Landeszeitung - Tirol impft - Gemeinde Nikolsdorf
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Jänner 2021 Landeszeitung Foto: IStock/nevodka Tirol impft Die Covid-Impfungen in Tirol laufen und die Tiroler Impf- strategie steht. Während bereits in Altenwohn- und Pflege- heimen sowie im Gesundheitsbereich geimpft wird, können sich Impfwillige in Tirol ab Anfang Februar 2021 online unter www.tirolimpft.at für eine Covid-Impfung vormerken lassen. Gegen Corona. Gemeinsam.
Tirol impft Online für Corona-Impfung vormerken Unter www.tirolimpft.at können sich Die unverbindliche Registrierung ist für So funktioniert die Vormerkung: impfwillige Personen ab 1. Februar 2021 die breite Bevölkerung vorgesehen. • Sie besuchen die Website für eine Covid-Impfung vormerken. Die Folgende Personen werden gebeten, www.tirolimpft.at. Dort können Sie Registrierung ist unverbindlich. Derzeit sich nicht über das Online-Portal sich unverbindlich für eine stehen die Impfstoffe noch begrenzt www.tirolimpft.at vorzumerken – Covid-Impfung vormerken lassen. zur Verfügung, weshalb die Impfungen bitte vermeiden Sie Mehrfachvormer- Sollten Sie keinen Internetzugang auf Basis des Tiroler Impfplans durch- kungen: haben oder mit dem Internet geführt werden. Bestimmte Alters- und • Personen in Altenwohn- und Pflege- nicht vertraut sein, bitten Sie eine/n Berufsgruppen werden priorisiert. heimen (Kontakt und Information Angehörige/n oder eine Vertrauens- Sobald die Impfstoffe für die entspre- über die Heimleitung) person, mit Ihnen die Dateneingabe chende Gruppe zur Verfügung stehen, • Personen im Gesundheitsbereich durchzuführen. erhalten vorgemerkte Personen weiter- (Kontakt und Information über • Sie geben an, ob Sie die Vormerkung führende Informationen. Der Zeitpunkt den Arbeitgeber oder die Standes- für sich selbst oder für eine andere der Vormerkung ist für eine allfällige vertretung) Person vornehmen. Reihung nicht ausschlaggebend. Die • Personen über 80 Jahre, die sich • Sie geben Ihre persönlichen Daten Reihung erfolgt gemäß dem Tiroler bereits im Rahmen der Bedarfs- bekannt. Impfplan und den dort definierten Pha- erhebung der jeweiligen Gemeinden - Diese Daten dienen der Verifizie- sen (Übersicht Seite 8). angemeldet haben rung Ihrer Person. Zusätzlich geben Sie hier Ihre österreichische Sozialversicherungsnummer sowie gegebenenfalls Ihre Zugehörigkeit zu einer Berufsgruppe an. • Sie geben Ihre Kontaktdaten bekannt. - Diese Daten sind wesentlich, um Sie zeitgerecht über die Verfügbarkeit der Impfstoffe bzw. über die weitere Vorgehensweise zu informieren. • Sie wählen Ihren gewünschten Impf- standort aus (niedergelassene ÄrztInnen oder Impfstation) • Sie geben weitere für eine Covid-Imp- fung relevante Informationen bekannt (beispielsweise Vorerkrankungen). • Sie sind vorgemerkt. Infolge der Vormerkung erhalten alle Personen zeitgerecht weitere Informa- tionen an die bekannt gegebenen Kon- taktdaten (per SMS oder E-Mail), sobald die Impfstoffe für die entsprechende Alters- oder Berufsgruppe zur Verfügung stehen. Dies wird Foto: Shutterstock aufgrund der aktuellen Liefergegeben- heiten noch etwas Geduld erfordern – jedoch werden alle zur Verfügung stehenden Impfstoffe schnellstmöglich Hinweis: Grundsätzlich wird jedenfalls eine Online-Vormerkung empfohlen. Bitte unterstützen Sie Per- verimpft. ■ sonen, die dies nicht selbst erledigen können. In Ausnahmefällen kann die Vormerkung auch telefonisch über die Gesundheitshotline 1450 erfolgen. Bettina Sax IMPRESSUM Informationszeitung der Tiroler Landesregierung / Auflage: 119.000 Stück MEDIENINHABER UND HERAUSGEBER: Land Tirol. CHEFREDAKTION: Mag. Florian Kurzthaler. Redaktionelle Koordination: Mag. Alexandra Sidon. Organisatorische Koordination: Rainer Gerzabek. REDAKTION: Bettina Sax BA MSc, Jakob Kathrein MA, Melanie Gratl. KONTAKT: Abteilung Öffentlichkeitsarbeit, Landhaus 1, 6020 Innsbruck, Tel.: 0043 (0)512/508-1902, E-Mail: Landeszeitung@tirol.gv.at. TITELSEITE & SUJETS: Christoph Oberndorfer. KOORDINATION: Mag. Christa Hofer. VERLAGSORT: Innsbruck. HERSTELLUNGSORT: Innsbruck. NAME DES HERSTELLERS: Intergraphik. OFFENLEGUNG GEMÄSS § 25 MEDIENGESETZ: Medieninhaber: Land Tirol. Erklärung über die grundlegende Richtung: Information der BürgerInnen über die Arbeit der Landesregierung, der Landesverwaltung und des Landtags. 2
Regierungsklausur Foto: Land Tirol/G. Berger Die Bewältigung der Corona-Pandemie mit einer Teststrategie und einem Impfplan für Tirol war zentrales Thema der ersten Klausur der Tiroler Landesregierung im neuen Jahr. Dass der vorliegende Tiroler Impfplan weiterhin nach Kräften entsprechend der Verfügbarkeit der Impfstoffe umgesetzt werden muss, darüber herrschte Einstimmigkeit in der Regierung. Testen, tracen, impfen – der Weg zur Normalität Die Klausur der Tiroler Landes- gegen die Ausbreitung des Virus ist der derzeit noch begrenzt verfügbaren regierung stand im Zeichen der das Contact-Tracing, also die Nach- Impfstoffe werden auf Basis des Plans Bewältigung der Corona-Pandemie, verfolgung von Kontaktpersonen. alle impfwilligen TirolerInnen geimpft. der Impfplan und die Teststrategie „Über 600 Personen sind derzeit in Hier gilt es nun, logistische und or- für die kommenden Wochen wurden Tirol direkt oder indirekt im Bereich ganisatorische Herausforderungen festgelegt. des Contact-Tracings im Einsatz. Die zu meistern und sich einen Überblick Kontaktpersonennachverfolgung ist über den Impfbedarf bzw. die Impf- Weiterhin kostenlose, flächendecken- wesentlich, um Infektionsketten früh- willigkeit in Tirol zu verschaffen. „Im de Antigen-Tests zeitig zu erkennen bzw. zu unterbre- Moment stehen noch nicht so viele Das Angebot der kostenlosen Antigen- chen. Umso mehr appellieren wir hier Impfstoffe zur Verfügung, wie wir es Tests in Tirol bleibt erhalten und wird auch an die Bevölkerung, einen Beitrag uns wünschen würden. Darum müs- laufend aufgestockt, auch in Vorberei- zu leisten und keine Kontaktpersonen sen die vorhandenen Dosen weiter- tung auf die geplanten Eintritts- und zu verheimlichen. Wir können diese hin priorisiert verimpft werden – das Berufsgruppentests, wie LH Günther Pandemie nur gemeinsam bewältigen, Durchimpfungstempo wird auch in Platter erläutert: „Das Ziel wird hier eine weshalb auf die Unterstützung jeder Tirol maßgeblich von der Verfügbarkeit Kapazität von bis zu 50.000 Tests pro und jedes Einzelnen gezählt wird“, rich- der Impfstoffe bestimmt. In Phase 1 Tag in Tirol sein, welche an 19 Test- ten sich LH Platter und LHStvin Ingrid werden schnellstmöglich jene geimpft, standorten mit insgesamt 118 Teststra- Felipe an die Bevölkerung. für die eine Covid-Infektion eine große ßen und den zusätzlichen Testmöglich- Gefahr darstellt, sowie jene, die im Ge- keiten bei niedergelassenen Ärztinnen Impfplan in drei Phasen sundheitsbereich tätig sind. Eines steht und Ärzten durchgeführt werden Die Impfungen gegen das Coronavirus außer Frage: Sollten mehr Impfdosen können.“ Die Berufsgruppentestungen laufen in Tirol bereits entsprechend der auf den Markt kommen, werden wir betreffen in Tirol rund 100.000 Perso- Verfügbarkeit der Impfstoffe auf Hoch- diese auch einfordern. Alle zur Verfü- nen. Hier soll ein Angebot für Testmög- touren. Anfang Jänner wurde die Koordi- gung stehenden Dosen werden sofort lichkeiten direkt in den Betrieben und nation und Organisation der Impfungen verimpft“, hebt LH Platter hervor. Einrichtungen geschaffen werden. vom Bund an die Länder übertragen. Eine Übersicht der Tiroler Impfstrategie Im Rahmen der Regierungsklausur finden Sie auf Seite 8. ■ Contact-Tracing wird weiter forciert wurde daher umgehend der Tiroler Eine unerlässliche Maßnahme im Kampf Impfplan im Detail festgelegt. Infolge Melanie Gratl 3
Tirol impft Foto: Shutterstock Die Covid-Impfungen sind in Tirol bereits angelaufen. Personen- und Berufsgruppen, die besonders durch das Coronavirus gefährdet sind, werden in der ersten Phase geimpft. Fragen und Antworten zu „Tirol impft“ In Tirol wird auf Hochtouren für die Impfstoffen auch jederzeit adaptiert für die Schutzimpfung benötigt). Auch Durchführung, Planung und Verteilung werden kann. weitere Impfstoffe sollen nach deren der Covid-Impfungen gearbeitet. Da Zulassung in Tirol verimpft werden – die Impfstoffe derzeit noch begrenzt Wer ist für die Impfstrategie in Tirol beispielsweise jener von AstraZeneca. zur Verfügung stehen, werden die verantwortlich? Impfungen auf Basis des Tiroler Impf- Wie gelangen die Impfstoffe nach plans verteilt: Jene Menschen, die durch Die Koordination und Organisation wur- Tirol? das Coronavirus besonders gefährdet de in der zweiten Kalenderwoche 2021 sind, sowie definierte Personen- und vom Bund an die Länder übertragen. Der Die Impfstoffe werden vom Bund Berufsgruppen erhalten die Impfung Bund ist weiterhin für die Beschaffung bestellt und von den Herstellerfirmen in einer ersten Phase. Sobald weitere der Impfstoffe verantwortlich, während direkt an die Pharmagroßhändler der Impfstoffe zugelassen sind und geliefert das Land Tirol für die Organisation, Ver- Bundesländer geliefert. Von dort wer- werden, wird sich die Versorgungssitua- teilung und Durchführung zuständig ist. den sie an die jeweiligen Bedarfsträger tion bessern. (beispielsweise Altenwohn- und Pflege- Welche Impfstoffe stehen in Tirol der- heime) weitergegeben. Wann wird in Tirol geimpft? zeit zur Verfügung? Werden in Tirol Impfstoffe „gehortet“? Die Covid-Impfungen sind in Tirol bereits Aktuell (Stand 23. Jänner 2021) sind in angelaufen. Diesen liegt der Tiroler Österreich die Impfstoffe von BioNTech/ Nein. Sämtliche für die ersten Impfungen Impfplan zugrunde (siehe Seite 8), der Pfizer und Moderna zugelassen (bei zur Verfügung stehenden Impfstoffe bei zusätzlich zur Verfügung stehenden beiden Impfstoffen werden zwei Dosen werden umgehend verwendet. Sollten 4
Tirol impft mehr Impfstoffe auf den Markt kommen, heimen (Kontakt und Information BioNTech/Pfizer oder Moderna liegt eine wird Tirol diese auch einfordern. über die jeweilige Einrichtung). Wirksamkeit von 95 Prozent vor. Weitere Impfstoffe werden derzeit hinsichtlich Ist die Corona-Impfung in Tirol kosten- • Personen im Gesundheitsbereich ihrer Zulassung geprüft. Ob geimpfte los? Ja. (Kontakt und Information über den Personen, die durch die Impfung vor Arbeitgeber oder die Standesver- einer Erkrankung geschützt sind, das Ist die Corona-Impfung in Tirol freiwillig? tretung). Coronavirus auf andere Personen über- tragen können, ist derzeit noch Gegen- Ja. Bei der Covid-Impfung wird auf Frei- • Personen über 80 Jahre, die sich stand von wissenschaftlichen Studien. willigkeit und Aufklärung gesetzt. bereits im Rahmen der Bedarfserhe- bung der Gemeinden registrieren Wie sicher ist die Impfung? Wer kann sich in Tirol gegen das Coro- lassen haben. navirus impfen lassen? Ein Impfstoff wird erst nach ausreichen- Personen mit Vorerkrankungen bzw. der Überprüfung zugelassen. Wie jeder In Tirol wohnhafte Personen (mit öster- RisikopatientInnen werden gebeten, sich andere Impfstoff wird auch ein neuer reichischer Sozialversicherungsnummer) vorab mit ihren betreuenden ÄrztInnen Impfstoff, der vor dem Coronavirus ab dem vollendeten 16. oder 18. Lebens- zu beraten. Sofern dort keine gesonderte schützen soll, intensiv geprüft. Hier gibt jahr – je nach Impfstoff – können sich Liste geführt wird, können auch sie sich es klare gesetzliche und wissenschaftli- gegen das Coronavirus impfen lassen. online unter Angabe ihrer Risikogrup- che Vorgaben, die eingehalten werden penzugehörigkeit unverbindlich unter müssen. Nur wenn sich dabei eine po- Wo werden in Tirol Impfungen durch- www.tirolimpft.at vormerken lassen. sitive Nutzen-Risiko-Relation zeigt, wird geführt? der Impfstoff für den Markt zugelassen. Wie viele Impfungen sind erforderlich, Aktuell wurde und wird in Altenwohn- um vor einer Coronainfektion ge- Können Covid-Impfstoffe Nebenwir- und Pflegeheimen und Krankenanstalten schützt zu sein? kungen verursachen? geimpft. Auch in Bereich der niederge- lassenen Ärzteschaft und ZahnärztInnen, Der erste zugelassene Impfstoff ist jener Ja. Es sind Reaktionen als Ausdruck der des Rettungsdienstes, der Gesundheits- von BioNTech/Pfizer. Der Impfstoff wird (erwünschten) immunologischen Ab- und Sozialsprengel und der Behinder- in zwei Dosen im Abstand von zumin- wehrreaktion des Körpers wie Müdigkeit tenhilfe wurden bereits erste Covid-Imp- dest 21 Tagen verabreicht. Der zweite oder ein „grippiges“ Gefühl möglich. fungen verabreicht. Die Impfung an der bereits zugelassene Impfstoff von Dabei handelt es sich um Zeichen der breiten Bevölkerung (siehe Übersicht auf Moderna wird ebenfalls in zwei Dosen, normalen Auseinandersetzung des Kör- Seite 8) wird künftig vorrangig von teil- aber mit einem zumindest vierwöchigen pers mit dem Impfstoff. Solche Impfre- nehmenden niedergelassenen ÄrztInnen Abstand verabreicht. aktionen klingen, wenn sie überhaupt durchgeführt und nach Möglichkeit auch auftreten, normalerweise innerhalb in Impfstationen angeboten. Kann ich mir aussuchen, welchen weniger Tage wieder ab. In seltenen Impfstoff ich erhalte? Fällen treten allergische Reaktionen auf. Wo kann ich mich für eine Covid-Imp- Zu erwartende „echte“ Nebenwirkungen fung vormerken lassen? Nein. Die Impfstoffe kommen zu un- werden im Rahmen von weiteren laufen- terschiedlichen Zeiten auf den Markt, den Studien erfasst. Impfwillige Personen können sich ab sodass eine freie Wahl aufgrund der 1. Februar 2021 unter www.tirolimpft.at jeweiligen Verfügbarkeit nicht möglich Quelle und weitere Informationen dazu: für eine Covid-Impfung unverbindlich sein wird. Für die zweite Teilimpfung www.sozialministerium.at. vormerken lassen. Nach einer Vormer- wird jedenfalls der Impfstoff desselben kung erhalten sie zeitgerecht eine weite- Herstellers verwendet. Den Aufklärungsbogen zu den derzeit re Information, sobald die Impfstoffe für zugelassenen Impfstoffen finden Sie die entsprechende Alters- oder Berufs- Wie wirksam ist die Covid-Impfung? unter www.tirolimpft.at (Bereich „Fragen gruppe zur Verfügung stehen. Dies wird und Antworten zur Corona-Impfung“, aufgrund der aktuellen Liefergegeben- Bei den mRNA-Impfstoffen wie von Medizinische Information). ■ heiten noch etwas Geduld erfordern – alle zur Verfügung stehenden Impfstoffe werden jedenfalls schnellstmöglich ver- Informationsstellen „Covid-Impfungen“ impft. Die Reihung erfolgt gemäß dem Tiroler Impfplan und den dort definier- Website des Landes Tirol: Hotline der Österreichischen ten Phasen bzw. Personengruppen. www.tirolimpft.at Agentur für Ernährungssicherheit (AGES): 0800 555 621 Weitere Informationen finden Sie dazu Hotline des Landes Tirol: 0800 80 80 30 (täglich rund um die Uhr erreichbar) auf Seite 2. Folgende Personen benöti- (täglich von 8 bis 22 Uhr erreichbar) gen keine Vormerkung über das Online- Bei Fachfragen der Website des Sozialministeriums: impfenden ÄrztInnen: System: www.sozialministerium.at www.aerztekammer.at • Personen in Altenwohn- und Pflege- 5
Tirol impft Foto: tirol kliniken/Lechner Prof. Günter Weiss sieht in der Corona-Impfung derzeit die einzige Möglichkeit, zur Normalität zurückzukehren. „Die Impfung ist unser Weg aus der Krise“ Universitätsprofessor Dr. Günter Weiss, Risikogruppen, die mit einem schweren russtruktur vom menschlichen Immun- Direktor der Innsbrucker Universitäts- Verlauf der Krankheit rechnen müssen. system erkannt wird. Bei der aktuellen klinik für Innere Medizin, spricht im Impfstoffentwicklung konnte deshalb Interview mit der Tiroler Landeszeitung Was antworten Sie jenen Menschen, Zeit gespart und auf Basis der vorher er- über die Corona-Impfung und räumt die sagen . . . zielten Forschungsergebnisse unmittel- dabei auch mit einigen Mythen auf. bar mit der Entwicklung des Impfstoffs . . . dass der Corona-Impfstoff nicht gegen SARS-CoV-2 (Covid-19) begonnen Land Tirol: Herr Prof. Weiss, welche sicher ist und das Zulassungsverfahren werden. Die Impfstoffentwicklung ist Bedeutung hat die Corona-Impfung? viel zu schnell ging? außerdem nach allen „Regeln der Kunst“ und den üblichen Vorgaben erfolgt. Die Günter Weiss: Die Corona-Pandemie ist Wir haben seit vielen Jahrzehnten Er- Entwicklung läuft über mehrere Phasen, eine Herausforderung von nie dagewe- fahrungen mit Impfungen und wissen, in welchen unter anderem die Verträg- senem Ausmaß. Wir haben derzeit keine wie Impfungen funktionieren und mit lichkeit untersucht wird. Dabei wird auf geeigneten Medikamente zur Verfügung, welchen Reaktionen man zu rechnen Nebenwirkungen oder Impfreaktionen um Corona-Infektionen gut behandeln hat. Erstens hat man natürlich auf die sowie auf die Wirksamkeit des Impfstoffs zu können. Der Weg aus der Krise in jahrzehntelange Erfahrung zurückblicken geachtet. Die beiden Impfstoffe, die Richtung Normalität kann nur über die können. Zweitens gibt es zwei ähnliche derzeit zugelassen sind (Anmerkung: Impfung führen. Die Impfung ist neben Viren wie das jetzige Coronavirus: SARS BioNTech/Pfizer und Moderna) wurden an den Hygiene- und Sicherheitsmaßnah- und MERS. Bei diesen Viren hat man über 35.000 Menschen untersucht. Man men die einzige Möglichkeit, um sich zu bereits sehr früh versucht, Impfungen hat also ein umfassendes Bild darüber, schützen. Das gilt insbesondere für jene herzustellen, und erforscht, welche Vi- was diese Impfstoffe im Hinblick auf den 6
Tirol impft Schutz vor einer Infektion leisten können und mit welchen Nebenwirkungen oder Impfreaktionen man rechnen muss. . . . dass der mRNA-Impfstoff das Erb- gut verändert? Das ist unrichtig. Die mRNA-Impfstoffe enthalten nur eine Boteninformati- on. Man kann sich das wie einen Brief vorstellen: Der Brief wird weitergegeben und man kann von ihm ein Protein able- sen. Diese Boteninformation betrifft nur einen kleinen Teil des Virus: das Ober- Foto: Shutterstock flächen- oder „Spike“-Protein. Dieses wird dem Immunsystem „angeboten“. Dadurch entwickelt das Immunsystem eine Immunreaktion sowie ein „immu- nologisches Gedächtnis“. Die mRNA ist Die Impfung gegen Corona macht Hoffnung auf eine Rückkehr zum normalen Alltag. sehr kurzlebig und kann nicht in unsere Erbinformation eingebaut werden. Des- wegen kann die mRNA-Impfung auch Reaktion des Immunsystems. Dann gibt mittelbehörden eine Nachbeobachtung unser Erbgut nicht verändern. es andererseits Nebenwirkungen, die bei allen Zulassungen vorgeschrieben, meistens im Zeitraum von bis zu vier Wo- um nicht nur die Wirksamkeit über Zeit, . . . dass der Impfstoff in Summe zu chen nach der Impfung auftreten können. sondern auch seltene Nebenwirkungen, große Risiken und Nebenwirkungen Bei den derzeit zugelassenen Impfstoffen die vielleicht mit einer Häufigkeit von birgt? hat man diesbezüglich kein spezifisches 1 : 10.000 auftreten, zu erfassen. Signal gesehen. Bei jeder Impfung oder Bei Impfungen muss man zwei Dinge un- auch jedem Medikament, das auf den . . . bzw. sich fragen: „Was bringt diese terscheiden. Einerseits die Impfreaktion, Markt kommt, kann es in seltenen Fällen Impfung, wenn ich das Virus trotzdem die relativ rasch auftritt und mit Fieber auch zu spät auftretenden Nebenwir- weitergeben kann?“ oder lokalen Schmerzen sowie einer kungen kommen, die dann entsprechend gewissen, vorübergehenden Schwäche dokumentiert und nachverfolgt werden Das Ziel der Impfung ist in erster Linie, einhergehen kann. Das ist eine normale müssen. Ferner wird von den Arznei- dass die oder der Geimpfte geschützt wird. Da hat sich bei den mRNA-Impf- stoffen gezeigt, dass der Schutz in 95 Fünf Impfmythen im Faktencheck Prozent der Fälle eintritt. Was wir noch nicht wissen, ist, wie lange dieser Schutz Behauptung 1: Wir brauchen keinen durch einen mRNA-Impfstoff nicht verän- anhält und ob die Impfung auch vor Corona-Impfstoff dert werden. einer Weitergabe der Infektion schützt. Das Prinzip einer Impfung ist es, die Fakt: Da es aktuell noch keine geeigne- Behauptung 4: Der Impfstoff birgt ge- Ausbreitung eines Erregers – in diesem ten Medikamente zur Behandlung gibt, fährliche Nebenwirkungen Fall des Virus – im Körper zu verhindern. kann derzeit nur die Covid-Impfung eine Das heißt, dass ich auch nach einer Imp- Rückkehr der Gesellschaft zur Normalität Fakt: Bei jeder Impfung und jedem ermöglichen. Eine Impfung kann außerdem Medikament können Nebenwirkungen fung Viren aufnehmen kann, wenn mich viele Menschenleben retten, insbesondere auftreten. Bei den beiden aktuell zugelas- jemand ansteckt. Mein Immunsystem von jenen Personen, die besonders gefähr- senen Corona-Impfstoffen hat sich bisher kann aber aufgrund des Gedächtnisses det sind. gezeigt, dass Nebenwirkungen in seltenen (siehe oben), das durch die Impfung Fällen auftreten können und jenen bereits geschaffen wird, das Virus neutrali- Behauptung 2: Der Impfstoff ist nicht bestehender Impfungen ähneln. sieren und eliminieren. Derzeit wird sicher, das Entwicklungsverfahren ging genau untersucht, ob die Impfung auch viel zu schnell Behauptung 5: Die Impfung ist sinnlos, verhindert, dass ich nach neuerlichem weil sie nicht vor der Weitergabe des Viruskontakt für andere ansteckend bin, Fakt: Alle üblichen Standards zu Regelun- Virus schützt oder nicht. ■ gen, Entwicklungsphasen und Prüfver- fahren der Impfstoffentwicklung wurden Fakt: Die Impfung soll in erster Linie eingehalten. geimpfte Personen schützen und tut Interview: Jakob Kathrein das auch nachweislich. Insofern ist die Behauptung 3: Der mRNA-Impfstoff Impfung für die bzw. den Einzelnen Den Filmbeitrag verändert das Erbgut entscheidend. zum Interview Ob sie auch vor der Weitergabe des Virus finden Sie hier: Fakt: Nein. Das menschliche Erbgut kann schützt, wird derzeit erforscht. www.youtube.com/ unserlandtirol 7
Tirol impft. Der Weg zur Normalität. □ Im 1. Quartal erhalten 50.000 TirolerInnen zumindest die 1. Covid-Teilimpfung □ 2. Covid-Teilimpfung je nach Impfstoff drei oder vier Wochen später □ Impf-Voranmeldung ab 1. Februar auf www.tirolimpft.at Aktuell □ Altenwohn- und Pflegeheime: 1. Teilimpfung bereits abgeschlossen □ Personal Covid-Stationen: 1. Teilimpfung großteils abgeschlossen □ Über 80-Jährige: Start der Impfung ist bereits erfolgt (Koordination über Gemeinden) Weiterführung Phase 1 □ Personen mit Vorerkrankungen und hohem Risiko (Rücksprache RisikopatientInnen mit betreuenden ÄrztInnen, Online-Voranmeldung auf www.tirolimpft.at ab 1. Februar) □ Medizinisches Personal und Gesundheitspersonal (insbesondere Krankenanstalten, ÄrztInnen, MitarbeiterInnen Rettungsdienst, Sozialsprengel, Behinderteneinrichtungen) □ 1. Teilimpfung im 1. Quartal Phase 2 – ab April □ Über 65-Jährige (Impf-Voranmeldung ab 1. Februar) □ Personal in Schlüsselpositionen und kritischer bzw. essentieller Infrastruktur □ Personal in Schulen und Kindergärten sowie Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe (Information über Arbeitgeber bzw. Einrichtung) Phase 3 – ab Mai/Juni □ Allgemeinheit (Impf-Voranmeldung ab 1. Februar) Bezahlte Anzeige Alle Informationen unter www.tirolimpft.at Impfhotline 0800 80 80 30
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