Studie zur Bewertungspraxis - Bei gesellschaftsrechtlichen Anlässen 5. Auflage 2010 2018 - I-ADVISE

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Studie zur
Bewertungspraxis
Bei gesellschaftsrechtlichen Anlässen
5. Auflage 2010 - 2018
Vorwort

Aktienrechtliche Stellungnahmen sind schwerwiegende Eingriffe in die Eigentumsrechte       In dieser Auflage haben wir die Fälle des Jahres 2018, darunter auch bedeutende Ver-
der Minderheitsaktionäre. Beim Squeeze-out oder Rechtsformwechsel ist den Aktionä-         fahren aus dem DAX und MDAX, ergänzt. Darüber hinaus haben Bewertungen aus älte-
ren daher eine angemessene Abfindung und beim Beherrschungs- und Gewinnabfüh-              ren Jahrgängen, die zwischenzeitlich an uns weitergeleitet wurden, Eingang gefunden.
rungsvertrag zusätzlich eine Garantiedividende anzubieten. Die Hauptaktionäre bzw. die     Da Bewertungsgutachter in den letzten Jahren mit zunehmender Häufigkeit Planfort-
herrschenden Unternehmen lassen in nahezu allen uns bekannt gewordenen Fällen              schreibungen vorgenommen haben, wurden in diese, nunmehr fünfte Auflage der Stu-
Unternehmensbewertungen erstellen, die wiederum von gerichtlich bestellten Prüfern         die erstmals Auswertungen zu Planfortschreibungen und zur Ableitung der nachhaltigen
geprüft werden, um die Angemessenheit von Abfindung und Ausgleich sicherzustellen.         Ergebnisse aufgenommen.
Lediglich in fünf der von uns analysierten Fälle erfolgte die ursprüngliche Bewertung
durch das Management. An die über die Maßnahme beschließende Hauptversammlung
schließt sich in der Regel ein Spruchverfahren an, in dem die Angemessenheit der Ab-
findung bzw. Ausgleichzahlung gerichtlich überprüft wird.                                  Februar 2019

Da bei diesen gesellschaftsrechtlichen Bewertungen unterschiedliche Verfahren und
Bewertungsparameter zur Anwendung kommen, möchten wir mit dieser Studie einen
Überblick über die Bewertungspraxis bei gesellschaftsrechtlich veranlassten Unterneh-
mensbewertungen geben und aktuelle Trends untersuchen.                                     Dr. Jochen Beumer
                                                                                           Wirtschaftsprüfer
Die Erläuterung des fachlichen Hintergrunds der untersuchten Fragestellungen haben
wir bewusst kurz gehalten, weil sich die Untersuchung an Fachleute richtet, die sich
ohnehin regelmäßig mit diesen Themen befassen. Mit der Studie möchten wir Transpa-
renz und Übersicht schaffen, nicht aber beurteilen und werten. Der Leser soll auch nicht
den Schluss ziehen, dass eine gängige Praxis mit Best Practice gleichzusetzen sei, z.B.
wenn neue, bessere Erkenntnisse verzögert in der Praxis umgesetzt werden.

                                                                                                                                                                              I
Inhaltsverzeichnis

1   Über diese Studie – Erhebung der Daten                         1        4.2   Marktrisikoprämie                                   14

2   Bewertungsverfahren, Ablauf und Ergebnis                       3        4.3   Betafaktor                                          15

    2.1   Bewertungsverfahren                                       3             4.3.1   Peer Group-Betafaktor oder Betafaktor des
                                                                                          Bewertungsobjekts                           16
    2.2   Abfindung zu Börsenkurs oder gemäß Bewertungsverfahren    4

    2.3   Zeitraum zwischen Ankündigung und Bewertungsstichtag      5             4.3.2   Zahl der Peer Group-Unternehmen             16

                                                                                  4.3.3   Referenzindex                               17
3   Ausschüttungsfähiges Ergebnis                                  6
    3.1   Vergangenheitsanalyse                                     6             4.3.4   Erhebungszeitraum                           18

    3.2   Planungsrechnung                                          7             4.3.5   Erhebungsintervalle                         19

          3.2.1    Planungshorizont, Planfortschreibung und                       4.3.6   Raw oder adjusted Betafaktor                20
                   nachhaltiges Ergebnis                            7
                                                                                  4.3.7   Debt Beta                                   20
          3.2.2    Ergebniswachstum in der Planung                  9
                                                                                  4.3.8   Höhe von unlevered Betafaktoren             21
    3.3   Wachstumsrate                                            10
                                                                        5   Multiplikatorbewertung                                    22
    3.4   Ausschüttungsquoten                                      12
                                                                        6   Ausgleichszahlung                                         23
4   Kapitalisierungszinssatz                                       13
                                                                        Über I-ADVISE                                                 24
    4.1   Basiszinssatz                                            13

                                                                                                                                           II
1             Über diese Studie – Erhebung der Daten

Für unsere Studie haben wir die Berichte der Vorstände über den Abschluss von Beherr-       Ausgewertete Gutachten 2010 - 2018 nach Bewertungsanlass
schungs- und Gewinnabführungsverträgen und über die Übertragung von Aktien auf
den Hauptaktionär gemäß §§ 327a ff. AktG oder § 62 Abs. 5 UmwG sowie Verschmel-             Anlass der Unternehmensbewertung

zungsberichte und Gutachten anlässlich von Rechtsformwechseln nach § 207 UmwG in                           Gewinnabführungsvertrag          1
Hinblick auf die angewandten Bewertungsmethoden und -parameter analysiert. Da
jeder dieser Vorgänge eine Prüfungspflicht begründet, liegt für die jeweilige Bewertung               Rechtsformwechsel nach UmwG           1
auch ein Prüfungsbericht vor.
                                                                                                                      Verschmelzung             5
Es war nicht unsere Absicht, auch eine Auswertung der Rechtsprechung zu diesem
Thema vorzunehmen. Spruchverfahrensgutachten, Urteile und Vergleiche in Spruchver-
fahren wurden daher nicht in die Untersuchung einbezogen. Sie beziehen sich in vielen                          Beherrschungsvertrag             8
Fällen auf weiter zurückliegende Bewertungsstichtage.
                                                                                                           Beherrschungs- und
                                                                                                                                                         24
                                                                                                           Gewinnabführungsvertrag
In die Analyse haben wir sämtliche uns vorliegende Gutachten mit Bewertungsstichta-
gen innerhalb des Neun-Jahreszeitraums 2010 bis 2018 einbezogen. Die Jahre 2009 und            Verschmelzungsrechtlicher Squeeze-out                          32
früher wurden nicht analysiert, weil die Einführung der Abgeltungsteuer zu Änderungen
der Bewertungsparameter geführt hat.                                                                    Aktienrechtlicher Squeeze-out                                              113

In der aktuellen fünften Auflage wurden die uns vorliegenden Gutachten mit Bewer-
                                                                                                                                        0           20        40   60   80   100   120
tungsstichtagen in 2018 und nachträglich zur Verfügung gestellte ältere Gutachten er-
gänzt. Die in der Studie ausgewerteten Gutachten und Prüfungsberichte sind in Anlage 1
aufgelistet. Anlage 2 gibt einen Überblick über nicht öffentliche gesellschaftsrechtliche
Strukturmaßnahmen, deren Bewertungsgutachten nicht vorlagen und die deshalb nicht
für die Studie ausgewertet werden konnten. Sollte uns ein Leser weitere, noch nicht
erfasste Gutachten zusenden, werden wir die Studie entsprechend ergänzen. Insgesamt
haben wir 184 Unternehmensbewertungen analysiert, die überwiegend anlässlich von
Squeeze-outs erfolgten, wie folgende Grafik zeigt:

                                                                                                                                                                                         1
Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung der Anzahl der ausgewerteten Gutachten im
Zeitverlauf:

Ausgewertete Gutachten nach Jahr und Anlass

Anzahl der Gutachten
30
                          1
                          3
25                                             2

                          5                    3          2
        1
                                    3                                        1
20      2                                                                    1
        2                           1                     7                  2
                                    1          7                   1
        1                                                                    2
15                                  3                              4
                                                                             3
                 5
                                                                   4
10               1        20
       16                                                15
                                   14          14
                                                                             12        2
 5               9                                                 9                   1

                                                                                       4
 0
      2010      2011     2012     2013        2014      2015      2016     2017      2018

 Aktienrechtlicher Squeeze-out                       Verschmelzungsrechtlicher Squeeze-out
 Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag          Beherrschungsvertrag
 Verschmelzung                                       Rechtsformwechsel nach UmwG
 Gewinnabführungsvertrag

Gegenüber dem Jahr 2017 ist ein deutlicher Rückgang der Zahl der Verfahren von 21 auf
7 festzustellen.

                                                                                             2
2            Bewertungsverfahren, Ablauf und Ergebnis

Grundlagen der angewandten Bewertungsverfahren                                           2.1           Bewertungsverfahren
Der Unternehmenswert wird grundsätzlich unter der Annahme ausschließlich finanziel-      Nach wie vor bildet das Ertragswertverfahren auf Basis des Tax-CAPM die Grundlage der
ler Ziele und unter dem Grundsatz der Unternehmensfortführung („going concern“)          meisten Unternehmensbewertungen. Für Bewertungen mit Bewertungsstichtagen im
ermittelt. Dabei werden die künftig zu erwartenden finanziellen Überschüsse des Be-      Zeitraum 2010 bis 2018 kam es in 89 % der Fälle ausschließlich zum Einsatz. In vier Fäl-
wertungsobjekts mit einem risikoadäquaten Kapitalisierungszinssatz diskontiert und zu    len wird neben dem Ertragswertverfahren das Discounted Cash Flow-Verfahren in der
einem Barwert verdichtet. Etwaiges nicht betriebsnotwendiges Vermögen ist gesondert      Variante des WACC-Ansatzes bei der Bewertung herangezogen. Nachdem im Jahr 2010
zu bewerten. Der höhere Wert aus diesem abgeleiteten Barwert (einschließlich des         ein Unternehmen ausschließlich nach dem DCF-Verfahren bewertet wurde, wurde erst
nicht betriebsnotwendigen Vermögens) und dem Liquidationswert stellt den Unter-          im Jahr 2017 erneut eine Bewertung nach dem DCF-Verfahren durchgeführt. Hierbei
nehmenswert dar.                                                                         wurde ein österreichisches Unternehmen mit deutscher Muttergesellschaft begutachtet
                                                                                         und sowohl der Bewertungsstandard KFS/BW 1 des Instituts Österreichischer Wirt-
Eine detaillierte Ableitung des Liquidationswertes ist nur in den Fällen notwendig, in
                                                                                         schaftsprüfer als auch der IDW S1 zur Bewertung nach der DCF-Methode hinzugezogen.
denen nach einer überschlägigen Berechnung des Liquidationswertes davon ausgegan-
gen werden kann, dass der Liquidationswert höher als der Barwert der finanziellen        In sechs der ausgewerteten Gutachten war die Ermittlung eines positiven Ertragswertes
Überschüsse zuzüglich des nicht betriebsnotwendigen Vermögens ist.                       unmöglich. Diese enthielten daher ausführliche Liquidationswertermittlungen und in
                                                                                         einem Fall eine Substanzwertermittlung, aus denen die Abfindung abgeleitet wurde. In
In der Praxis werden zur Ableitung des Barwerts der künftigen finanziellen Überschüsse
                                                                                         zwei Fällen wurden für verschiedene Unternehmensteile unterschiedliche Bewertungs-
das Ertragswertverfahren oder ein Discounted Cash Flow-Verfahren (DCF) verwendet.
                                                                                         verfahren angewandt. In vier Fällen kam der Net Asset Value (NAV) zum Einsatz.
Zu den DCF-Verfahren zählen der WACC-Ansatz, das Flow to Equity-Verfahren und das
Adjusted Present Value-Verfahren (APV). Sämtliche Verfahren führen bei identischen       Bewertungsverfahren
Prämissen zu gleichen Unternehmenswerten.

Das Ertragswertverfahren und das Flow to Equity-Verfahren stellen sogenannte Netto-
                                                                                                                                                           Liquidationswert; 6; 3%
Verfahren dar, die den Wert des Eigenkapitals direkt ermitteln (Equity-Ansatz). Demge-
genüber ermittelt das WACC-Verfahren in einem ersten Schritt den Gesamtunterneh-                                                                           DCF (WACC); 2; 1%
menswert einschließlich des Werts der Schulden durch Diskontierung der Cash Flows
                                                                                         Ertragswertverfahren
vor Zinsen mit gewogenen durchschnittlichen Kapitalkosten (weighted average cost of                                                                        Mischung oder Andere;
                                                                                         (TAX-CAPM); 163; 89%
capital, abgekürzt „WACC“) und subtrahiert in einem zweiten Schritt den Wert der Net-                                                                      13; 7%
to-Finanzverbindlichkeiten von diesem Wert, um zu dem Wert des Eigenkapitals zu
gelangen.

                                                                                                                                                                                     3
2.2          Abfindung zu Börsenkurs oder gemäß Bewertungs-
             verfahren
                                                                                        Abfindung gemäß Bewertungsverfahren oder Börsenkurs
In 67 % der Fälle in den Jahren 2010 bis 2018 war der durch das zugrunde liegende
Bewertungsverfahren ermittelte Unternehmenswert höher als der Börsenkurs und            100%
wurde daher der Abfindung zugrunde gelegt.                                              90%                                                                    4
                                                                                                          4                        8                5                 2
                                                                                                 8                          7
                                                                                        80%                       12                      11
                                                                                        70%
Abfindung gemäß Bewertungsverfahren oder Börsenkurs
                                                                                        60%
                                                                                        50%
                                                                                        40%                                                                   17
                                                                                                          11                      18               13                 5
                                                                                                 14                        15
                                                                                        30%                       17
                                                                Abfindung zum                                                             13
                                                                Börsenkurs; 61; 33%     20%
Abfindung gemäß                                                                         10%
Bewertungsverfahren;
123; 67%                                                                                 0%
                                                                                                2010     2011    2012     2013    2014   2015     2016        2017   2018

                                                                                            Abfindung gemäß Bewertungsverfahren    Abfindung zum Börsenkurs

Im Jahr 2018 waren 5 der insgesamt 7 bewerteten Unternehmen zum Bewertungsstich-
tag noch börsennotiert. Bei diesen börsennotierten Unternehmen lag in zwei Fällen der
Börsenkurs oberhalb des ermittelten Unternehmenswerts.

                                                                                                                                                                            4
2.3            Zeitraum zwischen Ankündigung und Bewertungs-
               stichtag
Die Zeitspanne zwischen der Ankündigung der Maßnahme und dem Bewertungsstich-
tag, d. h. dem Tag der beschlussfassenden Hauptversammlung, beträgt durchschnittlich
4,8 Monate, mit einem Minimum von 1,2 und einem Maximum von 22,4 Monaten. In
letzterem Fall wurde eine Fortschreibung des als Untergrenze der Abfindung heranzu-
ziehenden Börsenkurses vorgenommen. In der Mehrzahl der Fälle erfolgte die Ankündi-
gung in einem Zeitraum von vier bis sechs Monaten vor dem Bewertungsstichtag. Im
Jahr 2018 lag der Mittelwert des Zeitraums zwischen Ankündigung und Bewertungs-
stichtag bei 4,9 Monaten. In fünf Gutachten bzw. 2,7 % der Strukturmaßnahmen
wurden keine Angaben zum Ankündigungstag gemacht.

Zeitspanne in Monaten zwischen Bewertungsstichtag und Ankündigungstag
2010 - 2018
30%                               28,3%

25%
                                          22,3%

20%

                         15,2%
15%

10%     8,2%                                        7,6%
                 6,5%
                                                            6,0%
 5%                                                                     3,3%    2,7%

 0%
        1-2      2-3      3-4     4-5      5-6      6-7      7-8        >8       k.A.
                                                                   Zeitspanne in Monaten

                                                                                           5
3            Ausschüttungsfähiges Ergebnis

3.1          Vergangenheitsanalyse                                                       Jahre Vergangenheitsanalyse

Vergangenheitsanalyse                                                                     Anzahl der Gutachten

                                                                                         160                           148
Zweck der Vergangenheitsanalyse ist es, einen geeigneten Vergleichsmaßstab für die
Beurteilung der Planung zu finden. Um die Vergleichbarkeit herzustellen, werden Berei-   140
nigungen außerordentlicher oder periodenfremder Ergebnisse oder im Hinblick auf
Veränderungen der Konzernstruktur (Käufe oder Verkäufe von Beteiligungen) vorge-         120
nommen. Die Vergangenheitsergebnisse sind in einem angemessenen Detaillierungs-
                                                                                         100
grad darzustellen und zu erläutern. Mit zunehmendem Abstand vom Bewertungsstich-
tag sinkt die Relevanz der Vergangenheitsergebnisse.                                      80

In 80 % der Fälle wurden die Vergangenheitsergebnisse eines Dreijahreszeitraums ana-      60
lysiert.
                                                                                          40
                                                                                                                             16
                                                                                          20                     9
                                                                                                                                  4                       6
                                                                                                   0                                          1
                                                                                           0
                                                                                                   1             2      3    4    5           6           -
                                                                                                                                  Jahre der Vergangenheitsanalyse

                                                                                                                                                               6
3.2          Planungsrechnung                                                             3.2.1         Planungshorizont, Planfortschreibung und nachhal-
                                                                                                        tiges Ergebnis
Planungsrechnungen
                                                                                          Da Planergebnisse meist ansteigen, kann die Verkürzung des Planungshorizonts dazu führen,
Eine realistische, aktuelle Planungsrechnung ist die Basis der Unternehmensbewertung.
                                                                                          dass bei gleicher Wachstumsrate des nachhaltigen Ergebnisses ein geringerer Unter-
Nach IDW S1 i.d.F. 2008 Tz. 90 ff. soll die der Unternehmensbewertung zugrunde lie-
                                                                                          nehmenswert ermittelt wird als bei einem langen Planungshorizont. Vor diesem Hinter-
gende Planung Erwartungswerte abbilden und Risiken und Chancen gleich gewichten,
                                                                                          grund haben wir die Länge des Detailplanungshorizonts bei den aktienrechtlichen Be-
also weder optimistisch noch pessimistisch sein. Der IDW Praxishinweis 2/2017 gibt        wertungen analysiert.
Empfehlungen zur Beurteilung einer Unternehmensplanung bei Bewertung, Restruktu-
rierung, Due Diligence und Fairness Opinion. Die regelmäßig in den Unternehmen auf-       Die folgende Grafik zeigt, dass in den Jahren 2010 bis 2018 in 80 % der Gutachten ein
gestellten Planungen haben zum einen eine Steuerungsfunktion, zum anderen können          Detailplanungshorizont von drei bis fünf Jahren zugrunde gelegt wird. In 43 % der Fälle
                                                                                          erstreckte sich die Detailplanung über fünf Jahre. Nur 2 % der Gutachten aus den Jahren
sie Zielkomponenten enthalten. In diesem Fall entspricht die Planung nicht dem erwar-
                                                                                          2010 bis 2018 zeigen einen kürzeren Planungszeitraum als drei Jahre. Signifikant länge-
teten Ist- sondern dem Sollzustand, der dem Management als Ziel vorgegeben wird.
                                                                                          re Planungszeiträume betreffen meist Infrastrukturinvestitionen sowie Solar-
Überholte, zu pessimistische, zu optimistische oder technisch fehlerhafte Planungsrech-
                                                                                          Unternehmen oder Lebensversicherungen.
nungen sind von dem Gutachter so anzupassen, dass sie Erwartungswerte wiedergeben.
                                                                                          Jahre Detailplanungszeitraum
Trennung in Phasen
                                                                                          Anzahl der Gutachten
Die Prognose der finanziellen Überschüsse beinhaltet umso mehr Unwägbarkeiten, je
                                                                                          80
weiter diese ausgehend vom Bewertungsstichtag in der Zukunft liegen. Sie ist damit
weniger verlässlich als die Planung für die Jahre, die sich dem Bewertungsstichtag        70                                      67
unmittelbar anschließen. Vor diesem Hintergrund kann die Prognose der künftigen
                                                                                          60
finanziellen Überschüsse in einen Detailplanungszeitraum, eine zweite Phase mit
einer Fortschreibung der Unternehmensplanung durch den Bewerter und/oder das              50
                                                                                                                  44
Bewertungsobjekt und eine sich daran anschließende „ewige Rente“ mit nachhaltigen,
                                                                                          40
mit einer konstanten Wachstumsrate steigenden Ergebnissen unterteilt werden. Der                                          36
österreichische Bewertungsstandard KFS/BW1 (2014) sieht eine Grobplanungsphase als        30
Übergangsphase in die ewige Rente vor. Diese dient dazu, Investitions- und Produktle-
                                                                                          20
benszyklen, überdurchschnittliche Wachstumsraten und Renditen sowie Steuer- und
Sondereffekte abzubilden.                                                                                                                  11
                                                                                          10                                                                        9
                                                                                                                                                            5                6
                                                                                                  1       2                                        3
Für die Länge des Planungshorizonts existieren keine festen Vorgaben. Der Planungsho-      0
rizont soll so lang sein, dass die erkennbaren, eingeleiteten Entwicklungen abgeschlos-           1       2       3       4        5       6       7        8       >8       -
sen sind und das Unternehmen einen Gleichgewichtszustand erreicht hat.                                                                             Jahre der Detailplanungszeitraum

                                                                                                                                                                                      7
Planfortschreibung und Ableitung nachhaltiges Ergebnis                                     Die folgende Grafik zeigt den Rückgang des Anteils der Gutachten, in denen das nach-
                                                                                           haltige Ergebnis aus dem letzten Detailplanungsjahr abgeleitet wird, in den Jahren 2016
Im Jahr 2016 wurde das nachhaltige Ergebnis noch in 53 % der Fälle aus dem um die          bis 2018:
Wachstumsrate fortgeschriebenen EBIT(DA) des letzten Planjahres abgeleitet. In drei
                                                                                            Anteil der Gutachten
der 15 Bewertungen dagegen haben die Bewerter die Detailplanung um eine Grobpla-
nungsphase verlängert.                                                                     100%

In 2018 war nur in einer von sieben Bewertungen das EBIT(DA) des letzten Detailpla-         90%                3
nungsjahres Basis des nachhaltigen Ergebnisses. In zwei Bewertungen wurden Dreijah-                                                          6
                                                                                            80%
resplanungen um weitere drei bzw. sieben Jahre fortgeschrieben, im Einzelnen darge-
stellt und unmittelbar diskontiert.                                                         70%                                                                       4
                                                                                                               4
In einer Bewertung wurde eine Vier-Jahresplanung um 15 Jahre fortgeschrieben. Darge-        60%
                                                                                                                                             4
stellt wurde die Zusammensetzung und Fortentwicklung der Umsätze, nicht aber die
                                                                                            50%
vollständigen Gewinn- und Verlustrechnungen. Die für den 15-Jahreszeitraum abgelei-
teten Ergebnisse wurden in einer nicht dargestellten Nebenrechnung unter der Annah-         40%
me einer Wachstumsrate von 1 % in eine kapitalwertneutrale Annuität umgerechnet
                                                                                            30%                                                                       2
und so verdichtet als nachhaltiges Ergebnis angesetzt.                                                         8
                                                                                                                                             9
                                                                                            20%
Ein weiteres Bewertungsgutachten enthielt eine Fünf-Jahresplanung, die für einen nicht
                                                                                            10%
angegebenen Zeitraum u.a. zur Berücksichtigung von Synergieeffekten und Kartell-                                                                                      1
amtsauflagen fortgeschrieben wurde. Die fortgeschriebenen Planergebnisse werden              0%
nicht im Einzelnen dargestellt, sondern fließen in das nachhaltige Ergebnis ein, das hö-                     2016                          2017                      2018
her ist als das Ergebnis des letzten Planjahres.
                                                                                                  Grobplanungsphase im Anschluss an Detailplanung
Ebenfalls zu beobachten ist die Ableitung der nachhaltigen Ergebnisse auf Basis von
durchschnittlichen EBIT- oder EBITDA-Margen, die aus der Vergangenheit und/oder der               Nachhaltige EBITDA-Marge auf Basis Vergangenheits- und/oder Planungsdurchschnitt
Planung abgeleitet werden.
                                                                                                  Nachhaltiges Ergebnis aus letztem Planjahr abgeleitet

                                                                                           Als „Ableitung der nachhaltigen Ergebnisse aus dem letzten Planjahr“ werden auch Fälle
                                                                                           erfasst, in denen bei der Ableitung der ewigen Rente eine Re-Investitionsrate und die
                                                                                           Wachstumsrate für ein Jahr berücksichtigt wurde.

                                                                                                                                                                                     8
3.2.2           Ergebniswachstum in der Planung
Das jährliche Ergebniswachstum wurde durch den Vergleich des bereinigten EBIT des                         Durchschnittliche EBIT-Wachstumsraten in den Unternehmensplanungen ausgehend
letzten Ist-Jahres mit dem des letzten Detailplanungsjahres ermittelt. Die auswertbaren                   vom letzten bereinigten Ist-EBIT
141 Planungen weisen im Durchschnitt ein jährliches Ergebniswachstum des bereinigten
EBIT von 15,6 % auf. Der Median der Wachstumsraten beträgt 9,4 %. Aufgrund negati-                         CAGR
ver bereinigter EBIT-Werte im letzten Ist-Jahr konnte für 23 Fälle kein jährliches Ergeb-                 130%
niswachstum berechnet werden, obwohl die Planungsrechnungen grundsätzlich eine
positive Entwicklung aufweisen.                                                                           110%

                                                                                                           90%
Durchschnittliche Wachstumsrate in der Unternehmensplanung ausgehend vom letz-
ten bereinigten Ist-EBIT                                                                                   70%

Anteil der Gutachten                                                                                       50%
16%
                                                                                                           30%
14%                               13,6%
                                              13,0%                                                        10%
                                                                                              12,5%
12%                                       11,4%                                                   10,9%   -10%
10%
                                                                                                          -30%
 8%
                                                                                       6,5%
                                                      6,0%
 6%                   5,4% 5,4%
                                                                                                                                                                     Bewertungsstichtag
               3,8%                                          3,8%
 4%
                                                                    2,7% 2,7%
 2%                                                                             1,6%
        0,5%
 0%

                                                                                              EBIT CAGR

                                                                                                                                                                                      9
3.3          Wachstumsrate
Wachstumsabschlag im Kapitalisierungszinssatz                                             Wachstumsrate des nachhaltigen Ergebnisses

Der vom Kapitalisierungszinssatz abgezogene Wachstumsabschlag im Nenner des Bar-
                                                                                          1,40%   1,31%
wertkalküls dient der Abbildung künftiger Steigerungen der nachhaltigen finanziellen
                                                                                                       1,25%
Überschüsse im Zähler des Barwertkalküls.                                                 1,20%
                                                                                                           1,08%                        1,11%                    1,10%
                                                                                                                           1,02%                    1,04%                                    1,04%      1,04%
                                                                                                                                            1,00%                                                 1,00%       1,00%
Neben dem in der Wachstumsrate abgebildeten künftigen Wachstum kann ein soge-             1,00%
                                                                                                                   1,00%        1,00%                    1,00%           1,00%
                                                                                                                                                                                 0,89%
nanntes thesaurierungsbedingtes Wachstum angesetzt werden. Dabei wird angenom-
men, dass auch nachhaltig ein Teil der Ergebnisse thesauriert und im Unternehmen          0,80%                                                                                      0,75%

wieder angelegt wird. Unter der Annahme, dass die Rendite der thesaurierten Mittel
                                                                                          0,60%
dem Kapitalisierungszinssatz entspricht, ist die Thesaurierung ohne Berücksichtigung
von Steuereffekten wertneutral. Ein werterhöhender Effekt ergibt sich dennoch, wenn       0,40%
der Wertbeitrag der Thesaurierung (vor Steuern) um eine geringere Einkommensteuer-
last verringert wird als die Ausschüttungen. Dies ist gerechtfertigt, wenn man annimmt,   0,20%
dass die Ausschüttung oder Realisation eines Veräußerungsgewinns aus dem Verkauf
                                                                                          0,00%
von Aktien deutlich später erfolgt als die Thesaurierung. In diesem Fall fällt die Ein-
                                                                                                    2010       2011          2012        2013        2014          2015           2016        2017        2018
kommensteuer später an und der Barwert der Steuerbelastung ist geringer als bei sofor-
tiger Ausschüttung der Ergebnisse.                                                                  Mittelwert                 Median

                                                                                          Angaben zu Wachstumsraten waren in 169 Gutachten zu finden. Der Median der
                                                                                          Wachstumsraten des nachhaltigen Ergebnisses sank in den Jahren 2010 bis 2016 von
                                                                                          1,25 % auf seinen Tiefpunkt 0,75 %. Dies ging einher mit dem von 4,25 % im 1. Quartal
                                                                                          2010 auf 0,57 % im 4. Quartal 2016 gefallenen durchschnittlichen Basiszinssatz (s. Ab-
                                                                                          schnitt 4.1). In den Jahren 2017 und 2018 stieg der Median der Wachstumsraten wieder
                                                                                          auf 1,00 %, während sich der Median der Basiszinssätze in 2017 ebenfalls um 0,25
                                                                                          Prozentpunkte erhöhte und in 2018 konstant bei 1,25 % blieb.

                                                                                                                                                                                                               10
Die Streubreite der Wachstumsraten ist verhältnismäßig gering, wie nachstehende        Bezüglich der wachstumsbedingten Kapitalanpassungen lassen sich zwei unterschiedli-
Darstellung zeigt:                                                                     che Vorgehensweisen unterscheiden, die zu gleichen Ergebnissen führen können. In
                                                                                       68 % aller Gutachten wurden nachhaltige Abschreibungen und eine wachstumsbedingte
Wachstumsrate nachhaltiges Ergebnis                                                    Thesaurierung angesetzt, die das erforderliche Wachstum des Eigenkapitals bei Ansatz
                                                                                       einer Wachstumsrate der nachhaltigen Ergebnisse abbildet.
Anteil der Gutachten

60%                                                                                    In 8 % der Gutachten wurde anstelle der Abschreibungen eine (höhere) Re-
                             57%
                                                                                       Investitionsrate angesetzt, die grundsätzlich das nachhaltig erforderliche Wachstum
                                                                                       sowohl des eigen- als auch des fremdfinanzierten Vermögens berücksichtigt. In diesen
50%
                                                                                       Fällen werden die zu kapitalisierenden Ergebnisse um den verzinslichen fremdfinanzier-
                                                                                       ten Teil der Netto-Investition erhöht, soweit die Planung Fremdkapital enthält. In den
40%
                                                                                       Gutachten wird dies häufig als „Veränderung der Nettofinanzverbindlichkeiten zum
                                                                                       Erhalt der nachhaltigen Verschuldungsquote“ bezeichnet. In zwei Gutachten ist ersicht-
30%
                                                                                       lich, dass daneben ein gegenläufiger Effekt aus der wachstumsbedingten Thesaurierung
                                                                                       zur Abbildung des nachhaltigen Wachstums des Umlaufvermögens berücksichtigt wird.
20%                    16%

                                      11%                                              Nachhaltige Abschreibungen oder Re-Investitionsrate
10%                                                                          8%
                                                4%                                                                                              Re-Investitionsrate +
         3%                                               1%        1%                                                                          Wachstum des
 0%                                                                                                                                             Fremdkapitals 14; 8%

                                                                      Wachstumsrate
                                                                                       Nachhaltige
                                                                                       Abschreibungen -
In 94 Gutachten (56 % der Ertragsbewertungen) wurde die Wachstumsrate mit 1,0 %                                                                           Keine nachhaltige
                                                                                       Wachstum des
                                                                                       Eigenkapitals 125; 68%                                             Wachstumsrate oder
angesetzt.                                                                                                                                                k.A. 45; 24%

In 2018 wurde nur in einem Gutachten eine Wachstumsrate des nachhaltigen Ergebnis-
ses von mehr als 1,0 % abgeleitet. Hierbei handelt es sich um die nachhaltige Wachs-
tumsrate für eine Bank, die 1,5 % betrug. Die weit überwiegende Zahl der Gutachten
unterstellt zur Finanzierung des nachhaltigen angesetzten Ergebniswachstums auch
wachsendes Eigen- oder Fremdkapital. In 24 % der Fälle wurde keine wachstumsbeding-
te Thesaurierung angenommen bzw. war eine eindeutige Auswertung nicht möglich.

                                                                                                                                                                          11
3.4          Ausschüttungsquoten
Wertrelevanz von Ausschüttungsquoten                                                        In der Fortführungsphase mit einem Mittelwert von 52 % und einem Median von 50 %
                                                                                            ist die Streuung wesentlich geringer. Die Ausschüttungen in der Fortführungsphase
Von dem unterstellten Ausschüttungsverhalten des Unternehmens geht ein Einfluss auf         werden unterschiedlich abgeleitet, z.B. aus den durchschnittlichen Ausschüttungsquo-
den Unternehmenswert aus, da i.d.R. angenommen wird, dass thesaurierungsbedingte            ten von Branchen- oder Peer Group-Unternehmen oder des Unternehmens selbst.
Wertsteigerungen erst in ferner Zukunft zu Abgeltungsteuer beim Verkauf von Anteilen
führen, während Ausschüttungen sofort besteuert werden. Für thesaurierte Ergebnisse         Ausschüttungsquote Fortführungsphase
wird zur Berücksichtigung des Barwerteffekts i.d.R. nur die halbe Abgeltungsteuer ange-
setzt. Thesaurierungen führen wegen des Steuerstundungseffekts folglich zu höheren
Unternehmenswerten als Ausschüttungen.                                                      100%

Die geplanten Ausschüttungsquoten in den Detailplanungszeiträumen richten sich im
Allgemeinen nach der Unternehmensplanung und weisen eine breite Streuung auf. Der            80%

Mittelwert beträgt 46 % und der Median 44 %. Ein eindeutiger Trend ist nicht erkennbar.
                                                                                             60%
Ausschüttungsquote Detailplanungsphase
100%
                                                                                             40%

 80%
                                                                                             20%

 60%                                                                                          0%

 40%
                                                                                                                                                               Bewertungsstichtag

 20%

  0%

                                                                       Bewertungsstichtag

                                                                                                                                                                              12
4             Kapitalisierungszinssatz

Ableitung des Kapitalisierungszinssatzes                                                      Die Entwicklung der Basiszinssätze sowie die jeweilige Streuung zeigt auch folgende
                                                                                              Grafik:
Der Kapitalisierungszinssatz stellt die Alternativrendite eines Investors dar, die dieser
bei Investition in eine dem Bewertungsobjekt entsprechende Alternativanlage erwarten           Basiszinssatz
kann bzw. fordert. Der Kapitalisierungszinssatz soll hinsichtlich Fristigkeit, Risiko und     4,5%
Besteuerung mit dem Bewertungsobjekt äquivalent sein.
                                                                                              4,0%

4.1           Basiszinssatz                                                                   3,5%

                                                                                              3,0%
Basiszinssatz im Rahmen des CAPM
                                                                                              2,5%
Im Rahmen des Capital Asset Pricing Models (CAPM) stellt der Basiszinssatz einen risiko-
                                                                                              2,0%
freien Zinssatz dar, zu dem zu jeder Zeit und in unbegrenzter Menge investiert werden
kann. Vor dem Hintergrund, dass in der Praxis keine risikofreien Zinssätze zu beobach-        1,5%
ten sind, wird grundsätzlich auf die aus Sicht des Anteilseigners (quasi-)risikofreie Anla-
                                                                                              1,0%
ge in öffentliche Anleihen abgestellt. Dabei ist insbesondere die Laufzeitäquivalenz bei
der Ableitung des Basiszinssatzes zu berücksichtigen.                                         0,5%

                                                                                              0,0%
Der durchschnittliche Basiszinssatz hat sich von 4,25 % im ersten Quartal 2010 auf
1,25 % im 4. Quartal 2018 deutlich verringert, jedoch wurde der im Jahr 2016 erreichte
Tiefpunkt überschritten. Die Streubreite der verwendeten Basiszinssätze ist gering. Ein
für den Bewertungsstichtag 30. August 2010 ungewöhnlich niedriger Basiszinssatz von                                                                            Bewertungsstichtag
2,5 % wurde als laufzeitäquivalenter Zinssatz angesetzt, weil das Bewertungsobjekt nur
eine einzige Ausschüttung im Jahr 2017 plante. Im Dezember 2012 wurde in einem
Sachverhalt für eine Laufzeit von 6 Jahren ein Basiszins von 0,75 % angesetzt. Im Jahr
2018 wurde durchgehend ein Basiszinssatz in Höhe von 1,25 % verwendet.

                                                                                                                                                                               13
Die Entwicklung der durchschnittlichen Basiszinssätze vor persönlichen Steuern lässt               Die implizite Marktrisikoprämie wird unter Anwendung eines Ertragswert- oder DCF-
sich tabellarisch im Zeitraum 2010 bis 2018 wie folgt darstellen:                                  Modells aus aktuellen Börsenkapitalisierungen und Ergebnis- oder Cash Flow-
                                                                                                   Erwartungen abgeleitet. Ausgehend von den Ergebnisprognosen von Analysten für ein
Zeitraum               2010    2011    2012    2013     2014    2015    2016     2017    2018
                                                                                                   Unternehmen, dem Basiszinssatz zum jeweiligen Beobachtungszeitpunkt und dem - das
1. Quartal             4,25%   3,50%   2,95%   2,35%    2,75%   2,10%   1,38%    0,95%   1,25%
                                                                                                   unternehmensspezifische Risiko abbildendenden - Betafaktor wird diejenige (implizite)
2. Quartal             4,06%   3,63%   2,47%   2,39%    2,63%   1,00%   1,00%    1,25%   1,25%
3. Quartal             3,44%   3,74%   2,29%   2,25%    2,48%   1,44%   0,87%    1,25%   1,25%     Marktrisikoprämie ermittelt, bei der der errechnete Unternehmenswert der Börsenka-
4. Quartal             3,19%   3,30%   2,12%   2,67%    2,08%   1,50%   0,57%    1,25%   1,25%     pitalisierung des Unternehmens entspricht. Wird diese Berechnung für eine das Markt-
Jahres-Durchschnitt    3,79%   3,53%   2,39%   2,37%    2,52%   1,55%   0,92%    1,22%   1,25%     portfolio repräsentierende Auswahl von Unternehmen durchgeführt, lässt sich ohne
Jahres-Median          4,00%   3,50%   2,25%   2,25%    2,50%   1,50%   1,00%    1,25%   1,25%     Rückgriff auf lange Zeitreihen von historischen Daten eine vom Kapitalmarkt geforderte
                                                                                                   Marktrisikoprämie zu einem bestimmten Zeitpunkt ermitteln.
4.2             Marktrisikoprämie
                                                                                                   Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung und Streuung der hier zugrunde gelegten
Marktrisikoprämie im Rahmen des CAPM                                                               Marktrisikoprämien nach persönlichen Steuern der Anteilseigner im Zeitablauf:

Die Marktrisikoprämie stellt neben dem Betafaktor im Rahmen der Ableitung des Kapi-                Marktrisikoprämie
talisierungszinssatzes auf Basis des CAPM einen von zwei Parametern zur Berücksichti-
                                                                                                   7,00%
gung des systematischen Risikos einer Anlageform dar. Im theoretischen Sinne ist die
Marktrisikoprämie dabei die zukünftig von allen Marktteilnehmern einheitlich erwarte-
                                                                                                   6,50%
te durchschnittliche Risikoprämie. Die Marktrisikoprämie wird aus der Differenz der
Marktrendite und der Verzinsung der risikofreien Anlage bei Investition in das Markt-
                                                                                                   6,00%
portfolio abgeleitet. Das Marktportfolio selbst umfasst wiederum unter den engen Prä-
missen des CAPM sämtliche risikobehafteten Anlageformen. Bei Anwendung des Tax-
CAPM unter Berücksichtigung der persönlichen Steuern der Anteilseigner entspricht die              5,50%
Marktrisikoprämie der Differenz der Renditen nach persönlichen Steuern.
                                                                                                   5,00%
Ermittlung der Höhe der Marktrisikoprämie in der Praxis
                                                                                                   4,50%
Zur Schätzung der Marktrisikoprämie aus historischen Renditedifferenzen wird in der Bewer-
tungspraxis als Proxy (“Stellvertreter“) für das Marktportfolio unter Verwendung historischer
                                                                                                   4,00%
Renditen meist auf einen Aktienindex zurückgegriffen. Zur Ermittlung des durchschnittlichen
risikofreien Zinssatzes werden regelmäßig historische Renditen öffentlicher Anleihen verwen-
det. Die historische Marktrisikoprämie ergibt sich dann aus der Differenz der durchschnittli-
chen Marktrendite (der Aktien) und des durchschnittlichen risikofreien Zinssatzes und stellt                                                                          Bewertungsstichtag
nicht die vom Kapitalmarkt geforderte, sondern die tatsächlich realisierte Renditedifferenz dar.

                                                                                                                                                                                      14
Durchschnittliche Marktrisikoprämien unter Berücksichtigung von persönlichen Steuern
                                                                                              4.3          Betafaktor
Zeitraum              2010    2011    2012    2013    2014    2015    2016    2017    2018
1. Quartal            4,50%   4,67%   4,80%   5,43%   5,40%   5,50%   5,50%   5,50%   5,75%
                                                                                              Der Betafaktor im Rahmen des CAPM
2. Quartal            4,50%   4,50%   4,75%   5,50%   5,50%   5,50%   5,70%   5,55%   5,50%
3. Quartal            4,56%   4,50%   5,00%   5,39%   5,50%   5,50%   5,65%   5,50%   5,50%
                                                                                              Der Betafaktor stellt im Rahmen der Ableitung des Kapitalisierungszinssatzes auf Basis
4. Quartal            4,50%   4,60%   5,45%   5,42%   5,50%   5,50%   5,50%   5,64%   5,50%
Jahres-Durchschnitt   4,51%   4,57%   5,05%   5,43%   5,48%   5,50%   5,62%   5,57%   5,57%   des CAPM neben der Marktrisikoprämie den zweiten Parameter zur Berücksichtigung
Jahres-Median         4,50%   4,50%   5,00%   5,50%   5,50%   5,50%   5,50%   5,50%   5,50%   des systematischen Risikos einer Anlageform dar. Die Höhe des Betafaktors reflektiert
                                                                                              das Ausmaß des systematischen oder auch unternehmensspezifischen, nicht durch
Ein Anstieg der von den Gutachtern verwendeten Marktrisikoprämie ist ab dem Jahr 2012         Kapitalmarkttransaktionen diversifizierbaren Risikos einer Aktie. Nur dieser Teil des
erkennbar, besonders deutlich im 4. Quartal 2012. Offensichtlich steht dies in Zusam-         Risikos ist im Rahmen des CAPM relevant.
menhang mit der Veröffentlichung des Fachausschusses für Unternehmensbewertung
und Betriebswirtschaft (FAUB) des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V.         Interpretation des Betafaktors
(IDW) vom 10. Januar 2012, in der der FAUB die Prüfung nahe legte, ob die Unsicherheit
                                                                                              Die Multiplikation der Marktrisikoprämie mit dem Betafaktor ergibt den Risikozuschlag.
am Kapitalmarkt den Ansatz einer Marktrisikoprämie am oberen Rand der empfohlenen
                                                                                              Je höher der Betafaktor, desto höher ist die von den Kapitalmarktteilnehmern geforder-
Bandbreite von 4,0 % bis 5,0 % nach persönlichen Steuern erfordere. Am 19. September
2012 empfahl der FAUB eine weitere Erhöhung auf eine Bandbreite von 5,0 % bis 6,0 %           te Risikoprämie der Anleger.
nach persönlichen Steuern. Basierend auf dieser Empfehlung ergibt sich ein Mittelwert
                                                                                              Mathematische Definition und Herleitung des Betafaktors
der Bandbreite der Marktrisikoprämie von 5,5 % nach persönlichen Steuern.
                                                                                              Der Betafaktor eines börsennotierten Unternehmens ergibt sich als Kovarianz zwischen
In 86 % der Bewertungen im Zeitraum 2013 bis 2018 wurde die Marktrisikoprämie nach
                                                                                              den Aktienrenditen des börsennotierten Unternehmens und der Rendite eines Aktien-
persönlichen Steuern mit 5,5 % angesetzt. Seit Juni 2016 sind in acht Fällen höhere
                                                                                              indexes, dividiert durch die Varianz der Renditen des Aktienindexes. Betafaktoren
Marktrisikoprämien von bis zu 6,5 % zu beobachten. In 2017 wurde in einem Gutachten
                                                                                              können durch eine lineare Regressionsanalyse der Aktienkurs- und Aktienindexrenditen
die Marktrisikoprämie in Höhe von 5,75 % und bei zwei vergleichenden Bewertungen
                                                                                              berechnet werden. Die Betafaktoren entsprechen dann dem Steigungsparameter der
zur Ermittlung einer Abfindung in Aktien des herrschenden Unternehmens nach
                                                                                              Regressionsgleichung.
§ 305 Abs. 2 Nr. 1 AktG in Höhe von 6,0 % angesetzt. Im Jahr 2018 wurde in einem Fall
die Marktrisikoprämie in zwei Varianten mit 5,5 % und 6,0 % bemessen. In allen ande-
ren Bewertungen mit Stichtag in 2017 und 2018 betrug die Marktrisikoprämie jedoch
5,5 %.

Obwohl die durchschnittliche Marktrisikoprämie anstieg, ging die Summe von Basiszins-
satz (vor Steuern) und Marktrisikoprämie zwischen dem ersten Quartal 2010 und dem
letzten Quartal 2018 von 8,8 % auf 6,8 % zurück.

                                                                                                                                                                                 15
4.3.1        Peer Group-Betafaktor oder Betafaktor des Bewer-                         4.3.2        Zahl der Peer Group-Unternehmen
             tungsobjekts
                                                                                      Die Anzahl der Peer Group-Unternehmen weist eine deutliche Streuung von 2 bis 24 Un-
In 95 % der Gutachten mit einer Ertragswert- oder DCF-Wert-Ermittlung wird der Mit-   ternehmen auf, wie folgende Grafik zeigt:
telwert oder der Median der Betafaktoren der Peer Group-Unternehmen angesetzt. Nur
                                                                                      Anzahl der Peer Group-Unternehmen
3 % der Gutachter verwendeten den Betafaktor des Bewertungsobjekts und 1 % eine
                                                                                      25
Mischung. Bei den beiden als „Mischung“ eingestuften Bewertungen haben die
Bewerter keine Mittelwertbildung zwischen dem unternehmenseigenen und dem Peer
Group-Betafaktor vorgenommen, sondern gutachterlich einen Betafaktor festgelegt und   20
dabei sowohl den unternehmenseigenen als auch den Peer Group-Betafaktor
einbezogen. Hierbei entsprach der eigene Betafaktor (nahezu) exakt dem
durchschnittlichen Peer Group-Betafaktor.                                             15

Peer Group oder eigener Betafaktor
                                                                                      10

                                                                                       5
                                                             unternehmenseigen; 6;
                                                             3%
                                                                                       0
                                                                 Mischung; 2; 1%
Peer Group; 163; 95%

                                                                                                                                                         Bewertungsstichtag

                                                                 k.A.; 1; 1%          Im Durchschnitt werden die Betafaktoren von rund 8,5 Peer Group-Unternehmen her-
                                                                                      angezogen.

                                                                                                                                                                       16
Die folgende Grafik zeigt die durchschnittliche Anzahl der Unternehmen je Peer Group   Referenzindex
der einzelnen Jahre im Vergleich:
                                                                                       Referenzindex
Durchschnittliche Anzahl der Peer-Unternehmen
                                                                                       Der Referenzindex repräsentiert das Portfolio des Investors und geht ein in die Berech-
16,0
                                                                              14       nung der Kovarianz der Renditen der Aktie zu der Rendite des Referenzindex, die wiede-
14,0                                                                                   rum in die Berechnung des Betafaktors einfließt.

12,0                                                                                   Der Welt-Index repräsentiert das Marktportfolio eines international diversifizierten Inves-
         10                 9                                9                         tors, was den Grundannahmen des CAPM näher kommt als die Verwendung eines lokalen
10,0                                                 9
                                                                      8                Index. Gegen die Verwendung eines Welt-Index wird zum Teil geltend gemacht, dass die
                                                8
 8,0                                 7                                                 Regression durch Währungsschwankungen beeinflusst werde, während die Befürworter
                   6                                                                   diese als Teil der Renditeschwankungen des Portfolios ansehen, die die Aktienrenditen
 6,0                                                                                   ohnehin in vielfältiger Weise beeinflussen. Problematisch werden kann die Verwendung
 4,0                                                                                   eines Welt-Index, wenn große Zeitunterschiede zwischen Index-Berechnung und Kursfest-
                                                                                       stellung für die Peer Group-Unternehmen (z.B. zwischen USA und Asien) dazu führen, dass
 2,0                                                                                   die Korrelation unterschätzt wird.

 0,0                                                                                   In 65 % der Fälle wird ausschließlich ein breiter lokaler Index (jeweils bezogen auf das
        2010     2011     2012     2013     2014    2015    2016    2017     2018
                                                                                       Peer Group-Unternehmen) herangezogen, in 20 % der Fälle ein Welt-Index.
                                                                               Jahr
                                                                                       Lokaler oder Welt-Referenzindex
Im Jahr 2018 war dabei ein Anstieg auf durchschnittlich 14 Unternehmen in der Peer
Group beobachtbar.                                                                                                                                 Welt-Index
                                                                                                                                                   20%

                                                                                       Breiter lokaler Index
                                                                                       65%
                                                                                                                                                                Breiter lokaler Index
                                                                                                                                                                und Welt-Index
                                                                                                                                                                11%

                                                                                                                                                 k.A.
                                                                                                                                                 4%

                                                                                                                                                                                  17
Der Anteil der Unternehmen, die als Referenz-Index einen Welt-Index verwenden, hatte            4.3.3           Erhebungszeitraum
in den Jahren 2013 und insbesondere in 2014 deutlich zugenommen. Im Jahr 2013 ver-
wendeten 27 % der Unternehmen einen Weltindex. Im Jahr 2014 stieg dieser Wert                   In 37 % der Fälle werden Betafaktoren ausschließlich für 5-Jahreszeiträume erhoben, in
sogar auf einen Anteil von 42 %. In den Jahren 2015 bis 2017 entwickelte sich dieser            26 % für einen 2- und 5-Jahreszeitraum und in 19 % ausschließlich für 2-Jahreszeiträume.
Anteil jedoch wieder rückläufig und erreichte 2017 16 %. In 2018 wurde in 29 % der
Fälle der Welt-Index betrachtet. Der Anteil der ausschließlich auf Basis eines breiten          Erhebungszeitraum Betafaktoren
lokalen Index abgeleiteten Betafaktoren lag in 2018 bei 71 %.
                                                                                                 2 und 5 Jahre; 26%
Lokaler oder Welt-Referenzindex

 Anteil der Gutachten
100%                            1                 1
            2                                               2         1         2
 90%                  3         4                                                                2 Jahre; 19%
            1                               6                                            2
 80%        2                                                         4         3                                                                                           5 Jahre; 37%
                                4                 10        5
 70%
                      4
 60%                                                                  2
 50%                  1
                                                                                                Andere; 18%
 40%
           15                              16                                   14       5
                               20                           13
 30%
                                                  13                  8
                      7
 20%
 10%
  0%
          2010      2011       2012       2013   2014     2015       2016      2017     2018

       Breiter lokaler Index        Welt-Index   Breiter lokaler Index und Welt-Index    k.A.

                                                                                                                                                                                     18
Erhebungszeitraum Betafaktoren                                                            Bewertungen. In 32 % der Fälle wurden Betafaktoren für mehrere Erhebungsintervalle
                                                                                          untersucht.
Anteil der Gutachten
                                                                                          Festzustellen ist ein Schwerpunkt der Erhebung von Betafaktoren über 2-Jahreszeiträume
100%                                                                                      bei wöchentlichem Intervall und 5-Jahreszeiträume bei monatlichem Intervall. Die pa-
                                                                         2        1
 90%      4                  5          4      5                                          rallele Betrachtung von wöchentlichen und monatlichen Erhebungsintervallen hat seit
                                                                4
                       5                                 7                                2014 deutlich zugenommen und wurde im Jahr 2018 in 43% der Fälle durchgeführt.
 80%                                                                              1
 70%                         6          4
          4                                                                               Erhebungsintervalle Betafaktoren
                                               6
 60%                                                                     11
                                        3                4
                       4     5                                  6                         Anteil der Gutachten
 50%                                                                              3
                                               4                                          100%
 40%      7                                                                                                                                          1
                                                                                                    2                   2
                                                                                                                                  3
                                                         5                                 90%
 30%                                                            1
                                       11                                                           2                                      8
                            13                                                             80%                                                                                 3
 20%                   6                       9                                                                        9                            7
                                                                         7                                                        6
          5                                                     4                 2        70%                                                                         12
 10%                                                     4                                                                                                       9
                                                                                           60%                   9
  0%
         2010        2011   2012       2013   2014     2015    2016     2017     2018      50%      9
                                                                                                                                           9
                                                                                                                        9
                                                                                           40%
           5 Jahre           2 Jahre          2 und 5 Jahre         Andere                                                                           8                         3
                                                                                           30%                                   13                              2      4
Der Anteil der Bewertungen, in denen Betafaktoren sowohl für 2- als auch 5-                20%
Jahreszeiträume erhoben wurden, stieg in 2016 und 2017 deutlich auf 40 % bzw. 55 %.                 5            3      8                  7
                                                                                           10%                                                                   3      4
In 2018 ging dieser Wert allerdings wieder auf 16 % zurück, was relativiert wird durch                                                               3                         1
eine sehr geringe Gesamtzahl der Fälle in diesem Jahr.                                      0%
                                                                                                   2010     2011      2012      2013      2014      2015        2016   2017   2018
                                                                                                  tägliches, wöchentliches und monatliches Erhebungsintervall
4.3.4         Erhebungsintervalle                                                                 wöchentliches und monatliches Erhebungsintervall
                                                                                                  wöchentliches Erhebungsintervall
Je nach Erhebungsintervall (monatliche, wöchentliche oder tägliche Renditemessung)                monatliches Erhebungsintervall
können sich unterschiedliche Betafaktoren ergeben. In den untersuchten Gutachten
werden weit überwiegend wöchentliche oder monatliche Erhebungsintervalle verwen-
det. Die ergänzende Betrachtung von täglichen Intervallen erfolgte lediglich in 3 % der

                                                                                                                                                                                   19
4.3.5          Raw oder adjusted Betafaktor                                              4.3.6        Debt Beta
Pauschale Anpassung von Betafaktoren                                                     Ableitung Debt Beta

Raw Betafaktoren entsprechen sich unmittelbar aus den Kapitalmarktdaten ergebenden       Das sogenannte Debt Beta kann beim Unlevern und Relevern von Betafaktoren ange-
Werten. Sogenannten adjusted Betafaktoren liegt die Annahme zugrunde, dass Betafakto-    setzt werden, um zu berücksichtigen, dass die Fremdkapitalgeber einen Teil des Risikos
ren eine autoregressive Tendenz haben und langfristig gegen 1 tendieren. Der Finanzin-   übernehmen und sich das Risiko der Eigenkapitalgeber entsprechend verringert. Bei der
formationsdienstleister Bloomberg stellt adjusted Betas zur Verfügung, die der Summe     Ermittlung des Debt Betas wird der das systematische Risiko repräsentierende Teil des
des mit 0,66 gewichteten raw Betafaktors und 0,33 entspricht (sog. Blume-Anpassung).     Zins-Spreads ins Verhältnis zur Marktrisikoprämie gesetzt. Somit drückt das Debt Beta
                                                                                         den Anteil des systematischen Risikos aus, den die Fremdkapitalgeber übernehmen. Der
In 70 % der Bewertungen wird der raw Betafaktor verwendet und auf pauschale Anpas-       auf die Marge des Kreditgebers und den Erwartungswert des Kreditausfalls entfallende
sungen verzichtet. Im Jahr 2018 verwendeten 86 % raw Betafaktoren. Dahingegen ging       Teil des Zins-Spreads bleibt dabei außer Betracht. Debt Betas für an Börsen gehandelte
der Anteil der adjusted Betafaktoren seit 2014 deutlich zurück.                          Schuldtitel unterschiedlicher Risikoklassen können auch direkt durch Regressionsanaly-
                                                                                         sen abgeleitet werden.
Raw oder adjusted Betafaktoren
                                                                                         Auswirkungen bei Berücksichtigung des Debt Betas
Anteil der Gutachten
                                                                                         Die Verwendung von Debt Beta in Höhe des gesamten Zins-Spreads ermöglicht es dem
100%                             1                           1      1                    Gutachter, eine Wertidentität zwischen Ertragswertverfahren und DCF-Verfahren her-
                                                                           3      1
 90%                                                                                     zustellen. Wenn das Debt Beta beim Relevern der unverschuldeten Kapitalkosten ver-
           5
                       5                7             8      5      3
 80%                             9                                                       wendet werden soll, ist es auch beim Unlevern der Betafaktoren zu berücksichtigen.
                                                                           3
 70%                                                                                     Wenn der Verschuldungsgrad des Bewertungsobjekts nicht deutlich von dem der Peer
                                                                                         Group-Unternehmen abweicht, ist die Wertauswirkung des Debt Betas gering.
 60%
 50%
                                                                                  6
 40%
          15                                                14     11     14
                       10       19     15            16
 30%
 20%
 10%
  0%
         2010     2011         2012    2013          2014   2015   2016   2017   2018

          raw               adjusted          k.A.

                                                                                                                                                                            20
4.3.7          Höhe von unlevered Betafaktoren
Seit dem Jahr 2010 hat die Berücksichtigung von Debt Beta beträchtlich zugenommen.           Die in den Gutachten angesetzten unlevered Betafaktoren betragen im Mittel 0,85 und
                                                                                             weisen eine breite Streuung auf, was auch auf branchenspezifische Unterschiede zu-
Debt Beta                                                                                    rückzuführen ist. Eine Auswertung der Betafaktoren nach Branchen wäre aufgrund der
                                                                                             zu geringen Zahl der Beobachtungen und der nicht immer eindeutigen Branchenzuord-
Anteil der Gutachten
                                                                                             nung nicht aussagefähig.
100%
            2                                                 1        1
                       2     3                                                               Höhe der unlevered Betafaktoren
 90%
                                         7                                       6     2
 80%                                                                                         Betafaktoren
 70%                                                                                         1,6
                                                   15                  8
 60%
                                                                                       2     1,4
                             21                              17
 50%                                                                             9
            18     12                   10                                                   1,2
 40%
 30%                                                                                          1

 20%                                                                   6               3     0,8
                                                    8
                                                                                 6
 10%                                     5
                             5                                                               0,6
                       1                                      2
  0%
         2010     2011      2012        2013      2014      2015     2016      2017   2018   0,4

       Berücksichtigung von Debt Beta          Keine Berücksichtigung von Debt Beta   k.A.   0,2

                                                                                              0

                                                                                                                                                              Bewertungsstichtag

                                                                                                                                                                              21
5              Multiplikatorbewertung

Basis von Multiplikatorverfahren                                                       In nur 10 % aller Gutachten in 2010 bis 2018 basiert die Multiplikatorbewertung aus-
                                                                                       schließlich auf Ist-Zahlen. Der Anteil der Multiplikatorbewertungen auf Basis von Plan-
Bei der Multiplikatorbewertung handelt es sich um einen marktorientierten Bewer-       und Ist-Zahlen stieg im Jahr 2018 auf 85 %.
tungsansatz, der auf am Markt bereits zustande gekommenen Preisen und dort verar-
beiteten Informationen basiert. Dem Multiplikator-Verfahren liegt die Annahme zu-      Multiplikatoren auf Basis von Plan- oder Ist-Zahlen
grunde, dass vergleichbare Unternehmen auf einem Markt ähnlich bewertet werden.
                                                                                        Anteil der Gutachten
86 % der Gutachten enthalten eine Multiplikatorbewertung zur Plausibilisierung des     100%
errechneten Unternehmenswerts. Im Jahr 2018 wurde in allen Fällen eine Multipli-                             1
                                                                                       90%                         5                                      3        4
katorbewertung durchgeführt.                                                                     5                          5
                                                                                                                                     7
                                                                                       80%                                                      8
Multiplikatorbewertung
                                                                                       70%
100%                                                                                   60%
                   2                2         3                  2        2                                                                                               6
 90%      5                 6                           4                                                                                                 8
                                                                                       50%                   11
 80%                                                                                                                        12                                    13
                                                                                       40%                         17
                                                                                                 11                                  13
 70%
                                                                                       30%                                                      9
 60%
                                                                                       20%
 50%                                                                             7                                                                        4
                                   20                            15      19            10%
                  13                          22                                                                            3                                      2      1
 40%      17               23                          18                                        1           1     1                 2          1
                                                                                        0%
 30%                                                                                            2010     2011     2012     2013     2014      2015      2016      2017   2018
 20%
                                                                                                Ist-Zahlen          Plan-Zahlen            Plan- und Ist-Zahlen
 10%
    0%
         2010    2011     2012     2013      2014     2015      2016     2017   2018

          Multiplikatorbewertung          keine Multiplikatorbewertung

                                                                                                                                                                              22
6             Ausgleichszahlung

Beherrschungs- und Gewinnabführungsverträge bieten dem Minderheitsaktionär die
Möglichkeit, zwischen einer sofortigen Abfindung und der Möglichkeit, seine Aktionärs-
position im Rahmen des Gesellschaftsvertrags gegen eine gewährte garantierte jährli-
che Dividendenzahlung für die Dauer des Vertrages fortzusetzen.

Bonitätszuschlag;
39%

                                                                       halber
                                                                       Risikozuschlag;
                                                                       61%

In 61 % der Gutachten anlässlich von Beherrschungs- und Gewinnabführungsverträgen
wurde zur Ermittlung der Ausgleichszahlung der risikolose Zinssatz um den halben in
der Unternehmensbewertung angesetzten Risikozuschlag erhöht. In 39 % der Gutach-
ten setzt sich der Verrentungssatz aus dem risikolosen Zinssatz und einem niedrigeren
Bonitätszuschlag zusammen.

                                                                                         23
Über I-ADVISE

Die I-ADVISE AG ist eine unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die sich auf Un-
ternehmensbewertung und Transaktionsberatung spezialisiert hat. Im Bereich Unter-
nehmensbewertung agieren wir als neutraler Gutachter, Berater, Prüfer oder
Schiedsgutachter im Rahmen verschiedener Anlässe, wie z.B. Kauf, Squeeze-out, Ver-
schmelzung, Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag, Purchase Price Allocation
oder Impairment Test, und erstellen Fairness Opinions. Der Schwerpunkt unserer
Dienstleistungen im Bereich Transaktionsberatung liegt in der Durchführung von Finan-
cial und Tax Due Diligence-Projekten.

Unabhängigkeit, Integrität und Objektivität verstehen wir als integrale Bestandteile unse-
rer Leistung. Unbelastet von jeglichen Interessenkonflikten gilt unser Augenmerk allein
der uns übertragenen Aufgabe. Unser überdurchschnittlich erfahrenes Beraterteam
arbeitet nach höchsten fachlichen Standards.

Mit unserem internationalen Netzwerk von auf Transaktionen spezialisierten Wirtschafts-
prüfern/Beratern begleiten wir unsere Mandanten auch bei grenzüberschreitenden Trans-
aktionen.

Kontakt:
                                         DR. JOCHEN BEUMER
                                         Wirtschaftsprüfer, Partner I-ADVISE AG

                                         I-ADVISE AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
                                         Klaus-Bungert-Straße 5a
                                         40468 Düsseldorf
                                         Telefon: +49 (211) 5 180 28-0
                                         E-Mail: jochen.beumer@i-advise.de
                                         www.i-advise.de

                                                                                             24
ANLAGE 1 AUSGEWERTETE GUTACHTEN

Bewertungsstichtag im Jahr 2018                                               Pelikan AG                        Pelikan International Corporation      2017
Bewertungsobjekt /                Hauptaktionär /                      Jahr                                     Berhad
Beherrschte Gesellschaft /        Herrschende Gesellschaft /                  Creaton AG                        Etex Holding GmbH                      2017
Übertragender Rechtsträger        Übernehmender Rechtsträger                  Bremer Straßenbahn AG             Bremer Verkehrsgesellschaft            2017
Linde AG                          Linde Intermediate Holding AG        2018   DVB Bank SE                       DZ Bank AG                             2017
SM Capital Aktiengesellschaft     SM Wirtschaftsberatungs AG           2018   STRABAG AG                        Ilbau Liegenschaftsverwaltung AG       2017
Softchip                          CargoWise GmbH                       2018   primion Technology AG             Azkoyen, S.A.                          2017
SQS Software Quality Systems AG   Assystem Services Deutschland GmbH   2018   KÖLN-DÜSSELDORF Deutsche          KD River Invest GmbH                   2017
Oldenburgische Landesbank         Bremer Kreditbank AG                 2018   Rheinschifffahrt AG
Dürkopp Adler                     DAP Industrial AG                    2018
Stada Arzneimittel AG             Nidda Healthcare GmbH                2018
                                                                              Bewertungsstichtag im Jahr 2016
Bewertungsstichtag im Jahr 2017                                               Bewertungsobjekt /                Hauptaktionär /                        Jahr
                                                                              Beherrschte Gesellschaft /        Herrschende Gesellschaft /
Bewertungsobjekt /                Hauptaktionär /                      Jahr   Übertragender Rechtsträger        Übernehmender Rechtsträger
Beherrschte Gesellschaft /        Herrschende Gesellschaft /                  PETROTECH AG                      REG Germany AG                         2016
Übertragender Rechtsträger        Übernehmender Rechtsträger                  IKB Deutsche Industriebank AG     LSF6 Europe Financial Holdings, L.P.   2016
SWS Spannwerkzeuge GmbH           Pittler Maschinenfabrik AG           2017   MWG-Biotech AG                    Eurofins Genomics B. V.                2016
GfK SE                            Acceleratio Capital N.V.             2017   Wincor Nixdorf AG                 Diebold Holding Germany Inc. & Co.     2016
Chorus Clean Energy AG            Capital Stage AG                     2017                                     KGaA
Kontron AG                        S&T Deutschland Holding AG           2017   Colonia Real Estate AG            TAG Beteiligungs-und Immobilienver-    2016
CONET Technologies AG             Conet Technologies Holding GmbH      2017                                     waltungs GmbH
FIDOR Bank AG                     3F Holding GmbH                      2017   Bochum-Gelsenkirchener Straßen-   Holding für Versorgung und Verkehr     2016
SinnerSchrader AG                 Accenture Digital Holdings GmbH      2017   bahnen AG                         GmbH
UNIWHEELS AG                      Superior Industries International    2017   Medisana AG                       Comfort Enterprise GmbH                2016
                                  Germany AG                                  VBH Holding AG                    TLF Holding AG                         2016
WCM Beteiligungs- und Grundbe-    TLG Immobilien AG                    2017   DMG Mori AG                       DMG Mori GmbH                          2016
sitz-AG                                                                       DO Deutsche Office AG             DO Deutsche Office AG                  2016
TLG Immobilien AG                 WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-   2017   net mobile AG                     DOCOMO Digital GmbH                    2016
                                  AG                                          elexis AG                         SMS GmbH                               2016
Agroinvest Plus AG                AGRARINVEST AG                       2017   Atevia AG                         Cinetic GmbH                           2016
Conwert Immobilien Invest SE      Vonovia SE                           2017   Saint-Gobain Oberland AG          Horizon Holdings Germany GmbH          2016
XCOM AG                           FinTech Group AG                     2017

                                                                                                                                                              I
Gruschwitz Textilwerke AG          pdm Holding AG                       2016   Augusta Technologie AG               TKH Technologie Deutschland AG           2015
NTT Com Security AG                NTT Communications Deutschland       2016
                                   GmbH                                        Bewertungsstichtag im Jahr 2014
KENA Verwaltungs AG                Herr Harry Witt                      2016   Bewertungsobjekt /                   Hauptaktionär /                          Jahr
Analytik Jena AG                   Endress + Hauser                     2016   Beherrschte Gesellschaft /           Herrschende Gesellschaft /
                                                                               Übertragender Rechtsträger           Übernehmender Rechtsträger
Bewertungsstichtag im Jahr 2015                                                Hotel AG Wuppertal                   Stadt Wuppertal                          2014
Bewertungsobjekt /                 Hauptaktionär /                      Jahr   Curanum AG                           Korian Deutschland AG                    2014
Beherrschte Gesellschaft /         Herrschende Gesellschaft /                  nextevolution Aktiengesellschaft     Die HeidelbergCapital Private Equity     2014
Übertragender Rechtsträger         Übernehmender Rechtsträger                                                       Fund II GmbH & Co. KG
Molda AG                           Döhler Holding AG                    2015   Realtime Technology Aktiengesell-    3DS Acquisition AG                       2014
AREAL Immobilien und Beteili-      Thelen Holdings GmbH                 2015   schaft
gungs-AG                                                                       Heidelberger Lebensversicherung      Heidelberger Leben Holding               2014
Youniq AG                          Corestate BenBidCo AG                2015   AG
GFKL Financial Services AG         Garfunkel Holding GmbH               2015   P&I Personal & Informatik AG         Argon GmbH                               2014
PIXELPARK AG                       MMS Germany Holdings GmbH            2015   Travel Viva AG                       Travel Viva Holdein AG                   2014
MeVis Medical Solutions AG         VMS Deutschland Holdings GmbH        2015   Pulsion Medical Systems SE           Maquet Medical Systems AG                2014
Piper + Jet Maintenance AG         Piper Deutschland AG                 2015   Etienne Aigner Aktiengesellschaft    Frau Evi Brandl                          2014
Impreglon SE                       GMT Investment AG                    2015   Hanfwerke Oberachern A.G.            AGM Anlagen GmbH                         2014
Kässbohrer Geländefahrzeug AG      LuMe Vermögensverwaltung GmbH        2015   Ferd. Rückforth Nachfolger Aktien-   REWE-ZENTRALFINANZ eG                    2014
Deutsche Postbank AG               Deutsche Bank AG                     2015   gesellschaft
Forst Ebnath AG                    Münchener Rückversicherungs-         2015   Design Hotels AG                     Starwood Hotels & Resorts Worldwide      2014
                                   Gesellschaft                                                                     Inc.
Sky Deutschland AG                 Sky German Holdings                  2015   Celesio AG                           Dragonfly GmbH & Co. KGaA                2014
Matth. Hohner AG                   HS Investment Group Inc.             2015   IBS AG                               Siemens Industry Automation Holding AG   2014
Ehlenbracht AG                     Ehlebracht Holding AG                2015   Essanelle Hair Group AG              Hair Group AG                            2014
Jetter AG                          Bucher Beteiligungsverwaltung AG     2015   GSW Immobilien AG                    Deutsche Wohnen AG                       2014
AS Abwicklung und Solar-Service    Robert Bosch GmbH                    2015   Bien-Zenker AG                       ADCURAM Fertigbau Holding AG             2014
AG i.L.                                                                        CyBio AG                             Analytik Jena AG                         2014
Onvista AG                         Boursorama S.A.                      2015   Röder Zeltsysteme und Service AG     Zurmont Madison Deutschland GmbH         2014
DAB Bank AG                        BNP Paribas Beteiligungsholding AG   2015   Buch.de Internetstores AG            Thalia Holding GmbH                      2014
Dresdner Factoring AG              abcfinance Beteiligungs AG           2015   Vk Mühlen AG                         Good Mills                               2014
Karlsruher Sanatorium AG           Marseille-Kliniken AG                2015   Advanced Inflight Alliance AG        Global Entertainment AG                  2014
HOMAG Group AG                     Dürr Technologies                    2015   C.J. Vogel AG                        Otto AG für Beteiligungen                2014
ADC African Development Corpora-   Atlas Mara Beteiligungs AG           2015   Kabel Deutschland Holding AG         Vodafone Vierte AG                       2014
tion AG                                                                        Sedo Holding AG                      United Internet Ventures AG              2014
WMF AG                             Finedining Capital GmbH              2015   Varta AG                             GOPLA Beteiligungsgesellschaft mbH       2014

                                                                                                                                                                    II
Bewertungsstichtag im Jahr 2013                                              Andreas-Noris Zahn AG (ANZAG          Alliance Healthcare Deutschland Hol-     2012
Bewertungsobjekt /                Hauptaktionär /                     Jahr   AG)                                   dings 1 GmbH
Beherrschte Gesellschaft /        Herrschende Gesellschaft /                 Holcim (Deutschland) AG               Holcim Beteiligungs GmbH (Deutsch-       2012
Übertragender Rechtsträger        Übernehmender Rechtsträger                                                       land)
Generali Deutschland Holding AG   Assicurazioni Generali S.p.A.       2013   IBS AG excellence, collaboration,     Siemens Beteiligungen Inland GmbH        2012
                                                                             manufacturing
GBW AG                            Pearl AcquiCo Eins GmbH & Co. KG    2013
                                                                             Derby Cycle AG                        PON Holding Germany GmbH                 2012
Terex Material Handling & Port    Terex Industrial Holding AG         2013
                                                                             net-m privatbank 1891 AG              net mobile AG                            2012
Solutions AG
OCM German Real Estate Holding    Prime Office REIT-AG                2013   Tognum AG                             Engine Holding GmbH                      2012
AG                                                                           RENERCO Renewable Energy              BayWa r.e. GmbH                          2012
Prime Office REIT-AG              OCM German Real Estate Holding AG   2013   Concepts AG
hotel.de AG                       Hotel Reservation Service Robert    2013   MCS Modulare Computer und             Franz Hensmann AG                        2012
                                  Ragge GmbH                                 Software Systeme AG
CinemaxX AG                       Vue Beteiligungs GmbH               2013   SHIGO ASIA AG                         Crown Eminence Investment Limited        2012
W.E.T. Automotive Systems AG      Gentherm Europe GmbH                2013   Württembergische Leinenindustrie      VEM Vermögensverwaltungs AG              2012
                                                                             AG
Rücker AG                         ATON Engineering AG                 2013
                                                                             Graphit Kropfmühl AG                  AMG Mining AG                            2012
Hansen Sicherheitstechnik AG      Kopex S.A.                          2013
                                                                             Damp Holding AG                       HELIOS Kliniken GmbH                     2012
Computec Media AG                 Marquard Media International AG     2013
                                                                             Comarch Software und Beratung         Comarch AG                               2012
Dyckerhoff AG                     Buzzi Unicem S.p.A.                 2013
                                                                             AG
Ventegis Capital AG               Berliner Effektengesellschaft AG    2013   Utimaco Safeware AG                   Sophos Holdings GmbH                     2012
MAN SE                            Truck & Bus GmbH                    2013   Rathgeber AG                          F.X. Meiller Beteiligungs-GmbH           2012
Douglas Holding AG                Beauty Holding Two GmbH             2013   Deutsche Postbank AG                  DB Finanz-Holding GmbH                   2012
Intelligence AG                   NTT DATA EUROPE GmbH & Co. KG       2013   W.O.M. World of Medicine AG           ATON GmbH                                2012
SCA Hygiene Products SE           SCA Group Holding B.V.              2013   INFO Gesellschaft für Informations-   INFO Gesellschaft für Informationssys-   2012
HYMER AG                          Erwin Hymer Vermögensverwaltungs    2013   systeme AG                            teme Holding AG
                                  AG
                                                                             Solarparc AG                          SolarWorld AG                            2012
Heiler Software AG                Informatica Deutschland AG          2013
                                                                             Bausparkasse Mainz AG                 INTER Krankenversicherung AG             2012
Reply Deutschland AG              Reply S.p.A.                        2013
                                                                             Landesbank Berlin Holding AG          Erwerbsgesellschaft der S-               2012
Reply S.p.A.                      Reply Deutschland AG                2013
                                                                                                                   Finanzgruppe
7C Solarparken NV                 COLEXON Energy AG                   2013   TDS Informationstechnologie AG        Fujitsu Services Overseas Holding Ltd    2012
                                                                             Leica Camera AG                       Lisa Germany Holding GmbH                2012
Bewertungsstichtag im Jahr 2012                                              Demag Cranes AG                       Terex                                    2012
Bewertungsobjekt /                Hauptaktionär /                     Jahr   Deutsche Immobilien Holding AG        Zech                                     2012
Beherrschte Gesellschaft /        Herrschende Gesellschaft /
                                                                             Schramm Holding AG                    Salvador AG                              2012
Übertragender Rechtsträger        Übernehmender Rechtsträger
                                                                             Versatel AG                           VictorianFibre Holding GmbH              2012
F. Reichelt AG                    Fedor Holding GmbH                  2012
AIRE GmbH & Co. KGaA              AIG Century GmbH & Co. KGaA         2012

                                                                                                                                                               III
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