Landschaft 2020 Erläuterungen und Programm Synthese zum Leitbild des BUWAL für Natur und Landschaft - BAFU

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Landschaft 2020 Erläuterungen und Programm Synthese zum Leitbild des BUWAL für Natur und Landschaft - BAFU
Landschaft 2020
                                                                     Erläuterungen und Programm
                                                                     Synthese zum Leitbild des BUWAL für Natur und Landschaft

Im Rahmen des Projektes «Landschaft 2020» sind ausserdem
entstanden:
BUNDESAMT FÜR UMWELT, WALD UND LANDSCHAFT 2003:
Landschaft 2020 – Leitbild. Bern.
STREMLOW, M.; ISELIN, G.; KIENAST, F.; KLÄY, P.; MAIBACH, M. 2003:
Landschaft 2020 – Analysen und Trends.
Grundlagen zum Leitbild des BUWAL für Natur und Landschaft.
BUWAL Schriftenreihe Umwelt 352. Bern.
Landschaft 2020 Erläuterungen und Programm Synthese zum Leitbild des BUWAL für Natur und Landschaft - BAFU
Impressum

Herausgeber
Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL),
CH-3003 Bern, www.umwelt-schweiz.ch
Das BUWAL ist ein Amt des Eidg. Departements für Umwelt,
Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK)
Projektteam BUWAL
Gilbert Thélin (Projektleiter), Pia Kläy, Meinrad Küttel,
Benoît Magnin, Heinz Pfister, Andreas Stalder,
Matthias Stremlow
Expertenbeirat
Jocelyn Bottinelli, Bundesamt für Kultur BAK;
Paul Imbeck, Kantonsbeauftragter Natur und
Landschaft KBNL (Kt. BL);
Philippe Jacot-Descombes, Kantonsbeauftragter
Natur und Landschaft KBNL (Kt. NE);
Felix Kienast, Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald,
Schnee und Landschaft WSL;
Raimund Rodewald, Stiftung Landschaftsschutz Schweiz SL;
Otto Sieber, Pro Natura;
Willi Zimmermann, Eidg. Natur- und Heimatschutzkommission ENHK
Redaktion
Matthias Stremlow und Heinz Pfister
Grafik
Hanspeter Hauser, AVD, Bern
Zitierung
BUNDESAMT FÜR UMWELT, WALD UND LANDSCHAFT 2003:
Landschaft 2020 – Erläuterungen und Programm.
Synthese zum Leitbild des BUWAL für Natur und Landschaft. Bern.
Bezug
BUWAL, Dokumentation, CH-3003 Bern
Fax +41(0)31 324 02 16, E-Mail docu@buwal.admin.ch
Internet: www.buwalshop.ch
Bestellnummer DIV-8408-D
Preis CHF 25.– (inkl. MWSt.)
Diese Publikation ist auch in französischer Sprache erhältlich.
© BUWAL, Bern, 2003
Internet
www.umwelt-schweiz.ch > fachgebiete > Landschaft > Landschaft 2020

11.03 1000 104330
Landschaft 2020 Erläuterungen und Programm Synthese zum Leitbild des BUWAL für Natur und Landschaft - BAFU
Landschaft 2020 –
Erläuterungen und Programm
Synthese zum Leitbild des BUWAL für Natur und Landschaft
Landschaft 2020 Erläuterungen und Programm Synthese zum Leitbild des BUWAL für Natur und Landschaft - BAFU
2   Vorwort                                                                            3

    Vorwort

    Attraktive und schöne Landschaften und eine intakte Natur sind Vorausset-
    zungen für eine gute Lebensqualität und für einen langfristigen Wohlstand.
    Einwohnerinnen und Einwohner wie auch Gäste der Schweiz wünschen sich
    einen gesunden Lebensraum, frische Luft und Ruhe sowie charakteristische
    Landschaften, in denen es ihnen wohl ist und wo sie sich zuhause fühlen.

    Die Globalisierung, die Liberalisierung und die weitere Technisierung be-
    einflussen die zukünftige Landschaftsentwicklung wesentlich. Auch die
    Wahrnehmung der biologischen und landschaftlichen Vielfalt verändern sich
    auf Grund des steten kulturellen Wandels unserer Gesellschaft. Es ist eine
    vordringliche Aufgabe, die natürlichen Lebensgrundlagen unter diesen sich
    verändernden Bedingungen auch für künftige Generationen zu erhalten, damit
    diese ihre Ansprüche an die Landschaft ebenfalls befriedigen können.

    Vielfältige, lebendige Landschaften zu erhalten und angemessen weiter zu
    entwickeln, bedingt, dass wir uns alle mit den landschaftlichen Qualitäten
    und Veränderungen auseinander setzen. Wie sieht die Landschaft aus, in der
    wir gerne leben? Wie können wir die biologische Vielfalt erhalten? Wie kann
    die Entwicklung gemeinsam gestaltet werden, dass unsere biologischen und
    landschaftlichen Lebens- und Wirtschaftsgrundlagen auch kommenden Gene-
    rationen in ausreichendem Mass und hoher Qualität zur Verfügung stehen?

    «Landschaft 2020 – Erläuterungen und Programm» ist ein Strategiepapier des
    BUWAL und skizziert eine Landschaftsvision für das Jahr 2020. Die Fachstelle
    des Bundes für Natur und Landschaft zeigt auf, welchen Beitrag sie mit einer
    aktiven Natur- und Landschaftspolitik zur nachhaltigen Entwicklung leisten will.
    Mit dem vorliegenden Programm trägt das BUWAL zu einer Schweiz bei, die
    auch für künftige Generationen lebenswert bleibt.

                               Philippe Roch
                               Direktor
Landschaft 2020 Erläuterungen und Programm Synthese zum Leitbild des BUWAL für Natur und Landschaft - BAFU
4                                                                                 Inhalt                                                                              5

    Inhalt

    Vorwort                                                                   3   5.4    Aktionsfeld 4: Arten und Lebensräume                                    55
    Inhaltsverzeichnis                                                        4   5.4.1 Zeugen der Erdgeschichte (Geotope)                                       56
    1 Einleitung                                                              7   5.4.2 Organisation und Prioritätensetzung im Artenschutz                       57
    1.1    Ausgangslage                                                       7   5.4.3 Biotopschutz                                                             58
    1.2    Ziel und Zweck                                                     8   5.4.4 Wertvolle Landschaften                                                   59
    1.3    Stellenwert                                                        9   5.4.5 Naturnahe Lebensräume in Siedlungsgebieten                               60
    1.4    Verhältnis von «Landschaft 2020» zum Landschaftskonzept Schweiz   10   5.4.6 Nationales ökologisches Netzwerk (REN)                                   61
    2 Landschaft im Spannungsverhältnis von Mensch und Natur                 11   5.4.7 Durchlässigkeit von Verkehrsinfrastrukturen                              62
    3 Ausgewählte landschaftsrelevante Trends                                13   5.5    Aktionsfeld 5: Der Mensch in der Landschaft: Wahrnehmung und Erlebnis   65
    3.1    Siedlungstätigkeit                                                15   5.5.1 Wahrnehmung und Erlebnis von Natur und Landschaft                        66
    3.2    Landwirtschaft                                                    16   5.5.2 Landschaftsgestaltung und Projekte in der Landschaft                     67
    3.3    Wald und Forstwirtschaft                                          18   5.5.3 Gebaute Elemente der Kulturlandschaft                                    68
    3.4    Wasserwirtschaft und Hochwasserschutz                             19   5.5.4 Lebensqualität in der Wohnumgebung                                       69
    3.5    Verkehr                                                           20   5.6    Aktionsfeld 6: Partizipation                                            71
    3.6    Erholung und Tourismus                                            21   5.6.1 Sensibilisierung und Information der Bevölkerung                         72
    3.7    Landschaftsrelevante Trends im Überblick                          22   5.6.2 Partizipative Planungsinstrumente und Kooperationen                      73
    4 Landschaft und nachhaltige Entwicklung                                 24   5.7    Aktionsfeld 7: Wirtschaftliche Instrumente und Ressourcenverbrauch      75
    4.1    Zielsetzung «nachhaltige Entwicklung»                             25   5.7.1 Öffentliche Gelder                                                       76
    4.2    Landschaft und nachhaltiges gesellschaftliches Handeln            26   5.7.2 Institutionelle Regime für die Nutzung der natürlichen Ressourcen        78
    4.3    Vision Landschaft 2020                                            28   5.7.3 Handelbare Zertifikate und Kontingente                                   79
    5 Programm                                                               30   5.7.4 Labels im Bereich Natur und Landschaft                                   80
    5.1    Aktionsfeld 1: Landschaft und Landnutzung                         33   5.7.5 Rohstoffe und Energien                                                   81
    5.1.1 Landschaftsmanagement für Flur und Wald                            34   5.7.6 Nachhaltige Ressourcennutzung und internationale Verantwortung           82
    5.1.2 Naturnaher Waldbau und Waldreservate                               36   5.8    Aktionsfeld 8: Früherkennung und Forschung                              85
    5.1.3 Landschaftsmanagement in der Land- und Alpwirtschaft               38   5.8.1 Früherkennung, Monitoring und Erfolgskontrolle                           86
    5.1.4 Ökologischer Ausgleich in der Landwirtschaft                       40   5.8.2 Angewandte Forschung im Bereich Natur und Landschaft                     87
    5.2    Aktionsfeld 2: Landschaft und Raumordnungspolitik                 43   5.8.3 Bildung                                                                  88
    5.2.1 Verstärkte Zusammenarbeit in der Raumordnungspolitik               44   6 Bibliographie                                                                89
    5.2.2 Landschaftsaspekte und Agglomerationen                             46   7 Anhang                                                                       92
    5.2.3 Konzept für Landschaft, Sport und Tourismus                        47   7.1    Verknüpfung LKS und «Landschaft 2020»                                   92
    5.3    Aktionsfeld 3: Landschaft und Gewässer                            49   7.2    Übersicht Kriterien und Indikatoren Nachhaltigkeit und Landschaft       93
    5.3.1 Raum für Fliessgewässer                                            50   7.3    Bildnachweis                                                            95
    5.3.2 Gewässerregime                                                     52   7.4    Abbildungsverzeichnis                                                   96
    5.3.3 Gewässer als Elemente der Kulturlandschaft                         53
Landschaft 2020 Erläuterungen und Programm Synthese zum Leitbild des BUWAL für Natur und Landschaft - BAFU
6   1 Einleitung                                                                                                       7

    1 Einleitung

    1.1 Ausgangslage

    Der menschliche Einfluss auf die Landschaftsentwicklung hat in den letzten
    Jahrzehnten stark zugenommen. Die dichte Besiedlung und Nutzung des
    Landes bewirken eine Überlagerung mehrerer, oft gegenläufiger Ansprüche
    auf den gleichen Flächen. Dadurch gehen weiterhin Natur- und Kulturwerte
    in der Landschaft verloren (ARE/BUWAL 2001). Diese Entwicklung wird noch
    verstärkt, da in zahlreichen Bereichen Normen und Verhaltensweisen bestehen,
    die sich auf Natur und Landschaft nachteilig auswirken.

    Bei politischen Willensbildungs- und Entscheidungsprozessen werden trotz
    gleichrangiger Rechtsgrundlagen Natur- und Landschaftsaspekte oft zu spät
    einbezogen und ungenügend gewichtet.

    Die Überprüfung des ökologischen Zustandes lässt einen
    nach wie vor bestehenden Druck und zunehmende Defizite
    der biologischen und landschaftlichen Vielfalt erkennen. Zu
    diesen Ergebnissen kommen spezifische Erfolgskontrollen,
    erste Auswertungen von Monitoringprogrammen und die
    Evaluation durch die OECD (1999).

    Neue Leitbilder und Strategien raumwirksamer Politikbereiche
    wie Landwirtschaft und Verkehr werden zunehmend inter-
    disziplinär aufgebaut. Das BUWAL als Bundesfachstelle Natur
    und Landschaft leistet mit «Landschaft 2020 – Erläuterungen
    und Programm» einen konkreten Beitrag aus seiner Sektoral-
    politik.

    Der vorliegende Bericht wurde zusammen mit Experten
    erarbeitet. In den ersten vier Kapiteln wird die Landschafts-
    entwicklung bis ins Jahr 2020 skizziert und Qualitätsziele aus
    Sicht der Fachstelle Natur und Landschaft des Bundes formu-
    liert. Im Programm (Kap. 5) wird dargelegt, wie diese Ziele
    mit den Möglichkeiten und Instrumenten des BUWAL erreicht
    oder unterstützt werden sollen.

                                                                                   Welche Landschaften wünschen sich
                                                                                      Bewohnerinnen und Bewohner?
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8                                                                                                                                            1 Einleitung                                                                                                                         9

                                                           1.2 Ziel und Zweck                                                                Das Strategiepapier ist Teil eines hierarchisch strukturierten   Europäische Landschaftskonvention
                                                                                                                                             Zielsystems des Natur- und Landschaftsschutzes auf Bundes-       Artikel 1 – Begriffsbestimmungen
                                                           Der Bundesrat strebt eine nachhaltige Entwicklung der Schweiz und eine ef-        ebene. Es leitet sich von den gesetzlichen Vorgaben, den 16      Im Sinne dieses Übereinkommens bedeutet «Landschaft»:
                                                           fiziente, leistungsfähige Bundespolitik für Natur und Landschaft an. Mit dem      allgemeinen Zielen des Landschaftskonzeptes Schweiz LKS          ein Gebiet, wie es vom Menschen wahrgenommen
                                                           Landschaftskonzept Schweiz LKS sind im Dezember 1997 die Zielsetzungen            und der Forderung nach einer nachhaltigen Entwicklung            wird, dessen Charakter das Ergebnis der Wirkung und
                                                           «Natur und Landschaft» vom Bundesrat verabschiedet worden.                        ab (Art. 73 Bundesverfassung). Die bisherigen Strategien         Wechselwirkung von natürlichen und/oder menschlichen
                                                                                                                                             des Natur- und Landschaftsschutzes werden ergänzt. Das           Faktoren ist.
                                                                            Grundlage dieser Zielsetzung ist der Landschaftsbegriff des      Programm operationalisiert die LKS-Ziele für die Entwicklung
                                                                            Europarates (2000) sowie des Landschaftskonzeptes Schweiz        einer aktiven Bundespolitik für Natur und Landschaft. Die
                                                                            (BUWAL ET AL. 1998). «Landschaft 2020 – Erläuterungen und        neu zu verfolgenden Strategien finden in Qualitätszielen und
                                                                            Programm» basiert zudem auf den Grundsätzen der Nachhal-         Programm (Kap. 4 und 5) ihren Ausdruck. Diese N+L-Politik
                                                                            tigen Entwicklung des Departementes für Umwelt, Verkehr,         basiert auf einem umfassenden Landschaftsverständnis, das
                                                                            Energie und Kommunikation (UVEK 2001). Dabei werden              neben den landschaftsökologischen Themen ebenso kul-
                                                                            die allgemeinen Ziele einer nachhaltigen Entwicklung für         turelle Aspekte wie auch die Bedürfnisse der Bevölkerung
                                                                            die Landschaft konkretisiert, wobei naturwissenschaftliche,      beispielsweise nach Erholung und Heimat (Kap. 2) berück-
                                                                            kulturelle, soziale und wirtschaftliche Zugänge berücksichtigt   sichtigt.
                                                                            werden.
                                                                                                                                             Qualitätsziele und Programm ermöglichen eine nachvoll-
                                                                            Landschaft ist nicht nur eine Fülle räumlicher Einzelelemente    ziehbare und kohärente Positionierung der Bundesfachstelle
                                                                            und Prozesse, sondern auch Ergebnis unserer Gefühle und          für Natur und Landschaft. Sie dienen zudem als Entschei-
                                                                            Werthaltungen.                                                   dungshilfe und Bezugspunkte bei der Beurteilung von land-
    Landschaft ist nicht nur eine Fülle                                                                                                      schaftswirksamen Entwicklungen, Projekten und Nutzungen.
    räumlicher Einzelelemente und Prozesse,                                 Der Mensch ist sowohl Teil des Ökosystems als auch Kultur-
    sondern auch Ergebnis unserer Gefühle                  wesen. In Ergänzung des Arten- und Biotopschutzes sowie der Raumplanung           Die nachhaltige Entwicklung wird immer häufiger auch als
    und Werthaltungen
                                                           konzentriert sich der Landschaftsschutz deshalb auf die gesellschaftliche         gesellschaftlicher Lern- und Gestaltungsprozess verstanden.
                                                           Verantwortung für vielfältige und ökologisch wertvolle Lebensräume für den        In diesem Zusammenhang ist es wichtig, Leitvorstellungen
                                                           Menschen – in Respekt vor dem Gewachsenen und vor der Schöpfung (vgl.             offen zu legen und in Bezug zu den Interessen unterschied-
                                                           Präambel der Bundesverfassung). Ziel ist es, den Lebensraum heute und in          licher gesellschaftlicher Gruppen zu setzen. Nur so können
                                                                            Zukunft so zu erhalten, dass sich der Mensch und 45'000          die wirtschaftliche, soziale und ökologische Dimension der
                                                                            Tier- und Pflanzenarten wohl fühlen und angemessen ent-          Nachhaltigkeit umfassend berücksichtigt werden – unter
                                                                            falten können.                                                   Einbezug der Beteiligten aus Politik, Wirtschaft, Kultur und
                                                                                                                                                                                                                               Der Natur- und Landschaftsschutz gestaltet aktiv
                                                                                                                                             Wissenschaft (Kap. 4).                                                              die Zukunft, ohne das «Woher» zu vergessen
                                                                            In «Landschaft 2020 – Erläuterungen und Programm» legt das
                                                                            BUWAL dar,
                                                                              - wie aus seiner Sicht die Landschaftsentwicklung der näch-
                                                                                sten Jahre mit den Zielen einer nachhaltigen Entwicklung
                                                                                                                                             1.3 Stellenwert
                                                                                in der Schweiz verknüpft werden kann (Kap. 1-4);
                                                                                                                                             Der vorliegende Bericht ist Erläuterung und Programm für das Leitbild «Land-
                                                                             - mit welchen Instrumenten und Massnahmen diese Ziele           schaft 2020» (BUWAL 2003a). Er ist unter der Federführung der Abteilungen
                                                                               prioritär erreicht werden sollen (Programm, Kap. 5).          Natur und Landschaft des BUWAL entstanden. Die Aspekte Wald und Gewäs-
                                                                            Gleichzeitig dient der vorliegende Bericht dazu, Betroffene      ser wurden amtsintern zusammen mit den entsprechenden Fachabteilungen
                                                                            und Interessierte zu informieren sowie Spielräume für positive   erarbeitet. Spezielle Sachfragen insbesondere des städtischen und stadtnahen
    Landschaft ist Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen              Entwicklungen in Natur und Landschaft zu nutzen.                 Raums wurden mit dem Bundesamt für Raumentwicklung ARE koordiniert. In
Landschaft 2020 Erläuterungen und Programm Synthese zum Leitbild des BUWAL für Natur und Landschaft - BAFU
10                                                                                                                                                                        2 Landschaft im Spannungsverhältnis von Mensch und Natur                                                                                 11

                                                                                                                                                                          2 Landschaft im Spannungsverhältnis
                                                                                                                                                                            von Mensch und Natur

                                                                                      der Projektbegleitung waren Experten aus Verwaltung, Forschung und Umwelt-          Landschaft ist in einem doppelten Sinn Kulturprodukt. Sie ist einerseits       Landschaft ist in der Wechselwirkung von
                                                                                      verbänden beteiligt:   - Bundesstellen: BAK; ENHK                                   Ergebnis menschlicher Gestaltung, entstanden im Zusammenwirken von             Mensch und Natur...
                                                                                                             - kantonale Fachstellen: KBNL                                natürlichen Prozessen und menschlicher Nutzung. Andererseits ist Land-              ...Lebensraum
                                                                                                             - Forschung: ETH Zürich; WSL                                 schaft in einer ästhetischen Sichtweise das Ergebnis von Wahrnehmung.               ...Naturraum
                                                                                                             - NGO: Pro Natura; SL                                        Es gibt keine Landschaft ohne Betrachtende. Dabei prägen sowohl die                 ...Kulturraum
                                                                                                                                                                          menschlichen Stimmungen als auch die kulturellen Werturteile die Art                ...Wirtschaftsraum
                                                                                      In Kapitel 4 wird eine Landschaftsvision skizziert, die sich an den Zielsetzungen                                                                                       ...Erlebnisraum
                                                                                                                                                                          und Weise, wie wir Landschaften erleben und als innere Bilder speichern.
                                                                                      einer nachhaltigen Entwicklung in der Schweiz orientiert. Strategien zu ihrer                                                                                           ...Produkt unserer Wahrnehmung
                                                                                                                                                                          Auf Grund dieser engen Wechselwirkung von Mensch und Natur umfasst
                                                                                      Umsetzung sind in Kapitel 5 ausgeführt. Damit wird die Umsetzung des Land-                                                                                                 und Bewertung
                                                                                                                                                                          das Engagement für wohltuende, lebendige Landschaften sowohl das                    ...Identifikationsraum
                                                                                      schaftskonzeptes Schweiz (LKS), insbesondere des Politikbereichs 7 «Natur-,
                                                                                                                                                                          körperliche als auch das geistige Wohlbefinden.                                     ...Zeugin der Erdgeschichte
                                                                                      Landschafts- und Heimatschutz» (vgl. Kap. 1.4), konkretisiert und gefördert.
                                                                                                                                                                                                                                                              ...Gemeineigentum
                                                                                                                                                                          In unserer Landschaftswahrnehmung und -bewertung reagieren wir nicht
                                                                                      Das vorliegende Strategiepapier dient dem BUWAL als fachliche Grundlage für                                                                                             ...International
                                                                                                                                                                          nur als Individuen, sondern sind von unserer Zeit und Kultur geprägt. So
                                                                                      seine Entscheidfindungen und für seine Zusammenarbeit mit den raumwirksa-                                                                                                                      (BUWAL 1998: 8ff.)
                                                                                                                                                                          unterscheiden sich beispielsweise in der Kunst die romantischen Land-
                                                                                      men Sektoralpolitiken.
                                                                                                                                                                          schaftsbilder deutlich von den Gemälden der Impressionisten oder von
                                                                                      Die Orientierung an den Qualitätszielen und die Umsetzung des Programms             der zeitgenössischen «land art» und Videokunst (BUWAL 2001). Diese kulturel-
                                                                                      erfolgen durch das BUWAL. Dabei sollen die mit dem Landschaftskonzept               le Verankerung zeigt sich auch im Begriff «Landschaft» selber: «Landschaft»,
                                                                                      Schweiz geknüpften Partnerschaften mit allen an der Landschaft Interessierten       «paysage» oder «landscape» bedeuten nicht das selbe (ROHNER/STUBER/HAUSER-
                                                                                      fortgeführt und vertieft werden.                                                    STROZZI 2000).

                                                                                                                                                                          Landschaften, die unsere verstandes- und gefühlsmässigen sowie sozialen
                                                                                                                                                                          Bedürfnissen erfüllen, zeichnen sich durch Wiedererkennbarkeit und durch Ge-
                                                                                      1.4 Verhältnis des Konzeptes «Landschaft 2020»
                                                                                                                                                                          staltungsfreiräume aus. Sie entsprechen unseren gegensätzlichen Wünschen
                                                                                          zum Landschaftskonzept Schweiz
                                                                                                                                                                           -   nach Vertrautheit, Beständigkeit und Sicherheit;
                                                                                                        Mit dem Landschaftskonzept Schweiz (LKS) hat der Bundes-           -   nach Veränderung, also nach Freiräumen für unsere Neu-
                                                                                                        rat im Dezember 1997 die Ziele der Bundespolitik «Natur und            gier und unseren Gestaltungswillen.
                        �������

                                                            ����

                                                                                                        Landschaft» für die direkt auf die Landschaft einwirkenden        Das Landschaftserlebnis geht aber über das reine Naturerleb-
                                ��������

                                                           ����
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                                                                                                        Politikbereiche festgelegt.
                                    �� ��

                                                                                                                                                                          nis hinaus. Zu einer Umgebung, in der wir uns wohl fühlen,
                                                       ���
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                       ���                                            ���
                                           ��� ��

                             ����
                                                                  ���                                   Gleichzeitig wurden im LKS Massnahmen zur Umsetzung               gehören gute zwischenmenschliche Beziehungen und eine
                                              ��

                                                                                ��
                                            �����                         �����
                                             ���                  ����                                                                                                    sozial anregende Umwelt. Landschaft wird damit zu einem
                    ������������
                    ��� ��������            �����                                                       dieser behördenverbindlichen Ziele formuliert. Die zuständi-
                                            ������            ���                                                                                                         Raum, in dem wir physische und soziale Grundbedürfnisse
                                  ���
                                      �                             ���
                                                                        ���                             gen Bundesstellen sind aufgefordert, die vorgesehenen Mass-
                             � ��� ��                        ��             ����
                           �
                          � �    �                              ��               ��
                                                                                                        nahmen im Rahmen ihrer Prioritätensetzung sowie ihrer             erfüllen.
                        �� ���
                                          �����

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                                                                      �
                                                    ����

                                                                                                        finanziellen und personellen Möglichkeiten zu realisieren.
                                      ����

                                                                                                                                                                          Natur- und Landschaftserfahrungen sind deshalb immer auch
                                                                                                        Die in den Kompetenzbereich des BUWAL fallenden LKS-Mass-         Kulturerfahrungen. Es wandelt sich nicht nur die Umgebung
                                                                                                        nahmen von Kapitel 7 «Natur-, Landschafts- und Heimat-            auf Grund natürlicher Prozesse und menschlicher Gestal-
     Das Landschaftskonzept Schweiz:                                                                    schutz» werden zum Teil direkt umgesetzt. Zu einem anderen        tung, sondern auch unsere Wahrnehmung und Bewertung
     partnerschaftlicher Dialog zwischen den
     raumprägenden Politikbereichen des Bundes                                        Teil müssen aber vorgängig die zugehörigen langfristigen Leitvorstellungen ent-     von Landschaften selbst. Ein zukunftsgerichteter Natur- und
                                                                                      wickelt oder die Massnahmen konkretisiert werden. Entsprechend dienen die           Landschaftsschutz fragt deshalb nach den Veränderungen in
                                                                                                                                                                                                                                                                          Landschaft ist mehr als ihre einzelnen
                                                                                      Ergebnisse des Projektes «Landschaft 2020» der Umsetzung des LKS-Zieles so-         der Landschaft sowie in der menschlichen Wahrnehmung
                                                                                                                                                                                                                                                                objektiven Gegenstände. Landschaft erschliesst
                                                                                      wie der Konkretisierung und Realisierung seiner Massnahmen (vgl. Kap. 7.1).         und Bewertung. Damit erhalten die Ansprüche an die Land-                                     sich erst durch unsere innere Beteiligung
Landschaft 2020 Erläuterungen und Programm Synthese zum Leitbild des BUWAL für Natur und Landschaft - BAFU
12                                                                                                                       3 Ausgewählte landschaftsrelevante Trends                                                                                13

                                                                                                                         3 Ausgewählte landschaftsrelevante Trends

                                                          schaft einen hohen Stellenwert (vgl. MEIER/BUCHECKER 2001).    Tiefgreifende ökonomische, gesellschaftliche und kulturelle Veränderungen
                                                          Die Ausführungen zur Wechselwirkung von Natur und              haben die Schweizer Landschaften in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts
                                                          Mensch im Begriff der Landschaft verdeutlichen, dass Land-     grundlegender geprägt als je zuvor. Motoren dieser Veränderungen waren das
                                                          schaften öffentliche Güter sind. Entsprechend werden mit       Bevölkerungswachstum und das ausgeprägte wirtschaftliche Wachstum, das
                                                          Landschaften öffentliche Interessen verbunden. Wohltuende      mit dem materiellen Wohlstand auch einen neuen Umgang mit der Landschaft
                                                          Lebens- und Erholungsräume oder die Wiedererkennbarkeit        gebracht hat. Siedlungstätigkeit, Land- und Waldwirtschaft, Wasserwirtschaft
                                                          von Landschaften auch über grössere Zeitabschnitte können      und Hochwasserschutz sowie Verkehr, Erholung und Tourismus haben Natur
                                                          solche öffentlichen Interessen sein.                           und Landschaft unter Druck gesetzt (ARE/BUWAL 2001; STREMLOW ET AL. 2003).
                                                                                                                         Der kaum je Aufsehen erregende Verlust an Vielfalt bezieht sich sowohl auf die
                                                          Schliesslich kommt der Landschaft unabhängig von ihrer Be-
                                                                                                                         Landschaftsveränderung durch technische Eingriffe, wie auch auf die Intensität
                                                          deutung für den Menschen ein Selbstwert zu. Dieser ergibt
                                                                                                                         der Nutzungen und die Qualität der Lebensräume.
                                                          sich nicht zuletzt auf Grund der Jahrmillionen dauernden
                                                          natürlichen Entwicklung der Erde. Den Selbstwert der Land-     Weite Teile des Landes waren noch vor wenigen Jahrzehnten
                                                          schaft einordnen und bemessen zu wollen, führt zu Fragen       kleinräumig und vielfältig strukturiert. Die Erschliessung, Be-
                                                          unserer Ethik und unseres moralisch begründeten Verhaltens.    siedlung und Bewirtschaftung war den Geländeverhältnissen
                                                          Die sich ergebenden Antworten mahnen uns zu Bescheiden-        angepasst. Innerhalb von nur zwei Generationen haben sich
                                                          heit und Respekt.                                              die technischen Möglichkeiten vervielfacht und damit auch
                                                                                                                         die Möglichkeiten der Gestaltung und Nutzung der Land-
                                                          Auf Grund der engen Wechselwirkung zwischen Mensch
                                                                                                                         schaft (Abb. 1). Ortsbilder und geschichtliche Stätten kamen
                                                          und Landschaft wird im Projekt «Landschaft 2020» folgen-
                                                                                                                         unter Druck. Neue Siedlungen und Infrastrukturen dehnten
                                                          den Aspekten erhöhte Beachtung geschenkt:
     In unserer Wahrnehmung gliedern wir die Umgebung                                                                    sich aus und verdrängten alte Bauten und Strukturen. Auch
     in Bedeutungs- und Sinneinheiten, die wir gefühls-    -   dem Landschafts- und Wahrnehmungswandel;                  ausserhalb des Siedlungsgebietes wurde die Landschaft den
     und verstandesmässig zu erfassen vermögen             -   dem landschaftlichen Erleben;                             neuen Gegebenheiten und Bedürfnissen angepasst. Vieler-
                                                           -   der räumlichen Identifikation;                            orts wurde sie ausgeräumt und geometrisiert. Dadurch
                                                           -   den Bedürfnissen an Landschaften;                         werden sich die einzelnen Regionen ähnlicher. Sie verlieren
                                                           -   der Partizipation bei landschaftswirksamen Entscheiden.   gleichzeitig Teile ihrer Charakteristik und landschaftlichen
                                                                                                                         Identität.
                                                                                                                         Der landschaftliche Verlust an Natur- und Kulturwerten ist
                                                                                                                         trotz verbesserter gesetzlicher Grundlagen (z.B. NHG, GschG,
                                                                                                                         WaG, RPG) und gemeinsamer Anstrengungen im Vollzug
                                                                                                                         nicht abgeschlossen. Die Landschaft ist weiterhin unter
                                                                                                                         Druck, wie die neuesten Daten der Landschaftsbeobachtung
                                                                                                                         eindrücklich belegen (ARE/BUWAL 2001). Und welche Resul-
                                                                                                                         tate werden zukünftige Beobachtungen liefern?
                                                                                                                                                                                                            Landschaftswandel zwischen 1971 und
                                                                                                                         Wer in die Landschaftsentwicklung steuernd eingreifen will,                                1993 in Münchenbuchsee (BE)
                                                                                                                         muss die landschaftsrelevanten Trends kennen. Diese wurden im Rahmen des
                                                                                                                         Projektes «Landschaft 2020» analysiert (MAIBACH/GEHRIG 2001a; STREMLOW ET AL.
                                                                                                                         2003).
                                                                                                                         Die wichtigsten Trends der kommenden Jahre sind die Globalisierung und die
                                                                                                                         Liberalisierung der traditionellen Infrastrukturbereiche. Mit dieser Entwicklung
Landschaft 2020 Erläuterungen und Programm Synthese zum Leitbild des BUWAL für Natur und Landschaft - BAFU
14                                                                                                                              3 Ausgewählte landschaftsrelevante Trends                                                                                               15

                                               ist die Gefahr verbunden, dass den öffentlichen Interessen an der Landschaft     3.1 Siedlungstätigkeit
                                               ungenügend Rechnung getragen wird. Diese Gefahr besteht insbesondere
                                               dort, wo die Umsetzung mit einer Interessenabwägung oder der Interpretation      Die Siedlungstätigkeit hat in den letzten 50 Jahren wie kaum
                                               unbestimmter Rechtsbegriffe verbunden ist.                                       ein anderer Faktor die Landschaft verändert. Angesichts der
                                               Die heute vorhandenen Leitbilder der raumrelevanten Politikbereiche haben        enormen Bautätigkeit in den 1960er und 1970er Jahren
                                               diese Herausforderung grundsätzlich erkannt. Ob es aber gelingt, die in den      wurden raumplanerische Massnahmen ergriffen, die heute
                                               Leitbildern formulierten Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, ist vor allem eine   lenkende Wirkung zeigen.
                                               Frage der Gewichtung zwischen Entwicklungs- und Schutzinteressen.                Bis 2020 werden durch Ausdehnung der Siedlungen wei-
                                               Die Trends in den wichtigen landschaftsprägenden Nutzungen werden in den         terhin unbebaute Flächen verbaut werden (Abb. 2). Die
                                               folgenden Kapiteln skizziert. Zeitlicher Horizont ist das Jahr 2020.             Zuwachsraten bleiben insgesamt konstant (Durchschnitt der
                                                                                                                                letzten Jahre 2'100 ha/Jahr). In gewissen Landschaftstypen
                                                                                                                                nehmen sie ab.                                                                                Abb. 2: Entwicklung der Siedlungsfläche
                                                                                                                                                                                                                                    (Quelle: BRP/BUWAL 1991, 1994;
                                                                                                                                                                                                                                                  ARE/BUWAL 2001)
                                                                                                                                Neue Einzonungen werden bei unverändertem Standortwettbewerb unter den
                                                                                                                                Gemeinden unumgänglich sein. Rund 40 Prozent der Bauzonen werden weiter-
                                                                                                                                hin Landwirtschaftsland bester Bonität betreffen.

                                                                                                                                Insgesamt wird der Siedlungsdruck aber etwas gedämpft. Diese Annahme liegt
                                                                                                                                in einer zunehmenden Attraktivität von Urbanität und zentralen Wohnlagen,
                                                                                                                                der Umnutzung von Industriearealen und dem verdichteten Bauen begründet.

                                                                                                                                Bereits heute wohnen rund 70 Prozent der Schweizer Bevölkerung in städ-
                                               A: Zusammenhängende Siedlung                                                     tischen Gebieten. Die grossen Wachstumspotenziale für Arbeitsplätze im
                                               B: Reich gegliedertes Kulturland                                                 Dienstleistungs- und «high-tech»-Sektor finden sich nach wie vor in den Gross-
                                               C: Wald                                                                          städten und Agglomerationen. An Bedeutung gewinnen aber Mittelzentren
                                                                                                                                mit vergleichsweise tiefen Bodenpreisen und weiteren attraktiven Standortfak-
                                                                                                                                toren. Die Bildung von Grossregionen als Zusammenschluss von Kleinregionen
                                                                                                                                wird den Landschaftsdruck in heute eher peripheren Lagen verstärken.

                                                                                                                                In Zukunft werden Fragen der Wohnlichkeit unserer Sied-
                                                                                                                                lungen an Bedeutung gewinnen. Damit verbunden ist ein
                                                                                                                                vermehrtes Bewusstsein für Qualität und sinnliche Erfahrbar-
                                                                                                                                keit des städtischen Lebensraums sowie für den respektvollen
                                                                                                                                Umgang mit dem gebauten kulturellen Erbe. Die Bedürfnisse
                                                                                                                                nach sauberer Luft, Ruhe und Naturerlebnissen in unserer
     Abb. 1: Typische Landschaftsentwicklung
     im Schweizer Mittelland zwischen 1950                                                                                      Wohnumgebung werden weiterhin steigen. Ein vermehrtes
     und 2000 (© F. Kienast, WSL)                                                                                               landschaftsästhetisches Bewusstsein beim Bau grosser und
                                                                                                                                mittlerer Bauten und Anlagen wird sich gesamthaft positiv
                                                                                                                                auf das Landschaftsbild auswirken.

                                                                                                                                                                                                         Ökologische Vernetzung in der Siedlung gewinnt an Bedeutung
16                                                                                                                         3 Ausgewählte landschaftsrelevante Trends                                                                                                        17

                                         3.2 Landwirtschaft                                                                zu verstärken sein. Schliesslich hängt die Zunahme des Bioanbaus nicht zuletzt
                                                                                                                           vom Konsumverhalten der Bevölkerung und nicht nur von der Agrarpolitik ab.
                                         Der Strukturwandel in der Landwirtschaft wird sich fortsetzen. Den grössten       Die bodenunabhängige Produktion (Hors-Sol-Produktion, Mastviehhaltung) ist
                                         Druck für Restrukturierungen verspüren vermutlich die Betriebe der Übergangs-     seit der entsprechenden Lockerung des Raumplanungsgesetzes (1998) unter
                                         zone und der Bergzonen. Der generelle Trend zur Tertiarisierung der Schweizer     bestimmten Voraussetzungen auf jedem Landwirtschaftsbetrieb möglich. Sie
                                         Wirtschaft wird zusammen mit dem Preisdruck zu einer vermehrten Bewirt-           kann aber vermutlich nur auf gut erschlossenen Flächen nahe den Verbraucher-
                                         schaftungsaufgabe in Grenzertragslagen führen. Andererseits nimmt der Anteil      zentren rentabel betrieben werden.
                                         des Ernteertrags am landwirtschaftlichen Einkommen mit sinkenden Preisen          Der Einsatz von Kunstdüngern und Pflanzenschutzmitteln
                                         weiter ab.                                                                        wird weiterhin rückläufig sein oder zumindest stagnieren.
                                                          Über die Nutzung einer bestimmten Fläche entscheiden im-         Bleiben werden aber weiterhin die regionalen Hofdüngerüber-
                                                          mer mehr die flächengebundenen Direktzahlungen oder die          schüsse, die mit den hohen Tierbeständen in Zusammenhang
                                                          betriebsökonomische Situation anstelle des Ertragspotenzi-       stehen und grosse Probleme für die Gewässer, aber auch
                                                          als. Nutzungsaufgaben in Grenzertragslagen erfolgen damit        für die Artenvielfalt insbesondere in sensiblen Ökosystemen
                                                          in erster Linie wegen des Strukturwandels, indem schlicht die    darstellen. Vor allem die spezifische Förderung der Extensi-
                                                          Arbeitskräfte für die Bewirtschaftung abgelegener Flächen        vierung im Getreide- und Rapsanbau, die Qualitätssteigerung
                                                          fehlen bzw. weil sich der Arbeitseinsatz wirtschaftlich nicht    der ökologischen Ausgleichsflächen sowie der Biolandbau
                                                          mehr lohnt. Dadurch werden die landwirtschaftlichen Nutz-        bieten Chancen für die biologische und landschaftliche Viel-
                                                                                                                           falt (Abb. 3).                                                                                       Ökologische Ausgleichsflächen erhöhen
                                                          flächen in Grenzertragslagen, aber auch die Sömmerungs-                                                                                                            die biologische und landschaftliche Vielfalt
                                                          gebiete weiter abnehmen. Die Abnahme der Sömmerungs-
     Die Unterschiede in der Nutzungs-                    gebiete hängt auch vom Produktivitätsfortschritt bei den
     intensität werden weiter zunehmen                    Milchkühen ab: Immer weniger Kühe produzieren immer
                                                          mehr Milch. Diese Hochleistungskühe werden aber kaum
                                                          mehr gealpt.

                                                          Im Sömmerungsgebiet besteht die Gefahr einer Polarisierung
                                                          der Bewirtschaftungsintensitäten: Nutzungsaufgabe einer-
                                                          seits, Intensivierung in gut erschlossenen Lagen andererseits.
                                                          Hier versucht die neue Sömmerungsbeitragsverordnung Ge-
                                                          gensteuer zu geben, indem auch hier mehr Gewicht auf den
                                                          Flächenbezug gelegt und der Intensivierung Grenzen gesetzt
                                                          werden.

                                         Finanzielle Anreize haben in der Landwirtschaft zu einer bemerkenswerten
                                         Zunahme an ökologischen Ausgleichsflächen (öAF) geführt. Ihre Qualität ist al-
                                         lerdings aus Sicht des Natur- und Landschaftshaushaltes oft noch ungenügend
                                         oder die Flächen befinden sich nicht am richtigen Ort.

                                         Im Jahr 2020 wird auf 30 Prozent der Flächen biologische Landwirtschaft be-
                                         trieben werden. Allerdings wird davon der Grossteil im Berggebiet liegen, wo
                                         bereits heute die ökologische Ausrichtung der Bewirtschaftung recht weit gedie-
                                         hen ist. Die Anstrengungen werden deshalb insbesondere im Ackerbaugebiet          Abb. 3: Entwicklung ausgewählter Kleinstrukturen (Quelle: BRP/BUWAL 1991, 1994; ARE/BUWAL 2001)
18                                                                                                                                 3 Ausgewählte landschaftsrelevante Trends                                                                                              19

                                              3.3 Wald und Forstwirtschaft                                                         Das Holz ist nach der Wasserkraft die zweitwichtigste einheimische Ener-
                                                                                                                                   giequelle. Sein Anteil am Endenergieverbrauch beträgt 2,5%. Das nutzbare
                                              Die Waldfläche wird weiterhin zunehmen, vor allem in den Alpen. Dies ver-            Potenzial erlaubt eine Verdoppelung der heute genutzten Menge an Energie-
                                              ändert den Charakter, die Vielfalt und das Bild der montanen und subalpinen          holz von 2,5 auf 5 Mio m3/Jahr.
                                              Kulturlandschaften. Gleichzeitig bleibt im Mittelland der Druck auf den Wald         Gegenwärtig wird die künftige Waldpolitik im sog. «Waldpro-
                                              unvermindert gross: Vor allem in den Ballungsgebieten bedrängen Verkehrs-            gramm Schweiz» (www.waldprogramm.ch) mit folgenden
                                              projekte und Siedlungen den Wald. Ausserdem wird seine Vitalität durch die zu        sechs Schwerpunkten entwickelt: Waldfläche, Waldschutz,
                                              hohen Stickstoffbelastungen der Böden gefährdet.                                     Waldnutzung, Biodiversität, Schutzwald und sozioökonomi-
                                                                Die Schutzfunktion des Waldes wird auch in Zukunft von             sche Funktion.
                                                                hoher Bedeutung sein, denn immer mehr Siedlungen oder
                                                                Infrastrukturen sind akut gefährdet, und der Verkehr nimmt
                                                                                                                                   3.4 Wasserwirtschaft und
                                                                auch in den Alpen stark zu. Die Bedrohungslage verschärft
                                                                                                                                       Hochwasserschutz
                                                                sich auch deshalb, weil es bisher mit den Instrumenten der
                                                                Raumplanung nicht gelungen ist, das Schadenpotenzial               Die Trends in diesem Bereich weisen in eine positive Rich-
                                                                ausserhalb der Bauzonen zu begrenzen. Wegen der zuneh-             tung:
                                                                mend einseitigen Altersstruktur vieler Schutzwälder gewinnen        - Die Wasserqualität bleibt stabil oder verbessert sich, wo-
                                                                Stabilität und Verjüngung zunehmend an Bedeutung.                     bei die permanente Überwachung insbesondere bezüg-
                                                                                                                                      lich neuer Schadstoffe wichtig bleibt.                                            Gewässer als verbindende Landschaftselemente
                                                                 Die Bedeutung des Waldes für die Erhaltung der biologischen                                                                                           haben eine hohe wirtschaftliche, gesundheitliche
     Wälder erfüllen wichtige Funktionen                         Vielfalt wird wegen des zunehmenden Siedlungsdruckes und           - Die mit dem Verlust an offenen, naturnahen Gewässerstrecken (Abb. 5)                                 und ökologische Bedeutung
     für Menschen, Tiere und Pflanzen                                                                                                 verbundenen Probleme sind erkannt und die nötigen rechtlichen Instru-
                                              wegen der ökologischen Verarmung der offenen Landschaft noch wichtiger
                                              (Abb. 4). Folgerichtig sollen Waldreservate als wichtige Trittsteine der ökologi-       mente stehen zur Verfügung. Sie bedürfen allerdings in ihrer Umsetzung
                                              schen Vernetzung rund 10 Prozent der Waldfläche ausmachen.                              noch grosser Anstrengungen. Das Gleiche gilt für ausreichende Abflüsse
                                                                                                                                      und ihre möglichst naturnahen Regimes.
                                              Der Wald hat weiterhin eine wichtige Funktion für Erholung und Gesundheit.
                                                                                                                                    - Nicht leicht zur Verfügung zu stellen ist allerdings der Raum, der für die Er-
                                              Der Erholungsdruck auf die Wälder hält unvermindert an, sowohl in den Nah-
                                                                                                                                      füllung aller Gewässerfunktionen erforderlich ist.
                                                              erholungsgebieten als auch in den Tourismusregionen. Das
                                                              veränderte Freizeitverhalten und neue Sportarten führen              Die Gewässerbewirtschaftung wird künftig konsequent
                                                              vermehrt zu Konflikten, vor allem wenn es darum geht, bei            die Aspekte ausreichender Gewässerraum, Wasserführung
                                                              der Ausscheidung von Schutzgebieten die Nutzung einzu-               und Wasserqualität in ihre Planungen aufnehmen. Dadurch
                                                              schränken.                                                           bieten sich Vorteile für Natur und Landschaft. Beispielsweise
                                                                                                                                   werden vermehrt natürliche Ufer entstehen.
                                                                Die Nutzfunktion hat für viele Waldeigentümer an Wert verlo-
                                                                ren, viele Forstbetriebe arbeiten mit Verlust. In vielen Wäldern   Die Hochwasserspitzen werden sich weiterhin erhöhen,
                                                                wird deshalb weit weniger Holz geschlagen, als nachwächst.         aber nicht mehr so rasch wie in der Vergangenheit. Diese
                                                                Die Holzvorräte steigen an. In strukturarmen Wäldern wirken        Verlangsamung ist durch Renaturierungen und insgesamt
                                                                sich die hohen Vorräte oft negativ auf die Stabilität aus. Die     mehr Gewässerraum begründet und zeigt sich räumlich in
                                                                künftige Versorgung der Holzwirtschaft mit den geeigneten          unterschiedlicher Ausprägung.
                                                                Holzsortimenten ist in Frage gestellt. Dennoch bleibt die          Eine grosse, aber schlecht quantifizierbare Problematik ergibt
                                                                                                                                                                                                                        Abb. 5: Entwicklung der Fliessgewässerlängen
                                                                Holznutzung die wichtigste Finanzquelle der Waldwirtschaft         sich indirekt aus der gegenwärtig beobachtbaren Klimaent-
     Abb. 4: Entwicklung der Waldrandlängen                                                                                                                                                                                         (Quelle: BRP/BUWAL 1991, 1994;
     (Quelle: BRASSEL/BRÄNDLI 1999)                             und steuert damit die Entwicklung des Waldes.                      wicklung: Durch steigende Wasserabflüsse und Extremereig-                                                       ARE/BUWAL 2001)
20                                                                                                                                    3 Ausgewählte landschaftsrelevante Trends                                                                                                  21

                                                   nisse erhöht sich der gesellschaftliche Druck zur Realisierung neuer Hochwas-      Stadt zu arbeiten, nimmt weitere ländliche Gebiete in Anspruch. Relativ gra-
                                                   serschutzbauten.                                                                   vierende Eingriffe in peripheren Gebieten sind dann zu erwarten, wenn grosse
                                                   Viele Fliessgewässer weisen immer noch ungenügende oder fehlende Restwas-          Infrastrukturen (z.B. NEAT-Anschlüsse) realisiert werden.
                                                   serabflüsse auf. Eine gewisse Verbesserung kann in den von den Wassernut-          Die Telematik wird bis ins Jahr 2020 zu keiner nennenswerten Verminderung
                                                   zungskonzessionen gesetzten Grenzen erfolgen. Eine umfassende Sanierung            des verkehrsbedingten Druckes auf die Landschaft führen.
                                                   wird aber erst nach abgeschlossener Erneuerung aller laufenden Konzessionen,
                                                   in einem Zeitrahmen von mehreren Jahrzehnten, erreicht werden.
                                                                                                                                      3.6 Erholung und Tourismus
                                                                    Die Nutzung der Seen und Flüsse als Erholungsraum wird sich
                                                                    durch neue Sport- und Freizeitaktivitäten sowie eine weiter
                                                                                                                                      Die Bedeutung von Freizeit, Erholung und Tourismus wird
                                                                    zunehmende Mobilität verstärken. Diese Entwicklung könnte
                                                                                                                                      in unserer Gesellschaft weiter zunehmen. Daraus resultiert
                                                                    die positiven Auswirkungen lokaler und regionaler Renaturie-
                                                                                                                                      ein Trend zu mehr Freizeit- und Tourismusaktivitäten, die auf
                                                                    rungsmassnahmen vermindern.
                                                                                                                                      unterschiedliche Weise landschaftsrelevant sein werden.

                                                                                                                                      Für Tourismusformen wie Wellness, Veranstaltungen aller
                                                                    3.5 Verkehr                                                       Art, Kongresse, Städtereisen, Kurzaufenthalte sowie für land-       Abb. 7: Entwicklung der Ankünfte pro Jahr im Schweizer Tourismus
                                                                                                                                                                                                                                     (Quelle: BOTSCHAFT DES BUNDESRATES 2002)
                                                                                                                                      schafts- und sportorientierte Aktivitäten ist der Schweizer
                                                                    Alle Verkehrsprognosen gehen von einem weiteren mas-              Tourismus besonders gut gerüstet. Die Weltorganisation für
                                                                    siven Wachstum aller Verkehrsleistungen aus (Abb. 6). Im          Tourismus prognostiziert für die Schweiz ansehnliche touris-
                                                                    Personenverkehr wird bis 2015 mit Zunahmen von 20 bis 40          tische Zuwachsraten (Abb. 7). Beispielsweise soll die Anzahl
                                                                    Prozent gerechnet. Im Güterverkehr wird von einer Verdop-         internationaler Besucherinnen und Besucher von heute rund
                                                                    pelung der Tonnenkilometer bis ins Jahr 2020 ausgegangen.         7 Millionen bis ins Jahr 2020 auf über 10 Millionen zuneh-
     Autobahnen und Hochleistungsbahnen                             Diese Verkehrszunahme wird trotz Effizienzsteigerung zu
     zerschneiden die Landschaft                                                                                                      men.
                                                   einer Erhöhung des Energieverbrauchs führen. Zudem sind die Probleme mit
                                                   den Feinstaubpartikeln und beim Lärm schwer zu lösen.                              Der Trend im Schweizer Tourismus geht in Richtung einer
                                                                                                                                      verbesserten Qualität. Darüber hinaus werden neue Freizeit-,
                                                   Trotz dieser Zuwachsraten werden einige Umweltprobleme nachweislich
                                                                                                                                      Sport- und Tourismusangebote entstehen.
                                                   abgeschwächt: die Grenzwerte für Blei, CO, Ozon und Stickoxide werden ein-
                                                   gehalten und teilweise den Stand von 1960 erreichen.                               Auf Grund neuer touristischer Aktivitäten, des gestiege-
                                                                    Für Verkehrsbauten wird weiterhin Fläche beansprucht.             nen Wettbewerbs, höherer Kundenansprüche sowie einer                             Landschaften sind beliebte Freizeit- und Erlebnisräume

                                                                    Stärker als die Strasseninfrastruktur wird vermutlich die Bahn-   abnehmenden Schneesicherheit entsteht ein erhöhter In-
                                                                    infrastruktur zunehmen, da in diesem Bereich nach Jahrzehn-       vestitionsbedarf. Weitere Eingriffe in die landschaftlichen
                                                                    ten des Status quo der Erneuerungsbedarf gross ist. Für die       Natur- und Kulturwerte - insbesondere in alpinen und hochal-
                                                                    Strasse stehen tendenziell eher Kapazitätserweiterungen zur       pinen Lebensräumen - sind absehbar. Betroffen vom Wandel
                                                                    Diskussion, welche weniger Land beanspruchen als die Neu-         der touristischen Aktivitäten ist auch die historische Bausub-
                                                                    bauten der Bahn. Die Zunahme von Verkehrsflächen erhöht           stanz. Diese Tendenz wird durch die gute Erschliessung mit
                                                                    die Belastung des Landschaftsbildes und verstärkt die beste-      Landwirtschafts- und Forststrassen noch verstärkt.
                                                                    hende Zerschneidung von Lebensräumen.                             Der Freizeit- und Tourismusverkehr wird überproportional
                                                                    Die immer bessere Verkehrserschliessung führt tenden-             steigen, insbesondere im Flugverkehr. Der Freizeitverkehr
     Abb. 6: Entwicklung der Fahrleistungen                         ziell zu grösseren Distanzen zwischen Wohn- und Arbeits-          macht heute bereits rund 60 Prozent des privaten Personen-
     des privaten Strassenverkehrs
     (Quelle: GVF 1995,1997, 1999; ECOPLAN 1997)                    ort. Die Entwicklung, auf das Land zu ziehen und in der           verkehrs aus (MEIER 2000a, b).                                         Mehr als jeder zweite Kilometer wird in der Freizeit zurückgelegt
22                                                                                                                                      3 Ausgewählte landschaftsrelevante Trends                                           23

                                                  Der stehende und rollende Verkehr bleibt das Hauptproblem der Tourismusor-            Für die nächsten Jahre ist eine weitere Zersiedelung agglomerationsnaher, länd-
                                                  te. Die zunehmende Mobilität zwischen Ballungsräumen und Tourismuszentren             licher Räume zu erwarten. Gemäss den ersten Ergebnissen der Volkszählung
                                                  wird aber auch die Umweltqualität in den Transitregionen belasten.                    2000 legten vor allem die Gemeinden des zweiten Agglomerationsringes um
                                                                                                                                        die städtischen Zentren bevölkerungsmässig zu. Die Stadtgebiete schliessen
                                                  Das Interesse an nachhaltig bewirtschafteten Tourismusorten wird sich leicht
                                                                                                                                        sich immer mehr zusammen und bilden ein grosses urbanes Gebiet. Immer
                                                  verstärken. Dieser Trend wird aber kaum im gleichen Masse wie die «fun»-
                                                                                                                                        weiter von den Zentren gelegene Dörfer – gerade auch in den alpinen Tälern –
                                                  orientierten Aktivitäten bedeutsam. Der Trend zum landschaftsorientierten
                                                                                                                                        werden von der Agglomerisierung erfasst. Gleichzeitig dürfte die Zahl der
                                                  Tourismus wird sich vor allem in peripheren Regionen etablieren.
                                                                                                                                        Pendlergemeinden und die durchschnittliche Pendlerdistanz künftig weiter
                                                  Bedingt durch den anhaltenden Siedlungsdruck wird die Nachfrage nach                  zunehmen. Damit wird sich der Druck für den Ausbau des Strassennetzes
                                                  Naherholungsgebieten zunehmen. Dadurch entsteht Druck auf siedlungsnahe               erhöhen.
                                                  Gewässer und Uferbereiche, Wälder, Wiesen und Weiden.
                                                                                                                                        Die grössten Veränderungen sind im Bereich Landwirtschaft zu erwarten. Die
                                                                                                                                        Umsetzung der neuen Agrarpolitik bietet auf Grund der Ökologisierung und
                                                                                                                                        teilweisen Extensivierung Chancen für Natur und Landschaft. Gleichzeitig
                                                  3.7 Landschaftsrelevante Trends im Überblick
                                                                                                                                        zeigen sich aber auch Gefahren in der zu erwartenden Intensivierung landwirt-
                                                                                                                                        schaftlicher Gunstlagen.
                                                  Die zukünftige Entwicklung der Landschaft wird einerseits durch wirtschaft-
                                                  liche und gesellschaftliche Megatrends, andererseits durch politische Rahmen-         Chancen ergeben sich mit der neuen Waldpolitik, die vermehrt auf die Qualität
                                                  bedingungen geprägt. Wichtige landschaftsrelevante Entwicklungen werden               des Waldes als Lebensraum setzt. Allerdings nimmt der Druck auf die Waldflä-
                                                  ausgelöst durch                                                                       che in Regionen zu, wo der Boden knapp ist und entsprechende wirtschaftliche
                                                                       - den wirtschaftlichen Strukturwandel (Tertiarisierung der       Interessen im Spiel sind.
                                                                         Wirtschaft);                                                   Punktuelle positive Auswirkungen sind im Energiebereich zu erwarten. Voraus-
                                                                       - den weltweiten Standortwettbewerb für hochwertige              setzung ist, dass die erneuerbaren Energieträger mit flankierenden Massnah-
                                                                         Dienstleistungen und hochspezialisierte technologische         men zu Gunsten der Umwelt ihre Stellung im liberalisierten Markt behaupten
                                                                         Produkte (Globalisierung);                                     oder ausbauen können.
                                                                       - die Entwicklung der Bevölkerung und Haushaltsstruktur;         Problematisch erscheint der Verkehrsbereich. Die Infrastrukturpolitik mit Ausbau-
                                                                       - das Freizeitverhalten.                                         ten im Schienen- und Strassenverkehr ist nach wie vor sehr nachfrageorientiert.
                                                                                                                                        Zudem wird sie stark beeinflusst durch die wirtschaftliche Liberalisierung und
                                                                     Die Globalisierung und Liberalisierung der traditionellen Infra-
                                                                                                                                        die damit verbundene Flexibilisierung der Rohstoff-, Produktions- und Markt-
                                                                     strukturbereiche ist als wichtigster Megatrend zu betrachten.
                                                                                                                                        standorte bei gleichzeitig verzerrten Kostenstrukturen.
                                                                     Diese Entwicklung gilt es in nachhaltiger und landschaftsver-
                                                                     träglicher Weise zu gestalten. Die heute vorhandenen raum-         Die landschaftsbezogene Trendanalyse zeigt die grosse Bedeutung einer guten
                                                                     relevanten Leitbilder haben diese Herausforderung zwar             Zusammenarbeit der einzelnen Politikbereiche. In dieser Hinsicht müssen im
                                                                     grundsätzlich erkannt. Entsprechend hat das Thema nach-            Interesse einer wirksamen Bundespolitik für Natur und Landschaft Fortschritte
                                                                     haltige Entwicklung an Bedeutung gewonnen. Ob es aber              erzielt werden.
                                                                     gelingt, die formulierten Nachhaltigkeitsziele zu erreichen,
     Landschaftsentwicklung ist Spiegel unserer                      ist vor allem eine Frage der Gewichtung zwischen Entwick-
     raumrelevanten Nutzungen und Aktivitäten
                                                  lungs- und Schutzinteressen und ihrer Umsetzung in einem Umfeld, in welchem
                                                  Partikularinteressen an Einfluss gewinnen und ein starker staatlicher Einfluss
                                                  zunehmend in Frage gestellt wird.
24                                                                                                                                             4 Landschaft und nachhaltige Entwicklung                                                                                           25

     4 Landschaft und nachhaltige Entwicklung

      Leitmotiv des UVEK «ist die Nachhaltigkeit. Eine Politik ent-            Die Grundsätze der nachhaltigen Entwicklung (SCHWEIZERISCHER    4.1 Zielsetzung «nachhaltige Entwicklung»
      spricht dieser Anforderung dann, wenn wir unsere heutigen                BUNDESRAT 2002; UVEK 2001) gelten auch für die Nutzung und
      Bedürfnisse decken, ohne die Chancen der künftigen                       Gestaltung der Landschaft. Sie werden im Folgenden kon-         Die Definition von «Sustainable Development», wie sie die Weltkommission
      Generationen zu schmälern. Das UVEK achtet darauf,                       kretisiert. Dabei werden naturwissenschaftliche, kulturelle,    für Umwelt und Entwicklung im Jahr 1987 formuliert hat, lautet wie folgt:
      dass die natürlichen Lebensgrundlagen geschützt, die öf-                 soziale und ökonomische Zugänge miteinander verknüpft.          «Nachhaltig ist eine Entwicklung dann, wenn sie zukünftigen Generationen
      fentlichen Dienstleistungen effizient angeboten und die
                                                                               In bisherigen wissenschaftlichen Arbeiten ist erst in Ansät-    die Handlungsfähigkeit nicht versagt, ihre eigenen Bedürfnisse zu erfüllen.»
      Bedürfnisse der Bevölkerung angemessen berücksichtigt
      werden.»                                                                 zen behandelt worden, welche landschaftlichen Aspekte im        Die Zielsetzung, die Entwicklung nachhaltig auszugestalten, wurde auch in der
                    (UVEK 2000, Vorwort BR Moritz Leuenberger)                 Rahmen der Nachhaltigkeitsdiskussion für die Bedürfnisse        Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft verankert (in Kraft
                                                                               heutiger und zukünftiger Generationen einzubeziehen sind        seit dem 1.1.2000). Artikel 73 hält zur «Nachhaltigkeit» fest: «Bund und Kan-
                                                                               (HABERL ET AL. 1999; MANSVELT/LUBBE 1999). Das Projekt «Land-   tone streben ein auf Dauer ausgewogenes Verhältnis zwischen Natur und ihrer
                                                                               schaft 2020» liefert in Zusammenarbeit mit Experten aus         Erneuerungsfähigkeit einerseits und ihrer Beanspruchung durch den Menschen
                                                                               Wissenschaft und Paxis eine Grundlage (Kap. 7.2; STREMLOW       andererseits an.»
                                                                               ET AL. 2003).                                                   Mit der Zielsetzung der nachhaltigen Entwicklung wird eine
                                                                                                                                               sozial gerechte und ökologisch dauerhafte Entwicklung
                                                                                                                                               angestrebt. Dazu ist eine gesellschaftliche und wirtschaftli-
                                                                                                                                               che Neuorientierung notwendig, welche Gerechtigkeit und
                                                                                                                                               Solidarität zwischen der heutigen und zukünftigen Genera-
                                                                                                                                               tionen zu verwirklichen sucht. Diese Zielsetzung ist zentral
                                                                                                                                               mit der gerechten Verteilung von Ressourcen und Lasten
                                                                                                                                               verbunden. Nur damit kann eine Entwicklung langfristig
                                                                                                                                               auch ökonomisch sein.

                                                                                                                                               Die Ausgestaltung der Verteilung und Nutzung von Ressour-
                                                                                                                                               cen ist im Rahmen einer nachhaltigen Entwicklung als gesell-
                                                                                                                                               schaftlicher Such-, Lern- und Gestaltungsprozess zu verstehen
                                                                                                                                               (MINSCH 1999). Er muss immer wieder neu hinterfragt und
                                                                                                                                               ausgehandelt werden. Nachhaltige Entwicklung basiert da-
                                                                                                                                               bei auf einer demokratisch legitimierten Mitwirkung, welche
                                                                                                                                               alle politischen Ebenen und Interessen umfasst. Die Ziele der
                                                                                                                                               Nachhaltigkeit können nur auf diese Weise Akzeptanz finden
                                                                                                                                               und erreicht werden.

     Eine nachhaltige Entwicklung erfordert die gesellschaftliche Diskussion                                                                                                                                                   Ein schonender Umgang mit Natur- und Kultur-
     über landschaftliche Qualitätsziele und die Ressourcennutzung                                                                                                                                                               werten ist Teil einer nachhaltigen Entwicklung
26                                                                                                                                               4 Landschaft und nachhaltige Entwicklung                                                                               27

                                                               4.2 Landschaft und nachhaltiges                                                      Für die Festlegung einer nachhhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen
                                                                   gesellschaftliches Handeln                                                       ist die Regenerationsfähigkeit der Schlüsselfaktor.
                                                                                                                                                  - Der soziokulturelle Zugang konzentriert sich auf die sozialen und emotio-
                                                               Hinsichtlich einer nachhaltigen Entwicklung kommt der Landschaft eine beson-         nalen Aspekte der Mensch-Landschaft-Beziehung. Behandelt werden so-
                                                               dere Bedeutung zu. Die menschlichen Aktivitäten und Nutzungen beeinflussen           wohl landschaftsästhetische Fragestellungen als auch die Wechselwirkung
                                                               die natürlichen Lebensgrundlagen Wasser, Boden Luft, Flora und Fauna in              zwischen Landschaft und menschlicher Seele.
                                                               ihrer Quantität, Qualität (Regenerationsfähigkeit) und Verteilung sowie die          Im Landschaftserlebnis werden die natürlichen und landschaftlichen
                                                               kulturellen Landschaftswerte. In den letzten Jahrzehnten hat der menschliche         Elemente emotional bedeutsam. So wie die Nahrung dem Körper im-
                                                               Einfluss enorm zugenommen und eine globale Dimension angenommen. Jeder               mer auch Informationen vermittelt, ist das
                                                               einzelne Mensch ist gleichzeitig durch diese Veränderungen in seinen Lebens-         Landschaftserlebnis im umfassenden Sinn
                                                               grundlagen und in seinen Empfindungen betroffen.                                     Informationsaufnahme. Diese Informationen
                                                                                                                                                    braucht der Mensch für seine innere Ent-
                                                               Eine nachhaltige Entwicklung im Umgang mit Landschaften setzt ein reflek-
                                                                                                                                                    wicklung, sein Wohlbefinden sowie für seine
                                                               tiertes, verantwortungsvolles Handeln voraus. Es gilt insbesondere zwischen
                                                                                                                                                    räumliche und kulturelle Identität.
                                                               Nutzungsrechten an Grund und Boden einerseits und öffentlichen Interessen
                                                               an der Landschaft andererseits abzuwägen.                                         Die räumlichen und soziokulturellen Aspekte
                                                                                                                                                 einer nachhaltigen Entwicklung der Landschaft
                                                                                Einen wichtigen Stellenwert nehmen dabei die Regelungen
                                                                                                                                                 werden im folgenden Kapitel mit 32 Qualitätszie-
                                                                                für den Umgang mit den nichterneuerbaren Ressourcen und
                                                                                                                                                 len konkretisiert.
                                                                                den kulturellen Werten in der Landschaft ein. Die heute noch
                                                                                geltenden Regelungen fördern eine Wirtschaftsweise, wel-
                                                                                che durch einen übermässigen Verbrauch dieser Ressourcen
                                                                                geprägt ist. Die Gesellschaft nimmt bisher auf lokaler Ebene
                                                                                ihre globale Verantwortung zu wenig war.

                                                                                Für die gesellschaftliche Bestimmung des WIE unserer land-
                                                                                schaftsprägenden Entscheidungen und Nutzungen wird ein
                                                                                räumlicher und ein soziokultureller Zugang unterschieden:
                                                                                 - Der räumliche Zugang bezieht sich auf die Erhaltung eines
                                                                                   zukunftsfähigen Landschaftshaushaltes. Hier geht es da-
                                                                                   rum, wie der Mensch seine natürlichen Lebensgrund-
                                                                                   lagen nutzt und welche Veränderungen sich daraus in der
                                                                                   Landschaft ergeben.
                                                                                   Als generelle Zielorientierung soll gelten: Jede Nutzung
                                                                                   muss die (Multi-)Funktionalität der betroffenen Ressour-
                                                                                   cen langfristig gewährleisten und darf andere Nutzungen
                                                                                   nicht irreversibel ausschliessen. Insbesondere ist der Ver-
                                                                                   lust nicht ersetzbarer, unbelebter und belebter Elemente
                                                                                   wie biologische Arten und einzigartige Geotope zu ver-
                                                                                   meiden.
     Verantwortungsvolles gesellschaftliches Handeln heisst,                                                                                                                                                                    Auch zukünftige Generationen haben
     die Qualität der Landschaft einzubeziehen                                                                                                                                                                                   Anrecht auf vielfältige Landschaften
28                                                                                                                                                                     4 Landschaft und nachhaltige Entwicklung                                                                                          29

     4.3 Vision Landschaft 2020

                              1 Es bestehen genü-     4 Unberührte Hoch-        8 Ökologische             11 Landwirtschaft-      13 Die Siedlungs-         16 Die Menschen          19 Gewässer weisen     23 Die Gestaltung          26 Alle Landwirt-       29 Bauten und       31 Ökologische
                              gend grossflächige      gebirgslandschaften       Ausgleichsflächen         liche Vorrangflächen    entwicklung               fühlen sich in ihrer     eine gute Wasser-      der Siedlungen             schaftsbetriebe         Anlagen werden      Ausgleichsräume
                              Schutzgebiete, in       bleiben unberührt.        ergänzen und ver-         sind für die nachhal-   konzentriert sich         heimatlichen Land-       qualität auf, die      nimmt auf das              erbringen den öko-      mit Respekt vor     in Siedlungen
                              denen die Natur         5 Die regional typi-      netzen Lebensräume        tige Nutzung in ihrer   auf Schwerpunkte,         schaft wohl.             heimischen Arten       Bedürfnis nach Erho-       logischen Leistungs-    Natur und Land-     sind vielfältig und
                              Vorrang hat.            schen Waldstruktu-        und können als            Ausdehnung und          erfolgt Flächen           17 Bewohnerinnen         kommen entspre-        lung und Begegnung         nachweis; ein mass-     schaft gestaltet.   vernetzt.
                              2 In kleineren und      ren sind erhalten         Pufferzonen für           Qualität gesichert.     sparend und nach          und Bewohner betei-      chend ihrem natür-     Rücksicht und lässt        geblicher Anteil der    30 Nicht ersetz-    32 Die bewirt-
                              grösseren stadtna-      oder ablesbar, die        Schutzgebiete und         12 Der Anteil           innen.                    ligen sich verantwor-    lichen Verbreitungs-   Freiräume.                 Betriebe ist biolo-     bare Landschafts-   schafteten Wälder
                              hen Gebieten wird       jeweiligen Funktio-       als Auffangräume für      versiegelten Bodens     14 Zwischen den           tungsbewusst an der      gebiet vor.            24 Naturnahe und           gisch bewirtschaftet.   elemente und        sind naturnah und
                              die Natur ihrer         nen sind dauernd          Hochwasser dienen.        nimmt nicht zu.         Siedlungen bestehen       Gestaltung ihres         20 Flüsse und Bäche    natürliche Gebiete         27 Das Auskommen        Lebensräume         ihre Ränder abge-
                              eigenen dynami-         gewährleistet.            9 Waldreservate                                   unbebaute Räume;          Lebensraumes.            verfügen über aus-     ermöglichen Erho-          in der Berglandwirt-    bleiben erhalten.   stuft.
                              schen Entwicklung       6 Die natürliche          sichern in allen                                  die Siedlungsränder       18 Die Landschaft        reichenden Raum.       lung und bieten            schaft basiert auf
                              überlassen.             und kulturelle            Regionen Waldge-                                  sind erkennbar.           ist grundsätzlich frei   21 Flüsse und Bäche    Erfahrungen für alle       qualitativ hochste-
                              3 Wo die Land-          Eigenart und Vielfalt     sellschaften und                                  15 Standorte und          zugänglich.              führen ausreichend     Sinne.                     henden Produkten,
                              nutzung aus wirt-       der Landschaft ist        -formen, die eine                                 Linienführung von                                  Wasser; ihr Abfluss    25 Die Menschen            Leistungen im öf-
                              schaftlichen Grün-      erkennbar; besonde-       besondere Bedeu-                                  Bauten und Anlagen                                 und Geschiebehaus-     finden in ihrer Wohn-      fentlichen Interesse
                              den nicht mehr          re Kulturlandschaf-       tung für die Vielfalt                             sind im Einklang mit                               halt ist natürlich     umgebung Oasen             sowie flankierenden
                              aufrecht erhalten       ten sind mit den          der Arten und Land-                               Natur und Land-                                    oder naturnah.         der Ruhe.                  Betriebszweigen.
                              werden kann, kann       darin heimischen          schaften haben.                                   schaft gewählt,                                    22 Gewässer und                                   28 Die Alpwirt-
                              der freien Entwick-     Arten erhalten.           10 Geschützte Bio-                                lineare Eingriffe                                  ihre Uferbereiche                                 schaft steht mit der
                              lung der Natur          7 Der Mensch ver-         tope tragen zur Er-                               gebündelt.                                         sind natürlich oder                               ökologischen Trag-
                              wieder Raum             ändert Landschaft         haltung der Vielfalt                                                                                 naturnah gestaltet.                               fähigkeit und dem
                              gegeben werden.         in einem Mass, mit        an Arten und Lebens-                                                                                                                                   Charakter der
                                                      dem Menschen,             räumen entscheidend                                                                                                                                    Kulturlandschaft im
                                                      Tiere und Pflanzen        bei; sie sind unterein-                                                                                                                                Einklang.
                                                      in ihrer unterschied-     ander vernetzt.
                                                      lichen Anpassungs-                                                                                                                                                                                                              Ökologische
                                                      fähigkeit Schritt                                                                                                                                                                                                               Aufwertung
                                                      halten können.

                                                                                                              Ressourcen
                                                                                                                                                                                                             Ausgleichsräume

                                                                                                                               Siedlung und Infrastruktur

                                                                                                                                                                                                                                    Standortverhältnisse und
                                                                              Arten und Lebensräume                                                                                                                                  Vielfalt der Nutzungen

                                                                                                                                                                                                                                                                Besonderheiten
     Die 32 landschaftsbe-                                                                                                                                                                                                                                        eines Ortes
     zogenen Qualitätsziele   Naturlandschaft und
     beschreiben, wie sich     Eigenentwicklung
     das BUWAL die Land-                                                                                                                                      Verbundenheit
     schaft im Jahr 2020
     vorstellt. Sie kon-
     kretisieren die vom
     Bundesrat im LKS                               Kulturlandschaften und
     gutgeheissenen allge-                               Kulturobjekte
     meinen Ziele «Natur                                                                                                                                                             Wasser und Leben
     und Landschaft»
     (BUWAL ET AL. 1998).
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