"Laurentiushöhe Warburg - Quartier mit Seele" Hansestadt Warburg - Städtebaulich-freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb Dokumentation

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"Laurentiushöhe Warburg - Quartier mit Seele" Hansestadt Warburg - Städtebaulich-freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb Dokumentation
Städtebaulich-freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb

"Laurentiushöhe Warburg – Quartier mit Seele"
                         Hansestadt Warburg
                                            Dokumentation
"Laurentiushöhe Warburg - Quartier mit Seele" Hansestadt Warburg - Städtebaulich-freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb Dokumentation
INHALT

TEIL I AUSGANGSSITUATION....................................................................................5

TEIL II WETTBEWERBSAUFGABE...............................................................................7

TEIL III WETTBEWERBSVERFAHREN..........................................................................9

TEIL IV WETTBEWERBSBEITRÄGE...........................................................................12
           1. PREIS.......................................................................................................12
           2. PREIS.......................................................................................................16
           3. PREIS.......................................................................................................20
           ANERKENNUNGEN.......................................................................................24
           2. RUNDGANG.............................................................................................32
           1. RUNDGANG.............................................................................................42
"Laurentiushöhe Warburg - Quartier mit Seele" Hansestadt Warburg - Städtebaulich-freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb Dokumentation
TEIL I AUSGANGSSITUATION

                                                      Ausgangssituation

                                                      Die Verbesserung der Lebensbedingungen für Menschen mit Behinderung mit einer größeren
                                                      Selbstbestimmung und Teilhabe am sozialen Leben ist eine der wesentlichen gesellschaftspoliti-
                                                      schen Aufgaben unserer Zeit. Ausgehend von der UN Behindertenrechtskonvention im Jahre 2008
                                                      wurden hierfür auf Bundes- (Bundesteilhabegesetz 2016/Nationaler Aktionsplan 2.0) und Landes-
                                                      ebene (Behindertengleichstellungsgesetz) in den letzten Jahren wichtige rechtliche Weichenstel-
                                                      lungen vollzogen.
                                                      Für das am westliche Stadtrand der Hansestadt Warburg gelegene Heilpädagogische Therapie und
                                                      Förderzentrum (HPZ) St. Laurentius-Warburg mit rund 260 Bewohnerinnen und Bewohnern und
                                                      seinen Träger den Caritas Wohn- und Werkstätten Paderborn e.V. (CWW) verstärkt diese Entwick-
                                                      lung neue Perspektiven und Herausforderungen, die wiederum Umstrukturierungsprozesse in der
                                                      Einrichtung selbst bzw. ihrem räumlichen Angebot im Sinne einer stärkeren Öffnung auslösen.
                                                      Vor diesem Hintergrund wurde von der Hansestadt Warburg gemeinsam mit dem CWW und be-
                                                      gleitet durch die REGIONALE 2022 die Idee entwickelt, im Umfeld der bestehenden Einrichtung
                                                      schrittweise ein integratives und inklusives Quartier zu entwickeln. Idealerweise soll in dem neuen
                                                      Quartier ein Ort für die Verbindung von Wohnen, Arbeiten und Leben für Menschen mit unter-
                                                      schiedlichen Lebensentwürfen entstehen, welches über die rein baulich bedingte Berücksichti-
                                                      gung von Inklusion hinaus geht und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Deckung des Bedarfs
                                                      nach weiteren Wohnbauflächen in der Hansestadt leistet.
                                                      In einem partizipativen Prozess wurden gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern hierfür erste
                                                      Ideen einer möglichen Quartiersentwicklung skizziert, die in den Entwurf eines integrierten städ-
                                                      tebaulichen Entwicklungskonzeptes eingeflossen sind.
                                                      Auf Grundlage dieser Ergebnisse hat die Hansestadt Warburg nunmehr einen städtebaulich-frei-
                                                      raumplanerischen Wettbewerb für eine ca. 16 ha große Fläche ausgelobt. Aufgabe des Wettbewer-
                                                      bes war es, die bisherigen Ideen, Konzepte und das daraus entstandene strategische Leitbild unter
                                                      dem Slogan "Das Quartier mit Seele: Die Laurentiushöhe steht für eine Kombination aus Inklusion,
                                                      Innovation und Individualität" in ein städtebaulich-freiraumplanerisches Leitbild zu überführen.
                                                      Durch die umfangreiche Bürgerbeteiligung, die Kooperation zwischen der Hansestadt Warburg
                                                      und der CWW als privatem Sozialträger sowie der räumlichen Fragestellung der Integration und
                                                      Öffnung des HPZs in das Quartier bzw. Stadtgefüge, soll die Entwicklung der Laurentiushöhe als
                                                      ein „Leuchtturmprojekt“ Modellcharakter für inklusive Quartiersentwicklung in ländlich-kleinstäd-
    Abb. 001: Haupteingang und südliche Zufahrt HPZ   tischen Kontext annehmen.
4                                                                                                                                                           5
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TEIL II WETTBEWERBSAUFGABE

                                                   Wettbewerbsaufgabe

                                                   Ziel des städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerbes war die Entwicklung eines inklusiven,
                                                   innovativen, individuellen und zukunftsfähigen Quartiers, welches Raum für Wohnen und Arbeiten
                                                   schafft, das gute soziale Miteinander der Quartiersgemeinschaft fördert und Raum für positive Be-
                                                   gegnungen ermöglicht.
                                                   Auf der Laurentiushöhe sollten neue und innovative Gebäudetypologien verortet werden, welche
                                                   individuelle Qualitäten bieten und aktuellen Anforderungen und Wohnbedürfnissen der zukünf-
                                                   tigen Bewohnerstruktur Rechnung tragen. Es galt städtebauliche, urbane Qualitäten zu schaffen,
                                                   die den Charakter der Hansestadt Warburg als Kleinstadt im ländlichen Raum berücksichtigen und
                                                   die Zielsetzungen der REGIONALE 2022 „UrbanLand” hinsichtlich innovativer Zielsetzungen für das
                                                   Wohnen im ländlichen Raum aufgreifen.
                                                   Im Sinne der Inklusion auf städtebaulicher Ebene sollte der Standort des HPZs in das Quartier inte-
                                                   griert und nach außen geöffnet werden. Es galt den öffentlichen Raum als inklusiven Erlebnisraum
                                                   zu entwickeln. Grundlage bildete das von den Projektträgern entwickelte strategische Leitbild I3 (=
                                                   Inklusion, Innovation, Individualität).
                                                   Im Rahmen der Werkstattverfahren zur Projektqualifizierung wurde der Begriff des „Quartiers mit
                                                   Seele” geprägt. Die Idee war einen Raum zu schaffen, der allen Bewohner_innen vielfältige Mög-
                                                   lichkeiten der Aneignung eröffnet und der Menschen mit besonderen Ansprüchen durch städte-
                                                   bauliche Qualitäten unterstützt. Ein Quartier das anders als „übliche” Quartiere ein differenziertes
                                                   System des öffentlichen Raumes besitzt, indem keine scharfe Trennlinie zwischen öffentlichen und
                                                   privaten Flächen besteht, sondern vielmehr über vermittelnde halböffentliche Räume ein neues
                                                   Miteinander der Bewohner_innen ermöglicht wird.
                                                   Die Vielfalt des öffentlichen Raumes sollte auch in den baulichen Kontext übertragen werden. Durch
                                                   die Anordnung ergänzender kultureller, öffentlicher und gewerblicher Nutzungen im Quartier sollte
                                                   insgesamt eine Belebung erreicht werden. Intelligente Lösungen für eine nachhaltige Mobilität soll-
                                                   ten mitgedacht werden. In der Schnittstelle zwischen den traditionellen Wohnquartieren im Norden
                                                   und Osten des Wettbewerbsgebietes und dem HPZ im Süden, als bisher nach außen abgeschotte-
                                                   tem Lebensraum seiner Bewohner_innen, kommt dem Projekt eine Schlüsselfunktion für die Ver-
                                                   netzung der heute noch sehr unterschiedlichen Lebenswelten zu.
                                                   Gleichzeitig besteht die Chance für die Hansestadt Warburg mit diesem Projekt ein Zeichen für eine
                                                   im Hinblick auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit optimierte städtebauliche Planung zu setzen.
    Abb. 002: Abgrenzung des Wettbewerbsgebietes
6                                                                                                                                                         7
"Laurentiushöhe Warburg - Quartier mit Seele" Hansestadt Warburg - Städtebaulich-freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb Dokumentation
TEIL III WETTBEWERBSVERFAHREN

    Ausloberin                                                                                     •       prosa Architektur + Stadtplanung | Quasten Rauh Part-GmbB, Darmstadt +
    Hansestadt Warburg                                                                                     lichtelandschaften, Frankfurt a. M.
    Der Bürgermeister                                                                              •       scheuvens + wachten plus planungsgesellschaft mbh, Dortmund +
    Bahnhofstr. 28                                                                                         wbp Landschaftsarchitekten GmbH, Bochum
    34414 Warburg                                                                                  •       STUDIOKUBIK Architekten Fraunberg Güldenberg Partnerschaft mbB, Berlin + FUGMANN
                                                                                                           JANOTTA und PARTNER mbB Landschaftsarchitekten | Landschaftsplaner bdla, Berlin
    Wettbewerbsbetreuung
                                                                                                   •       yellow z Abel Bormann Koch Architekten und Stadtplaner PartGmbB, Berlin +
    WoltersPartner Stadtplaner GmbH
                                                                                                           Holzwarth Landschaftsarchitektur, Berlin
    Daruper Straße 15, D-48653 Coesfeld
    Ansprechpartner_in: Carsten Lang, Theresa Growe                                                Beurteilungskriterien
    Verfahren                                                                                      Die folgenden Beurteilungskriterien sollten der Jury als Leitlinie dienen:
    Der Wettbewerb wurde als begrenzter städtebaulich-freiraumplanerischer Realisierungswett-      •       Städtebauliche und freiraumplanerische Leitidee
    bewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungs-/Losverfahren ausgelobt. Das Wettbewerbsverfahren        •       Umsetzung inklusiver Aspekte in der Planung
    wurde nach Regeln zu Auslobung von Wettbewerben - RPW 2013 - durchgeführt.                     •       Ökologische Nachhaltigkeit
                                                                                                   •       Flexibilität und Robustheit der städtebaulichen Konzeption
    Teilnehmerfeld
                                                                                                   •       Qualität des öffentlichen Raumes
    Am Wettbewerb nahmen die folgenden 12 Büros / Arbeitsgemeinschaften teil:
                                                                                                   •       Wirtschaftlichkeit
    •      FAAB Architektura Adam Białobrzeski Adam Figurski sc., Warschau (PL) +
                                                                                                   Preisgeld
           iGreen Mariusz Kulik, Warschau (PL)
    •      Faber + Faber Architekten PartG mbB, Berlin + Davide Vianello, Venezia Carpenedo (IT)   Insgesamt steht eine Wettbewerbssumme in Höhe von 100.000 EUR (brutto) zur Verfügung,
    •      Grunwald & Grunwald Architektur und Städtebau GbR, Leipzig +                            die sich mit Beschluss des Preisgerichtes wie folgt aufteilt:
           häfner jiménez betcke jarosch landschaftsarchitektur gmbh, Berlin                               1. Preis:			             36.000 Euro
    •      ISR Innovative Stadt- und Raumplanung GmbH, Düsseldorf +                                        2. Preis:			             28.000 Euro
           MOLA Landschaftsarchitektur GmbH, Düsseldorf                                                    3. Preis:			             16.000 Euro
    •      Leismann AG, Bern (CH) + Westpol Landschaftsarchitekten GmbH, Basel (CH) +                      2 Anerkennungen je       10.000 Euro
           Emch+Berger Verkehrsplanung AG, Bern (CH)                                               Zeitablauf
    •      Octagon Architekturkollektiv Partnerschaft von ArchitektInnen und StadtplanerInnen
                                                                                                   Bewerbungszeitraum		                     15.12.2020 - 14.01.2021
           mbB, Leipzig + Sowatorini Landschaft GbR, Bochum
                                                                                                   Lostermin				                            18.01.2021
    •      post welters + partner mbB Architekten & Stadtplaner BDA/SRL, Dortmund +                Schriftliche Rückfragen bis 		           29.01.2021
           brosk landschaftsarchitektur freiraumplanung, Essen                                     Einführungskolloquium 			                02.02.2021
    •      pp a|s Pesch Partner Architekten Stadtplaner GmbH, Dortmund +                           Abgabe der Arbeiten 			                  09.04.2021
           Landschaft planen + bauen NRW GmbH, Dortmund                                            Preisgerichtssitzung 			                 11.05.2021
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"Laurentiushöhe Warburg - Quartier mit Seele" Hansestadt Warburg - Städtebaulich-freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb Dokumentation
TEIL III WETTBEWERBSVERFAHREN

                                                    Preisgericht
                                                    Das Preisgericht setzt sich wie folgt zusammen:
                                                    Preisrichter_innen:
                                                    •        Ute Aufmkolk, Landschaftsarchitektin, Essen
                                                    •        Reinhard Drees, Architekt und Stadtplaner, Bielefeld
                                                    •        Prof. Andreas Fritzen, Architekt und Stadtplaner, Köln
                                                             (Ersatz für Prof. Joachim Schultz-Granberg, Architekt und Stadtplaner, Münster, Berlin)
                                                    •        Walter Güntermann, Ratsherr Hansestadt Warburg
                                                    •        Judith Kusch, Architektin und Stadtplanerin, Köln
                                                    •        Nicole Leifeld, Caritas Wohn- und Werkstätten im Erzbistum Paderborn e.V.
                                                    •        Katharina Lenzschau, Caritas Wohn- und Werkstätten im Erzbistum Paderborn e.V.
                                                             (Ersatz für Ulrich Brabetz, Erzbischöfliches Generalvikariat Paderborn)
                                                    •        Annette Nothnagel, Landschaftsarchitektin, Bielefeld
     Abb. 003: Preisgerichtssitzung am 11.05.2021
                                                    •        Tobias Scherf, Bürgermeister Hansestadt Warburg
                                                    •        Matthias Schmidt, Caritas Wohn- und Werkstätten im Erzbistum Paderborn e.V.
                                                    •        Prof. Kathrin Volk, Landschaftsarchitektin, Detmold
                                                             (Ersatz für Matthias Rottmann, Architekt und Stadtplaner, Köln)
                                                    •        Prof. Rolf-Egon Westerheide, Architekt und Stadtplaner, Aachen (Vorsitzender)
                                                    •        Hildegard Zavelberg-Simon, Ratsfrau Hansestadt Warburg

                                                    Stellvertretende Preisrichter_innen:
                                                    •        Rainer Ehle, FB II Fachbereichsleiter, Bauverwaltung Hansestadt Warburg
                                                    •        Frank Scheffler, Ratsherr Hansestadt Warburg
                                                    •        Eric Volmert, Ratsherr Hansestadt Warburg
                                                    •        Kristin Wieners, Caritas Wohn- und Werkstätten im Erzbistum Paderborn e.V.

                                                    Die stellvertretende Preisrichterin Regina Stottrop, Stadtplanerin, Köln, sowie die Berater Dr. Frank
                                                    Bröckling, planinvent, Münster, und Sören Spönlein, Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing
                                                    Hansestadt Warburg, waren nicht vor Ort.

     Abb. 004: Preisgerichtssitzung am 11.05.2021
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"Laurentiushöhe Warburg - Quartier mit Seele" Hansestadt Warburg - Städtebaulich-freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb Dokumentation
TEIL IV WETTBEWERBSBEITRÄGE

     1. Preis
     Wettbewerbsbeitrag
     Stadtplanungsbüro: scheuvens + wachten plus planungsgesellschaft mbh, Dortmund
     Mitarbeiter_innen: Stefan Hartlock, Jonas Wiengarn, Marie Menne, Lukas Welling
     Landschaftsarchitekturbüro: wbp Landschaftsarchitekten GmbH, Bochum
     Mitarbeiter_innen: Rebekka Junge

     Leitidee des Entwurfes (aus Erläuterungsbericht)
     Die äußeren Konturen des neuen, etwa 16 Hektar großen Quartiers ergeben sich aus den Anfor-
     derungen des Heilpädagogischen Heil- und Therapiezentrums, dem städtebaulichen Kontext der
     angrenzenden Siedlungsstruktur sowie den Strukturen des daran anschließenden Landschafts-
     raum mit seiner Anbindung zur Diemelaue. Der innere Aufbau entwickelt sich aus dem Wunsch, in
     dem neuen Quartier vielfältige Begegnungsräume zu schaffen, die dem Charakter eines inklusiven
     Quartiers gerecht werden. Das südlich angrenzende HPZ und die gewünschte Vernetzung damit ist
     dabei maßgebend.

     Rückgrat des neuen Quartiers und damit zentrales und profilbildendes Element wird eine keilför-
     mig verlaufende, leicht verspringende Landschaftsachse. Diese Achse wird als ein vielseitig nutz-
     barer Grünkorridor ausgestaltet. Die hier eingebundenen Plätze bieten neben ihrer Funktion als
     Gelenke unterschiedliche Ausprägungen mit quartiersbezogenen, versorgenden und sozialen An-
     geboten für alle BewohnerInnen und BesucherInnen.

     Die Bautypologien entlang der Landschaftsachse bilden im östlichen Segment eine urbane Raum-
     kante aus und binden darüber hinaus offen strukturierte Nachbarschaften mit unterschiedlichen
     Bebauungsformen an. Der Entwicklung von vermarktbaren Adressen und einem Spektrum unter-
     schiedlicher Bebauungstypologien und verschiedener Wohnformen wird so Rechnung getragen.
     Entlang des Landschafts- sowie auch Erschließungsrückgrates sind die Baufelder so angebunden,
     dass sie sich in überschaubaren und dennoch funktionsfähigen Abschnitten entwickeln lassen. Das
     neue Quartier ist über die Telemannstraße an die B 7 im Nordosten und dem Stiepenweg im Süd-
     osten angebunden. Die Haupterschließung des Wohngebiets erfolgt über eine zentral verlaufende
     Straße entlang der östlichen Raumkante der Landschaftsachse.

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"Laurentiushöhe Warburg - Quartier mit Seele" Hansestadt Warburg - Städtebaulich-freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb Dokumentation
TEIL IV WETTBEWERBSBEITRÄGE

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                                                                                                                                                              Beurteilung der Jury
                                                                                                                                                              Die Verfasser planen eine integrierende Verbindung zwischen dem HPZ im Süden und dem angrenzenden
                                                                                                                                                              Neunbaugebiet über eine attraktive Freiraumverbindung mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten. Ein groß-
                                                                                                                                                              zügiger, z-förmiger Freiraum bildet im Norden einen Eingangsbereich aus, führt über einen öffentlichen
                                                                                                                                                              Grünanger zu dem Ost-West ausgerichteten Landschaftsband und knickt erneut ab, um zu einem Quartiers-
                                                                                                                                                              platz im HPZ zu führen. Sowohl die Mittenbildung im HPZ als auch die räumliche Qualität der Freiräume
                                                                                                                                                              überzeugt das Preisgericht. Kleine, an diesen Grünzug angelagerte Gelenkplätze mit akzentuierter Bebauung
                                                                                                                                                              schaffen Orientierung und abwechslungsreiche Situationen. An ausgewählten Orten werden Sondernutzun-
                                                                                                                                                              gen vorgeschlagen, deren Realisierbarkeit im weiteren Verlauf überprüft werden müsste.
                                                                                                                                                              An zahlreichen Stellen werden Bezüge zum Bestand aufgenommen. Fußläufig wird an das vorhandene östli-
                                                                                                                                                              che Wohngebiet angeschlossen, die Beethovenstraße wird untergeordnet, als Mischverkehrsfläche weiter-
                                                  Nachbarschaft                      Grümanger                                                Nachbarschaft
                                                                                                                                                              geführt, das HPZ wird maßvoll nachverdichtet.
                                                                                                                                                              Das Wohnangebot orientiert sich weitgehend an den Vorgaben der Auslobung. Die Mischung von Einfamili-
                                                                                                                                                              en-, Doppel- und Reihenhäuser werden kleinräumlich mit Geschosswohnungsbau verknüpft. Die einzelnen
                                                                                                                            219 m ü. NN

     215 m ü. NN            Nachbarschaftstreff
                                                                                  217 m ü. NN
                                                                                          Retention                                                           Baufelder bleiben überwiegend konventionell, sie bieten wenig Gemeinschaftsflächen für einzelne Nachbar-
                                                                                                                                                              schaften und fördern somit nicht die Integration der unterschiedlichen Nutzer/innen in besonderem Maße.
                                                                                                                                                              Die Dichte mit ca. 311 WE liegt im mittleren Bereich.
                                                                                                                                                              Fahrrad- und Fußverkehre können qualitätsvoll über die großzügigen Freiräume geführt werden und sind
                   Kirche

                                                                                                                                                              auch auf kurzen Wegen an den vorhandenen Siedlungskörper angeschlossen. Eine Buslinie mit zwei Bus-
                                                                  Haus Betlehem

                                                                                                      218 m ü. NN   Sport

                                                                                                                                                              haltestellen versorgt das Neubaugebiet mit öffentlichem Verkehr. Die Lage der Haltestelle im Norden liegt
     216 m ü. NN
                                                                                                                                   Crossfit

                                                                                                                                                              sicherlich zu dezentral.
                                                                                                                                                              Der Anteil der Verkehrsfläche von 24% der Wettbewerbsfläche ist vergleichsweise hoch. An mehreren
                                                                                                                                                              Stellen werden Erschließungsstraßen nur einseitig bebaut, was hohe Erschließungskosten erwarten lässt.
                                                                                                                                                              Gerade im grünen Anger lässt sich die Erschließungsfläche reduzieren. Für den ruhenden Verkehr werden
                                                                                                                                                              unterschiedliche Lösungen vorgeschlagen. Für die 311 WE erscheinen dem Preisgericht die gezählten 739
                                                                                                                                                              Stellplätze deutlich übertrieben. Die Mobilitätsstation im Norden liegt zu weit entfernt von den dazugehöri-
                                                                                                                                                              gen Wohnungen/Wohnhäusern.
                                                                                                                                                              Die von den Verfassern vorgeschlagenen Bauphasen sehen eine Entwicklung von Osten nach Westen vor.
                                                                                                                                                              Bezüglich der Integration der Neubaugebiete an die Bestände erscheint dies sinnvoll.
                                                                                                                                                              Insgesamt bietet die Arbeit ein anspruchsvolles Gerüst von öffentlichen Räumen an, die in der Lage sein
                                                                                                                                                              werden das Neubaugebiet integrativ an die Aktivitäten des HPZs anzubinden und gleichzeitig vielfältige Ver-
14                                                                                                                                                            knüpfungen zur Landschaft und zum angrenzenden Wohngebiet aufzunehmen.                                         15
"Laurentiushöhe Warburg - Quartier mit Seele" Hansestadt Warburg - Städtebaulich-freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb Dokumentation
TEIL IV WETTBEWERBSBEITRÄGE

     2. Preis
     Wettbewerbsbeitrag
     Architektur- und Stadtplanungsbüro: pp a|s Pesch Partner Architekten Stadtplaner GmbH,
     Dortmund
     Mitarbeiter_innen: Prof. Dr. Franz Pesch, Ina Schauer, Niklas Förstemann, Jan Dröge-Rothaar,
     Zoe Kuhfuß
     Landschaftsarchitekturbüro: Landschaft planen + bauen NRW GmbH, Dortmund
     Mitarbeiter_innen: Moritz Rohde, Helen Rohde

     Leitidee des Entwurfes (aus Erläuterungsbericht)
     Im Westen Warburgs entsteht zwischen dem Heilpädagogischen Therapie- und Förderzent-
     rum Sankt Laurentius (HPZ) und den bestehenden Wohngebieten ein neues Quartier – inklu-
     siv, nachhaltig und landschaftsnah. Unter den Bedingungen einer standortbedingt moderaten
     Dichte sollen höchste Maßstäbe einer klimagerechten und resilienten Quartiersentwicklung er-
     füllt werden: Ressourcenkreisläufe, Nachhaltige Mobilität, Ökologisches Bauen und Selbstver-
     sorgung. Das neue Wohngebiet wächst in Schritten mit dem Bestand zu einer städtebaulichen
     Einheit zusammen. Als grüne Lunge folgt der zentrale Grünzug dem bestehenden Graben und
     sorgt für eine Durchlüftung des Stadtteils in Hitzeperioden. Die Stadterweiterung gliedert sich
     in zwei Wohnviertel mit einer eigenen Identität, fokussiert auf barrierefreie öffentliche Räu-
     me mit unterschiedlicher Funktion und Atmosphäre: der Quartiersplatz als Nahversorgungs-
     schwerpunkt prägt das Südquartier an der Schnittstelle zum HPZ, und der Anger als grünes
     Refugium prägt das Nordquartier. Charakteristisch für die neue Laurentiushöhe sind kleinteilige
     Nachbarschaften, optimal vernetzt mit dem HPZ, dem Musikerviertel und der Landschaft. Be-
     sonderes Augenmerk richtet der Entwurf auf aktive Ränder: Die spielerisch gereihten Wohnhö-
     fe mit den vorgelagerten Streuobstwiesen verschränken die Nachbarschaften mit der Kultur-
     landschaft im Westen.

16                                                                                                     17
"Laurentiushöhe Warburg - Quartier mit Seele" Hansestadt Warburg - Städtebaulich-freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb Dokumentation
TEIL IV WETTBEWERBSBEITRÄGE

     2. Preis

     Beurteilung der Jury
     Leitidee des Entwurfes sind ein prägnant in Ost-West-Richtung verlaufender Grünzug sowie
     zwei identitätsstiftende Quartierstreffpunkte unterschiedlicher Charaktere und Qualitäten – ei-
     ner im nördlichen, einer im südlichen Bereich –, die gemeinschaftsbildend die inklusive Zielset-
     zung im öffentlichen Raum befördern.
     Die Anordnung und Abfolge der sozialräumlichen Treffpunkte überlagern sich positiv mit den
     Angeboten für Mobilität im Sinne des Innovationsgedankens für Mobilität.
     Ein ausdifferenziertes Bewegungsnetz bietet für Fußgänger und Radfahrer eine hervorragende
     Voraussetzung für eine langfristige Reaktion des Individualverkehrs.
     Die Bebauungsstruktur besteht aus einem Verbund gut proportionierter Wohn-Cluster- und
     höfe, die eben in die Topographie im Sinne inklusiven Städtebaus hineingelegt sind.
     Die leicht geknickt geführte Randbebauung entlang des Grünzuges schafft räumlich interessan-
     te Situationen und gute Adressen.
     Der Anger an der Sammelstraße stellt ein für Warburg angemessenes Element von angeneh-
     mer Atmosphäre dar und schafft einen Ort der verbindend und adressbildend wirkt.
     Wohntypologien werden geschickt in den unterschiedlichen Clustern gemischt, so dass eine
     gewünschte Nachbarschaft entstehen kann. Bei manchen Wohnclustern muss die Erschlie-
     ßungssituation geklärt werden.
     Die Integration des HPZ soll durch einen Quartiersplatz geschaffen werden, der eine neue Mitte
     bildet. Die Zufahrten insbesondere zur Anlieferung der Werkstätten müssen überprüft werden.
     Auch wenn die Arbeit zunächst nicht innovativ wirkt, überzeugt sie bei genauerem Hinsehen
     durch eine Vielzahl innovativer städtebaulicher Details und starker Atmosphären, der guten
     Anbindung des HPZ und guter Qualitäten des öffentlichen Raums.
     Die städtebauliche Struktur ist robust und in der Lage, sich bedarfsabhängig verschiedenen
     Entwicklungen anzupassen.

18                                                                                                      19
TEIL IV WETTBEWERBSBEITRÄGE

     3. Preis
     Wettbewerbsbeitrag
     Architektur- und Stadtplanungsbüro: Grunwald & Grunwald Architektur und Städtebau GbR,
     Leipzig
     Mitarbeiter_innen: Prof. Matthias Grunwald, Marcel Weißflog, Andrea Mayr, Freddy Köhler
     Landschaftsarchitekturbüro: häfner jiménez betcke jarosch landschaftsarchitektur gmbh,
     Berlin
     Mitarbeiter_innen: Jens Betcke

     Leitidee des Entwurfes (aus Erläuterungsbericht)
     Ziel der Entwicklung rund um die Laurentiushöhe war die Schaffung eines neuen Quartiers das
     den Ausgangspunkt für eine innovative, inklusive und intelligente Erweiterung der Stadt War-
     burg ermöglicht. Dabei war es wichtig, dass sich die neuen Baustrukturen an den bestehenden
     Baugebieten orientieren und gleichwohl eine eigenständige Gestaltung entwickeln, die eine
     optimale Wohn-, Arbeits- und Aufenthaltsqualität mit sich bringt. Ein besonderes Augenmerk
     musste bei der Entwicklung auch auf der Einbindung des bestehenden Heilpädagogischen Zen-
     trums (HPZ) liegen. Die insgesamt sehr heterogene und vor den Toren der Stadt liegende Be-
     bauungsstruktur galt es durch unseren Entwurf an die Stadt anzugliedern und die Bewohner
     und Nutzer direkt in den neuen Stadtteil zu integrieren. Das Quartier profitiert durch die vor-
     handene nutzungsgemischte Struktur, die prägende Topographie und die Nähe zur Diemelaue.

     Um die bestehenden Strukturen der Uhlenbreite und des HPZ mit den neuen städtebaulichen
     Strukturen zu verbinden wurde zunächst die übergeordnete Idee verfolgt, die unterschiedli-
     chen Bereiche durch die grüne Fuge zu gliedern, wodurch eine selbstverständliche und interes-
     sante Raumfigur entsteht, die das Quartier prägt, eine grüne Seele schafft und gleichzeitig den
     Bereich der Diemelaue direkt in das Zentrum des Quartiers bringt. Im darauffolgenden Schritt
     wurden die Bereiche so entwickelt, dass sie sich durch die übergeordnete Nutzungsstruktur
     und Wegebeziehungen optimal ergänzen und verbinden.

20                                                                                                     21
TEIL IV WETTBEWERBSBEITRÄGE

     3. Preis

     Beurteilung der Jury
     Der Entwurf schafft durch eine großzügige Grünachse in Nord-Süd-Richtung eine kräftige Struk-
     tur des neuen Quartiers. Dieser Grünraum setzt sich in das HPZ fort und endet dort in der
     neuen Quartiersmitte rund um die Kirche, die allerdings nicht sehr prägnant ausformuliert ist.
     Die Verbindungsfunktion des großen Grünraums zwischen bestehender und neuer Bebauung
     sowie ins das HPZ hinein wird gewürdigt, jedoch durchaus auch kontrovers diskutiert.
     Die beiden Baubereiche sind konsequent strukturiert, angemessen in Geschossigkeit und Dich-
     te ausgelegt sowie grundsätzlich gestalterisch gut ausformuliert. Im Süden werden mehrge-
     schossige Gebäudetypen an einer nördlich gerichteten Achse orientiert, die etwas unvermittelt
     an der Quererschließung endet. Die Quartiersmitte ist sehr zurückhaltend gestaltet, und ihr
     fehlt die funktionale Dichte. Gerade das könnte jedoch dazu beitragen, dass eine Verträglich-
     keit mit den Schutzbedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner geschaffen werden kann.
     Die städtebauliche Figur des nördlichen Baugebietes ist mit der Hinwendung des Geschoss-
     wohnungsbaus zum Grün, der Verbindung von unterschiedlichen Typen von Einfamilienhaus-
     bebauung und Nutzungsmischung nachvollziehbar gestaltet. Die im Entwurf durchaus textlich
     benannte Zielrichtung, nachbarschaftliche Zusammenhänge zu ermöglichen, wird im weiteren
     Prozess aktiv umzusetzen sein.
     Das Mobilitätskonzept zeigt Ansätze zu einem autoarmen Quartier, ist aber nicht stringent ge-
     nug angelegt.
     Insgesamt bietet der Entwurf mit einer klaren Struktur in eher konventioneller Sprache gute
     Möglichkeiten, innovative Nachbarschaftskonzepte mit geeigneten Instrumenten umzusetzen.

22                                                                                                    23
TEIL IV WETTBEWERBSBEITRÄGE

     Anerkennung
     Wettbewerbsbeitrag
     Stadtplanungsbüro: ISR Innovative Stadt- und Raumplanung GmbH, Düsseldorf
     Mitarbeiter_innen: Jochen Füge, Willi Landers, Florian Gaujard, Julia Tesch
     Landschaftsarchitekturbüro: MOLA Landschaftsarchitektur GmbH, Düsseldorf
     Mitarbeiter_innen: Christina Drenker, Marijana Gutte

     Leitidee des Entwurfes (aus Erläuterungsbericht)
     Inklusion bedeutet Bedürfnisse wahrzunehmen und jeden einzelnen Menschen wertzuschätzen.
     Gemeinschaft und Individualität sollen ausgelebt werden. Es braucht Raum für die besonderen Ei-
     genheiten: soziale und ethnische Herkunft, geistige, psychische oder körperliche Fähigkeiten, das
     Alter, die sexuelle oder geschlechtliche Identität, Religion oder Weltanschauung.
     Für die Stadtplanung bedeutet dies, jedem Individuum und den unterschiedlichen Bedürfnissen
     diesen Raum zu geben. Auf der Laurentiushöhe besteht die besondere Herausforderung darin, vor
     allem den Bewohnern des HPZs uneingeschränkte Teilhabe zu ermöglichen, sie gleichgestellt an
     allen Aktivitäten im Quartier teilnehmen zu lassen.
     Das geht! Begegnung und Gemeinschaft sind die Schlüssel zu einem inklusiven Quartier. Wir ent-
     scheiden uns für neugedachtes Eigentum – Leben in Höfen statt Wohnen auf der „Scholle“. Wir
     entscheiden uns für zukunftsgerichtete Mobilität – Quartiersgaragen statt privater Garagen vor
     der Haustür. Gemeinschaftsräume und Begegnungsflächen stärken das Wir-Gefühl und die Identi-
     fikation mit dem Quartier.

24                                                                                                       25
TEIL IV WETTBEWERBSBEITRÄGE

     Anerkennung

     Beurteilung der Jury
     Die Verfasser bezeichnen das Quartier des HPZ als das Herz des Zentrums, wo man sich treffen und
     begegnen kann. Die zentrale Mitte mit der Kirche und dem Haus Bethlehem als Ausgangspunkt
     für die bauliche Entwicklung nach Norden setzt mit den angeschlossenen Nutzungen einen nach-
     vollziehbaren Schwerpunkt zur Aufgabenstellung. Die Häufung und Vielzahl der angebotenen Nut-
     zungen werden an dieser Stelle aber ein wenig in Frage gestellt. Es wird eine klare und eindeutig
     erkennbare Anbindung in den nördlichen Siedlungsbereich vermisst.
     Die verkehrliche Ringerschließung stellt mit den Bestandsstraßen ein schlüssiges Konzept dar, läuft
     aber an einer Hauptzufahrt auf ein großes Parkhaus zu und belastet die angrenzenden Nutzungen.
     Der Ost-West-Grünzug ist ausreichend dimensioniert und bindet von der neuen KITA kommend
     auch die nördlich vorhandene Wohnbebauung störungsfrei an. Die Quartiersgarage im nördlichen
     neuen Lärmschutzwall ist eine gute Mehrfachnutzung dieser baulich notwendigen Anlage.
     Die Wohnquartiere östlich und nördlich der zentralen Mitte sind gut strukturiert und bilden eine
     positive Alternative zum herkömmlichen Einfamilienhausbau. Die nördlich des Grünzuges gelege-
     nen Quartiere haben diese innovative Qualität nicht mehr. Einen besonderen Beitrag bildet die
     westliche Bebauung auch als Übergang zum Ortsrand auf Zeit. Die kleinen autofreien Wohnhöfe
     erlauben unterschiedliche Wohnformen und können einen wertvollen Beitrag zum integrierten
     Wohnen liefern, lassen jedoch noch Optionen auf weitere Verdichtung. Die Tiny-Häuser westlich
     der KITA stellen eine weitere Möglichkeit für zeitgemäßes Wohnen in Kleinstwohnungen dar. Der
     angebotene Wohnungsmix ist in den Wohnhofquartieren ausgewogen gewählt und lässt eine sozi-
     ale Mischung realisieren. Die im Gesamtquartier erreichte Wohnungsdichte entspricht den Vorga-
     ben der Auslobung und ist wirtschaftlich zu realisieren.
     Insgesamt ist die Arbeit ein durchdachter und konstruktiver Beitrag zur Wettbewerbsaufgabe für
     die Entwicklung eines neuen Stadtrandquartiers für Warburg mit den vier genannten Aspekten
     Inklusion, Individualität, Integration und Innovation.

26                                                                                                         27
TEIL IV WETTBEWERBSBEITRÄGE

     Anerkennung
     Wettbewerbsbeitrag
     Architektur- und Stadtplanungsbüro: prosa Architektur + Stadtplanung | Quasten Rauh Part-
     GmbB, Darmstadt
     Mitarbeiter_innen: Katharina Rauh, Carolin Morell, Carolin Simon
     Landschaftsarchitekturbüro: lichtelandschaften, Frankfurt a. M.
     Mitarbeiter_innen: Teresa Burmester, Johannes Treibert

     Leitidee des Entwurfes (aus Erläuterungsbericht)
     Stadtentwicklung muss weitergedacht werden. In einem langfristig sinnvollen und lebendigen
     Stadtbaustein sind die Themen Ökologie, Ökonomie und Soziales nicht getrennt voneinander zu
     betrachten. Sie bedingen und fördern sich gegenseitig. Soziale Netze schonen ökologische Res-
     sourcen und der effiziente Umgang mit Energie die finanzielle Belastung der Bewohner.

     Um diese enge Verknüpfung umsetzen zu können, sind grundsätzliche Ziele bereits im städtebau-
     lichen Entwurf verankert:
     - StadtKLIMA schonen - Einfamilienhausqualitäten im Mehrfamilienhaus, dichtere Bebauung mit
     attraktiven Grünflächen, Alternativen zum eigenen Auto - Mobilitätsangebote (Lastenräder-Teilen,
     attraktive Fahrrad-Abstellmöglichkeiten, Beratung)
     - KleinKLIMA verbessern - Fassadenbegrünung, Verdunstungskühle durch Retentionsdächer und
     Wasser, geringe Versiegelung
     - soziales KLIMA - Mischung der Wohnungstypologien, Gemeinschaftsflächen - z.B. Garten zum
     gemeinsam Nutzen
     - globales KLIMA - energie- und ressourcenschonendes Bauen, Nutzung von Photovoltaik, Wärme-
     rückgewinnung, CO2-bewusster Bau und Betrieb

     KONZEPT
     Ein Stadtrand der kein Stadtrand ist. Die zentral liegende grüne Frischluftschneise verbindet die
     beiden Teile des neuen Quartiers und die bestehenden Stadt. Attraktive Anlaufpunkte des Rück-
     grads bilden die beiden Platzsituationen. Im Süden wird der bestehende Raum aufgewertet, im
     Norden entsteht ein neuer Treffpunkt. Entlang des Rückgrats reihen sich die unterschiedlichen
     Nachbarschaften auf.
28                                                                                                       29
TEIL IV WETTBEWERBSBEITRÄGE

     Anerkennung

     Beurteilung der Jury
     Die Verfasser der Arbeit entscheiden sich für eine verdichtete Bebauung mit einem großzügig
     dimensionierten Ost-West ausgerichteten Grünzug. Sie schaffen dadurch eine wirkungsvolle das
     Quartier gliedernde Freiraumverbindung von der freien Landschaft bis zum bestehenden Sied-
     lungskörper.
     Der quer dazu weitgehend unabhängig vom MIV verlaufende „Rückgrat“ genannte Freiraum bildet
     spannungsvolle und qualitätsvolle Raumabfolgen aus und schafft glaubhaft die Verbindung zum
     HPZ. Insbesondere der nördlich gelegene Quartiersplatz der sich an einem topographischen Hoch-
     punkt befindet und zur Landschaft öffnet, wird gewürdigt.
     Es werden vielfältige Nutzungsangebote, Wohntypologien und Programmierungen im Freiraum
     vorgeschlagen, sowie Aussagen zu zukunftsweisenden Fragestellungen zur Klimaneutralität des
     neuen Quartiers integriert.
     Das größte Manko der Arbeit besteht in der Abweichung von der Aufgabenstellung hinsichtlich
     geforderter Wohnformen, Dichte und Geschossigkeit. Die dadurch erreichte Anzahl an Wohnein-
     heiten schießt weit über das gewünschte Maß hinaus, die III-IV-Geschossigkeit ist, wie auf der Per-
     spektivskizze ersichtlich, zu urban angesetzt, die offenen Blockrandstrukturen erfüllen letztendlich
     den Anspruch an Innovation nicht ausreichend.
     Damit bietet die Arbeit zwar durchaus einen innovativen Ansatz, lässt jedoch das Gespür für die
     für Warburg angemessenen Mischung und das richtige Maß missen und vermeidet damit letzt-
     endlich die Auseinandersetzung mit dem Ort und seiner speziellen Ausgabenstellung.

30                                                                                                          31
TEIL IV WETTBEWERBSBEITRÄGE

     2. Rundgang
     Wettbewerbsbeitrag
     Architektur- und Stadtplanungsbüro: post welters + partner mbB Architekten & Stadtplaner BDA/
     SRL, Dortmund
     Mitarbeiter_innen: Harmut Welters, Thorsten Weber, David Fabiunke
     Landschaftsarchitekturbüro: brosk landschaftsarchitektur freiraumplanung, Essen
     Mitarbeiter_innen: Rüdiger Brosk

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TEIL IV WETTBEWERBSBEITRÄGE

     2. Rundgang
     Wettbewerbsbeitrag
     Architektur- und Stadtplanungsbüro: Octagon Architekturkollektiv Partnerschaft von ArchitektIn-
     nen und StadtplanerInnen mbB, Leipzig
     Mitarbeiter_innen: Henry Fenzlein, Serafima Kreusch, Quentin Pages, Ansgar Koehler
     Landschaftsarchitekturbüro: Sowatorini Landschaft GbR, Bochum
     Mitarbeiter_innen: Sebastian Sowa, Gianluca Torini, Bastian Ten Haaf

34                                                                                                     35
TEIL IV WETTBEWERBSBEITRÄGE

     2. Rundgang
     Wettbewerbsbeitrag
     Architekturbüro: STUDIOKUBIK Architekten Fraunberg Güldenberg Partnerschaft mbB, Berlin
     Mitarbeiter_innen: Jonas Güldenberg, Michael Güldenberg, Reiner Sinz
     Landschaftsarchitekturbüro: FUGMANN JANOTTA und PARTNER mbB Landschaftsarchitekten |
     Landschaftsplaner bdla, Berlin
     Mitarbeiter_innen: Harald Fugmann

36                                                                                             37
TEIL IV WETTBEWERBSBEITRÄGE

     2. Rundgang
     Wettbewerbsbeitrag
     Architektur- und Stadtplanungsbüro: yellow z Abel Bormann Koch Architekten und Stadtplaner
     PartGmbB, Berlin
     Mitarbeiter_innen: Oliver Bormann, Robin Hüppe, Wenxiao Qu, Mathias Maurerlechner
     Landschaftsarchitekturbüro: Holzwarth Landschaftsarchitektur, Berlin
     Mitarbeiter_innen: Gerd Holzwarth, Sophia Krause, Justus Gärtner

38                                                                                                39
TEIL IV WETTBEWERBSBEITRÄGE

     2. Rundgang
     Wettbewerbsbeitrag
     Architektur- und Stadtplanungsbüro: Leismann AG, Bern (CH)
     Mitarbeiter_innen: Stefan Leiseifer, Roman Lehmann, Charlérie Michel, Argyro Theodoropoulou,
     Hannah Becker
     Landschaftsarchitekturbüro: Westpol Landschaftsarchitekten GmbH, Basel (CH)
     Mitarbeiter_innen: Andy Schönholzer, Dennis Mayr, Jan Schmid
     Verkehrsplanungsbüro: Emch+Berger Verkehrsplanung AG, Bern (CH)
     Mitarbeiter_innen: Guido Rindsfüser, Philipp Hess

40                                                                                                  41
TEIL IV WETTBEWERBSBEITRÄGE

     1. Rundgang
     Wettbewerbsbeitrag
     Architekturbüro: FAAB Architektura Adam Białobrzeski Adam Figurski sc., Warschau (PL)
     Mitarbeiter_innen: Adam Białobrzeski, Adam Figurski, Anna Miłosz, Marcin Serwotka, Maria Messina
     Landschaftsarchitekturbüro: iGreen Mariusz Kulik, Warschau (PL)
     Mitarbeiter_innen: Mariusz Kulik

42                                                                                                      43
TEIL IV WETTBEWERBSBEITRÄGE

     1. Rundgang
     Wettbewerbsbeitrag
     Architekturbüro: Faber + Faber Architekten PartG mbB, Berlin
     Mitarbeiter_innen: Ingmar Faber, Almut Faber, Frédéric Fourrichon, Daiana Karen Barrios, Elena
     Galantini, Stefanie Wörister
     Landschaftsarchitekt: Davide Vianello, Venezia Carpenedo (IT)
     Mitarbeiter_innen: Davide Vianello

44                                                                                                    45
IMPRESSUM

                                                    Ausloberin                              Bildnachweis
                                                    Hansestadt Warburg                      Deckblatt: Land NRW (2020), Datenlizenz
                                                    Der Bürgermeister                       Deutschland – Zero – Version 2.0 (https://
                                                    Bahnhofstr. 28                          www.govdata.de/dl-de/zero-2-0)
                                                    34414 Warburg                           Abb. 002: Land NRW (2020), Datenlizenz
                                                                                            Deutschland – Zero – Version 2.0 (https://
                                                                                            www.govdata.de/dl-de/zero-2-0), bearbeitet
                                                    Bearbeitung im Auftrag der Hansestadt   WoltersPartner
     Abb. 005: Preisgerichtssitzung am 11.05.2021   Warburg
                                                                                            Abb. 001, Abb. 003, Abb. 004, Abb. 005, Abb.
                                                    WoltersPartner                          006: WoltersPartner
                                                    Stadtplaner GmbH
                                                    Daruper Straße 15
                                                    D-48653 Coesfeld
                                                    Tel     +49 (0) 2541 9408-0             Coesfeld, Juni 2021
                                                    Fax     +49 (0) 2541 9408-100
                                                    www.wolterspartner.de
                                                    Bearbeiter_in:
                                                    Carsten Lang
                                                    Theresa Growe

     Abb. 006: Preisgerichtssitzung am 11.05.2021
46                                                                                                                                         47
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