Gemeindebrief Zionsgemeinde Allendorf (Lumda) Bethlehems gemeinde Grünberg Gießen-Kleinlinden - Selbständige Evangelisch ...
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Gemeindebrief Ausgabe März bis Mai 2019 Zionsgemeinde Allendorf (Lumda) Bethlehems gemeinde Grünberg Gießen- Kleinlinden
Jahreslosung 2019 „Lass ab vom Bösen und tue Gutes; suche Frieden und jage ihm nach!“ Psalm 34,15 Böses lassen, Gutes tun und Frieden suchen - das ist ein löbliches Vorha- ben. Doch wie kann dieser gute Vorsatz gelebt werden? Wie kann Friede wer- den? Der Psalm 34 beginnt nicht mit einer Forderung - sondern mit einem dankbaren Gotteslob. David dankt dafür, dass der Herr in sein Leben ein- gegriffen hat, ihn von seiner Angst befreit und in seine Obhut genommen hat. Das Gebet bringt den Dank für die Rettung zum Ausdruck - und die Sehnsucht nach Frieden und Schutz. Er betet diese Worte auf der Flucht vor König Saul, der ihm voller Neid über seine Erfolge nach dem Leben trachtet. Was war geschehen? Im 1. Buch Samuel in den Kapiteln 16-30 wird beschrieben, wie der junge David, nachdem er den Riesen Goliat be- siegt hatte, den Launen seines Königs Saul ausgesetzt war. Etliche Male musste er um sein Leben fürchten, weil sein König neidisch auf seine Beliebtheit im Volk war. Unzufriedenheit kann schnell zur Wurzel von Hass und Entzweiung werden. David suchte Frieden mit seinem König Saul und lies sich auch unter Todesdrohungen und Verfolgungen nicht von seiner Friedenssuche abbringen. Aus der Lebenssituation Davids geht her- vor, dass die Suche nach Frieden aus der Verbundenheit mit Gott, dem Herrn, beginnt. Das Wort aus Psalm 34 ist keine Allerweltsweisheit , son- dern eine Weisheit des Glaubens. Hier singt jemand ein Danklied, weil er sich von Gott aus großer Not errettet weiß (Verse 1-5). Und dieses Danklied geht über in ein Lehrgedicht, in dem der Sänger wie ein Weis- heitslehrer auftritt: "Ich will euch die Furcht des Herrn lehren", ruft er aus (Vers 12).Er will belehren über das angemessene Verhalten des Menschen in Ehrfurcht vor Gott. Ihm geht es also nicht um eine Allerweltsweisheit, sondern um eine von der "Furcht des Herrn" geprägte Weisheit. Es ist die- se Weisheit, die Menschen eifrig den Frieden suchen lässt. 2
In der Verantwortung vor Gott entfaltet der Psalm Sänger in den Versen 14 und 15: nicht zuchtlos reden - wie aktuell angesichts zahlloser Entgleisun- gen in den sozialen Medien - , sich vom Bösen fernhalten und Gutes tun sowie Frieden suchen und ihm nachjagen. All dies macht das Leben eines Menschen aus, der in der "Furcht des Herrn" lebt. Ihm wendet Gott sein An- gesicht zu. Jene Weisheit erschließt sich nur den Glaubenden , die den Frie- den Gottes kennen, der alles Denken und Verstehen übersteigt. Mehr von dieser Weisheit unter uns Menschen würde auch mehr Frieden auf dieser Welt bedeuten. "Wer möchte gern gut leben und schöne Tage sehen?" fragt der Psalm 34 und gibt die Antwort: „Lass ab vom Bösen und tue Gutes; suche Frieden und jage ihm nach!“ Jeder Mensch trägt in sich die tiefe Sehnsucht und Hoffnung, sein Leben in Frieden leben zu können. Im hebräischen Denken bedeutet „Frieden“ weit mehr als nur die Abwesenheit von Streit und Krieg, auch keine Friedhofsru- he. „Schalom“ bedeutet zunächst Unversehrtheit und Heil. Es ist damit nicht nur Befreiung von jedem Unheil und Unglück gemeint, sondern auch Gesundheit, Wohlfahrt, Sicherheit, Frieden und Ruhe. Doch jeder weiß, wie zerbrechlich und flüchtig Frieden im Leben von Men- schen sein kann. Schon eine Kleinigkeit wie ein Wort vermag uns aus der Ruhe zu bringen. Oder ein unerfüllter Wunsch lässt Unzufriedenheit in uns auIeimen. Der Kirchenvater Augustin weiß: „Friedlos ist diese Welt bis wir Frieden finden in dir.“ Und er meint niemanden sonst als den Friedefürsten Jesus Christus, den Gott der Vater zum Frieden in diese Welt gesandt hat. Er musste sterben und auferstehen, damit die Zerrissenheit zwischen dem Schöpfer und dem Geschöpf auLören konnte und Frieden möglich gewor- den ist. In diesem Sinne: „Lass ab vom Bösen und tue Gutes, suche Frieden und jage ihn nach.“ Text: Helmut Poppe h p://www.afg-selk.de/index.php? Quelle Titelseitenbild: op on=com_content&view=ar cle&id=278:jahreslosung- 2019&ca d=3:downloads&Itemid=77 3
Kontakt Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK) Pfarrbezirk: Zionsgemeinde, Friedhofstr. 3-5, 35469 Allendorf (Lumda) Bethlehemsgemeinde, Diebsturmstr. 24, 35305 Grünberg Gießen-Kleinlinden, Pfingstweide 5, 35398 Gießen Pfarrer: Norbert Rudzinski, Friedhofstr. 5, 35469 Allendorf (Lumda) Telefon: (dienstlich): 06407 - 95 07 90; (privat): 06407 - 95 07 92 Email: Allendorf.Lumda@selk.de Homepage: selk-allendorf-lumda.de Kontoverbindungen der Zionsgemeinde Allendorf: Sparkasse Gießen: IBAN: DE44 5135 0025 0255 0006 00 Volksbank Mittelhessen: IBAN: DE16 5139 0000 0064 0290 02 Kontoverbindung der Bethlehemsgemeinde Grünberg: Sparkasse Grünberg : IBAN: DE93 5135 1526 0000 0007 60 Rendant Allendorf: Michael Krutzky; Tel.: 06408 - 50 43 790 Email: Michael.Krutzky@web.de Rendantin Grünberg: Claudia Wolf; Tel.: 06401 - 68 45 Gemeindebrief: V.i.S.d.P. Frau P. Fischer Email: gemeindebrief-allendorf@web.de 4
Termine Regelmäßige Veranstaltungen in Allendorf Kindergottesdienst: parallel zum Gottesdienst der Gemeinde Konfirmandenunterricht: mittwochs, 16:30-17:45 Uhr Jugendkreis: dienstags, 20:00 Uhr in Grünberg oder Allendorf (siehe Plan); Auskunft bei Jakob Hoffmann 06407 - 905901 Bibelstunde am Nachmittag: 14-täglich montags, 17:00 - 18:30 Uhr im kleinen Gemeinderaum ; Auskunft bei Robert Schwabauer, Tel.: 06407-56 25 Bibelkreis am Abend: nach Absprache. Auskunft bei Pastor Rudzinski Frauenkreis: jeden zweiten Mittwoch im Monat, 14:30 -16:30 Uhr im Gemeindesaal; Auskunft bei Renate Forchheim, Tel.: 06407 - 71 48 Kirchenchor: dienstags, 20:00 Uhr; Auskunft bei Kurt Schneider, Tel.: 06407 - 63 98 Posaunenchor: donnerstags, 20:00 Uhr; Auskunft bei Kurt Schneider, Tel.: 06407 - 63 98 und bei Thomas Fey, Tel.: 06406 - 717 09 Tag für Hauskommunion: jeden 1. Donnerstag im Monat. Arbeitskreis Asyl Allendorf, alle zwei Monate, mittwochs 18.30 Uhr, abwechselnd in den Gemeinderäumen unserer Zionsgemeinde und der Ev. Kirchengemeinde. Genaue Termine: Allendorfer Blättchen 5
Aus dem Gemeindeleben Am 3. Februar fand die „große“ Gemeindeversammlung statt. Erster Punkt war der Pfarrbericht von Pfarrer Rudzinski. Wie gewohnt beschränkte er sich dabei nicht nur auf statistische Angaben, sondern ließ uns an seinen Gedanken im Vor– und Rückblick auf unsere Gemeinde und seine Arbeit darin teilhaben. Dass es dieses mal ein ganz besonderer Blickwinkel war, lag sicher daran, dass er die Gemeindeversammlung nutzte, um mitzutei- len, dass er im September aus dem aktiven Pfarrdienst ausscheiden wird. Weiterer wichtiger Punkt der Gemeindeversammlung war der Rückblick auf das Haushaltsjahr 2018. Hier hatte unser Rendant Michael Krutzky positive Dinge zu vermelden. Nicht nur, dass die tatsächlichen Ausgaben deutlich niedriger ausgefallen sind als geplant, sondern vor allem auch, dass die Ein- nahmen, insbesondere die Spenden, deutlich höher lagen als geplant. Dies hat letztlich dazu geführt, dass sich der verfügbare Kassenbestand nicht verringert hat, sondern leicht angewachsen ist. Auch an dieser Stelle ganz herzlichen Dank an alle, die durch ihre Spenden und Kirchbeiträge für die- sen guten Kassenstand gesorgt haben. Der Entwurf für den Haushalt 2019 wurde in der vorgelegten Fassung ange- nommen. Von der Größenordnung her bewegt er sich im Bereich des Ent- wurfes für 2018 und weist demgegenüber nur geringe Steigerungen auf der Einnahmen– und Ausgabenseite auf. Bei den anstehenden Wahlen wurde Luise Hoffmann für weitere fünf Jahre als Kirchenvorsteherin gewählt, weiter wurden Karen Schneider als Kassen- prüferin sowie Michael Krutzky und Daniel Folkmann als Synodale für die Kirchenbezirkssynode gewählt. Zum Schluss nochmal zurück zum Anfang: Wenn Pfarrer Rudzinski uns im September als Pfarrer verlässt, wie bekommen wir dann einen Neuen? 6
Aus dem Gemeindeleben Hierfür gibt es in unserer Kirche entsprechende Regeln, die in der Pfarrer- dienstordnung festgelegt sind. Darüber hinaus gibt es auch ein Arbeitspa- pier der Kirchenleitung, welches die erforderlichen Schritte zur Berufung eines Pfarrers konkret beschreibt. Wichtig ist, dass beide Kirchenvorstände des Pfarrbezirks (Allendorf und Grünberg) gemeinsam mit dem Superinten- denten nun zeitnah diesen Prozess anstoßen werden. Über den genauen Ablauf und eine mögliche Zeitplanung werden die Gemeinden durch die Kirchenvorstände umfassend und rechtzeitig informiert werden. Text: Lars Fischer Kleidersammlung Humanitäre Hilfe Osteuropa (HHO) Wir sammeln wieder Kleidung für Weißrussland und Moldavien. Die Klei- dung, andere Wäsche und Schuhe sollten in sauberem und einwandfreiem Zustand sein (alle Knöpfe dran, Reißverschlüsse und Nähte heil, Schnürsen- kel vorhanden) und muss nicht!! unbedingt in Bananenkartons gepackt werden, sondern andere saubere Kartons gehen auch. Da der Transport sehr teuer ist, werden auch dringend Spenden für die Transport- und Lager- kosten sowie die Zölle erbeten. Sie können Ihre Kartons in folgender Wo- che im Gemeindezentrum abgeben (-bitte nicht vorher und auch nicht nachher-): 10. – 17.03.2019 Im Gottesdienst am Sonntag, den 17.03. gibt es auch die Möglichkeit, Spen- den für den Transport zu geben oder Sie überweisen unter dem Stichwort „Transportkosten Osteuropa“ auf das Gemeindekonto. Der nächste Sammeltermin wird im Herbst 2019 sein und wird rechtzeitig bekannt gegeben. Schon jetzt einen herzlichen Dank allen, die sich an die- ser sehr nötigen und sinnvollen Arbeit beteiligen. 7
Grünberg Ehrung für Claudia Wolf Unsere Rendantin Claudia Wolf ist schon seit über 26 Jahren in ihrem Amt und macht ihre Arbeit immer äußerst zuverläs- sig und gewissenhaft. Deshalb war der Kir- chenvorstand sich einig, diesen großen Dienst auch einmal besonders zu würdi- gen. Im Rahmen der Adventsfeier am 2. Advent 2018 bekam Claudia Wolf einen Blumen- strauß mit Worten des Dankes und eine Einladung zum Essen überreicht. Nochmals herzlichen Dank! Text und Foto: Martina Philipp Neues Gemeindeglied Hallo, ich bin Bernhard Daniel Schütze und nach 7,5 Jahren in der Trinitatis- gemeinde Frankfurt im Dezember in die Bethlehemsgemeinde Grünberg überwiesen worden. In Frankfurt habe ich Gymnasiallehramt mit den Fä- chern „Politik&Wirtschaft“ sowie „Ev. Religion“ studiert und als Nachtpor- tier in einem Hotel gearbeitet. Ende Oktober 2018 bin ich dann nach Gie- ßen gezogen, wo im November mein Referendariat an der Ricarda-Huch- Schule begonnen hat. Einige kennen mich vielleicht bereits aus meiner Zeit als Bezirksjugendvertreter un- seres Kirchenbezirks oder als Vorsitzender der Jugend- kammer. Derzeit bin ich innerhalb der SELK- Jugendarbeit im Vorbereitungsteam des Jugendfesti- vals (JuFe), in den Arbeitsgruppen „Kommunikation“ und „CoSi IV“ sowie für das Jugendwerk der SELK an 8
Grünberg Zukunftsüberlegungen der „Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Ju- gend in Deutschland e.V.“ beteiligt. Zudem bin ich seit 2015 Mitglied der Gesangbuchkommission unserer Kirche. Nachdem ich in Frankfurt an ver- schieden Stellen in der Gemeinde mitwirken konnte, bin ich gespannt, was das Referendariat an Herausforderungen mit sich bringt und wie ich mich dennoch in Grünberg einbringen kann. Auf jeden Fall bin ich sehr dankbar für die herzliche Aufnahme hier in Gemeinde und Pfarrbezirk. Text und Bild: Bernhard Daniel Schütze Aus dem Gemeindeleben Liebe Gemeindeglieder, diejenigen, die an den Gemeindeversammlungen teilgenommen haben (Allendorf: 3.2. oder Grünberg: 10.2.), wissen es: Nach Vollendung des 65. Lebensjahres gehen meine Frau und ich in den Ruhestand. Bis Juli ein- schließlich werde ich noch den regulären Dienst tun, um dann im August- Urlaub den Umzug vorzubereiten. Für den Abschlussgottesdienst ist der 1. September angedacht. Weitere Informationen folgen. Vor wichtigen Terminen scheint die Zeit immer schneller zu laufen. Ich werde darum unmöglich noch alle Gemeindeglieder besuchen können. Wenn Sie sich aber einen Besuch wünschen, dann melden Sie sich bitte. Wenn es irgend möglich ist, werden wir vielleicht einen Termin vereinba- ren können. Ansonsten gibt es ja - wie immer! - die Begegnungsmöglich- keit im Gottesdienst. Bleiben Sie alle GOTT befohlen. Im HERRN Ihr Norbert Rudzinski 9
Jugend Ein königliches Geschenk: Advents BJT in Wiesbaden Am ersten Adventswochenende fanden im Bezirk HessenSüd die Bezirks- jugendtage in Wiesbaden satt. Thema des Wochenendes lautete: „Royal present – nur ne Kleinigkeit?!“. Thematisch war das Thema somit an das vergangene Jugendfestival angelehnt. Während dort die Botschaft lautete: „Wir werden durch unseren Glauben geadelt - wir werden zu Königskin- dern.,“ zielten die BJT auf Jesus Christus als königliches Geschenk ab. Ein kleines oder großes Geschenk, welches uns zu Weihnachten geschenkt wird? Zugleich kann das englischsprachige Thema auch mit „königliche Gegenwart“ übersetzt werden. Jesus ist unter uns. So oder so. Jesus Chris- tus kam als Geschenk zu uns auf die Erde. Was für ein Geschenk! 10
Jugend Um uns damit noch einmal näher auseinander zu setzen, beschäftigten wir uns mit dem Fragen „Warum, Wie und Was“ schenken wir. Nach dem the- matischen Vormittag konnten die Teilnehmer zwischen verschieden Ange- boten zum Einstimmen auf Weihnachten wählen. Besonderes Highlight war das gemeinsame Schlittschuhlaufen auf der nahegelegenen Schlitt- schuhbahn. Von den 38 Teilnehmern waren gut 30 mit dabei. Die anderen bastelten Weihnachtsschmuck oder backten Plätzchen. Diese wurden dann auf dem am Abend folgenden Spieleabend verzehrt. Der Spieleabend war an das Prinzip von Schlag-den-Raab angelegt und ein voller Erfolg. In klei- nen 1 gegen 1 oder in 2 gegen 2 Spielchen konnten die Teilnehmer ihre Fer- tigkeiten unter Beweis stellen. Der Abschluss des Wochenendes war der gemeinsame Gottesdienst in der Wiesbadener Gemeinde, geleitet durch Pfarrer Peter Kiehl, Darmstadt.. Besonders schön war die große Anzahl der TeilnemerInnen aus HessenNord. Sie zeigt wie viel Interesse an solchen Veranstaltungen besteht und kann in meinen Augen als Kompliment für die gelungene Arbeit gesehen werden. Text und Fotos: Isabell Clermont 11
Kirchenjahr „MEIN WUNSCH“ Eine Liedbetrachtung (bitte schlagen Sie das Gesangbuch ELKG Nr. 432 auf) Ein Passionslied, das mir nahe geht und das ich sehr schätze. Es ist aus- gesprochen persönlich gefasst, es spricht in großer Betroffenheit von dem Leiden Jesu, seinem Ringen im Garten Gethsemane und seinem Tod am Kreuz. Der württembergische Pfarrer Albert Knapp dichtete diese Zei- len mit der Überschrift „Mein Wunsch für mein Patenkind zur Konfirmati- on“, (die fand damals in der Passionszeit statt). 1. Eines wünsch' ich mir vor allem andern, eine Speise früh und spät. Selig lässt's im Tränental sich wandern, wenn dies Eine mit uns geht: Unverrückt auf einen Mann zu schauen, der mit blut'gem Schweiß und To‐ desgrauen auf sein Antlitz niedersank und den Kelch des Vaters trank. Wenn Knapp das „Tränental“ benennt, wusste er, wovon er sprach: er hatte drei Mal geheiratet. Seine ersten beiden Frauen starben, auch meh- rere seiner Kinder. Von Hochstimmungen und Schwermut war sein Leben von Jugend an gezeichnet: Melancholie, wie man früher sagte. Heute nennt man diese seelischen Zustände depressiv und manisch-depressiv: ein starker Wille und Drang zu außergewöhnlichen Leistungen, (s.u.) und darauffolgend ein Absturz in Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit, also extreme Stimmungsschwankungen, wie Theologen und Psychologen bei der Beschäftigung mit der Person des Dichters feststellen. Knapp schöpfte Kraft aus der Betrachtung der Passion des Herrn und aus den Kreuzesworten Jesu. V.2: und dann auch an mich gedacht, als er rief: "Es ist vollbracht!" Wie bei Liedern und Predigten aus der Zeit des Pietismus bezieht er die biblischen Heilstatsachen ganz auf sich und reflektiert sie von sich aus, darum so oft: ICH, MIR, MEIN, MICH, die erste Person . 12
Kirchenjahr Vers 3 dann die Selbstaufforderung: Ja, mein Jesu, lass mich nie vergessen meine Schuld und deine Huld! und Vers 4 die persönliche Verpflichtung, den Herrn nie zu vergessen und das Treuegelöbnis – Thema Konfirmation. Albert Knapp, er wurde am 25. Juli 1798 in Tübingen geboren. Sein Vater war Hofgerichtsadvokat, seine Mutter die Tochter eines Stuttgarter HoIammerrats. In Alpirsbach, Rottweil und Tübingen verbrachte er seine Kindheit und Jugend. In Maulbronn, wo er 1814 in das evangelische Semi- nar eintrat, verfasste er bereits Gedichte und dramatische Texte. 1816 begann er das Studium der Evangelischen Theologie in Tübingen. Da- neben interessierte er sich besonders für Geschichte, Philosophie und Poe- sie. Er hielt 1819, am Jahrestag der Schlacht bei Waterloo, eine aufrühreri- sche Rede: „Gegen die autoritären Monarchen und für ein geeintes Deutschland.“ Knapp wurde durch den württembergischen Pietismus geprägt. Durch sei- nen Studienfreund Ludwig Hofacker kam er zum lebendigen, innigen Glau- ben. Durch ihn erhielt er 1820 eine Vikarsstelle in Feuerbach bei Stuttgart. 1836 übernahm er Pfarrstellen in Stuttgart. Im Dezember 1837 gründete er den ersten Tierschutzverein Deutschlands. Er entwarf ein Flugblatt, das 1838 dem Schwäbischen Merkur beigefügt wurde und er rief zur Gründung von Ortsgruppen auf. Ein Vorwurf von ihm lautete, dass es noch kein öffentliches Gesetz gegen Tierquälerei gebe. Tierschutz sei ein zutiefst christliches Anliegen, wobei sich Knapp auf die Bibelstelle Röm 8,18–23 berief und von „Mitgeschöpfen“ sprach. Auslöser war der sinnlose Tod eines von Gewehrkugeln durchsiebten Storches nahe seiner Kirche. Knapp hatte das Storchenpaar, das jahrelang auf dem Kir- chendach seinen Nistplatz hatte, in seinen Predigten wiederholt als Vorbild für lebenslange Treue erwähnt. siehe im Internet: https://www.domradio.de/themen/bibel/2012‐06‐17/ein‐ pfarrer‐gruendete‐den‐ersten‐tierschutzverein 13
Kirchenjahr Albert Knapp starb am 18. Juni 1864 in Stuttgart im Alter von 65 Jahren. Er schrieb insgesamt ca. 1200 ! weltliche und geistliche Gedichte sowie Lie- der, deren Sprache sich an der Bibel, an Martin Luther und Paul Gerhardt orientiert. Er verfasste zudem Porträts von Dichtern und Theologen. Knapp war als Hymnologe von Bedeutung. 1837 veröffentlichte ein Gesangbuch: den Evangelischen Liederschatz für Kirche und Haus, eine Auswahl von fast 3590 ! Liedern. Da er den älteren Texten viele Änderungen hinzufügte, (darunter auch eigene freie Nachdichtungen), wurde er oft kritisiert. Unser Gesangbuch enthält folgende Lieder Knapps: Einer ist’s, an dem wir hangen (221), Endlich bricht der heiße Tiegel (305), Eines wünsch ich mir vor allem andern (432), Der du zum Heil erschienen (497); außerdem Bearbeitungen und Ergänzungen: Du wirst dein herrlich Werk vollenden (216,9), Wir danken dir, Herr Jesu Christ (372,3), Herz und Herz vereint zusammen (217), Herr, du wollst uns vollbereiten (469). Text: Hans‐Georg Walesch Hier die Zeichnung zur An- sprache (Jugendgottesdienst in Grünberg), die es in Post- kartengröße am Ende noch zum Mitnehmen nach Hause gab. 14
Jugend Königskinder als Verwalter Gottes - Jugendgottesdienst in Grünberg Der Jugendkreis Allenberg (Jugendkreis der beiden Gemeinden Grünberg und Allendorf) hatte für den 27. Januar einen Gottesdienst vorbereitet, den die Jugendlichen in der Grünberger Bethlehemsgemeinde gehalten haben. Dazu waren natürlich alle Allendorfer Gemeindeglieder sehr herzlich einge- laden, was von vielen auch wahrgenommen wurde. Der Gottesdienst wurde im allen Teilen komplett von den Jugendlichen gestaltet, sogar für einen Kindergottesdienst für die jüngeren Kinder hatten die Jugendlichen ge- sorgt. Die Lieder und Lesungen drehten sich um Gottes Schöpfung. In der Ansprache wurde deutlich, welche Rolle Gott seinen geliebten Menschen (Königskindern) in der Schöpfung zugedacht hat: Das große Geschenk seiner Schöpfung als wundersames und wunderbares Geschenk wahrzu- nehmen, über alles Geschaffene (s.1. Mose 1, 26) zu herrschen, aber herr- schen im Sinne des hebräischen Urtextes von hüten und verwalten und nicht von ausnutzen und ausbeuten. Ganz konkrete Beispiele zeigten, wie wir diesem Auftrag gerecht werden können: Zum einen für die Schöpfung zu beten, zum anderen unsere Lebensweise zu korrigieren: Sich z.B. aus- klinken aus dem Zwang, immer neue modisch perfekte Kleidung haben zu müssen, obwohl die Kleidung vom Vorjahr noch völlig in Ordnung ist. Ande- res Beispiel: Statt ständig ein neues Handy zu kaufen, sich ein Handy anzu- schaffen, dass unter fairen Arbeitsbedingungen und unter geringst mögli- cher Umweltbelastung und dabei reparaturfähig hergestellt wurde. Veran- schaulicht wurden sowohl die Lesungen als auch die Ansprache mit selbst angefertigten Zeichnungen (s. gegenüberliegende Seite) Pfarrer Rudzinski dankte dem Jugendkreis und sprach die Hoffnung nach einem weiteren Jugendgottesdienst aus. Text : Isabell Clermont 15
Kirchenjahr Karwoche Am Anfang der Woche, in der der Karfreitag liegt, zog einst Jesus in Jerusalem ein. Wo heute das seit 1500 Jahren zugemauerte Dop- peltor an der Tempelmauer nur Stille verbreiten kann, sah es damals ganz anders aus: Eine Riesenwelle der Begeisterung schlägt dem be- rühmten Gottesmann entgegen, umfasst ihn und hebt ihn hoch. Er ist in aller Munde. Die Festpilger aus allen Himmelsrichtungen sind im Tempelvorhof zusammengeströmt: Was meint ihr, wird ER wohl kommen zum Fest, er, der steckbrieflich gesuchte, aber vom ganzen Volk doch ersehnte Messias? Und dann eilt ihm die Kunde voraus: Er käme von Bethanien, über den Ölberg, auf dem einmal die Auferste- hung Israels vor sich gehen soll. Leute, es geht los! Palmenzweige 16
Kirchenjahr werden besorgt, die Herrscherzeichen der Makkabäer. Dann holt das Volk seinen König ein: Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn, der König von Israel! Gegen Ende der Woche aber tritt die große Enttäuschung ein. Leer und ausgehöhlt ist plötzlich alle Hoffnung. Jesus lässt sich von den Mächtigen überwinden. Der blutende Mann, stöhnend unter einer Dornenkrone, ist anscheinend doch nicht der Erwartete. – Wie oft soll sich das noch wiederholen in der Geschichte der Men- schen? Oder was ist Besonderes an diesem Jesus Christus, sogar Ein- maliges, dass seine Kreuzigung die Kirche begründete? Jesus selbst beantwortet die Frage. Er tut es hier nicht mit dem Wort, sondern mit einer Geste, deren Bedeutung sich erst dem Nachdenken er- schließt. Er reitet nicht hoch zu Ross, sondern auf einem Esel in Jeru- salem ein. Damit nimmt er ein uraltes Bibelwort auf, das lautet: „Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel.“ Damit ist gesagt: Hier regiert nicht die Ge- walt, sondern die Liebe. Hier geht es nicht um zeitgeschichtliche Re- volution, sondern um Begründung eines bleibenden Reiches. Das aber bringt nur einer fertig: Hier neigt sich Gott selbst herab in Leid und Schuld der Menschheit. Er will ihr den Weg öffnen und ebnen zu sich selbst. Die Jesus missverstehen, verurteilen ihn und vergießen sein Blut. Aber Gott macht aus dem vergossenen Blut dieses Königs ein neues Testament, einen neuen Bund. Darum ist das Geschehen jener Karfreitagswoche in Jerusalem einzigartig. Text und Bild: Propst i.R. Klaus Ketelhut 17
Ausblick Blick über den Tellerrand 01. März Freitag 19.00 Uhr Weltgebetstag, Ev. Gemeindehaus, Thema: „Kommt, alles ist bereit“, Gastland: Slowe- nien, im Anschluss an den Gottesdienst, der vom Singkreis mitgestaltet wird, wird zum gemütlichen Beisammensein mit landestypischen Gerichten ein- geladen. 09. März Samstag 10.00 Uhr Diakonietag in Dreihausen zum Thema: „Christliche Patientenvorsorge.“ Hans-Georg Walesch bietet Mitfahrgelegenheiten an. 11. Juli Donnerstag 19.3o Uhr in Dreihausen: Missionsabend mit Missi- onar Christoph Weber aus Durban, Südafrika, Mit- fahrgelegenheit mit Hans-Georg Walesch „7 Wochen mit“ Auch in diesem Jahr führt das Amt für Gemeinde dienst der SELK in der Passions- und Fastenzeit die Aktion „7Wochen mit“ durch. Inhaltlich verbindet sie diesmal „Kreuz und Taufe“. Weitere Informatio- nen siehe http://www.7wochen.de/ 25. April Donnerstag Gemeindefahrt der Ev. Gemeinde nach Idstein: Da- zu sind auch Gemeindeglieder unserer Gemeinde eingeladen: 12.15 Uhr Abfahrt – gegen 19.00 Uhr Rückkehr, ev. zusätzlich Besuch der SELK Gemeinde Steeden geplant. Anmeldung bis zum 11. April und weitere Informationen im Pfarrbüro. Kosten ca. 30,00 EUR 18
Ausblick Gemeindetermine 05. – 07. April Konfirmandenfreizeit in Kirchähr 07. April Sonntag Tagung des HHO (Humanitäre Hilfe Osteuropa) in Allendorf: 10.3o Uhr Predigtgottesdienst, die Predigt hält Rektor Pastor Markus Müller aus Guben, anschließend kleiner Imbiss für Gäste und interessierte Gemeindeglieder und Einladung zur öffentlichen Mitgliederversammlung mit Rechen- schaftsbericht, Neuwahlen für den Vorstand, Bilder und Berichte. 21. April Sonntag Osternachtsgottesdienst mit anschließendem Osterfrühstück 10. – 12. Mai Bezirksjugendtage in Steeden 19. Mai Familiengottesdienst und Kinderfest 14. September Regionalkirchentag für den Kirchenbezirk in Hanau 31. August Samstag Geistliche Abendmusik mit Chören und Organis- ten der Gemeinde 1. September Sonntag Gottesdienst zur Verabschiedung unseres Pfarrers Redaktionsschluss: Der Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe des Gemeindebriefs ist der 07.04.2019. Er erscheint am 02. Juni, 2019, So. Exaudi. Das Redaktionsteam freut sich, wenn Sie Berichte oder Fotos für den nächsten Gemeindebrief schicken möchten. Ein Text für eine Seite sollte nicht mehr als 250 Wörter haben. Frau Petra Fischer nimmt sie gerne entgegen, am liebsten per Email unter: Gemeindebrief-allendorf@web.de 19
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