Lehrveranstaltung der Abteilung Mittlere Geschichte im Sommersemester 2020
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Lehrveranstaltung der Abteilung Mittlere Geschichte im Sommersemester 2020 Alle Lehrveranstaltungen der Mittleren Geschichte werden im SoSe 2020 in digitaler Form abgehalten. Nähere Infos dazu erhalten Sie von den Dozierenden bzw. im jeweiligen Ilias-Kurs (Stand: 16.04.2020) Proseminare Proseminar: 212010020 – Freitag, 11:30-13:00 Uhr, M 17.22 Avignonesisches Papsttum – Abendländisches Schisma – Konstanzer Konzil: Ein langes papstgeschichtliches Säkulum (1309-1418) Dr. Brigitte Hotz Inhalt: Um 1300 hatte das römische Papsttum eine universale Vormachtstellung beansprucht, die damals erhebliche Widerstände hervorrief. Alsdann geriet es ab 1378 mit dem großen abendländischen Schisma in eine enorm tiefe Krise, deren Überwindung erst 1417 mit der Wahl Martins V. auf dem Konstanzer Konzil eingeleitet wurde. Dazwischen liegt eine gleichermaßen konstante wie bewegte Periode von rund 70 Jahren mit in Avignon residierenden Päpsten französischer Herkunft: Sie errichteten dort einen imposanten Papstpalast als Alternativsitz zu Rom. Zugleich erhoben sie ihre vielgliedrige Kurie zu einer politisch-kulturellen Drehscheibe mit hoher Relevanz etwa für ganz Italien sowie das deutsch-römische König- bzw. Kaisertum. Zudem forcierten sie zentralistische Strukturen in der Gesamtkirche zur Steigerung ihres Einflusses auf multiple Kleriker- oder auch Laienkreise, deren eigene Bedeutung wiederum in der jahrzehntelangen Schismazeit wuchs. Das Proseminar vergleicht in quellennaher Ausleuchtung von Licht- und Schattenseiten einzelne Repräsentanten des krisen- bzw. chancenreichen Papsttums. Ferner zeichnet es funktionale Hierarchien des Papsthofs und gängige Mechanismen pontifikaler Einflussnahme nach. Dazu werden zeittypische Schriftquellen wie handschriftliche Chroniken und Urkunden samt etwaiger Miniaturen bzw. Siegelbilder exemplarisch vorgestellt und ihre Informationswerte kritisch abgewogen. Parallel werden steinern-metallene Bildzeugen wie der überkommene Papstpalastkomplex, das ebenfalls bis in die Moderne fortwirkende Papstwappen und die partiell erhaltenen Papstgrabmäler auf ihre symbolsprachlichen Intentionen befragt. Literatur: HAIDACHER, Anton: Geschichte der Päpste in Bildern. Mit einem geschichtlichen Überblick von Josef WODKA (eine Dokumentation zur Papstgeschichte von Ludwig Freiherr von PASTOR). Heidelberg 1965 (hier: 2 Bildteile S. 40-73, 88-123); FUHRMANN, Horst: Die Päpste. Von Petrus zu Benedikt XVI. (Becksche Reihe 1590). München 3. aktualisierte und erweiterte Auflage 2005 (hier: 2 Unterkapitel S. 151-153, 153-154); SCHIMMELPFENNIG, Bernhard: Das Papsttum. Von der Antike bis zur Renaissance. Darmstadt 6. Auflage 2009 (mit von Elke GOEZ aktualisierter Bibliographie) (hier: Kapitel IX-X S. 223-245, 246-265); FRENZ, Thomas: Das Papsttum im Mittelalter (UTB 3351). Köln/Weimar/Wien 2010 (hier: Unterkapitel 5a-b S. 51-54, 55-59); HERBERS, Klaus: Geschichte des Papsttums im Mittelalter. Darmstadt 2012 (hier: Kapitel X-XI S. 225-248, 249-273). Anmerkung: Zum Proseminar gehört das Tutorium Mittelalter III (Daniel Lengwenat, Di., 17.30- 19.00 Uhr, zweiwöchig), dessen Besuch obligatorisch ist. Anmeldung separat für Proseminar und Tutorium. Anwesenheit in der ersten Sitzung verpflichtend. 1
Proseminar: 212010019 – Donnerstag, 11:30-13:00 Uhr, M 11.32 Das Angevin Empire – England im 12. Jahrhundert Dr. Jennifer Engelhardt Inhalt: Nach der normannischen Eroberungen Englands waren die Könige Englands aus Frankreich. Unter dem aus dem Anjou stammenden König Heinrich II. von England erreichte das sog. Angevin Empire seine größte Ausdehnung. Es umfasste England, Teile von Wales, Schottland und Irland sowie den westlichen Teil Frankreichs. Seine Söhne Richard Löwenherz und Johann Ohneland konnten diesen Besitz nicht mehr bewahren, da es unter anderem zu großen Auseinandersetzungen mit dem französischen Königshaus kam. In diesem Proseminar werden zentrale Probleme und Methoden der mittelalterlichen Geschichte betrachtet und eine Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten geboten. Das Seminar wird der Frage nachgehen, wodurch Herrschaftsausübung und -konsolidierung der angevinischen Herrscher einerseits ermöglicht, andererseits begrenzt und verhindert wurde. Literatur: Dieter Berg: Die Anjou-Plantagenets. Die englischen Könige im Europa des Mittelalters. (1100–1400) (= Kohlhammer-Urban-Taschenbücher. Bd. 577). Stuttgart 2003; Frank Barlow: The Feudal Kingdom of England, 1042–1216, 5. Aufl. Harlow 2009. Anmerkung: Zum Proseminar gehört das Tutorium Mittelalter I (Rudolf Hertwig, Do., 17.30-19.00 Uhr, zweiwöchig), dessen Besuch obligatorisch ist. Anmeldung separat für Proseminar und Tutorium. Anwesenheit in der ersten Sitzung verpflichtend. Proseminar: 212010051– Montag, 15:45-17:15 Uhr, M 17.23 Die salischen Herrscher (1024-1125). Könige und Kaiser zwischen Kontinuität, Umbruch und Wandel Dr. Erwin Frauenknecht Inhalt: Das Herrschergeschlecht der Salier stellte von 1024 bis 1125 Könige und Kaiser. Ihre Bedeutung für die hochmittelalterliche Geschichte ist so groß, dass man in der Forschung vom „Jahrhundert der Salier“ sprach. Während unter Konrad II. (1024-1039) und Heinrich III. (1039- 1056) Ausgestaltung und Konsolidierung ihrer königlichen Position im Vordergrund stehen, ist die Herrschaft von Heinrich IV. (1056-1106) und seines Sohnes Heinrich V. (1098-1125) von großen Umbrüchen geprägt. Der Blick auf ausgewählte Beispiele der salischen Herrschaft lässt zudem einen Einblick in Methoden und Forschungsfragen der mittelalterlichen Geschichte zu. Literatur: Stefan Weinfurter, Das Jahrhundert der Salier 1024–1125. Ostfildern 2006. Ludger Körntgen, Ottonen und Salier. 3. durchgesehene und bibliographisch aktualisierte Auflage (Geschichte kompakt). Darmstadt 2010. Die Salier: Macht im Wandel. Begleitband zur Ausstellung im Historischen Museum der Pfalz Speyer, 2 Bde., bearb. von Laura Heeg. München 2011. Anmerkung: Zum Proseminar gehört das Tutorium Mittelalter II (Daniel Lengwenat, Di., 17.30- 19.00 Uhr, zweiwöchig), dessen Besuch obligatorisch ist. Anmeldung separat für Proseminar und Tutorium. Anwesenheit in der ersten Sitzung verpflichtend. 2
Tutorien Tutorium: 212010021 – Donnerstag, 17.30-19.00 Uhr, M 17.71 Tutorium Mittelalter I - zum Proseminar von Dr. Jennifer Engelhardt Rudolf Hertwig B.A. Inhalt: Das Tutorium begleitet das Proseminar von Jennifer Engelhardt (Gruppe 1) und beinhaltet auch einen verpflichtenden Archivbesuch (Hauptstaatsarchiv Stuttgart oder Staatsarchiv Ludwigsburg), der außerhalb der Tutoriumszeiten stattfindet. Anmerkungen: Das Tutorium wird 14-tägig geblockt. Anmeldung separat für Proseminar und Tutorium. Anwesenheit in der ersten Sitzung verpflichtend. Tutorium: 212010022 – Dienstag, 17.30-19.00 Uhr, M 17.21 Tutorium Mittelalter II - zum Proseminar von Dr. Erwin Frauenknecht Daniel Lengwenat Inhalt: Das Tutorium begleitet das Proseminar von Erwin Frauenknecht und beinhaltet auch einen verpflichtenden Archivbesuch (Hauptstaatsarchiv Stuttgart), der außerhalb der Tutoriumszeiten stattfindet. Anmerkungen: Das Tutorium wird 14-tägig geblockt. Anmeldung separat für Proseminar und Tutorium. Anwesenheit in der ersten Sitzung verpflichtend. Tutorium: 212010023 – Dienstag, 17.30-19.00 Uhr, M 17.21 Tutorium Mittelalter III - zum Proseminar von Dr. Brigitte Hotz Daniel Lengwenat Inhalt: Das Tutorium begleitet das Proseminar von Erwin Frauenknecht und beinhaltet auch einen verpflichtenden Archivbesuch (Hauptstaatsarchiv Stuttgart), der außerhalb der Tutoriumszeiten stattfindet. Anmerkungen: Das Tutorium wird 14-tägig geblockt. Anmeldung separat für Proseminar und Tutorium. Anwesenheit in der ersten Sitzung verpflichtend. Übungen Übung: 212010031 – obligatorische Vorbesprechung am 20.04.2020, 19:15-20:45 Uhr im Raum 8.058 (Büro von Herrn Prof. Mersiowsky) Diplomatisch-paläographisches Praktikum Prof. Dr. Mark Mersiowsky Inhalt: Da in Proseminaren nur rudimentäre diplomatische und paläographische Kenntnisse vermittelt werden können, richtet sich diese Übung an Interessierte, die unmittelbar mittelalterliche Überlieferung und originale Quellen erleben und bearbeiten möchten. Die Übung führt ganz praktisch in die Probleme beim Umgang mit Originalquellen ein und nimmt bei der konkreten Schwerpunktsetzung gerne Bedürfnisse, Anregungen und Fragen der Studierenden auf. Anmerkungen: Das Praktikum wird nach einer obligatorischen Vorbesprechung am Mo., 20.04.2020, 19.15-20.45 Uhr, in Form von Blockveranstaltungen durchgeführt. Die Termine werden in der Vorbesprechung festgelegt. Anwesenheit in der Vorbesprechung verpflichtend. [[anrechenbar für Übung und Kolloquium]] 3
Übung: 212010031 – Freitag, 11:30-13:00 Uhr, M 17.81 Stiftungen im spätmittelalterlichen Ulm und Nürnberg (Übung mit Exkursion) Dr. Jennifer Engelhardt Inhalt: Stiftungen galten als Vorsorge für das ewige Leben nach dem Tod. Als Jenseitsvorsorge wollte man die begangenen Sünden durch fromme Zuwendungen aufwiegen, um seine Zeit im Fegefeuer zu verkürzen. Im spätmittelalterlichen Ulm und Nürnberg sind durch solche Stiftungen teils bedeutende Kunstwerke entstanden. In der Übung wird mit einem Schwerpunkt auf Ulm das Stiftungswesen in einer spätmittelalterlichen Stadt anhand der Quellen beleuchtet und nach Motiven, Funktion und Bedeutung für das städtische Leben gefragt werden. In einem zweiten Teil wird die Fallstudie mit der Betrachtung Nürnbergs in einen größeren Kontext eingeordnet, um so schließlich allgemeine Überlegungen zum Stiftungswesen in spätmittelalterlichen Städten anzustellen. Die Exkursion führt nach Ulm und Nürnberg. Literatur: Michael Borgolte (Hg.): Enzyklopädie des Stiftungswesens in mittelalterlichen Gesellschaften, 3 Bde., Berlin / Boston 2014-2017; Hans Eugen Specker: Ulm. Stadtgeschichte, Ulm 1977; Martin Schieber: Nürnberg – Eine illustrierte Geschichte der Stadt, München 2000. Übung: 212010024 – Donnerstag, 14:00-15:30 Uhr, M 11.32 Vom Domesday Book zur Magna Charta – Quellen zur Geschichte Englands im 12. Jahrhundert Dr. Jennifer Engelhardt Inhalt: Nach der normannischen Eroberung Englands herrschte der Herzog der Normandie, Wilhelm, als englischer König. Unter Heinrich II., der als Graf von Anjou den englischen Thron bestieg, wurde England zum „Angevin Empire“ mit einem beachtlichen Landbesitz. Eine Folge der Eroberung und der französischen Herrschaft war der Ausbau des Gerichts- und Verwaltungswesens zu einem der fortschrittlichsten in Europa. Das Domesday Book als eine Art Grundbuch Englands und die sog. Magna Charta als Vertrag mit dem revoltierenden Adel bilden dem zeitlichen Rahmen dieser Übung. Die Geschichte Englands von der normannischen Eroberung bis zur Magna Charta soll in dieser Übung mit einem besonderen Fokus auf die Quellen betrachtet werden, um politische, kulturelle und gesellschaftliche Phänomene zu beleuchten. Literatur: Michael Clanchy: From Memory to Written Record. England 1066-1307, Oxford 1993; Dieter Berg: Die Anjou-Plantagenets. Die englischen Könige im Europa des Mittelalters. (1100– 1400) (= Kohlhammer-Urban-Taschenbücher. Bd. 577), Stuttgart 2003. Anmerkung: Anwesenheit in der ersten Sitzung verpflichtend! 4
Lektürekurs Latein Lektürekurs: 212010028 – Donnerstag, 14:00-15:30 Uhr, M 12.02 Die Chronik des Salimbene von Parma Andrea Hauff Inhalt: Salimbene von Parma, ein italienischer Franziskaner, verfasste Ende des 13. Jahrhunderts eine Chronik, welche die politischen Vorgänge und Ereignisse in Italien und Frankreich ab 1168 bis zu seiner Zeit schildert. Auch bietet Salimbene interessante Einblicke in die Geschichte des neu entstandenen Franziskanerordens, wobei Anekdoten aus dem Leben seiner Mitbrüder und seinem eigenen nicht zu kurz kommen. Ausgewählte Texte der umfangreichen Chronik werden übersetzt, kontextualisiert und interpretiert. Dabei soll sowohl in das Werk Salimbenes als auch allgemein in die mittelalterliche Chronistik eingeführt werden. Die KursteilnehmerInnen erhalten eine Einführung in das Mittellateinische. Zugleich werden jedoch solide Kenntnisse des klassischen Lateins erwartet. Die aktive Mitarbeit im Kurs ist Zulassungsvoraussetzung für die Abschlussklausur. Literatur: Salimbene de Adam. Cronica, ed. Giuseppe Scalia, Turnhout 1998 (Corpus Christianorum, Continuatio mediaeualis 125); Cronica fratris Salimbene de Adam Ordinis Minorum, ed. Oswald Holder-Egger, Hannover, Leipzig 1905-1913 (MHG SS 32); Alison Williams Lewin, Salimbene de Adam and the Franciscan Chronicle, in: Chronicling History. Chroniclers and Historians in Medieval and Renaissance Italy, hg. v. Sharon Dale u.a., University Park, Pa. 2007, S. 87-112; Olivier Guyotjeannin, Salimbene de Adam, un chroniqueur franciscain, Turnhout 1995; Von Fakten und Fiktionen. Mittelalterliche Geschichtsdarstellungen und ihre kritische Aufarbeitung, hg. v. Johannes Laudage, Köln, Weimar, Wien 2003 (Europäische Geschichtsdarstellungen 1); Helmut Feld, Die Franziskaner, Stuttgart 2008; Bernward Schmidt, Kirchengeschichte des Mittelalters, Darmstadt 2017 (Theologie kompakt); Monique Goullet, Michel Parisse, Lehrbuch des mittelalterlichen Lateins für Anfänger, Hamburg 2010; Der Taschen- Heinichen. Lateinisch-deutsches Taschenwörterbuch zu den klassischen und ausgewählten mittelalterlichen Autoren, Stuttgart 1971. Anmerkungen: Solide Lateinkenntnisse erwartet. Anwesenheit in der ersten Sitzung verpflichtend. Hauptseminare Hauptseminar: 212010082 – Montag, 15:45 -17:15 Uhr, M 17.25 Die Merowinger Prof. Dr. Mark Mersiowsky Inhalt: Die Merowinger, die mit Chlodwigs Vater Childerich historisch fassbar werden, werden durch die erfolgreiche und brutale Politik Chlodwigs I. zur ersten Dynastie des Mittelalters. Ihr Aufstieg wie ihr Abstieg sind selbst in der aktuellen Forschung höchst unterschiedlich gewertet worden. Das Seminar soll das Entstehen und Funktionieren merowingischer Königsherrschaft vom 5. bis 8. Jahrhundert untersuchen. Literatur: Martina Hartmann: Die Merowinger, 2012; Sebastian Scholz: Die Merowinger, 2015; Régine Le Jan: Les mérovingiens, (Que sais-je?), 2015; Isabelle Bardiès-Fronty, Charlotte Denoël, Inès Villela-Petit (Hgg.): Les temps mérovingiens. Trois siècles d'art et de culture (451-751), 2016. Anmerkungen: Voraussetzung für die Teilnahme: Bestandene Proseminare in Mittlerer Geschichte, Alter Geschichte, Neuerer Geschichte und Proseminar Methode und Theorie sowie bestandener Lektürekurs Latein. Der Besuch der Vorlesung „Die Zeit der Merowinger“ wird dringend empfohlen. Anwesenheit in der ersten Sitzung verpflichtend. 5
Hauptseminar: 212010080 – Montag, 11:30-13:00 Uhr, M 17.11 Gregor von Tours Prof. Dr. Mark Mersiowsky Inhalt: Gregor von Tours ist als Verfasser der 10 Bücher Geschichte eine der wichtigsten Quellen zur Geschichte des 6. Jahrhunderts, vor allem aber des Frankenreichs unter Chlodwig I. Als Angehöriger einer spätantiken Führungselite stellt er sich in den Dienst fränkischer Herrschaft. Im Rahmen des Seminars wird der Übergang von der Antike zum Frühmittelalter anhand Gregors von Tours, seiner Zeit und seines Werks unter der Frage nach Kontinuitäten wie Diskontinuitäten, Geschichts- und Identitätskonstruktionen diskutiert. Literatur: Adriaan H. B. Breukelaar: Historiography and Episcopal Authority in Sixth-Century Gaul. The Histories of Gregory of Tours interpreted in their historical context (Forschungen zur Kirchen- und Dogmengeschichte 57), 1994; Martin Heinzelmann: Gregor von Tours (538–594). „Zehn Bücher Geschichte“. Historiographie und Gesellschaftskonzept im 6. Jahrhundert, 1996; Helmut Reimitz: History, Frankish Identity and the Framing of Western Ethnicity, 550-850, 2015; Alexander Callander Murray (Hg.): A Companion to Gregory of Tours (Brill's Companions to the Christian Tradition 63), Leiden 2016. Anmerkungen: Voraussetzung für die Teilnahme: Bestandenes Proseminar in Mittlerer Geschichte, Alter Geschichte, Neuerer Geschichte und bestandener Lektürekurs Latein. Der Besuch der Vorlesung „Die Zeit der Merowinger“ wird dringend empfohlen. Anwesenheit in der ersten Sitzung verpflichtend. Hauptseminar: 212010027 – Montag, 15:45-17:15 Uhr, M 17.52 Hungersnöte im europäischen Hoch- und Spätmittelalter PD Dr. Christian Jörg Inhalt: Engpässe der Getreideversorgung und die damit verknüpften Preisanstiege auf dem städtischen Getreidemarkt bedrohten besonders die ärmeren Bevölkerungsgruppen. Für die Führungsgremien der Städte des späten und ausgehenden Mittelalters machte dies ein Eingreifen notwendig, da das Hungern weiter Bevölkerungsteile den Stadtfrieden bedrohte und auch für die Herrschaftslegitimation des Rates Gefahren barg. Das Seminar geht den Bedingungen des städtischen Lebensmittelmarktes, den regionalen Bezugsgebieten und den Grundlagen des überregionalen Getreidehandels nach. Hierbei spielen auch die klimatischen Wandlungsvorgänge des Spätmittelalters eine zentrale Rolle. Es werden neben dem nordalpinen Reichsgebiet mit Italien und der Iberischen Halbinsel auch Beispiele aus der mediterranen Welt behandelt werden. Literatur: Dominik COLLET / Maximilan SCHUH (Hgg.): Famines during the „Little Ice Age“ (1300-1800). Socionatural entanglements in premodern societies, Berlin 2017; Christian JÖRG: Teure, Hunger, Großes Sterben. Hungersnöte und Versorgungskrisen in den Städten des Reiches während des 15. Jahrhunderts, Stuttgart 2008; Hans-Jürgen HÜBNER: Quia bonum sit anticipare tempus. Die kommunale Versorgung Venedigs mit Brot und Getreide vom späten 12. bis ins 15. Jahrhundert, Frankfurt am Main 1998; British Institute in Paris (Hg.): Structure d’approvisionnement à Paris et Londres au Moyen Âge, London 1995 (Journal oft he British Institute in Paris 20); Christina LINK: Der preußische Getreidehandel im 15. Jahrhundert: Eine Studie zur nordeuropäischen Wirtschaftsgeschichte, Köln 2013. Anmerkungen: Blockveranstaltung; Einzeltermine: Mo., 15:45-17:15 Uhr sowie zwei Blocktermine: Fr. 13:00-18:00 Uhr. Anwesenheit in der ersten Sitzung verpflichtend. 6
Vorlesung Vorlesung: 212010079 – Dienstag, 15.45-17.15 Uhr, M 2.01 Die Zeit der Merowinger Prof. Dr. Mark Mersiowsky Inhalt: In der Zeit der Merowinger formt sich die spätantike Gesellschaft Galliens samt der umliegenden „barbarischen“ Welt im Zuge zahlreicher Transformations-, Austauschs- und Identitätsbildungsprozesse in die Welt der Franken um. Die gegenüber älteren, nationalgeschichtlich geprägten Ansätzen von der neueren Forschung gründlich revidierte Sicht auf das Ende der Antike und den Beginn des Mittelalters soll hier für den Bereich des Frankenreiches vom 5. bis in die Mitte des 8. Jahrhunderts dargestellt und diskutiert werden. Literatur: Martina Hartmann: Die Merowinger, 2012; Sebastian Scholz: Die Merowinger, 2015; Régine Le Jan: Les mérovingiens (Que sais-je?), 2015; Isabelle Bardiès-Fronty, Charlotte Denoël, Inès Villela-Petit (Hgg.): Les temps mérovingiens. Trois siècles d'art et de culture (451-751), 2016; Mischa Meier: Geschichte der Völkerwanderung. Europa, Asien und Afrika vom 3. bis 8. Jahrhundert n. Chr., 2019. Anmerkungen: Für Gasthörer geöffnet. Kolloquien Kolloquium: 212010030 – Montag, 19:15-20:45 Uhr, Raum 8.058 (Büro Prof. Mersiowsky) Kolloquium zum Hauptseminar Mittlere Geschichte Prof. Dr. Mark Mersiowsky Inhalt: Das Kolloquium wird sich ergänzend zum Seminar ausgewählten Quellen und Forschungsansätzen intensiv widmen. Die Veranstaltung dient zur Vertiefung der im Hauptseminar besprochenen Inhalte und der Vorbereitung und Besprechung von Referaten bzw. den von den Teilnehmern vorzubereitenden Readern. Literatur: Literatur wird im Kolloquium bekanntgegeben. Anmerkungen: Das Kolloquium wird nach einer obligatorischen Vorbesprechung am Mo., 20.04.2020, 19.15-20.45 Uhr, in Form von Blockveranstaltungen durchgeführt. Die Termine werden in der Vorbesprechung festgelegt. Anwesenheit in der Vorbesprechung verflichtend. Kolloquium: 212010029 – Montag, 17.30-19.00 Uhr, M 17.92 Kolloquium für Examenskandidaten Prof. Dr. Mark Mersiowsky Inhalt: Im Kolloquium stehen die konkrete Examensvorbereitung und das Überblickswissen zur mittelalterlichen Geschichte im Mittelpunkt. Literatur: Literatur wird im Kolloquium bekanntgegeben. Anmerkungen: Anwesenheit in der ersten Sitzung verpflichtend! 7
Exkursion Prof. Dr. Mark Mersiowsky Exkursion: 212010084 – „Die Merowinger“ muss leider entfallen. Stuttgarter Mittelalterwerkstatt Dr. Anja Thaller und Prof. Dr. Mark Mersiowsky Die Stuttgarter Mittelalterwerkstatt muss in diesem Semester wegen der Kontaktbeschränkungen leider entfallen. 8
Sie können auch lesen