BEFRAGUNG VON PATIENTEN IN ARZTPRAXEN ZU IHREM PRAXISBESUCH WÄHREND DER SARS-COV-2-PANDEMIE

 
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BEFRAGUNG VON PATIENTEN IN ARZTPRAXEN ZU IHREM PRAXISBESUCH WÄHREND DER SARS-COV-2-PANDEMIE
114   ORIGINALARBEIT / ORIGINAL ARTICLE

      Befragung von Patienten in Arztpraxen
      zu ihrem Praxisbesuch während der
      SARS-CoV-2-Pandemie
      Patient Survey in Medical Practices on their Visit during
      the SARS-CoV-2 Pandemic
      Julia Nonnenmann1, Bernhard Müllauer2, Kai Reichert2, Rainer Wöhrle3, Daniela Koller4, Jörg Schelling1,5

      Hintergrund                                                                        Background
      In den niedergelassenen Arztpraxen wurden seit Beginn der                          Since the beginning of the SARS-CoV2 pandemic medical
      SARS-CoV-2-Pandemie diverse Schutzmaßnahmen zur Pande-                             practices have implemented diverse protective measures to
      mieeindämmung umgesetzt, Praxisstrukturen und -abläufe wur-                        contain the pandemic, practice organization and structures
      den angepasst. Um Aufschluss darüber zu bekommen, wie Pa-                          were adapted. In order to get information about patients’ per-
      tient*innen den Praxisbesuch während der Pandemie wahrneh-                         ception of their doctors‘ visit during the pandemic, we con-
      men, führten wir eine Patientenbefragung in Arztpraxen durch.                      ducted a patient survey in medical practices.
      Methoden                                                                           Methods
      Querschnittsstudie an 58 Patient*innen, die in vier nieder-                        Cross-sectional study of 58 patients, who were interviewed in
      gelassenen Arztpraxen (Hausärzte und Spezialisten) im Süd-                         four medical practices (family physicians and specialists) in the
      westen Münchens im Zeitraum vom 02.04.–17.04.2020 zu                               South West of Munich from 02.04.-17.04.2020 on the follow-
      den Themenkomplexen „persönliche Risikoeinschätzung“,                              ing topics: “personal risk assessment”, “sense of security and
      „Sicherheitsgefühl und wahrgenommene Schutzmaßnahmen                               perception of protection measures in the practice setting”,
      in der Praxis“, „persönliche Wichtigkeit des Praxisbesuchs“ so-                    “importance of the doctor’s visit” and “change of medication,
      wie „Medikationsänderung, Nikotinkonsum“ befragt wurden.                           nicotine consumption”. By means of a questionnaire with 24
      Die Datenerhebung erfolgte anonymisiert mittels Fragebogen                         items, data were collected anonymously. Results are presented
      mit 24 Items. Ergebnisse werden deskriptiv und mittels ANO-                        descriptively and via ANOVA as well as via linear regression.
      VA sowie linearer Regressionen dargestellt.                                        Results
      Ergebnisse                                                                         The personal risk assessments for COVID-19-disease and for a
      Das persönliche Risiko, an COVID-19 allgemein bzw. schwer zu                       severe course of COVID-19 were rated low moderate, indepen-
      erkranken, wurde von den Befragten als eher niedrig-moderat                        dent of sex or age. Around 8% of the surveyed patients dis-
      eingestuft – unabhängig von Geschlecht oder Alter. Ca. 8 %                         cussed their personal risk with their doctors. The sense of secur-
      der Befragten haben ihr persönliches Risiko mir ihrem Arzt be-                     ity in the practice setting was rated high. The rating of the pro-
      sprochen. Das Sicherheitsgefühl der Patient*innen in den Pra-                      tection equipment was good as well, and closely met expec-
      xen wurde insgesamt als hoch angegeben, die Ausstattung der                        tations. The personal importance of the visit varied. Only 6%
      Praxen mit Schutzausrüstung wurde gut bewertet und lag na-                         had considered cancelling their visit beforehand. A change of
      he an den geäußerten Erwartungen. Die persönliche Wichtig-                         medication due to SARS-CoV-2 pandemic was not observed.
      keit des Praxisbesuchs variierte, nur 6 % hatten zuvor überlegt,                   Conclusion
      den Besuch abzusagen. Bei allen Teilnehmer*innen war die be-                       The patient survey provides a snapshot of the outpatient set-
      stehende Medikation belassen worden.                                               ting from the patient’s perspective in a hyperdynamic pan-
      Schlussfolgerungen                                                                 demic situation. Yet, due to the small study population, the re-
      Die Patientenbefragung ist der Versuch einer Momentaufnah-                         sults have to be interpreted with caution.
      me aus der Praxis aus Sicht der Patienten inmitten einer hyper-                    Keywords
      dynamischen Pandemiesituation. Die Ergebnisse sind auf-                            SARS-CoV-2 pandemic; protective measures; medical practice;
      grund der kleinen Anzahl an beteiligten Praxen und Teilneh-                        patients’ perception
      mern aber mit Vorbehalt zu interpretieren.
      Schlüsselwörter
      SARS-CoV-2-Pandemie; Schutzmaßnahmen; Arztpraxis;
      Patientenwahrnehmung

      1 Gemeinschaftspraxis Martinsried, Martinsried
      2 Hausarztpraxis in Gräfelfing
      3 Hausarztpraxis in Neuried
      4 Institut für medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie, Ludwig-Maximilians-Universität München
      5 Institut für Allgemeinmedizin, Ludwig-Maximilians-Universität München

      Peer reviewed article eingereicht: 16.09.2020, akzeptiert: 23.11.2020
      DOI 10.3238/zfa.2021.0114–0119

      © Deutscher Ärzteverlag | ZFA | Zeitschrift für Allgemeinmedizin | 2021; 97 (3)
BEFRAGUNG VON PATIENTEN IN ARZTPRAXEN ZU IHREM PRAXISBESUCH WÄHREND DER SARS-COV-2-PANDEMIE
Nonnenmann et al.:
Befragung von Patienten in Arztpraxen zu ihrem Praxisbesuch während der SARS-CoV-2-Pandemie
Patient Survey in Medical Practices on their Visit during the SARS-CoV-2 Pandemic                                                                     115

Hintergrund                               lungen und Leitlinien zu SARS-                  nein) oder als Einschätzung in Form
Seit den ersten nachgewiesenen In-        CoV-2, an denen sich niedergelasse-             einer Likert-Skala (10-skaliert) gege-
fektionen mit dem bis dahin unbe-         nen Arztpraxen orientieren können               ben. Offene Fragen ergänzen den Fra-
kannten Coronavirus SARS-CoV-2 in         und sollen [4, 5].                              gebogen, um potenziell weitere Punk-
Wuhan/China Ende 2019 breitete                In der Literatur findet man bisher          te zu erfassen. Der erstellte Fragebo-
sich das Virus, das ein schweres aku-     wenig Daten dazu, wie der Praxis-               gen war am 30.03.2020 über die Ver-
tes respiratorisches Syndrom (SARS =      besuch von Patient*innen in der Pan-            teilerliste „COVID19_muc“ an über
severe acute respiratory syndrom) aus-    demie wahrgenommen wird. Wäh-                   90 niedergelassene Haus- und Teil-
lösen kann, weltweit aus und wurde        rend die groß angelegte COSMO-Um-               gebietsärzte sowie Krankenhausärzte
im März 2020 durch die WHO zur            frage die Einschätzung der All-                 im Münchner Südwesten zur Durch-
Pandemie erklärt [1, 2].                  gemeinbevölkerung erforscht, zielt              sicht, Überarbeitung und zur mögli-
     Seither werden weltweit Maßnah-      unsere Befragung speziell auf Pa-               chen Anwendung versendet worden.
men zur Pandemieeindämmung mit            tient*innen in der ambulanten ärzt-             Rückmeldung erhielten wir von fünf
z.B. Ausgangssperren, Mundschutz-         lichen Versorgung ab, die in den ers-           Praxen, an der Befragung teilgenom-
pflicht und Abstandsregelungen            ten Wochen der Pandemie eine Arzt-              men haben vier Praxen: zwei Haus-
durchgeführt. Mit Hochdruck wird          praxis aufsuchten. Im Mittelpunkt               arztpraxen, eine hausärztlich-inter-
an der Entwicklung eines Corona-          stehen Fragestellungen, die die Ein-            nistisch-rheumatologische Praxis und
Impfstoffs geforscht [1]. Des Weiteren    schätzungen und Wahrnehmungen                   eine Frauenarztpraxis. Ein Fragebo-
wird untersucht, wie die Corona-Pan-      der Patient*innen bei ihrem Praxisbe-           gen-Pretest war praxisintern mit an-
demie durch die Bevölkerung wahr-         such während der Pandemie abbil-                gestellten Ärztinnen und Ärzten so-
genommen und psychologisch ver-           den. Der inhaltliche Fokus liegt dabei          wie Medizinischen Fachangestellten
arbeitet wird. In Deutschland werden      auf folgenden vier Themenkomple-                durchgeführt worden.
im COVID-19 Snapshot MOnitoring           xen:                                                In den vier teilnehmenden Arzt-
(COSMO) wöchentlich Umfrageer-            • Einschätzung des persönlichen Risi-           praxen wurden im Zeitraum vom
gebnisse zur „psychologischen Lage“         kos für eine COVID-19-Infektion               02.04.–17.04.2020 58 Patient*innen
der Bevölkerung in der Pandemie prä-      • Sicherheitsgefühl und Bewertung               (Mindestalter > 18 Jahre) rekrutiert
sentiert: Es werden dort zum Beispiel       der in der Praxis wahrgenommenen              und befragt. Weitere Einschluss- und
die Risikowahrnehmung durch SARS-           Schutzmaßnahmen,                              Ausschlusskriterien für die Teilnahme
CoV-2, Verhalten bezüglich Schutz-        • Relevanz des Praxisbesuches,                  an der Studie wurden nicht definiert.
maßnahmen und das Vertrauen der           • Mögliche Änderungen in den Berei-             Im Rahmen eines Praxisbesuchs wur-
Bevölkerung in den Gesundheitssek-          chen Festmedikation und/oder Ni-              den die Patient*innen auf die Befra-
tor während der Pandemie analysiert         kotinkonsum im Zusammenhang                   gung hingewiesen. Wenn Interesse
[3].                                        mit der Pandemie.                             an der Befragung bestand, wurde eine
     Zu Beginn der Pandemie sah sich                                                      mündliche Aufklärung über Daten-
insbesondere die niedergelassene Ärz-     Ziel ist es, basierend auf den Ergeb-           schutz und Studieninhalte durch-
teschaft mit einem Mangel an per-         nissen der Befragung Abläufe und                geführt. Bei Einwilligung der Pa-
sönlicher Schutzausrüstung konfron-       Ausstattungen in den Praxen an die              tient*innen wurde der Fragebogen
tiert, gleichzeitig versorgt sie ambu-    Anforderungen der neuen Situation               ausgegeben und von den Patienten in
lant den Großteil der Corona- und         weiter anzupassen und bewusst Auf-              der Praxis selbstständig ausgefüllt. Ei-
Nicht-Corona-Patient*innen. Um die        klärung mit den Patient*innen zu för-           ne Rücklaufquote wurde nicht ermit-
ärztliche Grundversorgung während         dern.                                           telt. Die statistische Auswertung und
der Pandemie gewährleisten zu kön-                                                        grafische Darstellung der Ergebnisse
nen, wurden in den Praxen diverse         Methoden                                        wurden mit Hilfe von SAS (Version
Maßnahmen zum Selbst- und Fremd-          Es handelt sich um eine explorative             9.4) durchgeführt. Deskriptive Ergeb-
schutz umgesetzt und ständig neu          und unstrukturierte Befragung von               nisse werden anhand von Mittelwer-
angepasst (z.B. zusätzliche Desinfekti-   Patient*innen im Hausarztsetting.               ten und prozentualen Angaben dar-
onsspender, Schutzscheiben bei der        Die Befragung ist als Querschnittsstu-          gestellt. Gruppenunterschiede wur-
Anmeldung,        Bodenmarkierungen,      die angelegt, es ist keine weitere Be-          den anhand von t-tests und ANOVA
Ausdünnung der Wartezimmerbeset-          fragung geplant. Die Datenerhebung              analysiert und über Boxplots visuali-
zung, Entfernen von Zeitschriften,        erfolgte anonymisiert mittels Fra-              siert. Mittels linearer Regressionsana-
Tragen von persönlicher Schutzaus-        gebogen bestehend aus 24 Frage-                 lysen untersuchten wir Zusammen-
rüstung, telefonische Vorankündi-         Items, welcher schriftlich selbststän-          hänge zwischen den Likert-Skalen
gung von Patienten vor dem Praxis-        dig ausgefüllt wurde. Die Fragen be-            und dem Alter. Ein p-Wert p < 0,05
besuch, Telefon- und Videosprech-         inhalten die Themenkomplexe „per-               wurde als Signifikanzniveau fest-
stunden und Infektionssprechstun-         sönliche Risikoeinschätzung“, „Si-              gelegt. Für die Bewertung des persön-
den). Deutsche Fachgesellschaften,        cherheitsgefühl und wahrgenom-                  lichen Risikos und des Sicherheits-
u.a. führend die Deutsche Gesell-         mene Schutzmaßnahmen“, „Rele-                   gefühls erfolgte eine Unterteilung in
schaft für Allgemeinmedizin und Fa-       vanz des Praxisbesuchs“ und „Medi-              die Kategorien „niedrig“, „moderat“
milienmedizin (DEGAM), verfassten         kationsänderung, Nikotinkonsum“.                und „hoch“ anhand der Likertskala:
(und aktualisieren ständig) Empfeh-       Antworten wurden dichotom (ja/                  Werte von 1–3 wurden als „niedrig“

                                                                    © Deutscher Ärzteverlag | ZFA | Zeitschrift für Allgemeinmedizin | 2021; 97 (3)
BEFRAGUNG VON PATIENTEN IN ARZTPRAXEN ZU IHREM PRAXISBESUCH WÄHREND DER SARS-COV-2-PANDEMIE
Nonnenmann et al.:
      Befragung von Patienten in Arztpraxen zu ihrem Praxisbesuch während der SARS-CoV-2-Pandemie
116   Patient Survey in Medical Practices on their Visit during the SARS-CoV-2 Pandemic

      definiert, Werte von 4–7 als moderat                          zeigte keinen statistischen Einfluss            siko für einen schweren Verlauf 2,7;
      und Angaben von 8–10 als hoch.                                darauf, ob sich die Patienten in der            SD: 0,6). Die persönliche Wichtigkeit
                                                                    Praxis sicher fühlen oder wie sie die           des Besuchs wurde von einer der drei
      Ergebnisse                                                    Ausstattung der Praxis mit Schutz-              Personen mit 5 bei einem Sicherheits-
      Eine Übersicht über die erhobenen                             kleidung einschätzen (Abb. 1). Die              gefühl von 7 angegeben, die anderen
      Daten der Befragten zeigt Tabelle 1.                          Ausstattung der Praxen mit Schutz-              beiden hatten die Frage hinsichtlich
      Aus den vier teilnehmenden Praxen                             kleidung wurde im Mittel mit 7,5                Wichtigkeit unbeantwortet gelassen
      konnten aus drei Praxen jeweils 9–13                          (SD: 2,4) bewertet und lag damit sehr           und das Sicherheitsgefühl mit 10
      Patient*innen befragt werden, aus ei-                         nahe an den Erwartungen der Patien-             bzw. 1 bewertet.
      ner Praxis 26 Patient*innen. Das                              ten nach Schutzkleidung in der Pra-                 In Bezug auf Medikation und Ni-
      Durchschnittsalter lag bei 57,2 Jah-                          xis (7,9; SD: 2,6).                             kotinkonsum zeigte sich, dass bei kei-
      ren, 36 % der Befragten waren männ-                               Die Einschätzungen zur Wichtig-             nem der Befragten die Festmedikati-
      lich. Sie besuchten die jeweilige Pra-                        keit des Praxisbesuchs variierten zwi-          on abgesetzt oder verändert worden
      xis seit durchschnittlich 12,2 Jahren,                        schen 1 und 10 auf der Likertskala              war und dass eine Person aufgrund
      der höchste Wert lag bei 40 Jahren.                           und lagen im Mittel bei 6,5 (SD: 3,1).          der Corona-Pandemie das Rauchen
          Das persönliche Risiko für eine                           Drei Personen (6 %) hatten zunächst             aufgegeben hatte (14 % der Befragten
      COVID-19-Infektion schätzten die                              überlegt, den Praxisbesuch abzusa-              hatten angegeben zu rauchen).
      Befragten auf einer Likertskala nied-                         gen. Die eigene Risikoeinschätzung
      rig-moderat ein (4,3; Standardabwei-                          letzterer für eine COVID-19-Infektion           Diskussion
      chung – SD: 2,5), das erwartete Risiko                        lag hierbei nicht höher als der Durch-          In unserer Studie wurden 58 Pa-
      für einen schweren Verlauf im Falle                           schnitt (Risikoeinschätzung für eine            tient*innen in vier Arztpraxen zu ih-
      einer Infektion wurde ebenfalls als                           COVID-19-Infektion 3,3; SD: 1,5, Ri-            rem Praxisbesuch während der SARS-
      niedrig-moderat angegeben (3,6; SD:
      2,7). Die linearen Regressionsana-
      lysen zeigten keinen statistischen Zu-                                                                                   N     Durchschnitt [SD]
      sammenhang mit dem Alter, wobei                                                                                                oder Prozent
      die Einschätzung eines schweren
                                                                      Alter (in Jahren)                                        55    57,2 [17,6]
      Krankheitsverlaufes mit steigendem                                 Alter < 60 Jahre (%)                                  31    56
      Alter leicht anstieg (Risikoeinschät-                              Alter > 60 Jahre (%)                                  24    44
      zung, an COVID-19 zu erkranken/Al-                                 Alter der < 60-Jährigen (in Jahren)                   31    44,3 [11,0]
                                                                         Alter der > 60-Jährigen (in Jahren)                   24    73,9 [7,2]
      ter: p (t) = 0,9253; Risikoeinschät-
      zung, an COVID-19 schwer zu er-                                 Geschlecht                                               55
                                                                      männlich                                                 20    36
      kranken/Alter: p (t) = 0,4179). Nach                            weiblich                                                 35    64
      Unterteilung in die Risikokategorien
                                                                      Betreut in Praxis (Dauer in Jahren)                      37    12,2 [11,9]
      „niedrig“, „moderat“ und „hoch“
      (vgl. Methoden) ergaben sich folgen-                            Persönliche Risikoeinschätzung, an COVID-19 zu           56    4,3 [2,5]
      de Verteilungen: 50 % der Befragten                             erkranken (Likertskala)
      bewerteten ihr persönliches Risiko,                             Persönliche Risikoeinschätzung, schwer an COVID-19       56    3,6 [2,7]
      an COVID-19 zu erkranken, als nied-                             zu erkranken (Likertskala)
      rig, 37,5 % als moderat und 12,5 %                              Risikobesprechung mit Arzt (%)                            4    8
      als hoch. Das persönliche Risiko,                               Haben Praxis aktiv kontaktiert (%)                       27    60
      schwer an COVID-19 zu erkranken,
                                                                      Wurden von Praxis kontaktiert (%)                         8    14
      wurde von 68 % als niedrig einge-
      schätzt, von 21 % als moderat und                               Haben überlegt, Besuch abzusagen (%)                      3    6
      von 11 % als hoch. Insgesamt vier                               Relevanz des Besuchs für Sie persönlich (Likertskala)    50    6,5 [3,1]
      Personen gaben an, ihr persönliches
                                                                      Wie sicher fühlen Sie sich in der Praxis in Bezug auf    53    8,3 [2,5]
      Risiko mit ihrem Arzt besprochen zu                             COVID-19? (Likertskala)
      haben.
                                                                      Ausreichend Desinfektionsmittel erreichbar (%)           54    98,2
          Die Frage, wie sicher sich die Be-
      fragten in Bezug auf COVID-19 in der                            Wie gut ist die Praxis mit Schutzmasken/                 42    7,5 [2,4]
                                                                      -kleidung ausgestattet? (Likertskala)
      Arztpraxis fühlen, wurde mit 8,3
      (SD: 2,5) angegeben entsprechend ei-                            Wie gut sollte die Praxis in den nächsten Wochen         37    7,9 [2,6]
                                                                      ausgestattet sein? (Likertskala)
      nem hohen Sicherheitsgefühl. Hier
      zeigten sich ebenfalls keine signifi-                           Relevanz der Praxisausstattung mit Schutzkleidung        46    7,2 [2,8]
      kanten Unterschiede zwischen Män-                               für Sie persönlich (Likertskala)
      nern und Frauen oder zwischen den
      unter und über 60-Jährigen. Auch die
                                                                    Tabelle 1 Daten zur Studienpopulation (n = 58). Nur 14 von 58 Patient*innen hatten
      Unterteilung anhand des angegebe-                             alle Items des Fragebogens ausgefüllt. 44 Teilnehmer/-innen nutzten die Option, einzel-
      nen Risikos, an COVID-19 zu erkran-                           ne Fragen unbeantwortet zu lassen (N = Anzahl der Teilnehmer, die spezifisches Item
      ken („niedrig“, „moderat“, „hoch“),                           beantwortet haben; SD = Standardabweichung).

      © Deutscher Ärzteverlag | ZFA | Zeitschrift für Allgemeinmedizin | 2021; 97 (3)
Nonnenmann et al.:
Befragung von Patienten in Arztpraxen zu ihrem Praxisbesuch während der SARS-CoV-2-Pandemie
Patient Survey in Medical Practices on their Visit during the SARS-CoV-2 Pandemic                                                                                                         117

                                                                                                                                                                Abb.: Nonnenmann et al.
Abbildung 1 Persönliches Sicherheitsgefühl in der Praxis und Einschätzung der Ausstattung der Praxis mit Schutzkleidung.
Die Unterteilung anhand des angegebenen Risikos, an COVID-19 zu erkranken („niedrig“, „moderat“, „hoch“) zeigte keinen
statistischen Einfluss auf a) das persönliche Sicherheitsgefühl in der Praxis; b + c) die Einschätzung der Ausstattung der Praxis mit
Schutzkleidung [t-Test].

CoV2-Pandemie befragt. Das persön-              26 Patient*innen befragt werden. Die                nisse der Analysen kaum, die parame-
liche Risiko einer COVID-19-Erkran-             Anzahl der zurückgegebenen Fra-                     trischen Test-Verfahren zeigen aller-
kung wurde als niedrig-moderat ein-             gebögen aus den anderen drei Praxen                 dings eine größere Robustheit, wes-
geschätzt, besprochen wurde das per-            war geringer (9–13), allerdings muss-               wegen wir aufgrund unserer Fragebo-
sönliche Risiko allerdings nur in we-           ten diese Praxen die Fragebögen auch                gen- wie auch Daten-Struktur para-
nigen Fällen mit dem Arzt. Die Be-              postalisch an erstgenannte Praxis zu-               metrische Verfahren gewählt haben
fragten fühlten sich in den Praxen              rücksenden. Inkonsequentes Zurück-                  [6, 7] (wie bereits auch in ähnlichen
hinsichtlich COVID-19 sicher und                senden oder verspätete Rücksendun-                  Auswertungen [8]). Durch die Opti-
bewerteten die Praxisausstattung mit            gen, die nach Ablauf einer vorgegebe-               on, Fragen des Bogens nicht beant-
Schutzausrüstung als gut. Die persön-           nen Frist nicht mehr in die Auswer-                 worten zu müssen, wurden zahlrei-
liche Wichtigkeit des Praxisbesuchs             tung eingeschlossen wurden, erklären                che missings zugelassen. Dadurch
variierte, 6 % hatten zuvor überlegt,           die geringere Anzahl zurückgegebe-                  konnten möglicherweise aber auch
den Praxisbesuch abzusagen. Ände-               ner Fragebögen mit.                                 mehr Patient*innen eingeschlossen
rungen einer bestehenden Medikati-                  Methodisch weist die Studie Limi-               werden, die den Fragebogen sonst
on aufgrund der SARS-CoV-2-Krise                tationen auf im Hinblick auf ein be-                nicht ausgefüllt hätten. Generell war
wurden nicht angegeben.                         grenztes Pretesting, was aus Zeitgrün-              es allen Patient*innen offen gestellt,
    Die Ergebnisse unserer Studie sind          den nicht erweitert worden war. Der                 an der Befragung teilzunehmen. Die
aufgrund der geringen Anzahl teil-              Fragebogen hatte das Ziel, in kurzer                Restriktion auf Teilnehmer*innen, die
nehmender Praxen sowie der kleinen              Form spezifische Ergebnisse zur mo-                 tatsächlich einen Praxisbesuch wahr-
Teilnehmeranzahl unter Vorbehalt zu             mentanen Situation zu erzielen und                  nahmen, stellt in sich bereits eine Se-
interpretieren.                                 kurzfristig einsetzbar zu sein. Um un-              lektion dar. Da aufgrund von Zeit-
    Der Fragebogen war über die Ver-            sere Fragestellungen gezielt zu beant-              und Ressourcen-Limitationen kein
teilerliste „COVID19_muc“ an über               worten, wurden bewusst keine exis-                  Non-Responder-Fragebogen ausge-
90 niedergelassene Haus- und Teil-              tierenden Instrumente gewählt. Die                  füllt wurde, können keine weiteren
gebietsärzt*innen sowie Kranken-                Reliabilität der Instrumente kann in-               Aussagen zur Selektion der Teilneh-
hausärzt*innen im Münchner Süd-                 sofern nicht eingeschätzt werden, die               mer getroffen werden. Aufgrund der
westen versendet worden – auch mit              Ergebnisse sind vor diesem explorati-               Alters- und Geschlechtsverteilung
der Idee, die Kollegialität durch ein           ven Hintergrund zu diskutieren. Die                 und der Dauer der Praxiszugehörig-
gemeinsames Projekt in der Krise zu             Likert-Skala ist mit 10 Skalenpunkten               keit unterscheiden sich die Teilneh-
stärken. Die Gründe für den geringen            wenig trennscharf, allerdings leicht                mer allerdings nicht merklich vom
Rücklauf könnten Überlastung und                anwendbar. Die Auswertung der (or-                  allgemeinen Patientenklientel der je-
fehlende Zeit mitten im Pandemie-               dinal skalierten) Likert-Skalen wurde               weiligen Praxen.
geschehen sein, Desinteresse oder               durch parametrische Testverfahren                       Im Vergleich zu den befragten Pa-
auch eigene Unsicherheit, durch den             durchgeführt. Die Anwendung von                     tienten unserer Studie bewerteten im
Fragebogen möglicherweise Patienten             parametrischen vs. nicht-parametri-                 etwa gleichen Zeitraum (30.3.–21.4.
zu aktivieren und (kritische) Nachfra-          schen Analysemethoden bei Likert-                   2020) die Teilnehmerinnen und Teil-
gen zu induzieren. Von den vier teil-           Skalen ist eine umfassende metho-                   nehmer der eingangs erwähnten
nehmenden Praxen konnten aus der                dische Diskussion. Allgemein be-                    COSMO-Umfrage ihr Risiko, an
Praxis, die die Befragung initiiert hat,        trachtet unterscheiden sich die Ergeb-              COVID-19 zu erkranken, deutlich kri-

                                                                              © Deutscher Ärzteverlag | ZFA | Zeitschrift für Allgemeinmedizin | 2021; 97 (3)
Nonnenmann et al.:
      Befragung von Patienten in Arztpraxen zu ihrem Praxisbesuch während der SARS-CoV-2-Pandemie
118   Patient Survey in Medical Practices on their Visit during the SARS-CoV-2 Pandemic

      tischer (Risiko für eine COVID-19-In-                         Möglicherweise wird aufgrund eige-               das hochbewertete Sicherheits-
      fektion: extrem/eher unwahrschein-                            ner Unsicherheit und Unerfahrenheit              gefühl von den befragten Pa-
      lich: 34–42 %, teils/teils: 30–36 %,                          mit SARS-CoV-2 und sich aktuell im-              tient*innen in den Praxen könnte
      eher/extrem wahrscheinlich: 27–30 %.                          mer wieder ändernder wissenschaftli-             aber von den Patient*innen, die auf-
      Schwere im Falle einer Infektion: völ-                        cher Erkenntnisse das Thema ärzt-                grund coronabedingter Ängste be-
      lig/eher harmlos 32–37 %, teils/teils:                        licherseits (un-)bewusst gemieden.               wusst den Praxisbesuch mieden/
      27–29 %, eher/extrem gefährlich:                                  Bei allen Befragten war eine beste-          meiden, möglicherweise deutlich
      36–39 %) [3].                                                 hende Medikation belassen worden                 kritischer bewertet werden. Wün-
          Bei der COSMO-Umfrage werden                              entsprechend den aktuellen Empfeh-               schenswert wären hier vergleichen-
      wöchentlich ca. 1000 Personen aus                             lungen, bestehende Therapieschema-               de Studien.
      ganz Deutschland im Alter von 18–74                           ta bei guter Krankheitseinstellung in          • Es ist davon auszugehen, dass zu Be-
      Jahren mittels Online-Fragebogen be-                          der Regel nicht zu verändern (Aus-               ginn der SARS-CoV-2-Pandemie –
      fragt [3]. Unsere Studie bildet eine                          nahmen vorbehalten) [9, 10].                     dem Zeitpunkt unserer Datenerhe-
      kleinere Teilnehmerzahl ab aus dem                                                                             bung – das Arzt-Patientengespräch
      südwestlichen Münchner Raum und                                                                                über das individuelle COVID-19-Ri-
      beinhaltet vor allem nur Personen,                                                                             siko noch entwicklungsfähig ist. Die
      die eine Praxis besuchten. Die per-                                                                            Daten unserer Befragung reichen
      sönliche Risikoeinschätzung von Pa-                                                                            nicht aus, um beurteilen zu können,
      tient*innen, die aufgrund der Coro-                                                                            ob die Arzt-Patientenkommunikati-
      na-Pandemie den Praxisbesuch be-                                                                               on diesbezüglich ausreichend und
      wusst meiden, könnte möglicherwei-                                                                             strukturiert stattgefunden hat. Es
      se deutlich höher ausfallen und die                                                                            bedarf tiefgreifender Analysen der
      unterschiedlichen Ergebnisse zur                                                                               Gesprächsführung zu diesem The-
      COSMO-Umfrage miterklären.                                                                                     ma, um hier Handlungsempfehlun-
          Das Vertrauen in Ärzt*innen in                                                                             gen abzuleiten.
                                                                    Dr. med. Julia Nonnenmann …
      der Pandemie wird in der COSMO-
                                                                    … studierte von 2009 bis 2015 Hu-
      Umfrage mit 5,0–5,5 auf einer Likert-                                                                        Danksagung: Die Autoren bedanken
                                                                    manmedizin an der LMU, München,
      skala von 1–7 angegeben, während                              2010–2015 Stipendiatin der Studien-            sich bei allen Studienteilnehmern
      im Vergleich das Vertrauen in die Ge-                         stiftung des deutschen Volkes, an-             sowie bei den im Folgenden genann-
      sundheitsämter und Krankenhäuser                              schließend Weiterbildung zur Fach-             ten teilnehmenden Praxen für die
      niedriger bewertet wird (4,3–4,8 bzw.                         ärztin für Allgemeinmedizin, aktuell           gute Kooperation: Gynäkologische
                                                                    im letzten Weiterbildungsabschnitt
      4,7–5,2) [3]. Insbesondere den nieder-                                                                       Gemeinschaftspraxis Dr. Jörg Nill
                                                                    (Ende 02/2021), 2017 Promotion an
      gelassenen Ärzt*innen kommt in der                            der LMU München, Sektion Klinische             und Dr. Stephanie Eder, Internis-
      Vertrauensfrage eine besondere Be-                            Infektiologie. Zurzeit tätig als Wei-          tisch-rheumatologisch-hausärztliche
      deutung zu, da sie ihre Patienten oft                         terbildungsassistentin in der haus-            Praxis Dr. Rainer Wöhrle, Hausarzt-
      seit Jahrzehnten betreuen – in unse-                          ärztlichen Gemeinschaftspraxis Mar-            praxis Dr. Kai Reichert und Dr.
                                                                    tinsried bei München.
      rer Studie lag die durchschnittliche                                                                         Bernhard Müllauer sowie beim restli-
                                                                    Foto: studioline photography, München Pasing
      Betreuung der Befragten bei über                                                                             chen Team der Hausärztlichen Ge-
      zwölf Jahren. Dieser Umstand hat                                                                             meinschaftspraxis Martinsried Dres.
      möglicherweise auch das hoch be-                                                                             Schelling.
      wertete Sicherheitsgefühl in unserer
      Studie mitbegünstigt.                                         Schlussfolgerungen                             Interessenkonflikte:
          Die Bewertung hinsichtlich der                            • Unsere Patientenbefragung ist der            Keine angegeben.
      persönlichen Wichtigkeit des Praxis-                            Versuch einer Momentaufnah-
      besuchs durch die Befragten variierte                           me aus der Praxis inmitten einer             Literatur
      in unserer Studie, aber lässt keine                             hyperdynamischen Pandemiesitua-              1. Cascella M, Rajnik M, Cuomo A, Du-
      Schlüsse über die medizinische Wich-                            tion aus Sicht der Patienten. Unse-             lebohn SC, Di Napoli R. Features,
      tigkeit und Notwendigkeit des Be-                               re Ergebnisse können vor dem Hin-               evaluation, and treatment of corona-
      suchs zu. Warum drei der Befragten                              tergrund der kleinen Kohorte und                virus (COVID-19). Last Update Au-
                                                                                                                      gust 10, 2020. In: StatPearls. Treasu-
      ihren Besuch zunächst absagen woll-                             methodischer Limitationen (Um-
                                                                                                                      re Island (FL): StatPearls Publishing,
      ten, bleibt letztlich unklar.                                   stände der Krise in den ersten Wo-              2020. www.ncbi.nlm.nih.gov/books/
          Ebenso unklar ist, warum nur 8 %                            chen der Pandemie) aber nur einen               NBK554776/ (letzter Zugriff am
      der Befragten ihr persönliches Risiko                           kurzen und methodisch begrenzten                15.09.2020)
      mit ihrem Arzt besprochen haben.                                Einblick in diese Praxisphase lie-           2. Ghebreyesus TA. WHO Director-Ge-
      Hier stellt sich die Frage, ob kein Be-                         fern.                                           neral’s opening remarks at the media
      dürfnis seitens der Befragten bestand                         • Die Befragung beleuchtet wichtige               briefing on COVID-19 – 11 March
                                                                                                                      2020. www.who.int/dg/speeches/de
      (vergleiche die niedrig-moderate per-                           Aspekte des Praxisbesuchs während
                                                                                                                      tail/who-director-general-s-opening-
      sönliche Risikoeinschätzung) oder ob                            der Pandemie. Das als niedrig-mo-               remarks-at-the-media-briefing-on-co-
      dies auf ein mangelndes Angebot sei-                            derat eingestufte persönliche Risiko            vid-19---11-march-2020 (letzter Zu-
      tens der Praxen zurückzuführen ist.                             für eine COVID-19-Infektion und                 griff am 15.09.2020)

      © Deutscher Ärzteverlag | ZFA | Zeitschrift für Allgemeinmedizin | 2021; 97 (3)
Nonnenmann et al.:
Befragung von Patienten in Arztpraxen zu ihrem Praxisbesuch während der SARS-CoV-2-Pandemie
Patient Survey in Medical Practices on their Visit during the SARS-CoV-2 Pandemic                                                                            119

3. Betsch C, Wieler L, Thaiss H et al.           der Covid-19-Pandemie vom                             SARS-CoV2/COVID-19-Pandemie –
   COVID-19 Snapshot MOnitoring                  09.04.2020. www.dgpalliativmedizin.                   Update Juli 2020. Z Rheumatol 2020;
   (COSMO): Ergebnisse aus dem wie-              de/neuigkeiten/empfehlungen-der-                      79: 679–85
   derholten querschnittlichen Monito-           dgp.html (letzter Zugriff am
                                                                                                 10. Vaduganathan M, Vardeny O, Michel
   ring von Wissen, Risikowahrneh-               15.09.2020)
                                                                                                     T, McMurray JJV, Pfeffer MA, Solo-
   mung, Schutzverhalten und Vertrau-
                                             6. Mircioiu C, Atkinson J. A comparison                 mon SD. Renin-angiotensin-aldoste-
   en während des aktuellen COVID-19
                                                of parametric and non-parametric                     rone system inhibitors in patients
   Ausbruchsgeschehens. Stand
                                                methods applied to a likert scale.                   with covid-19. New Engl J Med
   04.09.2020 (Version 20–01).
                                                Pharmacy 2017; 5: 26                                 2020; 382: 1653–9
   https://projekte.uni-erfurt.de/cos
   mo2020/archiv/20-01/cosmo-ana-            7. Norman G. Likert scales, levels of
   lysis.html (letzter Zugriff am               measurement and the “laws” of sta-               Korrespondenzadresse
   15.09.2020)                                  tistics. Adv Health Sci Educ Theory
                                                Pract 2010; 15: 625–32                           Prof. Dr. med. Jörg Schelling
4. Blankenfeld H, Kaduszkiewicz H, Ko-                                                           Institut für Allgemeinmedizin
   chen MM, Pömsl, J. Neues Coronavi-        8. Fung A, Irvine M, Ayub A, et al. Eva-            Ludwig-Maximilians-Universität
   rus (SARS-CoV-2) – Informationen für         luation of telephone and virtual visits          Pettenkoferstraße 10
   die hausärztliche Praxis. DEGAM S1–          for routine pediatric diabetes care du-          80336 München
   Handlungsempfehlung (Stand                   ring the COVID-19 pandemic. J Clin               joerg.schelling@med.uni-muenchen.de
   13.7.2020 – Version 13). www.de              Transl Endocrinol 2020; 22: 100238
   gam.de/degam-leitlinien-379.html          9. Schulze-Koops H, Iking-Konert C, Lei-            Zusatzmaterial im Internet
   (letzter Zugriff am 15.09.2020)              pe J, et al. Handlungsempfehlungen               (www.online-zfa.de)
5. Feddersen B, Marckmann G, Petri S,           der Deutschen Gesellschaft für Rheu-             eFragebogen Fragebogen zur Wahr-
   In der Schmitten J. Ambulante pa-            matologie e.V. für die Betreuung von             nehmung der Veränderungen in den
   tienten-zentrierte Vorausplanung für         Patienten mit entzündlich-rheumati-              Haus- und Facharztpraxen in der SARS-
   den Notfall. Ein Leitfaden aus Anlass        schen Erkrankungen im Rahmen der                 CoV2-Pandemie

                                   DEGAM-Leitlinien frei im Netz
                                   Die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)
                                   stehen frei im Internet zur Verfügung. Die wissenschaftlich fundierten und vor der Veröffent-
                                   lichung in Praxen erprobten DEGAM-Leitlinien richten sich nicht nur an Hausärztinnen und
                                   Hausärzte, sondern auch an Patientinnen und Patienten und Praxismitarbeiter/innen. Neben
                                   der Langversion gibt es zu jeder Leitlinie eine Kurzfassung für die Anwendung im Praxisalltag.
                                   Mehrere tausend Leitlinien-Sets werden in Praxen und Universitäten in der täglichen Arbeit
                                   mit Patienten eingesetzt. Alle Module können auf der DEGAM-Leitlinien-Homepage
                                   (www.degam-leitlinien.de) oder auf der Homepage der AWMF (Arbeitsgemeinschaft der
                                   Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften, http://leitlinien.net/) bei Bedarf
                                   heruntergeladen und ausgedruckt werden.

                                                                     Kontakt:                              Prof. Dr. med. Anne Barzel
                                                              Dr. Philipp Leson                       DEGAM-Geschäftsstelle Leitlinien
                                                 DEGAM-Bundesgeschäftsstelle                                 c/o Universitätsklinik Ulm
                                                           Schumannstraße 9                              Institut für Allgemeinmedizin
                                                                  10117 Berlin                                 Albert-Einstein-Allee 23
                                                        Tel.: 030 209669800                                                 89081 Ulm
                                                        Fax: 030 209669899                                      Tel.: 0731 500 57907
                                                     E-Mail: presse@degam.de                                    Fax: 0731 500 57915
                                                   Homepage: www.degam.de                                 E-Mail: leitlinien@degam.de

                                                                           © Deutscher Ärzteverlag | ZFA | Zeitschrift für Allgemeinmedizin | 2021; 97 (3)
Praxisstempel

                           Fragebogen zur Wahrnehmung der
        Veränderungen in den Haus- und Facharztpraxen in der SARS-CoV2-Pandemie

     Beantworten Sie nur die Fragen, die Sie auch beantworten können oder möchten!

Alter: _____ Geschlecht: ____________ Wie viele Jahre besuchen sie diese Praxis? _______

    1. Persönliche Risikoeinschätzung (1= sehr niedrig/unwichtig bis 10= sehr hoch/wichtig)

Wie hoch schätzen Sie Ihr persönliches Risiko ein, an Covid19 zu erkranken?

    1         2          3         4         5         6          7           8       9          10

Wie hoch schätzen Sie Ihr persönliches Risiko ein, an Covid19 schwer zu erkranken?

    1         2          3         4         5         6          7           8       9          10

Welche Vorerkrankungen spielen bei Ihrer Einschätzung eine Rolle?

Haben Sie mit Ihren Haus- oder Facharzt Ihr persönliches Risiko besprochen?                Ja    Nein
Rauchen Sie (noch)?                                                                        Ja    Nein

Wenn „Nein“, haben Sie wegen Covid19 aufgehört?                                            Ja    Nein

Wie wichtig ist der persönliche Praxisbesuch heute für Sie wegen Ihrer Erkrankung(en)?

    1         2          3         4         5         6          7           8       9          10

Haben Sie überlegt den Besuch abzusagen?                                                   Ja    Nein

Haben Sie die Praxis vor dem Termin über Telefon oder E-Mail kontaktiert?                  Ja    Nein

Wurden Sie von der Praxis im Vorfeld via Telefon E-Mail kontaktiert?                       Ja    Nein

    2. Schutzmaßnahmen in der Praxis (1= unsicher/schlecht bis 10 = sehr sicher/sehr gut)

Wie sicher fühlen Sie sich in Bezug auf Covid19 in ihrer Haus- oder Facharztpraxis?

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Sind ausreichend Desinfektionsmittel vorhanden und für Sie erreichbar?                     Ja    Nein

Tragen Sie selbst einen Mundschutz in der Öffentlichkeit und in der Praxis?                Ja    Nein

Wie gut ist die Praxis nach Ihrer Kenntnis aktuell mit Atemschutzmasken ausgestattet?

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                                           Bitte wenden!
Wie gut ist die Praxis nach Ihrer Kenntnis aktuell mit Schutzkleidung (Anzug / Brille) ausgestattet?

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Wie gut sollte die Praxis nach Ihrer Einschätzung in den nächsten Wochen ausgestattet sein?

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Wie wichtig ist die Ausstattung der Praxis mit Schutzkleidung / Schutzmasken für Sie persönlich?

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Welche Maßnahmen hat die Praxis aus Ihrer Sicht zusätzlich seit Beginn der Pandemie
unternommen? Umkreisen sie alle Verbesserungen, die Ihnen aufgefallen sind:

Schutzmasken            Handschuhe                Schutzwand / Abtrennung        Abstandsregelungen

Bodenmarkierungen       Verschiedene Wartebereiche              Weniger Stühle im Wartebereich

    3. Änderungen der Medikation

Haben Sie Ihre Medikation aufgrund der SARS-Krise belassen?                                Ja    Nein

Haben Sie Ihre Medikation aufgrund der SARS-Krise reduziert                                Ja    Nein

Wenn „Ja“, welche Medikation _______________________________________________________

Haben Sie Ihre Medikation aufgrund der SARS-Krise beendet?                                 Ja    Nein

Wenn „Ja“, welche Medikation _______________________________________________________

Abschließend:

Was wünschen Sie sich als Patientin oder Patient in diesen Zeiten von den niedergelassenen Haus-
und Fachärzten?

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                      Herzlichen Dank für Ihre Teilnahme und Unterstützung!
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