LBBW Kapitalmarktkompass-Update - Unterschätzen die Zentralbanken die Inflationsgefahr?

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LBBW Kapitalmarktkompass-Update - Unterschätzen die Zentralbanken die Inflationsgefahr?
15.06.2021   Rolf Schäffer, Martin Güth, Dr. Jens-Oliver Niklasch, Elmar Völker

LBBW Kapitalmarktkompass-Update
Unterschätzen die Zentralbanken die Inflationsgefahr?

Erstellt am: 15.06.2021 09:57
LBBW Kapitalmarktkompass-Update - Unterschätzen die Zentralbanken die Inflationsgefahr?
Inflation steigt, Renditen fallen – wie passt das zusammen?

10j. Staatsanleihenrenditen rückläufig         Inflationsraten ziehen massiv an

Aktien steigen weiter                          Rohstoffpreise: Basismetalle konsolidieren,
                                               Energierohstoffe steigen weiter

Quelle: Refinitiv, LBBW Research

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LBBW Kapitalmarktkompass-Update - Unterschätzen die Zentralbanken die Inflationsgefahr?
Corona-Update
                                                                   •   Die Inzidenzen sinken in Europa weiter. Das wärmere
                                                                       Wetter und der Impffortschritt haben bislang offenbar
                                                                       einen größeren Einfluss als Lockerungsschritte und die
                                                                       Delta-Variante. Maßnahmen der Infektionseindämmung
                                                                       werden zurückgenommen, die wirtschaftliche Erholung
                                                                       kann weiter voranschreiten.
                                                                   •   Eine Ausnahme stellt Großbritannien mit einem
                                                                       neuerlichen spürbaren Infektionsanstieg dar. Die geplante
                                                                       Rücknahme der letzten Restriktionen wurde um einen
                                                                       Monat verschoben. Grund für den Infektionsanstieg ist
                                                                       offenbar die Delta-Variante, welche Meldungen zufolge
                                                                       bereits 90% der Neuinfektionen ausmacht.
                                                                   •   Zwar steigt der Anteil der Delta-Variante auch in Deutsch-
                                                                       land; hier befindet er sich aber noch im einstelligen
                                                                       Prozentbereich. Wir gehen davon aus, dass das Impfen
                                                                       hinreichend schnell voranschreitet, so dass die Variante
                                                                       nicht zu einem größeren Problem wird. Langfristig wird
                                                                       sie oder andere ansteckendere Varianten wohl auch in
                                                                       Deutschland zur dominierenden Variante werden.
                                                                   •   Das Impftempo wird in Deutschland in den kommenden
                                                                       Wochen seinen Zenit erreichen. In den USA ist dieser
Rolf Schäffer, CIIA                       Martin Güth, CQF
Gruppenleiter Strategy/Macro              Senior Economist
                                                                       bereits lange überschritten. Die Impfbereitschaft scheint
Tel: +49 711 127–76580                    Tel: +49 711 127–79603       nur noch einen geringeren weiteren Anstieg der
rolf.schaeffer@LBBW.de                    martin.gueth@LBBW.de         Impfquote zuzulassen.

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LBBW Kapitalmarktkompass-Update - Unterschätzen die Zentralbanken die Inflationsgefahr?
Europa: Déjà-vu?! Neue Mutante lässt in Großbritannien die
Inzidenzen steigen, Kontinentaleuropa weiter entspannt

Neuinfektionszahlen pro 100 Tsd. Einwohner
Summe der jeweils zurückliegenden sieben Tage

                                                   • Die Situation entspannt sich
                                                     zumeist weiter deutlich.
                                                   • Ausbreitung der indischen oder
                                                     auch Delta genannten Variante
                                                     in Großbritannien lässt Inzidenz
                                                     spürbar steigen. Diese Variante
                                                     ist in UK nun für über 90% der
                                                     Neuinfektionen verantwortlich.
                                                     Der für den 21. Juni geplante
                                                     letzte Öffnungsschritt wurde auf
                                                     den 19. Juli verschoben.
                                                   • Bisher noch keine rasche
                                                     Ausbreitung der Delta-Variante
                                                     in Deutschland: Anteil der Delta-
                                                     Variante von 1,4% in KW 17,
                                                     1,8% in KW 18, 2,5% in KW 19
                                                     auf 3,1% in KW 20 gestiegen.
                                                     Für KW 21 wird sie mit 2,5%
                                                     angegeben.
                                                   • Da die Delta-Variante noch
                                                     ansteckender ist, dürfte sie
                                                     langfristig auch bei uns zur
                                                     dominierenden Variante werden.
                                                     Vorerst lässt aber u.a. das
Quelle: Refinitiv, LBBW Research                     Impfen die Zahlen weiter sinken.
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Impfquote: In Deutschland und UK weiter steil steigend,
in den USA scheint nicht mehr viel zu gehen

Impfquote (erste Impfung)                                                   Impfquote (vollständig geimpft)
(in % der Bevölkerung, Tagesdaten)

• In der zweiten Junihälfte sollen die Impfstofflieferungen in Deutschland noch einmal etwas zulegen. Nachfolgend dürften die Lieferungen aber
  wieder etwas geringer ausfallen, d.h. das Impftempo dürfte demnächst seinen Zenit durchschreiten. Geringere Lieferungen von Johnson &
  Johnson in Q2 waren absehbar, doch die Kürzung um 6,5 Mio. Dosen ist durchaus schmerzlich.
• In Deutschland und Großbritannien wird weiterhin mit maximalem Tempo geimpft. Nicht so in den USA: Die Anzahl an täglichen Corona-Impfungen
  ist seit Mitte April deutlich gesunken. 53% der US-Bevölkerung haben inzwischen eine erste Impfung erhalten. Dieser Wert ist zuletzt kaum noch
  gestiegen. Für eine Herdenimmunität dürfte dies nicht reichen. Gleichwohl sinken die Inzidenzen bislang. Umfangreiche Lockdown-Maßnahmen
  erwarten wir für die USA nicht mehr, zumal insbesondere solche Bundesstaaten, die diesbezüglich in der Vergangenheit restriktiver waren, eine
  höhere Impfquote aufweisen.
Quelle: Refinitiv, LBBW Research

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USA: Auch beim Thema Impfen ein gespaltenes Land

Anteil der Einwohner je US-Bundesstaat mit mindestens einer Impfung
in Prozent (blau über US-Durchschnitt, rot unter US-Durchschnitt von aktuell 52,5)

     47,4                                                                                                                                                                   65,0
     Alaska                                                                                                                                                                  Maine

                                                                                  52,4                                                                 72,4                 61,1
                                                                                 Wisconsin                                                             Vermont           New Hampshire

     59,1               38,6            46,6           43,0          55,8         57,2           50,2                               58,0               68,6
   Washington             Idaho         Montana       North Dakota   Minnesota     Illinois      Michigan                        New York State    Massachusetts

     56,9               47,4            38,2           49,3          50,4         43,2           47,2             60,9              62,6               65,2                 62,9
     Oregon              Nevada        Wyoming       South Dakota      Iow a      Indiana          Ohio         Pennsylvania      New Jersey         Connecticut          Rhode Island

     59,0               46,7            56,1           49,6          43,4         48,1           42,2             57,2              59,5               56,5
    California            Utah         Colorado        Nebraska      Missouri    Kentucky      West Virginia       Virginia         Maryland          Delaw are

                        47,9            59,3           47,9          40,7         40,3           44,2             42,3                                 58,9
                         Arizona      New Mexico        Kansas       Arkansas    Tennessee     North Carolina   South Carolina                    District of Columbia

                                                       42,6          37,0         34,9           37,0             41,3
                                                       Oklahoma      Louisiana   Mississippi     Alabama           Georgia

     68,4                                              46,2                                                                         51,5
     Haw aii                                             Texas                                                                       Florida

Quelle: Centers for Disease Control and Prevention, LBBW Research

15.06.2021       LBBW Kapitalmarktkompass-Update                                                                                                                                         6
LBBW Kapitalmarktkompass-Update - Unterschätzen die Zentralbanken die Inflationsgefahr?
USA: Impfbereitschaft scheint mit politischer Gesinnung
zu korrespondieren

Joe Bidens Stimmenanteil und Impfquote (Erstimpfungen)
in Prozent in den jeweiligen Bundesstaaten

                                                    90                                                                                                                            • Bundesstaaten, in denen bei der
                                                                                                                                                     R²=0,62
                                                                                                                                                                                    letzten Wahl viele Menschen für
                                                                                                                                                                                    US-Präsident Biden gestimmt
                                                    80                                                                                                                              haben, weisen tendenziell eine
   Anteil der Bevölkerung mit mind. einer Impfung

                                                                                                                         Vermont                                                    höhere Impfquote auf. 62% der
                                                                                                                       Hawaii
                                                                                                                                                                                    Variation der Impfquoten unter
                                                    70                                                                                                                              den Bundesstaaten lässt sich
                                                                                                      Maine                     Massachusetts
                                                                                                                                                                                    statistisch durch das
                                                                                                                                                     District of Columbia           Wahlergebnis erklären. Lässt
                                                    60                                                                           Maryland
                                                                                                                                                                                    man Washington, D.C. als
                                                                                                                    California
                                                                                                                                                                                    Ausreißer außen vor, steigt der
                                                    50                                                                                                                              Erklärungsgehalt gar auf 73%.
                                                                   West Virginia                                                                                                  • Die Korrelation kann zwar keine
                                                                                                                                                                                    Kausalität belegen. Auch eine
                                                    40
                                                                                                                                                                                    eher ländliche Struktur könnte
                                                                Wyoming                                                                                                             z.B. eine Rolle spielen. U.E.
                                                                                   Mississippi                                                                                      dürfte eine geringere Impfbereit-
                                                    30
                                                                                                                                                                                    schaft in diesen Bundesstaaten
                                                                                                                                                                                    aber zumindest teilweise für die
                                                    20                                                                                                                              niedrigeren Impfquoten
                                                         20             30           40             50            60                70          80        90                100     verantwortlich sein.
                                                                                     Stimmenanteil von Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl 2020
                                                                                                                                                                                  • Entsprechend rechnen wir nicht
                                                                                                                                                                                    mit einem „Aufholen“ dieser
                                                                                                                                                                                    Staaten für die Zukunft. Die US-
Quelle: MIT Election Data and Science Lab (https://doi.org/10.7910/DVN/42MVDX); Centers for Disease Control and Prevention, LBBW Research
                                                                                                                                                                                    Impfkampagne neigt sich bereits
                                                                                                                                                                                    ihrem Ende entgegen.
15.06.2021                                                    LBBW Kapitalmarktkompass-Update                                                                                                                      7
LBBW Kapitalmarktkompass-Update - Unterschätzen die Zentralbanken die Inflationsgefahr?
EZB: Welche neuen Erkenntnisse gibt es mit Blick
auf die Geldpolitik der kommenden Monate?

                                               • EZB hebt Projektionen an
                                               • Geldpolitischer Kurs bestätigt
                                               • Einordnung: Wie sieht die Perspektive für die Geldpolitik in
                                                 der aktuellen Situation aus?
                                               • Müssen weitere technische Fragestellungen wie die
                                                 Einbeziehung der Hauspreise in die Messung der Inflation
                                                 berücksichtigt werden?
                                               • Fazit: „Nächster Halt: September“. Neue Projektionen,
                                                 neue Strategie

Dr. Jens-Oliver Niklasch
Tel: + 49 711 127–7 63 71
jens-oliver.niklasch@LBBW.de

15.06.2021   LBBW Kapitalmarktkompass-Update                                                                8
LBBW Kapitalmarktkompass-Update - Unterschätzen die Zentralbanken die Inflationsgefahr?
EZB-Projektionen angehoben

Projektionen der EZB zu Inflation u. BIP
(Prozentangaben, Jahreswerte)

 5.0                                                                                                         •   Die EZB hat ihre Projektionen
                                                                 4.7
                                                                                                                 für Inflation und Wachstum
                             4.6                                                                                 2021 und 2022 im Juni
                                                                                                                 (deutlich) angehoben.
 4.0                                                             4.1
                                                                                                             •   Für 2023 hat sie keine
                               4.0
                                                                                                                 Änderungen ggü. den März-
                                                                                                                 Projektionen vorgenommen.
 3.0

 2.0                         1.9                                                                       2.1
                                                               1.5

                             1.5                                                                       1.4

 1.0                                                             1.2

 0.0
                        2021                                  2022                              2023
                          Inflation März       BIP Y/Y März            Inflation Juni   BIP Y/Y Juni

Quelle: EZB, LBBW Research

15.06.2021   LBBW Kapitalmarktkompass-Update                                                                                                 9
LBBW Kapitalmarktkompass-Update - Unterschätzen die Zentralbanken die Inflationsgefahr?
Kernaussagen des EZB-Beschlusses und der PK

• Leitzinsen, Kaufprogramme (APP und PEPP) und Forward Guidance bleiben unverändert

• Konjunkturerholung beginnend ab Q2/2021,
  starkes Wachstum für das zweite Halbjahr 2021 erwartet

• Projektionen für 2021 und 2022 angehoben, 2023 unverändert

• Lagarde: „Sind optimistischer als vor drei Monaten.“

• Wahrung günstiger Finanzierungsbedingungen bleibt essentiell,
  Straffung der Konditionen wäre verfrüht

• Inflation spiegelt v.a. Energiepreise und Steuern wider; sie wird bis Jahresende weiter
  ansteigen, ab Anfang 2022 dann wieder sinken, wenn temporäre Faktoren nachlassen

• Preisdruck bleibt mäßig, da Lohndruck gering

Quelle: EZB, LBBW Research

15.06.2021   LBBW Kapitalmarktkompass-Update                                                10
Kleine Geschichte
der Geld- und Fiskalpolitik sowie der Theorien hierzu

•       1950-1973: Goldene Ära des Keynesianismus: Fiskalpolitik zur Konjunktursteuerung. Phillips-Kurve als Arbeitspferd.

•       1973 bis ca. 1980: Stagflation: Nanu, die Inflation steigt, aber die Arbeitslosigkeit auch?

•       1980 bis 1992: Monetaristische „Gegenrevolution“: Rationale Erwartungen, Phillips-Kurve senkrecht, Geldmengensteuerung verspricht Stabilität
        (goldene Jahre der Bundesbank).

•       1992 bis 2008: Greenspan und das Neukeynesianische Modell: Geldpolitik über Fiskalpolitik, Zentralbank hat mit Zins mächtigen Hebel zur
        Steuerung der Konjunktur. Taylor-Rule und r* erblicken das Licht der Welt. Phillips-Kurve zumindest kurzfristig geneigt. Auf die
        Inflationserwartungen kommt es an!

•       Finanzkrise 2008 bis 2010: Banken- und Finanzsektor nicht inhärent stabil. Geldpolitik kommt an das Ende der Möglichkeiten, Zinsen an der
        „effective lower bound“ (ELB) oder sogar „zero lower bound“ (ZLB).

•       Seit ca. 2010: Geldpolitik zunehmend schwieriger, Rückkehr der Fiskalpolitik, aber hohe Verschuldung aller Sektoren.

•       Jetzt werden neue Wege gesucht:
    •     „Japanisierung der Geldpolitik“? Negativzinsen, Ausweitung der Bankbilanz und Zinskurvenkontrolle. Schwierig umzusetzen im Euroraum
          und Erfolg nicht garantiert.
    •     „Modern Monetary Theory“ MMT? Das ist Vodoo, oder manche sagen, Alt-Keynesianische Politik in neuem Gewand. Problem: Geldpolitik
          gerät unter fiskalische Dominanz. Unrealistisch zu erwarten, dass die Fiskalpolitik bremst, wenn die Inflation steigt.
    •     Reflationierung: Inflationsziele symmetrisch oder im langfristigen Durchschnitt anstreben.
    •     Renaissance der Fiskalpolitik? Ist schwierig wegen hoher Verschuldung, neue Stabilitätsrisiken drohen.
    •     Renaissance der Geldmengensteuerung? Empirisch hat der Einfluss der Geldmenge auf die Inflation eher nachgelassen.
Quelle: LBBW Research

15.06.2021    LBBW Kapitalmarktkompass-Update                                                                                                       11
Ist die Phillips-Kurve flacher geworden?

(West-)Deutschland zu Bundesbank-Zeiten                                       Euroraum seit 1998

                         Deutschland 1951 bis 1998                                                       EWU 1999 bis 2020
                12                                                                         3,0

                10                                                                         2,5

                 8                                                                         2,0

                                                                               Inflation
   Inflation

                 6                                                                         1,5

                                                 y = -0,4129x + 6,0245                     1,0
                 4
                                                                                                                y = -0,0999x + 2,2765

                                                                                           0,5
                 2

                                                                                           0,0
                 0                                                                               7   8      9       10        11        12   13
          -2         0            2        4        6         8          10
                                                                                                                   ALQ
                                          ALQ

Quelle: Refinitv, LBBW Research

15.06.2021     LBBW Kapitalmarktkompass-Update                                                                                                    12
Rückläufig seit einem halben Jahrhundert?
Der natürliche Zins r*

Natürlicher Zins r*
Holsten-Laubach-Williams-Modellwert der NY FRB

   7                                                            •   In der makroökonomischen Diskussion wird r* als der na-
                                                                    türliche (bzw. „neutrale“) Zins bezeichnet. Das ist der
                                                                    reale Zins, bei dem die Inflation stabil ist (und dem
   6
                                                                    Zielwert entspricht). Wie hoch r* ist, bleibt Gegenstand
                                                                    einer intensiven Diskussion.
   5
                                                                •   Einigkeit hingegen herrscht darüber, dass r* seit Jahr-
   4                                                                zehnten sinkt. Das engt zusammen mit fallenden Infla-
                                                                    tionsraten den taktischen Spielraum der Notenbanken
                                                                    ein. Insbesondere bei negativen Schocks wird die Zins-
   3
                                                                    untergrenze der Geldpolitik schneller erreicht.

   2                                                            •   Welche strategischen Folgen hat ein sinkendes r* damit
                                                                    für die Geldpolitik der Zentralbank, namentlich für die
   1                                                                Höhe des Inflationsziels (π*)? Ergeben sich etwa für die
                                                                    Finanzmärkte noch weitere Folgen eines rückläufigen r*?
   0

                    US          Canada         Euro Area   UK

Quelle: Federal Reserve Bank of New York

15.06.2021   LBBW Kapitalmarktkompass-Update                                                                                  13
Mehr Geld = Mehr Inflation?

EZB-Bilanz, Geldmenge M1 und 5Y5Y Fwd
(Veränderung zum Vorjahr in % bzw. %)

  60                                                                                                2,6   •   Die EZB hat seit der
                                                                                                              Finanzkrise teils unglücklich
                                                                                                              agiert. Die Phase der Bilanz-
  50                                                                                                2,4
                                                                                                              summenreduktion nach
                                                                                                              2012/13 wird heute eher als
  40                                                                                                2,2       Politikfehler gesehen. Die
                                                                                                              Inflationserwartungen haben
  30                                                                                                2,0       sich „entankert“, zumindest
                                                                                                              sind sie aber deutlich gefallen.
  20                                                                                                1,8
                                                                                                          •   Massive Ausweitung der
  10                                                                                                1,6       Bilanz der EZB durch QE
                                                                                                              (APP und TLTRO I bis III) hat
    0                                                                                               1,4       für die Ausweitung der
                                                                                                              Geldmenge nur wenig
 -10                                                                                                1,2       erreicht.

 -20                                                                                                1,0   •   Der Zusammenhang mit den
                                                                                                              Inflationserwartungen ist
 -30                                                                                                0,8       zumindest nicht sehr eng. Für
    2013            2014           2015        2016   2017    2018     2019      2020     2021                die EZB war es sehr schwie-
                                                                                                              rig, die Inflationserwartung zu
               Bilanzsumme Y/Y%                              M1 Y/Y%                                          beeinflussen.
               M3 Y/Y%                                       5Y5Y Inflation Swp Fwd RECHTE SKALA)
Quelle: Refinitiv, LBBW Research

15.06.2021   LBBW Kapitalmarktkompass-Update                                                                                                14
Soll Inflation die Hauspreise einbeziehen?

Indizes für Haus- und Verbraucherpreise
(Quartalswerte, 2005=100)

  150                                                                          • Immer wieder wird diskutiert,
                                                                                 ob die Inflation im Euroraum
                                                                                 falsch gemessen wird, weil sie
                                                                                 nicht die mit dem Anstieg der
  140                                                                            Haus- und Wohnungspreise
                                                                                 einhergehenden Kosten
                                                                                 berücksichtigt.
  130
                                                                               • Din Einbeziehung der Immobi-
                                                                                 lienpreise erweist sich als me-
  120                                                                            thodisch anspruchsvoll, denn
                                                                                 Preise liegen derzeit nur viertel-
                                                                                 jährlich und mit Zeitverzug vor.
  110
                                                                               • Laut Berechnungen der Bun-
                                                                                 desbank hätte in der Vergan-
                                                                                 genheit die Einbeziehung der
  100                                                                            Hauspreise in einzelnen Quar-
                                                                                 talen zu einer um 0,2 bis
                                                                                 0,3 Prozentpunkte höheren
    90                                                                           Inflationsrate geführt. Der
     Q1 2005 Q1 2007 Q1 2009 Q1 2011 Q1 2013 Q1 2015 Q1 2017 Q1 2019 Q1 2021     langfristige Trend der Inflation
                                                                                 (nämlich abwärts) wäre davon
                                               Hauspreise   HVPI                 unberührt geblieben.
Quelle: Refinitiv, LBBW Research

15.06.2021   LBBW Kapitalmarktkompass-Update                                                                     15
Fazit

• Die EZB hat vorerst Kurs gehalten.

• Zumindest wurde der Rückgang der Inflationserwartungen gestoppt, zuletzt ging es sogar
  bergauf. Das hängt vielleicht mehr mit dem Ölpreis zusammen als mit der EZB.

• Ziel bleibt, durch massiv expansive Geldpolitik die Erholung der Konjunktur zu stützen.
  Die EZB behält sich hohe Flexibilität vor und wird diese auch nutzen
  (v.a. durch Assetkäufe).

• Nebenwirkungen dieser Politik sind potentiell gefährlich
  (Schulden-Sause, Finanzstabilität und Asset Price Inflation, dauerhaft hohe Inflation).

• Nächster wichtiger Schritt: Strategierevision der EZB.
  Inflationsziel 2% und symmetrische Reaktion auf Zielabweichung,
  um die Inflationserwartungen möglichst nahe 2% zu verankern.

• Möglicherweise wird die Messung der Inflation (HVPI) auch durch eine Größe für die
  Wohnkosten von Hauseigentümern erweitert. Frühere Berechnungen haben ergeben,
  dass sich dadurch die Inflationsrate in einzelnen Quartalen, aber langfristig nicht
  wesentlich ändert (Bundesbank, Bilanzpressekonferenz 2020).
Quelle: LBBW Research

15.06.2021   LBBW Kapitalmarktkompass-Update                                                16
Fed:
Stellt die US-Notenbank die Weichen in Richtung Tapering?

                                               • US-Arbeitsmarktbericht spielt vordergründig den
                                                 geldpolitischen Tauben in die Karten, aber steigender
                                                 Lohndruck weist auf Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale hin
                                               • US-Inflation springt auf höchsten Wert seit Herbst 2008,
                                                 Kernrate gar so hoch wie zuletzt 1992!
                                               • Blick ins Detail zeigt: Fed-These vom „temporären
                                                 Phänomen“ noch nicht entkräftet, aber sie wankt
                                                 zusehends!
                                               • Fed-Sitzung am 16. Juni: Keine Anzeichen für abrupten
                                                 Kurswechsel, „hawkishe“ Akzentverschiebung aber
                                                 möglich
                                               • Tapering-Wortwahl, Inflationsprojektion und „Dot plot“ im
                                                 Fokus
                                               • USD-Rentenmarkt haussiert auf Basis eines rätselhaften
                                                 Rückgangs der Inflationserwartungen
                                               • Spekulation auf ruhigen Sommer birgt Gefahren: Chance-
                                                 Risiko-Verhältnis bei langlaufenden US-Treasuries trotz
Elmar Völker                                     Aussicht auf festeren Dollar ungünstiger geworden
Tel: + 49 711 127–7 63 69
Elmar.voelker@LBBW.de

15.06.2021   LBBW Kapitalmarktkompass-Update                                                                 17
Ambivalenter US-Arbeitsmarktbericht
bietet sowohl für Falken als auch für Tauben etwas

US-Beschäftigung (in Mio.) und Veränderung der Stundenlöhne
(M/M)
160                                                                                                         5    • Die Erholung der Beschäftigung
                                                                                                                   vom Corona-Einbruch ist im
                                                                                                                   Mai mit +559 Tsd. schneller
155                                                                                                         4      vorangekommen als im
                                                                                                                   Vormonat – aber dennoch zum
                                                                                                                   zweiten Mal in Folge langsamer
150                                                                                                         3      als erhofft.
                                                                                                                 • April/Mai brachten im Schnitt
                                                                                                                   eine Verlangsamung im
145                                                                                                         2      Vergleich zu Q1.
                                                                                                                 • Vordergründig rückt damit ein
                                                                                                                   Tapering der US-Anleihekäufe
140                                                                                                         1
                                                                                                                   in weitere Ferne, da Fed-Chef
                                                                                                                   Powell hierfür „eine Reihe
                                                                                                                   starker Arbeitsmarktberichte“
135                                                                                                         0
                                                                                                                   als Bedingung eingefordert
                                                                                                                   hatte.

130                                                                                                         -1   • Andererseits haben sich im Mai
                                                                                                                   Anzeichen für einen
                                                                                                                   wachsenden Lohndruck
125                                                                                                         -2     angesichts eines erneut weit
   2012         2013      2014       2015      2016   2017   2018   2019      2020      2021         2022          überdurchschnittlichen Anstiegs
                                                                                                                   der Stundenlöhne verstärkt.
                  Veränderung der Stundenlöhne (M/M; in %; RS)      US-Beschäftigtenzahl (in Mio.)
                                                                                                                 •  Wachsende Gefahr einer
Quelle: Bloomberg, LBBW Research
                                                                                                                   Lohn-Preis-Spirale?
15.06.2021   LBBW Kapitalmarktkompass-Update                                                                                                       18
Die US-Inflation ist mit Macht zurück: Kann die Fed bei ihrer
Einstufung als „temporäres Phänomen“ bleiben?

US-Inflationsrate (Y/Y) und ausgewählte Unterkomponenten

 6,0                                                                                        6,0    • Der erneut starke Lohnanstieg
                                                                                                     gewinnt insbesondere im Lichte
                                                                                                     der sich bereits beschleuni-
 5,0                                                                                        5,0      genden Inflation an Gewicht:
                                                                                                     Das Headline-CPI schnellte im
 4,0                                                                                        4,0      Mai um 5,0 % (Y/Y) empor, der
                                                                                                     höchste Wert seit Herbst 2008.
 3,0                                                                                        3,0    • Die Kernrate erreicht mit 3,8 %
                                                                                                     den höchsten Wert seit 1992
                                                                                                     => Der Trend geht über die
 2,0                                                                                        2,0
                                                                                                     Wirkung on Basiseffekten
                                                                                                     deutlich hinaus!
 1,0                                                                                        1,0
                                                                                                   • Andererseits spielten
                                                                                                     Sondereffekte aufgrund der
 0,0                                                                                        0,0      Corona-Öffnungen sowie
                                                                                                     Knappheit bei einzelnen
-1,0                                                                                        -1,0
                                                                                                     Produkten (z.B. PKW) durchaus
                                                                                                     eine gewichtige Rolle.
                                                                                                   • Der 16 %-Trimmed Mean-CPI
-2,0                                                                                        -2,0
   Jan 08           Jan 10          Jan 12     Jan 14      Jan 16      Jan 18   Jan 20               liegt mit 2,6 % noch knapp
                                                                                                     innerhalb der Spanne der
                                                                                                     letzten 10 Jahre.
                 CPI Kernrate (Y/Y)            CPI 16%-Trimmed Mean (Y/Y)       CPI (Y/Y)
                                                                                                   •  Die These eines
                                                                                                     temporären Phänomens ist
Quelle: Bloomberg, LBBW Research
                                                                                                     noch nicht entkräftet, sie
15.06.2021   LBBW Kapitalmarktkompass-Update                                                         wackelt aber zusehends.       19
FOMC-Zinsentscheid am 16. Juni: Für großen Schwenk
noch zu früh, Anpassungen an der Tapering-Wortwahl aber möglich

Bloomberg Financial Conditions Index und Citigroup Economic
Surprise Index
                                                                    28. Apr.: Vorangegangener
 300                                                                                                        4,0    • Fazit: Das US-Konjunkturbild ist
                                                                    FOMC-Zinsentscheid
                                                                                                                     trotz einiger leichter Daten-
                                                                                                                     Enttäuschungen nahezu
                                                                                                                     ungetrübt, der enttäuschende
 200                                                                                                                 Stellenaufbau eher ein Zeichen
                                                                                                                     von Arbeitskräfteknappheit.
                                                                                                            2,0
                                                                                                                   • Die US-Corona-Inzidenz sinkt
 100                                                                                                                 weiter, die Finanzmärkte sind in
                                                                                                                     bester Stimmung.
                                                                                                                   • Die jüngsten Äußerungen
    0                                                                                                       0,0      führender Fed-Vertreter lassen
                                                                                                                     keinen abrupten geldpolitischen
                                                                                                                     Kursschwenk erwarten.
-100                                                                                                               • Aber: Die Zeit könnte
                                                                                                            -2,0     angesichts des Umfelds reif
                                                                                                                     sein, um zumindest einen
-200                                                                                                                 kleinen Schritt Richtung
                                                                                                                     Tapering zu machen: Die Fed
                                                                                                                     könnte ihre Wortwahl
                                                                                                                     („Substanzielle weitere
-300                                                                                                        -4,0
                                                                                                                     Fortschritte nötig“)
   Jan 17        Jul 17     Jan 18       Jul 18   Jan 19   Jul 19   Jan 20     Jul 20   Jan 21     Jul 21
                                                                                                                     diesbezüglich etwas
             Citi Economic Surprise Indicator USA           Bloomberg Financial Conditions Index (RS)                modifizieren (z.B.: „Einige
                                                                                                                     weitere Fortschritte nötig“).
Quelle: Bloomberg, LBBW Research

15.06.2021   LBBW Kapitalmarktkompass-Update                                                                                                         20
FOMC-Zinsentscheid am 16. Juni:
Zieht der neue „Dot plot“ den „Lift-Off“ auf 2023 vor?

USD-Tagesgeldsatz mit Markterwartungen aus Terminkursen
sowie FOMC-Medianprojektion („Dot plot“)
2,50                                                                                                                2,50   • Weiterhin im Fokus im Rahmen
                                                                                                                             des nächsten FOMC-
                                                                                                                             Zinsentscheids: Die neuen
                                                                                                                             Projektionen für die Inflation
2,00                                                                                                                2,00     und für die Leitzinsentwicklung
                                                                                                                             („dot plot“).
                                                                                                                           • Bisher erwartet die Fed einen
1,50                                                                                                                1,50     Rückgang der Inflation auf
                                                                                                                             exakt 2 % im Jahr 2022. Sollte
                                                                                                                             dieser Wert deutlich (Richtung
1,00                                                                                                                1,00     2,5 %) angehoben werden,
                                                                                                                             wäre dies u.E. ein „hawkishes“
                                                                                                                             Signal.

0,50                                                                                                                0,50   • Die Leitzinsprojektionen
                                                                                                                             avisieren bis dato unveränderte
                                                                                                                             Leitzinsen bis mindestens Ende
                                                                                                                             2023. Wir erwarten, dass der
0,00                                                                                                                0,00     neue „Dot plot“ den avisierten
   Jan 14      Jan 15     Jan 16       Jan 17   Jan 18    Jan 19   Jan 20    Jan 21   Jan 22      Jan 23   Jan 24            Zeitpunkt für den „Lift Off“ auf
                                   Fed Funds Effective Rate                                                                  2023 vorzieht.
                                   Markterwartung aus Terminkursen (ab 2023: aus Libor-Futures)                            • Die Terminsätze am USD-
                                   LBBW-Prognose (aktuelles Hauptszenario)                                                   Geldmarkt implizieren derzeit
                                   Median-Projektion der FOMC-Teilnehmer (Mrz 2021)                                          die Erwartung einer ersten
                                                                                                                             Zinsanhebung um die
Quelle: Bloomberg, LBBW Research                                                                                             Jahresmitte 2023.
15.06.2021   LBBW Kapitalmarktkompass-Update                                                                                                                 21
USD-Rentenmarkt: In Feierlaune trotz steigender Inflation –
Rückgang der Inflationserwartungen rätselhaft

Bloomberg Commodity Index und langfristige marktbasierte
Inflationserwartungen
2,80                                                                                                  500   • Der USD-Rentenmarkt hat sich
                                                                                                              durch den wiederholten
2,60                                                                                                          Inflationssprung nicht
                                                                                                              beeindrucken lassen – im
2,40                                                                                                  450
                                                                                                              Gegenteil: Die Rendite 10-
                                                                                                              jähriger US-Treasuries ist seit
2,20
                                                                                                              Mitte Mai im Trend rückläufig,
                                                                                                      400     sie fiel jüngst erstmals seit drei
2,00
                                                                                                              Monaten unter 1,50 %.
1,80                                                                                                        • Ein wesentlicher Treiber der
                                                                                                      350     positiven Rentenmarkt-
1,60
                                                                                                              stimmung ist u.E. ein deutlicher
1,40                                                                                                          Rückgang der langfristigen
                                                                                                      300     Inflationserwartungen – konträr
1,20                                                                                                          zu weiter steigenden
                                                                                                              Rohstoffpreisen und zu den
1,00                                                                                                  250     Preissignalen!
0,80                                                                                                        • Die Marktteilnehmer lassen sich
                                                                                                              offenbar voll und ganz auf die
0,60                                                                                                  200     beschwichtigenden Äußerun-
   Jan 12       Jan 13     Jan 14      Jan 15   Jan 16   Jan 17   Jan 18   Jan 19   Jan 20   Jan 21           gen der US-Währungshüter
                                                                                                              hinsichtlich der Inflation ein –
             US-Inflationserwartungen auf Basis von 10Y TIPS        Bloomberg Commodity Index (RS)            der Zeitpunkt des Rückgangs
                                                                                                              bleibt u.E. gleichwohl ein Stück
Quelle: Bloomberg, LBBW Research
                                                                                                              weit rätselhaft.

15.06.2021   LBBW Kapitalmarktkompass-Update                                                                                                  22
USD-Rentenmarkt: Neue Unruhe durch „hawkishe“
Akzente auf der nächsten FOMC-Sitzung?

Rendite 10-jähriger US-Treasuries und Markterwartungen für den
USD-Tagesgeldsatz per Ende 2023
3,00                                                                                                             3,00   • Wir vermuten, das viele Anleger
                                                                                                                          angesichts der beschwicht-
2,75                                                                                                             2,75     igenden Fed-Äußerungen auf
                                                                                                                          einen ruhigen Sommer
2,50                                                                                                             2,50     spekulieren und entsprechend
2,25                                                                                                             2,25
                                                                                                                          verstärkt auf Carry-Trades
                                                                                                                          setzen.
2,00                                                                                                             2,00   • Der USD-Rentenmarkt wird
                                                                                                                          damit aber anfälliger für eine
1,75                                                                                                             1,75
                                                                                                                          gewisse „hawkishe“
1,50                                                                                                             1,50     Akzentverschiebung auf der
                                                                                                                          nächsten FOMC-Sitzung!
1,25                                                                                                             1,25
                                                                                                                        • Selbst falls diese ausbleibt, gilt
1,00                                                                                                             1,00     u.E.: Aufgeschoben ist nicht
                                                                                                                          aufgehoben! Die 10Y
0,75                                                                                                             0,75     Treasuryrendite könnte im Fall
                                                                                                                          einer erneut „dovishen“ Fed die
0,50                                                                                                             0,50     Unterstützung bei 1,35 %
                                                                                                                          testen, sollte aber
0,25                                                                                                             0,25
                                                                                                                          perspektivisch wegen der
0,00                                                                                                             0,00     gestiegenen Inflationsgefahren
   Jan 19     Apr 19    Jul 19     Okt 19      Jan 20   Apr 20   Jul 20   Okt 20   Jan 21   Apr 21   Jul 21               wieder nach oben drehen.

             Markterwartung für USD-Tagesgeldsatz per Ende 2023             Rendite 10Y UST      Tagesgeldsatz
Quelle: Bloomberg, LBBW Research

15.06.2021   LBBW Kapitalmarktkompass-Update                                                                                                               23
USD-Rentenmarkt: Ausgeprägte Netto-Long-Position von
Spekulanten und Leveraged Funds als Kontraindikator?

Rendite 10-jähriger US-Treasuries und Netto-Positionierung in 10Y
T-Note Futures für ausgewählte Anlegergruppen
  1.200.000                                                                                      3,75   • Als möglicher Indikator für
                                                                                                          wachsende Kursabwärtsrisiken
                                                                                                 3,50     können u.E. zudem die stark
    800.000                                                                                      3,25     ausgebauten Wetten auf
                                                                                                          (weiter) steigende Treasury-
                                                                                                 3,00
    400.000                                                                                               kurse von spekulativ
                                                                                                 2,75     orientierten Anlegern sowie von
                                                                                                 2,50     sogenannten Leveraged Funds
             0
                                                                                                          dienen.
                                                                                                 2,25
                                                                                                        • Die Netto-Long-Position dieser
   -400.000                                                                                      2,00     beiden Anlegergruppen ist
                                                                                                 1,75     derzeit in Summe so hoch wie
   -800.000                                                                                               zuletzt im Jahr 2013 vor dem
                                                                                                 1,50
                                                                                                          sogenannten „Taper Tantrum“.
                                                                                                 1,25
 -1.200.000                                                                                             • Ein „hawkisher Shift“ seitens
                                                                                                 1,00     der Fed könnte dazu führen,
                                                                                                 0,75     dass die Spekulanten ihre
 -1.600.000
                                                                                                          Positionierung drehen und auf
                                                                                                 0,50     diese Weise einen neuen
 -2.000.000                                                                                      0,25     Renditeaufwärtsschub
          Jan. 12 Jan. 13 Jan. 14 Jan. 15 Jan. 16 Jan. 17 Jan. 18 Jan. 19 Jan. 20 Jan. 21                 auslösen.
                 Non-Commercial Net Long 10Y T-Note        Net-Long-Position der Asset Manager          •  Das Chance-Risiko-
                 Net-Long-Position der Leveraged Funds     UST 10Y Rendite                                Verhältnis für langlaufende
                                                                                                          Treasuries ist ungünstiger
Quelle: Bloomberg, LBBW Research                                                                          geworden.
15.06.2021   LBBW Kapitalmarktkompass-Update                                                                                              24
Sorglosigkeit der Fed bezüglich Inflation schwächt den US-Dollar

Langfristige Inflationserwartungen (lhs) und
Euro in US-Dollar (rhs) Tageswerte
                                                    • Die Fed vertritt die Ansicht,
                                                      dass der jüngste Anstieg der
                                                      Inflation nur temporärer Natur
                                                      sei. Die Marktteilnehmer
                                                      scheinen diese Ansicht der Fed
                                                      nicht zu teilen.
                                                    • Diese empfundene Sorglosig-
                                                      keit der Fed dürfte für die
                                                      Schwäche des US-Dollar in den
                                                      zurückliegenden Wochen mit-
                                                      ursächlich gewesen sein.
                                                    • Die Kaufkraft des US-Dollar
                                                      schwindet, ohne dass Anleger
                                                      einen Ausgleich in Form
                                                      höherer Zinsen erhalten.
                                                    • Die Fed wird nach unserer
                                                      Prognose ihre Haltung ändern
                                                      und bald ein „Tapering“
                                                      andeuten.
                                                    • Dann sollte unser Argument
                                                      „Starke US-Wirtschaft – fester
                                                      US-Dollar“ wieder seine volle
                                                      Schlagkraft entfalten.
Quelle: Refinitiv, LBBW Research

15.06.2021   LBBW Kapitalmarktkompass-Update                                           25
Sorglosigkeit der Fed schwächt den US-Dollar

Wechselkurs Euro/Dollar                                                                                        Pro & Contra
                                                                                                               US-Dollar
1,3                                                                                                  1,3       - Der Euro ist gemäß der Kauf-
                                                                                                                 kraftparität gegenüber dem US-
                                                                                                                 Dollar unterbewertet.
                                                                                                               - Das EZB-Kaufprogramm sowie
                                                                                                                 der „Wiederaufbaufonds“ stär-
1,2                                                                                                  1,2         ken den Zusammenhalt der EU
                                                                                                                 und stützen somit den Euro.
                                                                                                               + Die Fed wird nach unserer
                                                                                                                 Prognose in der zweiten
                                                                                                                 Jahreshälfte 2021 erste Hin-
                                                                                                                 weise geben, ihr Anleihekauf-
1,1                                                                                                  1,1         programm zurückfahren zu
                                                                                                                 wollen. Dies sollte die
                                                                                                                 Inflationssorgen dämpfen und
                                                                                                                 dem US-Dollar Auftrieb geben.
                                                                                                               + Die Vereinigten Staaten werden
1,0                                                                                                  1,0         nach unserer Prognose im
   2015           2016              2017       2018      2019      2020       2021     2022                      laufenden Jahr mit einer Rate
                                                                                                                 von 7,5 % wachsen und damit
                                                      EURUSD     Prognose                                        den Euroraum weit hinter sich
                                                                                                                 lassen.
                                                             Historie                      Prognose
                                       Kurs aktuell Ø 2020 31.12.2020     Ø H2   Sep 2021 Dez 2021 Jun 2022    - Der Euro profitiert von der
EURUSD                                       1,22       1,14       1,22     1,18      1,19     1,18     1,15     gestiegenen Risikofreude.
Quellen: Refinitiv, LBBW Research

15.06.2021   LBBW Kapitalmarktkompass-Update                                                                                                   26
Asset Allokation: Negative Realrenditen am Rentenmarkt
sorgen weiterhin für relative Attraktivität von Risikoassets

                                               • Nach der extrem guten Entwicklung vieler Risikoassets/realer Assets
                                                 (wie Aktien, Immobilien und High Yield-Anleihen) in den
                                                 vergangenen 12 Monaten stellt sich die Frage, wie lange der
                                                 erfreuliche Trend noch anhält?
                                               • Nachdem im Frühjahr die Renditen am Rentenmarkt nach oben
                                                 drehten, sahen einige Marktteilnehmer das Ende der Rally nahe
                                                 herbeigekommen.
                                               • Zuletzt haben die Renditen am Rentenmarkt wieder etwas nach
                                                 unten korrigiert. Gleichzeitig sind die Inflationsraten in Europa und
                                                 den USA massiv angestiegen. Die Realrenditen sind auf ein
                                                 historisches Tief gefallen. So teuer waren die Rentenmärkte sowohl
                                                 in den USA als auch in Europa noch nie. Wir reduzieren deshalb
                                                 unsere Allokationsempfehlung für diese Assetklasse.
                                               • Wir rechnen zwar insbesondere für Europa ab nächstem Jahr wieder
                                                 mit einer wieder schwächeren Inflationsdynamik, für die USA dürften
                                                 die Inflationsraten über mehrere Jahre auf erhöhten Niveau
                                                 verharren.
                                               • Die erwartete leichte Versteilerung der Zinskurven in Europa und den
                                                 USA dürfte in der Konsequenz das Realzinsniveau wieder
                                                 perspektivisch etwas nach oben bringen, eine Rückkehr in positives
                                                 Terrain (gemessen an den 10j. Staatsanleiherenditen und der
                                                 jeweiligen Verbraucherpreisinflation) ist jedoch nicht absehbar.
Rolf Schäffer, CIIA
Gruppenleiter Strategy/Macro                   • Vor diesem Hintergrund bleiben u.E. trotz bereits hoher Bewertung
Tel: +49 711 127–76580                           riskantere/reale Assetklassen gefragt und damit unterstützt.
rolf.schaeffer@LBBW.de
                                               • Wir halten an einer „leichten Übergewichtungsempfehlung“ für
                                                 Aktien, Credits und Immobilien deshalb weiter fest.
15.06.2021   LBBW Kapitalmarktkompass-Update                                                                         27
Risikoassets weiterhin mit Outperformance

Total Return 2021
in Prozent

                                               DAX

                                               EUR High Yield

                                               EUR Investment Grade
                                               Bunds
                                               Treasuries

Quelle: Refinitiv, LBBW Research

15.06.2021   LBBW Kapitalmarktkompass-Update                          28
Realzinsniveau sinkt auf neues historisches Tief

Realzinsen EWU / USA
Rendite 10j. Staatsanleihe abzüglich aktueller Verbraucherpreisinflation

                                                                           • Der sprunghafte Anstieg der
                                                                             Inflationsraten in den
                                                                             vergangenen Monaten hat den
                                                                             moderaten Anstieg der
                                                                             Renditen am Rentenmarkt bei
                                                                             weitem überkompensiert.
                                                                           • Die Realrenditen sind in folge
                                                                             dessen sowohl in den USA als
                                                                             auch in Europa auf ein
                                                                             historisches Tief abgerutscht.
                                                                           • Da wir zumindest mit Blick bis
                                                                             Jahresende eher von einem
                                                                             weiteren Anstieg der
                                                                             Inflationsraten ausgehen, dürfte
                                                                             sich wenig an der extrem
                                                                             teuren Bewertung großer Teile
                                                                             des Rentenmarkts ändern.
                                                                           • Investoren werden sich deshalb
                                                                             nach wie vor auf die Suche
                                                                             nach Alternativanlagen
                                                                             begeben. Insbesondere dann,
                                                                             wenn die Investoren von einem
                                                                             nachhaltigen Anstieg des
                                                                             Inflationsniveaus ausgehen.
Quelle: Refinitiv, LBBW Research

15.06.2021   LBBW Kapitalmarktkompass-Update                                                               29
Rentenmärkte auch ohne Inflationsberücksichtigung teuer

Aktuelle Renditen verschiedener Fixed-Income-Klassen
Jährliche Rendite in Prozent

                                                       • Die Suche nach Rendite stellt
                                                         im Fixed-Income-Bereich
                                                         mehr denn je eine
                                                         Herausforderung dar – und
                                                         dies auch ohne
                                                         Berücksichtigung der
                                                         gestiegenen Inflationsraten.
                                                       • Mit defensiven Rentenan-
                                                         lagen, wie soliden
                                                         Staatsanleihen und
                                                         Pfandbriefen lassen sich am
                                                         europäischen Rentenmarkt
                                                         kaum positive Renditen
                                                         erzielen.
                                                       • Die Renditen in den Credit-
                                                         Segmenten bewegen sich zwar
                                                         auch auf historisch niedrigem
                                                         Niveau. Gemessen an den
                                                         Alternativen stellen sie unseres
                                                         Erachtens aber das kleinere
                                                         Übel dar.
                                                       • Ohne ein gewisses Maß an
                                                         Risiko dürfte es aktuell schwer
                                                         werden, einen positiven Total
Quelle: Refinitiv, LBBW Research                         Return zu erzielen.
15.06.2021   LBBW Kapitalmarktkompass-Update                                           30
Fundamentaldaten: Unternehmensgewinne steigen,
Verschuldungsrelationen verbessern sich

Brutto- und Nettofinanzschulden im STOXX Europe 600
Median-Entwicklung nach Quartalen, in Mio. Euro

                                                                                          • Dank einer verbesserten
   4000                                                                                     Ertragslage fuhren die
                                                                                            Unternehmen in Q1/2021 ihre
   3500                                                                                     Verschuldung weiter zurück.
                                                                                            Der Median der Brutto-Finanz-
   3000                                                                                     schulden im Stoxx Europe 600
                                                                                            sank um 12% gegenüber
   2500                                                                                     dem zum Jahresende 2020
                                                                                            erreichten zyklischen Schulden-
   2000                                                                                     Höchststand.
                                                                                          • Der Rückgang der Schulden
   1500                                                                                     resultierte nicht nur aus den
                                                                                            reduzierten Cash-Beständen:
   1000                                                                                     Auch die Netto-Finanzschulden
                                                                                            verringerten sich in Q1 deutlich,
     500                                                                                    und zwar um 11%
                                                                                            ggü. dem Ende 2020.
        0
                                                                                          • Somit gelang den europäischen
             2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021     Unternehmen in drei Quartalen
              Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1                                  in Folge ein starker Abbau der
                                                                                            Netto-Finanzschulden:
                                                Net Debt   Debt                             Im Median -31% ggü. dem
                                                                                            Höchststand von Q2/2020.

Quelle: Bloomberg, LBBW Research

15.06.2021    LBBW Kapitalmarktkompass-Update                                                                              31
Aktienmärkte hoch bewertet
KGV-implizite Performanceerwartung zwischen 4-7%

KGV-Multiples: Europa vs. USA

                                                   • Im bisherigen Jahresverlauf
                                                     legten die Gewinnerwartungen
                                                     kräftig zu. Die Vorschusslor-
                                                     beeren der Aktienmärkte
                                                     wurden also von den
                                                     Unternehmen bestätigt.
                                                   • Die erhöhten Bewertungs-
                                                     niveaus der Aktienmärkte
                                                     reduzierten sich vor diesem
                                                     Hintergrund etwas, und dies,
                                                     obwohl die Kurse im bisherigen
                                                     Jahresverlauf weiter
                                                     angestiegen waren.

                                                   • KGV S&P 500: 21
                                                     Gewinnrendite: 1:21 = 4,7%
                                                   • KGV Euro Stoxx: 17
                                                     Gewinnrendite: 1:17 = 5,8%
                                                   • KGV DAX: 14
                                                     Gewinnrendite: 1:14 = 7,1%
                                                   • Bewertung: Europa,
                                                     insbesondere Deutschland, ist
                                                     günstiger als die USA
Quelle: Refinitiv, LBBW Research

15.06.2021   LBBW Kapitalmarktkompass-Update                                      32
Geldpolitik sorgt für Anlagenotstand und billige Kredite,
Immobilienpreise in Deutschland werden davon beflügelt

Preise für Wohnimmobilien in Deutschland und Bilanzsumme der EZB
Index (2015 = 100) bzw. in Mrd. Euro, jeweils logarithmische Skalen

                                                                      • Die Tatsache, dass die Preise
                                                                        von Wohnimmobilien in
                                                                        Deutschland seit 2010 kräftig
                                                                        gestiegen sind, hat vielerlei
                                                                        Ursachen. Ein unerwartet
                                                                        starkes Bevölkerungswachstum
                                                                        zählt hier genauso dazu wie
                                                                        eine geringe Bautätigkeit und
                                                                        eine positive Entwicklung am
                                                                        Arbeitsmarkt.
                                                                      • Die Geldpolitik der EZB mit
                                                                        hohen Anleihekäufen bei
                                                                        gleichzeitig in den negativen
                                                                        Bereich gedrückten
                                                                        Einlagezinsen dürfte aber
                                                                        ebenfalls ihr Scherflein dazu
                                                                        beigetragen haben und es
                                                                        weiterhin tun.
                                                                      • So zeigt sich beispielsweise,
                                                                        dass sich die Höhe der Netto-
                                                                        Mittelzuflüsse in offenen
                                                                        Immobilienfonds im Euroraum
                                                                        seit dem Jahr 2015 mehr als
                                                                        verdoppelt haben. Die EZB
Quelle: Refinitiv, LBBW Research
                                                                        begann zu dieser Zeit eine
                                                                        massive Bilanzausweitung.
15.06.2021   LBBW Kapitalmarktkompass-Update                                                            33
Ertragsaussichten für viele Assetklassen enttäuschend

LBBW-Research: Total Return-Prognosen auf 1J. und 5J
p.a., in %, Dollar-Assets in Euro gehedged

                                                       • Großteil des Rentenmarkts mit
                                                         keiner positiven Return-
                                                         erwartung – sowohl auf 1- als
                                                         auch auf 5-Jahressicht.
                                                       • Aktienreturnerwartungen weit
                                                         unter historischem
                                                         Durchschnitt. Aber mit +4-6%
                                                         im relativen Vergleich zum
                                                         Rentenmarkt das kleinere Übel.

Quelle: LBBW Research

15.06.2021   LBBW Kapitalmarktkompass-Update                                         34
Risikoassets weiter auf „leicht übergewichten“ auch wenn
diese bereits hoch bewertet sind

 Allokation im Überblick (auf Sicht von 6 - 12 Monate)
 Exposure                 Einschätzung               Segmente                                  Regionen                Strategien
                              Duration          -    1-3 Jahre                           0/+ Euro-Peripherie           synthetische Staatsanleihen
 Zins                            0/-            +    4-7 Jahre                           0/- Bund                      Multi Callables
                                               0/-   8-10 Jahre                           0 USD-Bonds                  Inflations-Linker
                                               0/+   Corporate Inv. Grade                0/-   Emerging Markets Debt   Overweight: Autos, Oil & Gas
                           Credit Spread        +    Corporate High Yield
 Credit                         0/+             +    Corporate Hybride
                                                0    Senior Financials
                                               0/+   Covered Bonds/SSAs
                                               0/-   Tier 2 Inv. Grade/ Sen. Non-Pref.
                                               +     Automobil, Energie (Öl & Gas)       0/-   Europa ex Deutschland
                               Aktien                Technologie, Versicherer            0/+   Japan
 Aktien                         0/+                  Industrie                           0/+   Deutschland
                                                -    Pharma, Handel, Medien              0/-   Schwellenbörsen
                                                     Reise & Verkehr                     0/+   USA
                        Währungen (zu Euro)    +     Währungen mit starkem               +     USD, GBP                Selektiv
 Währungen                      0/+                  Wirtschaftswachstum                 0
                                                -    Wachstumsschwäche                   -     JPY, CNY, CHF
                             Rohstoffe         0/-   Edelmetalle                         0     Gold                    LBBW Rohstoffe 2
 Rohstoffe                       0/-           0/-   Industriemetalle                    -     Silber
                                                0    Energie                             0     Brent
                             Immobilien         +    Wohnen, Nahversorger, Logistik      +     Deutschland
 Immobilien                     0/+            0/-   Büro
                                                -    "High Street" Einzelhandel
Quelle: LBBW Research

15.06.2021   LBBW Kapitalmarktkompass-Update                                                                                                          35
Marktprognosen

Konjunktur                                                                  Aktienmarkt
in %                                       2020        2021e      2022e     in Punkten                aktuell   30.09.21   31.12.21   30.06.22
                          BIP                  -5,1     2,5        4,5
Deutschland                                                                 DAX                       15 674    15 500     16 000     16 500
                          Inflation            0,5      2,5        1,7
                          BIP                  -6,8     4,0        4,2
Euroland                                                                    Euro Stoxx 50             4 133      4 000      4 100      4 200
                          Inflation            0,3      1,8        1,5
                          BIP                  -3,5     7,5        4,5
USA                                                                         Dow Jones                 34 394    34 000     35 000     36 000
                          Inflation            1,2      3,5        3,0
                          BIP                  2,3      7,5        5,9
China                                                                       Nikkei 225                29 162    29 000     29 500     30 000
                          Inflation            2,5      3,2        2,8
                          BIP                  -3,5     6,0        4,6
Welt
                          Inflation            3,2      3,5        3,1

Zinsen                                                                      Rohstoffe und Währungen
in %                         aktuell     30.09.21     31.12.21   30.06.22                             aktuell   30.09.21   31.12.21   30.06.22

EZB Einlagesatz              -0,50         -0,50       -0,50      -0,50     US-Dollar je Euro          1,21       1,19       1,18       1,15

Bund 10 Jahre                -0,25         -0,15       -0,15       0,00     Franken je Euro            1,09       1,11       1,12       1,14

Fed Funds                     0,25         0,25         0,25       0,25     Gold (USD/Feinunze)       1882       1900       1850       1800

Treasury 10 Jahre             1,50         1,75         1,60       1,90     Öl (Brent - USD/Barrel)     73        65         70         70
Quelle: LBBW Research

15.06.2021   LBBW Kapitalmarktkompass-Update                                                                                                   36
Nächste Telefonkonferenzen / Webkonferenzen

  Termine:
     Dienstag, 06.07.2021, 14h
     Dienstag, 20.07.2021, 14h – KMK Update
     Dienstag, 03.08.2021, 14h
     Sommerpause
     Dienstag, 07.09.2021, 14h
     Dienstag, 21.09.2021, 14h – KMK Update

15.06.2021   LBBW Kapitalmarktkompass-Update   37
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Die in dieser Ausarbeitung abgebildeten oder beschriebenen früheren Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen stellen keinen verlässlichen
Indikator für die künftige Wertentwicklung dar.
Die Entgegennahme von Research Dienstleistungen durch ein Wertpapierdienstleistungsunternehmen kann aufsichtsrechtlich als Zuwendung
qualifiziert werden. In diesen Fällen geht die LBBW davon aus, dass die Zuwendung dazu bestimmt ist, die Qualität der jeweiligen Dienstleistung für
den Kunden des Zuwendungsempfängers zu verbessern.
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15.06.2021   LBBW Kapitalmarktkompass-Update                                                                                                          38
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