Auszeichnung BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG - BEST OF AUSTRIA - Die eingereichten Projekte 2016

Die Seite wird erstellt Thorben-Hendrik Lenz
 
WEITER LESEN
Auszeichnung BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG - BEST OF AUSTRIA - Die eingereichten Projekte 2016
Auszeichnung
BILDUNG FÜR
NACHHALTIGE
ENTWICKLUNG –
BEST OF AUSTRIA
Die eingereichten
Projekte 2016
Auszeichnung BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG - BEST OF AUSTRIA - Die eingereichten Projekte 2016
Inhaltsverzeichnis

                                                      Impressum...................................................................................................................................................................................................2
                                                      Bildung für nachhaltige Entwicklung – BEST OF AUSTRIA......................................................................................................3
                                                      Die fünf Handlungsfelder.......................................................................................................................................................................4
Impressum                                               Handlungsfeld 1: Politische Unterstützung
Herausgeber und Medieninhaber:                        Alternative Economic and Monetary Systems Summer University......................................................................................6
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft,      Mutig voneinander lernen......................................................................................................................................................................8
Umwelt und Wasserwirtschaft                           UMWELT.GEMEINDE.RAT. Einführungskurs................................................................................................................................ 10
Stubenbastei 5, 1010 Wien
Tel: +43 1 71100
                                                        Handlungsfeld 2: Lern- und Lehrumgebungen
Inhaltliche Verantwortung:                            Lehrlinge für eine nachhaltige Zukunft......................................................................................................................................... 12
Peter Iwaniewicz, Referat I/3a
                                                      SchülerInnen-Unterlagen zum Energieweg Trins..................................................................................................................... 14
Verleger und Bezugsadresse:                           Vielfalt der Begegnung........................................................................................................................................................................ 16
FORUM Umweltbildung im Umweltdachverband
Strozzigasse 10, 1080 Wien                              Handlungsfeld 3: Kompetenzentwicklung
Tel: +43 1 4024701, Fax: DW 51
E-Mail: forum@umweltbildung.at                        Competendo – Tools for Facilitators............................................................................................................................................... 18
Web: www.umweltbildung.at                             Mit anderen Augen: Vielfalt erleben, Nachhaltigkeit leben....................................................................................................20
                                                      ÖKOLOG-Lehrgang „Umweltpädagogik und Lebensqualität“.............................................................................................. 22
FORUM Umweltbildung ist eine Initiative des Bundes-
ministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt
und Wasserwirtschaft (Abt. I/3 Umweltförderpolitik,     Handlungsfeld 4: Stärkung und Mobilisierung der Jugend
Nachhaltigkeit, Biodiversität) und des Bundesminis-   DRESSCODE Menschlichkeit – Eine Fashion-Show der besonderen Art.......................................................................... 24
teriums für Bildung (Abt. I/6 Unterrichtsprinzipien
und überfachliche Kompetenzen).                       Interkulturelle Zusammenarbeit österreichischer und indischer SchülerInnen............................................................ 26
Projektträger: Umweltdachverband GmbH                 Partizipation – Ökologisierung – Diversität; Schritte zur Umsetzung einer Vision ....................................................... 28

Redaktion: Marlis Pardeller, Madeleine Pühringer,       Handlungsfeld 5: Lokale Ebene
Susanne Zimmermann
Lektorat: Heidi Huber, Melanie Salzl                  Bildung wächst in der Region Bucklige Welt-Wechselland....................................................................................................30
Grafik & Layout: Christoph Rossmeissl                 SOLARbrunn – mit der Sonne in die Zukunft!............................................................................................................................. 32
Druck: Druckerei Janetschek GmbH                      Umwelt.Wissen EXPERTINNEN.......................................................................................................................................................34
Wien, November 2016
Alle Rechte vorbehalten.                                Weitere Projekte
                                                      Weitere Projekte..................................................................................................................................................................................... 36

                                                      2
Auszeichnung BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG - BEST OF AUSTRIA - Die eingereichten Projekte 2016
Bildung für nachhaltige Entwicklung – BEST OF AUSTRIA

Bildung ist die beste Investition für die                  Die Auszeichnung
Zukunft.
                                                           Um die Rolle von Bildung und Lernen in allen Projek-
Welche Rolle aber spielt Bildung im Hinblick auf eine      ten, Programmen und Aktivitäten sichtbar zu machen,
nachhaltige Entwicklung? Und wie kann das Prinzip          wird heuer erstmalig die Auszeichnung „Bildung für
der Nachhaltigkeit im Bildungsbereich integriert bzw.      nachhaltige Entwicklung – BEST OF AUSTRIA“ verlie-
umgesetzt werden?                                          hen. Die ausgezeichneten Projekte werden in dieser
    Im Zuge des Weltaktionsprogramms sollen diverse        Broschüre gesammelt der Öffentlichkeit präsentiert.
Aktivitäten, Programme und Projekte diesbezüglich          Ausgezeichnete Bildungsinitiativen werden offiziell
sichtbar gemacht werden. Um eine Neuorientierung           als Teil des Weltaktionsprogramms in Österreich de-
von Bildung anzuregen, wurden heuer erstmalig die          klariert und auf der Webseite zum Weltaktionspro-
besten Projekte Österreichs prämiert, die dabei unter-     gramm dargestellt.
stützen, Wissen, Fähigkeiten, Werte und Einstellun-           Eine Fachjury, bestehend aus Entscheidungs-
gen zu vermitteln, die für eine nachhaltige Entwick-       trägerInnen, AkteurInnen und ExpertInnen aus dem
lung erforderlich sind.                                    Bildungsbereich, wählte aus den insgesamt 57 ein-
    Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) wird         gereichten Projekten die 15 besten aus. In jedem der
international immer stärker als essenzieller Bestand-      fünf Handlungsfelder wurden die drei herausragends-
teil einer qualitätsorientierten Bildung und als Schlüs-   ten Projekte auf Beschluss der Jury anschließend
selfaktor für eine nachhaltige Entwicklung anerkannt.      auch ausgezeichnet.
Das Ziel von BNE liegt darin, einen individuellen Lern-       Bei der Auswahl der Projekte wurde besonders auf
prozess anzuregen und Menschen dabei zu unter-             folgende Punkte geachtet:
stützen, den vielfältigen Anforderungen des Lebens         • Projekte, die zur Neuorientierung von Bildung und
bewusst und reflektiert zu begegnen. Mit Mut und En-          Lernen beitragen. Jeder und jede sollte die Mög-
gagement kann jeder Mensch aktiv werden, um für eine          lichkeit haben, sich das Wissen, die Fähigkeiten,
gerechte, friedliche und nachhaltige Welt einzutreten.        Werte und Einstellungen anzueignen, die erforder-
    Um dieses Ziel zu erreichen, „brauchen wir alle           lich sind, um zu einer nachhaltigen Entwicklung
mehr Wissen, Kompetenzen und verbindende Werte                beizutragen.
sowie ein stärkeres Bewusstsein für die Notwendig-         • Projekte, die eine Stärkung der Rolle von Bildung
keit einer solchen Veränderung. An dieser Stelle spielt       und Lernen in allen Projekten, Programmen und
Bildung eine entscheidende Rolle“, so steht es in der         Aktivitäten, die sich für eine nachhaltige Entwick-
UNESCO Roadmap zur Umsetzung des Weltaktions-                 lung einsetzen, zur Folge haben.
programms „Bildung für nachhaltige Entwicklung“.           • Projekte, die einen konkreten Bezug zu einem der
                                                              fünf prioritären Handlungsfelder aufweisen, um
                                                              das Engagement im jeweiligen Bereich maßgeb-
                                                              lich zu fördern.

                                                                                                               3
Auszeichnung BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG - BEST OF AUSTRIA - Die eingereichten Projekte 2016
Die fünf Handlungsfelder

Um das Engagement der vielfältigen AkteurInnen im        Handlungsfeld 2: Lern- und
Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung in den       Lehrumgebungen
unterschiedlichen Bereichen sichtbar zu machen,
werden die Auszeichnungen in fünf Handlungsfeldern              BNE will nicht nur eine nachhaltige Entwick-
vergeben.                                                       lung predigen, sondern diese vielmehr prakti-
                                                         zieren. Nachhaltige Lernumgebungen geben Lehren-
                                                         den und Lernenden gleichermaßen die Möglichkeit,
Handlungsfeld 1: Politische Unterstützung                Nachhaltigkeitsprinzipien bereits in ihren Alltag zu
                                                         integrieren. Dafür ist ein ganzheitlicher Wandel von
       Als eines der Handlungsfelder des Weltak-         Lehr- und Lernorten notwendig, der sowohl Struktu-
       tionsprogramms soll BNE in internationale und     ren als auch Werte der gesamten Institution umfasst.
nationale Richtlinien für Bildung und nachhaltige Ent-   Eine Analyse der Ist-Situation, die Formulierung einer
wicklung integriert werden. Dazu gehört unter ande-      Vision durch möglichst viele Beteiligte und die Ent-
rem die Einbindung von BNE in Lehrpläne und natio-       wicklung von Maßnahmen zur Umsetzung dieser Vi-
nale Qualitätsstandards und die Entwicklung von          sion sollen in einem bestimmten Zeitraum geschehen
Indikatorrahmen, die die Standards für Lernergebnis-     und mit einem kontinuierlichen Verbesserungspro-
se vorgeben. BNE soll als wichtiger Beitrag zur Bil-     zess verbunden sein.
dungsqualität angesehen und in die nationalen Quali-
tätsmaßstäbe der Bildungssysteme aufgenommen
werden.                                                  Handlungsfeld 3: Kompetenzentwicklung

                                                                Lehrende und MultiplikatorInnen sind wir-
                                                                kungsvolle Change Agents für die Ausrichtung
                                                         von Bildung auf nachhaltige Entwicklung. Um einen
                                                         Beitrag für die Entwicklung einer nachhaltigeren Ge-
                                                         sellschaft zu leisten ist es notwendig, sich sowohl mit
                                                         den Inhalten als auch mit Einstellungen und Werten
                                                         auseinanderzusetzen. Um Themen der nachhaltigen
                                                         Entwicklung anzugehen, braucht es auch die erfor-
                                                         derliche Motivation und Unterstützung.
                                                            Die Integration von BNE in Aus- und Weiterbil-
                                                         dungsprogrammen für Lehrkräfte und die Verbesse-
                                                         rung von Aus- und Weiterbildungsinstituten für Lehr-
                                                         kräfte und SchulungsleiterInnen ist daher ein ebenso
                                                         wichtiges Handlungsfeld im Weltaktionsprogramm.

4
Auszeichnung BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG - BEST OF AUSTRIA - Die eingereichten Projekte 2016
Handlungsfeld 5: Lokale Ebene

                                                                 Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt
                                                                 heute in Städten – hier wird voraussichtlich
                                                         auch der Großteil des zukünftigen Bevölkerungs-
                                                         wachstums stattfinden. Dadurch werden Städte in
                                                         punkto Nachhaltigkeit eine immer wichtigere Rolle
Handlungsfeld 4: Stärkung und                            spielen. Parallel dazu sind viele bedeutende Nachhal-
Mobilisierung der Jugend                                 tigkeitslösungen in ländlichen Gemeinden zu finden.
                                                         Eine wichtige Zielsetzung besteht somit darin, mög-
       Ein zentrales Element im Rahmen der Planung       lichst viele neue AkteurInnen zu gewinnen, die sich für
       und Ausarbeitung einer nachhaltigeren Zu-         dieses Thema einsetzen. Lokale Behörden und politi-
kunft ist die Jugend – die Generation, die nicht nur     sche EntscheidungsträgerInnen sind aufgerufen, in
heute, sondern auch morgen mit den Folgen einer          den Gemeinden formale, nonformale und informelle
nicht nachhaltigen Entwicklung leben und darauf re-      Lernangebote zu schaffen. Entscheidend dabei ist, die
agieren muss. Jugendliche vieler Schwellenländer         Kompetenz der Zivilgesellschaft als Change Agent zu
fordern mittlerweile mehr Einfluss im Hinblick auf die   fördern. Betroffene Mitglieder der Gemeinde und Sta-
Entwicklung ihrer Gesellschaft. Außerdem sind sie        keholder werden die ersten sein, die Maßnahmen und
eine wichtige Zielgruppe der Konsumgesellschaft –        Mechanismen entwickeln, um die Nachhaltigkeitspro-
die Verhaltensweisen, die sie heute entwickeln, haben    bleme ihrer Gemeinden zu lösen.
einen starken Einfluss auf das zukünftige Konsumver-
halten. Die Jugend hat das Potenzial, nachhaltige
Entwicklung maßgeblich voranzubringen. Ziel ist es,
junge Menschen zu unterstützen, die enormen Vortei-
le von Informations- und Kommunikationstechnolo-
gien (z. B.. sozialen Medien) zu nutzen und Wege zu
finden, eigene Ideen und Maßnahmen für nachhalti-
gen Konsum und nachhaltigen Lebensstil zu entwi-
ckeln.

                                                                                                              5
Auszeichnung BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG - BEST OF AUSTRIA - Die eingereichten Projekte 2016
Handlungsfeld 1                                                                           Projektbeschreibung
Politische Unterstützung
                                                                                          „There is no alternative!“ verkündete Margaret That-
                                                                                          cher. Doch tatsächlich gibt es viele Alternativen zum
                                                                                          aktuellen Wirtschafts- und Geldsystem. Alternativen,
                                                                                          die eine intakte Umwelt und soziale Gerechtigkeit mit-
                                                                                          einschließen. Der Anstoß für die Summer School „Al-
                                                                                          ternative Economic and Monetary Systems” (AEMS)
                                                                                          war der Wunsch, eine Übersicht über diese Reform-
                                                                                          vorschläge und bereits funktionierende Initiativen zu
                                                                                          bieten. Die in Wien stattfindende AEMS analysiert Al-
                                                                                          ternativen zu einem Wirtschafts- und Finanzsystem,
                                                                                          das auf endlosem Wachstum aufbaut und naturgege-
                                                                                          bene Grenzen nicht respektiert.
                                                                                              53 Studierende aus 33 Ländern beschäftigten sich
                                                                                          in diesem Jahr, vom 27. Juli bis 14. August 2016, mit
                                                                                          unterschiedlichen nachhaltigen Wirtschafts- und Fi-
                                                                                          nanzmodellen. Die TeilnehmerInnen kommen vor-
Alternative Economic                                                                      wiegend aus dem akademischen Bereich und er-
                                                                                          halten einschlägiges Faktenwissen aus relevanten
and Monetary Systems                                                                      wirtschafts-, natur- und sozialwissenschaftlichen
                                                                                          Bereichen. Dies ermöglicht eine holistische Betrach-
Summer University                                                                         tungsweise und gleichzeitig auch eine Diskussion von
                                                                                          Problemstellungen und Lösungsansätzen mit Fach-
                                                                                          leuten aus dem wissenschaftlichen Bereich. In Form
                                                                                          von Vorträgen, Workshops und Diskussionen erwer-
                                                                                          ben die Studierenden ein grundlegendes Verständnis
                                                                                          für die gesamtgesellschaftlichen Zusammenhänge
                                                                                          und können Theorieansätze mit fachspezifischen In-
                                                                                          halten aus verschiedenen wissenschaftlichen Diszi-
Verantwortliche Einrichtung                                                               plinen verknüpfen. Die AbsolventInnen werden dazu
                                                                                          befähigt, durch eine selbstbewusste Teilnahme an
OeAD-WohnraumverwaltungsGmbH
                                                                                          zivilgesellschaftlichen Prozessen und durch den Ein-
                                                                                          satz des erworbenen Wissens in Privatwirtschaft und
Ansprechperson
                                                                                          Forschung, gesellschaftlichen Wandel aktiv mitzuge-
Mag. Günther Jedliczka (Geschäftsführer)                                                  stalten. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die
                                                                                          TeilnehmerInnen ein Zertifikat über 5 ECTS Punkte.
E-Mail: aems@oead.at                           Bildquelle: OeAD WohnraumverwaltungsGmbH

                                           6
Auszeichnung BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG - BEST OF AUSTRIA - Die eingereichten Projekte 2016
Laufzeit
                                                                                                                                  August 2014 – Projektende offen

                                                                                                                                  KooperationspartnerInnen
                                                                                                                                  • Universität für Bodenkultur Wien
                                                                                                                                  • Gemeinwohl-Ökonomie
                      Bildquelle: OeAD WohnraumverwaltungsGmbH                         Bildquelle: OeAD WohnraumverwaltungsGmbH   • Technische Universität Wien
                                                                                                                                  • FH Burgenland
Um die Inhalte auch der breiteren Öffentlichkeit zu-             School die wesentlichen Aspekte dieser Grenzen so-               • Wachstum im Wandel
gänglich zu machen, gibt es neben einem Tagespass-               wie Möglichkeiten aufgezeigt. Dies geschieht anhand              • Wien Kultur
system auch mehrere öffentliche Veranstaltungen                  der Themen naturräumliche Ressourcen (Boden,                     • Weltethos-Institut | An-Institut
mit VertreterInnen aus Wissenschaft, Wirtschaft und              Wasser, Rohstoffe), Energie, Klimawandel, Ernährung
                                                                                                                                    der Universität Tübingen
Zivilgesellschaft zum Themenbereich.                             und Landwirtschaft, welche alle zu den BOKU Kern-
    Durchgeführt wird die Veranstaltung von der                  themen gehören. Dieser holistische Ansatz der Sum-               • Bundesministerium für
OeAD WohnraumverwaltungsGmbH in Kooperation                      mer School ist einzigartig und weltweit nur in Wien                Wissenschaft, Forschung und
mit der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) und              zu finden.                                                         Wirtschaft
der Initiative für Gemeinwohl-Ökonomie. Weitere Un-                                                                               • Bundesministerium für ein
terstützerInnen sind das Weltethos-Institut (An-In-                                                                                 lebenswertes Österreich
stitut der Universität Tübingen), die Technische Uni-            Bezug zum Handlungsfeld                                          • Beauftragte der Stadt Wien für
versität Wien, die Fachhochschule Technikum Wien,
das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung                Die AbsolventInnen der AEMS gehören jener Gene-
                                                                                                                                    Universitäten und Forschung
und Wirtschaft, das Bundesministerium für Land- und              ration an, die den Umschwung vom postmodernen
Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft sowie               Konsummodell zu einer Gesellschaft der kreislauf-
die Kulturabteilung der Stadt Wien.                              orientierten Ressourceneffizienz zu tragen hat. Die-
                                                                 se Generation ist die zentrale Zielgruppe, die es auf
                                                                 den umweltbewussten Umgang mit Ressourcen zu
Werteorientierung am Leitbild der                                sensibilisieren und mit dem entsprechenden Hand-
nachhaltigen Entwicklung                                         lungswissen auszustatten gilt. So werden kritische
                                                                 und reflektierende Verantwortungsträger für die Zu-
Um „ein gutes Leben“ für alle Menschen zu gewähr-                kunft ausgebildet: Ihre Umsetzung des Gelernten
leisten, muss das Wirtschafts- und Geldsystem an                 wird langfristig zum Klima- und Ressourcenschutz
den naturräumlichen Grenzen unseres Planeten Erde                sowie zur nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft
orientiert sein. Daher werden im Rahmen der Summer               beitragen.

                                                                                                                              7
Auszeichnung BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG - BEST OF AUSTRIA - Die eingereichten Projekte 2016
Handlungsfeld 1
Politische Unterstützung

                                                                                                                 Ziel des Projekts und Zielgruppen

                                                                                                                 Die Verzahnung der Angebote an hochwertiger Bil-
                                                                                                                 dung geschieht mit dem Ziel, sowohl bildungsorien-
                                                                                                                 tierte Familien als auch bildungsferne Schichten zu
                                                                                                                 erreichen, um chancengerechtes Lernen zu ermög-
                                                                                                                 lichen.
                                                                                                                     Erstsprachen der am Projekt Beteiligten: Tsche-
                                                                                                                 tschenisch, Arabisch, Bosnisch-Kroatisch-Serbisch,
                                                                                                                 Türkisch, Kurmandschi, Albanisch, Französisch, Ru-
                                                                                                                 mänisch, Bulgarisch, Spanisch, Russisch, Englisch,
Mutig                                                                                                            Thailändisch, Deutsch, Urdu, Hindi, Aserbaidschan-
                                                                                                                 Türkisch, Farsi, Gebärdensprache.
voneinander
lernen                                                                                                           Ablauf und Methodik

                                                                                                                 Methodisch orientiert sich das Gesamtprojekt an den
                                                          Bildquelle: Projektgruppe „Mutig voneinander lernen“
                                                                                                                 Grundprinzipien der Biografiearbeit und der Hand-
Verantwortliche Einrichtung                                                                                      lungs- und Lerner-Orientierung im Sprachunterricht
Marktgemeinde Kematen an der Ybbs                                                                                und beruht auf zwei Prinzipien: Förderung der Mehr-
                                                                                                                 sprachigkeit und Schulung der interkulturellen Kom-
                                       Projektbeschreibung                                                       petenzen durch:
Ansprechperson
                                                                                                                 • Sprachunterricht mit Native Speaker, Sprach­
Emmanuelle Gravier-Berger                 PädagogInnen der Volksschule Miteinander, El-                             sensibler Unterricht und Mehrsprachigkeitsdidak-
(Diplomierte Sozialpädagogin und       ternverein und Marktgemeinde Kematen an der Ybbs                             tik, Sichtbarmachung von Mehrsprachigkeit in der
ÖIF-zertifizierte DaZ-Lehrerin,        engagieren sich für eine mehrsprachige, lebenswelt-                          Schule
Integrationsbetreuerin der             orientierte Bildung in einer mehrsprachigen Gesell-                       • Workshops zur interkulturellen und intergenera-
Marktgemeinde Kematen an der Ybbs)     schaft. Die Vernetzung von Volksschule, Bücherei und                         tionellen Biografiearbeit
                                       Erwachsenenbildung bietet allen einen Zugang zu                           • handlungsorientierten DaZ-Kurs für Erwachsene
                                       hochwertiger Bildung und öffnet eine soziale Platt-                          und Jugendliche
Tel.:   0660/72 76 685
                                       form, die zu einem intergenerationellen und interkul-                     • mehrsprachige Lesungen mit kleinen Ateliers zum
E-Mail: e.gravier@kematen-ybbs.gv.at   turellen Austausch einlädt und ein friedliches Zusam-                        Thema Mehrsprachigkeit in der Gemeindebücherei
Web: www.vskematen.ac.at/content.      menleben in der Vielfalt unterstützt.                                     • Beratung und Begleitung von Familien, welche mit
        php?pageId=9607                                                                                             und in mehreren Kulturen leben

                                       8
Auszeichnung BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG - BEST OF AUSTRIA - Die eingereichten Projekte 2016
Bildquelle: Projektgruppe „Mutig voneinander lernen“                       Bildquelle: Projektgruppe „Mutig voneinander lernen“

Innovation                                                                urteile gegenüber Fremdsprachen und -kulturen
                                                                          langfristig und nachhaltig abzubauen. Das Projekt                          Laufzeit
Innovativ ist die Sensibilisierung auf den Zusammen-                      beschäftigt sich mit gesellschaftspolitisch relevan-                       September 2016 – Juni 2017
hang von Sprache und Kultur und die Schulung der                          ten Themen und eröffnet eine Begegnungsplattform
interkulturellen Kompetenzen auf Gemeindeebene                            für Familien mit und ohne Migrationshintergrund, um
über die Bildungsstätten. Die Ansätze der Migrations-                     Migration, Flucht, Integration und mehrsprachige le-
pädagogik, der Sozialpädagogik, der Bildungswissen-                       bensweltorientierte Bildung auf persönliche Ebene zu
schaft, der PROvokativpädagogik und der Fremd-                            thematisieren.
sprachendidaktik ermöglichen einen ganzheitlichen
Zugang zu den Menschen und befähigen sie zum Sel-
berfinden von Lösungsstrategien und zum Handeln.                          Bezug zum Handlungsfeld
Ziel ist eine bessere Kommunikation zwischen allen
Betroffenen.                                                              Vielfalt beschäftigt die Welt – Vielfalt beschäftigt die
                                                                          Gemeinde Kematen an der Ybbs. Durch den Zuwachs
                                                                          an nicht deutschsprechenden Familien in der Gemein-
Werteorientierung am Leitbild der                                         de war man vor allem in den Bildungsinstitutionen
nachhaltigen Entwicklung                                                  wie Schule und Kindergarten gefordert, die sprach-
                                                                          lichen Barrieren zu überwinden. Eine professionell
Mit dem Projekt „Mutig voneinander lernen“ steht die                      gestaltete Bildungslandschaft, mit der sich die/der
Förderung der Mehrsprachigkeit, der Erstsprache(n)                        Einzelne und die Gruppe identifiziert, war in der Ge-
und der Bildungssprache Deutsch vom Kindergarten-                         meinde notwendig. Die Bildungslandschaft soll einla-
bis zum Erwachsenenalter im Vordergrund. Sie wird                         den, Neugierde wecken und ein Verständnis über die
von den Familien mit und ohne Migrationshintergrund                       Bildungsermöglichung für alle Generationen und in
als großes Bildungspotential verstanden und erlebt.                       allen Kulturen erreichen.
Das Projekt ermutigt sie, ihre Hemmungen und Vor-

                                                                                                                                                 9
Auszeichnung BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG - BEST OF AUSTRIA - Die eingereichten Projekte 2016
Handlungsfeld 1
Politische Unterstützung

                                                                                                                                     Bildquelle: eNu

UMWELT.GEMEINDE.RAT.                Projektbeschreibung

Einführungskurs                     Das Land Niederösterreich hat im Jahr 1985 die
                                    Funktion des Umweltgemeinderates/der Umweltge-
                                                                                               Als Maßnahme zur Umsetzung dieser Wünsche
                                                                                            wurde der UMWELT.GEMEINDE.RAT. Einführungs-
                                    meinderätin (UGR) eingeführt und im Umweltschutz-       kurs entwickelt.
                                    gesetz verankert. So hat Niederösterreich als erstes       Der UMWELT.GEMEINDE.RAT. Einführungskurs ist
                                    österreichisches Bundesland die Umweltpolitik auf       eine umfassende Basis für die Arbeit in der Gemeinde
Verantwortliche Einrichtung         Gemeindeebene institutionalisiert.                      und soll die UmweltgemeinderätInnen inhaltlich und
NÖ Energie- und Umweltagentur           Den 30-jährigen Geburtstag nützte die Energie-      methodisch für die Durchführung ihrer gesetzlichen
                                    und Umweltagentur NÖ, als betreuende Institution        Verpflichtungen fit machen.
Betriebs-GmbH
                                    der UmweltgemeinderätInnen in NÖ, um die Aktion            Der viertägige Kurs ist in Module unterteilt. Es
Grenzgasse 10                       „fit für die Zukunft“ zu machen. Dazu wurden 2014       können einzelne Einheiten oder der gesamte Kurs ge-
3100 St. Pölten                     landesweit alle UmweltgemeinderätInnen und Bürg-        bucht werden. Dem kostenpflichtigen Kurs geht ein
                                    ermeisterInnen mittels Online-Fragebogen befragt        kostenloser Einführungstag voraus, welcher von allen
Ansprechpersonen                    und Workshops mit ausgewählten UGRs aus allen           UGR in NÖ besucht werden kann.
Dipl.-Päd.in Christa Ruspeckhofer   NÖ Landesteilen zu ihrer Funktion abgehalten. Ein Er-      Der Kurs ist stark praxisbezogen und bietet den
(Leiterin Bildung & Wissen)         gebnis der Erhebungen war, dass Aus- und Weiterbil-     UmweltgemeinderätInnen genügend Raum, um sich
Martin Ruhrhofer, BA                dungsmaßnahmen für die Arbeit als Umweltgemein-         auszutauschen und an konkreten Beispielen der Ge-
                                    derat/Umweltgemeinderätin sehr nützlich wären, um       meinde zu arbeiten.
(Leiter Gemeinden & Regionen)
                                    den zukünftigen Herausforderungen rund um Ener-            Die Absolvierung des Gesamtkurses wird über den
                                    gie-, Umwelt- und Naturthemen gewachsen zu sein.        Bildungsscheck gefördert und die AbsolventInnen er-
E-Mail: office@enu.at                                                                       halten ein Zertifikat.
Web: www.enu.at

                                    10
Werteorientierung am Leitbild der
                                                            nachhaltigen Entwicklung

                                                            Bildung spielt eine zentrale Rolle in der Diskussion zur
                                                            Nachhaltigkeit. Für die Arbeit als UGR sind Kenntnisse
                                                            über globale Zusammenhänge und das Zusammen-
                                                            spiel von wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen
                                                            Aspekten nötig. Dafür ist eine kritische Haltung dem
                                                            eigenen Handeln gegenüber notwendig und Interes-
                                          Bildquelle: eNu
                                                            se für neue, zukunftsfähige Lösungen entscheidend.
                                                            Im Einführungskurs für UmweltgemeinderätInnen
                                                            werden diese Aspekte berücksichtigt, Basiswissen zu
                                                            Energie-, Natur- und Umweltthemen vermittelt und
Aufbau und Inhalte:                                         zur Reflexion des eigenen Handelns als UGR ange-
                                                            regt.
• Ein kostenloser Einführungstag richtet sich an alle
  UGR und vermittelt Basiswissen zur Funktion des
  UGR (Rechtliche Handlungsspielräume und Pflich-           Bezug zum Handlungsfeld                                    Laufzeit
  ten, Aufgaben der Behörden im Umweltschutz)
                                                                                                                       März 2015 – Projektende offen
• Modul 1: Energie, Mobilität und Beschaffung               • Integration des BNE-Konzeptes in die Politik und
• Modul 2: Abfall, Wasser, Boden, Luft und Klima              zwar in den Bereichen Bildung und nachhaltige
• Diese Module bieten einen Überblick über die ein-           Entwicklung                                              KooperationspartnerInnen
  zelnen fachlichen Inhalte sowie gemeinderelevan-          • Förderung von Initiativen für eine nachhaltige Ent-      • Amt der NÖ Landesregierung
  te Themen und Best Practice-Beispiele.                      wicklung auf struktureller und politischer Ebene         • Kommunal Akademie NÖ
• Modul 3: Methoden und Werkzeuge für UGR
  Hier werden die UmweltgemeinderätInnen bei                Der Umwelt.Gemeinde.Rat. Einführungskurs rich-
  ihrer Alltagsarbeit in den Gemeinden unterstützt.         tet sich an alle UmweltgemeinderätInnen in Nieder-
  Themen wie „Richtig kommunizieren“ und „Be-               österreich. Neben den gesetzlich vorgeschriebenen
  wusstsein bei BürgerInnen schaffen“ werden ge-            Rechten und Pflichten werden den TeilnehmerInnen
  meinsam erprobt und anhand einer in der Gruppe            zukünftige globale und regionale Herausforderungen
  verfassten Projektarbeit festgehalten.                    in den Bereichen Energie, Umwelt und Natur näher
• Im Abschlussmodul werden die Projektarbeiten              gebracht und gemeinsam an neuen Lösungen inner-
  präsentiert und bei der Abschlussexkursion ein            halb ihrer Funktion als UGR gearbeitet. Innerhalb der
  Best-Practice Beispiel in einer Gemeinde besucht.         einzelnen Fachbeiträge werden die verschiedenen
  Anschließend werden die Zertifikate im feierlichen        Ebenen der Nachhaltigkeit sowie das Konzept der
  Rahmen verliehen.                                         nachhaltigen Entwicklung vermittelt.

                                                                                                                 11
Handlungsfeld 2                                                                               führt, in denen WWF-ExpertInnen den Jugendlichen
Lehr- und Lernumgebung                                                                        die Themen näher brachten.
                                                                                                 Zum Abschluss der Workshopreihe führten die
                                                                                              Lehrlinge in 83 Wiener SPAR Filialen den Aktionstag
                                                                                              durch. So konnten sie ihr theoretisch erlerntes Wissen
                                                                                              gleich in die Praxis umsetzen und KundInnen über die
                                                                                              Vorzüge von nachhaltigen Fischprodukten informie-
                                                                                              ren.
                                                                                                 Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung am
                                                                                              Ende der Ausbildung erhielten alle SchülerInnen ihre
                                                                                              persönlichen Zertifikate. 25 besonders aktive Schüler-
                                                                                              Innen wurden zu einer Schlauchboot Exkursion in den
                                                                                              Nationalpark Donau-Auen eingeladen. So konnten die
                                                                                              SchülerInnen eine ökologisch intakte Natur hautnah
                                                                                              erleben. Für viele war es das erste Mal.

                                                               Bildquelle: Malungu Emeraude

Lehrlinge für eine                                                                            Die Unterrichtsbroschüre

nachhaltige Zukunft                                                                           Jeder Lehrling erhielt zu Beginn der Zusatzausbil-
                               Projektbeschreibung                                            dung eine Unterrichtsbroschüre. Diese wurde beglei-
                                                                                              tend in den Workshops eingesetzt.
                               Im Schuljahr 2015/16 nahmen 103 Lehrlinge des 2.
                               Ausbildungslehrjahres der SPAR-Akademie Wien an                Inhaltsübersicht:
                               der WWF-Zusatzausbildung zum Thema Nachhaltig-
                               keit teil. Ziel war es, den Lehrlingen den Zusammen-           Artenvielfalt
Verantwortliche Einrichtung    hang zwischen Konsum und dessen globale Auswir-                • Was bedeutet Artenvielfalt und warum ist sie
WWF Österreich                 kungen zu verdeutlichen und sie zu motivieren, sich               wichtig?
(World Wide Fund For Nature)   in ihrem Berufsalltag für einen verantwortungsvollen           • Der Wert der Böden
Ottakringerstraße 114–116      Konsum einzusetzen. Thematischer Schwerpunkt der               • Viele Arten sind bedroht – Wie kommt es dazu?
1160 Wien                      Zusatzausbildung waren die „Meere und nachhaltige              • Neobiota – die Aliens sind da!
                               Fischerei“.
Web: www.wwf.at
                                   Artenvielfalt, Ökologischer Fußabdruck, das Meer,          Ökologischer Fußabdruck
                               Lebensmittelverschwendung, Müll und Konsum so-                 • Was ist der Ökologische Fußabdruck und wie wird
Ansprechperson
                               wie deren globale Auswirkungen – so lauteten die                 er berechnet?
Danica Bauer                   Themenbereiche, die die neu entwickelte Unterrichts-           • Welcher Fußabdruck-Typ bist du?
                               broschüre behandelt. Im Rahmen von fünf Modulen                • Wie kannst du deinen persönlichen Fußabdruck
E-Mail: danica.bauer@wwf.at    wurden abwechslungsreiche Workshops durchge-                     verringern?

                               12
Werteorientierung am Leitbild der
                                                                nachhaltigen Entwicklung

                                                                Das Bildungsprojekt „Lehrlinge für eine nachhaltige
                                                                Zukunft“ setzt voll und ganz auf nachhaltige Entwick-
                                                                lung. Die Lehrlinge beschäftigten sich in fünf Modulen
                                                                mit folgenden Themen:
                                                                • Welchen Wert hat Natur und wie wichtig sind in-
                                                                   takte Lebensräume?
                                                                • Der Lebensraum der Meere und die Auswirkungen
                                                                   des Fischfangs
                              Bildquelle: Sabine Neumayer WWF                                                                                         Bildquelle: WWF
                                                                • Konsum und globale Auswirkungen sowie Aktivi-
                                                                   täten, die Jede/r für ein nachhaltiges Leben und
                                                                   zum Schutz der Natur machen kann.
Das Meer                                                        Bei den Workshops wurde besonderer Wert auf Team-
• Warum sind Meere wichtig?                                     und Gruppenarbeit, Einbeziehung von modernen Me-
• Warum sind die Meere bedroht?                                 dien und den Bezug zum Alltag und Lebensstil von
• Fangmethoden                                                  Jugendlichen gelegt.
                                                                                                                           Laufzeit
Lebensmittelverschwendung                                                                                                  Oktober 2015 – Juli 2016
• Lebensmittel sind kostbar                                     Bezug zum Handlungsfeld
• Gründe für das Wegwerfen von Lebensmitteln
                                                                                                                           KooperationspartnerInnen
• Lebensmittelverschwendung im Meer                             Lehrlinge, die im Feinkost- und Lebensmittelhandel
                                                                beschäftigt sind, stehen im Zentrum der Konsumwelt.
                                                                                                                           • BMLFUW
Müllproblematik                                                 Sie erwerben mit diesem Bildungsprojekt Wissen und         • SPAR Akademie
• Plastik als Umweltproblem                                     Fähigkeiten, die sie in ihrem beruflichen Alltag einset-   • SPAR Österreichische
• Müll im Meer – und warum uns das auch in Öster-               zen können, um wichtige Beiträge zur ökologisch und          Warenhandels AG
  reich betrifft                                                sozial nachhaltigen Entwicklung zu leisten.
                                                                   Mit diesem Pilotprojekt von drei Partnern (SPAR,
Konsum und globale Auswirkungen                                 BMLFUW und WWF) konnte eine sehr gute Basis für
• Globalisierung hat verschiedene Ursachen                      eine didaktisch methodische Weiterentwicklung in
• Soziale Auswirkungen nicht nachhaltiger Fischerei             der Lehrlingsausbildung geschaffen werden. Das gro-
• Nachhaltige Fischerei                                         ße gemeinsame Ziel liegt darin, junge Menschen zum
                                                                aktiven Mitmachen und Mitdenken anzuregen, sie zu
Vom Wissen zum Handeln                                          motivieren und zu ermutigen, an der Gestaltung einer
• Warum jeder Beitrag hilft                                     lebenswerten Zukunft mitzuwirken.
• Was kannst du tun?

                                                                                                                     13
Handlungsfeld 2
Lehr- und Lernumgebung

SchülerInnen-Unterlagen
zum Energieweg Trins            Projektbeschreibung

                                In Trins, einer kleinen Energie-Gemeinde im Nordti-       Eröffnet wurde der genannte Rundweg im Mai 2014
                                roler Gschnitztal, führt ein Rundweg anhand von 11        nach Vorarbeiten im Energieteam der Gemeinde Trins
                                Stationen durch das Dorf. Das Ziel des Weges liegt        mit dem langfristigen Ziel, sich als Exkursionsziel zu
                                darin, mittels erklärender Tafeln die Vielfalt an Ener-   etablieren.
                                giemaßnahmen und Klimaschutzaspekten in Projek-              Nun werden einige Tafeln durch Unterrichtsma-
                                ten und bei Objekten des Dorfes vorzustellen. Zudem       terialien für 10- bis 15jährige SchülerInnen ergänzt,
Verantwortliche Einrichtung     wird Historisches dabei eingebunden. Wissensbau-          denen die Inhalte der Tafeln nähergebracht werden
Pädagogische Hochschule Tirol   steine und persönliche Statements der Eigentüme-          sollen.
                                rInnen machen Erfahrungen und Motive der einzel-             Mit der Idee, geeignete Materialien zu finden, ha-
Ansprechperson                  nen Unternehmungen sichtbar, des Weiteren zeigen          ben sich im Frühsommer 2016 Studierende der Päda-
                                die kommunalen Vorhaben auf, was eine Gemeinde            gogischen Hochschule Tirol, Ausbildungszweig Lehr-
Monika Raffelsberger
                                selbst tun kann.                                          amt Biologie und Umweltkunde, vertieft beschäftigt
                                                                                          und einige Unterrichtsmaterialien entwickelt.
E-Mail: monika.raffelsberger                                                                 Die Arbeiten daran sind im vollen Gange – einige
        @ph-tirol.ac.at                                                                   Materialien sind bereits fertig erstellt, andere werden

                                14
Bildquelle: Raffelsberger                                       Bildquelle: Raffelsberger

                                                                                                                                 Laufzeit
noch gebaut und in Folge in der Gemeindestube Trins              Bezug zum Handlungsfeld
SchülerInnengruppen zur Verfügung gestellt.
                                                                                                                                 September 2016 – Projektende
   Die Endausbaustufe ist für den Frühsommer 2017                Aufgrund des ÖKOLOG Programms, dem die Pädago-                  offen
angedacht.                                                       gische Hochschule Tirol angehört, soll Lehrenden und
   Die Materialien sollen darüber hinaus auf der                 Lernenden gleichermaßen die Möglichkeit eröffnet                KooperationspartnerIn
Homepage der Gemeinde Trins und der Pädagogi-                    werden, Prinzipien der Nachhaltigkeit in ihren Alltag           Gemeinde Trins
schen Hochschule Tirol zum Download zur Verfügung                zu integrieren. Die Verlagerung der Unterrichtstätig-
gestellt werden.                                                 keit nach draußen (die Tafeln des Rundwanderwegs
                                                                 Trins präsentieren die vielfältigen energierelevanten
                                                                 Projekte/Objekte der Gemeinde) zeigt ein beispielhaf-
Werteorientierung am Leitbild der                                tes Zusammenspiel zwischen Dozierenden, Studie-
nachhaltigen Entwicklung                                         renden und dem Rektorat der PHT mit der Gemeinde
                                                                 Trins.
Die Fähigkeit, eine lebenswerte Welt zu gestalten, ist              Die Stärkung der Kompetenzen von Studierenden
Ziel der Bildung für nachhaltige Entwicklung.                    und Dozierenden, anhand dieses exemplarischen Mo-
   In diesem Projekt sollen Kinder und Jugendli-                 dellversuchs, soll effektivere Ergebnisse im Bereich
che grundlegendes Wissen genau darüber erhalten,                 BNE bei Kindern, Jugendlichen und Lehrpersonen be-
unterstützt durch spielerische Begleitmaßnahmen.                 wirken.
Die persönlichen Erfahrungen, die durch das Projekt
gemacht bzw. ermöglicht wurden, sollen dem Leben
und Handeln der Kinder und Jugendlichen zukunfts-
fähige Lösungen für energierelevante Probleme bie-
ten und zur Weiterbeschäftigung mit der Thematik
anregen.

                                                                                                                           15
Handlungsfeld 2
Lehr- und Lernumgebung

                                                                      Bildquelle: Natalia Wrbka                                       Bildquelle: Natalia Wrbka

                                  Projektbeschreibung                                             alter aufbereitet. In den Einheiten geht es darum, den
                                                                                                  Kompostwurm spielerisch kennen zu lernen und Wis-
                                  Im Kindergarten wird eine Wurmkompostkiste aus                  senswertes über seine Lebensweise zu erfahren. Ein
                                  Holz gebaut. Die Kinder lernen ein Kreislaufsystem              Würfelspiel wird in jeder Gruppe als Gesellschafts-
Vielfalt der Begegnung            kennen, erfahren Ruhe durch die Beobachtung der
                                  Würmer und lernen, selbst Verantwortung für ein
                                                                                                  spiel bereitgestellt. Außerdem erlernen die Kinder ein
                                                                                                  Fingerspiel und Lieder zum Thema Wurm. Zusätzlich
                                  Lebewesen zu übernehmen.                                        wird ein kleiner Schaukasten angefertigt, so dass die
                                                                                                  Kinder die Würmer auch im Gruppenraum beobach-
                                                                                                  ten können.
                                  Darstellung                                                        Im Anschluss wird gemeinsam mit den zwei Kin-
                                                                                                  dergarten- und der Hortgruppe des Kindergartens
                                  Bei dem Projekt geht es darum, dass Kinder sich                 Krim in 1190 Wien eine Wurmkompostkiste aus Holz
                                  selbst, die Kinder in ihrer Gruppe und den Kompost-             gebaut. Die Kinder sind von Anfang an in die Planung
                                  wurm als Lebewesen kennen und schätzen lernen.                  und den Bau eingebunden. Die Kompostwürmer wer-
Verantwortliche Einrichtung       Dieser kleine Einblick in die Vielfalt der Lebewesen            den bei der Firma Vermigrand angekauft und sollen
                                  soll den Kindern ein Gefühl für die ungemein große              dann im Kindergarten den anfallenden Biomüll zu
KTH Krim
                                  Diversität des Lebens näher bringen. Als Lebewesen              wertvollem Kompostdünger verarbeiten. Dieser wird
                                  wurde dabei ein Wurm gewählt, weil er sich durch sei-           wiederum zum Bepflanzen der Blumentöpfe im Kin-
Ansprechperson
                                  nen relativ anspruchslosen Lebensraum gut für die               dergarten verwendet werden. Die Kinder können so-
Natalia Wrbka                     Beobachtung in einem Kindergarten eignet.                       mit ein komplettes Kreislaufsystem kennen lernen
                                     Insgesamt werden vier Einheiten zum Thema                    und beobachten.
E-Mail: natalia.wrbka@gmail.com   Kompostwurm für Kinder im Kindergarten- und Hort-

                                  16
• Sozialer Aspekt: Die Kinder lernen, Verantwor-
                                                                  tung für Lebewesen zu übernehmen und kooperie-
                                                                  ren im Team.
                                                                • Ökonomischer Aspekt: Für die Entsorgung des
                                                                  Biomülls muss keine extra Biotonne angefordert
                                                                  werden.
                                                                • Mehrperspektivität/Transdisziplinarität: Die Kin-
                                                                  der lernen ein Kreislaufsystem kennen.
                                                                • Zukunftsorientierung: Die Kinder werden dazu an-
                                                                  geregt, aktiv Mülltrennung zu betreiben und nach-
                                                                  haltig zu verwerten.
                                                                • Globale Perspektive: Die Kinder werden zu zu-
                                    Bildquelle: Natalia Wrbka                                                                                 Bildquelle: Natalia Wrbka
                                                                  künftigen AbfallpolizistInnen ausgebildet.
                                                                • Methodenvielfalt: Neben dem Bau der Kompost-
Ergebnisse/Produkte                                               kiste werden die Würmer auch ertastet und das
                                                                  Thema mit verschiedensten Methoden (Bastel-
Der Bioabfall im Kindergarten wird nachhaltig re-                 arbeit, Lieder, Fingerspiele, Bewegungsspiele, Rei-
cycelt. Kinder kommen durch die Beobachtung zur                   me,...) aufbereitet.
Ruhe. Kinder können Verantwortung übernehmen. Es                • Lebenswirklichkeit der Lernenden: Die Kinder
gibt einen Elternabend zum Bau einer Kompostkiste.                entdecken die Lebewesen „Regenwurm“ und
Es gibt Fortbildungen für interessierte PädagogInnen.             „Kompostwurm“ und werden dadurch viel auf-
Das Projekt wird in weiteren Kindergärten angeboten.              merksamer, wenn sie in der Natur unterwegs sind.
                                                                                                                           Laufzeit
                                                                                                                           März 2016 – März 2017
Öffentlichkeitsarbeit                                           Bezug zum Handlungsfeld

Das Projekt wird mit Fotos, Plakaten und Homepage-              Da im Kindergarten ein Umweltzeichen schwer um-
einträgen auf der Kindergartenseite dokumentiert.               setzbar ist, sind Projekte wie eben dieses ein Schritt
Außerdem gibt es am Kindergartenjahresende einen                in die richtige Richtung. Immerhin sollen bereits die
Bericht im Tätigkeitsbericht der St.Nikolausstiftung.           Jüngsten in unserer Gesellschaft auf ein nachhalti-
                                                                ges Leben vorbereitet und gleichzeitig zurück zum
                                                                Ursprung geführt werden. Daher ist es wichtig, Kinder
Werteorientierung am Leitbild der                               für die kleinen Dinge der Natur zu sensibilisieren. So
nachhaltigen Entwicklung                                        kann ein kleiner Kompostwurm durch sein Leben und
                                                                seine Arbeit Großes für uns Menschen bewirken und
• Ökologischer Aspekt: Der anfallende Biomüll                   Kinder können diesen Kreislauf in Ruhe beobachten.
  wird nachhaltig verarbeitet und später als Kom-               Wichtig ist, dass dieses Projekt noch viele weitere Kin-
  postdünger verwendet.                                         dergärten erreichen kann!

                                                                                                                     17
Handlungsfeld 3
Kompetenzentwicklung

Competendo –
Tools for Facilitators                                                                             Bildquelle: Südwind Niederösterreich

                                        Projektbeschreibung                                      mit neuen Ideen zur Nachhaltigkeit zu bereichern und
Verantwortliche Einrichtung                                                                      zu inspirieren.
                                        Südwind Niederösterreich entwickelt im Rahmen               „Competendo - Tools for Facilitators“ ist eine
Südwind Niederösterreich (Österreich)
                                        des Erasmus+ Projekts „Strategic Partnership Unle-       Plattform für MultiplikatorInnen aus verschiedensten
                                        ashing Youth Initiative Through Empowerment with         Bereichen und schlägt eine Brücke zwischen Theorie
E-Mail: editors@competendo.net          Key Competences“ gemeinsam mit vier europäischen         und Praxis.
E-Mail: suedwind.noe@suedwind.at        Partnerorganisationen die Online-Toolbox „Compe-            Schlüsselkompetenzen und Rahmenkonzepte
Web: www.competendo.net                 tendo - Tools for Facilitators“ (www.competendo.net).    zur Anerkennung von non-formal erworbenen Kom-
Web: www.suedwind.at/                   Die Projektpartnerorganisationen Südwind Niederös-       petenzen werden ebenso thematisiert wie die so-
                                        terreich (Österreich), MitOst (Deutschland), Working     zio-politische Wirkung und der Einsatz in konkreten
        niederoesterreich
                                        Between Cultures (Deutschland), Skoro (Polen) und        Arbeitsfeldern der formalen und non-formalen Bil-
                                        Ideas Factory (Bulgarien) erarbeiten eine Sammlung       dung. Die Online-Toolbox stellt konkrete Methoden
Ansprechpersonen
                                        bewährter innovativer Ansätze und Methoden von           und Ansätze zur Verfügung, unterstützt die Planung
Mag. Matthias Haberl, MA                TrainerInnen für TrainerInnen und LehrerInnen. Das       von Trainings in der Lehre und bei Empowerment-
Mag.a Dr.in Ingrid Schwarz              Ziel ist, durch Empowerment und Schlüsselkompe-          Programmen und bietet auch TrainerInnen und Leh-
Mag.a Jana Teynor                       tenzen die Qualität der Bildungsarbeit zu steigern und   rerInnen viel Neues, die bisher weniger Erfahrung

                                        18
Laufzeit
                                 Bildquelle: Nils Zimmermann                             Bildquelle: Ideas Factory
                                                                                                                          Oktober 2015 – Projektende offen

                                                                                                                          KooperationspartnerInnen
                                                                                                                          • MitOst (Deutschland)
in nationalen oder europäischen Bildungsdiskursen              Lebens für Alle durchziehen die unterschiedlichen
                                                                                                                          • Ideas Factory (Bulgarien)
sammelten.                                                     Bereiche und werden mit anderen Ansätzen (u.A. Glo-
   Die Toolbox läuft unter der freien Creative Com-            bales Lernen, Active Citizenship Education) und Me-        • Working between Cultures
mons Lizenz, wodurch Interessierte eigene Methoden,            thoden ergänzt. Das Ziel der zur Verfügung gestellten        (Deutschland)
Konzepte oder Ansätze beitragen und veröffentlichen            Inhalte über die Toolbox liegt darin, Lernende zu in-      • Skoro (Polen)
können. Competendo ist somit kein fertiges Endpro-             spirieren und befähigen, für eine zukunftsfähige, ge-
dukt, sondern kann sich stetig durch die offene „Com-          rechtere Welt aktiv zu werden und einzutreten.
petendo Community“ weiterentwickeln.
   Die NutzerInnen können dadurch selbst aktiv wer-
den und sich vernetzen. Dadurch werden Synergien               Bezug zum Handlungsfeld
zwischen TrainerInnen, MultiplikatorInnen und Leh-
rerInnen, aber ebenso zwischen Organisationen oder             Die zur Verfügung gestellten Methoden und Ansät-
Ländern geschaffen.                                            ze erweisen sich in Trainings von Südwind als eben-
                                                               so bewährt wie innovativ. Interessierte können diese
                                                               nun in Trainings, der Lehre oder Empowerment-Pro-
Werteorientierung am Leitbild der                              grammen in der Vorbereitung, Durchführung oder
nachhaltigen Entwicklung                                       Reflexion verwenden. Die Weiterentwicklung der
                                                               Kompetenzen der MultiplikatorInnen als sogenannte
Die von Südwind entwickelte Toolbox Competendo                 „Change Agents“ ist ebenso notwendig wie sinnvoll,
unterstützt TrainerInnen, um für ihre Lernenden die            um Zielgruppen für die Transformation zu einer nach-
am besten geeigneten Ansätze und Methoden zur                  haltigeren Gesellschaft stärken zu können. Zudem
Verfügung zu stellen. Die Werteorientierung einer              können sie eigene Kompetenzen teilen und Methoden
globalen, nachhaltigen Entwicklung und eines guten             auf Competendo veröffentlichen.

                                                                                                                     19
Handlungsfeld 3
Kompetenzentwicklung

                                                                                                                                     Bildquelle: GTW

Mit anderen Augen:
Vielfalt erleben,                     Projektbeschreibung                                  schafft eine Atmosphäre des Vertrauens in der die
Nachhaltigkeit leben                  Die GartenTherapieWerkstatt betreibt in Koope-
                                                                                           AsylwerberInnen geschult werden, ihre eigenen Be-
                                                                                           dürfnisse zu erkennen und auf die anderer einzuge-
                                      ration mit der Hochschule für Agrar- und Umwelt-     hen. Der Garten wird als kognitiver Therapieraum für
                                      pädagogik und dem Geriatriezentrum am Wiener-        Körper, Geist und Seele genutzt.
                                      wald (derzeit Notunterkunft der Stadt Wien) seit        Umwelt- und Naturthemen eignen sich besonders
                                      2006 einen Therapiegarten. Die Einrichtung ist am    gut, um gemeinsam mit Asylwerbenden Werthaltun-
                                      Campus der Hochschule für Agrar- und Umwelt-         gen zu thematisieren, Konflikte im sozialen Umfeld
Verantwortliche Einrichtung           pädagogik angesiedelt. Unter dem Titel „Integra-     (Lärm, Abfall) zu reduzieren und die Identifikation
GartenTherapieWerkstatt               tion-Natur-Kultur“ arbeiten Lehrende und Studie-     mit Österreich zu stärken. Lehrende der Hochschu-
in Kooperation mit der Hochschule     rende gemeinsam mit den jungen Erwachsenen an        le entwickeln und erproben ehrenamtlich geeignete
für Agrar- und Umweltpädagogik        Themen wie der österreichischen Landwirtschaft,      Lernsettings. Mit anderen Augen: Vielfalt erleben,
                                      dem heimischen Bildungs- und Ausbildungssystem,      Nachhaltigkeit leben – stärkt MultiplikatorInnen, Bil-
Ansprechperson                        Nachhaltigkeit und Naturerfahrung. Zudem werden      dung für nachhaltige Entwicklung in ihrer alltäglichen
                                      heimische Werte und das Gesellschaftssystem ver-     Arbeit mit AsylwerberInnen anzuwenden. Methoden,
DIin Roswitha Wolf
                                      mittelt. Zum größten Teil findet dieses Projekt im   Lernsettings und Ideen werden bereitgestellt und der
                                      Therapiegarten statt, wo auch gemeinsam Gemüse,      Austausch untereinander gefördert. Ziel ist es, enga-
E-Mail: Roswitha.wolf@                Kräuter und Beeren gepflanzt und geerntet werden.    gierte Personen und Institutionen mit Vorschlägen für
        agrarumweltpaedagogik.ac.at   Die enge Verbindung zwischen Mensch und Natur        die Gestaltung von Workshops zu unterstützen und

                                      20
Bildquelle: GTW                                               Bildquelle: GTW

ihnen für die Professionalisierung ihrer Arbeit geeig-
                                                                                                                           Laufzeit
nete Materialien zur Verfügung zu stellen. Zielgruppe                                                                      Mai 2016 – Mai 2017
sind sowohl professionelle BetreuerInnen (etwa Leh-
rerInnen oder MitarbeiterInnen der Erwachsenenbil-                                                                         KooperationspartnerInnen
dungseinrichtungen) als auch ehrenamtlich engagier-                                                                        Hochschule für Agrar- und
te Personen, die Asylwerbende betreuen. Dazu soll                                                                          Umweltpädagogik
ein Netzwerk von InteressentInnen aufgebaut, ein Kri-
terienkatalog für Lernsettings für die Arbeit mit Asyl-
werbenden entwickelt und die Beispiele guter Praxis
publiziert werden.
                                                                                                         Bildquelle: GTW

Werteorientierung am Leitbild der                            Bezug zum Handlungsfeld
nachhaltigen Entwicklung
                                                             Dieses Projekt unterstützt Lehrende und Multiplikato-
Inhaltlich eigenen sich Themen der nachhaltigen              rInnen dabei, ihre Kompetenzen weiter zu entwickeln.
Entwicklung besonders gut, um Wertehaltungen im              Dies geschieht zum einen durch die Bereitstellung
Sinne der Menschenrechte, des Humanismus und                 fertiger, erprobter Lernsettings. Zum anderen wird
der Aufklärung zu diskutieren und zu vertiefen. Von          die Zielgruppe ermutigt, eigene Ideen anzuwenden
besonderer Bedeutung dabei ist, diese Wertehaltun-           und vorhandene zu adaptieren. Ein gegenseitiger Aus-
gen in das Alltagsleben und -handeln zu integrieren.         tausch stärkt die MultiplikatorInnen zusätzlich in ihrer
Wie etwa Gerechtigkeit zwischen den Generationen,            Entwicklung. Mit Hilfe der bereitgestellten Lernset-
Engagement in der Gemeinschaft, Partizipation an             tings können sich Interessierte langsam an die neu-
gesellschaftlichen Themen und Anliegen, sowie die            en Herausforderungen herantasten und schließlich
Verantwortung für eine lebenswerte Umwelt und Zu-            selbst eigene Umsetzungsideen entwickeln. Somit
kunft.                                                       besteht ein starker Bezug zum Handlungsfeld.

                                                                                                                     21
Handlungsfeld 3
Kompetenzentwicklung

                                                                                         Bildquelle: ÖKOLOG-Lehrgang 2015–2017, UBZ

ÖKOLOG-Lehrgang
„Umweltpädagogik und                 Projektbeschreibung                                      für nachhaltige Schulkultur, Klima und Energie, Kon-
Lebensqualität“                      Der 3-semestrige berufsbegleitende Lehrgang der
                                                                                              sum und Lebensstil, Ressourcenverbrauch und nach-
                                                                                              haltige Alternativen.
                                     Pädagogischen Hochschule Steiermark, in Koopera-            Im zweiten Semester ist Umweltpädagogik zu den
                                     tion mit dem Umwelt-Bildungs-Zentrum Steiermark,         Themen Lebensmittel und Wasser, Mobilität und Le-
                                     bietet, was Lehrende zur Umsetzung in der Schule für     bensräume und Natur und Gesundheit der Schwer-
                                     die Praxis brauchen. Mit dem Fokus auf Umweltpäda-       punkt. Dabei wird mit vielfältigen Methoden in- und
                                     gogik ist dieser bundesländerübergreifende Lehrgang      outdoor gelernt.
Verantwortliche Einrichtung          österreichweit einzigartig.                                 Im dritten Semester geht es noch einmal verstärkt
Umwelt-Bildungs-Zentrum Steiermark      Die TeilnehmerInnen bekommen Hilfestellungen zu       um den Lebensraum Schule, die Themen Lärm und
Brockmanngasse 53                    Themen, Methodik und Pädagogik und der aktiven Mit-      Luft und Abfall und Wertstoffe. Zusätzlich werden die
8010 Graz                            gestaltung der ökologischen Alltagskultur an Schulen.    Projektarbeiten fertiggestellt und die Abschlussprä-
Web: www.ubz-stmk.at                 Durch selbstständiges Tun und Praktizieren, durch die    sentation geplant.
                                     Umsetzung in der eigenen Schule und im persönlichen         Der kostenfreie Lehrgang schließt mit einem
                                     Alltag und durch Austausch und Reflexion erweitert       Lehrgangszeugnis der Pädagogischen Hochschule
Ansprechperson
                                     sich die persönliche Gestaltungskompetenz.               Steiermark, 18 ECTS und dem Zertifikat „ÖKOLOG-
Dipl.-Päd.in Sabine Baumer, UBZ         Die Lehrgangsthemen sind vielfältig. Im ersten Se-    Pädagoge/Pädagogin“ ab und richtet sich bundes-
                                     mester geht es rund um Bildung für nachhaltige Ent-      länderübergreifend an Lehrende aller Schularten
E-Mail: sabine.baumer@ubz-stmk.at    wicklung, ÖKOLOG und Umweltzeichen als Beispiele         und Schulfächer. Für die Pädagogische Hochschu-

                                     22
le Steiermark als ÖKOLOG-PH im österreichischen
ÖKOLOG-Netzwerk ist der Lehrgang Grundlage zur
Verstärkung von Umweltbildung und Bildung für
nachhaltige Entwicklung in der PädagogInnenaus-
und -weiterbildung.
    Die TeilnehmerInnen und AbsolventInnen des
Lehrgangs konnten in ihren Wirkungsbereichen be-
reits viele Erfolge erzielen. Sie sind als Anwender-
Innen und MultiplikatorInnen in und außerhalb der
eigenen Schule tätig. Einige unterrichten mittlerwei-
le ein neues ÖKOLOG-Freifach bzw. Wahlpflichtfach
                                                                               Bildquelle: ÖKOLOG-Lehrgang 2015–2017, UBZ   Laufzeit
bzw. nutzen ihre Erfahrungen fächerübergreifend im
vernetzten Unterricht bzw. im eigenen Fach. Die Ab-
                                                                                                                            seit 2012
schlussarbeiten der Teilnehmenden dienen u.a. als        Perspektiven einzubringen und dabei einen kritischen
Hilfestellung für Projekte und Schulentwicklung. An-     Blick zu bewahren. Reflexion und Feedback, eine                    KooperationspartnerInnen
geregt durch LehrgangsteilnehmerInnen traten be-         wertschätzende Grundhaltung und eine Vernetzung                    • Pädagogische Hochschule
reits einige Schulen dem ÖKOLOG-Netzwerk bei bzw.        innerhalb des Lehrgangs geben Raum für vielfältige                   Steiermark
streben die Umweltzeichen-Auszeichnung an. Insge-        Lernerfahrungen und einen offenen Austausch.                       • ÖKOLOG Regionalteam
samt hat der Lehrgang mit seiner Multiplikationswir-                                                                          Steiermark
kung alle Erwartungen weit übertroffen.
                                                         Bezug zum Handlungsfeld

Werteorientierung am Leitbild der                        Das unmittelbarste Ziel des Lehrgangs ist die Kom-
nachhaltigen Entwicklung                                 petenzentwicklung der Teilnehmenden in persön-
                                                         licher, methodischer und fachlicher Hinsicht, damit
Das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung und der        sie Bildung für nachhaltige Entwicklung praktisch
Grundsatzerlass Umweltbildung für nachhaltige Ent-       anwenden und weitertragen können. Durch die Ent-
wicklung sind die Grundlagen für Inhalte, Methoden       wicklung von Selbst- und Sozialkompetenz sowie
und Lehrgangsstruktur. Die Teilnehmenden lernen für      Gestaltungskompetenz nehmen die TeilnehmerIn-
sich selbst und wie sie ihre SchülerInnen unterstützen   nen/AbsolventInnen auch Einfluss auf die Verän-
können, offen, kritisch, kreativ und lösungsorientiert   derung ihrer Lern- und Lehrumgebungen, was sich
mit Herausforderungen umzugehen. Die behandelten         u.a. in der Weiterentwicklung einer nachhaltigen
Themen werden auf lokaler und globaler Ebene be-         Schulkultur ausdrückt (ÖKOLOG-Schule, Umwelt-
trachtet, wobei ein breites Spektrum an Methoden ge-     zeichen-Schule, nachhaltiges Leitbild, neue Schul-
boten wird (von forschend entdeckendem Lernen und        Schwerpunkte und Freifächer...). Durch die Stärkung
Experimentieren bis zu Naturerfahrung und Aktions-       ihrer eigenen BNE-Kompetenz können sie auch gut
kunst). Die Studierenden sollen dazu angeregt wer-       zur Stärkung und Mobilisierung von Kindern und Ju-
den, eigene Recherchen zu betreiben, neue Ideen und      gendlichen beitragen.

                                                                                                                      23
Handlungsfeld 4
Stärkung und Mobilisierung
der Jugend

DRESSCODE
                                                                                                                                           Bildquelle: Christa van Theny

Menschlichkeit –
                                               Projektbeschreibung
Eine Fashion-Show
                                               „DRESSCODE Menschlichkeit“ hieß es auf dem WALK           bewegte Bilder. Die selbstverfassten Texte wurden in
der besonderen Art                             of HUMANITY, den die Drama & Dance Group insze-           einer lebendigen Darstellung auf dem Platz vor dem
                                               nierte. SchülerInnen übernahmen die BotschafterIn-        Rathaus einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Ju-
                                               nenrolle und verzauberten mit ihrem Walk die Grazer       gendliche erzählten spannungsvolle Geschichten. So
                                               Innenstadt. Sie agierten als Sprachrohre für Mensch-      entwickelten sich aus Standbildern bewegte Sprach-
                                               lichkeit und schritten als „Models“ über einen roten      dialoge über Toleranz und Menschlichkeit. Jugend-
Verantwortliche Einrichtung                    Teppich mit Sternen, in denen Worte wie Geborgen-         liche erzählen tanzend Geschichten vom friedlichen
NMS Laßnitzhöhe                                heit, Imagination, emotionale Intelligenz, Miteinander,   Miteinander. Ein Brief, der mit den Worten “Hello Peo-
www.nms-lassnitzhöhe.at                        Walk of Humanity, mission possible etc. zu lesen wa-      ple of the World!“ begann, wurde an die Menschheit
                                               ren. Als Accessoires und Gepäcksstücke für den Walk       verlesen. Dieser signalisierte die Rolle, die wir ALLE
Ansprechpersonen                               ins Ungewisse dienten Fahnen, Schärpen, Polster,          einnehmen können.
HDir.in Dipl.Päd.in Waltraude Clivia Zebedin   Schachteln, Hauben, Seesäcke, Koffer – wobei alle             Neue Anforderungen an die Schule verlangen ein
                                               Teile eine BOTSCHAFT hatten – Menschlichkeit!             Umdenken und entsprechende Unterrichtsmethoden.
E-Mail: direktion@nms-lassnitzhöhe.at
                                                   Das Thema wurde inszeniert und dramaturgisch              Theater in der Schule bedingt eine Vielfalt an Me-
                                               dargestellt. Mittels theatraler Methoden entstanden       thoden, die über den traditionellen Unterricht hinaus-
Eva Scheibelhofer-Schroll, MA BEd              bewegte Lese- und Sprachszenarien. In einer Perfor-       gehen. Lernen erfolgt durch eigenes TUN und Handeln
E-Mail: eva.scheibelhofer@schule.at            mance entwickelten sich lebende, sprechende und           an einem bestimmten Ort, in einer Gruppe. Jugendli-

                                               24
Sie können auch lesen