Liebe Leserin, lieber Leser! - Dienste in Israel

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Liebe Leserin, lieber Leser! - Dienste in Israel
AUSGABE II /20 09 – NR . 93
                                                                                                                            B RÜC KE N BAU E R- M AG A Z I N VO N D I E N S TE I N I S R AE L

Liebe Leserin, lieber Leser!
Das Titelbild beschreibt auch ohne        Doch nicht nur in Petach Tikvah, son-      die „Stimme“ in diesem Film, hat
Worte ausdrucksstark den Versöh-          dern auch in Haifa haben unsere Volon-     die „lange Geschichte eines schönen
nungsgedanken von Dienste in Israel:      täre und Ersatzdienstleistenden Zeit für   Projekts“ auf eine sehr schöne Weise
Junge Menschen aus Deutschland,           die Begegnung mit Shoah-Überleben-         noch einmal schriftlich
hier die 20-jährige Uta aus Badingen,     den. Warum in diesem Zusammenhang          zu­sammengefasst.
machen sich auf den Weg nach Israel,      der Name Günther Jauch nicht uner-
                                                                                     Mit einem herzlichen
um sich alten Menschen, hier der          wähnt bleiben darf, davon ist auf Seite
                                                                                     Shalom aus der
93-jährigen Batja aus Petach Tikvah,      III die Rede.
                                                                                     Geschäftsstelle in
liebevoll zuzuwenden, sie zu pflegen         Und natürlich berichten wir in
                                                                                     ­Hannover
und zu betreuen. So entstehen Nähe,       dieser Ausgabe des Brückenbauer-
Vertrauen und Vertrautheit. So ist Ver-   Magazins von unserem neuen Film            Ralph Zintarra, Leiter
söhnung ...                               „Die Brücken­bauer“. Andrea ­Schneider,    Dienste in Israel
Liebe Leserin, lieber Leser! - Dienste in Israel
DIENSTE IN ISRAEL

                    Israel-Kurzzeiteinsatz
                    In der Suppenküche arbeiten, bei der      seiner Geschichte, herausfordernd in
                    Erntenachlese gemäß 3. Mose 23, 22        seiner Gegenwart, liebenswert in seiner
                    mithelfen, den Menschen im Land           bunten Vielfalt. Die Bibel in der Hand
                    etwas Gutes tun, ihnen helfen und         durfte dabei natürlich nicht fehlen –
                    sie segnen – das ist das Besondere am     und so gab es eine ganz neue Sicht auf
                    Sommer-Kurzzeiteinsatz von Dienste        die biblischen Zusammenhänge von
                    in Israel.                                Neuem und Altem Testament. Und
                       So machten sich unter der Leitung      mancher Text der Bibel hat sich den
                    von Jürgen Pelz und Achim Raschke         Teilnehmern ganz neu erschlossen. So        ... in der Suppenküche
                    vom 28. Juli bis 12. August 2009 wie-     kamen wir dann alle zurück – nicht nur
                    der 14 Teilnehmer im Alter zwischen       als Gebende, sondern auch als von Gott         in der Wüste, waren sehr erfrischend
                    18 und 67 Jahren auf den Weg. Neben       Beschenkte.                                    und mir wurde vieles bewusst, was
                    dem Arbeiten und Helfen ging es               Einige Äußerungen der Teilnehmer           mir auch bei meiner weiteren Lebens-
                    natürlich auch um das Erkunden dieses     machen das deutlich:                           planung helfen wird.
                    wunderbaren Landes. Denn Israel ist       • Für mich war es eine gute Mischung       • Wie mir von den Mitarbeitern schon
                    ein besonderes Land – faszinierend in       von Bekanntem und Neuem, meine               am Flughafen versprochen wurde, hat
                                                                Neugier auf Jerusalem und seine              mich das Israelfieber infiziert, und ich
                                                                Museen, eigentlich auf ganz Israel, ist      bin mir ziemlich sicher, dass ich das
                                                                noch nicht verklungen.                       Land noch einmal besuchen werde –
                                                              • Das Arbeiten auf dem Feld und in der        ob als Tourist, Student oder Volontär
                                                                Suppenküche – ich finde, es ist wich-        wird sich noch zeigen.
                                                                tig, auch so etwas zu machen.             • Ich bin wirklich froh, dass ich dabei
                                                              • Total klasse war auch wieder das Tref-      gewesen bin – und ich freue mich,
                                                                fen mit unseren Volos. Sehr berührend        die vielen biblischen Plätze gesehen
                                                                war für mich der Besuch im „French           zu haben; das bereichert mich beim
                                                                Hospiz“. Neben Schwester Monika              Bibellesen!
                                                                hat mich dort beeindruckt, wie sehr       Der nächste Kurzzeiteinsatz ist übrigens
                                                                die schwere Arbeit der Volos wertge-      für 2011 geplant.
                                                                schätzt wird.
                    ... auf dem Kartoffelfeld                 • Besonders die stillen Momente, gerade    Jürgen Pelz

                    Unsere Volontäre und Ersatzdienstleistenden in Israel
                    Orthopädisches Krankenhaus Alyn, Jeru-    horst; Johannes Wilhelm, Markkleeburg          Geriatrisches Altenheim, Petach Tik-
                    salem: Thomas Assmann, Heikendorf;          Behindertenbetreuung Shekel, Jerusa-      vah: Hanna Bareiß, Konstanz; Rahel
                    Lukas Bastek, Wuppertal; Joachim          lem & Petach Tikvah: Jasmin Beisteiner,     Baumann, Wernigerode; Hendrik Butt-
                    Dangendorf, Braunschweig; Matthäus        Wissen; Anna Maria Faber, Vlotho;           kewitz, Bielefeld; Marvin Dörr, Rosen-
                    Greger, Friedrichshall; Angela Kunze,     Simeon Rau, Leipzig; Irina Rezlaw, Bad      garten; Zacharias Stein, Meine
                    Hartenstein                               Essen; Jan Schröder, Dietzhölztal; Mark        Irgun Olej Merkas Europa, Haifa:
                       Behinderteneinrichtung Ilan, Jerusa-   Seel, Frankfurt/Main                        Judith Köhler, Sehmatal-Cranzahl;
                    lem: Philip Baum, Hüttenberg; Lennart       Beit Or, Jerusalem: Kristopher Gut-       Simone Kolb, Tübingen; Debora Len-
                    Stangenberg, Bremen; Tim Thormann,        sche, Ammerbuch; Thorsten Muth,             gemann, Neukirchen; Carolyn Schöler,
                    Leipzig; David-Jan van den Berg, Hüll-    Remshalden                                  Bielefeld
                                                                                                             Ab November: Judith Balz, Ditzingen;
                                                                                                          Sebastian Burst, Linkenheim-Hoch­
                                                                                                          stetten; Kerstin Köhler, Grafenau; Max
                                                                                                          Mahler, Lage-Heiden; Rebecca Meh-
                                                                                                          ling, Berlin; Sara Müller, Eberswalde;
                                                                                                          Annegret Oschetzki, Eisenach; Klaus
                                                                                                          Penski, Frankfurt/Main; Hagen Plum,
                                                                                                          Marbach; Eric Quiring, Bielefeld; Dan-
                                                                                                          Micha Rahn, Ennepetal; Wiebke Rüd,
                                                                                                          Idstein; Dominik Steinestel, Altensteig
                                                                                                             Ab Februar: Thamar Graf, Glattfelden/
                                                                                                          Schweiz; Christian Haupt, Duderstadt;
                                                                                                          Jan Schönemann, Magdeburg

                                                                                                          Stand: 06.10.2009

                    Wochenendseminar in Kare Deshe (11.-13. September 2009)

                    II                                                                                                     Brückenbauer-Magazin Nr. 93
Liebe Leserin, lieber Leser! - Dienste in Israel
DIENSTE IN ISRAEL
   Was Günther Jauch in Haifa angerichtet hat ...
   Haifa – in dieser schönen Stadt auf dem Karmel, die fast
   rundum vom Meer umgeben ist, dürfen wir arbeiten. Wir
   Volontärinnen von Hagoshrim haben hier die wunderbare
   Aufgabe, Zeit zu haben. Zeit zu haben für alte Menschen,
   von denen die meisten zwischen 85 und 95 Jahre alt sind
   und die – zu unserem Vorteil – überwiegend deutsch spre-
   chen. Wir sind in vier verschiedenen Altenheimen eingesetzt
   und wollen einen kleinen Einblick in unsere Arbeit geben und
   dabei Menschen vorstellen, denen wir begegnen.

   Mit 22 Jahren bereits in einem                kenschwester aus
   Altenheim wohnen ...                          Kaiserslautern, die
   Es ist kurz nach 21 Uhr. Aus einigen          Bewohner in Maon
   Zimmern der Bewohner dringen                  Reuth.
   gedämpfte Geräusche auf die Korri-                Der Schwer-
   dore. Um diese Zeit laufen gewöhnlich         punkt unserer
   die Fernsehkabel heiß und im Vorbei-          Arbeit liegt weniger
   gehen kann ich mir ein Schmunzeln             in der pflegeri-
   beim Gedanken an heute früh nicht             schen, sondern        Jessica, Marianne und Helene (v. l. n. r.)
   verkneifen, als eine ältere Dame ihrer        vor allem in der
   Entrüstung Luft machte und mir                gesellschaftlichen
   erklärte, dass Günther Jauch doch             Betreuung, da die Damen hier im Haus        Altersunterschied von gut 65 Jahren
   tatsächlich mit seiner Sendung in die         noch sehr selbständig sind. Zu unseren      seltsam anhören mag.
   Sommerpause gehe ... Ich dachte nur:          Aufgaben zählen neben der Begleitung           Durch die Zeit, die wir mit den
   Wenn er wüsste, was er da selbst jen-         zu Arzt-, Krankenhaus-, Friseur- und        Bewohnern des Hauses verbringen,
   seits von Europa anrichtet ...                Bankterminen auch Spaziergänge und          erfährt man von so manch außerge-
      Zum wiederholten Male wird mir             Einkäufe. Wir versuchen, die älteren        wöhnlicher Lebensgeschichte. Erzählen
   bewusst, an welch besonderem Platz            Menschen in ihrem Alltag zu unterstüt-      möchten wir heute die von Marianne:
   ich hier seit nun fast einem halben Jahr      zen, ihnen in ihren Sorgen und Nöten           Marianne kommt 1924 in Wupper-
   bin, denn nie hätte ich gedacht, dass ich     beizustehen und ihre Freuden zu teilen.     tal als einziges Kind der Eheleute Schiff
   bereits mit 22 Jahren in einem Alten-         Dadurch entstehen bereits nach kurzer       zur Welt. Als Tochter einer Mathemati­
   heim wohnen würde. Ich bin übrigens           Zeit recht enge Beziehungen, teilweise      kerin und eines Kunsthistorikers ver-
   Jessica und betreue zusammen mit              sogar Freundschaften, auch wenn             bringt sie ihre Kindheit in Berlin, bis
   Helene, einer gleichaltrigen Kran-            sich das bei einem durchschnittlichen       der Vater 1933 aufgrund einer Intrige
                                                                                             seine Arbeitsstelle verliert und schnell
                                                                                             erkennt, dass die jüdische Familie in
                                                                                             Deutschland keine Zukunft mehr hat.
                                                                                                Zur Flucht entschlossen, kommt
                                                                                             die Familie bei Verwandten in Paris
                                                                                             unter, wo jedoch nichts mehr so sein
                                                                                             wird, wie es einmal war. Da Auslän-
                                                                                             der zu dieser Zeit in Frankreich keine
                                                                                             Arbeitserlaubnis bekommen, ist die
                                                                                             Familie zum großen Teil von den Ver-
                                                                                             wandten abhängig. Für die kleine Mari-
                                                                                             anne findet sich glücklicherweise eine
                                                                                             Montessouri-Schule, deren Schulleite-
                                                                                             rin Jüdin ist und Immigrantenkinder
                                                                                             kostenlos aufnimmt. Vier Jahre später
                                                                                             immigrieren die Schiffs nach Palästina
                                                                                             und wohnen in einfachsten Verhältnis-
                                                                                             sen in Jerusalem.
                                                                                                Die Großeltern sind währenddes-
                                                                                             sen immer noch in Elberfeld, wo sich
                                                                                             die Lage für die Juden mehr und mehr
                                                                                             verschärft. Nach langem Warten erhal-
                                                                                             ten auch sie das Zertifikat zur Immi­
                                                                                             gration nach Palästina – unglücklicher-
                                                                                             weise am Tag des Kriegsausbruchs. Eine
                                                                                             Flucht ist den Großeltern daher nicht
   Unsere vier „Mädels“, die zurzeit in Haifa arbeiten: Debora Lengemann, Carolyn            mehr möglich. Anlässlich ihres 19.
   Schöler, Simone Kolb und Judith Köhler (v. l. n. r.)                                      Geburtstages bekommt Marianne           

Brückenbauer-Magazin Nr. 93                                                                                                        III
Liebe Leserin, lieber Leser! - Dienste in Israel
DIENSTE IN ISRAEL

                    eine Glückwunschkarte aus Deutsch-           Barton, einen Archäologen, Maler und         Auf dem Weg zum Bahnhof den
                    land. Sie wird das letzte Lebenszeichen      Restaurator von Kunstwerken, dessen          gelben Flicken mit dem großen „J“
                    von ihren Großeltern sein.                   Bilder man bis heute in ihrer Woh-           darauf entfernen ...
                       Eigentlich wollte die junge Frau          nung betrachten kann. Im Jahr 1989           „Warum gehst du nicht nach Israel?“
                    ihre Passion zum Beruf machen und            beschließt das Paar, nach Südengland         Diese Frage stellte mir letztes Jahr
                    Malerin oder Grafikerin werden, doch         auszuwandern und verlebt im schönen          eine Freundin, als ich mir Gedanken
                    sie entscheidet sich aufgrund besserer       Honiton 17 glückliche Jahre. Nach            darüber machte, wie ich die Monate
                    Berufsaussichten für eine Ausbildung         dem Tod von Gerald kehrt Marianne            zwischen meinem Lehramtsstudium
                    zur Handweberin und findet eine              schweren Herzens wieder zurück nach          und dem Referendariat sinnvoll über-
                    Anstellung in Tel Aviv.                      Israel, da sie in England keine weiteren     brücken könnte. Kurz darauf hörte ich
                       Mit 22 Jahren lernt sie ihren             Verwandten hat.                              von der Möglichkeit, in Israel für Holo-
                    zukünftigen Mann kennen, den sie zwei           Heute ist Marianne 85 Jahre alt und       caustüberlebende da zu sein, und fühlte
                    Jahre später heiratet. Im Befreiungs-        lebt nun schon seit drei Jahren in Maon      mich von dieser Aufgabe angesprochen.
                    krieg 1948 wird ihr Ehemann in die           Reuth. Hier lernten wir sie als eine            Seit Juni besuche ich im Elternheim
                    Armee berufen, Marianne verliert ihre        sympathische, vielseitig interessierte       Pisgat Ahuza sowohl Menschen, die
                    Arbeitsstelle und muss sich als Dienst-      Dame kennen, die uns mit viel Offen-         noch selbständig in ihrer eigenen klei-
                    mädchen durchschlagen. Im Unab-              heit begegnete. Beeindruckend war für        nen Wohnung leben, als auch Bewoh-
                    hängigkeitskrieg wird leider auch ihrer      uns auch, dass sie bis heute noch malt       ner der Pflegestation. „Kannst du mir
                    Familie nicht Leid erspart. Sie verliert     und sogar einige ihrer Werke ausgestellt     etwas aus dem Supermarkt holen?“,
                    ihren Onkel, der im Gefecht von Ara-         und verkauft wurden.                         „Wollen wir ein bisschen spazieren
                    bern getötet wird.                              Doch Mariannes Geschichte ist             gehen?“, „Ich möchte dir einen Brief
                       1949 kommt ihr Sohn Ilan zur              nur eine von vielen. Jede der 40 Frauen,     diktieren“ – so und ähnlich lauten die
                    Welt. Es folgen berufliche Veränderun-       die hier im Haus leben, hatte ein so         Anliegen, die meinen Alltag nun prä-
                    gen: Aufgrund ihrer hervorragenden           ungewöhnliches, ereignisreiches Leben,       gen. Wenn sie den Stock in der rechten
                                                                                       unter anderem,         Hand und mich als Taschenträger auf
                                                                                       weil sie in den ver-   ihrer linken Seite haben, fühlen sich
                                                                                       schiedensten Län-      „meine alten Leute“ sicher und es
                                                                                       dern gewohnt und       kann losgehen: sei es zum Arzt, zur
                                                                                       gearbeitet haben       Bank oder zur Maniküre. Wir sortieren
                                                                                       und am Aufbau          Schubladen, halten Kaffeekränzchen,
                                                                                       des jungen Staates     sehen uns alte Photoalben an – und ich
                                                                                       beteiligt waren. Die   höre Lebensgeschichten.
                                                                                       meisten sprechen          Dreimal pro Woche treffe ich mich
                                                                                       mehrere Sprachen       mit Zdenka Lipa, einer 91 Jahre alten
                                                                                       fließend und haben     Dame, die nach einem Verkehrsunfall
                                                                                       leider nicht nur in    im Rollstuhl sitzen muss. Wir lesen
                                                                                       der Shoah, son-        gemeinsam ein Buch, das heißt: ich lese
                                                                                       dern auch in den       ihr vor, da sie nicht mehr gut sieht, und
                                                                                       Kriegen hier im        wir unterhalten uns zwischendurch
                                                                                       Land unvorstell-       über das Gelesene und lernen dabei
                                                                                       bar Schreckliches      voneinander. Manchmal ist es hart,
                                                                                       erlebt. Menschen       denn das Buch behandelt den Antise-
                                                                                       wie sie trifft man     mitismus in seinen unterschiedlichen
                                                                                       selten und über-       Formen durch die Geschichte hin-
                    Helene Kirsch (l.) und Jessica Kauffmann, die bis Ende Juli in     haupt wird es          durch. Wir sind beide Betroffene: Sie,
                    Haifa gearbeitet haben                                             Holocaustüberle-       weil sie als Jüdin zu dem Volk gehört,
                                                                                       bende nicht mehr       dem soviel angetan wurde, und ich,
                    Sprachkenntnisse (sie spricht fließend       lange geben. Gerade deshalb ist für          weil ich zu dem Volk gehöre, das ihrem
                    Englisch, Französisch, Deutsch und           uns diese Erfahrung des engen Zusam-         Volk soviel Leid zugefügt hat.
                    Hebräisch) bekommt Marianne eine             menlebens mit ihnen ein kostbares               Sie selbst hat vor ein paar Jahren
                    Arbeit als Übersetzerin von Filmunter-       Geschenk.                                    ihre Lebensgeschichte aufgeschrieben
                    titeln, die jedoch sehr schlecht bezahlt        Diese Zeit hat uns geprägt und            und mir erlaubt, hier auszugsweise
                    wird. Sie entscheidet sich deshalb,          wir sind traurig beim Gedanken, dass         davon zu berichten:
                    Privatunterricht für Englisch und Fran-      unser Abschied von den allermeisten             Zdenka wurde in Zagreb als Kind
                    zösisch zu geben. Ihre Ehe wird 1967         ein Abschied für immer sein wird.            einer mittelständischen, jüdischen
                    geschieden. Marianne zieht nach Haifa,       Und doch überwiegt die Dankbarkeit           Familie geboren. Obwohl sie viele
                    wo auch ihre Mutter wohnt und orien-         und Freude über diesen besonderen            Sprachen lernte und Lehrerin werden
                    tiert sich im Alter von 42 Jahren beruf-     Dienst, den wir hier machen durften.         wollte, verlangten die Umstände, dass
                    lich noch einmal ganz neu. Sie beginnt       Überhaupt ist uns Israel in all seiner       sie ihr Geld als Bankangestellte ver-
                    eine Ausbildung zur Bibliothekarin und       Schönheit und Vielfalt sehr ans Herz         diente.
                    arbeitet anschließend im Technion in         gewachsen, sodass wir mit Sicherheit            „Am 10. April 1941 kamen die
                    Haifa.                                       sagen können: Es wird nicht das letzte       Deutschen nach Zagreb. (...) Schreck-
                       Mittlerweile studiert ihr Sohn in         Mal gewesen sein!                            liche Dinge geschahen. Wir mussten
                    Amerika, wo er später heiraten und                                                        unsere Radios und allen Schmuck zur
                    eine Familie gründen wird. Mit 63 Jah-       Jessica Kauffmann und Helene Kirsch          Polizei bringen, um uns „freizukaufen“.
                    ren heiratet sie den Engländer Gerald                                                     Viele wurden gefangen genommen

                    IV                                                                                                        Brückenbauer-Magazin Nr. 93
Liebe Leserin, lieber Leser! - Dienste in Israel
DIENSTE IN ISRAEL
   und manchen gelang die Flucht. (...)        kleinen Ort, der während der Sommer-         zentrale Gas- und Wasserversorgung.
   Eines Tages – am 26. Juli – kam meine       monate als Erholungsort diente.“ Es          „Abends brauchten wir Kerzen und
   Freundin Sonja, um mir mitzuteilen,         waren nun keine Touristen dort und so        eine Zeit lang aßen wir kaltes Essen.
   dass ihr nichtjüdischer Vater meinen        konnten sie für fast zwei Jahre in wun-      Einmal war ich bei Freunden und ver-
   Namen auf einer Liste gesehen hatte,        dervollen Villen leben und die Kinder        gaß, dass es draußen dunkel wurde. Als
   auf der die Namen von Leuten standen,       der anderen Flüchtlinge unterrichten.        ich ging, war es stockdunkel und ich
   die mit den Engländern sympathisier-        Als Mussolini den Deutschen erlaubte,        wusste nicht, wo ich gehen sollte, aber
   ten und die eingesperrt werden sollten.     alle Juden auf italienischem Staatsge-       dann kam plötzlich ein Auto von hin-
   Ich musste sofort (...) nach Split flie-    biet in deutsche Lager zu deportieren,       ten und beleuchtete einen Teil meines
                                               mussten sie fliehen. Zdenka und Mausi        Weges. Das ist eine Lektion für mein
                                               hatten keine Dokumente mehr und              Leben. Wann immer ich in einer Situ-
                                               baten einen Beamten in Asolo um              ation bin, in der ich nicht weiß, wie es
                                               Hilfe. „Er sagte, dass es ihm sehr leid      weitergehen soll, taucht von irgendwo
                                               tue, das sei unmöglich, und er verließ       ein Licht auf. Als ich nach dem Krieg
                                               den Raum, aber er ließ auf dem Tisch         nicht wusste, wo ich hingehen sollte,
                                               italienische Ausweise liegen, die wir        erschien ein Licht: Der Staat Israel
                                               nahmen und verschwanden.“ Als sie            wurde gegründet und ich konnte ein-
                                               über Venedig nach Rom flohen, sollte         wandern.“
                                               der Zug in Florenz eine längere Pause           Im Rückblick sagt Zdenka Lipa: „Die
                                               einlegen. Zdenka verließ den Zug, um         Anfangszeit in Israel war hart. Keine
                                               etwas zu trinken. Da fuhr der Zug los.       Küche, kein Badezimmer, aber ich war
                                               „Ich stand verzweifelt da mit nichts         zufrieden. Heute noch, 60 Jahre später,
                                               außer meinem leeren Glas; kein Man-          kann ich nicht glauben, dass das alles
                                               tel, keine Dokumente, kein Geld.“ Per        geschehen ist. Es hat immer wieder
                                               Anhalter kam sie nach Arezzo, wo sie         Kriege gegeben. Aber ich habe es nie
   Zdenka Lipa und Simone Kolb (r.)            auf deutsche Soldaten traf. Sie behaup-      bereut, nach Israel gekommen zu sein.“
                                               tete, Deutsche zu sein. „Sie luden mich         Auch wenn ich nicht für den Rest
   hen, einem Ort, der von den Italienern      auf einen Kaffee und etwas zu essen          meines Lebens, sondern nur für ein
   besetzt war. (...) Sonja kam am spä-        ein, da ich sehr hungrig war. Einer von      paar Monate in Israel leben werde,
   ten Abend, um mich abzuholen und            ihnen legte mir sogar seinen Mantel          kann ich mich dem nur a­ nschließen:
   brachte mich zum Bahnhof mit einem          um, da es gegen Abend kühler wurde.          Ich habe es nicht bereut, hierher
   kleinen Koffer, der alles enthielt, was     Sich vorzustellen, dass ich, ein jüdischer   gekommen zu sein, in dieses abwechs-
   ich für eine Woche brauchen würde. Ich      Flüchtling, mit deutschen Soldaten in        lungsreiche Land und zu diesen alten
   war sicher, dass ich bald zurückkehren      einem Armeemantel eines Deutschen            Leuten, die ich schon richtig in mein
   und alles vorbei sein würde – ich kam       dasaß – unglaublich.“ Sie erreichte den      Herz geschlossen habe. Ich bin Gott
   nie wieder zurück. Auf dem Weg zum          nächsten Zug und fand ihre Freunde           dankbar, dass er mich hierher gebracht
   Bahnhof schaffte ich es, meinen gelben      mit ihrem ganzen Gepäck wieder.              hat – ich hätte es mir nicht besser aus-
   Flicken mit dem „J“ darauf, den ich auf        Als die Alliierten nach Rom kamen,        denken können.
   meiner Brust und auf meinem Rücken          mussten die Deutschen gehen, bom-
   tragen musste, zu entfernen. (...) Es war   bardierten zum Abschied aber noch die        Simone Kolb
   der letzte Zug nach Split. Der nächste
   sollte nicht kommen, da die Partisanen                        DAS ELTERNHEIM PISGAT AHUZA
   die Bahnlinie sprengten.“
      Am 17. August 1941 wurde Zden-
   kas Vater zu dem Lager „Jasenovac“
   gebracht. Später erfuhr sie, dass auch
   ihre Mutter und alle Juden, die noch
   in Zagreb waren, deportiert worden
   waren. Sie hörte nie wieder etwas von
   ihren Eltern. In Split traf Zdenka ihre
   Freundin Mausi Spitzer, die ihr Schick-
   sal teilte. Sie nahmen sich gemeinsam
   ein Zimmer und sollten den ganzen
   Krieg über zusammenbleiben. Eines
   Nachts kam die italienische Polizei,
   um Zdenka und Mausi zu verhaf-
   ten. „Ich weinte die ganze Nacht und
   dachte daran, wie es meiner Mutter
   gehen würde, wenn sie hören würde,
   dass ich im Gefängnis war. Aber wir
   hatten Glück. Am nächsten Abend gab
                                                Pisgat Ahuza ist eines der Elternheime in Haifa, die der Irgun Olej Merkas Europa
   es zufällig einen Gefangenentransport
                                                für die Einwanderer aus Europa gegründet hat. Das 1996 eröffnete Heim liegt
   nach Norditalien und sie schickten uns
                                                zentral auf der Höhe von Ahuza und hat eine herrliche Aussicht auf das Meer und
   mit.“
                                                die Ausläufer des Karmel. Hier leben über 100 selbständige Einwohner, weitere 25
      Zdenka und Mausi wurden nach
                                                Menschen werden in der Pflegestation betreut.
   Asolo gebracht, „einem romantischen,

Brückenbauer-Magazin Nr. 93                                                                                                       V
Liebe Leserin, lieber Leser! - Dienste in Israel
DIENSTE IN ISRAEL

                    Der neue Film von Dienste in Israel – ein Bericht von Andrea Schneider

                    Die lange Geschichte eines schönen Projekts
                    Ein Freitag Mitte August 2009. Der Postbote klingelt und                                jungen Interviewpartner: Kannst du’s
                    übergibt mir ein Päckchen: Die DVD „Die Brückenbauer“.                                  nochmal sagen? Und nochmal? So ganz
                    Es ist der neue Promotion-Film von „Dienste in Israel“. Eine                                           spontan, ganz frisch? Und
                    Langfassung, eine Kurzfassung, drei Sprachen: deutsch,                                                 bitte nicht zu viele Ähs
                    englisch, hebräisch. Ich schau’s mir gleich mal an und muss                                            und bitte im ganzen Satz!
                    schmunzeln: unglaublich – was lange währt ... Und ich erin-                                            Und dabei bitte fröhlich
                    nere mich ...                                                                                          und entspannt gucken!
                                                                                                                           Ganz schön anstrengend
                    Frühling 2008. Ralph Zintarra               Arbeit. Finanzchef                                         für alle Beteiligten!
                    ruft mich an: Der DiI-Film „Für ein         Wolters über-                                                 Am Nachmittag geht’s
                    Taschengeld“ aus dem Jahr 1995 habe         legt eine Weile,                                           ins Haus von Fridegart
                    über die Jahre seine vielen guten           aber dann gibt                                             und Egon Maschke.
                    Dienste getan. Er wurde immer mal           er sein Okay für                                           Umsichtig und vorsichtig
                    überarbeitet, aber jetzt sei die Zeit       die zusätzlichen                                           räumen und dekorieren
                    wirklich reif, ein neuer Film müsse her.    Dreharbeiten in                                            Kamera- und Tonmann
                    Und ob ich Lust hätte, mich da verant-      Deutschland.                                               das Wohnzimmer der
                    wortlich einzubringen ... Reizvolle Idee.      Mitte Juli.                                             Maschkes um, um einen
                    Die Arbeit mit dem Medium Film ist          Im Stephansstift                                           geeigneten Hintergrund
                    mir nicht fremd, allerdings eher vor der    Hannover findet                                            zu haben für die Filmauf-
                    Kamera, nicht auf dem Regiestuhl und        der Hebräisch-                                             nahmen. Die beiden neh-
                    selten am Schneidetisch. Das Thema          kurs statt für die                                         men das locker: „Schön,
                    „Dienste in Israel“ lockt mich, auch        neuen Volontäre.                                           dass man mal sieht, was
                    die Idee, in einem deutsch-israelischen     Kameramann Lutz Brée, ein junger                           so unter dem Sofa ist ...“
                    Team zu arbeiten.                           Tonmann und ich unterbrechen                               Und sie erzählen aus
                       So treffen wir uns zu einer ersten       mit Scheinwerfer und Kamera, mit                           ihrem reichen Leben.
                    Brainstorming-Runde: Ralph Zintarra,        Mikrofon und vielen Fragen das fröh-        Am Ende des Besuchs haben wir über
                    der „den Hut auf hat“, Peter Wolters        liche Lernen. Wir fangen Szenen ein         eine halbe Stunde Material im Kasten.
                    als „Finanzchef“ und ich. Schnell sind      vom Unterricht und von der Teepause.        Knapp eineinhalb Minuten davon wer-
                    wir uns einig über das Ziel: ein Film,      Einzelinterviews mit Volontären finden      den später im Film zu sehen sein.
                    der zu Herzen geht, aber nicht kitschig     im Garten des Stephansstiftes statt. Ich       Aber nicht nur in Hannover starten
                    ist. Der sachlich informiert, aber auch     stelle Fragen wie: Warum willst du nach     wir mit Filmaufnahmen. In Absprache
                    für die Arbeit wirbt. Der Solidarität       Israel? Worauf freust du dich? Wovor        mit Ralph Zintarra und mir beginnen
                    mit Israel ausdrückt, aber doch auch        hast du Angst? Immer wieder Unterbre-       Claudia Even-Ari, frühere Mitarbeiterin
                                                                                  chungen: Irgendwann       von DiI, und der amerikanisch-israeli-
                                                                                  ist plötzlich die Sonne   sche Filmemacher und Produzent Jan
                                                                                  weg. Von irgendwoher      Karnis auch in Israel die Dreharbeiten.
                                                                                  fängt es unüberhörbar     Jede Menge E-Mails werden in den
                                                                                  an zu brummen. Die        nächsten Wochen zwischen Israel und
                                                                                  Glocken der Kirche in     Deutschland hin und her geschickt:
                                                                                  der Nachbarschaft läu-    Wir hätten gern Bilder von den Volon-
                                                                                  ten. Meine Bitte an die   tären, wie sie im Land ankommen und

                    Fridegart und Egon Maschke, Andrea
                    Schneider (v.l.n.r.)

                    die Probleme des Landes nicht ver-
                    schweigt. Meine Idee: Wir erzählen
                    eine Geschichte. Wir stellen die Arbeit
                    von Dienste in Israel aus Sicht von
                    zwei Volontären vor, begleiten einen
                    jungen Mann und eine junge Frau von
                    Deutschland nach Israel und lassen
                    sie erzählen von ihren Erwartungen
                    und Erfahrungen. Und auch Fridegart
                    und Egon Maschke sollen authentisch
                    zu Wort kommen als Begründer der            Kameramann Lutz Brée bei der Arbeit

                    VI                                                                                                      Brückenbauer-Magazin Nr. 93
Liebe Leserin, lieber Leser! - Dienste in Israel
DIENSTE IN ISRAEL
   Bilder von ihrer Arbeit ... Beim Einfüh-   gend ... Was für ein Bild passt z. B. zu
   rungsseminar gibt es doch immer eine       dem Gedanken, dass die Volontäre auch
   Stadtführung – kann da eine Kamera         Sterbende in einem Hospiz begleiten?
   mitlaufen? Welche israe­lischen Partner    Die Bilder sollen nachvollziehbar für
   kann man befragen? Welche Volontäre        Deutsche sein und dürfen Israelis nicht
   sind geeignet, ausführlicher Auskunft      irritieren.
   zu geben? Eine große Herausforderung          Jeden Tag ab 9.30 Uhr treffen wir
   an Organisation und Kooperation            uns im kleinen Kellerstudio von Jan
   nicht nur für das Filmteam in Israel,      Karnis zum Filmschnitt. Er sitzt vor
   sondern auch für die Volontäre und         mehreren Monitoren und schiebt die
   Ingrid Schatz und Olga Unruh. Denn         digitalen Bilder sekundenbruchteilege-
   schließlich gibt’s neben dieser Filmidee   nau gekonnt hin und her. Wir hängen
   aus Deutschland ja auch noch das ganz      über seiner Schulter und versuchen,
   normale Arbeits- und Volontärsleben ...    ihm auf Englisch klar zu machen,
                                              welches Bild wir wann, wo und wie
                                              passend finden für den deutschen Text,
                                              den ich vorher in einer schallgepols-
                                              terten Minikammer aufgesprochen
                                              habe. Hohe Konzentration bei allen               Kameramann und
                                              über viele Stunden. Manche Verständ-             Produzent Jan
                                              nisschwierigkeit. Zuweilen auch unter-           Karnis in seinem
                                              schiedlicher Geschmack. Aber immer               Studio (r.)
                                              wieder auch der schöne Eindruck: Ja, so
                                              kann es werden ...                               Sätze eines Holocaustüberlebenden
                                                 Zwischendurch letzte A    ­ ußendrehs         im Kasten haben. Schließlich wird es
   Letzte Absprachen vor dem Interview:       – z. B. in Petach Tikvah, um dort den            eine der stärksten Szenen des Films. Als
   Andrea Schneider, Claudia Ketterer und     Hauskreis der Volontäre und die jun-             wir im Alyn filmen wollen, dürfen wir
   ­Ralph Zintarra (v.l.n.r.)                 gen Leute bei der Arbeit zu filmen.              nicht. Dann muss Lukas eben vor die
                                              Unterdessen steht fest: Lisa und Lukas           Tür kommen mit seinem Patienten im
      Aber irgendwann im Herbst kom-          sind unsere zwei „Protagonisten“                 Rollstuhl. Zum Glück scheint gerade
   men drei DVDs mit vielen Stunden           für den Film – übrigens nicht nach               noch die Abendsonne weich und warm
   Rohmaterial in der DiI-Geschäftsstelle     ihren zusammen passenden Namen                   auf die Szene.
   in Hannover an. Und dann heißt es für      ausgesucht ... Ein paar Mal muss Lisa               Wir stellen fest: Unser Kind
   Ralph Zintarra und mich: anschauen,        wiederholen – immer wieder mit                   braucht einen Namen, sprich: der Film
   markieren, sortieren, auswählen ... Dies   freund­lichem Lächeln –, was sie an              einen Titel. Aussagekräftig, aber auch
   alles als Vorbereitung für die gemein-     ihrer Arbeit begeistert, bis wir die             einprägsam. Am Shabbatabend lädt uns
   same abschließende Produktion in           Szene in dem langen Krankenhausflur              Claudia Even-Ari zum familiären Fest-
   Israel.                                    „gekauft“ haben. Zeit und viel Ein-              essen ein. Ob es das liebevoll gekochte
      Mitte November. Wir treffen uns         fühlung braucht es, bis wir ein paar             Essen ist, der gute Wein oder die      
   als Gesamtteam im schönen finnischen
   Gästehaus in Mevazerret bei Jerusalem.
   Witzig – die skandinavische Gast-                                      DVD „Die Brückenbauer“
   freundschaft und Atmosphäre mitten
   im noch warmen Israel! Die Sauna des         „Die Brückenbauer. Zeit schenken – Menschen helfen – Neues entdecken“, so lautet der
   Hauses nutzen wir nicht, wohl aber den       Titel des neuen Films, der die Arbeit von Dienste in Israel vorstellt. Dieser Film steht in
   wunderschönen Garten zum Frühstück                                          drei Sprachen (Deutsch, Englisch und Hebräisch) und zwei
   und zum Planungsgespräch: Welcher                                            Versionen (8 und 17 Minuten) zur Verfügung. Die DVD
   Aspekt, welches Interview fehlt uns                                          kann ab sofort über die Geschäftsstelle oder das Online-
   noch? Wie kriegen wir den Film in                                            formular auf unserer Internetseite bestellt werden.
   einer knappen Woche vor Ort fertig?                                         Für Herstellung und Versand der DVD „Die Brücken-
   Ich habe zwar das Drehbuchkonzept im                                        bauer“ entstehen Kosten in Höhe von 17,50 Euro. Wir sind
   Kopf, habe auch einige Textbausteine,                                       dankbar, wenn diese Kosten durch eine Spende gedeckt
   aber jetzt müssen die zusammengefügt                                        werden. Wer über diesen Betrag hinaus eine Summe „plus
   werden. Claudia Ketterer, als ehema-                                        x“ geben kann, ist herzlich eingeladen, dies zu tun. Stich-
   lige Volontärin mit im Team, hilft mir                                      wort: Projekt „17,5 plus x“
   mit ihren guten Gedanken und ihrem                                         Wer sich einen ersten Eindruck von dem Film verschaffen
   Computer bei der Fertigstellung des                                    möchte, der kann sich den deutsch-, englisch- oder hebräisch-
   Textes. Das Spannende: Im Film muss                                    sprachigen Filmtrailer (90 Sekunden) auf unserer Internetseite
   ja jedes kleine Sätzchen bebildert                                     anschauen. Gewidmet ist dieser Film übrigens Fridegart und
   werden – aber wie? Nicht platt, aber                                   Egon Maschke, die 1975 den Grundstein für diesen Brücken-
   passend und zum Nachdenken anre-                                       bauerdienst gelegt haben. www.dienste-in-israel.de

Brückenbauer-Magazin Nr. 93                                                                                                              VII
Liebe Leserin, lieber Leser! - Dienste in Israel
DIENSTE IN ISRAEL

                      wunderbare Aussicht aus ihrem Wohn-                 inhaltlich, optisch? Welche Musik passt?
                      zimmer über ganz Jerusalem – jeden-                 Welche Teile sind unverzichtbar für
                      falls ist da plötzlich ein Ideenfunke               die Kurzfassung? Wie kriegen wir auch
                      in meinem Kopf. Drei kurze verbale                  noch einen ganz kurzen Trailer hin?
                      Beschreibungen: Die Brückenbauer:                   Es wird nochmal eine mehrstündige,
                      Zeit schenken – Menschen helfen –                   leicht stressige Arbeitsphase im engen
                      Neues entdecken. Wir lassen das immer               Tonstudio. Aber dann: Geschafft! Drei
                      mal über die Zunge gehen. Ja, das kann              unterschiedlich lange Filme. Geschafft,
                      es sein!                                            bis auf – wie wir denken – ein paar
                         Der letzte Tag: Wie sollen sich                  „Kleinigkeiten“. Dass diese, verbunden
                      Vorspann und Nachspann aufbauen –                   mit weiteren Aufnahmen, und dann
                                                                          die Erstellung der hebräischen und
                              Scholarship-Fonds                           englischen Versionen mit einer Reihe       Frau an: „Na, und was haben Sie so
                                                                          weiterer Sprecher nochmal viel Zeit        gesehen von Israel?“ Tja, was soll ich
                      Aus dem sog. Scholarship-Fonds werden               brauchen und wir erst Monate später        sagen? Außer dem Panorama der wun-
                      Volontäre unterstützt, die ansonsten aus            die wirklich fertige DVD in Händen         derschön erleuchteten Heiligen Stadt
                      finanziellen Gründen einen Versöhnungs-             halten würden – auf den Gedanken           bei einem kleinen spätabendlichen
                      dienst in Israel nicht machen könnten. Die          kommen wir nicht.                          Ausflug nicht viel. Oder soll ich ihr eine
                      dafür zur Verfügung stehenden Mittel sind              Vor meinem Abflug von Tel Aviv          lange, spannende Geschichte erzählen?
                      aufgebraucht. Wer hilft, diesen „Topf“ wie-         spricht mich in der langen Warte-
                      der zu füllen? Stichwort: Scholarship-Fonds
                                                                          schlange vor der Kofferkontrolle eine      Andrea Schneider

                      Info- und Gebetsbrief                               finden Sie unter www.dienste-in-israel.    Verlobt haben sich ...
                      Der Info- und Gebetsbrief von Dienste               de/israelreisen                            l I mke Heddinga & Richard Praeto­
                      in Israel erscheint 3-4 mal im Jahr und             Termin: 18.04.-03.05.2010                    rius am 26.06.2009
                      wird auf Wunsch zugeschickt (siehe                  Kosten: 1 799 Euro
                      Coupon). Wer ihn per E-Mail erhalten                Leitung: Jürgen Pelz & Ralph Zintarra      Geheiratet haben ...
                      möchte, möge sich bitte selbst online               Anmeldung: Online oder Telefon             l Hanna Partanen & Jan-André
                      anmelden: www.dienste-in-israel.de/                 0 44 88 / 43 29 (Jürgen Pelz)                Tischer am 02.06.2009 in Jerusalem
                      publikationen                                                                                  lE  va-Maria Schwimmer & Theodor
                                                                          Hebräisch-Intensivkurs                       Freese am 27.06.2009 in Chemnitz
                      Israelreise 2010                                    Datum: 03.-11. Juli 2010                   l Jasmin Hengge & Jonas Link am
                      Unsere 16-tägige Reise führt uns                    Ort: Stephansstift Hannover                   11.07.2009 in Dettingen
                      zunächst nach Tel Aviv ans Mittelmeer,              Leitung: Moti Argaman & Esther Ullrich     l Dorothee Dreher & Daniel Wirth
                      nach Galiläa und zum See Genezareth.                Anmeldung: Online oder in der                 am 18.07.2009 in Marburg
                      Weiter geht es nach Jerusalem, der                  Geschäftsstelle                            l Denise Toussaint & David Wolf am
                      „Stadt des großen Königs“ (Mt 5, 35),                                                             05.09.2009 in Dresden
                      und schließlich fahren wir zum                      Schulungswochenende für                    l Rebekka Meinel & Benedict Schubert
                      Salzmeer und in die Wüste Negev. Zum                ­Multiplikatoren                              am 03.10.2009 in Dresden
                      Abschluss geht es dann wieder nach                   Datum: 19.-21. Februar 2010
                      Tel Aviv. Vor allem aber soll es eine                Ort: Stephansstift Hannover               Herzlichen Glückwunsch – mazal tov!
                      Begegnungsreise werden. Neben den                    Leitung: Ralph Zintarra
                      Besichtigungen werden wir mit unseren                Anmeldung: Online oder in der
                      beiden Mitarbeiterinnen in Jerusalem                 Geschäftsstelle                                          Impressum
                      zusammenkommen, die Volontäre
                      an ihren jeweiligen Einsatzstellen                                DiI-Online                   Das Brückenbauer-Magazin von Dienste in
                      besuchen und einige unserer jüdischen                                                          Israel erscheint zweimal jährlich.
                      Freunde kennen lernen. Eine                                                                    Verantwortlich für den Inhalt: Ralph Zintarra
                                                                              www.dienste-in-israel.de               Erscheinungsdatum: 18. Oktober 2009
                      ausführliche Beschreibung der Reise
                                                                                                                     Kontaktadresse: Diakoniewerk Kirchröder
                                                                                                                     Turm e. V., Dienste in Israel,
                                                     CO U P O N                                                      Kirchröder Straße 46, 30559 Hannover
                                                                                                                     Tel.: (05 11) 9 54 98 60, Fax: (05 11) 9 54 98 66
                                                                                                                     E-Mail: info@dienste-in-israel.de
         Bitte schicken Sie mir ...                                                Wir sind interessiert, das        Internet: www.dienste-in-israel.de
                                                                                   Anliegen und die Arbeit von
                                                                                                                     Spenden erbitten wir auf das Konto:
                    DVD „Die Brückenbauer“                                         Dienste in Israel in unserer      Dienste in Israel bei der Spar- und Kreditbank
         ___ Exemplare Info-Flyer                                                  Kirche/Gemeinde vorzustellen      Bad Homburg (BLZ 500 921 00), Konto-Nr.
                                                                                                                     300 373. Bitte NAME und ANSCHRIFT
                                                                                   Wir möchten regelmäßig den        auf dem Überweisungsträger notieren!
         ___ Exemplare Brückenbauer-Magazin
                                                                                   Info- und Gebetsbrief per
                                                                                                                     Layout, Satz:
         ___ Exemplare Handreichung „Juden & Christen“                             Post erhalten                     J. G. Oncken Nachf. GmbH, 34123 Kassel,
                                                                                                                     www.oncken.de

         Name                                                Straße                                                  Druck: Grafische Werkstatt von 1980 GmbH,
                                                                                                                     34123 Kassel
         PLZ                         Ort
                                                                                                                

                   VIII an: Dienste in Israel, Kirchröder Straße 46, 30559 Hannover,
         Bitte absenden                                                                                                                  Brückenbauer-Magazin Nr. 93
         Fax: (05 11) 9 54 98 66, E-Mail: info@dienste-in-israel.de
Liebe Leserin, lieber Leser! - Dienste in Israel Liebe Leserin, lieber Leser! - Dienste in Israel
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