sehen, Frau Holz. Wie ha- tive Erfahrungen. Holz. „Die Zahnpasta wird sich nicht zurück in ben Sie die letzten Monate erlebt? die Tube drücken lassen“ und das finde ich Holz: Die letzten Monate waren natürlich stark Harting: Hat der oft zitierte Digitalisierungs- gut. Wir werden nach Corona ein vielfältige- von der Corona-Pandemie geprägt, die sich schub, den die Pandemie allen in Deutschland res Programm haben, das Bedarfe noch pass- auf alle Lebensbereiche auswirkt – darüber gebracht hat, auch die Kammer erreicht? genauer erfüllt. wurde schon viel gesagt und geschrieben. Ich habe in meinem Arbeitsalltag den schnellen Wandel von einer hoch professionellen, krea- tiven Büroroutine zu einer hoch professionel- len, kreativen Improvisation erlebt. Wir haben viel gelernt, Telefon- und Videokonferenzen sind selbstverständlich geworden, das Home- office hat besondere Bedeutung erhalten. Der Digitalisierungsschub war enorm. Harting: Und die Kammer? Kam dort die Arbeit durch die Corona-Krise zum Erliegen? Holz: Nein, zum Erliegen kam dort nichts, im Gegenteil. Wir haben uns um viele, sehr unter- schiedliche Fragen und Anliegen von Mitglie- dern gekümmert. Gleichzeitig haben wir poli- Fotos: AKH/Christoph Rau tisch intensiv kommuniziert, um die Situation des Berufsstands und damit verbundene Handlungsnotwendigkeiten aufzuzeigen. Die Kammer war gefordert wie lange nicht. Göring: Die Akademie war mit ihrem Fortbil- Im Gespräch: Präsidentin der AKH Brigitte Holz (links), Isabella Göring (rechts), Geschäftsführerin der dungsangebot vom fast kompletten Lock- Akademie, sowie FAZ-Redakteurin Mechthild Harting (Mitte) DAB 10·20 3
[ DAB REGIONAL ] AKtUEllES HESSEN Gebäude dürfen keine Wegwerfartikel sein, erklärte Raum? Wie kann eine Balance zwischen Stadt die AKH-Präsidentin beim Austausch mit der und Land gelingen? Wir sind gezwungen vie- Moderatorin des Hessischen Architektentags. le Planungsvorstellungen aber auch unsere architektonischen Konzepte innovativ zu über- denken. Veranstaltung der Kammer kommen so viele Kolleg*innen zusammen. Harting: Es geht also auch um das Thema wie wir mit Ressourcen umgehen? Harting: Warum haben Sie sich für das Thema Holz: Ganz sicher, der Umgang mit Ressour- Urban Mining entschieden und nicht für einen cen ist für unseren Berufsstand entscheidend, Hessischen Architektentag, der Corona und insbesondere beim Thema Klimawandel. Ich die Folgen für den Berufsstand thematisiert? bin mir sicher, dass ein Beitrag zu dessen Be- Holz: Kurz gesagt, weil wir glauben, dass wältigung in verantwortungsvollerem Um- Urban Mining eine gute Analyseplattform ist. gang mit vorhandener Bausubstanz besteht. Schauen Sie, die Krise bringt in (fast) allen Le- bensbereichen große Erkenntnisgewinne, sie Harting: Haben wir aktuell nicht andere Pro- ist wie ein Brennglas, das Themen, die schon bleme, mit denen wir uns beschäftigen sollten vor Corona relevant waren, beschleunigt in als mit klimagerechtem Bauen? den Fokus rückt. Die Pandemie hat die Stär- Holz: Nein, gerade jetzt müssen wir über kli- ken und die Schwächen unserer Gesellschaft magerechtes Planen und Bauen sprechen und offengelegt. Corona wird nachhaltig verän- visionär über neue Formen des Lebens und Harting: An was denken Sie dabei? dern wie wir leben, wohnen, arbeiten und pro- Bauens nachdenken. Gegen das Corona-Virus Göring: In das zweite Akademie-Halbjahr duzieren, wie wir uns fortbewegen und wie wird es hoffentlich bald einen Impfstoff ge- nach der Sommerpause sind wir mit einem wir kommunizieren. Die Aufzählung ließe sich ben. Gegen den Klimawandel gibt es ihn nicht, dreigleisigen Angebot gestartet: Einerseits fortsetzen. Die Pandemie hat uns sehr sensi- er macht keine Corona-Pause und wird zuneh- mit klassischen Präsenzseminaren – selbstver- bilisiert. Mit neuem Blick widmen wir uns be- mend für jeden sichtbarer. Urban Mining bie- ständlich unter Berücksichtigung eines Hygi- kannten Fragen: Wie gehen wir mit unserer tet Denkanstöße, mit Ressourcen verantwor- enekonzepts – andererseits mit reinen Online- Umwelt um? Wie werden unsere Städte aus- tungsvoller, klimaschonender und ökonomisch Angeboten. Zunehmend bieten wir darüber sehen? Welche Bedeutung hat der öffentliche sinnvoller umzugehen. hinaus hybride Fortbildungen an, die sowohl vor Ort als auch online besucht werden kön- nen. Programm Harting: Allgemein fielen Veranstaltungen an Begrüßung und Einführung breiter Front aus oder mussten verschoben wer- Brigitte Holz, Präsidentin der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen den. Wann stand für Sie fest, dass der Hessische Architektentag in diesem Jahr stattfindet? Grußwort Jens Deutschendorf, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Göring: Den Termin am 21. Oktober haben Verkehr und Wohnen wir bereits einige Wochen vor Ausbruch der Corona-Pandemie festgelegt. Wir haben ein- Recycling – „Müll“ ist ein Designfehler Prof. Annette Hillebrandt, Bergische Universität Wuppertal, msah architektur Köln fach nicht aufgehört daran zu glauben, dass wir die Veranstaltung realisieren können. Vor Redesign – Limits and Opportunities of our Resources dem Hintergrund der Schutzmaßnahmen ha- Kasper Guldager Jensen, 3XN/GXN Kopenhagen, Dänemark ben wir verschiedene Möglichkeiten geprüft Reuse – Bauwerke aus Sekundär-Rohstoffen und uns dann für eine digitale Veranstaltung, Prof. Dirk E. Hebel, Karlsruher Institut für technologie (KIt) Karlsruhe die live gestreamt werden kann, entschieden. Ressource – Gebäude als Depot für die Zukunft 2020 ist für den Hessischen Architektentag Kilian Kada, kadawittfeldarchitektur Aachen eine digitale Premiere. Re-source – Urban Mining Modellprojekt Rathaus Korbach Holz: Aktuell ist es uns als Vorstand beson- Anja Rosen, agn Niederberghaus & Partner GmbH Ibbenbüren, ders wichtig zu zeigen, dass der Berufsstand Marc Matzken, heimspiel architekten Münster sich einbringt, dass er die öffentliche Dis- Podiumsdiskussionen kussion mitgestaltet. Bei keiner anderen 4 DAB 10·20
HESSEN AKtUEllES [ DAB REGIONAL ] Göring: Wir haben uns bewusst gegen einen Harting: In der Vergangenheit hatte man oft reichen eine neue Wertschätzung. Was wir Hessischen Architektentag nur im Zeichen von das Gefühl, die Halbwertszeit architektoni- kaufen, was wir essen, wie wir uns bewegen Corona entschieden, sondern dafür, das er- scher Leistungen sinkt kontinuierlich. In Städ- hat unmittelbare Folgen nicht nur für uns wähnte Brennglas zu nutzen und ein Thema ten wie Frankfurt hat man den Eindruck, als selbst. Wir benötigen eine neue Wertschät- zu fokussieren, das bereits vor Corona wichtig herrsche geradewegs eine Ex-und-hopp-Men- zung im Umgang mit den Materialien, die wir war und – davon sind wir überzeugt – erst talität, so schnell wird gebaut und dasselbe zum Bauen verwenden. Um den Klimawandel recht nach der Bewältigung der Pandemie Gebäude wieder abgerissen. in den Griff zu bekommen, müssen wir mit eine zentrale Frage sein wird. Holz: Deshalb ist ja die Frage, wie wir mit Gebäuden, die an das Ende ihres Lebenszyk- unseren Ressourcen umgehen, so wichtig. In lus gekommen sind, anders umgehen als bis- Harting: Wir sprechen beim Hessischen Archi- Zeiten, in denen wir darüber diskutieren, dass lang. tektentag aber schon auch über die in den jede Plastikflasche recycelt werden sollte, dür- vergangenen Monaten gemachten Erfahrun- fen Gebäude keine Wegwerfartikel sein. Dazu Harting: Wenn wir verantwortungsvoll mit gen und Erkenntnisse aus der Pandemie? sind sie zu wertvoll. Wir müssen uns jedoch Ressourcen – in diesem Fall konkret mit Bau- Holz: Ja, natürlich. Corona – ich sagte es be- nicht nur verantwortungsvoller mit dem Ge- materialien – umgehen wollen, kann dies nicht reits – ändert unsere Sicht auf die Welt, zeigt bäudebestand, sondern auch mit unseren erst berücksichtigt werden, wenn der Abriss ihre Störanfälligkeit, hinterfragt den Grad von Neubauten auseinandersetzen. Billig wird in ansteht. Globalisierung und Spezialisierung, zwingt Zukunft teuer sein. Wir müssen den komplet- Holz: Das stimmt, den Kreislauf müssen wir uns dazu, Gewohntes zu hinterfragen und zu ten Gebäudezyklus vom Bau bis zum Rückbau von Anfang an denken. Urban Mining ist nicht verändern, wo wir ohnehin verändern müssen. und zur Wiederverwertung denken. Der deut- nur ein Gedankenspiel. Beim Hessischen Archi- Werfen sie nur einen Blick auf die sich bereits sche Pavillon bei der Architektur-Biennale Ve- tektentag wird sich zum Beispiel ein Vortrag lange abzeichnenden strukturellen Probleme nedig 2012 widmete sich nicht umsonst dem mit Bauwerken aus Sekundär-Rohstoffen be- unserer Innenstädte und Städte: sie wurden Thema „Reduce Reuse Recycle“. Die Erkennt- schäftigen, ein anderer mit Möglichkeiten verstärkt. nisse aus der Pandemie füllen das Thema mit schon beim Gebäude-Entwurf die später zu er- neuem Leben. wartende Menge an Bauschutt zu minimieren. Harting: Wir müssen also – ich sage mal – Göring: Frau Holz erwähnte bereits die endli- „den Nutzer“ der Städte und Gebäude mehr chen Ressourcen. Rohstoffe wie Sand oder Harting: Wir können also nicht weitermachen in den Mittelpunkt rücken als bisher? Kies sind ein knappes Gut. Urban Mining ver- wie vor der Corona-Pandemie? Holz: Die Interessen und Bedürfnisse der folgt die Idee, den nicht weiternutzbaren Ge- Holz: Nein, das können wir nicht. Es geht da- „Nutzer“ hatten wir immer im Blick. Neu ist al- bäudebestand als eine Art Baustofflager zu rum, im Angesicht der Krise negative Folgen lerdings, dass viele krisenbedingt nachhaltiger betrachten, Bauteile neu zu nutzen, Bauma- zu minimieren, positive Erkenntnisse zu maxi- denken und einfordern, im Einklang mit unse- terialien zu trennen und wiederzuverwerten. mieren. ren Ressourcen zu leben. Holz: Ich glaube, wir benötigen in vielen Be- Harting: Lernen wir durch die Krise wieder ganzheitlicher zu denken? Holz: Ich hoffe ja. p Die textfassung des Gesprächs erstellte Marion Mugrabi. 27. Hessischer Architektentag „Urban Mining – Ressource für die Zukunft“ Wann: Mittwoch, 21. Oktober 2020, 14:00 – 17:30 Uhr Wo: im live-Stream Weitere Informationen und Anmeldung: Vor dem Hintergrund der Corona-Schutzmaßnahmen fand das Gespräch im Garten des Hauses der p www.hessischer-architektentag.de Architekten statt. DAB 10·20 5
[ DAB REGIONAL ] AKtUEllES HESSEN Gebäudeenergiegesetz tritt am 1. November 2020 in Kraft Das neue Regelwerk löst EnEV, EnEG und EEWärmeG ab Text: Caroline Delbasteh D as Gesetz zur Einsparung von klaren ordnungsrechtlichen Rahmen für die in halten auch Regelungen für Energieausweise Energie und zur Nutzung erneuer- der Richtlinie geforderten Niedrigstenergie- – hier werden zusätzliche Angaben zu den barer Energien zur Wärme- und gebäudestandards zu schaffen. Treibhausgasemissionen gefordert – und für Kälteerzeugung in Gebäuden (Ge- Das GEG stellt keine höheren energeti- Aussteller von Energieausweisen. bäudeenergiegesetz, GEG) tritt am 1. No- schen Anforderungen an Neubauten und Be- Für Bauvorhaben, für die ab dem 1. Novem- vember 2020 in Kraft. Mit dem GEG wird das standsgebäude als die bisherigen Regelun- ber 2020 der Bauantrag eingereicht oder die Energieeinsparrecht für Gebäude neu struk- gen. Neu ist eine Innovationsklausel: Sie er- Bauanzeige erstattet wird, müssen Planung, turiert und vereinheitlicht. Das neue Regel- möglicht einen alternativen Nachweis der An- Berechnungen und Nachweise nach dem neu- werk für die energetischen Anforderungen an forderungen über die Treibhausgasemissionen en GEG erfolgen. Für nicht genehmigungs- Neubauten, an Bestandsgebäude und an den (statt über den Primärenergiebedarf). Außer- pflichtige Bauvorhaben ist Stichtag der Tag, an Einsatz erneuerbarer Energien zur Wärme- dem erlaubt die Innovationsklausel eine Ge- dem mit der Baumaßnahme begonnen wird. und Kälteversorgung von Gebäuden löst die samtbetrachtung ganzer Gebäudekomplexe Die Lesefassung des Gesetzes zur Verein- Energieeinsparverordnung (EnEV), das Ener- oder Quartiere, so dass nicht mehr jedes ein- heitlichung des Energieeinsparrechts für Ge- gieeinspargesetz (EnEG) und das Erneuerba- zelne Gebäude eines Komplexes die Anforde- bäude und zur Änderung weiterer Gesetze re-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) ab. rungen erfüllen muss. Darüber hinaus setzt (Gebäudeenergiegesetz, GEG), erschienen im Notwendig geworden war diese Neustruktu- das GEG das im Klimapaket vorgesehene Ein- Bundesgesetzblatt Nr. 37 vom 13.08.2020, rierung, um in Erfüllung der europäischen Ge- bauverbot von Ölheizungen ab dem Jahr 2026 finden Sie hier: bäudeeffizienz-Richtlinie (2010/31/EU) einen um. Die Übergangsvorschriften des GEG ent- ptinyurl.com/y4hq4wgd Wichtiger Hinweis der AKH Rücksprache mit der Kammer bei Gesellschaftsgründung G esellschaftsgründungen oder die Die rechtlichen Anforderungen an Gesell- falsche Firmierung oder Gesellschafterstruk- Aufnahme neuer Gesellschafter in schaftsgründungen sind komplex. Die AKH tur zu vermeiden. p bestehende Berufsgesellschaften bietet daher allen Mitgliedern sowie den sie werden in der Regel zum Jahres- beratenden Rechtsanwälten und Steuerbera- ende in die Wege geleitet. So können die Än- tern an, die Satzung der neuen Gesellschaft derungen mit Beginn des kommenden Jahres unter berufsrechtlichen Gesichtspunkten vor ins Handelsregister eingetragen werden und der notariellen Beurkundung zu prüfen. Dies Sie haben Fragen? in Kraft treten. Bei Gesellschaften in deren gilt auch für die Aufnahme von neuen und das Frau Sigrun lang, Referentin des Justi- Firmenname geschützte Berufsbezeichnun- Ausscheiden alter Gesellschafter. ziariats der AKH beantwortet sie gern. gen verwendet werden (z. B. Max Muster- Ob Sie diese Beratung der Rechtsexperten telefon: 0611 – 17 38-0 mann Architekten), ist das Architektenrecht der AKH nutzen möchten, steht Ihnen selbst- bei Gesellschaftsvertrag und Gesellschafter- verständlich frei. Ziel des Rechtsberatungs- E-Mail: info@akh.de struktur zu berücksichtigen. angebots ist es, mögliche Kosten durch eine 6 DAB 10·20
HESSEN AKtUEllES [ DAB REGIONAL ] AKH gratuliert BAK-Präsidentin Barbara Ettinger- Brinckmann zum runden Geburtstag Z um 70. Geburtstag der ehemaligen 2006 ein Schlichtungsausschuss der AKH, der und ist Gründerin und Gesellschafterin des Bü- AKH-Präsidentin Barbara Ettinger- Streitigkeiten zwischen Architekten und ihren ros ANP Architektur- und Planungsgesellschaft Brinckmann am 4. September gra- Auftraggebern schlichtet. Auch die Möglich- in Kassel. p tulierte die amtierende Präsidentin keit der Schlichtung der AKH, Brigitte Holz, ihrer Vorgängerin. Im musste zunächst Rahmen der Vorstandssitzung der Bundes- beim Gesetzgeber – architektenkammer am 17. September über- wie auch der Status reichte Holz Glückwünsche stellvertretend für als Bestellungskör- den gesamten BAK-Vorstand und im Namen perschaft – durchge- des AKH-Vorstands und der AKH-Geschäfts- setzt werden. Ihr führung. ganz besonderes Die Architektin Ettinger-Brinckmann war Augenmerk galt von 2004 bis 2014 Präsidentin der Architek- aber schon als Präsi- ten- und Stadtplanerkammer Hessen. Zuvor dentin der AKH wie vertrat sie seit dem Jahr 2000 die AKH als auch jetzt als BAK- Vizepräsidentin. Wichtige Entwicklungen der Präsidentin der AKH fielen in die Amtszeit von Ettinger- Weiterentwicklung Brinckmann. Beispielhaft zu nennen sind, dass des Wettbewerbs- die Kammer 2004 die Berechtigung erhielt, wesens. Foto: BAK/Steffi Schober Sachverständige in vier Bestellungstenören Seit 2013 ist öffentlich zu bestellen und zu vereidigen. Der Ettinger-Brinckmann Kauf des Hauses der Architekten in der Bier- Präsidentin der Bun- stadter Straße in Wiesbaden erfolgte im Jahr desarchitektenkam- 2005 – seit 2007 ist das Gebäude Sitz der Ge- mer. Sie arbeitet seit Präsidentin Holz überbrachte BAK-Präsidentin Ettinger-Brinckmann die schäftsstelle. Neu eingeführt wurde zum Juli 1980 freischaffend Glückwünsche der AKH zum runden Geburtstag. „Wir müssen reden!“ Dreiteilige talk-Reihe der Bundesarchitektenkammer vom 13. bis 15. Oktober 2020 anlässlich der EXPO REAl I n Quartiere und Gebäude zu investieren, wird, zu Wort. Wie die drängendsten Themen (Dienstag, 13.10.), die neue Umbaukultur diese zu entwickeln, zu planen, zu bau- der Branche zukunftsfähig umgesetzt werden (Mittwoch, 14.10.) und Klimaschutz im Bau- en und zu betreiben kann nicht ohne die können, diskutiert die BAK vom 13. bis 15. wesen (Donnerstag, 15.10.). Expertise von Architektinnen und Archi- Oktober jeweils um 17 Uhr in einem Online- tekten stattfinden. Daher meldet sich die Talk zur Expo Real mit Expertinnen und Ex- Weitere Informationen unter Bundesarchitektenkammer begleitend zur Ex- perten. „Wir müssen reden!“ heißt die dreitei- pwww.bak.de po Real, die 2020 als hybride Konferenz für lige Gesprächsreihe. Themen sind die zu- Immobilien und Investitionen durchgeführt kunftsfähige Gestaltung von Innenstädten DAB 10·20 7
[ DAB REGIONAL ] AKtUEllES HESSEN Auslobung Vorbildliche Bauten auf einen Blick Verfahren p zweistufiges Auszeichnungsverfahren mit Online-Bewerbung auf der Homepage der AKH p Einreichungen in vier Kategorien möglich p nach Vorprüfung Bewertung durch eine unabhängige, internationale Fachjury p Abschluss der ersten Phase des Auszeichnungsverfahrens: – Short-list basierend auf Empfehlung der Fachjuroren, die bei der ersten Veranstaltung der Reihe Sustainability talks öffentlich bekanntgegeben wird p zweite Phase des Auszeichnungsverfahrens mit den Projekten der Short-list – Short-list-Projekte erhalten die Bezeichnung „Nominiert für die Auszeichnung Vorbildlicher Bauten im land Hes- sen 2020, Preis für Architektur und Städtebau“ – Vor-Ort-Besichtigung der Short-list-Projekte durch die Fachjury – öffentliche Preisverleihung mit zweitem Sustainability talk: Bekanntgabe der Preisträger*innen durch den Hessi- schen Finanzminister und die Präsidentin der AKH; Preisträger*innen werden durch die laudatoren (Jury) vorge- stellt und mit einer Urkunde sowie einer Gebäudeplakette ausgezeichnet interdisziplinäre Jury Prof. Dietmar Eberle, Architekt, Baumschlager Eberle, lustenau (in alphabetischer Véronique Faucheur, atelier le balto landschaftsarchitekten, Berlin Reihenfolge) Andrea Georgi-Tomas, Architektin, ee concept gmbh, Darmstadt Dr. Markus Harzenetter, Präsident des landesamts für Denkmalpflege Hessen, Wiesbaden Brigitte Holz, Architektin, Städtebauarchitektin und Stadtplanerin, Präsidentin der Architekten- und Stadtplanerkam- mer Hessen, Wiesbaden Mirjam Niemeyer, Architektin, Städtebauerin, Helsinki Zürich Office GmbH, Helsinki/Zürich Martin Rein-Cano, landschaftsarchitekt, tOPOtEK 1, Berlin Prof. Matthias Schuler, tRANSSOlAR Energietechnik GmbH, Stuttgart Raoul Sigl, Architekt, Sigl Conen Architekten, Zürich Dr. Martin J. Worms, Staatssekretär, Hessisches Ministerium der Finanzen, Wiesbaden Bewertungskriterien p Gestaltung p Multifunktionalität des Nachhaltigkeitsaspekts (ökologische, ökonomische sowie soziale und kulturelle Qualität) p technische Qualität p Prozessqualität p Standort Bewerbung, Zulas- Die Bewerbung erfolgt über das Online-Formular auf der Homepage der AKH. Die eingereichten Projekte müssen sung und Teilnahme- anhand der Projektunterlagen nachvollziehbar und anschaulich dargestellt werden. teilnehmen können Planer*innen bedingungen der Berufsfachrichtungen Architektur, Innenarchitektur, landschaftsarchitektur und Stadtplanung aus dem gesamten Bundesgebiet mit ihren in Hessen realisierten Projekten sowie Bauherr*innen über ihre(n) projektverantwortliche(n) Planer*in. Zugelassen werden: p bis zu max. drei im land Hessen realisierte Projekte je Bewerber*in; diese müssen in den letzten fünf Jahren reali- siert worden sein (es zählt das Fertigstellungsdatum) p von den max. drei einzureichenden Projekten darf max. eins eine Projektierung sein, die sich zum Zeitpunkt des Be- werbungsschlusses in Realisierung befindet, sofern sie einen besonderen Diskursbeitrag aufgrund ihrer Konzeption darstellt p Bewerbungen mit vollständig eingereichten Unterlagen und entrichteter teilnahmegebühr von 95 Euro pro einge- reichtem Projekt pwww.akh.de/vorbildliche-bauten Bewerbungszeitraum 24. September bis 31. Dezember 2020 Ansprechpartner Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen KdöR Florian Dreher, Dipl.-Ing. telefon 0611 – 17 38 55 E-Mail: vb2020@akh.de 8 DAB 10·20
HESSEN AKtUEllES [ DAB REGIONAL ] Auszeichnung Vorbildlicher Bauten im Land Hessen 2020 Preis für Architektur und Städtebau D as Land Hessen, vertreten durch und bestärkt werden. Durch konkrete Projek- Kreativität und Innovationskraft von Archi- das Hessische Ministerium der Fi- te kann gezeigt werden wie der Berufsstand tekt*innen aller Fachrichtungen und Bau- nanzen, und die Architekten- und mit nachhaltigem Planen und Bauen langfris- herr*innen mit ihren „vorbildlichen Projekten Stadtplanerkammer Hessen tig Lebensqualität – auch für zukünftige Ge- made in Hessen“ in den folgenden Preiskate- (AKH) loben die „Auszeichnung Vorbildlicher nerationen – erhalten kann. gorien demonstrieren: Bauten im Land Hessen 2020, Preis für Archi- Der Bausektor ist hinsichtlich des Klima- p Architektur/Innenarchitektur im Bereich tektur und Städtebau“ aus. Die Auszeichnung wandels als Mit-Verursacher, aber auch als Ge- nachhaltiger Neubau wird seit 1954 vergeben und zählt zu den äl- stalter von Lösungen im Besonderen gefor- p Architektur/Innenarchitektur im Bereich testen und anerkanntesten Architekturpreisen dert. Das Wissen um die Bedeutung von nachhaltiges Bauen im Bestand in Deutschland. In diesem Jahr werden die nachhaltigem Handeln ist vorhanden. Jedoch p Landschaftsarchitektur im Bereich nachhal- Vorbildlichen Bauten erstmals für Architektur mangelt es noch an einer konsequenten Um- tige Freiraumplanung/nachhaltige Land- und Städtebau vergeben, da die Transforma- setzung der Erkenntnisse. Hier soll das Aus- schaftsplanung tion der Städte nur im Zusammenspiel aller zeichnungsverfahren ansetzen, indem die ein- p Städtebau im Bereich nachhaltige Quar- Disziplinen gelingen kann. gereichten und ausgezeichneten Projekte zu- tiersplanung/nachhaltige Stadtentwick- Die Auslober haben sich für das Schwer- kunftsweisende Lösungen aus Architektur, In- lung punktthema „Nachhaltigkeit“ entschieden. nenarchitektur, Landschaftsarchitektur und Alle Short-List- sowie die Siegerprojekte bie- Eine Nachhaltigkeitsstrategie gibt es in Hes- Städtebau einer breiten Öffentlichkeit aufzei- ten im Anschluss an das Auszeichnungsver- sen bereits seit dem Jahr 2008. Nachhaltige gen. Nachhaltige Vorbild-Projekte bieten Ins- fahren wesentliche Inhalte für den politischen Wirtschafts- und Lebensweisen haben Kon- piration und bereiten den Weg für weitere In- Diskurs. Ziel ist es, eine breite (Fach-)Öffent- junktur. Für eine nachhaltige Umweltgestal- novationen. Das Auszeichnungsverfahren soll lichkeit anzusprechen und die Diskussion um tung liegen über alle Maßstabsebenen hinweg somit die Nachhaltigkeitsstrategie der hessi- die Notwendigkeit des nachhaltigen Planens große Chancen im Planen und Bauen. Dies soll schen Landesregierung unterstützen. und Bauens weiter zu konkretisieren, um so- durch die Schwerpunktsetzung verdeutlicht Das Auszeichnungsverfahren wird die mit dem seit 2018 in der Landesverfassung verankerten Staatsziel „Nachhaltigkeit“ eine Umsetzung zu ermöglichen. p Warum Sie Ihr Projekt einreichen sollten: Weitere Informationen und der komplette p Ein neues Online-Bewerbungsverfahren erleichtert die teilnahme. Auslobungstext sowie das Online-Bewer- bungstool unter p Das Auszeichnungsverfahren richtet sich an Bauherr*innen und erstmals an alle Fach- pwww.akh.de/vorbildliche-bauten richtungen. p Vier neue Preiskategorien stehen für einen ganzheitlichen Ansatz (vgl. text oben). p Eine internationale Jury bringt den Blick von außerhalb Hessens ein und bietet die Chance, dass der hessische Preis für Architektur und Städtebau auch über die landes- grenzen hinaus wahrgenommen wird. p Die Short-list- und Siegerprojekte erhalten durch die öffentliche Preisverleihung und die Veranstaltungsreihe Sustainability talks mit den dazugehörigen Sustainability Papers eine breite Öffentlichkeit. Darüber hinaus werden alle Short-list- und Siegerprojekte in neuem look attraktiv online präsentiert. p Das Motto der diesjährigen Ausschreibung „Nachhaltigkeit“ bietet die Chance, teil der Nachhaltigkeitsstrategie in Hessen zu werden und als ausgezeichnetes Best-Practice- Projekt Inspiration für die Umsetzung weiterer nachhaltiger Projekte zu sein. DAB 10·20 9
[ DAB REGIONAL ] AKtUEllES HESSEN „Wir müssen alle Architektinnen und Architekten in Deutschland erreichen“ Die Initiative Phase Nachhaltigkeit möchte Nachhaltigkeit als neues Normal in der Planungspraxis etablieren. Text: Thomas Becker D ie Bundesarchitektenkammer e.V. Architekten: „Die Themen Nachhaltigkeit und wurde in Workshops die „Deklaration Nach- (BAK) und die Deutsche Gesell- Energieeffizienz sind bei der AKH fest veran- haltigkeit“ – eine Bauherrenvereinbarung – er- schaft für Nachhaltiges Bauen e.V. kert und spiegeln sich gleichermaßen in Be- arbeitet, mit deren Hilfe ein Nachhaltigkeits- (DGNB) haben 2019 die Initiative rufspolitik, Gremien- und Grundlagenarbeit profil für Projekte entwickelt werden kann. Phase Nachhaltigkeit ins Leben gerufen. Im wie auch in vielschichtigen Fortbildungsange- „Wir müssen alle Architektinnen und Architek- Rahmen einer After-Work-Veranstaltung der boten der kammereigenen Akademie wider.“ ten in Deutschland erreichen“, fasste Lemaitre Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen Er führte weiter aus, dass es bei den aktuellen zusammen. Die Initiative ist für die teilneh- (AKH) am 9. September 2020 stellten Initia- Herausforderungen im Klimaschutz nicht nur menden Büros kostenfrei. Sie erhalten Zugang toren und Teilnehmer mit Fachvorträgen und um energieeffiziente Gebäude und neue Tech- zu Kommunikations- und Informationsmate- Praxisberichten das Bündnis vor. „Es geht da- nologien gehen dürfe, sondern auch der rialien, die für die Bauherrenberatung genutzt rum die Planungspraxis zu mehr Nachhaltig- Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle zukomme. werden können. Lemaitre schloss ihre Präsen- keit im Bauen zu entwickeln, hin zu einer grö- „Als Planer müssen wir verschiedene Strate- tation mit dem Aufruf: „Machen Sie mit. Wer- ßeren Selbstverständlichkeit, hin zu einem gien verfolgen und Konzepte entwickeln bei ben Sie dafür. Je mehr mitmachen, desto ,neuen Normal‘ “, so Isabella Göring, Ge- denen Effizienz, Konsistenz und Suffizienz in- schneller wird Nachhaltigkeit zum neuen schäftsführerin der Akademie der AKH, die telligent verknüpft werden. Während Effizienz Normal.“ die Veranstaltung moderierte. (die ergiebige Nutzung von Ressourcen) und Die Präsidentin der BAK, Barbara Ettinger- Der Vizepräsident der AKH Holger Zimmer Konsistenz (Einsatz umweltverträglicher Tech- Brinckmann, ist seit 2017 Mitglied im Präsi- begrüßte die Teilnehmenden im Haus der nologien und Stoffe) bekannte Prinzipien sei- dium der DGNB. Sie sendete ein Grußwort per en, handele es sich bei der Suffizienz um den Videobotschaft an die Teilnehmenden der Af- unbekanntesten und vermutlich auch den un- ter-Work-Veranstaltung und warf vor dem bequemsten der drei Ansätze, hinterfrage die Hintergrund der gewaltigen Aufgabe, bis Mit- Suffizienz doch die Bedürfnisse selbst. Es ge- te des Jahrhunderts die Emissionen komplett he um eine kritische Auseinandersetzung mit zu reduzieren, die Frage auf, welchen Beitrag dem „was man wirklich zum Leben braucht“. der Berufsstand leisten könne. Ettinger- „Daher müssen wir als Planer über die Rele- Brinckmann betonte, dass Klimaschutz ange- vanz von Suffizienz aufklären und entspre- sichts der Herausforderungen durch die Pan- chende Konzepte entwickeln“, erläuterte demie nicht zur Nebensache werden dürfe. Zimmer und ergänzte: „Klimaschutz ist die Die Initiative sei einer der ersten Versuche, das elementare Herausforderung unserer Zeit, der Expertenthema nachhaltiges Bauen in die wir uns als Berufsstand verantwortungsbe- Breite zu bringen und es so bei Bauherren und wusst stellen.“ Baufrauen zu etablieren. Ettinger-Brinckmann Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender erklärte: „Damit die Planungs- und Baukultur Vorstand der DGNB, stellte anschließend die nachhaltig wird, braucht es überzeugte und Initiative Phase Nachhaltigkeit vor. Ziel sei überzeugende Architekt*innen und Planer*in- eine Transformation der gesamten Planungs- nen, wir müssen bei uns selbst anfangen und Fotos: Sandra Hauer praxis hin zu Nachhaltigkeit als dem neuen verinnerlichen, dass es ohne Nachhaltigkeit Normal. Dabei richte sich Phase Nachhaltig- nicht mehr geht.“ DGNB und BAK ziehen in- keit speziell an Architekt*innen und Planer*in- haltlich und fachlich an einem Strang, um die Dr. Christine lemaitre, Geschäftsführender Vor- nen, da diese von Beginn an mit den Auftrag- Planungs- und Baukultur auf nachhaltiges stand der DGNB, stellte die Initiative Phase Nach- geber*innen an einem Tisch sitzen. Um einen Bauen – das neue Normal – auszurichten, haltigkeit vor. einfachen Einstieg in das Thema zu finden, fasste die BAK-Präsidentin die Zusammen- 10 DAB 10·20
HESSEN AKtUEllES [ DAB REGIONAL ] die Teilnehmenden der After-Work-Veranstal- Deklaration tung zukünftig selbst als Multiplikatoren zu wirken. Wie geht es weiter? Für das erste Halbjahr 2021 sind weitere Nachhaltigkeit Wie Nachhaltigkeit in der Praxis aussehen Veranstaltungen der Phase Nachhaltig- kann, zeigten die Praxisvorträge. Architekt keit in Hessen geplant. In der Deklaration werden angestrebte Nachhaltigkeitsziele in den verschiede- Thomas Busse von KSP Jürgen Engel Archi- nen Bereichen abgefragt. Bauherren tekten aus Frankfurt stellte mehrere Projekte sollen die themen, die ihnen am Herzen des Büros vor und ging dabei auf einzelne As- liegen, danach bewerten, ob sie ihnen pekte des nachhaltigen Planens und Bauens sehr wichtig, wichtig oder weniger näher ein. Schwerpunkt des Vortrags war der wichtig sind. Es geht dabei um die indi- Siemens Campus in Erlangen. Auf dem Gelän- viduelle Einschätzung der Relevanz ver- de des bisherigen Siemens Forschungsgelän- schiedener, mit Nachhaltigkeit verbun- des entsteht ein neuer, offener und moderner dener themen bzw. der angestrebten Stadtteil. Busse zeigte unter anderem wie der Nachhaltigkeitsziele für das konkrete Baumbestand durch den städtebaulichen Ent- Projekt. Daran kann sich die Planung wurf erhalten und genutzt werden konnte. orientieren. Stefan Rappold, Architekt bei Behnisch Archi- Die themen: tekten in Stuttgart, stellte das Projekt „Smart p Suffizienz (Flächenverbrauch, Mehr- Living Lab“ in Fribourg in der Schweiz vor. fachnutzungen, Angemessenheit, Hier entsteht ein Gebäude, das von der EPFL lowtech) (Eidgenössische Technische Hochschule Lau- Stefan Rappold (rechts) mit der Deklaration p Klimaschutz (CO₂-Budget, Gebäude sanne), der Universität Fribourg und der Nachhaltigkeit. als Kraftwerk, CO₂-Senken) Hochschule für Technik und Architektur Fri- p Umwelt (Biodiversität, Ressource bourg genutzt wird und das sowohl For- Wasser, Mikroklima) schungsort als auch Forschungsobjekt sein p Zirkuläre Wertschöpfung (Ressour- wird. Beide Referenten machten deutlich, censchutz, schadstofffreie Materia- dass Planungswettbewerbe ein gutes Instru- lien, Flexibilität und Anpassungsfä- ment sind Nachhaltigkeit und Baukultur zu higkeit) befördern. p Positive Räume (Qualität im Quar- Göring moderierte die abschließende Dis- tier, gesundheitsfördernd, Inspira- kussion und es wurde schnell klar, dass der tion und Identität) Einstieg in die Beratung für kleinere Büros die p Baukultur (gestalterische Qualität, größte Hürde darstellt. Hierfür bietet Phase zeitlose und zukunftsfähige Archi- Nachhaltigkeit mit der „Deklaration Nachhal- tektur) tigkeit“ und den Informationsmaterialien BAK-Präsidentin Barbara Ettinger-Brinckmann Unterstützung. Die Initiative sei dabei auf sendete ein Grußwort per Videobotschaft. Rückmeldungen und Beteiligung der Büros PHASE NACHHALTIGKEIT angewiesen, betonte Lemaitre, damit die Wei- terentwicklung zielgerichtet erfolgen könne. Für die beteiligten Büros sei die Initiative auch ein gutes Instrument, die eigenen Aktivitäten und die Haltung zur Nachhaltigkeit einzu- schätzen und zu hinterfragen. Rappold mach- arbeit der beiden Bündnispartner zusammen. te den Teilnehmenden Mut, indem er erklärte, Die gemeinsame Initiative sei dabei ein star- dass im Projektverlauf aufgrund der Initialbe- kes Signal. Klar sei jedoch auch, dass sie ihre ratung der Bauherren und Baufrauen durch Schlagkraft aus dem Engagement der teilneh- Architekt*innen, eine Dynamik entstehen kön- menden Architektur- und Planungsbüros be- ne, bei der immer mehr nachhaltige Aspekte ziehe. Mehr als 100 Büros haben sich bereits integriert würden. p Abschließende Diskussion mit Dr. Christine angeschlossen. Bei über 50.000 Büros in lemaitre, thomas Busse, Stefan Rappold und Deutschland sei jedoch noch viel zu tun. Ab- Weitere Informationen unter Holger Zimmer (v.l.n.r.). Moderation: Isabella schließend appellierte Ettinger-Brinckmann an pwww.phase-nachhaltigkeit.jetzt Göring (nicht im Bild) DAB 10·20 11
[ DAB REGIONAL ] AKtUEllES HESSEN Energieeffizient bauen – Praxisbeispiele geförderter Projekte Das Online-Format der Veranstaltungsreihe „Besser mit Architekten – Energieeffiziente Gebäude“ ging am 18. August 2020 in Kooperation mit der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen in die zweite Runde. Text: Diana Rudolph, Referentin Wirtschaftspolitik, Bundesarchitektenkammer e. V. D ie Architekten- und Stadtplaner- Im Namen der KfW begrüßte Manuela sche Mindestanforderungen an die Bauaus- kammer Hessen hatte Mitte Au- Mohr, Förderexpertin der KfW, die Gäste und führung ein. gust 2020 ihre Mitglieder und Gäs- stellte die aktuellen KfW-Förderprogramme Im Praxisteil der Veranstaltung wurde an- te zum wiederholten Mal zu einer vor. Sie erläuterte die Besonderheiten des An- hand zweier in Hessen realisierter und mit Informationsveranstaltung über Fördermittel tragsprozesses über die Hausbank als Finan- KfW-Mitteln geförderter Projekte gezeigt, wie des Bundes und deren Anwendung in der zierungspartner und Schnittstelle zwischen ambitionierte energetische Standards und ho- Praxis eingeladen. Die Veranstaltungsreihe Kunden und der KfW. Mohr wies ferner auf die he gestalterische Ansprüche unter einen Hut fand bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr Fördermöglichkeiten im gewerblichen und gebracht werden konnten. Der Architekt Gerrit im neuen Format „Online-Seminar“ statt. Die kommunalen Bereich und die Änderungen in Schmidt aus Darmstadt stellte den Neubau Veranstaltung im Rahmen der KfW-BAK-Ini- den Förderprodukten vom 24. Januar 2020 des „Holzhybridhauses Taunusstraße“ in Of- tiative „Besser mit Architekten – Energieeffi- sowie auf das KfW-Partnerportal (www.kfw. fenbach vor. Das im März 2016 fertiggestellte ziente Gebäude“ wurde zum vierten Mal mit de) für Architekten hin, auf dem Informatio- Mehrfamilienhaus mit 25 Wohneinheiten wur- der AKH und bundesweit insgesamt zum 33. nen zu relevanten Förderprodukten, Online- de zu fast 70 Prozent aus nachwachsenden Mal durchgeführt. Moderator Nils Hille führte Anwendungen und Seminarangeboten der Rohstoffen in Holzmassivweise erbaut und ist durch die Veranstaltung. KfW bereitstehen. das erste seiner Art im Rhein-Main Gebiet. Die Holger Zimmer, Vizepräsident der AKH, Oliver Völksch, externer Sachverständiger B&O Wohnungswirtschaft GmbH traf gemein- begrüßte die Teilnehmenden und verwies auf der KfW, fokussierte in seinem Vortrag auf das sam mit dem Architekturbüro die Entschei- die positive Meldung vom statistischen Bun- Thema Qualitätssicherung und ging dung, vorgefertigte Bäder und Gebäudeteile desamt, dass die Zahl der Wohnbaugenehmi- insbesondere auf die Bausteine zu verwenden. So wurden circa 60 Prozent des gungen um ein Fünftel gegenüber dem Vor- Energieeffizienz-Exper- Hauses, zum Beispiel Bäder und weitere Ge- jahr gestiegen sei. Im Juni wurden deutsch- ten-Liste, Baube- bäudeteile, nicht mehr vor Ort errichtet, son- landweit 34.000 Wohnungen genehmigt – gleitung und dern in Werkshallen vorgefertigt. Durch den 22,4 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. techni- hohen Vorfertigungsgrad konnten bei der Realisierung des Projekts die Be- lastung der Anwohner durch Bau- lärm stark verkürzt und so Emis- sionen reduziert werden. 2017 er- hielt das Projekt die Auszeich- nung „Besondere Anerkennung“ im Rahmen des Auszeichnungs- verfahrens „Vorbildliche Bauten im Land Hessen 2017“. Das zweite Projekt „ABG Wohnhäuser“ wurde durch Elmar Lorey, Architekt aus Frankfurt, vorgestellt. Mit der Vorgabe eine Kaltmiete in Höhe von maximal zehn Euro pro Quadratmeter zu erreichen, wurde im Frankfurter Foto: thomas Eicken Stadtteil Oberrad ein Vorzeige- projekt für den kostengünstigen Wohnungsbau errichtet. Die Den Neubau Holzhybridhaus taunusstraße in Offenbach präsentierte Gerrit Schmidt, Geschäftsführer der Wohnungen durch außenliegen- Hirschmuellerschmidt Architektur GmbH. de Treppenhäuser zu erschließen 12 DAB 10·20
HESSEN AKtUEllES [ DAB REGIONAL ] und damit das zu beheizende Bauvolumen zu reduzieren, war die Kernidee des Entwurfs. Auf diese Weise wurden sowohl Baukosten als auch Nebenkosten für die Mieter eingespart, da keine Einhausung für die Treppe benötigt wurde. Der Einsatz eines Außen-Mauerwerks aus Hochlochziegeln führt zu einer langlebi- gen und nachhaltigen Lösung. Die energeti- sche Versorgung erfolgt nach dem speziell für das Projekt entwickelten Konzept „Frankfur- ter Klimaschutzhaus“ mit dem Standard KfW- EH 55. Beheizt wird das Haus mit Gas-Brenn- werttechnik. Photovoltaikmodule auf der Süd- Foto: schneider+schumacher Dachfläche sowie Abluft in Küche und Bad sorgen für Energieeffizienz, geringe Emissio- nen und damit niedrige Nebenkosten für die Bewohner. Die Veranstaltung schloss mit einer detail- lierten und regen Fragerunde der Teilnehmen- Elmar lorey, Mitglied der Geschäftsleitung der schneider+schumacher Bau- und Projektmanagement den an die Referenten ab. Völksch verwies ex- GmbH, stellte das Projekt ABG Wohnhäuser in Frankfurt vor. plizit auf die verbesserten Programmkonditio- nen der KfW seit Januar 2020. Er betonte, Möglichkeiten der Finanzierungsbausteine, totrotz sei die weiterhin maßgebliche Refe- dass dadurch gerade im Geschosswohnungs- mit denen er bereits das erste Passivhaus in renz für die mit der KfW-Förderung verknüpf- bau die Mehrkosten beim Standard KfW-EH Wiesbaden realisieren konnte und ermutigte ten Anforderungen das Ordnungsrecht; d. h. 55 mittlerweile weitestgehend über die Til- die Architekten auch für sich zu bauen, um die aktuell noch die Energieeinsparverordnung gungszuschüsse aufgefangen werden könn- Hürden und Anforderungen nachvollziehen zu (EnEV) bzw. demnächst das Gebäudeenergie- ten, sodass sich die KfW-Förderung speziell können. Er äußerte ferner den Wunsch, dass gesetz (GEG). p für den Geschosswohnungsbau, wo die Kos- nachwachsende Rohstoffe stärker in den Fo- ten pro Wohneinheit viel kleiner seien als im kus der KfW-Förderung rücken müssten. Wo- Informationen zu dieser und weiteren Veran- Ein- oder Mehrfamilienhaus, in jedem Fall loh- raufhin Völksch darauf verwies, dass die KfW staltungen dieser Reihe unter: ne. Zimmer bedankte sich bei der KfW für die bereits an diesem Thema arbeite. Nichtsdes- pwww.energiewende-mit-architekten.de Neue Entwicklungen im Gesundheitsbau e t he date S av Vorausschauende Planung im Stresstest – elastische Strukturen der Architektur D ie Tagungsreihe „Neue Entwicklun- schaft und den damit einhergehenden neuen der beteiligten Disziplinen online auszutau- gen im Gesundheitsbau“ der Aka- komplexen Aufgaben aller Beteiligten im Pflege- schen, erwarten. p demie der Architekten- und Stadt- und Klinikbereich führt die Akademie der AKH planerkammer Hessen ist seit vie- diese erfolgreiche Veranstaltungsreihe weiter. len Jahren ein Forum für Architekten und Es referieren im Live-Stream Experten der Kompaktkongress „Neue Krankenhausplaner, Bauherren und Investo- Branche über notwendige planerische und Entwicklungen im Gesundheitsbau“ ren wie auch für Vertreter öffentlicher und unternehmerische Strategien und präsentie- Wann: Donnerstag, 26. November 2020, privater Krankenhausträger sowie aus Politik, ren bauliche Lösungen, die den Herausforde- 10:00 – 16:00 Uhr Betriebsorganisation und Planung. Die Ver- rungen gewachsen sind. Die Teilnehmer dür- anstaltung findet in diesem Jahr zum ersten fen die neuesten Informationen über kom- Wo: digital Mal digital statt. plexe Planungs- und Bauaufgaben von Ge- Weitere Informationen und Anmeldung: Vor dem Hintergrund der großen Herausfor- sundheitsbauten, spannende Diskussionen pwww.akh.de/fortbildung derungen in unserer älter werdenden Gesell- und die Gelegenheit, sich mit den Akteuren DAB 10·20 13
[ DAB REGIONAL ] VERGABE + WEttBEWERBE HESSEN 1. Preis: lSK-Architekten lube | Schoppa | Krampitz-Mangold, Darmstadt Neues Image, neue Mensa vergab drei Preise und eine Anerkennung. Die Verfahrensbetreuung lag beim Darmstädter Büro GRÜNINGER ARCHITEKTEN. Als Sieger setzten sich LSK-Architekten Neubau Mensa der ludwig-Uhland-Schule in Gießen Lube | Schoppa | Krampitz-Mangold Part- GmbB aus Darmstadt durch. Die Verfasser Text: Lena Pröhl schlagen einen amorph entwickelten Baukör- R per an der Ecke Aulweg/Wartweg vor. Ge- und 320 Schülerinnen und Schüler dem Bau eines neuen Mensa-/Aulagebäudes schickt positioniert sich der Neubau auf dem besucheen derze eitt die e soll sicch das änd dern. Zwwei fre eisstehe end de Pa avil- bestehenden Schulgelände und bildet einen Ludwig-Uhland- lons müssen, eine nicht genutzte Pausenhal- Gegenpol zum bestehenden Schulgebäude, so Schule in Gie- le sowie die Hausmeisterwohnung können die Jury. Durch die Ausrichtung der Gebäude- ßen – eine vierzügige dem Neubau weichen. kanten an den bestehenden Säuleneichen ent- Grundschule aus den Gestaltungsvorschläge lieferte der stehe zudem eine wohltuende Differenzierung frühen 1960er Jahren. von der Stadt Gießen ausgelobte des Schulgeländes. Pausenhalle und Haus- Inzwischen hat die nichtoffene Realisierungswettbe- meisterwohnung werden abgerissen; an deren Schule einen Image- werb. Zwanzig Büros waren aufge- Stelle wird der neue Zugang zum Schulgelän- wandel vollzogen, fordert, ihre Ideen einzureichen; de verortet. Die klare, geradezu selbstver- der sich bislang al- achtzehn gaben ihre Entwürfe ständlich ausformulierte Lage des Mensa- lerdings nicht in ab. Das Preisgericht unter haupteingangs am Schulhof überzeugte die der Architektur Vorsitz der Frankfurter Archi- Preisrichter. Das anschließende Foyer sei abzeichnet. Mit tektin Kristin Dirschl jedoch zu 2. Preis: Neumann & Heinsdorff Architekten, Köln 14 DAB 10·20
HESSEN VERGABE + WEttBEWERBE [ DAB REGIONAL ] 3. Preis: MGF Architekten, Stuttgart klein dimensioniert. Der Betreuungsbereich Schulhofs bildet, wird zum Referenzpunkt des wird über einen zweiten Eingang erschlossen; Ensembles. Für die besondere Qualität der Fachrichtung: Hochbau, Innen- die Anlieferung erfolgt über einen separaten Arbeit aber sorge der dritte Schenkel des Bau- architektur Seitengang am Aulweg. Besonders gelobt körpers: Gekonnt fasse er den Bereich um die Wettbewerbsform: Verhandlungsver- wurde die gute Grundrissorganisation: Die La- Säuleneichen ein und lasse einen attraktiven fahren mit vorgelagertem nichtoffenen ge von Musiksaal und Schullehrküche bilde das Außenraum entstehen. Während die jeweiligen Realisierungswettbewerb angestrebte pädagogische Konzept sehr gut Nutzungsbereiche klar an der Höhenstaffelung Ort: Gießen ab, zumal auch die Nebenräume sinnvoll an- ablesbar seien, schaffe die einheitliche Fassa- Auslober: Magistrat der Universitäts- geordnet seien. Die Wahl der Oberflächen und dengliederung ein spannungsvolles Wechsel- stadt Gießen Materialien – das äußere Erscheinungsbild wird spiel: Die umlaufende Glasfassade erzeuge da- Betreuung: GRÜNINGER durch eine vertikale Lärchenholzschalung ge- bei einen durchgängigen Horizont, über dem ARCHItEKtEN, Darmstadt prägt – erscheine zeitgemäß und für die Funk- sich eine vertikale Holzlattung artikuliere. Das Preisrichter: Kristin Dirschl (Vorsitz), tion und Lage angemessen. Preisgericht attestierte dem Entwurf hohe Prof. Gero Quasten, Oliver Witan, Mit dem zweiten Preis wurden Neumann & architektonische Qualität, eine gelungene Raimund Haubrich, Astrid Eibelshäuser, Heinsdorff Architekten Partnerschaftsgesell- Außenraumgestaltung sowie eine logische Dr. Jan H. Schneider, Jutta Müller schaft mbB aus Köln bedacht, deren Entwurf Grundrissorganisation. durch große Klarheit, angenehme Einfachheit Einen dritten Preis erhielt das Stuttgarter sowie eine gelungene städtebauliche Setzung Büro MGF Architekten GmbH. Das vorgeschla- besticht: Beruhigend fasst der U-förmige Neu- gene Gebäude zeichnet sich durch eine klare, bau den Straßenraum des Aulwegs und schafft strenge Linienführung in Kombination mit gemeinsam mit dem Bestand eine einladende Sichtbetonelementen und Stahl-Glasfassaden wird durch das erhöhte Gebäudevolumen ak- Zugangssituation, so die Preisrichter. Die neue aus. Ein Rücksprung am Aulweg markiert den zentuiert. Durch die mittig liegende Zugangs- Mensa/Aula, die den östlichen Abschluss des Haupteingang; die Ecke Aulweg/Wartweg situation werden westlich der Betreuungsbe- reich und die Schulküche angebunden, östlich die Mensa/Aula mit zuschaltbarem Musikraum sowie der Küchen- und Anlieferungsbereich. Entscheidungen zu Architekten- Kritisch gesehen wurde das schmale Foyer, das gleichzeitig als Hauptzugang zum Schul- wettbewerben im Oktober gelände fungieren soll. Die Mensa orientiere sich folgerichtig zum Schulhof und besitze – p Neubau des Rebstockbads, Frankfurt am Main dank ihrer Höhe, der Trägerrostkonstruktion p Neubau Florenberg Grundschule, Pilgerzell und Oberlichter – ein interessantes Raumwir- Die kompletten Wettbewerbsergebnisse und weitere aktuelle Infor- kungspotenzial. Allerdings liege die Lernküche mationen finden Sie auf der AKH-Website. Bei Fragen hierzu wen- ungünstig weit weg von der Mensa. den Sie sich bitte an Herrn Soleiman Wahed (telefon: 0611 – 1738-38). Eine Anerkennung ging an ama architektur- p www.akh.de/baukultur/wettbewerbe-in-hessen büro michael auerbacher architekt aus Burg- hausen. p DAB 10·20 15
[ DAB REGIONAL ] FORtBIlDUNG HESSEN Seminarkalender Seminar M44 Projektsteuerung – Ein Tätig- Referenten Prof. Dr.-Ing. Wolfdietrich Referentin Heidi Tiedemann, Dipl.-Ing., keitsfeld für Architekten Kalusche, Dipl.-Wirtsch.-Ing., Architekt, Architektin, Hamburg Planen und Bauen zeichnet sich zunehmend Cottbus und Dr. Christian Bönker, Berlin Termin Mittwoch, 14.10.2020, 10:00 – durch die Zusammenarbeit von zahlreichen Termin ab Montag, 12.10.2020 an insgesamt 17:30 Uhr Spezialisten aus. Somit fallen mehr als bisher 4 aufeinanderfolgenden Tagen Fortbildungspunkte 8 Koordinations- und Führungsaufgaben an. Die Fortbildungspunkte 32 Ort Architekten- und Stadtplanerkammer Seite des Auftraggebers stellt sich immer sel- Ort Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen, Wiesbaden tener als Bauherr im Sinne einer natürlichen Hessen, Wiesbaden Person dar, sondern eher als Organisation, mit Seminar M50 Basiswissen: Fundamente des einem oder mehreren Entscheidungsgremien, Seminar M47 Intensiv-Training: Zusammen- Erfolgs – berufliche Kommunikation für in denen durchaus unterschiedliche Interessen arbeit in virtuellen Planungsteams: Distan- Architekten wirken können. Um unter diesen Bedingungen zen überwinden – souverän kommunizieren Die fachliche Qualifikation ist nur eines von in kurzer Zeit und mit vertretbaren Mitteln In internationalen Planungsbüros gibt es eine zwei Standbeinen des beruflichen Fortkom- Aufgaben mit hoher Qualität zu meistern, sind Entwicklung hin zu virtuellen Teams. Diese mens. Nachhaltiger Erfolg bedarf darüber hi- besonders Kenntnisse des Projektmanage- arbeiten über regionale, nationale und kulturel- naus auch der Fähigkeit, technische Zusam- ments sowie ein hohes Maß an praktischer Er- le Grenzen hinweg zusammen und in unter- menhänge verständlich darzustellen, Men- fahrung und persönlicher Eignung notwendig. schiedlichen Zeit- und Klimazonen. Durch die schen zu überzeugen, zu motivieren und für Für den Bauherrn bedarf es je nach Art, Kom- zunehmende globale Vernetzung des Architek- eine Sache zu begeistern, widerstrebende In- plexität und Dauer des Projekts häufig einer turmarkts und durch moderne Arbeitsplatzmo- teressen zusammenzubringen, Konflikte kon- Unterstützung, die durch externe Fachleute delle wird somit das Thema virtuelle Zusam- struktiv zu lösen und einiges mehr. Nicht um- erfolgen kann. Dafür hat sich in den letzten menarbeit immer wichtiger. sonst werden diese Fähigkeiten auch als Jahrzehnten die Projektsteuerung als ein Da virtuelle Teams schnell zur Normalität wer- Schlüsselqualifikationen bezeichnet. eigenständiges Leistungsbild etabliert. Pro- den, wird das Arbeiten in diesen zu einer unver- Langjährige Berufserfahrung kann nicht durch jektsteuerung ist die Wahrnehmung delegier- zichtbaren Fähigkeit. In einer virtuellen Umge- ein Seminar ersetzt werden. Allerdings kann ter Auftraggeberfunktionen in organisatori- bung ist es noch wichtiger, die Art und Weise das bewusste Wahrnehmen kommunikativer scher, technischer und wirtschaftlicher Hin- zu überdenken und zu verbessern, wie wir kom- Rahmenbedingungen und Trainieren entspre- sicht. Sie umfasst insbesondere Beratungs-, munizieren und miteinander arbeiten, um gute chender Fähigkeiten dazu beitragen, Kardinal- Koordinations-, Informations- und Kontroll- Ergebnisse zu erzielen. fehler zu vermeiden und überzeugend aufzu- leistungen. Da es sich hierbei um originäre Um erfolgreich zusammenzuarbeiten, ist es treten. Dieses Seminar vermittelt nicht nur Aufgaben des Auftraggebers handelt, sind wichtig, die Komplexität virtueller Teams zu ver- grundlegendes Wissen, sondern bietet auch diese von Leistungen der Architekten und In- stehen. Sie erlernen praktische Werkzeuge und ein Forum zur Diskussion von Teilnehmerfra- genieure deutlich zu unterscheiden. Techniken für die Kommunikation und Zusam- gen und verstärkt Erkenntnisse durch prakti- Inhalte: menarbeit in virtuellen Teams und wie Sie mit sche Übungen. p Grundlagen des Projektmanagements den virtuellen Herausforderungen wie Isolation, Aus dem breiten Feld der sog. „Soft Skills“ p Bauherr(-enorganisation) Distanz und Verlust des Teamfokus umgehen werden die folgenden Themen herausgegrif- p Leistungsbilder des Projektmanagements können. fen: p Fallstudien zu den Leistungsbildern Inhalte: p Gehirnphysiologische Grundlagen p Vergütung Projektmanagementleistungen p Motivierende Zusammenarbeit über Dis- p Verbale und non-verbale Kommunikation p Fallstudien Projektmanagementleistungen tanzen hinweg p Präsentieren vor kleinen und großen p Organisation, Information p Sicherstellung der Leistungserbringung im Gruppen p Koordination, Dokumentation virtuellen Team p Rhetorisches Auftreten p Qualitäten p Kommunikationsmedien für virtuelle Teams Referent Lothar E. Keck, Köln p Quantitäten p Konflikte aus der Distanz erkennen und be- Termin Donnerstag, 15.10.2020, 10:00 – p Kosten arbeiten 17:30 Uhr p Finanzierung p Ablauf virtueller Meetings, z. B. Video- Fortbildungspunkte 8 p Termine oder Telefonkonferenzen, Online-Meetings Ort Architekten- und Stadtplanerkammer p Kapazitäten p Umgang mit kulturellen Unterschieden Hessen, Wiesbaden p Verträge p Schnittstellenkoordination über unter- p Versicherungen schiedliche Zeitzonen hinweg 16 DAB 10·20
Sie können auch lesen