Erweiterung der Schiller-Bibliothek Berlin Mitte - Auslobung Nichtoffener Wettbewerb mit Ideenteil
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Nichtoffener Wettbewerb mit Ideenteil für Architekten Erweiterung der Schiller-Bibliothek Berlin Mitte Auslobung Berlin, im März 2011
Herausgeber und Wettbewerbsdurchführung Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Abteilung Städtebau und Projekte Referat II D Brückenstraße 6 10179 Berlin Wettbewerbsausschreibung Nanna Sellin-Eysholdt, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Auswahlverfahren und Wettbewerbe, II D 11 mit Birgit C. Dietsch, Architektin Digitale Bearbeitung Birgit C. Dietsch Titelbild Birgit C. Dietsch Druck A & W Druck, Berlin
Inhaltsverzeichnis Anlass und Ziel ........................................................................................7 Teil 1 Verfahren ........................................................................................9 1.1 Auslober, Bauherr, Nutzer ............................................................9 1.2 Art des Verfahrens ........................................................................9 1.3 Richtlinien für Planungswettbewerbe..........................................10 1.4 Wettbewerbsteilnehmer ..............................................................10 1.5 Preisgericht und Vorprüfung .......................................................11 1.6 Ausgabe der Wettbewerbsunterlagen ........................................14 1.7 Abgabe der Wettbewerbsarbeiten.............................................. 14 1.8 Ortsbesichtigung, Rückfragen und Rückfragenkolloquium.........15 1.9 Verzeichnis der Wettbewerbsunterlagen ....................................15 1.10 Geforderte Leistungen ................................................................16 1.11 Beurteilungsverfahren und Vorprüfung.......................................18 1.12 Preise und Ankäufe.....................................................................18 1.13 Weitere Bearbeitung ...................................................................19 1.14 Eigentum und Urheberrecht........................................................19 1.15 Verfassererklärung......................................................................20 1.16 Bekanntgabe des Ergebnisses / Ausstellung der Arbeiten.........20 1.17 Haftung und Rückgabe ...............................................................20 1.18 Zusammenfassung der Termine.................................................21 Teil 2 Situation und Planungsvorgaben ..............................................23 2.1 Städtebauliche Situation .............................................................23 2.2 Historische Entwicklung ..............................................................26 2.3 Wettbewerbsgrundstück .............................................................27 2.4 Technische Infrastruktur .............................................................30 2.5 Erschließung und Verkehr ..........................................................30 2.6 Planungsrecht / Planungsvorlauf ................................................31 2.7 Denkmalschutz.......................................................................... .32 Teil 3 Wettbewerbsaufgabe...................................................................35 3.1 Schiller-Bibliothek .......................................................................35 3.2 Planungsumfang .........................................................................36 3.3 Städtebaulich-architektonische Zielsetzung ...............................37 3.4 Funktionale Anforderungen.........................................................38 3.5 Freiflächen / Außenanlagen........................................................40 3.6 Erschließung / Stellplätze ...........................................................40 3.7 Nachhaltigkeit / Energieeffizienz / Ökologische Zielsetzung ......40 3.8 Baukosten / Wirtschaftlichkeit.....................................................41 3.9 Barrierefreies Bauen ...................................................................42 3.10 Baurechtliche Vorschriften, Normen und Richtlinien ..................43 3.11 Raumprogramm ..........................................................................43 3.12 Beurteilungskriterien des Preisgerichts ......................................43 Teil 4 Anhang .........................................................................................45 4.1 Digitale Anlagen..........................................................................45 4.2 Quellenangaben..........................................................................54
Erweiterung der Schiller-Bibliothek / Anlass und Ziel 7 Anlass und Ziel Gegenstand des Wettbewerbs ist die Erweiterung der bestehenden Schiller- Bibliothek zu einer Mittelpunktbibliothek sowie der mögliche langfristige Ausbau zu einer Bezirkszentralbibliothek, der im Rahmen des Wettbewerbs als Ideenteil mit zu untersuchen und zu planen ist. Seit 2006 ist die Schiller-Bibliothek in Berlin Mitte, Ortsteil Wedding, im ehemaligen Bezirksverordneten-Saal des Rathauses Wedding an der Müllerstraße untergebracht. Die derzeitigen Biblio- theksflächen im 1. Obergeschoss des denkmalgeschützten Gebäudes von Fritz Bornemann sind nicht ausreichend, um den Bedarf im Einzugsbereich abzude- cken. Gleichzeitig soll die Bedeutung der Müllerstraße als ein zu entwickelndes Hauptzentrum im Rahmen des Bund-Länder-Programms ‚Aktives Stadtzentrum‘ durch die Aufwertung der Schiller-Bibliothek gestärkt werden. Der Bezirk Mitte von Berlin hat deshalb im Juli 2009 beschlossen, die Schiller- Bibliothek zu einer Mittelpunktbibliothek bei gleichzeitiger Aufgabe der Jerusa- lem-Bibliothek zu erweitern. Nach Schließung des Diesterweg-Gymnasiums soll auch die dortige Jugendmedienetage der Hugo-Heinemann-Bibliothek in die Schiller-Bibliothek integriert werden. Das für die Mittelpunktbibliothek zu realisierende Raumprogramm umfasst eine Programmfläche von insgesamt 1.780 m² mit einer Jugendbibliothek, einer Kin- derbibliothek, einem Erwachsenen-Freihandbereich, eine Leselounge, einen Veranstaltungsraum sowie einem Jugendbistro. Für die spätere mögliche Er- weiterung zu einer Bezirkszentralbibliothek (Ideenteil) sind insgesamt ca. 6.500 m² Nutzfläche vorgesehen. Mittels eines städtebaulichen Gutachterverfahrens im Oktober 2009 wurden die Vorgaben für den Wettbewerb entwickelt. Der von den Bezirksgremien verab- schiedete Bebauungsvorschlag, der Grundlage für die Bearbeitung der vorlie- genden Wettbewerbsauslobung ist, sieht eine bandartige Bebauung zwischen dem Rathaus-Hochhaus und der südöstlichen Brandwandbebauung unter Ein- beziehung des Bezirksverordneten-Saales vor. Das Vorhaben wird gefördert durch die Europäische Union (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) im Rahmen des Programms „Bibliotheken im Stadtteil“, die Bundesrepublik Deutschland und das Land Berlin im Rahmen des Programms der Städtebauförderung „Aktive Zentren“. Komplementärmittel werden vom Bezirksamt Mitte von Berlin bereitgestellt. Für die Baumaßnahme sind Gesamtkosten nach DIN 276 in Höhe von 4.085.000- Euro einschließlich Mehrwertsteuer und Nebenkosten vorgegeben. Mit dem Bau der Maßnahme soll 2012 begonnen werden.
Erweiterung der Schiller-Bibliothek / Teil 1 Verfahren 9 Teil 1 Verfahren 1.1 Auslober, Bauherr, Nutzer Auslober, Bauherr Land Berlin, vertreten durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung im Auftrag des Bezirksamtes Mitte von Berlin Abteilung Hochbau, V P Hermann-Josef Pohlmann Fehrbelliner Platz 2 10707 Berlin Bedarfsträger Land Berlin, vertreten durch den Bezirk Mitte von Berlin Abteilung Bildung und Kultur Mathilde-Jacob-Platz 1 10551 Berlin Nutzer Land Berlin, vertreten durch den Bezirk Mitte von Berlin Bibliotheks- und Kulturamt Fachbereich Bibliothek Mathilde-Jacob-Platz 1 10551 Berlin Wettbewerbsdurchführung, Ausschreibung und Koordination Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin Abteilung Städtebau und Projekte Referat II D Brückenstraße 6 10179 Berlin-Mitte Nanna Sellin-Eysholdt, II D 11 Tel.: +49 30 9025 2039 Fax: +49 30 9025 2535 E-Mail: nanna.sellin-eysholdt@senstadt.berlin.de mit Birgit C. Dietsch Dipl. Ing. Architektin Marienhöher Weg 43 a 12105 Berlin Tel.: +49 30 7551 8353 E-Mail: WB-Schillerbibliothek@bcd-planung.de 1.2 Art des Verfahrens Die Auslobung erfolgt als nichtoffener Wettbewerb für Architekten. Eingebunden in das Verfahren ist eine öffentliche Bürgerveranstaltung in Form einer Präsentation der eingereichten Wettbewerbsarbeiten und Diskussion mit dem Preisgericht am Abend vor der Preisgerichtssitzung (s. auch Punkt 1.11).
Erweiterung der Schiller-Bibliothek / Teil 1 Verfahren 10 Das gesamte Verfahren ist bis zum Abschluss anonym. Kommunikation Die Wettbewerbssprache ist Deutsch. Die Kommunikation mit den Teilnehmern erfolgt über E-Mail. 1.3 Richtlinien für Planungswettbewerbe Dem Wettbewerb liegen die Richtlinien für Planungswettbewerbe (RPW 2008) in der Fassung vom 12.09.2008 sowie das Rundschreiben SenStadt VI A Nr. 06 / 2009 (Einführung der RPW 2008) zugrunde, sofern nachstehend nichts ande- res aufgeführt ist. Die Architektenkammer Berlin wirkt vor, während und nach dem Wettbewerb beratend mit; sie registriert den Wettbewerb. Mit der Registrierung wird bestä- tigt, dass die Auslobungsbedingungen der Richtlinie entsprechen. Die besonde- ren Bestimmungen für öffentliche Auftraggeber (RPW 2008, § 9) sind anzuwen- den. Der Wettbewerb wird bei der Architektenkammer Berlin unter der Nummer B-2011-05 registriert. Einverständnis Jeder Teilnehmer, Preisrichter, Sachverständige, Vorprüfer und Gast erklärt sich durch seine Beteiligung bzw. Mitwirkung am Verfahren mit den vorliegenden Teilnahmebedingungen und der Anwendung der Richtlinien für Planungswett- bewerbe (RPW 2008) einverstanden. Verlautbarungen jeder Art über Inhalt und Ablauf vor und während der Laufzeit des Wettbewerbsverfahrens, einschließlich der Veröffentlichung der Wettbewerbsergebnisse, dürfen nur über die Senats- verwaltung für Stadtentwicklung, II D, abgegeben werden. Datenschutz Jeder Teilnehmer, Preisrichter, Sachverständige, Vorprüfer, Gast und Auftrag- nehmer willigt durch seine Beteiligung bzw. Mitwirkung am Verfahren ein, dass seine personenbezogenen Daten im Zusammenhang mit o.g. Wettbewerb bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung in Form einer automatisierten Datei geführt werden. Diese Einwilligung ist auf der Verfasser- bzw. auf der Zustim- mungserklärung zu bestätigen. Eingetragen werden Name, Anschrift, Telefon, Beauftragung im Wettbewerb, Kammermitgliedschaft, Berufsbezeichnung. Nach Abschluss des Verfahrens können auf Wunsch diese Daten gelöscht wer- den (durch Vermerk auf der Verfassererklärung). Gemäß § 6 des novellierten Datenschutzgesetzes ist die Einwilligung der Be- troffenen notwendig, da eine spezielle Rechtsgrundlage für die Führung dieser Datei fehlt. Vergabekammer Öffentliche Aufträge, die gemäß den Vergabevorschriften der EU vergeben werden müssen, unterliegen einem Rechtsschutzverfahren. Für die öffentlichen Auftraggeber des Landes Berlin wird dieses Verfahren vor der Vergabekammer des Landes Berlin geführt: Vergabekammer des Landes Berlin Martin-Luther-Str. 105 10825 Berlin Tel. +49 30 9013 8316, Fax. +49 30 9013 7613
Erweiterung der Schiller-Bibliothek / Teil 1 Verfahren 11 1.4 Wettbewerbsteilnehmer Zur Teilnahme am Wettbewerb wurden neben den drei gesetzten Büros entspre- chend der Ankündigung im EU-Amtsblatt vom 16.11.2010 in einem vor geschal- teten Bewerbungsverfahren (Nichtoffener Wettbewerb gemäß Richtlinien für Planungswettbewerbe (RPW 2008) durch ein vom Preisgericht unabhängiges Auswahlgremium 17 Architekten ausgewählt. Die Beteiligung eines Landschaftsarchitekten wird empfohlen. 1.5 Preisgericht und Vorprüfung Fachpreisrichter Michael Victor Müller Architekt, Köln Canan Rohde-Can Architektin, Dresden Volker Staab Architekt, Berlin Sandra Töpfer Architektin, Berlin Stellvertretende Patrik Dierks Fachpreisrichter Architekt, Berlin Henrike Wehberg-Krafft Landschaftsarchitekin, Berlin Sachpreisrichter Dagmar Hänisch Bezirksstadträtin für Personal, Finanzen, Weiter- bildung und Kultur Bezirksamt Mitte von Berlin Ephraim Gothe Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung Bezirksamt Mitte von Berlin Hermann-Josef Pohlmann Abteilung Hochbau Leiter des Referates Projektmanagement Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Berlin Stellvertretende Stefan Rogge Sachpreisrichter Abteilung Personal, Finanzen, Weiterbildung und Kultur Leiter des Fachbereichs Bibliotheken Bezirksamt Mitte von Berlin Kristina Laduch Abteilung Stadtentwicklung Leiterin des Fachbereichs Stadtplanung Bezirksamt Mitte von Berlin
Erweiterung der Schiller-Bibliothek / Teil 1 Verfahren 12 Peter Ostendorff Abteilung Städtebau und Projekte Leiter des Referats Wettbewerbe und Auswahlverfahren Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Berlin Sachverständige Jörg Arndt Abteilung Personal, Finanzen, Weiterbildung und Kultur Leiter LuV Weiterbildung und Kultur Bezirksamt Mitte von Berlin Harald Büttner Abteilung Stadtentwicklung Leiter LuV Bauen - Straßen- und Grünflächenamt Bezirksamt Mitte von Berlin Frank Baumgart Abteilung Stadtentwicklung LuV Umwelt und Natur Bezirksamt Mitte von Berlin Christine Sell Abteilung Stadtentwicklung Fachbereich Bau- und Wohnungsaufsicht Bezirksamt Mitte von Berlin Günter Reimann Abteilung Stadtentwicklung Fachbereich Denkmalschutz Bezirksamt Mitte von Berlin Udo Harttung Abteilung Stadtentwicklung Fachbereich Stadtplanung Bezirksamt Mitte von Berlin Dr. Elke Pistorius Abteilung Stadtentwicklung Fachbereich Stadtplanung Bezirksamt Mitte von Berlin René Plessow Abteilung Stadtentwicklung Fachbereich Stadtplanung Bezirksamt Mitte von Berlin Hildruth Knuth Bezirksbürgermeister / Abteilung Gesundheit Beauftragte für Menschen mit Behinderung Bezirksamt Mitte von Berlin Ingrid Reintjes Abteilung Personal, Finanzen, Weiterbildung und Kultur Fachbereich Bibliotheken Bezirksamt Mitte von Berlin
Erweiterung der Schiller-Bibliothek / Teil 1 Verfahren 13 Carola Schütz Abteilung Personal, Finanzen, Weiterbildung und Kultur Fachbereich Interne Dienste Bezirksamt Mitte von Berlin Jörg Bräuer Abteilung Wirtschaft, Immobilien, Ordnungsamt Energie- und Resourcenmanagement / Energiebeauftragter Bezirksamt Mitte von Berlin Gabriele Augstein Abteilung Wirtschaft, Immobilien, Ordnungsamt Energie- und Resourcenmanagement Bezirksamt Mitte von Berlin Susanne Jahn Jahn, Mack und Partner Gebietsbeauftragte Aktives Stadtzentrum Müllerstraße Nadine Fehlert Jahn, Mack und Partner Gebietsbeauftragte Aktives Stadtzentrum Müllerstraße Maria Berning Abteilung Wohnungswesen, Stadterneuerung, Soziale Stadt Leiterin des Referats Städtebauförderung / Stadterneuerung Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Berlin Sabine Krutzsch Abteilung Wohnungswesen, Stadterneuerung, Soziale Stadt Referat Städtebauförderung / Stadterneuerung Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Berlin Joachim Bädelt Abteilung Hochbau Referat Projektmanagement Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Berlin Silvia Topp Abteilung Hochbau Referat Projektmanagement Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Berlin Inge Schmidt-Rathert Abteilung Städtebau und Projekte Referat Wettbewerbe und Auswahlverfahren Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Berlin Vorprüfung Birgit Dietsch Architektin, Berlin
Erweiterung der Schiller-Bibliothek / Teil 1 Verfahren 14 N.N. Architekt/in, Berlin N.N. Architekt/in, Berlin Kostenprüfung / N.N. Energieeffizienz Projektsteuerer Gäste James Miller Stevens Landeswettbewerbsausschuss Architektenkammer Berlin Thomas Wibel Stadtteilvertretung Müllerstraße Mitglieder der BVV Mitte 1.6 Ausgabe der Wettbewerbsunterlagen Die Wettbewerbsunterlagen stehen den Teilnehmern ab 15.3.2011 zum Down- load bereit. Die Unterlagen werden am 16.3.2011 versandt. 1.7 Abgabe der Wettbewerbsarbeiten Die Arbeiten sind am 17. Mai 2011 2011 spätestens bis 17.00 Uhr in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Referat Wettbewerbe und Auswahlverfahren Brückenstraße 6 Jannowitzcenter 10179 Berlin Raum Nr. 4.026 persönlich oder per Kurierdienst einzureichen. Der Verfasser trägt die Verantwortung, dass die geforderten Leistungen spätestens bis zum 17. Mai 2011, 17:00 Uhr vorliegen. Die Modelle sind am 24. Mai 2011 2011 spätestens bis 17.00 Uhr in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Referat Wettbewerbe und Auswahlverfahren Brückenstraße 6 Jannowitzcenter 10179 Berlin Raum Nr. 4.026 persönlich oder per Kurierdienst einzureichen. Der Verfasser trägt die Verantwortung, dass das Modell spätestens bis zum 24. Mai 2011, 17:00 Uhr vorliegt.
Erweiterung der Schiller-Bibliothek / Teil 1 Verfahren 15 Die Wettbewerbsarbeiten sind zur Wahrung der Anonymität in verschlossenem Zustand ohne Absender oder sonstigen Hinweis auf den Verfasser, aber mit der Kennzahl und dem Vermerk „Erweiterung der Schiller - Bibliothek, Berlin Mitte“ einzureichen. Bei Zustellung durch Kurierdienst ist der Empfänger als Absender anzugeben. Die Wettbewerbsarbeiten müssen in einer stapelbaren, eckigen Versandbox eingereicht werden. Kennzeichnung der Arbeiten Die Wettbewerbsarbeiten sind in allen Stücken nur durch eine gleichlautende Kennzahl zu bezeichnen. Sie ist aus sechs arabischen Ziffern zu bilden und in einer Größe von 1 cm Höhe und 4 cm Breite auf jedem Blatt und Schriftstück in der rechten oberen Ecke anzubringen. Der Wettbewerbsverfasser hat die Verfassererklärung mit seiner Anschrift in einem verschlossenen und undurchsichtigen Umschlag mit der gleichen Kenn- zahl abzugeben, mit der er seine Wettbewerbsarbeit gekennzeichnet hat. Dieser Umschlag ist gleichzeitig mit der Wettbewerbsarbeit abzugeben. 1.8 Ortsbesichtigung, Rückfragen und Rückfragenkol- loquium Ortsbesichtigung Eine gemeinsame Ortsbesichtigung findet nicht statt. Die Schiller-Bibliothek ist ebenso wie der Wettbewerbsbereich öffentlich zugänglich. Eine individuelle Ortsbesichtigung wird den Teilnehmern empfohlen. Rückfragen mit Preisrichterkolloquium Rückfragen zur Auslobung können schriftlich gestellt werden. Sie müssen bis zum 29. März 2011, 12:00 Uhr bei folgender E-Mail-Adresse eingegangen sein: WB-Schillerbibliothek@bcd-planung.de Bei den Rückfragen ist auf die entsprechenden Teilziffern der Auslobung, auf die sie sich beziehen, Bezug zu nehmen. Ein Rückfragenkolloquium findet nicht statt. Die Beantwortung der Rückfragen erfolgt in Abstimmung mit dem Preisgericht. Die Zusammenstellung aller einge- reichten Fragen und deren Beantwortung wird den Beteiligten zugesandt und ist Bestandteil der Auslobung. 1.9 Verzeichnis der Wettbewerbsunterlagen Unterlagen des Wettbewerbs sind: - die vorliegende Auslobung - die Zusammenstellung der Rückfragen und Antworten - Modelleinsatzplatte - Digitale Anlagen bzw. zum Download bereitstehende Daten (siehe Teil 4), u.a. die im Folgenden aufgeführten Planunterlagen und Dokumente: - Übersichts- und Lageplan, u.a. als .dwg-Datei
Erweiterung der Schiller-Bibliothek / Teil 1 Verfahren 16 - Vermesserplan als .dwg-Datei - Arbeitspläne, u.a. als .dwg-Datei - Luftbild als .tif-Datei - Raumprogramm als .pdf-Datei - Ergebnisse des städtebaulichen Gutachtens Hinweis Jeder Teilnehmer des Verfahrens verpflichtet sich, die vorliegenden digitalisier- ten Daten und Pläne nur für die Beteiligung am Verfahren zu nutzen. Daten, die im Rahmen der Bearbeitung als Zwischenprodukte anfallen und nicht an den Auslober abgegeben werden, sind nach Abschluss des Wettbewerbes zu löschen. 1.10 Geforderte Leistungen Von den Teilnehmern werden folgende Leistungen erwartet: Geforderte Leistungen 1. Lageplan M 1:500 mit Darstellung der Gesamtsituation (Realisierungsteil Mittelpunktbibliothek und Ideenteil für Bezirkszentralbibliothek), Baukörper, Freiflächenkonzeption, Erschließung mit Vorplatz, Stellplätze 2. EG-Grundriss mit Darstellung der angrenzenden Freiflächen einschließlich der äußeren Erschließung sowie alle weiteren Grundrisse im M 1:200 3. Ansichten im M 1:200 4. Zum Verständnis des Entwurfs erforderliche Schnitte im M. 1:200 5. Modell im M. 1:500 (Ideenteil als einfaches Massenmodell) 6. Prüfpläne (gefaltet) ein Satz der verlangten Grundrisse und Schnitte mit Eintragung - der Raumbezeichnungen (entsprechend der Formblätter) - der für die Berechnung notwendigen Maße - der Raumgrößen 7. Berechnungen auf Formblättern (Formblatt Raumprogramm, Formblatt Gebäudekennwerte und Flächenermittlung, s. 4.1.9 Formblätter) Der Rechenweg für alle Berechnungen ist nachvollziehbar auf den Prüfplänen darzustellen. - Überbaute Fläche - GRZ - GFZ - Brutto-Grundfläche BGF a - Brutto-Rauminhalt BRI a (V) - Nutzfläche gemäß Raumprogramm - DAF Dachflächen - HTF Horizontale Trennflächen - BAF Basisflächen - AWF Außenwandflächen - IWF Innenwandflächen - BAU Baugrube - Gebäudehüllfläche A - Verhältnis A/V - Änderung im Bestandbau in Anlehnung an § 3 Abs. 4 BauVerfVO (Rot/ Gelb-Kennzeichnung)
Erweiterung der Schiller-Bibliothek / Teil 1 Verfahren 17 8. Erläuterungsbericht (getrennt von den Plänen, max. 4 DIN A 4 Seiten) zu den Hochbaumaßnahmen: - Erläuterung der Entwurfsidee - Aussagen zu Konstruktion und Materialien - Angaben zum barrierefreien Bauen - Erläuterung bei Umbaumaßnahmen - Aussagen zur Wirtschaftlichkeit - Aussagen zur Nachhaltigkeit und Energieeffizienz - Aussagen zur späteren Erweiterung zur Bezirkszentralbibliothek - Baubeschreibung in Anlehnung an DIN 276 für die Kostengruppen 300 und 400 9. Fassaden- bzw. Systemschnitt durch die Fassade im M. 1:20 mit Teilansicht – der Informationsgehalt dieses Schnittes soll annähernd dem eines Schnittes im Maßstab 1:50 entsprechen, beispielhaft zur Vermittelbarkeit von Materialität, Gestaltqualität und zur Ermittlung der Kosten 10. Verzeichnis der eingereichten Unterlagen 11. Verfassererklärung (s. 4.1.9 Formblätter) Als verbindliche Form der Arbeit gilt der Papierausdruck. Zusätzlich geforderte Leistungen in digitaler Form Zusätzlich sind folgende Leistungen in digitaler Form auf CD-Rom zu erbringen (für Vorprüfung, Ergebnisprotokoll und Veröffentlichung): – die Präsentationspläne als Windows-kompatible .tif-Datei(en) in einer Auflösung von bevorzugt 300dpi (ggf. LZW-komprimiert) – die Präsentationspläne als pdf-Datei(en) mit eingebundenen Pixeldarstellungen in einer Auflösung von bevorzugt 300dpi – die geforderten Leistungen nach Nr. 5 (Prüfpläne) als CAD-Datei im Format .dwg oder .dxf (AutoCAD, Version 2000 oder tiefer). Hinweise zu den geforderten digitalen Leistungen „Offene“ Dateien aus Layout-Programmen (z.B. InDesign, QuarkExpress, Il- lustrator etc.) können nicht berücksichtigt werden. Bildmaterial, das nicht im genannten Windows-kompatiblen .tif-Format vorliegt, kann nicht berücksichtigt werden. Die CD-ROM selbst trägt als Titel nur die sechsstellige Kennzahl, mit der auch die schriftlichen Pläne gekennzeichnet werden (z.B. 123456). Die einzelnen Dateien auf der CD-ROM müssen wie folgt benannt werden: Der erste Teil des Dateinamens ist die sechsstellige Kennzahl, danach folgt ein Unterstrich und anschließend der eigentliche Dateititel, gefolgt von der For- matangabe, z.B. „tif“. Beispiele: - Lageplan: 123456_lageplan.tif - Grundrisszeichnung Erdgeschoss: 123456_grundriss_eg.pdf - Ansichten: 123456_ansicht_01.pdf - Prüfpläne: 123456_pruefplan_eg.dwg In den Dateinamen dürfen keine Leer- und Sonderzeichen vorkommen. Die CD-ROM ist für Windows-kompatiblen PC zu erstellen. Macintosh-Formate können grundsätzlich nicht verwendet werden.
Erweiterung der Schiller-Bibliothek / Teil 1 Verfahren 18 Allgemeine Hinweise Jeder Teilnehmer darf nur eine Arbeit ohne Variante einreichen. Gemäß RPW § 5 Abs. 2 werden Darstellungen, die über die in der Auslobung geforderten Leis- tungen hinausgehen oder gegen bindende Vorgaben des Auslobers verstoßen, von der Vorprüfung ausgesondert. Es sind maximal eine Außenraumperspektive und eine Innenraumperspektive zusätzlich zugelassen. Farbige Darstellungen sowie erläuternde Skizzen (keine weiteren räumlichen Darstellungen) sind zu- gelassen. Für die Präsentation der Wettbewerbsarbeiten stehen pro Wettbewerbsteilneh- mer max. drei 2 m hohe Rolltafeln mit einer Hängefläche von 1,96 m (Breite) x 1,46 m (Höhe) zur Verfügung. Ausschlusskriterien / Verstoß gegen bindende Vorgaben Es werden keine bindenden Vorgaben im Sinne der RPW 2008 § 5 Abs. 1 und § 6 Abs. 2 formuliert. Wettbewerbsbeiträge, die während der Laufzeit des Wettbewerbs veröffentlicht werden, verstoßen gegen die in § 1 Absatz 4 und § 6 Absatz 2 RPW geforderte Anonymität und sind von der Beurteilung auszuschließen. 1.11 Beurteilungsverfahren und Vorprüfung Das Beurteilungsverfahren ist unter § 6 Abs. 2 der RPW 2008 sowie in der An- lage IV der RPW 2008 dargestellt. Ergänzend gilt Folgendes: Die eingereichten Arbeiten werden entsprechend RPW 2008, Anlage III vorgeprüft. Bei der Erfüllung dieser Aufgabe können die Sachverständigen zur Unterstützung der Vorprüfer hinzugezogen werden. Dem Preisgericht werden die Ergebnisse der Vorprüfung als Entscheidungshilfe zur Verfügung gestellt, die Beurteilung der Arbeiten bleibt dem Preisgericht vorbe- halten. Am Abend vor der Preisgerichtssitzung werden die Wettbewerbsarbeiten in ei- ner öffentlichen Veranstaltung in Anwesenheit des Preisgerichts vorgestellt und diskutiert. Die Anwesenheit des Preisgerichts ist verbindlich. Die Anwesenheit der Wettbewerbsteilnehmer ist nicht vorgesehen. Das Preisgericht tagt am folgenden Tag in einer nicht öffentlichen Preisgerichts- sitzung. 1.12 Preise und Anerkennungen Die Wettbewerbssumme (RPW 2008 § 7 Absatz 2) ist auf der Basis des § 34 HOAI (i.d. Fassung v. 11.8.2009) ermittelt. Für Preise und Anerkennungen ste- hen insgesamt 30.000,00 € zur Verfügung. Vorgesehen ist folgende Aufteilung: 1. Preis 10.000,- Euro 2. Preis 7.500,- Euro 3. Preis 5.000,- Euro Drei Anerkennungen je 2.500,- Euro Über die Preise und Anerkennungen hinaus ist eine Kostenerstattung nicht vor-
Erweiterung der Schiller-Bibliothek / Teil 1 Verfahren 19 gesehen. Die Preise und Anerkennungen werden nach Entscheidung des Preis- gerichts unter Ausschluss des Rechtsweges zugeteilt. Das Preisgericht kann einstimmig eine andere Verteilung beschließen oder Preisgruppen bilden. Die Mehrwertsteuer von derzeit 19 % ist in den genannten Beträgen nicht ent- halten und wird den inländischen Teilnehmern zusätzlich ausgezahlt. 1.13 Weitere Bearbeitung Das Preisgericht gibt eine schriftliche Empfehlung für die weitere Bearbeitung der Wettbewerbsaufgabe. Bei der Umsetzung des Projekts wird unter Würdigung der Empfehlungen des Preisgerichts einer der Preisträger mit den Leistungsphasen 2 - 5 nach § 33 HOAI, sofern kein wichtiger Grund einer Beauftragung entgegensteht, beauf- tragt (RPW 2008 § 8 Absatz 2). Voraussetzung ist, dass die Ausführung der aus- gewählten Arbeit innerhalb der Kostenobergrenze möglich ist. Die Beauftragung erfolgt stufenweise, zunächst wird die Leistungsphase 2 - Vorplanung - beauf- tragt. Die Beauftragung der Leistungsphasen 3 - Entwurfs-, 4 - Genehmigungs- und 5 - Ausführungsplanung erfolgt beim Vorliegen der Voraussetzungen. Ein Rechtsanspruch auf Beauftragung dieser Leistungen besteht nicht. Zusätzlich besteht eine Option für die Erweiterung auf die Leistungsphasen 6 - 9 nach § 33 HOAI. Voraussetzung ist, dass die Ausführung der ausgewählten Arbeit inner- halb der Kostenobergrenze möglich ist. Im Falle einer weiteren Bearbeitung werden durch den Wettbewerb bereits er- brachte Leistungen des Wettbewerbsteilnehmers bis zur Höhe des zuerkannten Preises oder Anerkennung nicht erneut vergütet, wenn der Wettbewerbsentwurf in seinen wesentlichen Teilen unverändert der weiteren Bearbeitung zugrunde gelegt wird (RPW 2008 § 8 Absatz 2). Ein Verhandlungsverfahren im Anschluss an den Wettbewerb mit allen Preis- trägern wird nur durchgeführt, wenn der Auftraggeber vom Votum des Preisge- richts abweicht. Im Regelfall wird der Auftraggeber nur mit dem ersten Preisträ- ger über die Auftragsvergabe verhandeln. Für Architekten, die nicht Mitglieder der Berliner Architektenkammer sind, gilt § 6 Bau- und Architektenkammergesetz in der neuesten Fassung (www.ak- berlin.de/publicity/ak/internet.nsf/tindex/de_berufsrecht.htm). Ausländischen Teilnehmern wird die Hinzuziehung eines Kontaktbüros empfohlen. 1.14 Eigentum und Urheberrecht Die eingereichten Unterlagen der mit Preisen und Anerkennungen ausgezeich- neten Wettbewerbsarbeiten werden Eigentum des Auslobers. Das Urheberrecht und das Recht der Veröffentlichung der Entwürfe bleiben dem Verfasser erhal- ten (RPW 2008 § 8 Abs. 3). Der Auslober ist berechtigt, die zu Beurteilung zugelassenen Arbeiten nach Abschluss des Wettbewerbs ohne weitere Vergütung zu dokumentieren, aus- zustellen und (auch über Dritte) zu veröffentlichen. Die Namen der Verfasser werden dabei genannt.
Erweiterung der Schiller-Bibliothek / Teil 1 Verfahren 20 1.15 Verfassererklärung Durch ihre Unterschrift in der Verfassererklärung versichern die Wettbewerbs- teilnehmer, dass sie die geistigen Urheber der Wettbewerbsarbeiten, gemäß den Wettbewerbsbedingungen teilnahmeberechtigt, mit einer Beauftragung zur weiteren Bearbeitung einverstanden und zur fach- und termingerechten Durch- führung in der Lage sind. Die Verfassererklärung befindet sich als Formblatt im Ordner „4.1.9_ Formblät- ter“ des digitalen Anhangs. 1.16 Bekanntgabe des Ergebnisses / Ausstellung der Arbeiten Das Ergebnis des Wettbewerbs wird (unter Vorbehalt der Prüfung der Teilnah- meberechtigung) den Teilnehmern, deren Arbeit mit einem Preis oder Ankauf ausgezeichnet wird, unmittelbar nach der Entscheidung des Preisgerichts mit- geteilt, allen anderen durch Übersendung des Preisgerichtsprotokolls mitgeteilt und der Öffentlichkeit über die Presse bekanntgegeben sowie unter www.stadtentwicklung.berlin.de/aktuell/wettbewerbe/ www.stadtentwicklung.berlin.de/aktuell/wettbewerbe/ angekündigt. Die zur Beurteilung zugelassenen Wettbewerbsarbeiten werden mit den Namen der Verfasser, der Mitarbeiter und Sonderfachleute, den Preisen und Ankäufen, der Aufnahme in die engere Wahl und dem Preisgerichtsprotokoll öffentlich aus- gestellt. Eröffnung, Ort und Dauer der Ausstellung werden den Wettbewerbsteil- nehmern und der Presse bekannt gegeben (RPW 2008 § 8 Abs. 1). 1.17 Haftung und Rückgabe Für die Beschädigung oder den Verlust der eingereichten Arbeiten haftet der Auslober nur im Fall nachweisbar schuldhaften Verhaltens. Die nicht prämierten Arbeiten von in Berlin ansässigen Teilnehmern können zu einem Zeitpunkt, der ihnen rechtzeitig mitgeteilt wird, bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung – II D – abgeholt werden. Die nicht in Berlin ansässigen Büros werden nach Ausstellung der Wettbewerbs- arbeiten schriftlich bzw. per Mail angefragt, ob Interesse an einer Rücksendung ihrer Wettbewerbsunterlagen besteht. Die Rücksendung erfolgt nur auf Bestäti- gung und nur dann, wenn die Unterlagen in transportgerechter und wieder ver- wendbarer eckiger Versandbox bzw. Verpackung eingereicht wurden. Werden die Arbeiten innerhalb der genannten Fristen nicht zurückgefordert, so geht der Auslober davon aus, dass die betreffenden Teilnehmer das Eigentum an ihren eingereichten Wettbewerbsunterlagen aufgegeben haben und wird dann mit diesen Unterlagen nach seinem Belieben verfahren.
Erweiterung der Schiller-Bibliothek / Teil 1 Verfahren 21 1.18 Zusammenfassung der Termine Versand der Ausschreibungsunterlagen 16.03.2011 Versand der Modelleinsatzplatte Anfang April 2011 Rückfragen bis 29.03.2011 Versand der Zusammenstellung bis 07.04.2011 der Fragen und Antworten Abgabe der Arbeiten 17.05.2011 Abgabe des Modells 24.05.2011 Preisgerichtssitzung mit Bürgerbeteiligung / Bürgerabend 15./16.06.2011
Erweiterung der Schiller-Bibliothek / Teil 1 Verfahren 22
Erweiterung der Schiller-Bibliothek / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 23 Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 2.1 Städtebauliche Situation Das Planungsgebiet liegt nördlich der Berliner Innenstadt außerhalb der Ring- bahn, im Ortsteil Wedding des Bezirkes Mitte. Die adressbildende Müllerstraße ist in Verlängerung der Friedrichstraße und Chausseestraße eine wichtige Ein- und Ausfallstraße in Richtung Nordwesten. Das Wettbewerbsgrundstück erstreckt sich zwischen der Müllerstraße im Südosten bis zur Genter Straße im Südwesten. Im Nordwesten wird es begrenzt durch das Rathaus Wedding; im Südosten bilden die Brandwände der Wohngebäude zwischen Genter Straße und Müllerstraße die Begrenzung. Abb. 1: Schwarzplan
Erweiterung der Schiller-Bibliothek / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 24 Abb. 2: Luftbild mit Eintragung des Wettbewerbsbereiches im M. 1:4.000
Erweiterung der Schiller-Bibliothek / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 25 Abb. 3: Lageplan mit Eintragung des Wettbewerbsbereiches im M. 1:4.000
Erweiterung der Schiller-Bibliothek / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 26 2.2 Historische Entwicklung In ersten urkundlichen Erwähnungen des Wedding aus dem 13. Jahrhundert wird von einem Rittersitz mit einer Mühle berichtet, der allerdings schon in der Mitte des Jahrhunderts als Wüstung, d.h. als verlassene Siedlung beschrieben wird. 1253 wurde das Dorf von seinem Besitzer, Ritter von Kare, an das in Span- dau ansässige Benediktinerinnenkloster verkauft. 1289 überließ Markgraf Otto IV. den Gutshof Wedding mit der dazu gehörenden Feldmark der Stadt Berlin. Der Ort nannte sich damals Up den Wedding. Der Oberhofkämmerer Graf Hieronymus Schlick von Passau und Weißkirchen legte im 17. Jahrhundert erneut einen Gutshof an, der später vom brandenburgischen Kurfürsten gekauft und als Vorwerk betrieben wurde. Somit gehörte der Gutshof als kurfürstliche Domäne nicht mehr zum Stadtgebiet Berlins. In der mittelalterlichen Stadtmauer Berlins war im Nordwesten das Oranienbur- ger Tor als eines der Stadttore angelegt. Dort begann der Ruppiner Heerweg, die spätere ‚Straße nach Oranienburg‘ in Verlängerung der Friedrichstraße. Die- ser Straßenname bestand bis 1827 im Wedding, danach wurde die ‚Straße nach Oranienburg‘ aufgrund der dort ansässigen Müller und der zahlreichen Mühlen in Müllerstraße umbenannt. Abb. 4‚ Plan und Prospekt der Königl. Preussischen und Churbrandenburgischen Haupt- und Residenzstadt‘ von J.F. Walther, 1737 Im 18. Jahrhundert begann die umfangreiche Besiedlung des Gebiets nördlich Berlins und damit auch des Weddings. 1778 wurden die ersten Kolonistenhäu- ser im Bereich des heutigen Weddingplatzes errichtet. 1782 ließ Friedrich II. eine Kolonie gründen, die auf Grund ihrer Nähe zum Gutshof den Namen Wed- ding oder Neu-Wedding erhielt. Bei der Weichbilderweiterung 1861 wurde der Wedding dem Stadtgebiet Berlins erneut zugeschlagen. Zu dieser Zeit hatte er 10.715 Einwohner. Noch in der Karte ‚Graphische Darstellung der Dichtigkeit der Bevölkerung von Berlin von 1875 (Schieger/Straube) wird der Bereich um die Nazarethkirche sowie entlang
Erweiterung der Schiller-Bibliothek / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 27 der Müllerstraße in der am schwächsten besiedelten Kategorie dargestellt. Mit der Eingemeindung zu Berlin entwickelte sich der Wedding jedoch als Indus- triestandort außerordentlich schnell. Mehrere große Industriebetriebe siedelten sich in der Folge dort an (Siemens, AEG, Schering) und die Bevölkerungszahlen steigen rapide an. Der Wedding entwickelte sich zu einem Arbeiterbezirk mit der typischen Mietskasernenbebauung, die ihr bekanntestes Beispiel in ‚Meyer’s- Hof‘ in Gesundbrunnen fand, in denen auf einer Parzelle mit 5 Hinterhausge- bäuden über 200 Wohnungen für Arbeiter errichtet wurden. 1920 wurde der Bezirk Wedding als 3. Verwaltungsbezirk aus den Stadtvierteln Wedding und Gesundbrunnen sowie aus Teilen der Oranienburger und Rosen- thaler Vorstadt gebildet. In der Folge enstand an der Müllerstraße 146 zwischen 1928-30 das Rathaus Wedding nach Plänen von Friedrich Hellwig, weil der Be- zirk weder ein eigenes Rathaus noch eigene Verwaltungseinrichtungen besaß (siehe Denkmale der näheren Umgebung). Bei der Neufassung der Verwal- tungsgrenzen 1938 erhielt Wedding von Charlottenburg den östlichen Teil der Jungfernheide. Das Rathaus Wedding wurde zwischen 1964 – 1966 erweitert. Hierzu wurde auf dem südlich des Rathauses angrenzenden Grundstück Müllerstraße 167 zwi- schen der Müllerstraße und der Genter Straße von Fritz Bornemann ein freiste- hendes Hochhaus mit einem vorgelagerten 1-geschossigen Gebäude mit dem Bezirksverordnetensaal im 1. Obergschoss gebaut. Im Zuge dieser Baumaß- nahme wurde die Limburger Straße in ihrer bestehenden Form aufgehoben. Die ehemalige Limburger Straße wurde jedoch zwischen Rathaus Wedding und Er- weiterungsbau als Fußweg beibehalten. Die beiden Verwaltungsgebäude sind an dieser Stelle durch einen Fußgängerüberweg miteinander verbunden. 2001 wurde der Bezirk Wedding mit den Ortsteilen Gesundbrunnen und Wed- ding zusammen mit den Bezirken Mitte und Tiergarten zum Bezirk Mitte zusam- mengelegt. 2.3 Wettbewerbsbereich Eigentum Das Grundstück Müllerstraße 146 (Rathaus Altbau und Spielplatzfläche) befin- det sich im Eigentum des Landes Berlin, Bezirksamt Mitte von Berlin. Das Grundstück Müllerstraße 147 befindet sich im Eigentum des Landes Berlin, Bezirksamt Mitte von Berlin. Wettbewerbsbereich Das Wettbewerbsgrundstück Müllerstraße 147 besteht aus 2 Flurstücken: Das Areal rund um das Hochhaus hat eine Fläche von ca. 15.870 m². Das Flurstück der Limburger Straße ist ca. 609 m² groß. Die Fläche beträgt insgesamt ca. 16.479 m². Der Wettbewerbsbereich umfasst ein Teilstück mit ca. 7.800 m².
Erweiterung der Schiller-Bibliothek / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 28 Bestandsgebäude und bestehende Nutzung Rathaus Wedding, Müllerstraße 146/147 Das Rathaus Wedding ist in zwei unterschiedlichen Gebäudetypen unterge- bracht. Das Rathaus Wedding, 1928 – 1930 von Friedrich Hellwig an der Müllerstraße 146 gebaut, war der Verwaltungssitz des bei der Bezirksreform 1920 neu ge- gründeten Bezirks Wedding. Ein Teil des Grundstückes wird für einen öffentli- chen Spielplatz, der von der Genter Straße aus erschlossen wird, genutzt. Der Rathausneubau wurde 1964-66 von Fritz Bornemann als freistehendes zwölfgeschossiges Hochhaus (als Stahlbeton-skelettbau mit Betonfertigteilen) mit einem freistehenden Solitär-Gebäude (siehe Denkmale in der näheren Umgebung), in dem der Bezirksverordnetensaal untergebracht war, auf dem Grundstück Müllerstraße 147 errichtet. Der denkmalgeschützte Solitärbau be- herbergt seit 2006 den heutigen Standort der Schiller-Bibliothek. In einem Pavillon im südlichen Bereich an der Müllerstraße ist derzeit eine Gas- tronomieeinrichtung untergebracht, die einen laufenden Pachtvertrag bis 2017 hat. Parkplätze Entlang der Genter Straße sind Parkplätze angelegt. Sie befinden sich zum Teil auf dem Grundstück des Rathaus-Erweiterungsbaus sowie auf dem südwestlich angrenzenden Grundstück. Auf der Parkplatzfläche findet zweimal wöchentlich ein Markt statt. Topographie Für den Wettbewerb ist das Grundstück als weitgehend eben anzusehen. Die Oberkante Terrain wird mit ca. 36,50 m ü NN angesetzt. Rund um das Rathaus-Hochhaus ist eine Böschung aufgeschüttet, die um ca. einen Meter auf ca. 37,50 m üNN ansteigt. Baugrund Aktuelle Baugrunduntersuchungen wurden nicht durchgeführt. Im Zuge der des Neubau der Rathaus-Erweiterung wurden punktuell Bohrungen durchge- führt. Diese weist unter eine ca. 50 cm starken Schicht mit Auffüllungen und Bauschutt überwiegend fein- bis mittelkörnige Sande, partiell auch grobkörnige Sande auf. Aufgrund der vorhandenen Bebauung ist von guten Baugrundverhältnissen auszugehen. Grundwasser Das Grundwasser des Hauptgrundwasserleiters steht im Grundstücksbereich in ungespanntem Zustand an. Die Grundwasserdruckhöhe entspricht der Grund- wasseroberfläche. Die Ermittlung der Grundwasserstände beruht auf der flächenhaften Interpolati- on von Grundwasserstandswerten, die an Messstellen in der näheren/weiteren Umgebung des Grundstücks seit dem Jahr 1953 festgestellt wurden. Der aus diesen beobachteten Werten für das Grundstück interpolierte höchste Grundwasserstand (HGW) trat im Jahr 2008 auf und betrug ca. NHN + 32,2 m. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass vor der Aufnahme der Messreihen der Grundwasserspiegel höher angestiegen war. Im Juli 2009 lag der aktuelle Grundwasserstand im Grundstücksbereich bei etwa NHN + 31,8 m.
Erweiterung der Schiller-Bibliothek / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 29 Altlasten Das Wettbewerbsgrundstück Müllerstraße 147 ist im Bodenbelastungskataster unter der Nummer 9586 als altlastenverdächtige Fläche registriert. Hier sind verschiedene frühere gewerbliche altlastenrelevante Nutzungen (Kunststoff- verarbeitung, Mineralöllager, Rüstungsstandort) bis zum Bau der Rathaus-Er- weiterung eingetragen, die Anhaltspunkte für das Bestehen einer schädlichen Bodenveränderung oder Altlast geben. 1992 wurde durch die IABG Industriean- lagen-Betriebsgesllschaft mbH eine ‚Bestandsaufnahme von Rüstungsaltlast- verdachtsstandorten in der BR Deutschland‘ durchgeführt. Des Weiteren kam es während des 2. Weltkrieges im gesamten Areal zu Be- schädigungen bzw. Zerstörungen der Gebäude. Aufgrund der Kriegsschäden und der Lage des Grundstücks in dem durch Aufschüttungen gekennzeichneten Innenstadtbereich, können auch Bodenverunreinigungen z.B. durch Anteile von kontaminiertem Schutt, vorhanden sein. Kampfmittel Nach gegenwärtigem Kenntnisstand bestehen keine konkreten Anhaltspunkte auf das Vorhandensein von Kampfmitteln. Das Vorhandensein von Kampfmit- teln im Erdreich kann jedoch nicht völlig verbindlich ausgeschlossen werden. Freiflächen Die vorhandenen Freiflächen haben geringe Aufenthaltsqualität. Durch die Ge- bäudeanordnung und insbesondere durch den gläsernen Verbindungsgang, der in geringer Höhe die fußläufige Wegeverbindung entlang der Limburger Straße quert, wird der Platzbereich optisch und in seinen Nutzungen in zwei Bereiche unterteilt. Der zur Müllerstraße oriertierte Bereich ist eher städtisch mit hohem Versie- gelungsgrad ausgebildet. Das vorhandene Straßenmobiliar wird insbesondere durch die Nutzer des Bürgeramtes intensiv genutzt. Im Norden befindet sich ein Denkmal in Form eines Monolithen. Im südlichen Bereich an der Müllerstraße wird ein Teil der öffentlichen Platzfläche mit der privaten Nutzung durch den vor- handenen Gastronomiebetrieb belegt. Der Pachtvertrag für die Freiflächen läuft bis zum Jahr 2017 (s auch Freiflächen der gastronomischen Einrichtung in der digitalen Anlage Punkt 4.1.3 Informationspläne). Die zur Genter Straße orientierte Teilfläche ist neben den fußläufigen Wegever- bindungen nur gering versiegelt. Aufgrund der vorhandenen Vegetation ist sie wenig überschaubar und bietet nur wenige Aufenthaltsbereiche. An der Genter Straße befindet sich ein asphaltierter Parkstreifen, der zweimal wöchentlich für einen Markt genutzt wird. Baumbestand Das Grundstück ist geprägt durch zahlreichen Baumbestand unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Art (s. hierzu Biotopbewertung im Anhang). Die Achse der ehemaligen Limburger Straße wird durch eine Baumreihe mar- kiert. Im Bereich der Parkplätze an der Genter Straße sind Straßen begleitende Bäume vorhanden. Der Zugangsbereich zum Erweiterungsbau des Rathauses Wedding weist losen Baumbestand auf, unter anderem zwei ausgewachsene Pappeln an der Müller- straße. Es gilt die Verordnung zum Schutz des Baumbestandes in Berlin (Baumschutz- verordnung – BaumschVO), zuletzt geändert durch die 4. Verordnung zur Än- derung der BaumschVO vom 05.10.2007. Danach ist sicher zu stellen, dass bei der Planung und Durchführung von Vorhaben und Maßnahmen vermeidbare Beeinträchtigungen von geschützten Bäumen unterbleiben.
Erweiterung der Schiller-Bibliothek / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 30 2.4 Technische Infrastruktur Im Bereich der ehemaligen Limburger Straße verlaufen Versorgungsleitungen aller Medien. Elektrizität Versorgungsleitungen verlaufen entlang der Müllerstraße sowie der Genter Straße, jeweils im Gehwegbereich. Entlang der Brandwände im Südosten verläuft im Abstand von ca. 10 m zur Grundstücksgrenze eine 110 KV-Leitung. Das Hauptkabel liegt in einer Tiefe von ca. 2,3 m (OK Verrohrung) und ist komplett in Rohren verlegt. Eine lastfreie Überbauung ist prinzipiell möglich. Ein Kellergeschoss kann in diesem Bereich jedoch nicht vorgesehen werden. Im Verlauf der ehemaligen Limburger Straße befinden sich Leitungen im nördli- chen und südlichen ehemaligen Gehwegsbereich. Fernwärme Entlang der Müllerstraße verläuft eine Fernwärmeleitung im Gehwegbereich; eine Stichleitung führt zum Gastronomie-Pavillon im Südosten. In der Achse der ehemaligen Limburger Straße verläuft eine Leitung zwischen Müllerstraße und Genter Straße, die eine Stichleitung zur Versorgung des Rat- haus-Erweiterungsbaus aufweist. Erdgas Niederdruckleitungen verlaufen sowohl entlang der Müllerstraße und der Gen- ter Straße als auch im Verlauf der ehemaligen Limburger Straße parallel zum Rathaus Wedding. Trinkwasserversorgung Im Gehwegsbereich an der Müllerstraße verläuft eine Trinkwasserversorgungs- leitung. Abwasser Mischkanäle verlaufen entlaufen entlang der Müllerstraße auch in der Achse der ehemaligen Limburger Straße und zwar beidseits jeweils unter der ehemaligen Gehwegsbereichen. 2.5 Erschließung und Verkehr Übergeordnete Erschließung Das Wettbewerbsgrundstück erstreckt sich zwischen Müllerstraße im Nordos- ten und Genter Straße im Südwesten. Die Müllerstraße ist eine der wichtigen Ausfallstraßen in Richtung Norden in Richtung Oranienburg. Die Genter Straße verläuft zwischen der Luxemburger Straße und der Seestraße parallel zur Mül- lerstraße und dient als Erschließungsstraße für das westlich vom Wettbewerbs- grundstück gelegene Wohngebiet, die Beuth-Hochschule sowie das Rathaus. Erschließung des Wettbewerbsgrundstücks Das Wettbewerbsgrundstück wird sowohl von der Müllerstraße als auch der Genter Straße erschlossen. Die Anlieferung soll über die Genter Straße erfol- gen. Zwei fußläufige Verbindungen zwischen Müllerstraße und Genter Straße ver- laufen im Nordosten auf der Achse der ehemaligen Limburger Straße sowie entlang der Brandwände im Südosten
Erweiterung der Schiller-Bibliothek / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 31 ÖPNV Am Leopoldplatz kreuzen sich die U 9 und die U 6. Somit ist auch die Verbin- dung zu anderen Bibliotheksstandorten gewährleistet. Zahlreiche Metrobusse und Buslinien (Haltestelle Rathhaus Wedding: Linie 120, Haltestelle U Leopoldplatz: Linien 147, 221, 247 und 327) binden den Standort sehr gut in den Stadtteil ein. Der S-Bahnhof Wedding (Ringbahn) ist noch fußläufig zu erreichen. 2.6 Planungsrecht Flächennutzungsplan Im Flächennutzungsplan von Berlin (in der letzten Fassung von 2009) sind entlang der Müllerstraße gemischte Bauflächen mit einer hohen Einzelhandels- konzentration ausgewiesen. Der übrige Planungsbereich ist als Wohnbaufläche ausgewiesen. Bezirkliche Bereichsentwicklungsplanung Die bezirkliche Bereichsentwicklungsplanung stellt den Bearbeitungsbereich als Gemeinbedarfsfläche „Öffentliche Verwaltung, Kultur“ dar. Bebauungsplan Der Bebauungsplan III-46 vom 7. Januar 1966 umfasst das Gelände beidseits der Limburger Straße zwischen Müllerstraße und Genter Straße sowie die Grundstücke Genter Straße 22/24. Er setzt die Rathausgebäude und die umge- benden Freiflächen fest. Der Bebauungsplan wird derzeit überarbeitet. Grundlage des Bebauungsplans III-46-1 ist der im Rahmen des städtebaulchen Gutachterverfahrens ermittelte pavillonartige Bebauungsvorschlag mit einem Bebauuungsbereich zwischen der an der südlichen Grundstücksgrenze Müllerstraße 147 gelegenen Brand- wand und dem bestehenden Rathaus-Hochhaus. Dies wurde vom Bezirksamt Mitte im März 2010 beschlossen. In der Begründung heißt es: „Städtebauliches Ziel ist die langfristige Erweiterung der bestehenden Schiller- bibliothek zu einer Mittelpunktbibliothek / Zentralbibliothek auf Grundlage eines dem Bebauungsplan vorgeschalteten Gutachterverfahren.“ (BA-Beschluss zum Ergebnis der Beteiligung der Öffentlichkeit zum Bebauungsplan III-46-1 vom 16.03.2010) Die frühzeitige Bürgerbeteiligung hat Anfang 2010 stattgefunden. Der Bebau- ungsplan wird dem Wettbewerbsergebnis angepasst. Entwicklungskonzept „Aktive Stadtzentren“ Der Antrag zum Bund-Länder-Programm „Aktive Stadtzentren“ – Zentrum Müllerstraße, der durch das Bezirksamt im Sommer 2008 für diesen Bereich als handlungsleitend beschlossen wurde, nennt die Erweiterung der Schiller- Bibliothek als ein Schlüsselprojekt zur Aufwertung des Platzes vor dem Rathaus („Rathausplatz – Informationsplattform mit Aufenthaltsqualität“). Ziel des Pro- gramms und der damit verfolgten Projekte ist die Stärkung des Hauptzentrums Müllerstraße als das Zentrum des Wedding. Der Gestaltung des Rathausumfel- des wird dabei aufgrund der Verbindung zum Campus der Beuth-Hochschule eine wesentliche Bedeutung beigemessen. Vorbereitende Untersuchungen Der Senat von Berlin hat im März 2009 den Beginn der Vorbereitenden Untersu- chungen für das Gebiet Müllerstraße beschlossen. Die Vorbereitenden Untersu-
Erweiterung der Schiller-Bibliothek / Teil 2 Situation und Planungsvorgaben 32 chungen nach § 141 Baugesetzbuch (BauGB) bilden für die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Referat Stadterneuerung (IV C) eine Beurteilungsgrundla- ge, auf deren Basis über Einsatz, Art und Umfang eines integrierten Stadterneu- erungsverfahrens für das Gebiet Müllerstraße entschieden werden kann bzw. ob die mögliche Anwendung der §§ 136 ff BauGB (Besonderes Städtebaurecht) geeignet sind, die dort vorhandenen Probleme zu lösen und dieses Gebiet nach- haltig in seiner Funktion zu stärken. Die Untersuchungen im Gebiet Müllerstraße haben ergeben, dass die Anwendung der §§ 136 ff BauGB (Baugesetzbuch, Besonderes Städtebaurecht) geeignet sind. Das im Rahmen der Vorbereitenden Untersuchungen erstellte integrierte Ent- wicklungskonzept wurde aus dem Wettbewerbsbeitrag des Bezirksamtes Mitte für das Programm Aktive Zentren entwickelt. Die daraus hervorgehenden Entwicklungsziele sind: - Entwicklung der Einkaufsstraße mit neuem Profil als Zentrum mit überörtlicher Bedeutung, - Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der Müllerstraße, - Gestalterische und funktionale Verbesserung der Doppelplatzanlage - Rathausvorplatz und Leopoldplatz - und des Campus der Beuth - Hochschule (Bildungsband), neues und altes Rathaus mit Erweiterung der Schiller- Bibliothek als Stadtteilmitte, - Aufwertung der Eingangsbereiche ins Zentrum durch Projekte mit eindeutiger Identifikationswirkung - Ertüchtigung des öffentlichen Raumes (Wohngebietsplätze), Stärkung der fußläufigen Erreichbarkeit und der überörtlichen Radwegeverbindungen, Unterstützung weiterer Bildungsschwerpunkte im Gebiet. 2.7 Denkmalschutz Denkmalbereich Müllerstraße 146/147 Die Grundstücke Müllerstraße 146 und Müllerstraße 147 mit der Nummer 09030306 als „Denkmalbereich (Gesamtanlage)“ in der Berliner Denkmalliste eingetragen. Der Listentext lautet: Müllerstraße 146-147, Rathaus Wedding, 1925-30 von Friedrich Hellwig, mit Bezirksverordnetensaal, 1964-66 von Fritz Bornemann. Die umgebenden Freiflächen sowie das Hochhaus und der gastronomisch ge- nutzte Pavillon an der Müllerstraße sind Bestandteil dieses Denkmalbereiches, jedoch keine Baudenkmale. Rathaus Wedding / Baudenkmal Das blockhaft schlichte, mit roten Klinkern verkleidete Gebäude gehört zu den wenigen kommunalen Bauten, die in Berlin während der Weimarer Republik ent- standen. Friedrich Hellwig ließ sich konsequent von der Architektur der Neuen Sachlichkeit leiten. Die nüchterne Fassade wird durch gleichmäßig angeordnete Rechteckfenster gegliedert. Ehemaliger Bezirksverordneten-Saal / Baudenkmal Dem Rathausneubau (Hochhaus) ist der aufgeständerte ehemalige Sitzungs- saal der Bezirksverordnetenversammlung vorgelagert, der zu den herausra- genden Beispielen der modernen Nachkriegsarchitektur gehört. Der kubische, von Betonstützen getragene Bau von Fritz Bornemann soll den Gedanken einer transparenten Demokratie vermitteln. Drei Seitenwände sind vollständig verglast; lediglich die Südseite weist eine geschlossene Wand aus Waschbeton- elementen auf. Der Zugang erfolgt intern über das Hochparterre des Rathaus- Hochhauses sowie über eine eingehauste Treppe von Außen.
Sie können auch lesen