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LEITFADEN FÜR EMPFÄNGER von Mitteln aus den europäischen Struktur- und Investitionsfonds sowie damit verbundenen EU-Instrumenten
LEITFADEN FÜR EMPFÄNGER VON MITTELN AUS DEN EUROPÄISCHEN STRUKTUR- UND INVESTITIONSFONDS SOWIE DAMIT VERBUNDENEN EU-INSTRUMENTEN Vorwort Der mehrjährige Finanzrahmen der Europäischen Union für den Programmplanungszeit- raum 2014–2020 ebnet der neuen Generation von Ausgabenprogrammen, die ab dem 1. Januar 2014 umgesetzt werden können, den Weg. Die Verordnung (EU) Nr.°1303/2013 enthält gemeinsame Bestimmungen über den Europäi- schen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), den Europäischen Sozialfonds (ESF), den Kohäsionsfonds (KF), den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländli- chen Raums (ELER) und den Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF). Für diese Fonds gilt ein gemeinsamer Rahmen, der als „Europäische Struktur- und Investitions- fonds“ bzw. „ESIF“ bezeichnet wird. Darüber hinaus werden in der Verordnung Bestim- mungen festgelegt, die notwendig sind, um die Effizienz der ESIF und die Koordinierung der ESIF untereinander und mit anderen EU-Instrumenten zu gewährleisten. Laut Artikel 13 der Verordnung wird die Kommission darum gebeten, Leitfäden für Be- günstigte für den effizienten Zugang zu den ESIF und die Nutzung dieser Fonds sowie dazu zu verfassen, wie andere Instrumente relevanter Politikbereiche der Union ergän- zend ausgeschöpft werden können. Der Begriff „Begünstigte“ ist sehr weit gefasst. Darunter fallen Einrichtungen des öffentli- chen und privaten Rechts von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) 1 bis hin zu Großunternehmen und von öffentlichen Stellen über Nichtregierungsorganisationen bis hin zu Organisationen der Zivilgesellschaft. Universitäten, Studenten, Wissenschaftler, Bauern oder Fischer können ebenfalls Begünstigte sein. Die möglichen Fonds und die Antragsverfahren sind so vielfältig wie die Begünstigten. Es gibt bereits spezifische Leitfäden, und jede Generaldirektion der Kommission hat im In- ternet ausführliche Informationen zu ihrer Arbeit und zu den Finanzierungsinstrumenten zur Verfügung gestellt. Dieser Leitfaden für Begünstigte ist nicht als erschöpfende Abhandlung über alle verfüg- baren EU-Fonds zu verstehen. Er baut auf dem gemeinsamen strategischen Rahmen (Anhang I der Verordnung (EU) Nr.°1303/2013) auf, der die Grundlage für eine bessere Koordinierung zwischen den ESIF und anderen EU-Instrumenten bildet. Zu jedem thematischen Ziel (TZ) aus der ESIF-Verordnung gibt es in dem vorliegenden Leitfaden einen Überblick über ergänzende Instrumente, die auf EU-Ebene verfügbar sind. Jeder Überblick umfasst ausführliche Angaben zu Informationsquellen, Beispiele für bewährte Verfahren zur Kombination verschiedener Mittelflüsse sowie eine Beschreibung aller Behör- den und Stellen, die an der Verwaltung jedes einzelnen Instruments beteiligt sind. Die in dem Dokument bereitgestellten Links führen potenzielle Empfänger durch das La- byrinth des online zur Verfügung stehenden Materials, sodass sie die direktesten und hilfreichsten Websites und Dokumente finden. Darüber hinaus steht eine Online- Checkliste zur Verfügung, die potenziellen Empfängern helfen soll, die angemessensten Finanzierungsmöglichkeiten zu finden. 1 „Kleine und mittlere Unternehmen (KMU)“ sind Kleinst-, kleine und mittlere Unternehmen gemäß der Begriffsbestimmung in der Empfehlung der Kommission 2003/361/EC4. Demnach gilt als KMU jede Einheit: • die eine wirtschaftliche Tätigkeit ausübt, unabhängig von ihrer Rechtsform • die weniger als 250 Personen beschäftigt (ausgedrückt als Jahresarbeitseinheiten: „Mitarbeiterzahl“) • die entweder einen Jahresumsatz von höchstens 50 Mio. EUR erzielt oder deren Jahresbilanzsumme sich auf höchstens 43 Mio. EUR beläuft 4
LEITFADEN FÜR EMPFÄNGER VON MITTELN AUS DEN EUROPÄISCHEN STRUKTUR- UND INVESTITIONSFONDS SOWIE DAMIT VERBUNDENEN EU-INSTRUMENTEN Inhalt 1. Einführung ..................................................................................................... 6 2. Die Europäischen Struktur- und Investitionsfonds (ESIF).................................. 8 2.1. Überblick und allgemeine Grundsätze ........................................................... 8 2.2. Geltungsbereich und Umfang der ESIF .......................................................... 9 2.3. Wirtschaftliche Haushaltsführung ................................................................11 2.4. Schaffung von Synergieeffekten zwischen den ESIF .......................................11 3. Weitere EU-Mittel – Überblick ...................................................................... 13 3.1. Horizont 2020 ...........................................................................................13 3.2. Fazilität „Connecting Europe“ (CEF) .............................................................15 3.3. Programm für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und für kleine und mittlere Unternehmen (COSME) ..................................................................16 3.4. LIFE ........................................................................................................17 3.5. Kreatives Europa .......................................................................................18 3.6. Programm für Beschäftigung und soziale Innovation (EaSI) ............................18 3.7. Erasmus+ ................................................................................................19 3.8. Drittes EU-Gesundheitsprogramm ...............................................................21 4. Die ESIF und weitere EU-Instrumente nach thematischem Ziel (TZ) ........... 22 4.1. TZ 1: Stärkung von Forschung, technischer Entwicklung und Innovation ..........23 4.2. TZ 2: Verbesserung der Barrierefreiheit sowie der Nutzung und Qualität von IKT ....................................................................................................27 4.3. TZ 3: Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von KMU, des Agrarsektors (beim ELER) und des Fischerei- und Aquakultursektors (beim EMFF) ...............29 4.4. TZ 4: Förderung der Bestrebungen zur Verringerung der CO2-Emissionen in allen Branchen der Wirtschaft ..................................................................32 4.5. TZ 5: Förderung der Anpassung an den Klimawandel sowie der Risikoprävention und des Risikomanagements ..............................................35 4.6. TZ 6: Erhaltung und Schutz der Umwelt sowie Förderung der Ressourceneffizienz..............................................................................37 4.7. TZ 7: Förderung von Nachhaltigkeit im Verkehr und Beseitigung von Engpässen in wichtigen Netzinfrastrukturen ..................................................41 4.8. TZ 8: Förderung nachhaltiger und hochwertiger Beschäftigung und Unterstützung der Mobilität der Arbeitskräfte ................................................44 4.9. TZ 9: Förderung der sozialen Integration und Bekämpfung von Armut und jeglicher Diskriminierung ............................................................................47 4.10. TZ 10: Investitionen in Bildung, Ausbildung und Berufsbildung für Kompetenzen und lebenslanges Lernen ........................................................50 4.11. TZ 11: Verbesserung der institutionellen Kapazitäten von öffentlichen Behörden und Interessenträgern und der effizienten öffentlichen Verwaltung ....51 5. Weitere nützliche Informationen ................................................................. 54 5.1. Online-Checkliste für Empfänger .................................................................54 5.2. Transparenz bei der EU-Finanzierung ...........................................................54 5.3. EU-Finanzierung und die EU-Grundrechtcharta ..............................................54 6. Glossar ........................................................................................................ 55 5
LEITFADEN FÜR EMPFÄNGER VON MITTELN AUS DEN EUROPÄISCHEN STRUKTUR- UND INVESTITIONSFONDS SOWIE DAMIT VERBUNDENEN EU-INSTRUMENTEN 1. EINFÜHRUNG Die Strategie Europa 2020 von 2010 stellt die zehnjährige Strategie der Europäischen Union (EU) für Wachstum und Beschäftigung dar. Die EU möchte fünf Kernziele bis zum Ende des Jahres 2020 verwirk- lichen. Diese Ziele beziehen sich auf die nachfolgenden Bereiche: • Beschäftigung • Forschung und Entwicklung • Klima/Energie • Bildung • Soziale Integration und Armutsbekämpfung Die Strategie Europa 2020 wird durch sieben „Leitinitiativen“ ergänzt. Diese Initiativen unterstützen die EU und die nationalen Behörden bei ihren Anstrengungen in Bereichen mit positiven Auswirkungen auf die Umsetzung der Prioritäten von Europa 2020. Dazu zählen: Innovati- on, die digitale Wirtschaft, Beschäftigung, Jugend, Industriepolitik, Armutsbekämpfung und Ressourceneffizienz. Die EU hat sich der Schaffung zusätzli- Andere EU-Instrumente tragen ebenfalls cher und besserer Arbeitsplätze ver- zu diesen thematischen Zielen bei, und schrieben. Sie möchte darüber hinaus die Mitgliedstaaten sind dazu angehal- eine Gesellschaft aufbauen, in der nie- ten, alle verfügbaren Finanzierungsin- mand sozial ausgegrenzt wird. Diese strumente auf europäischer, nationaler, Ziele sind Herzstück der Strategie regionaler und lokaler Ebene in Anspruch Europa 2020 2 für ein intelligentes, zu nehmen. nachhaltiges und integratives Wachstum auf dem gesamten Kontinent. Im Rahmen der Verwirklichung der Stra- tegie Europa 2020 tragen die ESIF zu einer Angleichung der verschiedenen Entwicklungsstände in den Regionen und auf den Inseln in der gesamten EU bei. In dem Bestreben, den größten Nutzen aus den ESIF ziehen zu können, wurden elf thematische Ziele festgelegt, die in der Verordnung (EU) Nr.°1303/2013 unter Artikel 9 aufgeführt sind. 2 Die Halbzeitbewertung der Strategie Europa 2020 läuft und beginnt mit einer öffentlichen Konsultation. Die Ergebnisse der Bewertung werden 2015 auf der Website von Europa 2020 veröffentlicht. 6
LEITFADEN FÜR EMPFÄNGER VON MITTELN AUS DEN EUROPÄISCHEN STRUKTUR- UND INVESTITIONSFONDS SOWIE DAMIT VERBUNDENEN EU-INSTRUMENTEN Verträgen, Die finanzielle Unterstützung THEMATISCHE ZIELE (TZ) erfolgt auf vielfältige Weise in Form von Zuschüssen, Preisgeldern, Verträgen, 1. Stärkung von Forschung, tech- rückzahlbarer Unterstützung und Finan- nischer Entwicklung und Inno- zinstrumenten 3. vation Für potenzielle Begünstigte von EU- 2. Verbesserung der Finanzmitteln wurde das Verfahren zur Barrierefreiheit sowie der Nut- Beantragung von Unterstützung kürzlich zung und Qualität von IKT vereinfacht. Hier sind die Änderungen im 3. Stärkung der Wettbewerbsfä- Einzelnen aufgeführt: higkeit von KMU, des Agrarsek- • Eine Rate für die Ausgabenerstattung, tors (beim ELER) und des bekannt als „Ein Projekt – eine Finan- Fischerei- und Aquakultursek- zierungsrate“ tors (beim EMFF) • Pauschalsatz für indirekte Kosten und 4. Förderung der Bestrebungen weitere vereinfachte Kostenoptionen zur Verringerung der CO2- • 90-Tage-Zahlungsfrist für Begünstigte Emissionen in allen Branchen im Rahmen der Kohäsionspolitik der Wirtschaft • Der elektronische Datenaustausch zwi- 5. Förderung der Anpassung an schen den Begünstigten und den Ver- den Klimawandel sowie der Ri- waltungsbehörden in allen EU- sikoprävention und des Risiko- Mitgliedstaaten ist für 2016 geplant. managements Über 75 % des EU-Haushalts werden von 6. Erhaltung und Schutz der Um- den Mitgliedstaaten selbst verwaltet. Den welt sowie Förderung der Res- Rest verwaltet die Europäische Kommis- sourceneffizienz sion zentral, wobei sie mitunter Unter- 7. Förderung von Nachhaltigkeit stützung von ihren Exekutivagenturen im Verkehr und Beseitigung erfährt. von Engpässen in wichtigen Netzinfrastrukturen 8. Förderung nachhaltiger und hochwertiger Beschäftigung und Unterstützung der Mobilität der Arbeitskräfte 9. Förderung der sozialen Integra- tion und Bekämpfung von Ar- mut und jeglicher Diskriminierung 10. Investitionen in Bildung, Aus- bildung und Berufsbildung für Kompetenzen und lebenslanges Lernen 11. Verbesserung der institutionellen Kapazitäten von öffentlichen Be- hörden und Interessenträgern und der effizienten öffentlichen Verwaltung 3 Finanzierungen aus dem EU-Haushalt für Dienst-, Arbeits- und Lieferverträge (Ausschreibungen) werden im vorliegenden Leitfaden nicht behandelt. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der Website der Europäischen Kommission unter Öffentliche Aufträge und Finanzierung. 7
LEITFADEN FÜR EMPFÄNGER VON MITTELN AUS DEN EUROPÄISCHEN STRUKTUR- UND INVESTITIONSFONDS SOWIE DAMIT VERBUNDENEN EU-INSTRUMENTEN 2. DIE EUROPÄISCHEN STRUKTUR- UND INVESTITIONSFONDS (ESIF) 2.1. Überblick und allgemeine Grundsätze Die ESIF werden von der Europäischen Jeder Mitgliedstaat bestimmt Verwal- Kommission und den Mitgliedstaaten tungs-/nationale Behörden, die für dem Subsidiaritätsprinzip folgend ge- die Verwaltung der jeweiligen Program- meinsam verwaltet. Dieses Prinzip be- me zuständig sind. Gemeinsam mit Be- sagt, dass die EU keine Maßnahmen gleitausschüssen 4 tragen sie die ergreift, solange Maßnahmen auf natio- Verantwortung für Folgendes: naler, regionaler oder lokaler Ebene ef- • Abfassung und Anwendung der Auswahl- fektiver sind. Es gibt eine Reihe von verfahren und Förderfähigkeitskriterien Förderfähigkeitskriterien: • Bereitstellung von Informationen an • Zeitraum: Der Zeitraum für Vorhaben Begünstigte, beispielsweise über die und Ausgaben ist beschränkt. minimale oder maximale Projektgröße, • Interventionsbereich: Es gibt Be- den Finanzierungsplan und den Zeit- schränkungen zu den förderfähigen rahmen Maßnahmen. • Sicherstellung, dass Projekte für den • Kostenkategorien: Bestimmte Katego- betreffenden Fonds infrage kommen rien von Kosten sind ausgeschlossen. • Finanzielle Verwaltung und Steuerung • Geografisches Gebiet der Vorha- der Programme ben: Es sind nur bestimmte Gebiete Finanzierungsanträge müssen bei der förderfähig. nationalen oder regionalen Behörde, die • Dauerhaftigkeit der Vorhaben: Vor- das jeweilige Programm verwaltet, ein- haben, die Investitionen beinhalten, gereicht werden. Bevor potenzielle Be- müssen unter Umständen für einen günstigte einen Zuschuss beantragen, Mindestzeitraum nach Projektabschluss sollten sie sich mit den Investitionspriori- weitergeführt werden, sonst müssen täten, den Förderfähigkeitskriterien und Beiträge zurückgezahlt werden. dem Antragsverfahren der Programme in • Arten von Begünstigten: Lediglich ihrer Region bzw. ihrem Land vertraut bestimmte Unternehmen, Behörden oder machen. Die Kontaktdaten zu allen zu- Wirtschaftssubjekte sind förderfähig. ständigen Verwaltungs-/nationalen Be- Die Mitgliedstaaten haben strategische hörden finden Sie unter den unten Pläne mit ihren Investitionsprioritäten zu stehenden Links. den fünf ESIF auszuarbeiten. Diese wer- EFRE/KF ‒ ESF ‒ ELER ‒ EMFF den als Partnerschaftsvereinbarungen (PV) bezeichnet. Einzelheiten zu den mit den verfügbaren Ressourcen verfolgten Zielen finden sich in nationalen und/oder regionalen operationellen Program- men (OP) bzw. Programmen zur ländlichen Entwicklung (PLE) beim ELER. Die operationellen Programme sind darauf ausgelegt, den sozioökonomischen und umweltbezogenen Herausforderun- 4 Begleitausschüsse bestehen in der Regel aus gen in dem betreffenden Land bzw. der zuständigen regionalen und lokalen Behörden, da- betreffenden Region Rechnung zu tragen. runter zuständige öffentliche Behörden, Wirt- schafts- und Sozialpartner, relevante Die Mitgliedstaaten müssen die Fonds Einrichtungen der Zivilgesellschaft wie Umwelt- dort konzentrieren, wo es am meisten partner, NGOs, Einrichtungen zur Förderung der Not tut und wo sie etwas bewirken. Sie sozialen Integration, der Gleichstellung der Ge- dürfen nicht alle unter der Verordnung schlechter und der Nichtdiskriminierung, entspre- chend dem institutionellen und rechtlichen vorgesehenen möglichen Finanzierungs- Rahmen des jeweiligen Mitgliedstaates. themen und -modelle geltend machen. 8
LEITFADEN FÜR EMPFÄNGER VON MITTELN AUS DEN EUROPÄISCHEN STRUKTUR- UND INVESTITIONSFONDS SOWIE DAMIT VERBUNDENEN EU-INSTRUMENTEN 2.2. Geltungsbereich und Umfang der ESIF In Verhandlungen zwischen den Mitglied- ständen die Partnerschaft mit den an die staaten und der Europäischen Kommissi- EU angrenzenden Drittstaaten durch Pro- on wird entschieden, was unter den ESIF gramme unter dem Europäischen förderfähig ist. Prioritäten werden im Nachbarschaftsinstrument und dem Rahmen von nationalen oder regionalen Instrument für Heranführungshilfe ein. Mehrjahresprogrammen festgelegt. In der Praxis bedeutet dies, dass die Mit- KOHÄSIONSFONDS (KF) gliedstaaten entscheiden können, auf welche Maßnahmen in verschiedenen Der Kohäsionsfonds wurde für Mitglied- Regionen der EU der Schwerpunkt gelegt staaten mit einem Bruttonationalein- werden soll. Die Förderfähigkeit hängt kommen (BNE) pro Einwohner von unter demnach vom Geltungsbereich des Pro- 90 % des EU-Durchschnitts eingerich- gramms in der jeweiligen Region bzw. im tet 7. Sein Ziel ist der Ausgleich der wirt- jeweiligen Land ab. schaftlichen und sozialen Ungleichheit und die Förderung einer nachhaltigen Um die Unterschiede im Entwicklungs- Entwicklung. stand der Länder zu verringern, zielen die Finanzierungen im Rahmen der Ko- Vom Kohäsionsfonds werden lediglich die häsionspolitik auf die ärmsten Regionen thematischen Ziele 4, 5, 6 und 7 unter- und Mitgliedstaaten 5. stützt. Seine geplante Finanzstruktur 8 sieht folgendermaßen aus: EUROPÄISCHER FONDS FÜR • Energie- und Verkehrsnetzinfrastruktu- REGIONALE ENTWICKLUNG (EFRE) ren – 33 Mrd. EUR • Umweltschutz – 17,2 Mrd. EUR Der EFRE soll durch Beseitigung von Un- • CO2-arme Wirtschaft ‒ 7 Mrd. EUR gleichheiten zwischen den verschiedenen Regionen den wirtschaftlichen und sozia- len Zusammenhalt in der EU stärken. EUROPÄISCHER SOZIALFONDS (ESF) Der EFRE trägt zur Verwirklichung aller Der ESF ist das zentrale Finanzierungsin- elf thematischen Ziele bei. Jedoch ent- strument Europas für Investitionen in die fällt der Großteil der Mittel in diesem Schaffung von Arbeitsplätzen, die Förde- Fonds auf die folgenden Bereiche 6: rung hochwertiger Beschäftigung und die • F&E – 39,9 Mrd. EUR Sicherstellung von fairen Beschäfti- gungschancen für alle EU-Bürgerinnen • KMU – 32,8 Mrd. EUR und -Bürger. • CO2-arme Wirtschaft ‒ 30,1 Mrd. EUR Die Mittel des ESF werden auf eine be- • Energie- und Verkehrsinfrastruktur – grenzte Anzahl von Prioritäten konzen- 25,6 Mrd. EUR triert, um im Hinblick auf die Der EFRE finanziert außerdem die grenz- wesentlichen Herausforderungen der überschreitende, interregionale und trans- Mitgliedstaaten eine sichtbare Wirkung nationale Zusammenarbeit im Rahmen des zu erzielen. Dazu gehört Folgendes: Ziels der Europäischen territorialen Zu- sammenarbeit. Dies schließt unter Um- 7 Im Rahmen des KF förderfähige Mitgliedstaaten: Bulgarien, Estland, Griechenland, Kroatien, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Portugal, 5 Weitere Informationen finden Sie in der Karte der Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechische Förderfähigkeit der Regionen. Republik, Ungarn und Zypern. 6 Vorläufige Beträge auf Grundlage von 28 bei der 8 Vorläufige Beträge auf Grundlage von 28 bei der Kommission eingereichten Kommission eingereichten Partnerschaftsvereinbarungen. Die genaue Partnerschaftsvereinbarungen. Summe wird erst bei Annahme aller Die genaue Summe wird erst bei Annahme aller operationellen Programme bekannt. operationellen Programme bekannt. 9
LEITFADEN FÜR EMPFÄNGER VON MITTELN AUS DEN EUROPÄISCHEN STRUKTUR- UND INVESTITIONSFONDS SOWIE DAMIT VERBUNDENEN EU-INSTRUMENTEN • Beschäftigung – 30 Mrd. EUR • Wissenstransfer und Innovation in der • Bildung – 26 Mrd. EUR Land- und Forstwirtschaft und den • Soziale Integration – 21,3 Mrd. EUR ländlichen Gebieten • Institutionelle Kapazitäten ‒ • Förderung der Wettbewerbsfähigkeit 3,6 Mrd. EUR aller Arten von Landwirtschaft und Verbesserung der Lebensfähigkeit Hinzu kommt eine besondere Mittelzuwei- landwirtschaftlicher Betriebe sung in Höhe von 3,2 Mrd. EUR zugunsten • Förderung einer Organisation der Nah- der Beschäftigungsinitiative für junge rungsmittelkette und des Risikomana- Menschen. Zusammengenommen werden gements in der Landwirtschaft demnach über die kommenden sieben Jahre über 86 Mrd. EUR 9 in die Bürgerin- • Wiederherstellung, Erhaltung und Ver- nen und Bürger Europas investiert. besserung der von der Land- und Forst- wirtschaft abhängigen Ökosysteme • Förderung der Ressourceneffizienz und EUROPÄISCHER Unterstützung des Agrar-, Nahrungs- LANDWIRTSCHAFTSFONDS FÜR DIE mittel- und Forstsektors beim Über- ENTWICKLUNG DES LÄNDLICHEN gang zu einer kohlenstoffarmen und RAUMS (ELER) klimaresistenten Wirtschaft Die Politik der EU zur Entwicklung des • Förderung der sozialen Integration, der ländlichen Raums unterstützt die ländli- Armutsbekämpfung und der wirtschaftli- chen Gebiete der EU, die vielfältigen chen Entwicklung in ländlichen Gebieten Herausforderungen zu meistern und Chancen zu nutzen, mit denen sie im EUROPÄISCHER MEERES- UND 21. Jahrhundert in wirtschaftlicher, öko- FISCHEREIFONDS (EMFF) logischer und sozialer Hinsicht konfron- tiert sind. Der mit einem Budget von 5,7 Mrd. EUR Der ELER stellt einen Finanzierungsme- ausgestattete EMFF unterstützt eine chanismus unter der Gemeinsamen Ag- nachhaltige Fischerei und Aquakultur. Mit rarpolitik (GAP) dar und ist mit einem seinen Mitteln wird die Erhebung von Budget in Höhe von 95,57 Mrd. EUR Daten für wissenschaftliche Analysen ausgestattet. Im Einklang mit der Stra- sowie die Fischereiaufsicht im Einklang tegie Europa 2020 und der GAP insge- mit Kontroll- und Durchsetzungszielen samt dreht sich die Politik zur verbessert. Durch den Fonds wird ferner Entwicklung des ländlichen Raums um die Schaffung von Arbeitsplätzen und die diese drei Querschnittsstrategieziele: Diversifizierung der von der Fischerei abhängigen Gemeinden sowie die Um- • Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft setzung der integrierten Meerespolitik • Nachhaltiger Umgang mit natürlichen (IMP) finanziert. Ressourcen und Klimaschutz • Ausgewogene territoriale Entwicklung FINANZINSTRUMENTE ländlicher Gebiete In einigen Fällen werden die ESIF zur Zur effektiven Verwaltung der Politik zur Förderung von Finanzinstrumenten Entwicklung des ländlichen Raums durch genutzt, die die Verwirklichung wirt- Programme zur ländlichen Entwicklung schaftlich tragfähiger Investitionen un- (PLE) werden diese drei Ziele durch terstützen. Finanzinstrumente zielen auf sechs Hauptprioritäten ergänzt: einen größeren Nutzen der EU- Investitionen ab, indem zusätzliche Res- 9 Die Summe von 86 Mrd. EUR ist höher als der sourcen von öffentlichen und privaten gesetzlich geforderte Mindestanteil (in Höhe von Investoren erschlossen werden. 80 Mrd. EUR). Die Beträge sind vorläufig und basieren auf den 28 bei der Kommission Ein Kurzleitfaden für Verwaltungsbehör- eingereichten Partnerschaftsvereinbarungen. den zu den Finanzinstrumenten unter Die genaue Summe wird erst bei Annahme aller den ESIF-Programmen 2014–2020 steht operationellen Programme bekannt. zur Verfügung. 10
LEITFADEN FÜR EMPFÄNGER VON MITTELN AUS DEN EUROPÄISCHEN STRUKTUR- UND INVESTITIONSFONDS SOWIE DAMIT VERBUNDENEN EU-INSTRUMENTEN Weitere Informationen: Informatio- können, finden Sie unter den folgenden nen dazu, wo Sie mehr über die ESIF Links zu den einzelnen Fonds. und die Beantragung der Mittel erfahren EFRE und KF ‒ ESF ‒ ELER ‒ EMFF 2.3. Wirtschaftliche Haushaltsführung Im Programmplanungszeitraum 2014– überwachen das mit den ESIF verbunde- 2020 entfällt gut ein Drittel des EU- ne Betrugsrisiko. Auf allen Ebenen wird Haushalts auf die ESIF. zudem das Risiko eines Imageschadens Die EU hat sich der Bekämpfung von durch Betrugs- und Korruptionsfälle sehr Betrug, Korruption und sonstigen ernst genommen. illegalen Handlungen, die sich nega- Jeder Verdacht auf Betrug ist den zu- tiv auf ihren Haushalt auswirken ständigen nationalen Behörden oder dem könnten, verschrieben. Die von den Europäischen Amt für Betrugsbekämp- Behörden der Mitgliedstaaten eingerich- fung (OLAF – Office Européen de Lutte teten Verwaltungs- und Kontrollsysteme Antifraude) über das dienen der Vorbeugung, Feststellung und Betrugsmeldesystem (FNS – Fraud Beseitigung von Unregelmäßigkeiten Notification System) zu melden. einschließlich Betrug. Diese Behörden 2.4. Schaffung von Synergieeffekten zwischen den ESIF Die kumulative Förderung durch die ESIF Seit Mai 2006 haben 140 Auszubil- kann lokalen Volkswirtschaften wirklich dende eine Lehre im Rahmen des helfen. Tatsächlich gibt es eine Reihe von Fifteen Cornwall Apprenticeship Pro- Projekten, bei denen auf erfolgreiche und gramme begonnen. 70 % davon ko- kreative Weise unterschiedliche Investi- chen noch heute. Zudem wird die tionsformen aus unterschiedlichen ESIF- lokale Wirtschaft unter dem Pro- Programmen genutzt worden sind. gramm mit jährlich 1 Mio. GBP unter- stützt. Die Grundlage dafür bildet das AUSBILDUNG ZUKÜNFTIGER Prinzip, 70 % der verarbeiteten Pro- STARKÖCHE dukte lokal zu beziehen. Entscheidend ist, dass durch dieses Ausbildungspro- Das Restaurant „Fifteen Cornwall“ gramm neben den bereits abgeschlos- des berühmten Kochs Jamie Oliver senen 86 Lehrverträgen 80 im britischen Cornwall nahm Mittel Arbeitsplätze geschaffen wurden. sowohl aus dem EFRE als auch dem ESF in Anspruch, um sein Ausbil- dungs- und Schulungsprogramm für Lehrlinge in Gang zu bringen. Das Restaurant gab mit Mitteln aus dem ESF benachteiligten Jugendlichen im Alter von 16 bis 24 Jahren die Gele- genheit, in einem national anerkann- ten Ausbildungsprogramm eine Lehre zum Koch zu absolvieren. Das von Kritikern gelobte Restaurant wurde selbst mit finanzieller Unter- stützung aus dem EFRE gebaut. 11
LEITFADEN FÜR EMPFÄNGER VON MITTELN AUS DEN EUROPÄISCHEN STRUKTUR- UND INVESTITIONSFONDS SOWIE DAMIT VERBUNDENEN EU-INSTRUMENTEN Versorgung mit Wohnraum und Dienst- EIN INNOVATIVER FINAN- leistungen handeln, um nur einige Bei- ZIERUNGSMIX FÜR DIE spiele zu nennen. Eine CLLD ermöglicht ALTENPFLEGE IM LÄNDLICHEN es, Probleme im lokalen Kontext zu be- DEUTSCHLAND trachten und anzugehen, während alle relevanten Richtlinien und Akteure zu- Die LEADER-Aktionsgruppe (LAG – sammengebracht werden. Local Action Group) Mecklenburgi- sche Seenplatte wurde darum gebe- Bei dieser Strategie geht es darum, auf ten, zur sicheren Finanzierung eines den sozialen, ökologischen und wirt- besonderen Wohnheims zur Pflege schaftlichen Stärken einer Gemeinschaft von Demenzkranken aus der Region aufzubauen, anstatt den Gemeinschaften beizutragen. Das Ziel bestand darin, lediglich Geld zu zahlen, damit sie sich den Bewohnern die Möglichkeit zu um ihre Probleme kümmern. Die Part- geben, zusammen mit ihren Lebens- nerschaften erhalten eine langfristige partnern in einem sicheren und von Förderung – und sie entscheiden, wofür gegenseitiger Unterstützung gepräg- die Mittel ausgegeben werden. ten Umfeld zu leben. Eine alte Textil- Obwohl sich der CLLD-Ansatz ursprüng- fabrik wurde in den Malchower lich im Rahmen der Förderung aus dem Inselwohnsitz für die Pflege von De- ELER im ländlichen Raum entwickelte menzkranken umgebaut. Die Pro- und später unter der Unterstützung aus jektmittel trugen zum Erhalt dieses dem EFF 10/EMFF Einzug in Fischereien Gebäudes bei, das für die ländliche und Küstengebieten hielt, besteht heute Gemeinschaft von kulturhistorischem die Möglichkeit, ihn auf Gebiete auszu- Wert ist. Bei der Projektentwicklung weiten, die normalerweise unter den ESF wurde ein Querschnittsansatz ver- und den EFRE fallen. folgt, und es wurden drei unter- In ihren Partnerschaftsvereinbarungen schiedliche Quellen von EU-Mitteln müssen die Mitgliedstaaten angeben, kombiniert: ELER, ESF und EFRE. welche Fonds sie für CLLD nutzen möch- Hier finden Sie weitere Informationen ten, warum sie diese Fonds nutzen, in zum Malchower Inselwohnsitz und zu welchen Bereichen die Fondsmittel an- weiteren Beispielen der Verknüpfung gewandt werden und wie die Fonds mit- des ELER mit anderen EU-Fonds. einander verbunden werden sollen. Die vorherige Fallstudie zeigt, was eine Eine weitere interessante Art und Weise, von der örtlichen Bevölkerung betriebene die ESIF zusammenzubringen, stellen Maßnahme für die lokale Entwicklung integrierte territoriale Investitionen (CLLD – Community-Led Local Develop- (ITI) dar, bei denen eine Stadtentwick- ment) erreichen kann. Sie beschreibt lungsstrategie einen integrierten Ansatz einen Ansatz, bei dem der übliche „Top- mit Investitionen aus dem ESF, EFRE down-Ansatz“ bei Entwicklungsmaßnah- oder dem Kohäsionsfonds erfordert, für men in einen „Bottom-up-Ansatz“ umge- die eine ergänzende finanzielle Unter- kehrt wird. Bei CLLD übernehmen stützung aus dem ELER oder dem EMFF Einheimische die Kontrolle und bilden gewährt werden kann. eine lokale Partnerschaft (eine lokale Aktionsgruppe), die eine integrierte Ent- wicklungsstrategie entwirft und umsetzt. CLLD-Strategien ergeben sich häufig aus den besonderen Themen oder Proble- men, mit denen eine lokale Gemein- schaft konfrontiert ist. Dabei kann es sich um den Niedergang traditioneller Industriezweige wie Fischerei und Land- 10 Der Europäische Meeres- und Fischereifonds für wirtschaft, um unzufriedene Jugendliche, den Zeitraum 2007–2013 den Klimawandel oder eine schlechte 12
LEITFADEN FÜR EMPFÄNGER VON MITTELN AUS DEN EUROPÄISCHEN STRUKTUR- UND INVESTITIONSFONDS SOWIE DAMIT VERBUNDENEN EU-INSTRUMENTEN 3. WEITERE EU-MITTEL – ÜBERBLICK In diesem Abschnitt werden nur diejenigen EU-Mittel angesprochen, bei denen ein starkes Potenzial für Synergien mit den ESIF besteht. Die meisten von ihnen beziehen sich auf mehr als ein thematisches Ziel. Die meisten weiteren EU-Mittel werden zentral verwaltet und über Ausschreibungen bzw. Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen zugewiesen. 3.1. Horizont 2020 Horizont 2020 ist das EU-Rahmen- • Wissenschaftsexzellenz programm für Forschung und Innovation. • Führende Rolle in der Industrie Darunter werden Projekte von der Idee • Gesellschaftliche Herausforderungen bis zur Marktreife unterstützt, wobei der Fokus auf Exzellenz unabhängig vom Unter der Priorität Wissenschaftsex- geografischen Standort liegt. Das Rah- zellenz wird die führende Position der menprogramm gliedert sich in drei EU in der Wissenschaft unterstützt, in- Schwerpunkte entsprechend seiner dem Nachwuchstalente ausgebildet, an- Hauptprioritäten: geworben und gehalten werden und die Entwicklung der besten Forschungsinfra- strukturen gefördert wird. Gesamtförderung im Zeitraum 2014–2020 In Mio. EUR Europäischer Forschungsrat (ERC – European Research Council) 13 095 Pionierforschung durch die besten Einzelforscher oder Forscherteams Neue Technologien und Technologien der Zukunft Wissenschaftliche 2 696 Zusammenarbeit zur Eröffnung neuer Innovationsfelder Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen (MSC-Maßnahmen) 6 162 Möglichkeiten für die Ausbildung und Laufbahnentwicklung Forschungsinfrastrukturen (einschließlich e-Infrastruktur) 2 488 Sicherstellung des Zugangs zu Forschungseinrichtungen von Weltniveau Unter der Priorität führende Rolle in kommenden Sektoren unterstützt. Fer- der Industrie werden vielversprechen- ner sollen mehr private Investoren ge- de und strategische Technologien, z. B. wonnen werden, die in Forschung und Mikroelektronik, und moderne Ferti- Innovation (F&I) und in innovative KMU gungstechniken in bestehenden und auf- in Europa investieren. Gesamtförderung im Zeitraum 2014–2020 In Mio. EUR Führende Rolle in Basistechnologien und industriellen Technologien (LEIT – Leadership in Enabling & Industrial Technologies) 13 557 (IKT, Nanotechnologie, Materialien, Biotechnologie, Fertigung und Weltraumtechnologie) Zugang zu Risikofinanzierung 2 842 Nutzung privater Mittel und von Risikokapital Innovationen in KMU 616 Förderung aller Innovationsarten in allen Arten von KMU 13
LEITFADEN FÜR EMPFÄNGER VON MITTELN AUS DEN EUROPÄISCHEN STRUKTUR- UND INVESTITIONSFONDS SOWIE DAMIT VERBUNDENEN EU-INSTRUMENTEN Unter der Priorität gesellschaftliche Ganze haben. Diese Säule trägt zur Ent- Herausforderungen werden Forschungs- wicklung bahnbrechender Lösungen im und Entwicklungsmaßnahmen in solchen Rahmen von multidisziplinären Kollabora- Bereichen wie Klima, Umwelt und Verkehr tionen (z. B. Sozial- und Geisteswissen- gefördert, die einen Einfluss auf die Bürge- schaften) bei. rinnen und Bürger und die Gesellschaft als Gesamtförderung im Zeitraum 2014–2020 In Mio. EUR Gesundheit, demografischer Wandel und Wohlergehen 7 472 Ernährungs- und Lebensmittelsicherheit, nachhaltige Land- und Forstwirtschaft, marine, maritime und limnologische Forschung und 3 851 Biowirtschaft Sichere, saubere und effiziente Energie 5 931 Intelligenter, umweltfreundlicher und integrierter Verkehr 6 339 Klimaschutz, Umwelt, Ressourceneffizienz und Rohstoffe 3 081 Integrative, innovative und reflektierende Gesellschaften 1 310 Sichere Gesellschaften 1 695 Neben den drei zuvor beschriebenen Pri- oritäten bzw. Säulen wurden unter Hori- zont 2020 zwei konkrete Ziele definiert. Gesamtförderung im Zeitraum 2014–2020 In Mio. EUR Einzelziel: Verbreitung von Exzellenz und Ausweitung der Beteiligung 816 Gesamtförderung im Zeitraum 2014–2020 In Mio. EUR Einzelziel: Wissenschaft mit der und für die Gesellschaft 462 FUNKTIONSWEISE VON Nachdem die Frist verstrichen ist, wer- HORIZONT 2020 den alle unter einer Aufforderung einge- reichten Vorschläge gründlich geprüft, Die Kommission wählt Projekte nach um ihre Förderfähigkeit festzustellen und Aufforderungen zur Einreichung von ihre Qualität zu begutachten. Die besten Vorschlägen mit Unterstützung von Projektvorschläge werden im Rahmen unabhängigen Gutachtern/Experten 11 der verfügbaren Mittel gefördert. aus. Projektideen müssen innerhalb einer bestimmten Frist eingereicht werden, Horizont 2020 steht beliebigen juristi- klar definierten Themen entsprechen und schen Personen oder internationalen Or- die erforderliche Partnerschaftsstruktur, ganisationen offen. Die Antragsteller i. d. R. transnational, aufweisen. müssen die in der Verordnung (EU) Nr. 1290/2013 dargelegten Bedingungen sowie etwaige Sonderbedingungen erfül- 11 Weitere Informationen zur Rekrutierung von len, die in den einschlägigen Mehrjahres- Experten und die Evaluierungsmethode oder Jahresarbeitsprogrammen nieder- geschrieben sind. 14
LEITFADEN FÜR EMPFÄNGER VON MITTELN AUS DEN EUROPÄISCHEN STRUKTUR- UND INVESTITIONSFONDS SOWIE DAMIT VERBUNDENEN EU-INSTRUMENTEN Es herrscht immer noch das Prinzip tragstellern wird nahegelegt, sich beim vor, nach dem sich an einem For- Portal anzumelden, um diese Services schungsprojekt mindestens drei EU- umfassend in Anspruch nehmen zu kön- Mitgliedstaaten 12 beteiligen müssen. Es nen. Im Teilnehmerportal ist zudem das gibt jedoch auch Zuschüsse für Wissen- H2020-Online-Handbuch hinterlegt, dem schaftler einzelner Unternehmen. Sie weitere Informationen zum Auswahl- Nützliche Links verfahren entnehmen können. Das Teilnehmerportal wurde als Web- Ein Netz aus nationalen Kontaktstellen portal für Antragsteller von EU- (NKS) bietet Beratung, praktische Informa- Forschungs- und Innovationsprogram- tionen und Unterstützung zu allen Aspekten men konzipiert. Es bietet potenziellen von Horizont 2020. Bei den nationalen Kon- Begünstigten im Hinblick auf eine sichere taktstellen handelt es sich um nationale Finanzierung verschiedene Services. An- Strukturen, die von den Regierungen der 28 EU-Mitgliedstaaten eingerichtet worden sind und finanziert werden. Die NKS bera- 12 Drei juristische Personen müssen sich in einer ten und unterstützen Antragsteller persön- Konsortialvereinbarung zusammenschließen. Sie müssen jeweils in einem anderen Mitgliedstaat lich und in ihrer Sprache. oder assoziierten Staat angesiedelt sein. Alle drei Weitere Informationen zu Ihrem juristischen Personen müssen voneinander Horizont 2020-Interessenbereich finden unabhängig sein. Sie hier. 3.2. Fazilität „Connecting Europe“ (CEF) Mit der Fazilität „Connecting Europe“ Marguerite, dem (CEF – Connecting Europe Facility) Kreditgarantieinstrument für TEN-V- werden Projekte finanziert, die die Verbin- Vorhaben und der Projektanleihen- dungslücken im Energie-, Verkehrs- und initiative. digitalen Netz Europas schließen. Sie zielt Zu den Begünstigten zählen ein oder darüber hinaus darauf ab, die Wirtschaft mehrere Mitgliedstaaten oder mit Einver- Europas umweltfreundlicher zu gestalten, ständnis der betreffenden Mitgliedstaa- indem sauberere Verkehrsträger, Hochge- ten andere Stellen. Gegebenenfalls sind schwindigkeits-Breitbandnetze und die Drittstaaten und juristische Personen in Erleichterung der Verwendung erneuerba- Drittstaaten berechtigt, an Maßnahmen rer Energien im Einklang mit der Strate- teilzunehmen, die Projekten von allge- gie Europa 2020 gefördert werden. Um meinem Interesse zuträglich sind. einen größtmöglichen Nutzen zu erzielen, werden die CEF und öffentliche (EU-)Mittel Die CEF wird mit Unterstützung durch mit dem Ziel zusammengetan, zusätzliche die Exekutivagentur für Innovation und Mittel aus privaten Quellen und innovative Netze (INEA – Innovation and Network Finanzinstrumente aufzubieten, beispiels- Executive Agency) von der Kommission weise Garantien und Projektanleihen. verwaltet. Die Investitionen unter dieser Fazilität werden im Rahmen von Jahres- Die CEF ist in drei Bereiche unterteilt: oder Mehrjahresprogrammen getätigt, in • CEF Transport (Bereich Verkehr) denen die Prioritäten und der Gesamt- • CEF Energy (Bereich Energie) umfang an finanzieller Unterstützung • CEF Telecom (Bereich Telekommu- genau angegeben sind. nikation) In der Verordnung zur Schaffung der Die finanzielle Unterstützung im Rahmen Fazilität „Connecting Europe“ sind die der CEF gliedert sich in zwei Arten: Vorschriften für die Vergabe von EU- Mitteln, die vorrangigen Projekte und die • Finanzhilfen, d. h. nicht erstattungsfähi- Höchstgrenzen für die EU-Kofinanzierung ge Investitionen aus dem EU-Haushalt nach Projektart dargelegt. Die Verord- • Beiträge zu innovativen nung umfasst darüber hinaus eine Liste Finanzinstrumenten wie dem Fonds von Projekten, die die meisten CEF- 15
LEITFADEN FÜR EMPFÄNGER VON MITTELN AUS DEN EUROPÄISCHEN STRUKTUR- UND INVESTITIONSFONDS SOWIE DAMIT VERBUNDENEN EU-INSTRUMENTEN Investitionen erhalten. CEF ENERGY (BEREICH ENERGIE) Budget: Es stehen im Programmpla- CEF TRANSPORT (BEREICH VERKEHR) nungszeitraum 2014–2020 5,85 Mrd. EUR Budget: Es stehen 26,25 Mrd. EUR zur für bedeutende Projekte zugunsten der Kofinanzierung von TEN-V-Projekten be- transeuropäischen Energieinfrastruktur zur reit. Dazu zählen Projekte zur Beseiti- Verfügung. gung von Engpässen, zur Verbesserung Weitere Informationen zu CEF von grenzüberschreitenden Abschnitten Energy. und zur Umstellung auf innovative CO2- arme und energieeffiziente Verkehrs- CEF TELECOM (BEREICH technologien. TELEKOMMUNIKATION) Weitere Informationen zu CEF Budget: Es stehen 1,14 Mrd. EUR bereit, Transport. von denen 170 Mio. EUR auf den Ausbau von Breitbandnetzen und 970 Mio. EUR auf digitale Diensteinfrastrukturen (DSI – Digital Service Infrastructures) entfallen. Weitere Informationen zu CEF Telecom. 3.3. Programm für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und für kleine und mittlere Unternehmen (COSME) COSME (Competitiveness of Enterprises Sowohl die Kreditbürgschaftsfazilität als and small and medium-sized enterprises) auch die Eigenkapitalfazilität für Wachs- ist das Programm für die Wettbewerbs- tum werden vom Europäischen Investiti- fähigkeit von Unternehmen und für klei- onsfonds (EIF) verwaltet. ne und mittlere Unternehmen (KMU) für Finanzinstitute können einen Antrag den Zeitraum 2014–2020. Es ist mit ei- auf diese Instrumente stellen. Die dazu nem Budget von 2,3 Mrd. EUR ausge- benötigten Antragsdokumente stehen stattet. KMU werden unter diesem auf der EIF-Website zum Herunterladen Programm auf vier Gebieten unterstützt: zur Verfügung. • Zugang zu Finanzmitteln • LGF-Dokumente • Zugang zu Märkten • EFG-Dokumente • Förderung unternehmerischer Initiativen Weitere Informationen zu den • Verbesserung der Rahmenbedingungen Partner-Finanzmittlern des EIF finden Sie für Unternehmensgründungen und hier. Wachstum Weitere Informationen zum Zugang zu den unter anderen EU-Initiativen ver- ZUGANG ZU FINANZMITTELN fügbaren Finanzmitteln finden Sie hier. • Kreditbürgschaftsfazilität (LGF – Loan Guarantee Facility): Indem das ZUGANG ZU MÄRKTEN Risiko verteilt wird, ermöglichen es die COSME-Bürgschaften Finanzmittlern, Alle Unternehmen haben Zugang zu den mehr KMU Kredite zu gewähren. Diensten des Enterprise Europe Net- • Eigenkapitalfazilität für Wachstum work und können gern ihre lokale Kon- (EFG – Equity Facility for Growth): taktstelle und/oder ihren Geschäftspartner Das COSME-Budget wird zudem in ansprechen. Angesichts von über Fonds investiert, die KMU, insbesonde- 600 Partnerorganisationen in 54 Ländern re grenzüberschreitend tätigen Unter- ist das Netz derart aufgestellt, dass es nehmen, Risikokapital und Mezzanin- mehr als zwei Millionen KMU erreicht. Finanzierung zur Verfügung stellen. Ihren nahegelegensten Partner 16
LEITFADEN FÜR EMPFÄNGER VON MITTELN AUS DEN EUROPÄISCHEN STRUKTUR- UND INVESTITIONSFONDS SOWIE DAMIT VERBUNDENEN EU-INSTRUMENTEN können Sie auf der Website des Netzes VERBESSERUNG DER finden. RAHMENBEDINGUNGEN FÜR Es werden unter anderem folgende UNTERNEHMENSGRÜNDUNGEN UND Dienste angeboten: WACHSTUM • Informationen zu EU-Rechtsvorschriften In zahlreichen Bereichen der KMU-Politik und EU-Programmen arbeitet die Europäische Kommission bei • Unterstützung bei der Suche nach ei- der Ermittlung und dem Austausch be- nem Geschäftspartner im Ausland währter Verfahren eng mit den Mitglied- staaten zusammen. Über viele Jahre • Beratung im Hinblick auf den Zugang hinweg war dieses Verfahren in der zu Finanzmitteln Europäischen Charta für • Unterstützung beim Innovations- und Kleinunternehmen verankert. Vor dem Technologietransfer Hintergrund der Prioritäten des Small • Umfragen zu den Meinungen von KMU Business Act für Europa wurde dieses zu EU-Rechtsvorschriften Vorgehen erweitert. Eine Datenbank zu bewährten Verfahren steht auf der Web- FÖRDERUNG UNTERNEHMERISCHER site zum Small Business Act zur Verfü- INITIATIVEN gung. Es gibt zahlreiche Initiativen zur Nützliche Links Förderung unternehmerischer Initiativen. Die Exekutivagentur für kleine und mittlere Dazu zählt Folgendes: Unternehmen (EASME – Executive Agency • Erziehung zu unternehmerischem Denken for Small and Medium-sized Enterprises) • Verbesserung des wirtschaftlichen Um- wurde von der Kommission für die Verwal- felds, damit Unternehmer wachsen und tung verschiedener EU-Programme, darun- gedeihen können ter COSME, eingerichtet. • Schulungsprogramme und Engagement Auf veröffentlichte Ausschreibungen und bestimmter Gruppen Aufforderungen zur Einreichung von Vor- schlägen im Zusammenhang mit COSME Zu den von der Europäischen Kommissi- kann über das Teilnehmerportal zuge- on bereits unterstützten Netzwerken ge- griffen werden. hören folgende: • Europäisches Mentoring-Netz für Unternehmerinnen • Erasmus für junge Unternehmer 3.4. LIFE LIFE ist das einzige EU-Instrument, bei zung von Plänen oder Strategien in den dem der Schwerpunkt auf der Umwelt Bereichen Umwelt, Wasser, Abfall und Luft und dem Klimawandel liegt. Das mit ei- in einem großen räumlichen Maßstab ab. nem Budget von 3,4 Mrd. EUR ausgestat- Ergänzende Finanzmittel für integrierte tete LIFE-Programm hat ein allgemeines Projekte unter dem LIFE-Programm kön- Ziel. Dieses besteht darin, zur Ausarbei- nen aus beliebigen Quellen stammen. tung einer EU-Umwelt- und Klimapolitik Im mehrjährigen Arbeitsprogramm von und -gesetzgebung beizutragen. Verant- LIFE für den Zeitraum 2014–2017 wird wortlich für das LIFE-Programm ist die der Rahmen für die kommenden vier Europäische Kommission mit Unterstüt- Jahre geschaffen. Und neben Finanzhil- zung durch die Exekutivagentur für KMU fen gibt es erstmalig innovative Finanz- (EASME). Finanzierungsanträge können instrumente zur Finanzierung von LIFE- online über eProposal eingereicht werden. Projekten, darunter das Natural Capital Allerdings müssen integrierte Projekte in Financing Financial Instrument (NCFF), Papierform eingereicht werden. das unter den Projektbereich Natur und Integrierte Projekte zielen auf die Umset- Biodiversität fällt und einen Beitrag zur 17
LEITFADEN FÜR EMPFÄNGER VON MITTELN AUS DEN EUROPÄISCHEN STRUKTUR- UND INVESTITIONSFONDS SOWIE DAMIT VERBUNDENEN EU-INSTRUMENTEN Finanzierung von Biodiversitätsprojekten leisten wird. 3.5. Kreatives Europa Das Rahmenprogramm Kreatives Europa • Unterprogramm Kultur für den nicht unterstützt den Kultur- und Kreativbereich audiovisuellen Kreativ- und Kultursektor und ist mit insgesamt 1,54 Mrd. EUR aus- • Sektorübergreifender Aktionsbereich gestattet. Das Programm soll Kultur- und einschließlich einer Kreditbürgschafts- Kreativschaffenden dabei helfen, die fazilität im Umfang von 121 Mio. EUR Chancen des digitalen Zeitalters und der für den Kreativ- und Kultursektor, der Globalisierung zu nutzen. Es versetzt den relevanten KMU Chancen bietet, auf Fi- Kultur- und Kreativsektor außerdem in die nanzmittel zuzugreifen Lage, zu den Zielen der Strategie Euro- Anträge von Einzelpersonen werden pa 2020 – nachhaltiges Wachstum, Be- nicht angenommen. Jedoch profitieren schäftigung und sozialer Zusammenhalt – etwa 250 000 Einzelpersonen durch die beizutragen. Des Weiteren, und das ist Projekte selbst von den Mitteln. Weitere von entscheidender Bedeutung, eröffnet Informationen zu diesen Chancen finden dieses Programm den beiden Sektoren Sie auf der Website der Exekutivagentur Chancen, Märkte und Publikum auf inter- Bildung, Audiovisuelles und Kultur. nationaler Ebene. „Kreatives Europa“-Desks wurden in allen Das Programm besteht aus Folgen- Mitgliedstaaten eingerichtet, um Antrag- dem: stellern Unterstützung und Hilfestellung • Unterprogramm MEDIA für den audio- zu bieten. visuellen Kreativ- und Kultursektor 3.6. Programm für Beschäftigung und soziale Innovation (EaSI) Beim EU-Programm für Beschäfti- gets) unterstützt die Mitgliedstaaten bei gung und soziale Innovation (EaSI – der Verbesserung der Politik in drei Be- Employment and Social Innovation) reichen: handelt es sich um ein Finanzinstrument zur Förderung hochwertiger und nach- haltiger Beschäftigung, zur Gewährleis- • Beschäftigung, insbesondere die Be- tung eines angemessenen sozialen kämpfung von Jugendarbeitslosigkeit Schutzes, zur Bekämpfung von sozialer • Soziale Sicherung, soziale Integration Ausgrenzung und Armut und zur Verbes- und die Reduzierung und Verhinderung serung von Arbeitsbedingungen. Sein von Armut Gesamtbudget beläuft sich auf • Arbeitsbedingungen 919 Mio. EUR. Im Rahmen der PROGRESS-Achse geht EaSI umfasst die drei folgenden Unter- es im Besonderen um Folgendes: programme bzw. Achsen: • Aufbau und Verbreitung hochwertiger • PROGRESS-Achse: Modernisierung der vergleichender analytischer Kenntnisse Beschäftigung und Sozialpolitik • Ermöglichung des wirksamen und inklu- • EURES-Achse: Förderung der Arbeits- siven Informationsaustausches, des mobilität wechselseitigen Lernens und des Dialogs • Achse Mikrofinanzierung und soziales • Finanzielle Unterstützung, damit sozial- Unternehmertum: Zugang zu Mikrofi- und arbeitsmarktpolitische Innovatio- nanzierungen und Finanzierung für so- nen können getestet werden ziales Unternehmertum • Finanzielle Unterstützung für Organisa- Die PROGRESS-Achse (61 % des Bud- tionen auf nationaler und Unionsebene 18
LEITFADEN FÜR EMPFÄNGER VON MITTELN AUS DEN EUROPÄISCHEN STRUKTUR- UND INVESTITIONSFONDS SOWIE DAMIT VERBUNDENEN EU-INSTRUMENTEN zum Vorantreiben von Instrumenten • Stellengesuchen und Politiken der Union • Entwicklung von Diensten für die Ein- Potenzielle Begünstigte: stellung von Arbeitskräften • Grenzüberschreitende Partnerschaften • Öffentliche und private Stellen Das Programm steht nationalen, regiona- • Arbeitsverwaltungen len und lokalen Behörden und Arbeits- • Im Unionsrecht vorgesehene Fachstellen verwaltungen offen. • Nichtregierungsorganisationen Im Rahmen der Achse Mikrofinanzie- • Hochschuleinrichtungen und For- rung und soziales Unternehmertum schungsinstitute (21 % des Budgets) wird Folgendes un- • Experten für Evaluierung und Folgen- terstützt: abschätzung • Mikrofinanzierungen für sozial schwa- • Nationale statistische Ämter che Gruppen und für • Medien Kleinstunternehmen Die EURES-Achse (18 % des Budgets) • Soziales Unternehmertum zielt auf die Stärkung von EURES ab, Begünstigte sind öffentliche und private eines Netzes zur beruflichen Mobilität, Stellen, die Einzelpersonen und das Arbeitgebern und Arbeitsuchenden Kleinstunternehmen Mikrokredite gewäh- Informationen, Beratung, Hilfestellung ren. Sozialunternehmen in relevanten und Vermittlung bietet. Sie deckt folgen- Ländern können ebenso finanziert werden. de Bereiche ab: Weitere Informationen finden Sie • Transparenz bezüglich freier Stellen und auf der EaSI-Website. 3.7. Erasmus+ Erasmus+ ist das EU-Programm für züglich eines europäischen Raums des allgemeine und berufliche Bildung, Ju- lebenslangen Lernens und Modernisie- gend und Sport im Zeitraum 2014–2020. rung der Systeme der allgemeinen und Insbesondere eröffnet es über vier Milli- beruflichen Bildung onen Europäerinnen und Europäern die Zur Verwirklichung dieser Einzelziele Möglichkeit, im Ausland zu studieren, werden drei Leitaktionen verfolgt. eine Ausbildung zu machen, Berufserfah- rung zu sammeln und Freiwilligendienst • Leitaktion 1 beinhaltet die Unterstüt- zu leisten. Im Bereich Sport beispiels- zung transnationaler Mobilität, um das weise werden Breitensportprojekte ge- Niveau einschlägiger Fertigkeiten auf fördert und grenzüberschreitende dem Arbeitsmarkt anzuheben und die Probleme wie Spielabsprachen, Doping, Fähigkeiten von Fachpersonal zwecks Gewalt und Rassismus angegangen. Im Erfüllung der Anforderungen einzelner Zeitraum 2014–2020 beläuft sich das Lernender zu verbessern. Gesamtbudget auf 14,7 Mrd. EUR. • Bei der Leitaktion 2 liegt der Schwer- punkt auf transnationalen Partner- Folgendes sind die Ziele des Programms schaften zwischen Bildungs-, Erasmus+ in den Bereichen Bildung und Berufsbildungs- und Jugendeinrichtun- Ausbildung: gen sowie zwischen Unternehmen, öf- • Verbesserung des Niveaus der Schlüs- fentlichen Behörden und selkompetenzen und -fertigkeiten, ins- Organisationen der Zivilgesellschaft in besondere hinsichtlich ihrer Relevanz verschiedenen wirtschaftlichen und ge- für den Arbeitsmarkt sellschaftlichen Bereichen. • Förderung von Qualitätsverbesserun- • Politische Reformen werden unter der gen, Innovationsexzellenz und Interna- Leitaktion 3 unterstützt, und zwar tionalisierung auf Ebene der Bildungs- durch Wissenserhebung, Transparenz- und Berufsbildungsanbieter und Anerkennungsinstrumente, Tests • Sensibilisierung der Öffentlichkeit be- zur Umsetzung von innovativen Strate- 19
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