Laureano del Castillo Centro Peruano de Estudios Sociales - Peruanisches Zentrum für soziale Studien

Laureano del Castillo
Centro Peruano de Estudios Sociales
Peruanisches Zentrum für soziale Studien

                                           Peru-Ak,Tübingen
                                                  April 2013

Eine reiche
 Tradition

Ein Land der Vielfalt

PERÚ IN ZAHLEN

      BEVÖLKERUNG

• 30.135 875 Einwohner
• 75.92% Stadt u. 24.08% Land
•Bevölkerungswachstum 1.13% (2012)
• Männer 49.7% - Frauen 50.3%
• Lebenserwartung: 69 Jahre

Relativer Überfluss
 52 Flüsse im Küstenbereich
 12.000 Seen im Anden-Hochland
 Amazonasbecken
 Lago Titicaca-Becken (TDPS)
 Grundwasser

Verteilung von Wasser in Lateinamerika
       Grafik Nr. 7: Indikator nach Falkenmark (IF) in Südamerika

     60.000

     50.000

     40.000

  IF 30.000

     20.000

     10.000

         0

                                   Länder

Schlechte Verteilung innerhalb des Landes

 Wasserscheide   Verfügbarkeit   Bevölkerung

Pazifik              2%             65%

Atlantik            97,5%           30%

Titicaca            0,5%             5%

ANA, 2012

Geringe
                          Bevölkerungsdichte
                                 30%

                          232.980 m3/Einw./Jahr

                          Hohe Verfügbarkeit
      Hohe
                             von Wasser
Bevölkerungsdichte
                                97.7%
       65%

 2.040 m3/Einw./Jahr
                            7.670 m3/Einw./Jahr
  Geringe Verfügbarkeit
       von Wasser
          1.8%                 Bevökerung: 5%
                                Verfügbarkeit
                              von Wasser: 0.5%

                                                  8

Bevölkerung
                                   Población     Perus
                                             peruana

30,000,000

25,000,000

20,000,000

15,000,000

10,000,000

 5,000,000

       -
             Castilla   Pardo   Prado   Prado   Velasco Belaúnde Fujimori   Toledo   García
              1850      1876    1940    1961     1972     1981    1993       2005     2007

Hoher Bedarf verringert die Verfügbarkeit für andere Nutzung

Nutzung von Wasser in Perú
  Nutzung von Wasser auf nationaler Ebene durch die Bevölkerung und die wichtigsten produktiven
                                               Sektoren
                                  (2000 / 2001) - in 1000 m³/Jahr
                                           Konsumptive Nutzung
Wasserscheide                                                                                Nicht konsumptiv
                Bevölkerung   Landwirtschaft            Industrie      Bergbau     Gesamt
Pazifik         2 086   12%    14 051        80%        1 103   6%     302    2%    17 542            4 245
Atlantik         345    14%      1 946       80%          49    2%       97   4%     2 437            6 881
Titicaca          27    30%           61     66%           3    3%        2   3%       93                 13
   Gesamt       2 458   12%    16 058        80%        1 155   6%     401    2%    20 072           11 139

                               Industrie      Bergbau
                                 6%             2%
                                                                Bevölkerung
                                                                    2%

                                               Agrar 0%

Rohstoffausbeutung:
   Bergbau, Erdöl,
      informelle
  Abbauaktivitäten

                      11

Wasserbehörde berichtet von Verschmutzungen in 21 Flüssen
                                                            Abwässer in den
                                                             Bevölkerungs-
                                                                zentren

                                                                              12

Einsatz von
    Düngermitteln,
Pflanzenschutzmitteln
         und
industrielle Nutzung

                    13

Yanamarey-Gletscher 1982 u. 1987

Yanamarey-Gletscher 1997 u. 2004

Druck auf die Wasservorkommen
   Die Städte wachsen: 76% der Bevölkerung
   Bewässerung: Agrarexport, Agrar-
    treibstoffe und Energieerzeugung
   Konzentration von Landbesitz (u. Wasser)
   Bergbau, Erdgas und Erdöl
   Privatisierung der Wasserbewirtschaftung

Soziale und
Umwelt-Konflikte
( und um Wasser)

Stand im Fortschritt des Prozesses der Bildung von Ratsgremien für die
               Wasserressourcen in Wassereinzugsgebieten

 Laufender Prozess der Ratsbildung und
              - Gründung

 CRHC mit externer Finanzhilfe

            4 gegründet , 2 in der Gründungsfase

            4 in der Gründungsfase

 CRHC mit nationalen Finanzmitteln

            4 in der Startfase

  Komitees für Neben-Wassereinzugsgebiete

            2 in der Startfase

CRHC = Consejo de Recursos Hidricos en Cuencas
       Ratsgremium für die Wasserressourcen in
       Wassereinzugsgebieten

Nationale Strategie für Wasserresourcen und Bewässerung
 In den letzten 30 Jahren hat der Staat um die
  5 Milliarden US-$ in Wasserbauprojekte
  investiert.
 Die erzielten Vorteile sind weit von den
  ewarteten entfernt, und heute sucht sie der
  Staat durch die Beteiligung privater
  Investitionen zu erreichen.
 Die Kosten für den Betrieb und die
  Unterhaltung der Infrastruktur goßer
  Wasserbauanlagen sind mehrheitlich vom
  Staat subventioniert , weil die Tarife nicht die
  Kosten widerspiegeln.

   Schlussfolgerung:
    Ineffiziente und nicht nachhaltige
    Investitionen in Wasserbau-Infrastruktur hat
    zur Verschwendung der Wasserressourcen
    geführt.

Erweiterung der landwirtschaftlichen Anbaugrenzen
         Projekt Chavimochic (1994-2006)
                                    Brutto-
             Unternehmen            Fläche     %
   Camposol S.A                     9.180     20,9
   Compañía Minera San Simón S.A    6.185     14,1
   El Rocío S.A                     4.901     11,2
   Empresa Agroindustrial Laredo    3.790      8,6
   Rego Corporation                 3.778      8,6
   Green Perú S.A                   1.660      3,8
   Danper Trujillo S.A              1.640      3,7
   Morava S.A.C                     1.622      3,7
   Sociedad Agrícola Virú S.A.      1.503      3,4
   Ugás de la Torre Ugarte Manuel   1.347      3,1
   Cefer Agrícola Chavimochic       1.304      3,0
             Zwischensumme          36.910    84,1
   Gesamtfläche des Projektes       43.870    100,0

Der Fall der Bewässerung von Olmos
 Projekt seit 1924
 Bewässerung von 120.000 ha
  Brachland
 Für Kleinbauern
 Ausgerichtet auf den Binnenmarkt
 Land bäuerlicher Gemeinden

Lage des Projkets Olmos

Drei Bestandteile
Landwirtschaftliche                              Umleitung
   Produktion             Energieerzeugung
                           Energieerzeugung      von Wasser

             Objeto
             de la IP

                                              INTEGRALES
                                                PROJEKT
                                                 OLMOS

Fuente: Proyecto Especial Olmos Tinajones

Bestandteil Bewässerung
 Zugeteilt an H2Olmos (Odebrecht) im Juni
  2010
 Bewässern von 43.500 ha:
     Versteigerung 38.000 ha
     5.500 für Valle Viejo
   Versteigerung:
     Grundpreis $ 4.250 pro ha
     35 Parzellen zu je 1.000 ha
 Zusätzliche Investitionen: annähernd 10.000
  US-$ pro ha
 Tarif für die Wassernutzung: 0.06125 US-$ pro
  Kubikmeter

Ergebnisse der Versteigerung
   Verband der Zuckerfanriken von Perú (Gloria)
    11.100 ha
   Gloria 4.500 ha
   Parfen SA 4.000 ha
   Agrícola Pampa Baja 1.370
   Damper Trujillo 1.250
   Chimú Agropecuaria 1.250
   Zwei Unternehmen, 1.000 ha für jedes
   Weitere sechs Unternehmen 2.530 ha
   Odebrecht 10.000 ha

Die Bürger
“ Da bemerkten wir, dass es nicht gerecht
ist, dass man die Bauern von Olmos nicht,
wie es der lambayequanische Traum ist,
berücksichtigt hat, weil Leute aus anderen
Gegenden, aus anderen Ländern,
kommen werden, um dieses Land zu
kaufen und den Bauern aus Olmos hat
man vergessen, man hat ihn nicht
beachtet ”.

(Guillermo Polo Odar, Bürger von Olmos)

Konzentration als Modell
Was ist die Rechtfertigung dafür, dass der Staat große
Unternehmen mit öffentlichen Geldern subventioniert? Wenn es
sich um Subventionen handelt, warum benutzt er diese nicht, um
kleinen und mittleren Investoren der Region Lambayeque oder
anderen Regionen, den Erwerb von Land zu ermöglichen? Warum
akzeptierte man nicht den Vorschlag von Miguel Caillaux – als
dieser noch Agrarminister war - dass der Staat etwa 8.000 ha Land
zur Versteigerung hätte kaufen können, um diese dann in kleineren
Parzellen – 50 ha oder kleiner beispielsweise – weiter zu verkaufen,
um so die mittlere und kleine Landwirtschaft zu stärken? Warum hat
die Regionalregierung von Lambayeque einen Verkaufsplan für
Grund und Boden an Unternehmen erlaubt, der die Bildung von
Großgrundbesitz begünstigt und den eigenen Bürgern von
Lambayeque keine Chancen einräumt ( so sichert sie dem
zukünftigen neuen Großgrundbesitz billige Arbeitskräfte)?
La Republica 137, Feb. 2012

Wege der
     Konzentration

   Erweiterung der Agrargrenze                    7 Eigentümer

   Der Markt für Grund und
    Boden
   Umwandlung von
    Agrarkooperativen der           2 Eigentümer
    Zuckererzeugung in
    Privatunternehmen und                                                                          1 Eigentümer

    Wechsel der Eigentümer
   Die Produktion von                              13 Eigentümer

    Pflanzenkraftstoffen
   Konzessionen (Bergbau, Erdöl,
    Forst)
                                       1 Eigentümer
   Andere: Verstädterung,
    Tourismus, Erholungsräume                                     2 Eigentümer

                                                                            8 Eigentümer

                                                                                           1 Eigentümer
                                       34 Eigentümer

Küste: Konzentration von Landbesitz im Vergleich
90000

80000

70000

60000

50000

40000

30000

20000

10000

   0
        Haciendas (16)   Grupo Maple   Grupo Oviedo   Camposol   Grupo Romero Grupo Gloria 2012
        Chancay Huaral
            1964

Gültiges Modell
   Sehr bedeutende Veränderungen seit
    1991, mit Fujimori
   Konzentrationsprozess von Grund und
    Boden
   Förderung großer Investitionen für den
    Export
   Produktion von Pflanzenkraftstoffen
   Starke Präsenz extraktiver Industrien
   Förderung der Veräußerung kommunalen
    Landes

Förderung der Landwirtschaft
 Ja, seit der Dekade 1980
 Seit 1990 verschieden Fördergesetze
 Anreize, vor allem steuerliche
 Das letzte und wichtigste ist das
  Fördergesetz zu:
     Absenkung der Einkommenssteuer um 50%
     Beschleunigte Abschreibung
     Sonder-Arbeitsgesetz
   Für wen gelten diese Anreize?

Unternehmen für Pflanzenkraftstoffe

 Unternehmen               Ort            Flächen ha

Maple (Ethanol)    Valle Chira, Piura       12.000

Grupo Romero       Valle Chira, Piura       8.000
(Ethanol)
Grupo Romero       Palmas del Espino,       10.720
(Pflanzendiesel)   Tocache, S. Martín
Grupo Romero       Agropecuaria del         5.000
(Pflanzendiesel)   Shanusi (Yurimaguas)

Küste: Neue Bewässerungsbauwerke

          Bewässerung                 Neue Flächen ha           Departement
Chavimochic III                                 18.000        La Libertad
Majes II                                        38.500       Arequipa
Alto Piura                                      50.000        Piura
Olmos                                           41.000        Lambayeque
Puyango-Tumbes                                  19.500       Tumbes
Chinecas                                        25.000       Ancash
Pampas de Concón-Topará                         33.000        Ica
Total                                          225.000

Fuente: Ministro de Agricultura Rafael Quevedo. Andina. 31/01/2011

Perú: Bessere Bodennutzung
            Gruppen und Untergruppen                                   Hektar       %

(A) Land mit Eignung für organ. Anbau
Geeignet für organ. Anbau,landwirtschaftl.                            4.902.000     3,8
nutzbar und von großem landwirtschaftl. Wert.
(C) Land mit Eignung für Dauerkulturen
Geeignet für den Daueranbau , mit topografischen                      2.707.000     2,1
und bodenkundlichen Begrenzungen

(P) Böden, für Grasland geeignet                                     17.916.000    13,9
Nutzung als Grasland zur Viehfuttererzeugung

(F) Land , geeignet für Wirtschaftswald                              48.696.000    37,9

(X) Land für Schutzgebiete                                           54.300.560    42,3
Müssen für dem Menschen unantasbar bleiben
Total                                                                128.521.560   100,0

        Fuente: ONERN, Clasificación de las tierras del Perú. 1982

Landverteilung in Perú

Quelle: III Cenagro, 1994

Formen des Landbesitzes
                       Inhaber                Anteil in %   Fläche in%
Natürliche Personen                                 96,73          39,9
Unternehmen ohne offizielle Rechtsform               2,48           1,6
Aktiengesellschaften                                 0,06           0,6
Gesellschaften mit beschränkter Haftung              0,04           0,4
Landwirtschaftl. Kooperativen                        0,01           1,0
Bäuerliche Gruppierungen                             0,02           0,3
Landwirtschaftl. Unternehmen mit soz.Zielen         0,001           0,6
Bauerngemeinden                                      0,32          39,8
Native Gemeinden                                     0,07          14,7
Ländliche Unternehmen in Gemeinbesitz               0,002           0,3
Gruppen von Bauern ohne Landbesitz                  0,002          0,04
Andere                                               0,28           0,8
Total                                               100,0         100,0

Quelle: III Cenagro, 1994

Kleinbäuerliche Landwirtschaft
 Unstimmigkeiten darüber, wer dazu zählt
 Behandlung in Abhängigkeit von den Einkommen
 Schwierigkeiten beim Zugang zu Krediten
 Keine Fördermechanismen
 Keine Forschung,keine Wachstumsmöglichkeiten
 Schwierigkeiten mit der Technisierung
 Keine angemessen Vermarktungskanäle

Bäuerliche und native Gemeinden in den
             Departements

Bergbau-Konzessionen und bäuerliche Gemeinden
                                       Verteilung der bäuerlichen Gemeinden
 Verteilung der Bergbau-Konzessionen
Verteilung der Bergbaukonzessionen

ETHNISCHE GRUPPEN UND ERDÖL /–GASVORKOMMEN IN AMAZONIEN

                                          Januar 2008
                                  75%
Legende

Übersetzung: Herbert Löhr
Peru-Ak im Aktionszentrum
Arme Welt e.V., Tübingen
21.04.2013

                            Vielen Dank