Leseprobe Ausbildungsskript - Schüßler-Salze Funktionsmittel & Erweiterungsmittel Manfred Nistl

 
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Leseprobe Ausbildungsskript - Schüßler-Salze Funktionsmittel & Erweiterungsmittel Manfred Nistl
Schüßler-Salze
Funktionsmittel & Erweiterungsmittel
Krankheits- und Heilungswege aus biochemischer Sicht
   und die praktische Anwendung der Mineralsalze

  Leseprobe Ausbildungsskript
               Manfred Nistl ©
Leseprobe Ausbildungsskript - Schüßler-Salze Funktionsmittel & Erweiterungsmittel Manfred Nistl
HP-Schule Isolde Richter      Homöopathie kompakt               HP Manfred Nistl

Vorwort
Alles unterliegt dem Wandel der Zeit, so natürlich auch die Erfahrungsheilkunde und
mit ihr die Naturheilkunde und ihre Disziplinen.

In diesem Seminarskript ist der für die Schüßler-Salze Fachausbildung an der
Heilpraktiker- und Therapeutenschule Isolde Richter in Kenzingen maßgebliche Lehr-
und Lernstoff in kursbegleitender Form dargestellt. Die Inhalte beruhen auf dem
aktuellen erfahrungsheilkundlichen Wissensstand und den nach meiner Erfahrung
relevanten Ausbildungsinhalten für ein grundlegendes Verständnis in der
Biochemischen Heilweise nach Dr. Schüßler sowie einer sich hieraus ergebenden
naturheilkundlichen Therapie.

Ich wünsche den Lesern viel Freude damit und den Anwendern viel Erfolg bei der
praktischen Umsetzung der Inhalte und empfehle, das Werk nur im Zusammenhang
mit dem Kursbesuch zu betrachten.

                                                                    Manfred Nistl,
                                                                    im Januar 2019

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Leseprobe Ausbildungsskript - Schüßler-Salze Funktionsmittel & Erweiterungsmittel Manfred Nistl
HP-Schule Isolde Richter                          Schüßler-Salze-Ausbildung                                            HP Manfred Nistl

Inhaltsverzeichnis:
1 – Grundlagen der Biochemischen Heilweise ..................................................................... 6
               Schüßler-Salze, ein altbewährtes Heilsystem - Einführung ......................................................... 6
               Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler .................................................................................................... 7
               Die Mineralsalze der Biochemischen Heilweise .......................................................................... 7
               1.3.1      Die Funktionsmittel (Grundsalze) und ihre Regelpotenzen ....................................... 7
               1.3.2      Schüßler-Salze, Leben im Rhythmus - Prinzip und Wirkung ..................................... 8
               1.3.3      Bewährte Wege zum biochemischen Heilmittel ........................................................ 9
               1.3.4      In 4 Schritten zum Schüßler-Salz der Wahl..............................................................10
               1.3.5      Medikation – Einnahme und Dosierungsempfehlungen ...........................................10
               Organuhr und Schüßler-Salze – ein Blick in die chinesische Medizin (TCM) .............................11
               Mit Schüßler-Salzen im Rhythmus – ein Blick auf Tierkreis und Jahresverlauf ..........................13
               Die Schüßler-Konstitutionen – physiologische und homöopathische Aspekte ...........................14
               1.6.1      Die Konstitution der Schüßler-Calcium-Salze ..........................................................14
               1.6.2      Die Konstitution der Schüßler-Kalium-Salze ............................................................16
               1.6.3      Die Konstitution der Schüßler-Natrium-Salze ...........................................................18
               Die Schüßler-Stoffwechselgruppen ............................................................................................19
               1.7.1      Die Schüßler-Salze der Chloridgruppe –Regenten des Wasserhaushaltes .............19
               1.7.2      Die Schüßler-Salze der Phosphatgruppe – Garanten des Energiepotenzials ..........20
               1.7.3      Die Schüßler-Salze der Sulfatgruppe – Pforten zur Reinigung ................................21

2     Die Grundsalze - Funktionsmittel Nr. 1 – 12 ............................................................... 22
               Calcium fluoratum – Nr. 1 (Flußspat) .........................................................................................22
               Calcium phosphoricum – Nr. 2 (phosphorsaurer Kalk)...............................................................24
               Ferrum phosphoricum – Nr. 3 (phosphorsaures Eisen) .............................................................26
               Kalium chloratum – Nr. 4 (Kaliumchlorid) ...................................................................................29
               Kalium phosphoricum – Nr. 5 (phosporsaures Kalium) ..............................................................30
               Kalium sulfuricum – Nr. 6 (schwefelsaures Kalium) ...................................................................33
               Magnesium phosphoricum – Nr. 7 (phosphorsaures Magnesium) .............................................35
               Natrium chloratum – Nr. 8 (Kochsalz) ........................................................................................37
               Natrium phosphoricum – Nr. 9 (phosphorsaures Natrium) .........................................................39
               Natrium sulfuricum – Nr. 10 (Glaubersalz) .................................................................................41
               Silicea – Nr. 11 (Kieselerde) ......................................................................................................43
               Calcium sulfuricum – Nr. 12 (schwefelsaures Calcium) .............................................................45

3     Die Ergänzungssalze - Erweiterungsmittel Nr. 13 - 27 ............................................... 48
               Kalium arsenicosum – Nr. 13 (Kaliumarsenit) ............................................................................49
               Kalium bromatum – Nr. 14 (Kaliumbromid) ................................................................................50
               Kalium jodatum – Nr. 15 (Kaliumjodid) .......................................................................................51
               Lithium chloratum – Nr. 16 (Lithiumchlorid) ................................................................................52
               Manganum sulfuricum – Nr. 17 (Mangansulfat, schwefelsaures Mangan) .................................53
               Calcium sulfuratum – Nr. 18 (Calciumsulfid, Schwefelleber) ......................................................54
               Cuprum arsenicosum – Nr. 19 (Kupferarsenit) ...........................................................................55
               Kalium-Aluminium sulfuricum – Nr. 20 (Kalium-Aluminiumsulfat, Alaun) ...................................56
               Zincum chloratum – Nr. 21 (Zinkchlorid) ....................................................................................57
               Calcium carbonicum – Nr. 22 (Calciumcarbonat) .......................................................................58
               Natrium bicarbonicum – Nr. 23 (Natriumbicarbonat, Natron) .....................................................59
               Arsenum jodatum – Nr. 24 (Arsentrijodit) ...................................................................................60
               Aurum chloratum natronatum – Nr. 25 .......................................................................................61
               Selenium – Nr. 26 ......................................................................................................................62
               Kalium bichromicum – Nr. 27 (Rotes Kaliumchromat)................................................................63

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4   Praktische Anwendung ................................................................................................ 64
             Die biochemische Antlitzdiagnostik ............................................................................................64
             Kuren mit den Schüßler-Salzen .................................................................................................66
             Ausgewählte Indikationen und Kombinationen mit den Schüßler-Salzen ..................................68

5   Schlussgedanken ......................................................................................................... 70

6   Literaturhinweise .......................................................................................................... 71

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HP-Schule Isolde Richter          Schüßler-Salze-Ausbildung                  HP Manfred Nistl

1 – Grundlagen der Biochemischen Heilweise
Die Biochemische Heilweise nach Dr. Schüßler gilt als eine Disziplin der Naturheilkunde und der Re-
gulationsmedizin. Sie wird zur Informationsmedizin und zur Erfahrungsheilkunde gezählt. So beru-
fen wir uns als Anwender auf langjährige und reichhaltige Erfahrungen vieler Menschen, die dieser
natürlichen Heilweise seit ihrer Begründung durch Wilhelm Heinrich Schüßler im Jahre 1873 ihr Ver-
trauen schenken.

     Schüßler-Salze, ein altbewährtes Heilsystem - Einführung
Schüßler selber war Arzt und Homöopath. Angeregt durch die
                                                                „Gesundheit ist das quantitative
Zellularpathologie Rudolf Virchows (1821-1902) kam er zu
                                                                Gleichgewicht der einzelnen
der Erkenntnis, dass Krankheiten schlussendlich auf Störun-
                                                                Mineralsalze.
gen im Mineralstoffhaushalt unserer Zellen zurückzuführen
                                                                Krankheit entsteht erst durch
sind. Schüßler suchte nach neuen Wegen für eine effektive
                                                                das Ungleichgewicht dieser
Behandlung seiner Patienten mit potenzierten Heilmitteln. Er
                                                                Mineralsalze.“
fand diese in seiner, wie er sie nannte „abgekürzten Thera-
                                                                                     W.H. Schüßler
pie“ beruhend auf zwölf Mineralsalzen.
Diese Mineralsalze sind allesamt anorganische Bestandteile des menschlichen Organismus. Sie
übernehmen spezifische Aufgaben im Rahmen unseres Stoffwechsels. Und diese funktionellen Auf-
gaben bzw. die gezielte Unterstützung der damit verbundenen körpereigenen Prozesse sind aus-
schlaggebend für die Wahl eines Schüßler-Salzes als natürliches Heilmittel im gegebenen Fall. Ziel
dabei ist die effektive Unterstützung physiologischer körpereigener Vorgänge im Zusammenspiel
mit einer besseren Verwertung des Angebotes aus der Nahrung.
Eine Substitution von Mineralsalzen findet durch die Einnahme von Schüßler-Salzen als potenzierte
Heilmittel nicht statt. Bei nachgewiesenem Mineralstoffmangel ist daher die Einnahme von her-
kömmlichen Mineralien in entsprechender Form durch Medikamente oder die Nahrung unbedingt
vonnöten. Insofern bedarf es natürlich auch eines entsprechend adäquaten Angebotes an Nah-
rungs- bzw. noch besser Lebensmitteln. Ebenso sollte auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr geachtet
werden, da Wasser generell ein wichtiges Transportmedium für regulationsmedizinische Vorgänge
im Körper ist.
Mit ihrer primär funktionellen Ausrichtung steht die Biochemische Heilweise was ihren therapeuti-
schen Ansatz betrifft diametral zur Homöopathie. Während für den Schüßler-Salze-Anwender die
eigentliche Funktion, die einer mineralischen Substanz im Körper zukommt bedeutsam ist, werden
homöopathische Heilmittel vorzugsweise nach phänomenologischen Gesichtspunkten und einer
Ähnlichkeit zwischen dem homöopathischen Arzneimittelbild und den individuellen Symptomen ei-
nes Patienten gewählt. Dies ist ein grundlegender Unterschied. Dennoch darf festgehalten werden,
dass Schüßler-Salze ihre umfassende Heilkraft durchaus sowohl rein physiologisch im Sinne Schüß-
lers wie auch feinstofflich im Sinne der Homöopathie entfalten, da es sich um nach homöopathi-
schen Gesetzmäßigkeiten hergestellte Heilmittel handelt. Insofern vereinen sich hier in gewissem
Sinn physiologische und homöopathische Gedanken.
Der im 19. Jahrhundert lebende Oldenburger Arzt und Homöopath Wilhelm Heinrich Schüßler ist
der Begründer dieser sanften aber umso effektiveren Selbstheilungsmethode.

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HP-Schule Isolde Richter           Homöopathie kompakt                     HP Manfred Nistl

        Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler
                                       •   Geboren am 21. August 1821 in Bad Zwischenahn
                                       •   Studium der Medizin und Homöopathie
                                       •   Nach 15 Jahren Tätigkeit als homöopathischer
                                           Arzt Entwicklung der biochemischen Therapie
                                           und Veröffentlichung derselben 1873 in der „All-
                                           gemeinen Homöopathischen Zeitung“
                                       •   1878 Veröffentlichung des biochemischen
                                           Zentralwerkes: „Eine abgekürzte Therapie“
                                       •   30. März 1898: Schüßler stirbt im Großherzog-
                                           tum Oldenburg

Wilhelm Heinrich Schüßler war ein engagierter Arzt und Forscher seiner Zeit. Nach reichhaltigen und
durchaus guten Erfahrungen mit der Homöopathie und im Einklang mit den naturwissenschaftlichen
und medizinischen Fortschritten seiner Zeit suchte er nach neuen Wegen und fand diese in der Wir-
kung von Mineralsalzen im menschlichen Körper. Seine „Biochemische Heilweise“ stützt sich einzig
auf Mineralsalze, die im menschlichen Organismus vorkommen. Sie werden als sogenannte Schüß-
ler-Salze ausschließlich in potenzierter Form angewendet. Die Biochemische Heilweise ist daher
nicht zu verwechseln mit der naturwissenschaftlichen Disziplin der Biochemie.

        Die Mineralsalze der Biochemischen Heilweise
Mineralsalze sind anorganische essentielle Bestandteile unserer Zellen sowie des zellulären Stoff-
wechsels. Die in der biochemischen Therapie verwendeten Mineralsalze bezeichnet man auch als
Gewebe-, Blut, oder Lebenssalze sowie als biochemische Funktionsmittel. Sie bestehen alle, bis auf
Silicea, aus einem basischen und einem sauren Teil, wobei jeweils der erste Teil des Namens den
basischen Anteil bezeichnet und der hintere den sauren. Die Herstellung erfolgt analog den homö-
opathischen Mitteln. Durch die Potenzierung unterscheiden sich die Schüßler-Salze von den grob-
stofflichen Mineralien. Sie sind nebenwirkungsfreie alternativmedizinische Heilmittel. Überflüssige
Salze scheidet der Körper aus. Ihr Einsatz ist daher unter Berücksichtigung grundsätzlicher medizi-
nischer Gesetzmäßigkeiten unbedenklich. Wir verwenden in der biochemischen Therapie vorzugs-
weise die sechste Dezimalpotenz, also die D6, wobei auch die D12 bei bestimmten Salzen, vorzugs-
weise bei den Erweiterungsmitteln gebräuchlich ist.
Grundlage der Schüßler-Therapie bilden die von 1 - 12 nummerierten zwölf Grundsalze. Diese lassen
sich in sechs grundlegende Konstitutionen einteilen. Bei der Betrachtung kann es daher sinnvoll sein,
sich ergänzend zur Nummerierung auch der charakteristischen Gemeinsamkeiten einer jeweiligen
Gruppe zu bedienen.
1.3.1       Die Funktionsmittel (Grundsalze) und ihre Regelpotenzen
          Nr. 1 Calcium fluoratum D12                  Nr. 7 Magnesium phosphoricum D6
          Nr. 2 Calcium phosphoricum D6                Nr. 8 Natrium chloratum D6
          Nr. 3 Ferrum phosphoricum D12                Nr. 9 Natrium phosphoricum D6
          Nr. 4 Kalium chloratum D6                    Nr. 10 Natrium sulfuricum D6
          Nr. 5 Kalium phosphoricum D6                 Nr. 11 Silicea D12
          Nr. 6 Kalium sulfiricumD6                    Nr. 12 Calcium sulfuricum D6

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HP-Schule Isolde Richter       Schüßler-Salze-Ausbildung                  HP Manfred Nistl

Nach Dr. Schüßler werden die Funktionsmittel in der Regel in der Potenzierung D6 verabreicht. Die
drei Heilmittel Calcium fluoratum, Ferrum phosphoricum und Silicea werden hingegen bevorzugt in
D12 eingenommen werden, da sie nach Schüßlers Erfahrung in dieser Potenzierungsstufe vom Kör-
per besser aufgenommen werden.

1.3.2       Schüßler-Salze, Leben im Rhythmus - Prinzip und Wirkung
Regulationsmedizinische Disziplinen berücksichtigen bei ihren Wirkprozessen immer auch das in-
nere Milieu und die entsprechenden funktionellen Regelkreise im menschlichen Organismus. Um
Gesundheit zu erhalten und Krankheit zu heilen, muss der Mensch in der Lage sein, auf die sich
ständig ändernden Umweltbedingungen und alltäglichen Lebenseinflüsse adäquat zu reagieren.
Aaron Antonovsky (1923-1994), der Begründer der Salutogenese als der Lehre von der Entstehung
und Erhaltung von Gesundheit, spricht von einer „biologischen Prämisse der Rhythmizität“
(Antonovsky, 1997). Dabei geht es, wie so oft, um die heilsame Mitte, die es im Rahmen einer regu-
lationsmedizinischen Therapie zu finden und wiederherzustellen gilt. Ist ein Mensch in seiner Mitte,
kann er quasi aus dem Vollen schöpfen.
Die Schüßler-Therapie als regulative Heilmethode macht sich dabei ein natürliches Bestreben unse-
res Körpers zunutze – ein Streben nach innerer Harmonie und Ausgewogenheit. Hier setzen die
Schüßler-Salze an und entfalten mithilfe unserer sogenannten Lebenskraft, wie Samuel Hahne-
mann, der Begründer der Homöopathie, unsere Ressourcen bezeichnete, ihre wohltuende Wirkung.
Und hier sind auch die Grenzen der Schüßler-Therapie zu sehen. Je stärker die Lebenskraft, umso
besser die Heilwirkung. Mögliche Heilungshindernisse sollten, wie dies auch in der Homöopathie
üblich ist, so gut als möglich eingedämmt oder gänzlich beseitigt werden. Dies bedeutet, dass ein
Mensch im Erkrankungsfall mitunter –langfristig oder für eine gewisse Zeit- auch auf liebgewon-
nene, aber im aktuellen Moment der Gesundheit nicht zuträgliche Gewohnheiten verzichten sollte,
um sich so gut als möglich auf seine Heilung konzentrieren zu können. Selbstverständlich ist unge-
achtet der vielfältigen heilsamen Möglichkeiten einer Anwendung von Schüßler-Salzen grundsätz-
lich auf eine ausgewogene Ernährung und eine möglichst gesundheitsfördernde Lebensweise zu
achten.
Sowohl die Beschaffenheit des Interstitiums (zwischenzellulärer Raum) als auch das Zellmilieu selbst
sind für diese Regulationsprozesse von entscheidender Bedeutung. Hier setzt die Therapie mit
Schüßler-Salzen ihre Hebel an. Sie positioniert sich damit als ein starkes Mitglied im großen Ensem-
ble der Erfahrungsheilkunde und als eine im Zusammenspiel mit vielen anderen Therapieformen
sehr gut harmonierende, natürliche und milieuorientierte Heilweise. Ihr Einsatzgebiet findet sich
sowohl in der Prophylaxe wie auch in der Behandlung von Erkrankungsfrühstadien und auch bei
chronischen Erkrankungen.
Ausgehend von dem homöopathischen Grundgedanken ist für die Wirkung der Schüßler-Salze we-
niger die Quantität als vielmehr die potenzierte Qualität der Mineralstoffe entscheidend. Grundlage
der Therapie ist ein im Körper bzw. den Zellen herrschendes Ungleichgewicht an Mineralsalzen, be-
stehend aus einem Mangel und in seltenen Fällen auch einem Überschuss. Diesem zellulären Un-
gleichgewicht wird mit den potenzierten Mineralsalzen der Schüßler-Therapie primär auf feinstoff-
licher Ebene begegnet. Insofern handelt es sich bei entsprechender therapeutischer Indikation mehr
um ein Verteilungsproblem des Körpers und weniger um einen tatsächlichen, im Laborbefund nach-
weisbaren Mangel.
Schüßler erkannte, dass trotz ausreichender Aufnahme von Mineralstoffen mit der Nahrung in den
Zellen ein entsprechender Mangel herrschen könne…………..

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          Einnahmeempfehlungen im Überblick

          Zur täglichen kurmäßigen                                         In akuten Situationen
          Einnahme
          3 x tgl. 1-2 Tbl. oder 3-5 Gl. eines Schüß-                      Je akuter, desto häufiger.
          ler-Salzes oder einer Kombination.

          3-4 Schüßler-Salze können sinnvoll kom-                          Einstieg für den ersten und den Folgetag:
          biniert werden, max. 5 Einzelmittel.                             4 Tbl. oder 10 Gl. zu Beginn der Behand-
                                                                           lung.
                                                                           Danach für 2 Std. 1 Gabe alle 15 Min.
                                                                           Danach 1 Gabe stündlich so lange der
                                                                           Akutzustand anhält.
                                                                           Max. insg. 30Tbl. /90Gl. am Tag bei Kom-
                                                                           binationen.
          Gleichzeitige Einnahme oder abwech-                              Die Dosis schrittweise mit Besserung des
          selnd im Tagesverlauf, je nach Gustos.                           Gesundheitszustandes in Richtung nor-
                                                                           male Tagesdosis reduzieren.
          Lösung in Wasser möglich.                                        Es können 3-4 Einzelmittel kombiniert
                                                                           werden, wenn dies sinnvoll angezeigt ist.
          Nach 4-6 Wochen eine Pause machen.                               Risikoabwägung:
                                                                           Konsultation Arzt/Therapeut!

         Organuhr und Schüßler-Salze – ein Blick in die chinesische Medizin (TCM)
Neben der Ayurvedischen Medizin Indiens bildet die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) eine
der großen Säulen der asiatischen Medizin und Heilkunde. Ein wesentlicher Bestandteil der TCM ist
die Lehre von den „Fünf Elementen“, auch „Fünf Wandlungsphasen“ genannt. Diese werden be-
zeichnet als Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Die Wandlungsphasen stehen im Sinne der TCM
untereinander in einem mittelbaren und unmittelbaren prozessualen Wirkverhältnis. Sie bedingen
sich gegenseitig und wirken je nach Qualität eines Prozesses oder Zustandes aufeinander ein.
Aus der Wandlungslehre der TCM geht die sogenannte chinesische Organuhr hervor. Auf ihr sind
neben weiteren Beziehungen vor allem die besonderen Leistungszeiten unserer Organe dargestellt.
Entsprechend der chinesischen Organuhr mit den im Tagesverlauf zu bestimmten Zeiten jeweils be-
sonders leistungsstarken Organen und Funktionskreisläufen kann die Einnahme von Schüßler-Salzen
zu bestimmten Uhrzeiten besonders sinnvoll sein. So lässt sich mit Schüßler-Salzen durch eine genau
terminierte Einnahme zu bestimmten Tages- oder Nachtzeiten mit Blick auf die chinesische Organ-
uhr ganz gezielt auf bestimmte Organe und Funktionskreise einwirken. Umgekehrt können durch
circadiane (auf den Tagesverlauf bezogene) Auffälligkeiten auch Rückschlüsse für die Therapie und
eine eventuell erforderliche Einnahme eines Schüßler-Salzes gewonnen werden.

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HP-Schule Isolde Richter           Schüßler-Salze-Ausbildung                 HP Manfred Nistl

                23-01h                                                11-13h
                 Galle                                                Herz
               Calcium phos.
                                                                      Ferrum phos.

               Kalium chlor.                                         Natrium chlor.

               Dickdarm                                                Niere
                05-07h                                                 17-19h
Abb.: Die chinesische Organuhr in 24-stündiger Darstellung mit Organbezügen und zugeordneten
Schüßler-Salzen.
 Uhrzeit          Funktionskreis              TCM-Element     Schüßler-Salz
 01 – 03 Uhr      Leber                       Holz            Kalium sulfuricum - 6
 03 – 05 Uhr      Lunge                       Metall          Silicea - 11
 05 – 07 Uhr      Dickdarm                    Metall          Kalium chloratum - 4
 07 – 09 Uhr      Magen                       Erde            Calcium sulfuricum - 12
 09 – 11 Uhr      Milz/Pankreas               Erde            Natrium sulfuricum - 10
 11 – 13 Uhr      Herz                        Feuer           Ferrum phosphoricum - 3
 13 – 15 Uhr      Dünndarm                    Feuer           Kalium phosphoricum - 5
 15 – 17 Uhr      Blase                       Wasser          Magnesium phosphoricum - 7
 17 – 19 Uhr      Niere                       Wasser          Natrium chloratum - 8
 19 – 21 Uhr      Perikard/Kreislauf-Sexus    Feuer           Natrium phosphoricum - 9
 21 – 23 Uhr      Dreifacher Erwärmer         Feuer           Calcium fluoratum - 1
 23 – 01 Uhr      Gallenblase                 Holz            Calcium phosphoricum - 2
Tabelle: Uhrzeiten, zugeordnete Funktionskreise und korrespondierende Schüßler-Salze.
Hinsichtlich der Zuordnung der Funktionskreise und Meridiane zu den Schüßler-Salzen gibt es in
Fachkreisen unterschiedliche Ansätze. Die obigen Bezüge gehen auf die von Anneliese Wittig in ih-
rem Büchlein „Die Chinesische Organuhr“ (Wittig, 1999) festgestellten Verbindungen zurück. Sie
entsprechen im Wesentlichen auch den in der Radionik/Bioresonanz zur bioenergetisch-radioni-
schen Balancierung geltenden Bezügen……………

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         Die Schüßler-Konstitutionen – physiologische und homöopathische Aspekte
Ungeachtet ihrer individuellen und sehr typischen Wirkkraft zeichnen sich einige Schüßler-Salze
durch übergeordnete Gemeinsamkeiten aus. So können wir alle Calcium-Salze, alle Kalium-Salze und
alle Natrium-Salze sowie alle Phosphate, Chloride und Sulfate jeweils einer Gruppenbetrachtung
unterziehen. Durch die Zugehörigkeit zu einer gemeinsamen Mineraliengruppe lassen sich rein phy-
siologisch wie auch mit Blick auf die homöopathische Arzneimittel- und Konstitutionslehre gemein-
same Wesenszüge der Schüßler-Salze einer Gruppe erkennen.
Diese Merkmale gelten quasi wie ein gemeinsamer Nenner für die ganze Gruppe. Die Gruppenbe-
trachtung, ob rein physiologisch im Sinne Schüßlers oder um homöopathisch-konstitutionelle As-
pekte erweitert, liefert sehr wichtige Merkmale. Sie können quasi als erste Pforte oder Wegweiser
für die Wahl eines biochemischen Heilmittels in einem gegebenen Fall betrachtet werden. Insofern
können sie für die Wahl eines geeigneten Schüßler-Salzes sehr hilfreich sein.

1.5.1          Die Konstitution der Schüßler-Calcium-Salze
Die Gruppe der Calcium-Salze besteht aus den biochemischen Funktionsmitteln Calcium fluoratum
(Nr. 1), Calcium phosphoricum (Nr. 2) und Calcium sulfuricum (Nr. 12). Diese Heilmittel zeichnen
sich durch ihre gemeinsamen Calcium-Anteile aus. Calcium steht generell für die Form und für Form-
bildung, innerlich wie äußerlich. Scholten (Scholten, 2008) führt in seiner homöopathischen Be-
trachtung als konstitutionelle Hauptmerkmale aller Calcium-Salze Unsicherheit und die Angst vor
der Meinung der anderen an. Wenn Menschen uns auffallend phlegmatisch, langsam, ängstlich, au-
ßen hart und innen weich (vgl. eine Auster), kritikempfindlich, pflichtbewusst und sanft erscheinen,
können dies Hinweise auf eine sog. Calcium-Konstitution sein. Homöopathen wählen u.a. nach der-
artigen Kriterien ihre Heilmittel aus.
Allen Calcium-Mitteln haftet nach der Erfahrung vieler Homöopathen das Thema Impfung an. Men-
schen, die eine konstitutionelle Affinität zu einem homöopathischen oder biochemischen Calcium-
Heilmittel haben, gelten als sogenannte leukophlegmatische Temperamente. Dies bedeutet, dass
häufig Probleme mit Drüsen (v.a. Lymphdrüsen) auftreten können und die Menschen uns äußerlich
gerne etwas pastös, kalt-feucht (v.a. die Hände) und etwas dicklich erscheinen. Hier passt das Bild
der Auster mit ihrer harten Schale und dem weichen Kern sehr gut als Vergleich. In der Homöopathie
wird Calcium aus Teilen der Austernschale gewonnen. Calcium-Konstitutionen bzw. Menschen mit
derartigen Veranlagungen reagieren mitunter sehr empfindlich und sensibel auf Fremdeiweiße und
damit auch auf Impfungen. Schüßler-Calcium-Salze können daher begleitend zu Impfungen einge-
nommen werden und den Menschen in seiner Immunkraft stärken, damit er quasi seine Form be-
hält. Für die Charakterisierung der einzelnen Schüßler-Calcium-
Salze ist nun von Bedeutung, welche Aspekte, die jeweiligen negativ Mit den Calcium-Salzen
                                                                       kommt man in Form.
geladenen Komponenten zu dem positiv geladenen Calcium-Anteil
hinzubringen.
Aus Sicht der konstitutionellen Homöopathie bringt Calcium die Themen Sicherheit, Heimat, Fami-
lie, Halt und Geborgenheit mit ins Spiel. Es geht also grundsätzlich um Stabilität und Schutz, ganz so,
wie es die weiche Auster erfährt, die sich im Inneren der harten Austernschale geborgen fühlen
kann.

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Gemeinsamer Nenner der Calcium-Salze:
Formbildung innen wie außen und Regulation ihrer Durchlässigkeit (auch geistig) – Stabilität, Elas-
tizität, Spannkraft, Wachstum, Regeneration.
     •     Drüsenschwellungen
     •     In Form kommen, Formbildung
     •     Regeneration
     •     Schläft gern auf dem Bauch
     •     Schwitzt leicht, v.a. am Hinterkopf
     •     Verfroren
     •     Wachstum, auch übermäßiges Wachstum in Form von Tumoren, Myomen, Polypen

                                                       Elastizität und Spannkraft, unterstützt die Rhythmizität
          Calcium fluoratum                            der Gewebe wie auch des Geistes bei Anspannung und
                                                       Entspannung; bringt in Form (äußere Form) – bildet
                                                       eine starke äußere Hülle.

                                                       Wachstum, Regeneration nach schwerer Krankheit;
          Calcium phosphoricum                         stabilisiert die Kraft und bringt in Form (innere Form) –
                                                       steht für die Fülle, lässt in die äußere Form hinein-
                                                       wachsen.

                                                       Leberfunktionsunterstützend; reinigt und regeneriert
          Calcium sulfuricum                           – Gewährleistet die Durchlässigkeit der Gewebe und
                                                       steht damit für Beweglichkeit auf Ebene des Zellstoff-
                                                       wechsels wie des Geistes.

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      Calcium phosphoricum – Nr. 2 (phosphorsaurer Kalk)
Leitidee: Mit Schwung und Kraft in Form - Wachstum, Regeneration und Resilienz.
Dieses Mineralsalz ist das am häufigsten vorkommende im menschlichen Körper. Es zeichnet sich
besonders durch seine wachstumsfördernden und kräftigenden Qualitäten aus. Calcium phosphori-
cum gilt allgemein als das wichtigste Aufbausalz der Biochemie nach Dr. Schüßler und ist ein be-
währtes Nerven- Beruhigungs- und Kräftigungsmittel. Es ist in erster Linie zuständig für die harten
Körpersubstanzen wie Knochen und Zähne, aber auch für das Blut. Rosina Sonnenschmidt (2011)
bezeichnet Calcium phosphoricum als „eines der zentralen Mittel zur Blutauffrischung“ und als ein
wichtiges Mittel bei der Behandlung der Skrofulose. Darüber hinaus unterstützt die Nr. 2 der bio-
chemischen Funktionsmittel Erneuerungsprozesse und ist daher ein gutes Heilmittel bei verzögerter
Regeneration nach schwerer Krankheit. Schüßler nannte es das „Funktionsmittel für anämische Zu-
stände und Restaurationsmittel“. Die Betroffenen fühlen sich schlapp, neigen zu ständigem Kälte-
gefühl und blassem Gesicht und sind im Allgemeinen rasch körperlich und geistig erschöpft. Kinder
und Jugendliche dieses Typs wirken oft zartgliedrig, sind hochgewachsen und schlank. Speziell Kin-
der profitieren im Wachstum von diesem Mineralsalz, insbesondere bei schlechter Entwicklung der
Zähne und des Skeletts (Rachitis). Im Gegensatz dazu hilft es den Älteren wiederum bei Osteopo-
rose, Gicht oder auch knöchrigen Verwachsungen. Generell reguliert es die Durchlässigkeit der Zell-
wände und ist damit ein wichtiges Funktionsmittel der Zellmembra-
nen. So ist Calc-ph. auch ein unverzichtbarer Bestandteil der Blutge-
rinnungskaskade, es stärkt bzw. normalisiert den Muskeltonus,
dämpft übersteigerte Stoffwechselprozesse, reguliert den Eiweiß-
stoffwechsel, fördert die Blutbildung und Wundheilung und unter-
stützt den Wärmehaushalt des Körpers.
Calcium phosphoricum wird besonders gebraucht in den Knochen,               „Calcium phosphoricum
dem Blut, den Ei- und Samenzellen, den Speicheldrüsen und der               bildet und beeinflusst das
Schilddrüse und es ist auch in der Schwangerschaft ein hilfreiches Mit-     Gewebe und die Körper-
tel. Ein Mangel an diesem Mineralsalz führt zu Störungen in den Er-         flüssigkeiten innerhalb der
neuerungs- und Aufbauprozessen unseres Körpers. Zusammen mit                durch Calcium fluoratum
Ferrum phosphoricum gilt es als hervorragendes Aufbaumittel für das         gebildeten schützenden
Immunsystem. Calc-ph. ist ebenso wie Calc-fl. ein langsam wirkendes         Hülle.“
                                                                              (aus: Vademecum Biochemie)
Mittel und kann über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.
Es hat eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem, besonders in
Stresssituationen. Als Aufbaumittel wird es gern mit Calcium fluora-
tum und Silicea kombiniert. Während Schwangerschaft und Stillzeit
empfiehlt sich die Einnahme von Calcium phosphoricum zusammen
mit Calcium fluoratum als Prophylaxe gegen Kalkmangel.
Zu einem erhöhtem Bedarf an Calcium phosphoricum kann es bei Ver-
zehr von Süßigkeiten, Weißmehl und tierischem Eiweiß kommen so-
wie unter Belastungen von feucht-kaltem Wetter, Arbeiten im Wasser (Taucher) oder in sog. Stress-
berufen mit hierarchischen Strukturen, wo es darum geht, sich durchbeißen zu müssen (Kranken-
haus, Militär, Orchester, Firma etc.).

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Körperliche Reaktionen bei Calcium-phosphoricum-Bedarf
   •    Anämische Zustände
   •    Haltungsschäden
   •    Häufige Kopfschmerzen
   •    Heißhunger auf Pikantes bzw. Geräuchertes (Schinken-
        schwarte)
                                                                    „Die seelisch-geistigen
   •    Langsame Rekonvaleszenz
                                                                    Kräfte in eine lichtvolle Er-
   •    Neigung zu Nasenbluten
                                                                    dengestaltung einbringen
   •    Schwache Knochen, die leicht brechen                        und sich den höheren
   •    Schwäche und Mattigkeit                                     Mächten anvertrauen zu
   •    Ständiges Kältegefühl                                       können ist der geistige
   •    Weiße Flecken auf den Zähnen                                Einfluß des Mineralstoffes
   •    Weiße Flecken auf den Fingernägeln                          Calcium phosphoricum.“
   •    Verlangen nach Fleisch (Eiweißthema)                                          G. Geiger
   •    Zähneknirschen
   •    Zungenbelag weiß-pelzig mit süßlichem, Ekel erregen-
        dem Mundgeschmack
Antlitzzeichen bei Calcium-phosphoricum-Bedarf
   •    Blass und käsig,
   •    Wächserne Blässe, wächserne Haut
   •    Wächserner Ton der Stirn- und Nasenpartie (Wachsfigurenkabinett)
Indikationen für Calcium phosphoricum
   •    Appetit übermäßig
   •    Arteriosklerose
   •    Blutarmut (Anämie)
   •    Durchfall
   •    Eiweiß im Urin
   •    Folgen schwerer Krankheit --- Regeneration
   •    Gelenkschmerzen, rheumatisch
   •    Herzklopfen
   •    Hitzewallungen
   •    Kalte Hände und Füße
   •    Knochenbrüche, Mineralisation
   •    Kopfschmerzen nach Überanstrengung, Schulkopfschmerz
   •    Kribbeln (Ameisenlaufen) und Einschlafen der Gliedmaßen
   •    Leptosomer Konstitutionstyp, asthenisch
   •    Meteorismus
   •    Muskelkrämpfe
   •    Muskelschwäche
   •    Nachtschweiß
   •    Nasenpolypen
   •    Nervosität
   •    Osteoporose
   •    Schlafstörungen
   •    Schockzustände

                                                                                                  13
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     •     Schwangerschaftserbrechen während der ersten Monate
     •     Schweißausbrüche
     •     Sehr starke Menstruation
     •     Wachstumsschmerzen bei Kindern
     •     Wetterfühligkeit
     •     Zysten
Geistig-seelische Aspekte von Calcium phosphoricum
     •     Angst nicht gesehen bzw. nicht wahrgenommen zu werden
     •     Leptosomer, asthenischer Typ
     •     Suche nach Lebenswärme        Kälte und Nässe unangenehm
     •     Unterstützung bei der Annahme des eigenen Lebensschicksals
     •     Die eigene Existenz. Zentrale Frage: Werde ich überhaupt gesehen?
     •     Vertrauen in das eigene Leben
     •     Lockerlassen und die Dinge nicht immer erzwingen wollen…………….

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2   Praktische Anwendung
Sowohl einzeln wie auch und sehr häufig in Kombinationen lassen sich die Schüßler-Salze zum Wohle
unserer Gesundheit anwenden. Dabei entscheiden die jeweilige Indikation, die beabsichtigte Kur
mit ihrem jeweiligen physiologischen Zweck wie auch die biochemische Antlitzdiagnose für die Wahl
einzelner und kombinierter Schüßler Grundsalze wie auch Ergänzungssalze. Dabei werden entspre-
chend der Häufigkeit ihres Vorkommens im menschlichen Organismus primär die Grundsalze für
Kuren eingesetzt. Auch die Antlitzdiagnose bezieht sich vorwiegend auf den Einsatz der Funktions-
mittel (Grundsalze).

     Die biochemische Antlitzdiagnostik
Die Antlitzdiagnostik ist eine wesentliche Säule für die biochemische Mittelwahl. Sie dient der Un-
termauerung der festgestellten Mineralstoffmängel. In der Regel entscheidet der Gesamteindruck.
Im Rahmen dieser Gesamtschau empfiehlt sich ein systematisches Vorgehen und Vermerken der
festgestellten Mangelzeichen, evtl. in einer Zeichnung. Entsprechend der vorgestellten Signaturen
lassen sich unterschiedliche Gemeinsamkeiten erkennen und systematische Einteilungen vorneh-
men.

Augenzeichen

    Würfelfalten unter den Augen,                                      Calcium fluoratum
    rötlich-bräunliche bis schwärzliche Färbung um das Auge herum

    Bläulich-schwarzer Schatten unter den Augen an der Nasenwur-       Ferrum phosphoricum
    zel

    Rötlich gereizte Lidränder und Schleimhäute,                       Kalium chloratum
    milchig-rötliche Färbung am Oberlid

    Aschgraue Schatten um die Augen                                    Kalium phosphoricum

    Bräunlich-gelbe Färbung um die Augen herum                         Kalium sulfuricum

    Gelatineglanz um die Augen,                                        Natrium chloratum
    schmieriger Lidrand,
    unteres Lid entzündet

    Tränensäcke geschwollen,                                           Natrium sulfuricum
    Tränensäcke eingetrocknet,
    gelbliche Augäpfel

    Augenlidhölen sichtbar beim Hochblicken                            Silicea

Faltenzeichen
            Ohr und                      Würfelfalten                   Säurefalten
      Kanthus (Augenwinkel)                                    (senkrecht auf d. Oberlippe)
              Silicea                 Calcium fluoratum           Natrium phosphoricum

                                                                                                15
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3 Schlussgedanken
Die Therapie mit Schüßler-Salzen aus der Gruppe der Funktions- und Ergänzungsmittel kann sowohl
im akuten Krankheitsfall wie auch und vielleicht umso bedeutender im Rahmen einer miasmati-
schen Therapie von großem Nutzen sein. Die ganzheitliche therapeutische Ausrichtung gebietet
dem Behandler darüber hinaus immer auch, die gezielte Entlastung der Organe und Gewebe im
Auge zu behalten, weshalb klassische Ausleitungsverfahren und Entsäuerungsmaßnahmen zum Er-
gänzungsrepertoire einer Schüßler-Therapie gehören sollten.

                                        „Gesund bleiben kann der Mensch nur,
                                               wenn er in seinem Körper
                                            die notwendigen Mineralstoffe
                                          für Aufbau und Erhaltung besitzt.“
                                                   Jakob Moleschott

Impressum

Herausgeber: Heilpraktiker- und Fernschule Isolde Richter
Tages-, Seminar-, Therapeutenschulungen, Üsenbergerstraße 11-13, 79341 Kenzingen
Tel. 07644 / 927 883 – 0, Fax 07644 / 927 883 - 40
E-Mail: info@Isolde-Richter.de, www.Isolde-Richter.de

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praktikers nicht ersetzen. ©

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