Kurzinfo - Gemeinsam die soziale und digitale Teilhabe älterer Menschen stärken - Bridge the Gap
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Gemeinsam die soziale und digitale Teilhabe älterer Menschen stärken Kurzinfo © iStock.com/Eva-Katalin , iStock.com/Halfpoint
Über diese dg etheg Kurzinfo w w. bri a p - r oj p Diese Kurzinfo richtet sich an Orga- w ec nisationen und Akteur*innen, denen die t .e u soziale und digitale Teilhabe älterer Men- schen am Herzen liegt. Sie ist im Rahmen des Erasmus+ Projekts Bridge the Gap! ent- standen, das zum Ziel hat, ältere Menschen Unser herzlichster Dank dabei zu unterstützen und darin zu schulen, geht an alle Beteiligten: ihre Ideen für ein altersfreundliches Umfeld Danke, dass Sie Ihr voranzubringen und die digitalen Werkzeuge Wissen, Ihre Ideen und einzusetzen, die ihnen bei der Umsetzung Ihre Erfahrungen mit helfen. uns geteilt haben! Diese Kurzinfo bietet einen Überblick über die Themen Altern und soziale Teilhabe im digitalen Zeitalter sowie über den Ansatz und die Aktivitäten des Bridge the Gap! Pro- jektes. Darüber hinaus werden Projekte und Initiativen zur Schaffung altersgerechter Lebenswelten mit Unterstützung digitaler Werkzeuge aus unterschiedlichen europäi- schen Ländern vorgestellt. Zur Erstellung dieser Kurzinfo haben die am Projekt beteiligten Organisationen in ihren jeweiligen Ländern (Österreich, Deutschland, Italien, Litauen und den Nieder- landen) Literaturrecherchen durchgeführt und Interviews mit relevanten Akteur*innen, Praktiker*innen und älteren Bürger*innen geführt. Im Rahmen der Recherche unter- suchten wir u.a. aktuelle Daten und Erkennt- nisse zum Thema „Ältere Menschen und Digitalisierung“, Maßnahmen zur Förderung altersfreundlicher Lebenswelten und solche zur Förderung der digitalen Teilhabe älterer Menschen. Die insgesamt 56 Interviews wurden überwiegend telefonisch oder per Videokonferenz geführt. 2
Einleitung Unsere Vision Die umfassenden Veränderungen, die mit Altern mit Lebensqualität bedeutet unter der Digitalisierung einhergehen, sind in allen anderem, dass Menschen möglichst lange Lebensbereichen sichtbar. Was bedeutet autonom und selbstbestimmt leben können. dies für die zunehmende Zahl älterer Bür- Dafür müssen Lebenswelten so gestaltet ger*innen in unserer Gesellschaft? Werden sein, dass sie Selbstständigkeit und soziale sie „abgehängt“, wie es oft heißt, oder pro- Teilhabe ermöglichen. Soziale Teilhabe ist fitieren sie vielmehr von den Chancen der inzwischen auch digitale Teilhabe, denn die Digitalisierung? Welche Rolle spielen digi- Digitalisierung betrifft nahezu alle Bereiche tale Medien und das Internet für die soziale unserer Gesellschaft. Dies erfordert neue Teilhabe älterer Bürger*innen und welche Kenntnisse und Fertigkeiten, damit die digi- Hürden müssen sie überwinden? Diesen tale Kluft verringert wird, die bestimmte Fragen wollen wir auf den folgenden Seiten Gruppen – wie etwa ältere Menschen – von nachgehen. denen trennt, die vollen Zugang zur digitalen Welt haben. „Ich mag dieses Projekt so gerne, weil es die soziale Partizipation Es gibt viele kreative und nachhaltige älterer Menschen ermöglicht und es Wege, die es älteren Menschen ermöglichen, ist gerade diese Gruppe, die oft selbstbestimmt zu leben und ihre Lebens- übersehen wird.“ welten so zu gestalten, dass ihre Unab- hängigkeit und soziale Teilhabe gefördert — Interviewte Expertin, werden. Den größten Nutzen haben Seni- Mobilitätsagentur Wien, Österreich or*innen, wenn sie selbst aktiv ihre Umge- bung nach ihren Wünschen und Bedürf- nissen verändern. Daher zielt Bridge the Gap! darauf ab, ältere Menschen zu inspi- rieren, ihre Ideen für eine altersfreundliche Lebenswelt zu entwickeln und umzusetzen. Bei der Umsetzung dieser Ideen kommen Informations- und Kommunikationstech- nologien (IKT) zum Einsatz, um die digitale Teilhabe von Senior*innen zu fördern (siehe Seite 18 für weitere Informationen zum Pro- jekt). © iStock.com/Cecilie_Arcurs 3
Altern, Digitalisierung Um die soziale Teilhabe älterer Menschen und Teilhabe zu fördern, lohnt es sich, auch einen Blick auf die Umstände zu werfen, die diese Teilhabe erschweren können. Die von uns befrag- ten Personen berichteten von einer Vielzahl Der Europäischen Union steht ein bemer- von Barrieren, denen ältere Menschen in kenswerter Anstieg der Lebenserwartung Bezug auf die soziale Teilhabe gegenüber- und eine rasant wachsende Zahl älterer stehen. Dazu gehören u.a. gesundheitliche Bürger*innen bevor. Es wird davon ausge- Einschränkungen, familiäre Verpflichtun- gangen, dass in der EU der Anteil der über gen, geringes Selbstvertrauen, unpassende 65-Jährigen von 20,3 % im Jahr 2019 auf Angebote an Aktivitäten und fehlende Infor- 29,4 % im Jahr 2050 steigen wird (Eurostat, mationen über Teilhabemöglichkeiten. Spe- 2020). Daher ist es wichtig, dass das Lebens- ziell in Litauen wurden viele zusätzliche Hin- umfeld älterer Menschen ihren Bedürfnissen dernisse genannt, wie eine Kultur der Isola- und Wünschen entspricht und gute Bedin- tion und des Schweigens, mangelnde Tole- gungen für ein aktives und gesundes Altern ranz und ein schwach ausgeprägter Gemein- bietet. Die soziale Teilhabe spielt hierbei eine schaftssinn. Darüber hinaus haben einige besonders entscheidende Rolle. ältere Menschen in Litauen eine ablehnende Haltung gegenüber Gemeinschaftsveran- staltungen, da diese in der früheren Sowjet- union angeordnet und verpflichtend waren. „Altersfreundliche Umgebungen fördern die Gesundheit und das In Zeiten fortschreitender Digitalisie- Wohlbefinden sowie die Teilhabe von rung werden digitale Kompetenzen immer Menschen im Alter. Sie sind barrierefrei, wichtiger und werden zur Voraussetzung für gleichberechtigt zugänglich, inklusiv, gesellschaftliche Teilhabe. Die Beschaffung sicher und unterstützend. Sie fördern die Gesundheit und verhindern oder verzögern das Auftreten von Krankheiten und Funktionseinbußen. Sie bieten personenzentrierte Leistungen und Unterstützung, um die Genesung zu ermöglichen oder den Funktionsverlust zu kompensieren, damit die Menschen weiterhin die Dinge tun können, die ihnen wichtig sind.“ (WHO, 2021) Zahlreiche Studien zeigen, dass Lernen und soziale Teilhabe im gehobenen Alter entscheidend für das Wohlbefinden, die Gesundheit, das Selbstwertgefühl und die geistige Beweglichkeit sind. Soziale Teilhabe kann viele verschiedene Formen annehmen, wie z.B. die Teilnahme an Aktivitäten, das Mitwirken in Gruppen, religiöse Aktivitäten, das Engagement in einer politischen Organi- sation, bezahlte oder ehrenamtliche Arbeit. Bei Bridge the Gap! steht insbesondere die aktive, sinnstiftende und den individuellen Interessen entsprechende Teilhabe älterer Bürger*innen an der Gemeinschaft im Mit- telpunkt. 4
von Informationen, die Teilnahme an Veran- Wir haben sowohl Expert*innen als staltungen sowie der Aufbau und die Pflege auch Senior*innen gefragt, welche Vorteile von Kontakten erfordern zunehmend die und Herausforderungen sie für ältere Men- Fähigkeit, mit digitalen Werkzeugen umzu- schen in der Digitalisierung sehen. Die Ant- gehen. worten waren sehr vielfältig. Insbesondere vor dem Hintergrund der COVID-19-Pan- demie wurden die Möglichkeiten hervor- gehoben, die das Internet in Bezug auf die Aufrechterhaltung sozialer Kontakte und gesellschaftlicher Teilhabe bietet. Darüber hinaus wird auch die Verfügbarkeit von Infor- mationen und Dienstleistungen von älteren Menschen sehr geschätzt (siehe Kasten auf Vorteile und Seite 6). Zu den häufig genannten Herausfor- Herausforderungen derungen gehören die Unübersichtlichkeit der Informationen und Angebote sowie die sich schnell ändernden Geräte und Anwen- dungen. Darüber hinaus stellt die Bedienung „Der Hauptvorteil, digitale digitaler Geräte und Anwendungen für ältere Fähigkeiten zu haben, ist, auf die Menschen oftmals eine kognitive und physi- Zukunft vorbereitet zu sein und von sche Herausforderung dar. Oft spielen auch anderen unabhängig zu bleiben.“ Ängste eine Rolle: hier wurden z.B. Malware, Betrug, versteckte Kosten, Datensicher- — Ehrenamtliche Trainerin für digitale heit und die Sorge, etwas kaputt zu machen, Kompetenzen älterer Menschen, genannt. Zudem können geringe finanzielle die Niederlande Mittel sowie eine fehlende oder zu langsame Internetverbindung eine Barriere darstellen. Viele der genannten Hindernisse erfor- dern Wissen und Fähigkeiten, um sich sicher und kompetent im digitalen Raum bewegen zu können. Um sich dieses Wissen anzu- eignen, müssen die Menschen einerseits dazu bereit sein, Neues zu lernen und ande- rerseits davon überzeugt sein, dass die Nut- zung digitaler Werkzeuge für sie von Vorteil ist. Darüber hinaus ist es für einige ältere Menschen wichtig, dass sie Menschen in ihrem Umfeld haben, die sie dabei unter- stützen, sich mit neuen Geräten und Anwen- dungen vertraut zu machen. Die Nutzung digitaler Werkzeuge ermöglicht vielen älteren Menschen mehr Freiheit und Unabhängigkeit. @ iStock.com/monkeybusinessimages Gleichzeitig geht die fortschreitende Digitalisierung für diejenigen, die nicht über ausreichende digitale Kompetenzen verfügen, mit einer zunehmenden Abhängigkeit von anderen einher. 5
Vorteile der Digitalisierung Die digitale für Senior*innen Spaltung – Eine Die von uns Befragten betonten, dass IKT insbesondere bei der Auf- Frage des Alters? rechterhaltung sozialer Kontakte eine zentrale Rolle spielt, da sie eine komfor- tablere, schnellere und umfassendere „Es muss sich dringend etwas Kommunikation ermöglicht. Auch die ändern und es sind die älteren Chancen hinsichtlich der Bewältigung Menschen selbst, die einen Wandel alltäglicher Probleme wurden hervor- voranbringen können. Deshalb müssen gehoben. Mit Hilfe digitaler Werkzeuge wir ihre digitalen Fähigkeiten können viele Aufgaben per Knopfdruck verbessern.” erledigt werden: Informationen auf- — Ehrenamtlicher Mitarbeiter im rufen, Arzttermine vereinbaren, War- Verlagswesen, Italien telisten überwachen, Waren bestellen, Rechnungen bezahlen, Reisen planen und buchen, usw.. Dies bietet insbeson- dere für Menschen mit eingeschränkter „[Die] digitale Spaltung zwischen Mobilität Chancen für mehr Selbst- den Generationen [...] beschreibt die ständigkeit und Unabhängigkeit. Dar- Lücke zwischen den Altersgruppen über hinaus können digitale Werkzeuge in Bezug auf den Zugang zu und die vielfältige Lernmöglichkeiten bieten Nutzung von modernen Informations- und damit Neugier und die persönliche und Kommunikationstechnologien Entwicklung fördern. Einige ältere Men- (IKT); zu diesen Technologien gehören schen gründen sogar Unternehmen. typischerweise Mobiltelefone, Laut den befragten Expert*innen und PCs, Laptops, Tablets, das Internet Senior*innen kann die durch IKT-Nut- und damit verbundene Dienste.“ zung erhöhte soziale Aktivität und (Eurostat, 2020, S. 151) Zugänglichkeit von Informationen dazu führen, dass sich Menschen weniger einsam fühlen. Mit der rasanten Entwicklung der Infor- Auch in den Bereichen Wohnen, mationstechnologie und des Internets Mobilität, Pflege und Gesundheit gibt werden Unterschiede zwischen jenen Per- es viele Möglichkeiten, wie sich digi- sonen, die Technologie nutzen und jenen, die tale Technologien positiv auf das Leben dies nicht tun, schnell sichtbar. Ursprüng- älterer Menschen auswirken können. lich wurde vor allem der Zugang zu aktueller Mehr Informationen zu diesen Themen Informationstechnologie und dem Internet finden Sie hier: betrachtet. Heute beruht der Begriff digi- https://tinyurl.com/AchterAltersbericht tale Spaltung hingegen auf der effektiven Nutzung von Technologie, die wiederum von Fähigkeiten, wahrgenommenen Vorteilen und der Motivation, diese nutzen zu wollen, abhängt. Für ganz Europa gilt: Je älter die Men- schen, desto geringer ist der Anteil derje- nigen, die IKT nutzen. Jedoch steigt die Zahl der Internet-Nutzer*innen in den höheren Altersgruppen seit Jahren kontinuierlich an, sodass die Unterschiede zwischen den Altersgruppen zunehmend geringer werden. Obwohl sich die digitale Lücke also tenden- 6
Personen, die über mindestens grundlegende allgemeine digitale Fähigkeiten verfügen (%) 69 58 57 49 43 36 30 31 27 26 14 12 Die Deutschland Österreich Europäische Italien Litauen Niederlande Union (28) 55 bis 64 Jahre 65 bis 74 Jahre Quelle: Eurostat, Individuals’ level of digital skills (online data code: ISOC_SK_DSKL_I), 2019. ziell schließt, ist die digitale Spaltung noch zung digitaler Technologien und der digi- immer vorhanden und der Anteil der älteren talen Teilhabe, der in allen Ländern zu finden Menschen, die das Internet nicht nutzen, ist: Frauen nutzen digitale Geräte tenden- ist in vielen europäischen Ländern immer ziell seltener als Männer. Dies kann zum Teil noch recht hoch. Dies spiegelt sich auch in damit erklärt werden, dass Frauen häufiger den digitalen Fähigkeiten älterer Menschen in Berufen gearbeitet haben, die weniger wider (siehe Diagramm). Betrachtet man technikbezogen sind. Zum anderen beziehen die digitale Kompetenz der Menschen in den sie durchschnittlich eine geringere Rente. Da höheren Altersgruppen (55-64 und 65-74), auch finanzielle Ressourcen bei der Techno- lassen sich deutliche Unterschiede zwi- logienutzung eine Rolle spielen, kann auch schen den am Projekt beteiligten Ländern dies den Geschlechterunterschied erklären. ausmachen. In Italien zum Beispiel ist der Anteil derjenigen, die zumindest über grund- legende digitale Fähigkeiten verfügen, ver- gleichsweise gering. Der Anteil der älteren Menschen an der Gesamtbevölkerung in Italien ist europaweit am größten. Entspre- chend stark ist dort die digitale Spaltung ausgeprägt. In den Niederlanden hingegen ist der Anteil von Senior*innen mit mindes- tens grundlegenden digitalen Kompetenzen bereits vergleichsweise hoch. Die digitale Spaltung sollte jedoch keineswegs nur als eine Frage des Alters betrachtet werden. Hier spielen eine Vielzahl von Faktoren eine Rolle, u. a. das Bildungs- @ iStock.com/Christian Horz niveau, der Erwerbsstatus, die Gesund- heit, die Mobilität, das soziale Umfeld und ob jemand in der Stadt oder auf dem Land lebt. Darüber hinaus gibt es einen deutli- chen Geschlechterunterschied bei der Nut- 7
Wofür nutzen ältere Folgen und Menschen IKT? Chancen Die verfügbaren Daten zur IKT-Nut- zung in den am Bridge the Gap!-Projekt beteiligten Ländern sind aufgrund der „Man katapultiert sich selbst ins unterschiedlichen Erhebungsmetho- Alter und in die Einsamkeit, wenn den nur schwer zu vergleichen. In den man diese Möglichkeiten nicht Ländern, in denen Daten dazu verfüg- nutzt.“ bar waren, kann ein deutlicher Trend zu einer zunehmenden Smartphone-Nut- — Interviewpartnerin, 86 Jahre, Deutschland zung durch ältere Menschen beobach- tet werden. Darüber hinaus erfreuen Da die soziale Teilhabe immer stärker von sich Messenger-Dienste wie Whats der digitalen Teilhabe abhängt, werden dieje- App und Videoanrufe unter Senior*in- nigen, die nicht über die notwendigen Geräte, nen zunehmender Beliebtheit, wäh- einen Internetzugang und das Wissen über rend Social-Media-Platt formen ver- den Umgang mit digitalen Technologien ver- gleichsweise selten genutzt werden. fügen, auch gesellschaftlich zunehmend Generell ist das Schreiben von E-Mails abgehängt. Die wachsende Bedeutung digi- der Hauptgrund für die Nutzung digi- taler Technologien für die soziale Teilhabe taler Geräte, gefolgt von der Suche von (älteren) Menschen zeigte sich beson- nach Informationen und dem Erledigen ders deutlich während der COVID-19-Pan- von Bank- oder Verwaltungsgeschäf- demie. Als die persönlichen Kontaktmög- ten, wie der Abwicklung der Steuer lichkeiten eingeschränkt waren, fanden erklärung. Vor allem gesundheitsbezo- Aktivitäten nur noch online statt und digi- gene Informationen sind für viele ältere tale Fähigkeiten wurden zur Voraussetzung Menschen von Bedeutung. Eine fortge- für Teilhabe und Aufrechterhaltung sozialer schrittenere Nutzung, wie das eigen- Kontakte. Dies verdeutlicht die Notwendig- ständige Veröffentlichen von Inhalten keit, alle Menschen mit der notwendigen im Internet, ist in den meisten Ländern Infrastruktur (stabile und schnelle Internet- unter älteren Menschen jedoch noch verbindungen) und digitalen Fähigkeiten vergleichsweise wenig verbreitet. auszustatten. Diese Ziele stehen auch ganz oben auf der politischen Agenda – auf euro- päischer, nationaler und regionaler Ebene – was sich in vielen Maßnahmen und Ansätzen zur Überwindung der digitalen Kluft wider- spiegelt. Im Zuge der Recherchen und Inter- views zeigte sich, dass die Bereitstellung eines Internetzugangs und die Vermittlung digitaler Fähigkeiten bereits ein schwieriges Unterfangen sind; die Ermutigung zur Nut- zung von IKT und die Vermittlung der Vor- teile, die mit der Nutzung digitaler Werk- zeuge einhergehen, aber eine mindestens ebenso große Herausforderung darstellen. Die tatsächliche Nutzung und Bereit- schaft, neue digitale Werkzeuge zu nutzen und auszuprobieren, ist komplex und ältere Menschen haben unterschiedliche Kompe- tenzen, Interessen und Erwartungen. Dar- über hinaus sind unterschiedliche Vorer- fahrungen, aktuelle Bedürfnisse und indivi- duelle Möglichkeiten, wie finanzielle Mittel 8
oder die Verfügbarkeit eines motivierenden älterer Menschen wider. So stieg in Deutsch- und unterstützenden Umfeldes, entschei- land der Anteil der über 70-Jährigen, die das dende Faktoren. Internet nutzen, im Jahr 2020 auf 75 %, wäh- rend im Jahr davor nur 58 % dieser Gruppe „Während des Lockdowns haben wir online waren (Beisch und Schäfer, 2020). Es fünf Jahrestage mit Zoom gefeiert. ist ungewiss, ob die neu entdeckten Mög- Wir konnten nicht ausgehen und lichkeiten auch dann noch genutzt werden, feiern, wie wir es früher getan wenn das Leben wieder seinen gewohnten haben, aber es hat trotzdem Spaß Gang nimmt, oder ob die Pandemie nur einen gemacht, sich online zu treffen und kurzzeitigen Effekt hat. zu feiern.“ Wir haben gesehen, dass der Zugang zur — Interviewpartnerin, 74 Jahre, Litauen digitalen Welt älteren Menschen viele Vor- teile und Möglichkeiten bietet. Wir glauben Die COVID-19-Pandemie gab vielen Men- daher, dass es wichtig ist, Neugierde zu schen einen Anlass, das Internet zur Orga- wecken und Senior*innen mit digitaler Tech- nisation ihres Alltags und zur Pflege ihrer nologie vertraut(er) zu machen. Die von uns Kontakte und Hobbys zu entdecken. Ältere befragten Expert*innen und älteren Men- Menschen begannen, Videogespräche mit schen betonten, dass der individuelle Nutzen ihren Kindern und Enkelkindern zu führen, und der Spaß bei der Vermittlung von Wissen und sie entdeckten Online-Shopping und über digitale Technologien immer im Vorder- Online-Banking für sich. Dies spiegelt sich grund stehen sollten. Die Möglichkeit zum in der stark gestiegenen Internetnutzung Ausprobieren und Üben sowie eine feste @ iStock.com/DisobeyArt 9
Anlaufstelle, bei der die Menschen Unter- Alter(n)sfreundliche stützung bekommen, wenn sie diese benö- tigen, sind ebenfalls wichtige Vorausset- Lebenswelten zungen, um digitale Kompetenzen nach- mithilfe von digitalen haltig zu fördern. Es sollte jedoch immer bedacht werden, Werkzeugen dass Menschen unterschiedliche Bedürf- gestalten nisse und Interessen haben. Wenn sich jemand, aus welchen Gründen auch immer, dafür entscheidet, IKT nicht zu nutzen, muss Inspirierende Projekte dies akzeptiert werden. Es ist daher sehr wichtig, dass Unternehmen und Behörden Aufgrund der COVID-19 Pandemie haben stets auch analoge Alternativen zu digitalen viele Initiativen auf digitale Mittel, wie zum Diensten anbieten. Beispiel Videokonferenzen oder Social Media zurückgegriffen, um ihre Aktivitä- ten fortsetzen zu können. So hat die Pande- mie viele Menschen dazu motiviert, digitale Möglichkeiten zu nutzen, um ihren Interes- sen nachzugehen. Jedoch wurden digitale Mittel auch davor bereits in vielen Projekten, die Altersfreundlichkeit fördern, eingesetzt. Die folgenden Beispiele zeigen, wie digitale Werkzeuge verwendet werden können, um gemeinsam mit älteren Menschen altersge- rechte Lebenswelten zu gestalten. @ iStock.com/yacobchuk 10
Inspirierende Projekte Digital, gesund altern ÖSTERREICH „Wie entsteht Spaß? Wie entsteht lustvolles Lernen? Wenn ich in Kontakt mit jemanden trete. Da entsteht für mich Spaß.“ — Projektleiterin, Digital, gesund altern Das Projekt Digital, gesund altern för- dert ein nachbarschaftliches Miteinander, die Autonomie und die Gesundheitskom- petenz älterer Menschen in 14 Gemeinden in Niederösterreich. Regelmäßig werden „Smart Cafés“ organisiert, in denen ältere Menschen miteinander in Kontakt kommen und sich in einer angenehmen Atmosphäre über digitale Geräte informieren und diese ausprobieren können. Die Teilnehmer*innen © Claus Schindler lernen voneinander und von ehrenamtlichen „Handy-Begleiter*innen“, die ebenfalls teil- nehmen. Darüber hinaus wurde eine App namens Stupsi (in Anlehnung an den Begriff „anstupsen“) entwickelt, die ältere Men- schen dazu ermutigt, ihre Gesundheit durch Einzel- oder Gruppenaktivitäten zu för- dern und sich zu treffen, um gemeinsam ihr Lebensumfeld zu erkunden – und so Verbin- dungen zwischen der digitalen und der ana- logen Welt aufzubauen. https://www.waldviertler-kernland.at/ cms/digital_gesund_altern/ 11
Inspirierende Projekte Social Media für Nachbarschaftswache DIE NIEDERLANDE In den Niederlanden werden mit dem Messenger-Dienst WhatsApp Präventions- Pane e Internet gruppen für Nachbarschaften erstellt. Dort EMILIA-ROMAGNA, ITALIEN können Nachbar*innen Informationen teilen „Digitale Werkzeuge helfen älteren und sich gegenseitig über verdächtige Per- Menschen dabei, Einsamkeit zu sonen und andere gefährliche Situationen überwinden, ihr Selbstvertrauen zu informieren. Beispiele hierfür sind die War- stärken sowie lebenslanges Lernen, nung vor einer Frau, die an Türen klingelte, soziale Interaktionen und damit um ältere Menschen zu betrügen, oder das auch soziale Teilhabe zu fördern.“ vermehrte Auftreten von Einbrüchen durch Hintertüren in einer bestimmten Straße. — Vize-Präsident des Emilia-Romagna Manchmal beteiligt sich auch die lokale Regionalparlaments, Italien Polizei an den Gruppen. Im ganzen Land finden sich mittlerweile spezielle Schilder, die auf die Nachbarschaftswachen hin- Das Pane e Internet-Projekt (Brot und weisen und Kriminelle abschrecken sollen Internet, PeI) begann 2009 als Pilotprojekt, (siehe Foto). um die digitale Kompetenz älterer Menschen und ihre Teilhabe zu stärken. Zur Zielgruppe gehören insbesondere Personen zwischen 45 und 74 Jahren, die noch nie das Internet bzw. Online-Dienste genutzt haben. In den größten Gemeinden in der Emilia-Romagna Region wurden sogenannte „Pel-Punkte“ eingerichtet, die digitale Kompetenzen mit dem Ansatz des lebenslangen Lernens ver- binden und eine kritische Nutzung von digi- talen Technologien und Online-Diensten för- dern. Hierfür werden Schulungen für digitale Kompetenzen sowie verschiedene digitale Kulturinitiativen, wie Workshops und Konfe- renzen, organisiert. Zusätzlich gibt es Unter- stützungsangebote, wie individuelle Bera- tungen, die überwiegend von Freiwilligen in öffentlichen Bibliotheken übernommen werden. 12
Inspirierende Projekte Genius Loci: Urbanisierung und die Zivilgesellschaft KAUNAS, LITAUEN Das auf drei Jahre angelegte Projekt Genius Loci (2020-2023), finanziert durch EEA Fördermittel, möchte dem Problem der unkoordinierten und nicht-partizipativ erfol- genden Entwicklung des Bezirks Šančiai in Kaunas entgegenwirken, indem Bewoh- ner*innen in die Planung von Entwicklun- gen in dem historischen Stadtteil einbezo- gen werden. Zu den Zielen des Projektes zäh- len die Schaffung eines virtuellen Raums für Beteiligungsprozesse und die Förderung zivilgesellschaftlicher Teilhabe mithilfe digi- taler Mittel. Im Rahmen des Projektes sol- len insgesamt 50 Aktivitäten gemeinsam mit Bewohner*innen von Šančiai und ande- ren Interessensvertreter*innen umgesetzt werden. Ein erstes Ergebnis ist die Šančiai Memory Map, die persönliche Bilder, Erinne- rungen und Geschichten der Bewohner*in- nen, u.a. zu Kulturdenkmälern und histori- schen Gebäuden, sammelt. https://sanciubendruomene.lt/en/ © Saulius Piksrys, Exhibition of Darius Petrulis photos of architectural details on old houses in Sanciai, Šancių bendruomenė, interactive digital memory map 13
Inspirierende Projekte © GESOBAU AG SeniorenNetz MÄRKISCHES VIERTEL, BERLIN, DEUTSCHLAND Mariane Grabowsky wollte sich aktiv dafür einsetzen, dass (noch) mehr ältere Menschen das Internet nutzen und von den vielen Vorteilen digitaler Technologien profi- tieren. Gemeinsam mit dem Verein Netzwerk Märkisches Viertel initiierte sie 2017 das Pilot Projekt SeniorenNetz. In Kooperation mit verschiedenen Organisationen bauten sie ein Informations- und Interaktions netzwerk auf. Diese altersfreundliche digi- tale Infra struktur wurde gemeinsam mit Senior*innen errichtet, um die digitalen Kom- petenzen älterer Menschen zu stärken sowie den Dialog zwischen den Generationen zu © Netzwerk MV e.V./ André Wunstorf fördern. Unter anderem wurden Tablet-PCs angeschafft und ein Trainingsprogramm von, für und mit Senior*innen entwickelt. Die Online-Plattform www.seniorennetz. berlin sammelt relevante Informationen und Angebote für ältere Menschen. Das Design und die Programmierung der Online-Platt- form wurden umgesetzt von „place/making – soziale Designprojekte“. Für Menschen, die keinen Computer zuhause haben, gibt es zwei Informationssäulen im Viertel mit inte- grierten Tablets und Druckern. www.netzwerkmv.de 14
Inspirierende Projekte © queraum. kultur- und sozialforschung, online meeting in November 2020 Mobilitäts-Scouts starten Stolperkampagne einen eigenen Blog DEN HAAG, DIE NIEDERLANDE VIENNA, ÖSTERREICH Während der Woche der Sturzprä- „Bei unseren Aktivitäten zur vention 2020 in den Niederlanden wurde Gestaltung altersfreundlicher berichtet, dass Den Haag vergleichsweise Nachbarschaften könnten Sie wie viele Stürze zuhause und im öffentlichen eine Reporterin denken: Was muss Raum zu verzeichnen hat. Aufgrund dieses ich tun, um eine Geschichte zu Berichts wurde der Seniorenbeirat Den Haag veröffentlichen? Zum Beispiel (Stedelijke Ouderen Commissie, SOC) aktiv. online nach Informationen suchen, Der Beirat initiierte eine Meldestelle, bei der als ersten Schritt.“ ältere Menschen Gefahrenstellen melden — Mobilitäts-Scout, Wien können. Die Initiative kombiniert analoge und digitale soziale Medien. Der Seniorenbeirat startete einen Aufruf über Mitgliederorga- Eine Gruppe älterer Menschen, die sich nisationen und lokale Medien. Die über 400 seit 2018 als Mobilitäts-Scouts für die Mitge- Meldungen, die daraufhin eingegangen sind, staltung eines altersfreundlicheren Lebens- wurden in einem Bericht zusammengefasst umfelds in Wien engagieren, wollte sich im und dem Stadtrat übergeben, der versprach, Jahr 2020 trotz der COVID-19-Pandemie wei- sich der Sache anzunehmen. Die Präsenta- terhin aktiv für ihre Ideen und Anliegen ein- tion des Berichts und die Reaktion des Stadt- setzen und beschloss, digitale Werkzeuge rates wurde gefilmt und auf YouTube veröf- und neue Wege der Interessensvertretung fentlicht: https://youtu.be/NkdR3Pjs9aI. zu erkunden. In einem gemeinsamen Design- prozess begann die Gruppe, eine WordPress- https://tinyurl.com/StumbleCampaign Website und einen Blog zu betreiben, um ihre Projekte noch sichtbarer zu machen und ein breites Publikum zu erreichen. Während dieses Prozesses erwarben sie neue digitale Kompetenzen und Expertisen. In regelmä- ßigen Online-Meetings können sich die Teil- nehmer*innen über ihre Erfahrungen aus- tauschen, von Expert*innen und voneinander lernen sowie weitere Entwicklungen der Pro- jekte diskutieren. www.mobilitäts-scouts.at 15
Inspirierende Projekte © Fondazione Mondo Digitale Nonni su Internet Susitikim, Mieli Senjorai ITALIEN VILNIUS UND KAUNAS, LITAUEN Die Fondazione Mondo Digitale (Digitale Welt-Stiftung) startete das Nonni su Inter- Im Rahmen des Projektes Susitikim, mieli net-Projekt (Großeltern im Internet) im Jahr senjorai (Kommt zusammen, liebe Seni- 2002, um die digitale Kompetenz von Men- or*innen) können ältere Menschen krea- schen ab 60 Jahren zu stärken. In diesem Pro- tive und gesundheitsfördernde Aktivitäten jekt werden ältere Menschen in kostenlosen in Workshops ausprobieren, wie z. B. Malen, Kursen im Umfang von 30 Stunden von Schü- Line Dance, Callanetics oder Basteln, um ein ler*innen oder Studierenden unterrichtet. Hobby finden, das sie im Anschluss selbst- Jeder Kurs beinhaltet ein Multimedia-Projekt, ständig ausüben können. Das Projekt setzt das die Tutor*innen und älteren Menschen sich für ein gesundes und aktives Altern und gemeinsam durchführen. Dies kann z. B. ein ein positives Bild älterer Menschen in Litauen Online-Wörterbuch früherer Spielzeuge und ein und wurde medienwirksam beworben. Spiele, oder ein digitales Fotoalbum mit alten Da persönliche Treffen aufgrund der COVID- Aufnahmen sein. Mehr als 37.000 ältere Men- 19-Pandemie nicht mehr möglich waren, schen haben so bereits ein Zertifikat zur qua- wurden die Workshops zum Teil online lifizierten Internetnutzung erhalten. auf YouTube bzw. Facebook angeboten. Außerdem wurde im Jahr 2020 die Firma Mano būstas Teil des Projektes, die mehrere www.mondodigitale.org/en/what- Wohnanlagen verwaltet, in denen viele ältere we-do/areas-intervention/active-aging/ Bewohner*innen leben. Im Rahmen des Pro- nonni-su-internet-0 jektes bot Mano būstas Trainings für digi- tale Kompetenz an und entwickelte eine App, mit dessen Hilfe die Bewohner*innen aktiv an den sie betreffenden Prozessen in den Wohnanlagen teilhaben können (Meldung und Verfolgung von Reparaturen, Kontakt zur Hausverwaltung, Teilnahme an Abstim- mungen, usw.). https://susitikim.wixsite.com/ mysitesusitikim/apie-mus 16
Inspirierende Projekte Sprayhilfe statt Gehhilfe HANAU, DEUTSCHLAND In dem Projekt Sprayhilfe statt Geh- hilfe erlernen Senior*innen unter professio- neller Anleitung die Grundlagen des Graf- fitisprühens. Nach einer Einführung in die Techniken des Graffitisprühens, traf sich eine Gruppe von 10 Personen einmal im Monat, um gemeinsam an ihren Designs zu arbeiten. Im November 2019 wurden die Kunstwerke der Öffentlichkeit in einer Aus- stellung präsentiert. Im Jahr 2020 bekamen die „Old Robinson Sprüher“ die Möglichkeit, 10 Telekom- und Stromkästen zu gestalten. Die Teilnehmer*innen konnten dadurch das Stadtbild von Hanau aktiv mitgestalten und aufwerten. Das Projekt zielt vorwiegend darauf ab, die soziale Teilhabe und Kreati- vität zu fördern sowie zu einem positiven © Familien- und Jugendzentrum Wolfgang, Hanau und vielfältigen Bild des Alters beizutragen. Wie eine Projektteilnehmerin im Interview erzählte, spielt auch die Arbeit am Computer für sie eine wichtige Rolle bei der Erstellung der Graffiti-Entwürfe. Für die 86-jährige Teil- nehmerin war dies eine gute Möglichkeit, ihre digitalen Fähigkeiten zu erweitern. Digi- tale Mittel kommen außerdem seit dem Jahr 2020 verstärkt zum Einsatz, um den gegen- seitigen Austausch trotz COVID-19-Pan- demie zu gewährleisten. https://menschen-in-hanau.de/de/ sprayhilfe-statt-gehhilfe-update/ Wenn Sie mehr über die in dieser Kurzinfo behandelten Themen oder die vorgestellten Projekte erfahren möchten, können Sie dies in den jeweiligen Berichten der am Bridge the Gap! Projekt beteiligten Länder nachlesen. Diese stehen in englischer Sprache auf der Projekt-Website als Download zur Verfügung: bridgethegap-project.eu/ ressources/ 17
Über das Projekt Das Erasmus+ Projekt Bridge the Basierend auf dem Trainingsplan und Gap! läuft von Oktober 2020 bis Sep- den Erfahrungen der Erprobung wird ein tember 2022. An dem Projekt sind Part- Trainingspaket entwickelt. Es richtet nerorganisationen aus fünf europäischen sich insbesondere an Praktiker*innen in Ländern beteiligt: Österreich, Deutsch- der Erwachsenenbildung, (lokale) Initia- land, Italien, Litauen und die Niederlande. tiven und Organisationen, die mit älteren Zusätzlich zu dieser Bridge the Gap! Kurz- Menschen arbeiten. Es soll andere dazu info entwickeln wir unter Einbeziehung inspirieren, ähnliche Trainingsaktivitäten der Zielgruppe einen Trainingsplan, der in ihren Kontexten durchzuführen. die Grundlage einer Schulungsreihe für Alle Erfahrungen und Ergebnisse aus ältere Menschen bildet, die in der zweiten dem Projekt werden als digitale Lern- Jahreshälfte 2021 in den am Projekt betei- materialien aufbereitet und zum kosten- ligten Ländern erprobt wird. Hierbei freien Download zur Verfügung gestellt. werden die Teilnehmer*innen dabei Diese geben einen Einblick in die durch- unterstützt, Ideen zu entwickeln, sich zu geführten Schulungen, liefern nützliche vernetzen und eigene Initiativen für ein Hintergrundinformationen und können altersfreundliches Umfeld umzusetzen. sowohl von Erwachsenenbildner*innen Der Trainingsplan kombiniert auf innova- als auch autonom von Senior*innen zur tive Weise die Themen altersgerechtes Weiterbildung genutzt werden. Lebensumfeld und digitale Kompetenz. © iStock.com/Prostock-Studio 18
Literatur ANBO. (2020) Eén op de drie ouderen online om eenzaamheid te ISTAT. (2015) Cultura, uso dei media e nuove tecnologie. voorkomen. [Online] Available from: https://www.anbo.nl/ [Online] Available from: https://www4.istat.it/it/anziani/ sites/default/files/content-files/ANBO%20onderzoek%20 cultura-uso-dei-media-e-nuove-te [Accessed: 24 April ouderen%20online%20actief-web.pdf [Accessed: 14 2021]. December 2020]. ISTAT. (2019) Cittadini e ICT Anno 2019. [Online] Available from: https://www.istat.it/it/archivio/236920 [Accessed: 05 Beisch, N. and Schäfer, C. (2020) Ergebnisse der ARD/ZDF- February 2021]. Onlinestudie 2020. Internetnutzung mit großer Dynamik: Medien, Kommunikation, Social Media. [Online] Media Perspektiven 9, p. 462-481. Lietuvos Statistika. (2020) Informacinės technologijos. [Online] Available from: https://osp.stat.gov.lt/informacines- BMFSFJ. (2020) Achter Altersbericht. Ältere Menschen technologijos [Accessed: 12 January 2021]. und Digitalisierung. [Online] Drucksache 19/21650. Available from: https://www.achter-altersbericht.de/ Nationaal Ouderenfond. (2019) Ouderen in digitaal Nederland. fileadmin/altersbericht/pdf/aktive_PDF_Altersbericht_ De voordelen en uitdagingen. [Online] Commissioned by DT-Drucksache.pdf [Accessed: 19 February 2021]. Summary Netwerk Mediawijsheid and Seniorweb. Available from: available in English language from: https://www.achter- https://www.mediawijzer.net/wp-content/uploads/ altersbericht.de/fileadmin/altersbericht/pdf/BMFSFJ-2020- sites/6/2019/10/Ouderen-in-digitaal-Nederland-De- 01199_21x21_Senioren_eng_v7_BF_.pdf [Accessed: 25 April voordelen-en-uitdagingen.pdf [Accessed: 07 January 2021]. 2021]. Statista. (2021) Share of population that are aged 65 years and older in European countries in 2019. [Online] Available from: BASK. (2014) Studie. Maßnahmen für Senior/innen in der https://www.statista.com/statistics/1105835/share-of- digitalen Welt. [Online] Available from: https://www. elderly-population-in-europe-by-country/ [Accessed: 13 digitaleseniorinnen.at/fileadmin/redakteure/Downloads/ April 2021]. studie_massnahmen_fuer_senorinnen_in_der_digitalen_ welt.pdf [Accessed: 03 February 2021]. Statistik Austria. (2020) IKT-Einsatz in Haushalten 2020. [Online] Available from: http://pic.statistik.at/web_de/ CBS. (2020) More elderly active on social media. [Online] statistiken/energie_umwelt_innovation_mobilitaet/ Available from: https://www.cbs.nl/en-gb/news/2020/04/ informationsgesellschaft/ikt-einsatz_in_haushalten/index. more-elderly-active-on-social-media [Accessed: 14 html [Accessed: 29 January 2021]. December 2020]. Destatis – Statistisches Bundesamt. (2021) WHO. (2021) Age-friendly environments. [Online] Available Wirtschaftsrechnungen. Private Haushalte in from: https://www.who.int/ageing/projects/age-friendly- der Informationsgesellschaft – Nutzung von environments/en/ [Accessed: 13 April 2021]. Informations- und Kommunikationstechnologien. [Online] Fachserie 15 Reihe 4. Available from: https:// Žinios, J. (2020) Šviesioji karantino pusė – pagerėję www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/ skaitmeniniai igudžiai. [Online] Available from: https:// Einkommen-Konsum-Lebensbedingungen/IT-Nutzung/ www.jonavoszinios.lt/naujiena/sviesioji-karantino-puse--- Publikationen/Downloads-IT-Nutzung/private- pagereje-skaitmeninio-rastingumo-igudziai [Accessed: 12 haushalte-ikt-2150400207004.pdf?__blob=publicationFile January 2021]. [Accessed: 19 February 2021]. European Commission. (2020) Digital Economy and Society Index (DESI). Country Report. [Online] Brussel: European Union. Available from: https://ec.europa.eu/digital-single- market/en/scoreboard/lithuania [Accessed: 12 January 2021]. Eurostat. (2020) Ageing Europe. Looking at the lives of older people in the EU. [Online] 2020 edition. Available from: https://ec.europa.eu/ eurostat/documents/3217494/11478057/KS-02- 20-655-EN-N.pdf/9b09606c-d4e8-4c33-63d2- 3b20d5c19c91?t=1604055531000 [Accessed: 13 April 2021]. GfK Verein. (2018) 50plus: Siegeszug der Smartphones. [Online] Available from: https://www.nim.org/compact/ fokusthemen/50plus-siegeszug-der-smartphones [Accessed: 19 February 2021]. 19
Impressum Partner and Kontakt Diese Kurzinfo ist im Rahmen des Erasmus+ Projekts Bridge the Gap! Enhancing the social and digital par- Bridge the Gap! ist ein Erasmus+ Projekt. ticipation of older people entstan- Es läuft von Oktober 2020 bis September den (Leitaktion 2 „Zusammenarbeit 2022. Die am Projekt beteiligten Organisatio- zur Förderung von Innovation und zum nen und Autoren dieser Kurzinfo sind: Austausch von bewährten Verfah- • ISIS Institut für Soziale Infrastruktur ren“, Strategische Partnerschaft in der Frankfurt, Deutschland Erwachsenenbildung). Projektwebsite: Europäische Koordination www.bridgethegap-project.eu Jana Eckert eckert@isis-sozialforschung.de Herausgegeben von: www.isis-sozialforschung.de ISIS Institut für Soziale Infrastruktur Layout und Design: Verena Blöchl • queraum. kultur- und sozialforschung Fotos: Projektpartner*innen, Verantwortliche Wien, Österreich der vorgestellten Projekte, iStock Susanne Dobner, Anita Rappauer dobner@queraum.org etheg rappauer@queraum.org dg Linkedin: www.queraum.org w w. bri a p - r oj www.linkedin. • Lunaria com/show- Associazione di Promozione Sociale e p case/bridge- Impresa Sociale w ec the-gap-/ Rom, Italien t .e u Sergio Andreis andreis@lunaria.org www.lunaria.org • Seniors Initiatives Centre (SIC) Asociacija Senjorų Iniciatyvų Centras Kaunas, Litauen Dieses Projekt wurde mit Unterstützung Edita Satiene der Europäischen Kommission finanziert. e.satiene@gmail.com Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung tragen alleine www.senjoru-centras.lt die Verfasserinnen und Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben. • AFEdemy, Academy on age-friendly environments in Europe BV Gouda, Die Niederlande Willeke van Staalduinen, Loes Hulsebosch willeke@afedemy.eu hulsebosch@hm-advies.nl www.afedemy.eu queraum. kultur- und sozialforschung
Sie können auch lesen