Wie die Digitalisierung das Bauen verändert - Smart, vernetzt und ökologisch nachhaltig: VDI
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w w w. i q - j o u r n a l . d e Ausgabe 1/2018 Smart, vernetzt und ökologisch nachhaltig: Wie die Digitalisierung das Bauen verändert 12 13 14 Raketen-Workshop: Angelina Capelle: SuJ Braunschweig: Wir brauchen mehr Schub, Der Blick zurück nach Praktika für Uni, Job Scotty! vorn und Leben
2 iQ-Journal 1/2018 zur sache Professor Dr.-Ing. Norbert Fisch, Dipl.-Ing. Architekt Thomas Wilken und Dr.-Ing. Stefan Plesser (von links), Institut für Gebäude- und Solartechnik der TU Braunschweig 2 editorial Zur Sache Liebe Leserinnen und Leser, Gebäude haben in den vergangenen dreißig Jahren große Fortschritte ge- macht – im Hinblick auf Energieeffizienz, Raumklima und Nachhaltigkeit. Mit der integralen Planung wird die Trennung von Architektur und Fach- 3 titel planung überwunden. Gebäude werden heute als ganzheitliche Systeme begriffen. Einzelne Technologien wie Hocheffizienzpumpen und LED- Solarer Zehnkampf in China Beleuchtung haben mit Quantensprüngen zur Verbesserung der Energieef- So funktioniert Klimaneutralität fizienz beigetragen. Und die Branche legt keine Pause ein: Die aktuellen Big Data in der Baubranche Schlagwörter sind Smart Home und Building Information Modelling. Chancen der Digitalisierung Reallabore für die Energiewende Bei aller Dynamik zeigen Untersuchungen aber auch, dass vieles von dem, Start-up: synavision was in den Konzepten angedacht wird und durch moderne Technik eigent- lich möglich ist, in der Praxis nicht ankommt. Integrale Konzepte und au- tomatisierte Komponenten ermöglichen kein Plug & Play, sondern müssen mit großer Sorgfalt geplant, errichtet und betrieben werden. Hier liegt die größte Herausforderung für Gebäude: Wir brauchen Prozesse, mit denen wir die mögliche Performance auch realisieren können. 11 inter n Hierzu erarbeitet auch der VDI wichtige Beiträge. Neue Richtlinien wie die Unsere Jahresmitgliederversammlung VDI 6039 zum Inbetriebnahmemanagement und die VDI 6041 Technisches Mehr Schub, Scotty! Monitoring definieren Prozesse, mit denen die Qualität von Gebäuden ver- Der Wert von Technikgeschichte bessert werden kann. Bund und Länder haben begonnen, entsprechende Leistungen in ihre Bauprojekte zu integrieren. Ein wichtiger Schlüssel wird eine erfolgreiche Digitalisierung sein, um die am Bau in der Regel noch sehr diversen und personalintensiven Prozesse effektiv einführen und skalieren zu können. Denn die nächsten Herausforderungen stehen bereits vor der Tür: Im Zuge der Energiewende müssen Energiekonzepte nicht nur auf 14 suj Gebäudeebene, sondern für ganze Quartiere entwickelt werden, um ein Unser Praktikum ist ein Gewinn effizientes Energiemanagement zu ermöglichen. Das Institut für Gebäude- und Solartechnik der TU Braunschweig stellt sich diesen Herausforderungen gemeinsam mit den Ausgründungen siz energie+, energydesign braunschweig GmbH und synavision GmbH. An der Schnittstelle zwischen Forschung und Praxis entwickeln wir Methoden und Werkzeuge, mit denen Gebäude durch optimierte Prozesse das ganze 15 termine & gratulationen Potenzial innovativer Technologie und integraler Konzepte nutzen können. Es bleibt spannend! Unsere neuen Mitglieder Herzlichen Glückwunsch Nachruf auf Franz Wehrberger Veranstaltungen: Hier geht’s hin
iQ-Journal 1/2018 3 titel Solarer Zehnkampf In einem Team: Studierende aus Braunschweig und China Im Sommer kommenden Jahres findet dern. Die Beurteilung der insgesamt 22 sowie Wirtschafts- und Umweltingeni- in China der internationale Studen- Wettbewerbsteilnehmer erfolgt durch eure, arbeiten am Energiekonzept und tenwettbewerb Solar Decathlon China eine internationale Jury in zehn Diszipli- seiner technischen Umsetzung. (SDC) statt. Das Institut für Gebäude- nen, darunter Architektur, Marktfähig- In Videokonferenzen wurde die Planung und Solartechnik unter Leitung von keit, Energie-Performance und Nutzer- konkretisiert, sodass seit Oktober 2016 Professor Dr.-Ing. Norbert Fisch wurde Komfort. Erwartet werden innovative, an der TU der Prototyp eines modular im Team mit der South-East University multiplizierbare Vorschläge und intel- vorgefertigten Technikkerns entwickelt aus Nanjing in China von einer hoch- ligente Systemlösungen für Ressour- und gebaut wird, aus dem heraus die rangigen chinesischen Kommission zur ceneffizienz und Klimaschutz. gesamte Versorgung und Raumkonditi- Teilnahme ausgewählt. Die Entwicklung, Planung und Reali- onierung erfolgt. Der Technikkern bildet Die Schwerpunkte im Projekt liegen in sierung des Wohngebäudes mit einer das zentrale Element in der Mitte des der Umsetzung von Technologien im Fläche von etwa 160 Quadratmetern er- Gebäudes und integriert Wärme- und Hinblick auf nachhaltiges, ökologisches folgt in der Kooperation zwischen den Kälteerzeugung, die thermische und und energieeffizientes Bauen. Unter Teams in Braunschweig und Nanjing. An elektrische Speicherung und das Lüf- diesem besonderem Fokus erarbeiten beiden Universitäten sind Studierende, tungssystem. Die Wände des Kerns sind Studenten einen Entwurf und ein tech- wissenschaftliche Mitarbeiter und Pro- außenseitig aktiviert und ermöglichen nisches Konzept für ein Einfamilienhaus fessoren verschiedener Fachrichtungen bedarfsabhängig das Heizen und Kühlen mit Elektromobilität, das ausschließlich und Disziplinen beteiligt. der angrenzenden Räume und Zonen. durch erneuerbare Energien versorgt Elektroinstallationen und Grundbe- wird. Das Exponat der internationalen Reise nach Nanjing leuchtung sind ebenfalls im und am Ausstellung im Maßstab 1:1 ist der Pro- Um die Herausforderung gemeinsam Kern integriert. Konfiguriert und ge- totyp für ein nahezu klimaneutrales Ge- angehen zu können, sind die deutschen steuert wird alles komfortabel über ein bäude. Studenten nach China gereist und ha- Tablet. Nach Fertigstellung und inten- Die besondere Herausforderung liegt ben mit ihren Kommilitonen gemeinsam siver Testphase hier in Deutschland wird dabei im Umgang mit Standortbedin- erste Entwürfe entwickelt und die Auf- der Kern nach China verschifft. Damit gungen, die Lösungen für Heizung und gaben verteilt. Die deutschen Studenten, handelsübliche Schiffscontainer für den Kühlung sowie zur Luftreinigung erfor- angehende Architekten, Bauingenieure Versand genutzt werden können, sind die Module inklusive Treppe, Bad und WC sowie die Küche zerlegbar. Auf dem Ausstellungsgelände wird der Kern als Plug-and-Play-Element eingesetzt und kann sofort in Betrieb gehen. Das Vorhaben ist eine hervorragende Plattform zum interkulturellen Aus- tausch zwischen Deutschland und Chi- na und den zukünftigen Ingenieuren. Foto: IGS; Rendering: Chong Yee Huan Mit industrieller Unterstützung, um- fangreichem Sponsoring und staatlicher Förderung wird das Ziel verfolgt, das nachhaltige und energieeffiziente Bau- en made in Germany an einem realen Projekt nach China zu exportieren. Dipl.-Ing. Architekt Thomas Wilken und Dipl.-Ing. Philipp Knöfler, Institut Der Technikkern, den Studierende aus Braunschweig bauen, versorgt das Haus für Gebäude- und Solartechnik mit Energie. Das Rendering zeigt, welche Form das Gebäude annehmen könnte. der TU Braunschweig
4 iQ-Journal 1/2018 titel Vom Gebäude zum Stadtquartier Integrale Bauplanung: So ist Klimaneutralität umsetzbar Klimaschutz ist für die Gesellschaft eine energie bis zum Jahr 2020 und einen schulen prädestiniert, ein Lernlabor für enorme Herausforderung und eine der CO 2-neutralen Campus bis zum Jahr energieoptimiertes Bauen und Betreiben drängendsten Aufgaben auf der poli- 2050 ermöglichen. zu bilden. Die bauliche Substanz der Ge- tischen Agenda. Immobilienwirtschaft Dafür arbeiten die TU, das Land Nie- bäude ist denen eines innerstädtischen und -betreiber sind hier besonders ge- dersachsen und der lokale Energiever- Quartiers ähnlich. Deshalb lassen sich fordert. Den Anstrengungen auf Gebäu- sorger im Rahmen des Projektes EnEff im Rahmen des Projekts Methoden und deebene sind jedoch Grenzen gesetzt. Campus 2020 zusammen. Auf der Werkzeuge zur energetischen Sanie- Zwar zeigen Lösungen für Neubauten Grundlage eines Integralen Energe- rung entwickeln. Der Gedanke hat das und in Teilen auch für die Sanierung, tischen Masterplans werden bis 2020 Bundesministerium für Wirtschaft und dass klimaneutrale Konzepte umsetzbar ausgewählte Maßnahmen für einen Energie überzeugt, sodass das Projekt sind – jedoch ist ob der global vereinbar- Großteil der rund 200 Gebäude des in der Initiative Energieeffiziente Stadt ten Ziele eine beschleunigte Umsetzung Campus umgesetzt. Diese umfassen die gefördert wird. erforderlich. Deshalb muss sich der Fo- Aufgabenfelder Neubautätigkeit, Sanie- kus der Anstrengungen über das ein- rung und Instandhaltung, erneuerbare Großes Einsparpotenzial bei zelne Gebäude hinaus auf den urbanen Energieversorgung, Information und Energie und Kosten Kontext richten. Motivation der Nutzer und ganzheitliche Für die Umsetzung hat das Forscherteam städtebauliche Entwicklung. Seit dem unter anderem eine Methode entwi- Großes Ziel bis 2020 Jahr 2012 arbeiten Wissenschaftler aus ckelt, mit der die dafür erforderlichen Mit dem Campus der TU Braunschweig der Architektur, Psychologie, Informa- detaillierten Berechnungen für einzelne wird ein ganzes Stadtquartier zum tions- und Elektrotechnik gemeinsam Gebäudetypen zuverlässig auf eine un- Forschungslabor für die energetische mit Experten aus Gebäudetechnik und begrenzte Anzahl ähnlicher Gebäude Quartierssanierung. Ein umfangreiches Hochschulleitung sowie in Kooperation übertragbar ist. Neun Prozent der Primär- Sanierungskonzept sowie weitere Maß- mit BS Energy und weiteren Partnern in energie-Einspaarung könnten durch die nahmen zur Betriebsoptimierung und dem Projekt zusammen. energetische Sanierung der Hüllflächen Verbesserung der Flächeneffizienz sollen Mit ihrem umfangreichen und hetero- erreicht werden. Maßnahmen, die unter eine Einsparung von 40 Prozent Primär- genen Gebäudebestand sind die Hoch- wirtschaftlichen Gesichtspunkten kaum Foto: Institut für Gebäude- und Solartechnik In Braunschweig richtet sich der Blick aufs Ganze: Mit dem Campus der TU Braunschweig wird ein Stadtquartier zum Forschungslabor.
iQ-Journal 1/2018 5 Im Südosten Wolfsburgs entsteht ein neues Wohnquartier – die Steimker Gärten. flächendeckend finanzierbar sind. Ein 20.000 Einwohner geschaffen und zu- Nutzung und der Ausbau der örtlichen höheres Einsparpotenzial von mehr als kunftsweisende Pilotprojekte umgesetzt Infrastruktur sowie die Definition des bau- 16 Prozent ergibt sich durch die Betriebs- werden. Energieeffizienz, regenerative lichen Standards bilden die Grundlage für optimierung von raumlufttechnischen Energieerzeugung und Vernetzung sind alle weiteren Entscheidungen. Im Rahmen Anlagen. Mit geringinvestivem Einsatz die Themen für die integralen Planungs- des Projekts sind so bereits Werkzeuge zur lassen sich durch die Anpassung von prozesse, die durch das TU-Institut für Ge- Bilanzierung entwickelt worden, die es Temperatur und Volumenstrom nach- bäude- und Solartechnik (IGS) initiiert und konkret ermöglichen, Konzepte und Lö- weislich erhebliche Reduzierungen von begleitet werden. sungsvorschläge energetisch, ökologisch Wärme- und Stromverbrauch erzielen. und wirtschaftlich zu bewerten. Bei lüftungsintensiven Forschungsge- Neuer Maßstab: Das Cluster bäuden konnten die Energiekosten um macht vieles möglich Impulsgeber E-Mobilität rund 180.000 Euro pro Jahr verringert Aufgrund der gemeinsamen Betrachtung Mit der Nähe zum VW-Konzern wer- werden. Das Potenzial von erneuerbaren dreier räumlich aneinander angrenzender den darüber hinaus erste Pilotprojekte Energien durch die Errichtung von Pho- Quartiersprojekte ergeben sich allein innerhalb der einzelnen Quartiere um- tovoltaik-Anlagen und die Installation durch die Größe und die räumlichen so- gesetzt, die das Thema regenerative von Blockheizkraftwerken, integriert als wie zeitlichen Zusammenhänge Mög- Stromerzeugung und E-Mobilität mitei- dezentrale Versorgungsbausteine der lichkeiten, die bei separater Betrachtung nander verbinden. Die Sektorkopplung städtischen Fernwärme, liegt bei 19 Pro- ausscheiden (Cluster-Ansatz). Durch die wird an einem Teilareal Realität. Mit zent. Weitere 15 lassen sich durch ein übergreifende Bearbeitung der Quartiere Photovoltaik-Anlagen, großen Batterie- verändertes Nutzerverhalten einsparen. und ihrer infrastrukturellen Verknüpfung speichern und einem intelligenten Last- Das Ziel könnte sogar übertroffen werden. wird ein Maßstabssprung bei der Realisie- management kann erprobt werden, wie Mit dem Real-Life-Lab Campus TU BS als rung nachhaltiger Konzepte im urbanen sich Netze verhalten, wenn die Durch- digitale Plattform werden gebäudespezi- Raum vollzogen. Die Betrachtung der dringungsdichte von Elektrofahrzeugen fisch Daten zur Optimierung der Perfor- Gebiete im Cluster soll die Synergien aus mehr als 50 Prozent ausmacht. mance erfasst. Sie schaffen neben der den verschiedenen Aktivitäten erschlie- Bei der Umsetzung einer grünen Infra- Transparenz zur aktuellen Verbrauchssitu- ßen und dem Gesamtprozess nutzen. struktur, baulich effizienter Gebäude, ation die Grundlage für die Dokumenta- Das Projekt bringt die Akteure im Stadt- einem Ausbau des öffentlichen Nahver- tion der Maßnahmen. Als einer der ersten planungsprozess, die Stadtverwaltung, kehrs und der konsequenten Nutzung Hochschulstandorte in Deutschland ist es Versorgungsunternehmen, die Wohn- erneuerbarer Energien für Wohnen und möglich, Verbrauchsdaten hochaufgelöst baugesellschaften, Volkswagen AG Verkehr kann innerhalb der Bilanzgrenze zu erfassen und konkreten Flächen und und Wolfsburg AG zusammen, um die Stadt das Deputat schädlicher CO2-Emis- Nutzungen zuzuordnen, was den Aus- einzelnen Aspekte frühzeitig in einen sionen pro Kopf um bis zu 80 Prozent bis blick und die Bedarfsentwicklung planbar zielgerichteten und großräumigen inte- 2050 reduziert werden. Die Klimaneu- Rendering: Brederlau + Holik macht. Bedingungen, die in einem inner- gralen Stadtplanungsprozess zu über- tralität ist damit umsetzbar. städtischen Quartier mit heterogener Ei- führen, der eine energetische Transfor- gentumsstruktur noch nicht gegeben sind. mation der Stadt insgesamt auslösen Dipl.-Ing. Architekt Thomas Wilken, Der Herausforderung stellt sich die Stadt kann. Die Entwicklung der Konzepte auf Dipl.-Ing. Tanja Beier, Wolfsburg, die sich im Rahmen ihrer ak- der Quartiersebene unter der besonde- Oliver Rosebrock M.Sc., tuellen Wohnbauoffensive 2020 erheb- ren Berücksichtigung innovativer Tech- Sandra Wöhrer MArch. Architekt liche CO2-Einsparungen zum Ziel gesetzt nologien steht dabei im Vordergrund. und Esther Wiglenda M.Sc, hat. Mit der Realisierung neuer Quartiere Die Festlegung der Bebauungsdichte als Institut für Gebäude- und Solar- im Südosten sollen Wohnraum für bis zu Rahmenbedingung des Städtebaus, die technik der TU Braunschweig
6 iQ-Journal 1/2018 titel Große Datenmengen, große Chancen Auch auf Gebäudeebene soll Big Data Erkenntnisse liefern Big Data ist in allen Bereichen der Indus- wicklung und Anwendung von Analy- schließend in der Praxis an realen Gebäu- trie ein viel diskutiertes Thema. Bei den semethoden für große und komplexe den und ihren Anlagen erprobt. Gebäuden liegt die Aufmerksamkeit ins- Datenmengen (Big Data), die aus den besondere im Bereich des Wohnungs- Leittechnikrechnern der Gebäude- und Fülle an Anwendungen baus unter dem Titel Smart Home. Aber Komponentenautomation zur Verfü- Mögliche Anwendungsszenarien sind auch bei Nicht-Wohngebäuden werden gung stehen oder umfangreich erschlos- komponenten- und systemspezifische die Chancen der Digitalisierung ausge- sen werden können. Diese Informatio- Analysen zur Betriebsoptimierung, für lotet. Dies ist besonders interessant, da nen werden heute in der Regel nur für ein kostenoptimiertes und vorbeugendes viele Methoden bereits in anderen Do- die unmittelbare Betriebsführung der Wartungsmanagement oder auch zur mänen entwickelt, erprobt und ange- Gebäude und Anlagen genutzt. Ledig- Identifikation von Qualitätsdefiziten ein- wendet werden, sodass umfangreiche lich ein minimaler Anteil der Daten wird zelner Produktionschargen. Auch auf Erfahrungen vorliegen. für Sichtprüfungen, Alarme oder grund- Quartierebene bieten sich Chancen – Das Forschungsprojekt Big Data für die legende Analysen und Berichte verwen- etwa zur energetisch und wirtschaftlich energetische Betriebsoptimierung hat det. Die allermeisten Daten werden we- optimierten Betriebsführung von sekto- zum Ziel, das Potenzial eines Transfers der ausgewertet noch gespeichert. rübergreifenden Netzen. auf die Gebäudeebene zu erkunden und Mit dem hier verfolgten Ansatz sollen Die angestrebten Methoden sollen eine erfolgversprechende Anwendungen zu leistungsstarke Methoden zur Daten- flächendeckende und weitestgehend au- entwickeln. Da hier Kompetenzen ur- analyse systematisch auf Daten aus Ge- tomatisierte Identifikation von Optimie- sprünglich fremder Fachgebiete zusam- bäudeautomationsanlagen und einzel- rungspotenzialen im Gebäudebestand mengeführt werden müssen, bearbeitet nen gebäudetechnischen Komponenten ermöglichen und so die Grundlage für das Steinbeis-Innovationszentrum siz wie Wärmepumpen, Kesselanlagen, Lüf- eine einfachere, beschleunigte und wirt- energie+ an der TU Braunschweig das tungsgeräten oder Pumpen angewendet schaftlichere Nutzung dieser Potenziale Projekt in einem transdisziplinären Netz- werden, um die Potenziale der erfassten bilden. Dabei sollen insbesondere Kom- werk – gemeinsam mit Gebäude-Inge- Parameter zu analysieren und Nutzungs- ponentenhersteller zur Identifikation von Abbildung: synavision nieuren der TU München, Software-In- konzepte zu entwickeln. Sowohl synthe- Dienstleistungen und Geschäftsmodellen genieuren der Rheinisch-Westfälischen tische Daten aus Simulationen als auch in die Projektbearbeitung eingebunden Technischen Hochschule Aachen sowie echte Daten aus realen Anlagen werden werden. einem Industrievertreter, dem Pumpen- erfasst, analysiert und bewertet, um hersteller Wilo. daraus Identifikationsmethoden für die Dr.-Ing. Stefan Plesser, Dr. rer. nat. Der Schwerpunkt des Forschungs- und oben beschriebenen Anwendungen zu Dirk Reiß und Jan Mehnert M.Sc., siz Entwicklungsprojekts liegt in der Ent- entwickeln. Die Methoden werden an- energie+ an der TU Braunschweig
iQ-Journal 1/2018 7 Titel Ganz neue Möglichkeiten Digitalisierung bietet Vorteile für Planung, Bau, Betrieb Im Fokus von Forschung, Gesetzgebung und Sensoren und weitere Werte laufend tionsfunktionen in der Planung digital und Normenwesen standen jahrzehnte- gespeichert werden. Werden Anlagen so- spezifiziert und im Betrieb automatisiert lang innovative Technologien wie Wärme- gar gewerkeübergreifend in Netzwerken, geprüft werden – um damit die Menge schutzverglasung, Hocheffizienzpumpen etwa über das sogenannte BACnet-Pro- der Daten beherrschbar und nutzbar zu und LED-Beleuchtung sowie der Ansatz tokoll, verbunden, können die Daten al- machen. der Integralen Planung. Die integrale Pla- ler Komponenten des Netzwerks genutzt Die Digitalisierung bietet weitere Poten- nung war die treibende Kraft zur Optimie- werden. Durch das Internet der Dinge ziale für die Gebäude der Zukunft: In rung von Gebäuden in den vergangenen werden die Daten von Kesseln, Pumpen, der Planung können detaillierte digitale zwanzig Jahren. Sie hat hocheffiziente Leuchten und Ventilen demnächst online Modelle entwickelt werden, die weitaus Gebäudekonzepte mit innovativen Pro- verfügbar sein. präzisere Prognosen über die Gebäude dukten möglich gemacht, die heute zur liefern als bisher möglich. So kann der Realisierung anspruchsvoller Klimaschutz- Präziser und schneller Baufortschritt präzise und komfortabel in ziele zur Verfügung stehen. Aus diesen Daten lassen sich neue Dienst- Verbindung mit digitalen Planunterlagen, Es hat sich jedoch gezeigt, dass diese inte- leistungen für das Qualitätsmanagement Foto-, Video- und Audio-Dokumentation grierten Gebäude anspruchsvolle Systeme entwickeln. Naheliegend ist die Nutzung sowie webbasierter Kommunikation do- sind. Deshalb ist die nächste große He- der Daten im Gebäude selbst. So kann kumentiert werden. Im Betrieb können rausforderung nun die Entwicklung eines das Gebäudemanagement heute viel prä- Facility Manager Wartungsleistungen vo- effektiven Qualitätsmanagements bei der ziser und schneller überblicken, was im rausschauend optimieren. Übertragung in die Breite des Gebäudebe- Gebäude gerade passiert. Alarme und So sind die neuen digitalen Technologien stands. Bei energieeffizienten Gebäuden Wartungsmeldungen laufen zentral auf Chance, Herausforderung und Lösung: steigen die Anforderungen an die Qualität und können strukturiert zeitnah verarbei- Wir können nachhaltigere Gebäude bau- in Planung, Errichtung und Betrieb. Es be- tet werden. en und sind gleichzeitig in der Lage, das steht das Risiko, wesentliche Ziele zu Ener- Eine Innovation hat die synavision GmbH, Qualitätsmanagement mit ihrer Hilfe in gieeffizienz, Nutzerkomfort, Bau- und Be- Spin-off der TU Braunschweig, entwickelt: der Praxis umzusetzen. triebskosten und Dauerhaftigkeit über die einen digitalen Prüfstand für die Gebäu- Gebäudelebensdauer zu verfehlen. deperformance. Mit dem Cloud-Service Dr.-Ing. Stefan Plesser, siz energie+ Die zunehmende Komplexität der Ge- können erstmals Anlagen- und Automa- an der TU Braunschweig bäude verstärkt die Bedeutung der Qua- litätssicherung. Forschungsprojekte und zahlreiche Fallstudien haben gezeigt, dass Gebäude im Betrieb zwischen fünf und dreißig Prozent mehr Energie verbrauchen als entsprechend ihrer technischen Kon- zeption notwendig ist. Die Ursachen sind vielfältig und in allen Projektphasen vom Konzept bis zum Betrieb und bei allen Be- teiligten vom Architekten bis zum Facility Manager zu finden. Gerade für das Qualitätsmanagement bieten die neuen Technologien aber auch ganz neue Möglichkeiten. Aus zahlreichen technischen Komponenten stehen heu- te Daten zur Verfügung, die im Betrieb ausgewertet werden können. Üblich ist der Einsatz von Gebäudeautomations- Foto: IGS systemen. Im Schaltschrank wird nicht nur Die Gebäudeautomation ist Hirn und Nervensystem moderner Gebäude. Sie gesteuert und geregelt: Nebenbei kön- ermöglicht nicht nur die optimale Regelung der Anlagen, sondern liefert nen auch Daten von zum Beispiel Aktoren gleichzeitig auch große Datenmengen als Basis für neue Dienstleistungen.
8 iQ-Journal 1/2017 1/2018 titel Reallabore für die Energiewende Wie Forscher mehr Nachhaltigkeit in die Stadt bringen Im Steinbeis-Innovationszentrum siz en- beitet und bis zur Umsetzungsreife im für das umgebende System erzeugt und ergie+ entwickelt das Forscherteam um Maßstab 1:1 entwickelt. gleichzeitig Strom aus erneuerbaren Professor Norbert Fisch neben Metho- Die heterogene Siedlungsstruktur des Quellen vollständig verwertet. So wird den zur Betriebsoptimierung und Qua- Rüsdorfer Kamps bietet ideale Bedin- vor allem der für den Standort im Norden litätssicherung Konzepte zur regenera- gungen, um Energiekonzepte für unter- charakteristische Wind durch Elektrolyse, tiven Energieversorgung von Gebäuden schiedliche Anforderungsszenarien ex- Wasserstoff und Folgeprodukte umge- und Quartieren. Beispiele für eine an- emplarisch zu verwirklichen und damit wandelt und so speicherfähig gemacht. wendungsnahe Forschung mit hohem eine Leuchtturmfunktion zu überneh- Ebenso soll in diesem Projekt, gemein- Praxis- und Realisierungsbezug im Quar- men. Das Quartier besteht zu etwa zwei sam mit den Verbundpartnern, die Inte- tierskontext sind die Vorhaben Quar- Dritteln aus teils historischen Einfamili- gration von Industrie und Gewerbe in die rée100 in Heide in Schleswig-Holstein enhäusern und Reihenhauszeilen. Mehr- Gesamtsysteme Berücksichtigung finden. und die Neue Weststadt in Esslingen in familienhäuser sind mit rund 30 Prozent An der Raffinerie Heide werden bereits Baden-Württemberg. vertreten. Gewerbeeinheiten und ein neue Konzepte für eine grüne Wasser- Im Forschungsvorhaben Quarrée100 Hotel durchmischen die Struktur ebenso stoffversorgung des Raffinerieprozesses untersucht ein Team von 24 Partnern in wie zwei große, unbebaute Grünflächen, verfolgt. Bei einer großskaligen, vollstän- einem Umsetzungsprojekt die Möglich- auf denen mischgenutzte Stadterweite- digen Wasserstoffversorgung über er- keiten, durch die Nutzung erneuerbarer rungsflächen entstehen sollen. Neben neuerbare Quellen aus der Region Heide Energien ein klimaneutrales Quartier zu den energetischen Rahmenbedingungen werden dabei in absehbarer Zeit Was- entwickeln. Hierzu wird ein zelluläres wird für die Bewohner eine Verbesserung serstoffüberschüsse anfallen, die für die und effizientes Strom-, Wärmeerzeu- der Aufenthaltsqualität und eine hohe Versorgung des Quartiers genutzt wer- gungs- und Versorgungskonzept nach Alltagstauglichkeit angestrebt. den können. Optionen dafür sind etwa dem Subsidiaritätsprinzip entwickelt, die Speicherung und der Transport von das sowohl zentrale als auch dezentrale Entwickeln, erproben Wasserstoff auf Basis einer flüssigen or- regenerative Energiequellen berücksich- und umsetzen ganischen Wasserstoffträgersubstanz per tigt und durch eine intelligente Steue- Ziel ist die Entwicklung von skalierbaren Tank sowie eine quartierszentrale Brenn- rung auf Quartiersebene das regionale und übertragbaren Lösungen, die im stoffzelle als weitere Energiequelle für Stromnetz entlastet. Als Stadtteil von Quartier einen hohen Anteil von er- Strom und Wärme. Heide werden am Areal Rüsdorfer Kamp neuerbaren Energien in allen Sektoren Die grüne Wasserstoffversorgung bie- die vielfältigen Forschungsaspekte bear- zulassen. Das Quartier ist dabei in das tet zudem das Potenzial für ein langfri- übergeordnete Gesamtenergiesystem stiges, neues Mobilitätskonzept für die zu integrieren und soll den lokalen und Stadt Heide unter Nutzung des parallel Buch: EnergiePLUS regionalen Akteuren breite Partizipati- entwickelten multi-hybriden Tankstel- onsmöglichkeiten bei Gestaltung und lenkonzepts und der Verwendung von Das Buch EnergiePLUS – Gebäu- Nutzungsverwertung bieten. Dafür sind Wasserstoff am nahegelegenen Bahn- de und Quartiere als erneuer- innovative Technologien nötig, die auf hof für den Betrieb von Schienenfahr- bare Energiequellen (ISBN: 978- der Skala von Quartieren und regionalen zeugen. Die Kopplung der Sektoren 300391675) von Norbert Fisch, Verbünden aus Siedlungen, Gewerbe und wird erstmalig in diesem Maßstab diszi- Thomas Wilken und Christina Industrie zu einer hochgradig flexiblen plinübergreifend umgesetzt und als ge- Stähr setzt die relevanten Pla- Versorgung mit Energieträgern inklusive meinsam von den Bundesministerien für nungsaspekte der Architektur, der Kopplung der dazugehörigen Versor- Wirtschaft und Energie und Bildung und Energie- und Gebäudetechnik gungssysteme beitragen. Diese werden Forschung in der Initiative Solares Bau- für den EnergiePLUS-Standard in im Vorhaben entwickelt, getestet und im en/Energieeffiziente Stadt gefördertes einen ganzheitlichen Bezug und Reallabor implementiert. Durch das Zu- Projekt erprobt. Heide wird damit in den zeigt Umsetzungsbeispiele. In- sammenspiel verschiedener erneuerbarer kommenden fünf Jahren zum Realbau- novativ geplante Gebäude und Energieträger, Konversionstechnologien stein der Energiewende. Quartiere, so die Autoren, kön- und Speicher werden im Quartier Fle- In der bei Stuttgart gelegenen Stadt nen mit einem Energieüberschuss xibilitäten und Energiedienstleistungen Esslingen am Neckar soll in der Neuen einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende leisten.
iQ-Journal 1/2018 9 Titel CO2-neutral und effizient: So sieht das ganzheitliche Energieversorgungskonzept für die Neue Weststadt Esslingen aus. Weststadt das energie- und klimapo- gen. Durch die überwiegend volatile oberleitungsgebundene Busse Emissi- litische Ziel der Bundesregierung – ein Angebotsseite ergeben sich Strom- onen in der Stadt vermieden. nahezu klimaneutraler Gebäudebestand überschüsse, gleichzeitig müssen Versor- Zum Ausbau eines ökologischen öffent- bis 2050 – beispielhaft umgesetzt und er- gungsengpässe vermieden werden. Die lichen Personennahverkehres (ÖPNV) probt werden. Das Konzept basiert auf Umwandlung dieser Überschüsse in ein gehört der Einsatz von regenerativ er- einer kostenoptimalen Reduzierung des Brenngas Power-to-Gas (P2G) ermöglicht zeugtem Strom und die nahezu vollstän- Strom-, Wärme- und Kältebedarfs der mit eine spätere bedarfsabhängige Rückver- dige Erschließung des Esslinger Stadtge- Wohnen, Gewerbe, Dienstleistung und stromung inkl. Abwärmenutzung und biets mit Elektrobussen. Das Ziel kann Hochschule gemischt genutzten Gebäu- stellt eine wichtige Technologie für die für die urbanen Randbereiche nur mit - Deckung durch erneuerbare de bei einer Versorgungssicherheit zukünftiger, ganz- Fahrzeugen erreicht werden, die zusätz- Energien. Der Bau energieeffizienter und heitlicher Systeme dar. lich eine Batterie an Bord haben, sodass energieerzeugender Gebäude stellt an In Ergänzung zu dem zellularen Ansatz die Streckenabschnitte ohne Oberlei- Architekten und Planer neue Anforde- auf Bebauungsblockebene wird eine zen- tungsnetz autark zurücklegt werden rungen, da die ganzheitlichen Konzepte trale Versorgunginfrastruktur im Quartier können. Im Energiekonzept der Neu- über die gewohnten Standards hinaus- aufgebaut. Zum Kern der Neuen West- en Weststadt wird die direkte, nahezu gehen. Die Grundlagen und Werkzeuge stadt gehört eine Energiezentrale mit verlustfreie Einspeisung von lokalem für diese komplexe Bauaufgabe sowie ein Elektrolyseur, der überschüssigen Strom und erneuerbarem Überschussstrom in informatives Kompendium mit Hilfen für aus erneuerbaren Erzeugungsanlagen im das Gleichstrom-Oberleitungsnetz des die Planung, Ausführung und den Betrieb Quartier, aber auch aus der Region, in ÖPNV vorbereitet. Auch die temporäre, sind im Buch EnergiePLUS – Gebäude und Wasserstoff umwandelt. Als Weiterent- bidirektionale Verwendung der Trakti- Quartiere als erneuerbare Energiequellen wicklung zu bisher realisierten Anlagen onsbatterien in den Bussen zur Strom- von Norbert Fisch zusammengefasst. wird die Abwärmenutzung aus dem Elek- netzstabilisierung wird im Rahmen des trolyseprozess erprobt. Eine Rückverstro- Projektes untersucht. Balance von Überschüssen mung des Wasserstoffs erfolgt in Brenn- Abbildung: IGS und Engpässen stoffzellen bzw. H 2-BHKWs. Auch in David Sauss, Dipl.-Ing. Mathias Langfristig soll der Anteil erneuerbarer Esslingen werden die Sektoren Gebäude Schlosser und Dipl.-Ing. Architekt Energien an der Stromerzeugung von und Verkehr miteinander gekoppelt. Be- Thomas Wilken, Institut für Gebäude- heute 35 auf mehr als 80 Prozent stei- reits jetzt werden durch strombetriebene und Solartechnik der TU Braunschweig
10 iQ-Journal 1/2018 titel r e r, G eschäftsführe ss Stefan Ple vision GmbH Start-ups syna aus der Ingenieurregion Was ist Ihre Geschäftsidee? Was können Sie jedem Gründer Die Anforderungen an Gebäude nur wärmstens empfehlen? sind in den vergangenen zwanzig Man muss Spannungen aushalten Jahren stetig gestiegen. Gleichzei- können: Immer alles hinterfragen und tig hat die technische Komplexität, trotzdem unbeirrt weitermachen, auch insbesondere in Anlagentechnik bei knappem Kontostand Mut und und Automation, stark zugenom- Ruhe bewahren. Von „Wir sind die men. Wir haben eine Software-as- Größten“ bis „Das wird nichts“ kann a-Service-Plattform entwickelt, mit es hin und her gehen. Jeder Gründer der wir effektives digitales Qualitäts- sollte sich bewusstmachen, dass die management für Gebäude anbieten. eigene Firma nicht einfach ein Job ist. Die Firma fordert, und es gibt we- Wie sind Sie auf die- der Time-out noch Rettungsnetz. se Idee gekommen? Die Idee entstand aus einem Ge- Mal angenommen, Sie könnten dankenaustausch des Instituts für die Bundeswirtschaftsministerin Gebäude- und Solartechnik der TU treffen: Was hätten Sie beide Braunschweig mit dem Lehrstuhl Wir wollen die synavision zur Software- miteinander zu besprechen? für Software Engineering der Uni in Plattform Nummer eins für digitales Ganz konkret: Bund und Kreditanstalt Aachen. Gemeinsam mit Dr. Claas Qualitätsmanagement für Gebäude für Wiederaufbau fördern zurzeit Pinkernell befasste ich mich mit den machen. Und da wir bereits Projekte in überwiegend Technologie, also Hard- zunehmenden Qualitätsdefiziten in ganz Europa bearbeiten und erste Kon- ware. Oft werden Gebäude dadurch Gebäuden. Wir stellten fest, dass für takte in die USA und nach Asien haben, sogar überkompliziert, sodass die unsere Probleme schon Lösungen in legen wir die Latte hoch: weltweit. Anlagen kaum beherrschbar werden. anderen Industrien entwickelt worden Die Digitalisierung ermöglicht es jetzt, waren. Die Herausforderung war nun, Wie wollen Sie den Markt von Ihrem gezielt Performance bzw. Qualitäts- diese auf die besonderen Gegeben- Unternehmen und Ihrer Idee management, also wirklich erzielte heiten der Baubranche zu übertragen. überzeugen? Verbesserung, zu fördern. Um die Nach zwanzig Jahren Forschung drehen Beharrungskräfte am Markt möglichst Was machen Sie anders als alle Markt und Politik gerade rechtzei- schnell zu überwinden, brauchen anderen? tig in Richtung Qualität. Es gibt jetzt wir entsprechende Programme – Die Herausforderung liegt in der offizielle Richtlinien und Normen, die etwa für das technische Monitoring richtigen Modellierung von Gebäu- genau das fordern, was wir anbieten. von Gebäuden. Damit wir prüfen den und von ihren Anlagen. Diese Da sind wir mit dem richtigen Angebot können, ob Gebäude und Anlagen muss in vielerlei Richtung zum Bauen zur richtigen Zeit am richtigen Ort. wirklich wie geplant funktionieren. passen. Sie muss einfach und robust, aber gleichzeitig flexibel, transparent Welche Partner haben Sie bei der Hand aufs Herz: Über welchen und nachvollziehbar sein; sowie mit Gründung besonders unterstützt? Erfolg Ihres jungen Unternehmens wenig Personaleinsatz massiv skalier- Wir hatten wertvolle Unterstützung sind Sie so richtig glücklich? bar für Hunderttausende von tech- durch die Lehrstühle und eine um- Vor kurzem kam bei einem Workshop nischen Anlagen in Gebäuden. Das fangreiche Forschungsförderlandschaft einer unserer Kunden auf mich zu und kann man nur lösen, wenn man in im Bereich des energieoptimierten zeigte mir, wie er unsere Software beiden Welten zu Hause ist: im Bau- Bauens. Als sich dann abzeichnete, einsetzt. Wir hatten diese Möglich- en und im Software Engineering. dass die Idee trägt, haben wir ge- keit der Anwendung noch gar nicht meinsam mit den Lehrstuhlinhabern erkannt, und das sah richtig cool aus. Foto: IGS Welche Ziele möchten Sie in den gegründet. Alle Partner hatten damit Wenn man andere mit dem eigenen nächsten Jahren erreichen? allerdings auch schon Erfahrung. Produkt begeistert – das tut gut.
iQ-Journal 1/2018 11 Titel Einladung zur Mitgliederversammlung 2018 Podiumsdiskussion: Wohin zielt die Ingenieurregion? Unsere Jahresmitgliederversammlung ist ein schöner Anlass, sich zu treffen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Und sie ist eine gute Gelegenheit, sich ein Bild von der Arbeit unseres Bezirksvereins zu machen. Am Freitag, den 9. März 2018 laden wir Sie, liebes Mitglied, herzlich ein. Beginn ist um 17 Uhr im Kongresssaal der IHK Braunschweig. Die Tagesordnung lautet: 1. Begrüßung 4. Bericht des Schatzmeisters 2. Ehrungen 5. Bericht der Rechnungsprüfer 7. Vorstandswahlen 3. Geschäftsbericht des Vorstandes 6. Entlastung des Vorstandes 8. Verschiedenes Im Anschluss an den offiziellen Teil beginnt die Podiumsdiskussion. Der Titel: VDI-Initiative ingenieurregion.de – Ingenieure zeigen Flagge in der Gestaltung der Metropolregion. Um die Veranstaltung planen zu können, bitten wir Sie um verbindliche Anmeldung bis 9. Februar 2018 – entweder per E-Mail an kontakt@vdi-bs.de oder mit untenstehender Antwort in einem ausreichend frankierten Briefumschlag. ✁ Antwort An der Mitgliederversammlung des VDI Braunschweiger Bezirksverein e.V. am 9. März 2018 um 17 Uhr in der IHK Braunschweig nehme ich teil. Ihre Gäste sind uns zu Podiumsdiskussion und Empfang um 19 Uhr herzlich willkommen. Anzahl der Gäste VDI Braunschweiger Name / Vorname Bezirksverein e.V. Straße / Nr. Brabandtstraße 11 Foto/Grafik: Siemens 38100 Braunschweig PLZ / Ort E-Mail Foto: Mitgliedernummer
12 iQ-Journal 1/2018 intern Mehr Schub, Scotty! Gymnasiasten bauten Raketen – und das mit großem Erfolg Eine Silvesterrakete zu starten, ist ein tolles Den Berechnungen zufolge sollten die Ra- gen ein erstaunlich perfektes Flugbild Gefühl. Aber haben Sie sich schon mal keten ungefähr 200 Meter hoch fliegen – keine ging verloren. Mit dreißig ma- gefragt, warum eine Rakete ihre Flug- und ein Fünftel der Schallgeschwindigkeit kellosen Starts war eine Einsatzfähigkeit richtung stabil hält? Und was bei der erreichen – dies sind ungefähr 250 km/h. von hundert Prozent nicht nur gewähr- Konstruktion und dem Design einer Ra- Die maximal berechnete Beschleunigung leistet, sondern auch bewiesen. kete alles zu beachten ist? Diesen Fragen lag bei 150 m/s2, was ungefähr dem 15-fa- Sicherlich fragen sich jetzt einige von konnten 15 Schülerinnen und Schüler der chen der Erdbeschleunigung entspricht. Ihnen, ob das Raketenstarten mitten im gymnasialen Oberstufe in Braunschweig Zum Vergleich: Die aktuelle Rakete der Eu- Jahr erlaubt ist. Die Antwort ist: Ja. Mit nachgehen. ropäischen Weltraumorganisation Ariane einem geeigneten Start- und Landeplatz 5 ES besitzt ca. ein Dreißigstel der Startbe- und der Sperrung des Luftraums über Präzise Planung schleunigung unserer leichtgewichtigen dem Fluggebiet ist das Starten von Ra- Der Modellraketen-Workshop Mehr Modellraketen, erreicht aber eine Höhe keten möglich. Die FMK Braunschweig Schub Scotty wurde von VDI Braun- von 23.000 Kilometer. Außerdem wiegt hat uns großzügig ihr für diesen Zweck schweig, der Bezirksgruppe Braun- sie mit etwa 775 Tonnen einiges mehr als zugelassenes Fluggelände zur Verfü- schweig der Deutschen Gesellschaft für unsere 92-Gramm-Leichtgewichte. Nach gung gestellt, alle behördlichen Geneh- Luft- und Raumfahrt (DGLR) und dem dem Zusammenbau erhielten die Raketen migungen eingeholt und uns verständ- Institut für Raumfahrtsysteme der TU ihre individuelle Lackierung. nisvoll organisatorisch unterstützt. Braunschweig organisiert, von der Stif- Das Ziel des Workshops war, junge Leu- tung NiedersachsenMetall unterstützt Probe aufs Exempel te für die sehr interessanten Themen und von Studierenden der Experimental- Der Raketenmodellflug ist eine eigen- im Bereich Luft- und Rahmfahrt zu be- Raumfahrt-InteressenGemeinschaft e.V. ständige Disziplin im Weltluftsportver- geistern. Dieses Anliegen ist den Reso- (ERIG) der TU Braunschweig begleitet. band Fédération Aéronautique Interna- nanzen der Teilnehmer entsprechend bei Die Wissenschaftler und die ERIG-Grup- tionale (FAI). Unsere Raketen gehören weitem übertroffen worden. Herzlichen pe führten uns praxisnah in die Grund- zum FAI-Klassenbereich Raketenmodell- Dank an alle Unterstützer! züge von Raketenbau und -flug ein. Für flug F8 – und sorgten am nächsten Tag Die FMK hat uns bereits für das kom- die konkrete Anwendung musste alles für den großen Höhepunkt. Auf dem mende Jahr zu Scotty 2 eingeladen – die exakt geplant werden. Mit ein wenig Modellflugplatz Sickte der Flugmo- Planung läuft. Hilfestellung wurden schnell erste Mo- dellbau Kameradschaft (FMK) Braun- delle und Berechnungen für die eigene schweig folgte die Probe aufs Exempel. Leon Götz VDI und Rakete erstellt. Alle Raketen zeigten in zwei Durchgän- Alexander Onkes VDI Foto: Horst Günther Gemeinsamer Höhenflug: Teilnehmer, Organisatoren und Unterstützer des Raketen-Workshops. In der hinteren Reihe unsere beiden Autoren Alexander Onkes (Dritter von links) und Leon Götz (rechts daneben).
IQ-Journal 1/2018 iQ-Journal 4/2012 13 intern Der Blick zurück nach vorn Angelina Capelle über ihr Studium und Technikgeschichte Infektionsforschung über das Georg- Eckert-Institut für internationale Schul- buchforschung bis hin zur Herzog Au- gust Bibliothek Wolfenbüttel. Mein Fokus liegt auf der Geschichte, also den wichtigsten Entwicklungsschritten der ForschungRegion. Und darauf, wie sie mit der Öffentlichkeit kommuniziert. Die Quellenlage für Ihre Arbeit… … ist wirklich sehr übersichtlich, es gibt nur wenige Zeitungsartikel. Ich habe darum einige Interviews geführt mit wichtigen Akteuren, welche die Entwicklung der For- schungRegion begleitet und vorangetrie- ben haben. Darunter Braunschweigs Ober- bürgermeister Ulrich Markurth und sein Vorgänger Dr. Gert Hoffmann, Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Dr. Anja Hesse Angelina Capelle. und IHK-Geschäftsführer Dr. Bernd Meier. Sie ist Geisteswissenschaftlerin, und sik. Aus diesem Zusammenspiel erwächst Was ist Ihnen aus den Gesprächen am doch studiert sie gemeinsam mit Ingeni- ein bunter Stundenplan. stärksten in Erinnerung geblieben? euren; sie hat sich für ihre Masterarbeit Dass die Begeisterung über den Ge- ein besonderes Thema ausgesucht; und Aus welchen Richtungen winn des Titels Stadt der Wissenschaft sie arbeitet als wissenschaftliche Pro- kommen die Studierenden? bis heute nachwirkt. Wenn der Wettbe- jektassistenz für unseren Bezirksverein. Aus ganz unterschiedlichen Bachelor- werb zur Sprache kam, haben die Au- Gute Gründe für die Redaktion des iQ- Studiengängen. Ich habe Italienisch und gen meiner Gesprächspartner regelrecht Journals, sich mit Angelina Capelle zum Englisch in Berlin studiert. Und treffe im geleuchtet – obwohl das zehn Jahre her Gespräch zu treffen – um über ihren Stu- Hörsaal unter anderem auf Ingenieure, ist. Dieser große Erfolg hat wirklich alle diengang und die Bedeutung von Tech- die Technik von einer anderen Seite ver- zusammengeschweißt. nikgeschichte zu reden. stehen wollen. Wie verändern die Tech- nologien den Menschen? Welche Rolle Der Blick zurück spielt eine wichtige Frau Capelle, die meisten Studienfächer spielt Ethik in der Technikentwicklung? Rolle in Ihrem Studiengang. Warum bilden Spezialisten aus. Ganz anders Darauf suchen sie Antworten und neh- sollten Ingenieure die Geschichte von Ihr Masterstudiengang, der sehr men dafür die geisteswissenschaftliche Technik nicht aus den Augen verlieren? interdisziplinär aufgestellt ist. Perspektive ein. An den Unis gibt es viele Spezialisie- Was steckt da alles drin? rungen, und das ist gut so. Es ist aber Mein Studiengang Kultur der technisch- In Ihrer Masterarbeit beschäftigen Sie genauso wichtig, wie mein Studiengang wissenschaftlichen Welt setzt sich zualler- sich mit der ForschungRegion von allen Seiten auf die Dinge zu blicken erst aus vier großen geisteswissenschaft- Braunschweig – ein Thema, das vor und dabei auch mal einen Schritt zu- Foto: Stefan Boysen lichen Fächern zusammen: Germanistik, Ihnen noch keiner untersucht hat. rückzutreten. Es ist doch so: Wenn Inge- Anglistik, Geschichte und Philosophie. Was reizt Sie daran? nieure vergessen, was die Menschen vor Darüber hinaus steuern alle Fakultäten Spannend ist, dass die ForschungRe- hundert Jahren erfunden haben, dann der TU Braunschweig weitere Kurse bei gion im Prinzip wie mein Studiengang fangen sie wieder von vorne an. – also beispielsweise Maschinenbau und vollkommen verschiedene Institutionen Elektrotechnik, Informationstechnik, Phy- vereint: vom Helmholtz-Zentrum für Interview: Stefan Boysen
14 iQ-Journal 1/2018 suj Johanna Hoppe VDI stu- Kai Tim Bremermann VDI Lucas Ilias VDI studiert Luft- Marten Berlin VDI studiert diert Maschinenbau mit studiert Wirtschaftsingeni- und Raumfahrttechnik an Maschinenbau mit der der Vertiefung Energie- eurwesen Maschinenbau der TU Braunschweig. Er ist Vertiefung Luft- und und Verfahrenstechnik mit der Vertiefung Kraft- im ersten Master-Semester. Raumfahrttechnik an der an der TU Braunschweig. fahrzeugtechnik an der TU Braunschweig. Er ist im Aktuell schreibt sie TU Braunschweig. Er ist im ersten Master-Semester. ihre Bachelorarbeit. fünften Bachelor-Semester. Unser Praktikum ist ein Gewinn! Vier Studierende im Instituts- und Unternehmenseinsatz Wo haben Sie Ihr Erfahrung mit. Das ist im Studium bisher Lucas Ilias: Ich habe neue Freunde ge- Praktikum gemacht? zu kurz gekommen. funden. Geplant ist, dass ich sie dem- Johanna Hoppe: Bei Kai Tim Bremermann: Eine ganz neue nächst in ihrem Heimatland besuchen der Robert Bosch GmbH am For- Perspektive. Im Bereich der Oberflächen- werde: in England und Slowenien. schungscampus in Renningen bei beschichtung kann ich planen und kon- Marten Berlin: Wie man mit Kollegen Stuttgart im Bereich Corporate Re- struieren – ein Fachgebiet, das ich noch und Kunden Verabredungen trifft und search. Mein Fokus: Feststoff-Lithi- nicht kannte. Vertrauen aufbaut. um-Ionen-Batterien – das Thema Lucas Ilias: Zuallererst die Inhalte für meiner Bachelorarbeit. meine Bachelorarbeit, die ich über die- Drei Gründe, warum Ihr Praktikum Kai Tim Bremermann: Im Fraunhofer- ses Thema geschrieben habe. Und die eine gute Wahl war? Institut für Schicht- und Oberflächen- Gewissheit, dass ich auch im Masterstu- Johanna Hoppe: Wegen des internati- technik in Braunschweig. Ich arbeite an dium meinen Schwerpunkt auf Aerody- onalen Umfeldes und der vielen Prakti- der Entwicklung eines neuen Prüfstands, namik und Triebwerke legen möchte. kanten und Doktoranden. Und wegen der vor Inbetriebnahme eine Reihe von Marten Berlin: Gerade erst hatte ich eine der spannenden Forschungsthemen, Verbesserungsprozessen durchläuft. Vorlesung über Thermodynamik be- denen man am Campus begegnet – Lucas Ilias: Bei Rolls-Royce Deutschland sucht. Es war interessant zu sehen, wie etwa künstliche Intelligenz. in Berlin. Hier habe ich mich mit der op- sich die vereinfachten Berechnungen Kai Tim Bremermann: Wegen des Er- timalen Auslegung von Axialverdichtern an der Uni von den Ergebnissen in der fahrungsgewinns, des guten Arbeits- beschäftigt – im Hinblick auf Aerodyna- Praxis unter realen Bedingungen unter- klimas und der Verbundenheit zur Uni. mik und Automatisierung von Prozessen. scheiden. Lucas Ilias: Weil ich viele Erfahrungen Marten Berlin: Bei der TLK-Thermo gesammelt und interessante Men- GmbH in Braunschweig. Hier habe ich Und fürs Leben? schen kennengelernt habe. Und weil im Auftrag eines Automobilherstellers Johanna Hoppe: Ich habe gelernt, dass Berlin eine tolle Stadt ist. getestet, wie sein Wärmetauscher auf bei der experimentellen Arbeit nicht im- Marten Berlin: Wegen des guten Ein- unterschiedliche Umgebungszustände mer alles glatt läuft und viel Durchhalte- blicks in das Wirtschaftsleben, der reagiert. vermögen gefordert ist. angenehmen Arbeitsatmosphäre und Kai Tim Bremermann: Ich teile mir ein weil ich meiner Vorstellung, welchen Was nehmen Sie mit für Ihr Studium? Büro mit drei HiWis und Praktikanten. Beruf ich später ausüben möchte, ei- Fotos: privat Johanna Hoppe: Im Labor habe ich Ver- Darunter Ignacio aus Spanien, mit dem nen Schritt nähergekommen bin. suche durchgeführt und Materialien her- ich Englisch rede – das ist gut für meine gestellt. Ich nehme also viel praktische Sprachkenntnisse. Interview: Stefan Boysen
iQ-Journal 1/2018 15 N e u z u g ä n g e / G r at u l at i o n e n neuzugänge Wir begrüßen herzlich unsere neuen Mitglieder (bis 15. November) in unserem Bezirksverein. Schön, dass Sie da sind. Wir wünschen Ihnen viele neue Kontakte und einen interessanten Erfahrungsaustausch mit Kolleginnen und Kollegen. Mohamed Abdelli, Braunschweig Yiwei Li, Braunschweig Osman Akinci, Wolfsburg Bastian Meister, Braunschweig Mohammad Azizi, Braunschweig Lisa Michelmann, Braunschweig gratulationen Torsten Becker, Braunschweig Nadine Mock, Herzberg Lisa Beckmann, Braunschweig Marc Oellrich, Meine januar Johannes Bergers, Braunschweig Alexander Onkes, Kissenbrück 85 Jahre, Ing. Hans Peter Schmitz, Gifhorn • 85 Jahre, Egmar Lübeck, Braunschweig • 80 Nikunjkumar Bhatt, Wolfsburg Stefan Plesser, Braunschweig Jahre, Dr.-Ing. Rolf Buchheim, Braunschweig Michel Bienert, Wolfsburg Clemens Plumin, Schwülper • 80 Jahre, Dipl.-Ing. Rudolf Münch, Salzgit- Alexander Bohnsack, Braunschweig Paul-Ramon Proksch, Herzberg ter • 75 Jahre, Dipl.-Ing. Michael Schaller, Sascha Brandt, Braunschweig Tim Rambow, Braunschweig Braunschweig • 75 Jahre, Dipl.-Ing. Hartmut Alexander Brümmer, Braunschweig Samuel Rischmüller, Braunschweig Rusche, Wolfenbüttel • 75 Jahre, Dr.-Ing. Am- Martin Cieslik, Grasleben Christian Rückert, Braunschweig ritlal Sawla, Braunschweig • 75 Jahre, Dipl.- Dario-Vicenzo Di Modica, Braunschweig Ghazaleh Saberi, Braunschweig Ing. Lothar Kirschke, Salzgitter • 70 Jahre, Andreas Dodinoiu, Braunschweig Benjamin Sattelmaier, Ribbesbüttel Prof. Dr.-Ing. Manfred Peters, Wolfenbüttel • Jan Drebing, Braunschweig Rieka Saucke, Gifhorn 65 Jahre, Ing. (grad.) Uwe Fischer, Wolfsburg Gehad Elzeini, Wolfenbüttel Dennis Schilling, Braunschweig Elena Engelhardt, Wolfenbüttel Kira Schmidt, Wendeburg Februar Mustafa Essou, Braunschweig Paul Schmidtke, Braunschweig 95 Jahre, Dipl.-Ing. Wolfgang Weissbach, Andreas Faber, Wolfenbüttel Daniel Schulz, Wolfsburg Braunschweig • 80 Jahre, Prof. Dr.-Ing. Jörg Maximiliane Fischkorn, Erwin Schweigert, Wolfsburg Schwedes, Braunschweig • 75 Jahre, Hon.- Clausthal-Zellerfeld Marieke Simon, Braunschweig Prof. Klaus Dieter Arndt, Sickte • 70 Jahre, Nikhil Giridharan, Wolfsburg Sebastian Skiba, Cremlingen Dipl.-Ing. Thomas H. Bleckwedel, Sassen- Leon Götz, Wolfenbüttel Johannes Maximilian Roman burg • 70 Jahre, Dipl.-Ing. Peter Mandel, René Graf, Edemissen Sparn, Braunschweig Helmstedt • 65 Jahre, Dipl.-Ing. Peter Hantel, Wilhelm Großmann, Wolfsburg Julia Sprenger, Braunschweig Braunschweig • 65 Jahre, Dipl.-Ing. Helmut Lars Gutsche, Herzberg Illig, Isenbüttel • 65 Jahre, Dipl.-Ing. Günter Lutz Stein, Peine Platon, Denkte • 65 Jahre, Dipl.-Ing. Werner Matthias Herrmann, Braunschweig Florian Steinmann, Wolfenbüttel Kittel, Salzgitter • 65 Jahre, Prof. Dr.-Ing. Fe- Dennik Hesse, Braunschweig Marvyn Tedsen, Braunschweig rit Kücükay, Braunschweig • 65 Jahre, Prof. Lars Hesse, Braunschweig Jan Teuwsen, Jembke Dr.-Ing. Paul Wollschläger, Braunschweig • Nils Hinrichs, Braunschweig Jan Walter, Leiferde 65 Jahre, Dr. rer. nat. Angelika Kolb-Telieps, Pascal Hitschfeld, Salzgitter Chen Wang, Clausthal-Zellerfeld Clausthal-Zellerfeld Jan Gerrit Hobe, Braunschweig Simon Wehler, Wolfsburg Jonas Hoeß, Braunschweig Lisa Weiß, Liebenburg MÄRZ Tobias Hünnerkopf, Braunschweig Philipp Wermser, Cremlingen 90 Jahre, Dipl.-Ing. Hermann Holland, Gif- Fanar Ibrahim, Braunschweig Thomas Werner, Wolfsburg horn • 80 Jahre, Heinz Pohl, Osterode • 80 Jasmin Jülke, Braunschweig Jonas Witte, Braunschweig Jahre, Ing. Ewald Nolte, Lehre • 80 Jahre, Ing. Rajesh Kannan, Wolfsburg Dennis Wittenberg, Braunschweig (grad.) Richard Jordan, Goslar • 80 Jahre, Ing. Marc Klassen, Calberlah Marc Wutscherk, Dettum (grad.) Günter Müller, Langelsheim • 65 Jah- Christian Köhn, Salzgitter Zijun Yu, Braunschweig re, Dipl.-Ing. Ralf-Dietrich Hoffmann, Det- Jessica Körner, Braunschweig Atmar Yusufzai, Braunschweig tum • 65 Jahre, Wilfried Nietschke, Meine • Alexander Kosinski, Wendeburg Volker Zepezauer, Cremlingen 65 Jahre, Dr. Ralf Bergholz, Braunschweig Jannecke Kreutzer, Wolfenbüttel Dipl.-Ing. Franz Wehrberger * 25. Dezember 1911 † 6. September 2017 Am 6. September 2017 verstarb Dipl.-Ing. Franz Wehrberger VDI im 106. Lebensjahr. Franz Wehrberger war zwanzig Jahre, von 1972 bis 1992, Vorsitzender der VDI-Ortsgruppe Wolfsburg. Ältere VDI-Mitglieder erinnern sich sicherlich noch gern an ihn, wenn er die damals noch zahlreichen Vorträge und Exkursionen mit kurzen, prägnanten Sätzen einleitete – einige Vorträge hielt er auch selbst. Das war eine Zeit, wo das gesellige Beisam- mensein nach Feierabend noch eine andere Bedeutung hatte als heute. Franz Wehrberger nahm regen Anteil am Geschehen des VDI bis ins hohe Alter. Geboren 1911 in Mährisch-Schönberg (seit 1918 tschechisch), studierte Franz Wehrberger Maschinenbau an der Deutschen Technischen Hochschule in Brünn. Nach mehreren leitenden Positionen bei verschiedenen Firmen war er bis zu seiner Pensionierung 16 Jahre bei der Volkswagen AG als Leiter der Energieerzeugung tätig. Der VDI Braunschweiger Bezirksverein und die VDI-Bezirksgruppe Wolfsburg haben Franz Wehrberger viel zu verdanken. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Dipl.-Ing. Heinz Böger VDI, Bezirksgruppe Wolfsburg
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