Leo-Sympher-Berufskolleg Minden / Berufskolleg
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Leo-Sympher-Berufskolleg Minden / Berufskolleg EnergieEffizienz in Industriellen Prozessen & SmartEnergy für solare Wasserspiele im Eine-Welt-Dorf Minden (Grundschule) Projektbeschreibung 2008 - 2011 Entsprechend einem Beschluss der Schulkonferenz von 2003 nimmt der Fachbereich Elektrotechnik des Leo-Sympher- Berufskollegs teil an der Landeskampagne "Agenda 21 in der Schule", jetzt Schule der Zukunft. Die neusten Aktivitäten im Rahmen des „Schule der Zukunft“ -Projektes beziehen sich auf die Integration der Thematik "EnergieEffizienz in Industriellen Prozessen" in die Ausbildung der dualen Elektroniker Fachklassen der beruflichen Bildung und auf ein Projekt der Technischen Assistenten Elektrotechnik in Zusammenarbeit mit Aktionsgemeinschaft Friedenswoche Minden bei einer Photovoltaik-Insellösung für - LuxControl – reale ökologische Beleuchtungsanlage im Grodno-Haus des Eine-Welt-Dorfes Minden - Klima für Energiewandel – Schüler unterrichten Schüler im Grodno-Haus - SmartEnergie am Beispiel eines Wasserspiels mit energieeffizienter Solar-Pumpe Der auf einem der Agenda21-Gruppentreffen gemeinsam mit anderen Schulen formulierte Anspruch an das geplante Handeln gilt nachhaltig: Die Agenda21 fordert Globales Denken: - eine Summe von Einzelbeiträgen ist notwendig, um ein nachhaltiges Gesamtziel zu erreichen und Lokales Handeln in drei Dimensionen: Soziale Dimension: # Verantwortungsbewusstsein für nachhaltige Umweltveränderung fördern # Bereitschaft entwickeln, mit anderen Menschen über positives Umweltverhalten zu kommunizieren Ökologische Dimension: # Energieeffizienz zur Einsparung von Ressourcen wie fossile Energieträger und Wasser # Verringerung der CO2-Problematik durch Nutzung regenerativer Energien Ökonomische Dimension: # Geldersparnis durch bewusstes Energiesparen als Anreiz für nachhaltiges Handeln # Schaffung von Arbeitsplätzen im umweltentlastenden Facilitymanagement Die Projekte der dritten Kampagnen-Teilnahme zur „Schule der Zukunft“ stellen eine nachaltige Fortsetzung der ersten beiden AGENDA21-Beteiligungen dar. Somit wird im Berufskolleg die begonnene Klimaschutzarbeit konsequent fortgesetzt, „damit die jetzige Generation der Auszubildenden sich nachhaltig daran beteiligt, die eigene Zukunft erträglich zu gestalten. Die aus den Projekten abzuleitenden womöglich nur sehr kleinschrittigen
persönlichen Verhaltensänderungen sind dringend notwendig, damit der längst nicht mehr aufzuhaltende Klimawandel auf erträgliche Werte nachhaltig begrenzt wird“. (Postulat aus der zweiten AGENDA21-Bewerbung). Am Tag der Umwelt in Minden am 20.08.2008 stellten die Technischen Assistenten das System energieeffizienter Beleuchtung als ein Ergebnisse der 2. AGENDA21-Kampagne in der Bürgerhalle des Mindener Rathauses vor. Der Mindener Umwelttag stand analog zum Welt -Umwelttag ganz im Zeichen des Klimaschutzes. „Kick the habit! Towards a Low Carbon Economy“ lautet das internationale Motto. Danach wurde das LSBK-Projekt "Lehren & lernen für eine nachhaltige Entwicklung von umweltentlastenden Verhaltensweisen" räumlich erweitert auf den außerschulischen Lernort „Grodno-Haus im Eine-Welt-Dorf Minden“ und inhaltlich integriert in die UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Dazu führten die Technischen Assistenten Elektrotechnik (Höhere Berufsfachschule) ein dreistufiges Projekt durch: Die Klasse HB6EE1 führte im Schuljahr 2008/2009 ein Lernprojekt zum Lernen in realen beruflichen Situationen durch. Unter dem Motto „Zukunftsvisionen schon heute real erlebbar machen“ entwickelten, installierten und nahmen sie in Betrieb eine VPS-gesteuerte energie- effiziente Beleuchtung auf der Basis einer Photovoltaik-Insellösung im Tagungsraum Grodnohaus des Eine-Welt-Dorfes der Eine-Welt-Grundschule Minden. Dazu wurden nach entsprechenden unterrichtsbasierten Berechnungen energieeffiziente Beleuchtungskörper installiert und mit einer ökologischen Lichtsteuerung versehen. Diese basiert auf einer Relaissteuerung (VPS) mit Dämmerungsschalter (verhindert Licht-Energieverbrauch bei ausreichend vorhandenem Tageslicht) und einem Bewegungsmelder (verhindert Licht- Energieverbrauch bei verlassenem Raum). Die Energieversorgung erfolgt ausschließlich über eine Photovoltaik-Anlage (Insellösung), die bereits im Schuljahr 2006/2007 von der HB5EE1 in Kooperation mit einer heimischen Firma auf einem Schulflachdach installiert worden war. Die Klasse präsentierte dieses Projekt auch auf dem Kongress "OWL Erneuerbar – Zukunfts- visionen 2030", der am Samstag, den 28. März 2009 im Handwerksbildungszentrum in Bielefeld stattfand, und schulintern anderen Ausbildungsklassen. Die Klasse HB8EE1 entwickelte dazu im Schuljahr 2009/2010 in Kooperation mit Technikkurs-Schülern (Klasse 9) der Kurt-Tucholski-Gesamtschule Minden (KTG) ein SPS- Programm zur Optimierung des Beleuchtungssystems. Dabei vermitteln die Elektrotechnik- Assistenten den Schülern der Gesamtschule das notwendige berufliche Technikwissen und erstellen gemeinsam Hard- und Software für das „LUXcontrol“ - System. Sie nahm damit erfolgreich teil am NanolineContest 2010 der Fa. PhoenixContact-Didaktik Blomberg und installierten die neue SPS-Steuerung statt der bisherigen VPS-Steuerung im Grodno-Haus. Die SPS ersetzt die Relaissteuerung durch ein Programm und integriert die Funktion des tageslicht-abhängigen Dimmens. Im Schuljahr 2010/2011 wurde dann auch das Lernen mobil. In der Mindener Tageszeitung MT las es sich am 7.10.2010 so: "Klima für Energiewandel - eine Herausforderung", ist das Motto des Schul-Projekts der Aktionsgemeinschaft Friedenswoche ("friwo"). Ein Schuljahr lang werden sich neun Klassen der Kurt-Tucholsky-Gesamtschule im Unterricht und darüber hinaus mit Klimawandel beschäftigen. Einen halben Tag lang machen sie sich auf ins "Eine-Welt-Dorf". Statt ihren Lehrern lauschen sie dort richtigen Experten und solchen, die es einmal werden wollen. Denn nach dem Motto "Schüler unterrichten Schüler" stellen sich auch angehende Technische Elektrotechnik-Assistenten des Leo-Sympher-Berufskollegs vor die Klassen. "Wir machen
gutes Klima im Eine-Welt-Dorf", sagt Eric Merkel. Er ist einer der Berufsschüler und versucht, bei den Jüngeren Interesse für praktische Energiespar-Technik zu wecken. Obwohl in den meisten Klassen an der Gesamtschule noch kein Physik-Unterricht stattfindet, scheint das ganz gut zu funktionieren.“ Dieser Vortrag der angehenden Technischen Assistenten für die SchülerInnen der Gesamtschule wurde an 9 Nachmittagen im September / Oktober 2010 vor 9 in je zwei Gruppen geteilten Klassen der Kurt-Tucholski-Gesamtschule im Schulungsraum Grodno- Haus an der „echten“ Raumbeleuchtungs-Anlage 18 x gehalten. Dabei wurden ca. 210 SchülerInnen mit dem Thema „Energiesparen durch ökologische Beleuchtungsautomation“ konfrontiert. Gleichzeitig wurde durch die Darstellung der technischen Inhalte incl. Excel- Integration „von Schüler zu Schüler“ Werbung für die Ausbildung in technischen Berufen gemacht. (Vgl. hierzu die Darstellung im Projekt "NRW denkt nach(haltig)": http://www.nrw-denkt- nachhaltig.de/cms/front_content.php?idart=245&record=adrVAAGLGfM4qQTwEgkor327Oi46uIaTErW7Q3hu zxVuGIPeX6fvv1289848939 ) Ebenfalls im Schuljahr 2010/2011 entwickelten Schüler der Klasse HB9EE1das Projekt „SmartEnergy für solare Wasserspiele“. Wiederum gemeinsam mit Technikkurs-Schülern der KTG errichtetet, dient es als ökologische Basiseinheit für solar-betriebene Wasserspiele mit einer nanoline-SPS. Dazu wurde unter der Federführung der Technischen Assistenten gemeinsam ein Präsentationsmodell aufgebaut und auf dem „German-American Automation Contest 2011“ der Fa. Phoenix Contact Didaktik, Blomberg präsentiert. Lohn der Arbeit war die Auszeichnung mit dem zweiten Platz. Das Projekt zur intelligenten Nutzung von aktuell erzeugter Solarenergie und Energieeffizienz durch Leistungssteuerung mit Pulsweitenmodulation wurde den Elektroklassen im LSBK präsentiert und im Juli 2011 im Rahmen des Mindener Altstadtfestes auf dem dortigen „Markt der Möglichkeiten“ aufgebaut. Es macht deutlich, wie Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien sowie die Speicherung und Verbrauch intelligent miteinander verknüpft werden können. Es wird nach einer aktuellen Reparaturphase der Außenanlagen des Grodno-Hauses im Frühjahr 2012 dort stationär aufgebaut und direkt mit der dort vorhandenen Photovoltaik- Anlage verbunden werden. Es steht dann als reale ökologische Wasserspiel-Anlage für Grundschulkinder etc. zur Verfügung. Die hier beschriebenen LSBK-Projekte im Eine-Welt-Dorf Minden sind Teil der Mindener Bildungskampagne "Klima für Energiewandel - eine Herausforderung", die am 19.9.2011 als UN-Dekade-Projekte „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ durch Prof. Dr. Gerhard de Haan (Freie Universität Berlin), Vorsitzender des Nationalkomitees, im Mindener Rathaussaal ausgezeichnet wurden. "EnergieEffizienz in Industriellen Prozessen" für die Ausbildung der dualen Elektroniker- Fachklassen der beruflichen Bildung lautete ein weiteres Projektfeld. Hier steht mit Hilfe eines in Abstimmung mit der IHK Bielefeld gemeinsam mit Ausbildungsmeistern entwickelten Lernortprojektes seit 2008/2009 für die Auszubildenden ein Lernsystem zur Verfügung, mit dem sie sich u.a. am Beispiel einer energieeffizienten Beleuchtungsregelung, wie sie inzwischen in vielen betrieblichen Anlagen zur Reduzierung der Energieverbräuche eingesetzt wird, handlungsorientiert auseinandersetzen können. Zu diesem Thema wurde ergänzend mit Hilfe der „Technischen Assistenten Gestaltung“ des LSBK ein Poster zur Werbung in der Öffentlichkeit entwickelt. Die kleinen Poster-Bilder zeigen von links nach rechts die sonnenlichtgeführten Energiesparleuchten im Laborraum mit unterschiedlich gedrosselter Elektroenergie zur Verminderung von CO2- Emissionen sowie Auszubildende bei der Beleuchtungsstärkemessung zur DIN-Klassifizierung am Lernort Betrieb und einer Signal-Interpretation der getakteten Energie am Lernort Berufskolleg.
2009/2010 erfolgte eine Weiterentwicklung zur Auseinandersetzung mit der aktuellen Thematik der Leistungssteuerung mit Pulsweitenmodulation zur Steigerung der Energieeffizienz in industriellen Prozessen. Energieeffizienz war 2010 auch das Kernthema der Hannover-Industriemesse und wurde deshalb im LSBK bewusst in die didaktische Jahresplanung der Elektroniker für Betriebstechnik integriert. Die Pulsweitenmodulation (PWM) wird vornehmlich zum Ansteuern größerer Lasten wie z.B. Motoren oder Beleuchtungssysteme verwendet. Bei der PWM werden Impulse mit voller Spannung aber variabler Breite an die Last gesendet. Vorteil dieser Ansteuerung ist, dass weniger Leistung verbraucht wird, da nicht permanent eine große Eingangsspannung anliegt, die von einer Elektronik über prinzipiell unerwünschte Wärmeentwicklung auf die gewünschte Spannung heruntergeregelt wird, sondern der Aktor verlustarm durch die Breite der Schaltimpulse gesteuert wird. Die Auszubildenden lernen diese Zukunftstechnologie handlungsorientiert in dem Lernort-Verbundprojekt kennen. Die mit dieser Prozesstechnologie mögliche Steigerung der Energieeffizienz spiegelt sich als Auftrag in der Richtlinie der Europäischen Union über Endenergieeffizienz und Energiedienstleistungen (2006/32/EG) wider und entspricht dem eingangs genannten Ziel, „dass die jetzige Generation der Auszubildenden sich nachhaltig daran beteiligt, die eigene Zukunft erträglich zu gestalten“.
LSBK4: Schüler lehren Schüler 2010 – Gruppenbild vor dem Grodno-Haus mit den LSBK-Schülern oben links
LSBK5: Schüler demonstrieren das Smart-Energie-Projekt anderen Auszubildenden im LSBK 2011
LSBK6: Professor de Haan (links) zeichnete am 19.9.2011 das neue Mindener UN-Bildungsprojekt "Klima für Energiewandel - eine Herausforderung" aus, rechts vier der beteiligten LSBK-Schüler.
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