Helfen Sie - Albertinen Krankenhaus

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Neues aus der Albertinen Stiftung / Ausgabe 01/2021

: Corona bei Albertinen
An vorderster Front             Interviews:                    Ihr Beitrag im Kampf
gegen die Pandemie              Drei Fragen an ...             gegen das Virus
Einblick in die Covid-Station   So erleben ein Arzt, Pfleger   Spenden unterstützen
im Albertinen Krankenhaus.      und Patient die Pandemie.      Patienten und Mitarbeitende.

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: Begrüßung

                                     Liebe Freunde und Förderer,
                                     nur wenige Schritte sind es von den Büroräumen der Albertinen-Stiftung hinüber
                                     zur Covid-Station des Albertinen Krankenhauses, doch es könnten auch Welten
                                     dazwischen liegen: Seit dem Frühjahr 2020 ist der Zutritt zu dieser Station für
                                     Unbefugte streng untersagt. Aufbauend auf Interviews per Telefon und E-Mail
                                     sowie einem Fototermin im Stationsflur (ohne Zugang zu Patientenzimmern)
                                     bekamen wir nun aber doch Einblick in den Alltag auf dieser besonderen Station.

                                     Unsere Eindrücke geben wir gern an Sie weiter, denn wir sind uns sicher: Auch
                                     Sie werden tief bewegt sein, mit welch großem Einsatz sich die Kolleginnen und
Impressum                            Kollegen aus Ärzteschaft, Pflege und Service hier um Covid-19-Patientinnen und
                                     -Patienten kümmern, und das lange Zeit immer mit der Angst im Nacken, sich
Verantwortlich:
                                     selbst anzustecken und vielleicht sogar zu sterben.
Dr. Sabine Pfeifer
Geschäftsführerin der
                                     Wir finden: Den Mitarbeitenden, die gegen das tückische Coronavirus kämpfen
Albertinen-Stiftung
                                     oder auch an anderer Stelle im Albertinen Krankenhaus und Albertinen Haus
Redaktion:
                                     unter den erschwerten Bedingungen der Pandemie ihren wichtigen Dienst
Dr. Dorothee Unterfrauner
                                     leisten, gebührt unser größter Respekt. Uns war es daher von Anfang an ein
Fundraising-Referentin der
                                     Anliegen in der Albertinen-Stiftung, den Kolleginnen und Kollegen beizustehen.
Albertinen Diakoniewerk gGmbH
                                     Dafür haben wir uns einiges einfallen lassen, mit erfreulich großer Unterstützung
Fotos:
                                     von Freunden und Förderern wie Ihnen. Mehr erfahren Sie ab Seite 11.
Albertinen-Stiftung,
Albertinen Diakoniewerk gGmbH
                                     Kommen Sie in Gedanken mit auf die Covid-Station und bleiben Sie zu jeder Zeit
Herausgeber:
                                     gesund und behütet!
Albertinen-Stiftung
Süntelstraße 11 a . 22457 Hamburg
                                     Ihr / e
Stand: 05 / 2021

                                     Prof. Dr. Fokko ter Haseborg              Dr. Sabine Pfeifer
                                     Vorstandsvorsitzender                     Geschäftsführerin
                                     Albertinen-Stiftung                       Albertinen-Stiftung

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: An vorderster Front gegen die Pandemie
Einblick in den Alltag auf der Covid-Station im
Albertinen Krankenhaus.

Hamburg, Ende April 2021: Seit mehr         weiteren Pflegekräften der Früh-          wie Blutdruck, Sauerstoffsättigung und
als einem Jahr hält Corona die Welt in      schicht. Dr. Matthias Janneck, Sek-       Atemfrequenz maßen und notierten,
Atem. Nach zwischenzeitlich erfreu-         tionsleiter der Nephrologie im Alberti-   Medikamente verabreichten, bei der
lichen Rückgängen bei den Fallzahlen        nen Herz- und Gefäßzentrum, ist           Körperpflege halfen, verging die Zeit
stecken sich wieder immer mehr              währenddessen hauptverantwortlich         wie im Fluge. Alles Routine, doch dank
Menschen, vor allem Jüngere, mit            für die ärztliche Betreuung der           Corona mit besonderen Begleitum-
dem Virus an. Die Impfkampagne              Covid-19-Erkrankten auf der Station,      ständen. Vor dem Betreten eines
nimmt zwar langsam Fahrt auf, doch          unterstützt durch mehrere Assistenz-      Zimmers, in dem ein Covid-19-Patient
die dritte Welle rollt. Kurzum: Die         ärztinnen und -ärzte sowie Prof. Dr.      liegt, müssen die Mitarbeitenden jedes
Aussichten, dass die Pandemie               Guntram Lock, Chefarzt der Klinik für     Mal eine komplette Schutzausrüstung
schnell überwunden werden kann,             Innere Medizin. Wer das Team rund um      anlegen (s. Foto auf Seite 4): Schutz-
sind düster. Und mittendrin, ganz nah       Seiderer und Dr. Janneck erlebt, merkt    brille bzw. -visier, FFP2-Maske, gelber
am Geschehen, steht Martin Seiderer,        schnell: Pflege und Ärzteschaft stehen    Plastikkittel, Einmalhandschuhe und
Stationsleiter der B6 im Albertinen         Seite an Seite, um Corona Einhalt zu      OP-Haube. Zudem bereiten die
Krankenhaus, und sagt: „A: Wir haben        gebieten.                                 Pflegekräfte die Mahlzeiten für Covid-
es nicht in der Hand. B: Es kann nur                                                  19-Patientinnen und -Patienten vor,
besser werden“ – seit über zwölf            Mit diesem Ziel vor Augen haben die       verteilen die Tabletts und sammeln sie
Monaten das Mantra des Teams auf            Mitarbeitenden gegen 9 Uhr morgens        hinterher wieder ein. Auf anderen
der Covid-Station.                          schon einen ganzen Berg an Arbeit         Stationen übernehmen das Mitarbei-
                                            geschafft: Nach dem Übergabege-           tende der Albertinen-Services Ham-
Seiderer ist an diesem Apriltag seit 6.10   spräch mit Kolleginnen der Nacht-         burg GmbH, doch bei Corona-Infizier-
Uhr im Dienst auf „seiner“ Station im       schicht ging es um kurz vor 7 in die      ten soll jeder unnötige Kontakt zur
obersten Stockwerk des Albertinen           Patientenzimmer. Während die              Außenwelt vermieden werden.
Krankenhauses, zusammen mit drei            Pflegerinnen und Pfleger Vitalwerte

                                                                                              helfen Sie uns helfen : Seite 3
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Nach dem Rundgang zu Tagesbeginn           Trotzdem können sich Martin Seiderer       überwachen (s. Foto auf Seite 5) – eine
dürfen die Pflegekräfte ihre erste Pause   und Dr. Matthias Janneck voll auf ihr      große Hilfe vor allem zu Beginn der
machen. Etwas verloren sitzt ein           eingespieltes Team aus Pflegekräften,      Corona-Krise, als Schutzkleidung
junger Pfleger am großen Tisch im          Ärztinnen und Ärzten verlassen.            allerorten Mangelware war.
Pausenraum und trinkt seinen Tee. Das      Früher, vor Corona, kümmerten sich
gemeinsame Frühstücken – eine              die Mitarbeitenden auf der B6 um           Damals, als es losging und niemand
liebgewonnene Tradition des Teams          Patientinnen und Patienten der             genau wusste, womit man es zu tun
– ist seit Corona nicht mehr möglich.      Kardiologie. Auch damals waren             hatte, griff trotz der vielen Erfahrung
Jede Mitarbeiterin, jeder Mitarbeiter      immer wieder kritische, teils lebensbe-    auch im Team der B6 die Angst um
muss die Frühstückspause allein            drohliche Situationen zu bewältigen.       sich. Große Sorgen hätten damals die
verbringen. Genauso ist es vor und         Daher stand in den ersten Wochen der       Kolleginnen und Kollegen auf der
nach der Schicht in den Umkleiden:         Pandemie bald fest, dass die B6 zur        Station umtrieben, erinnert sich Dr.
eine Person pro Raum, mehr ist nicht       Isolierstation für all jene Covid-19-Er-   Matthias Janneck: „Es klangen einem
erlaubt. Dadurch sind die Teammitglie-     krankten werden würde, die nicht           ja die Geschichten von den gestorbe-
der zwar ungestört, doch es fällt viel     mehr zuhause bleiben konnten, aber         nen Kolleginnen und Kollegen aus
weg: Mal eben die Wochenendpläne           auch nicht so gravierende Symptome         Italien in den Ohren und es war nicht
besprechen? Auf kurzem Wege den            hatten, dass sie auf der Intensivstation   klar, ob eine Übertragung auf das
Umgang mit einem Patienten klären?         beatmet werden mussten. Schließlich        Personal über die Zeit nicht unver-
Die neue Folge der Lieblingsserie          eignet sich die Station B6 gut zur         meidbar sein würde.“ In jenen Tagen
diskutieren? In großer Runde ist das       Isolierung hoch ansteckender Patien-       hätten er und das Team „erstmals im
nicht mehr möglich. „Die Pandemie          ten, da die Zimmer mit Telemetrie          Leben vor dem Konflikt zwischen
hat uns allen sehr viel abverlangt,        ausgestattet sind. Die Mitarbeitenden      Hilfsbereitschaft und Selbstschutz
gerade was das persönliche Miteinan-       können also bei Bedarf Vitalwerte von      gestanden“. Jeder Handgriff wurde
der betrifft“, bedauert Martin Seiderer.   Patienten vom Pflegestützpunkt aus         ganz bewusst durchgeführt, „immer

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mit der Angst, sich selbst zu infizieren   vorübergehend in den Normalbetrieb
und eventuell auch zu sterben“. Zu den     der Kardiologie zurückkehren. Eine
großen Sorgen um die eigene Gesund-        echte Pause war das allerdings nicht
heit (und jene der eigenen Familien)       – und dann rollte im Herbst auch
kam dann noch die schreckliche             schon die zweite Welle los, die ausge-
Erfahrung, Erkrankten nicht immer hel-     rechnet über Weihnachten und
fen zu können, berichtet der Nephro-       Silvester ihren Höhepunkt erreichte:
loge: „Am Anfang hatten wir gar keine      Bis zu 22 Patientinnen und
therapeutischen Möglichkeiten: Wir
haben entweder nichts oder Hydro-
                                           Patienten füllten rund um
                                           die Feiertage jedes Bett
                                                                        „Am Anfang arbeiteten wir
xychloroquin gegeben, was aber             der Station, viele von ih-   immer mit der Angst, uns
keinen Effekt gehabt hat.“ Das Team
musste „jeden Tag mitzittern, ob ein
                                           nen 80 Jahre und älter
                                           – oft Bewohnerinnen und
                                                                        selbst zu infizieren und
Patient auf die Intensivstation muss       Bewohner aus Pflegehei-      eventuell auch zu sterben.“
und dann dort mit einer Wahrschein-        men, die dem Coronavirus
lichkeit von rund 50 Prozent stirbt oder   aufgrund zahlreicher Vor-
ob er/sie am nächsten Tag besser ist“.     erkrankungen nichts entgegensetzen
                                           konnten. Pflegekräfte von anderen
Eine immense Belastung, die in jenen       Stationen mussten einspringen, um
ersten Monaten der Pandemie an den         den Erkrankten beizustehen. Die
Pflegekräften, Ärztinnen und Ärzten        übliche menschliche Nähe zwischen
der Station zehrte. Während des            Pflegekraft und Patient – Zeit zum
Sommers konnte die Station zwar            Handhalten, zum Zuhören, zum

                                                                                    helfen Sie uns helfen : Seite 5
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Mutzusprechen – war unter den              April sind „nur“ acht Covid-19-Patient-    Bei diesem jungen Mann beginnt das
Umständen kaum möglich. Während-           innen und -Patienten auf der Station in    Ärzte- und Pflegeteam jetzt die Visite.
dessen standen die Telefone auf den        Behandlung. Der Altersdurchschnitt ist     Die Nacht war unruhig: So wie viele
Stationen kaum still: Die betagten         im Vergleich zum Jahreswechsel             andere Covid-19-Patientinnen und
Patientinnen und Patienten waren           gesunken, die meisten Patienten sind       -Patienten klagt der Erkrankte über
selten in der Lage, per Smartphone         nun zwischen 30 und 60 Jahren alt          schwere Luftnot, Abgeschlagenheit
und Videoanruf mit ihren Familien zu       – „wir merken deutlich die Fortschritte    und Fieber, die ihm den Schlaf raub-
sprechen. Das Gespräch mit Ärztinnen,      des Impfens in Pflegeheimen“, sagt         ten. Weil es im Bauch grummelte,
Ärzten und Pflegekräften war dann oft      Martin Seiderer. Ein kleiner Lichtblick,   wollte er auch nicht frühstücken. Trotz-
der einzige Weg für Angehörige, um zu      den Dr. Matthias Janneck bestätigen        dem sieht Dr. Janneck erste Verbesse-
erfahren, wie es ihren Lieben ging.        kann: „Diese jüngeren Erkrankten           rungen, nachdem er kurz vor der Visite
Besonders belastend: Fast täglich          kommen natürlich unter besseren            auch noch einmal ein aktuelles
bekamen Angehörige dabei die               Voraussetzungen zu uns und haben           Röntgenbild geprüft hat (Foto oben).
traurige Nachricht, dass ihr Vater, ihre   weniger Begleiterkrankungen. Das
Großmutter das Krankenhaus nicht           macht das Management deutlich              Raus aus der Schutzausrüstung, rein in
lebend verlassen würde. Der Tod war        einfacher.“ Auch sehr viele Kolleginnen    die Schutzausrüstung, so geht es
allgegenwärtig in diesen Tagen, an         und Kollegen auf der Station sind          weiter, von einem Covid-19-Infizierten
denen eigentlich der Neubeginn und         bereits geimpft. Trotzdem bleiben die      zum nächsten. Mal ordnet Dr. Janneck
das Leben gefeiert werden.                 Mitarbeitenden ständig wachsam,            einen erneuten Abstrich an, mal eine
                                           gerade weil viele Betroffene in ihrem      Blutentnahme, und sogleich macht
Wenige Monate später hat sich die          Alter oder nur unwesentlich älter sind     sich ein Pfleger oder eine Ärztin ans
Lage auf der Covid-Station trotz           – der jüngste Patient an diesem            Werk. Eine Reinigungskraft steht schon
steigender Fallzahlen immerhin etwas       Apriltag in ihrer Obhut ist sogar gerade   in voller Montur bereit, um zwei
verbessert: In dieser Frühschicht im       einmal Anfang 30.                          Zimmer von Grund auf zu desinfizieren

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– zwei Erkrankte dürfen heute das         keit“, berichtet Martin Seiderer. Wegen    sich die Lunge? Wird Treppensteigen,
Krankenhaus verlassen.                    des Besuchsverbots sind keine              Spazierengehen, mit Kindern und Enkeln
                                          Angehörigen da, die die Ängste mildern     spielen künftig möglich sein, ohne außer
Solche Behandlungserfolge sind für        könnten. Zudem dürfen Covid-19-In-         Atem zu geraten?
das Stationsteam eine willkommene         fizierte ihr Zimmer nicht verlassen,
Erleichterung. Dahinter steckt, neben     solange sie erkrankt sind. Das ist         Solche Zukunftsfragen bleiben auf der
Impfungen und einem geringeren            besonders belastend, weil besagtes         Covid-Station im Rahmen der Akut-Be-
Durchschnittsalter, auch das „Alberti-    Zimmer oft ungewöhnlich lange das          handlung unbeantwortet. Im Hier und
nen-Corona-Schema“. Denn obwohl es        ‚Zuhause auf Zeit‘ eines Corona-Infi-      Jetzt an diesem Apriltag ist dagegen
das Medikament, das Corona besiegt,       zierten wird. Erkrankte bleiben im         Mittagszeit, und die Frühschicht ist bald
noch nicht gibt, beobachten die Ärztin-   Schnitt sieben Tage auf der Station –      vorbei. Nachdem die Pflegekräfte
nen und Ärzte um Dr. Matthias Jan-                                                   Mahlzeiten in die Zimmer gebracht,
neck inzwischen gute Genesungsfort-
schritte, wenn früh hochdosiertes
                                           „Covid-19-Patienten                       teilweise nochmal den Blutzucker
                                                                                     gemessen oder Insulin gegeben haben,
Cortison in Kombination mit dem           haben große Angst,                         steht für sie die Pflegedokumentation des
Ebola-Medikament Remdesivir zum
Einsatz kommt. In der dritten Welle
                                          sind unruhig und                           Vormittags an. Ein großer bürokratischer
                                                                                     Aufwand, der auch in Corona-Zeiten zum
habe dadurch kein Patient auf die In-     fordern deutlich                           Alltag gehört. Martin Seiderer erstellt
tensivstation verlegt werden müssen,
zumindest wenn die Erkrankten recht-
                                          mehr Aufmerksam-                           derweil den nächsten Dienstplan und
                                                                                     freut sich darauf, sich am Nachmittag mit
zeitig ins Krankenhaus kamen und          keit.“                                     seinem Partner auf der Terrasse zu
nicht schon mit Lungenversagen in                                                    erholen. Auch Dr. Matthias Janneck hat
der Notaufnahme landeten, berichtet       ein deutlich längerer Krankenhausauf-      schon Pläne für das Wochenende: Mit
Dr. Matthias Janneck: „Todesfälle von     enthalt als zum Beispiel in der Kardio-    dem Rad soll es zur Segeljolle an der Elbe
jungen Menschen kommen zum Glück          logie. Manch eine Patientin in höherem     gehen. Konform mit allen Corona-Regeln
quasi nicht mehr vor, wenn wir etwas      Alter oder mit zusätzlicher Krebs-         können die beiden so abschalten, den
Vorlauf für die Therapie haben.“          erkrankung musste sogar sechs bis          Kopf freikriegen und Kraft schöpfen für
                                          acht Wochen da bleiben. Und völlig         den nächsten Dienst. Wenn es wieder
Trotzdem bleibt bei Patientinnen und      unklar ist, ob mit der Krankenhausent-     heißt: „Wir haben es nicht in der Hand,
Patienten viel Unsicherheit. Das          lassung auch Corona überwunden ist         aber es kann nur besser werden.“
Stationsteam beobachtet daher auch        – unter dem Schlagwort „Long Covid“
sehr große Angst bei den Erkrankten:      häufen sich Berichte über langwierige
„Die Patienten sind unruhig und           Folgen. Wird der Geruchs- und Ge-
fordern deutlich mehr Aufmerksam-         schmackssinn zurückkehren? Erholt

  Corona bei Albertinen

  Bereits im Februar 2020 – noch vor      tendenvertretung. Diese Steuerungs-        ist die Zentrale Notaufnahme, deren
  dem ersten offiziellen Coronafall in    gruppe hat seither dafür gesorgt, von      Mitarbeitende Ende März 2020 die
  Hamburg – bildete sich in der           Land und Bund vorgegebene Corona-          ersten beiden Corona-Fälle im
  Albertinen Krankenhaus/ Albertinen      Regeln in die Tat umzusetzen – zum         Albertinen Krankenhaus identifizier-
  Haus gGmbH eine Pandemiesteue-          Beispiel Besuchsverbote und Personal-      ten. Insgesamt wurden seitdem bis
  rungsgruppe, unter anderem mit          testungen – und weitere Maßnahmen          Ende April 2021 mehr als 350 Patien-
  Vertreterinnen und Vertretern der       zum Infektionsschutz durchzuführen.        tinnen und Patienten aufgrund einer
  Krankenhausleitung, der Ärzteschaft,                                               Covid-19-Erkrankung im Albertinen
  der Pflege, der Hygiene- und            Erste Anlaufstelle für alle Patientinnen   Krankenhaus und Albertinen Haus
  Personalabteilung und der Mitarbei-     und Patienten mit Corona-Symptomen         behandelt.

                                                                                             helfen Sie uns helfen : Seite 7
Helfen Sie - Albertinen Krankenhaus
: Drei Fragen an …
Martin Seiderer, Pflegeleiter der Corona-
Station im Albertinen Krankenhaus.

Martin Seiderer, ausgebildeter Gesundheits- und Kranken-       Mir ist wichtig, dass jede/r weiß, dass meine Tür immer
pfleger, ist Stationsleiter der Kardiologie im Albertinen      offen ist. In der Dienstplangestaltung achte ich darauf, dass
Krankenhaus. Seine Station wurde im Zuge der Corona-           möglichst genügend Erholungspausen zur Verfügung
Krise zur Covid-19-Station umgewandelt, um hoch anste-         stehen, was aber gerade bei Mitarbeitenden, die in Vollzeit
ckende Patientinnen und Patienten zu isolieren.                arbeiten, ein Balanceakt ist. Ein wertschätzender Umgang
                                                               auf Augenhöhe ist meiner Ansicht nach das A und O eines
: Die Pflege steht aufgrund der Pan-                                                     guten Teamgeists. Ich persönlich
demie im besonderen Licht der Öf-                                                        kann mich nur glücklich schätzen,
fentlichkeit. Wie wirkt sich das in                                                      ein ohnehin sehr motiviertes Team
Ihrem (Arbeits-)Alltag aus?                                                              hinter mir zu haben, und so ist es
Ich hoffe, dass sich seitens der Poli-                                                   quasi ein gegenseitiges „Geben und
tik jetzt wirklich nachhaltig etwas                                                      Nehmen“.
ändert. Die Pandemie hat uns vor
Augen geführt, wie wichtig eine sta-                                                      : Gab es für Sie auch Momente im
bile, gut ausgebildete Personalde-                                                        Pandemie-Pflegealltag, an die Sie
cke ist. Der Pflegeberuf muss attrak-                                                     sich gern zurückerinnern?
tiver werden! Ansonsten freuen wir                                                        Tatsächlich ist diese Frage gar nicht
Pflegenden uns natürlich sehr über                                                        so leicht zu beantworten, denn die
die mediale Aufmerksamkeit und                                                            Pandemie hat uns allen sehr viel
auch den persönlichen Zuspruch,                                                           abverlangt, gerade was das persön-
den wir z.B. aus dem Familien- und                                                        liche Miteinander betrifft. Nichts ist
Freundeskreis oder von Patientin-                                                         mehr so wie es einmal war. Liebge-
nen, Patienten und deren Angehöri-                                                        wordene Traditionen und Rituale
gen erhalten. Das abendliche Klat-                                                        wie z.B. das gemeinsame Frühstü-
schen in der ersten Welle war ein                                                         cken waren plötzlich nicht mehr
nettes Zeichen; dabei darf es aber                                                        möglich. Oder Geburtstage gemein-
nicht bleiben! Ich hoffe allerdings                                                       sam feiern, Kolleginnen und
nicht, dass die Stimmung kippt. Ge-                                                       Kollegen verabschieden – nichts
rade in sozialen Medien lese ich                                                          ging mehr. Und doch sind es die
immer häufiger, dass wir Pflegenden nur jammern und            kleinen Momente, an die ich mich gerne zurückerinnere
andere Menschen auch schwere Berufe hätten. Aussagen           – z. B. als wir kurzfristig tatkräftige Unterstützung von
wie „Augen auf bei der Berufswahl“ schmerzen dann schon.       Kolleginnen und Kollegen von anderen Stationen bekom-
                                                               men haben, als wir sprichwörtlich von der zweiten Welle
: Gefühlt nimmt die Pandemie einfach kein Ende. Wie            überrollt wurden und wir das Arbeitspensum aus den
schaffen Sie es, Ihr Team in diesen belastenden Zeiten über    eigenen Reihen nicht mehr bewältigen konnten. Oder als
Monate hinweg zu motivieren?                                   Kolleginnen und Kollegen von einer anderen Station
Ich orientiere mich stark an unserem Konzept der „Existen-     Kuchen gebacken haben, um einfach mal „Danke“ zu sagen,
tiellen Kommunikation und Spiritualität in der Pflege          oder aufmunternde Worte in Form einer Grußkarte vorbei-
(EKS)“, das seit Jahren hier im Hause implementiert ist, und   gebracht haben. Und natürlich freue ich mich über jede
gebe so möglichst allen Kolleginnen und Kollegen den           Patientin und jeden Patienten, den/die wir in gebessertem
Freiraum, den sie benötigen. Es ist okay, mal einen schlech-   Zustand wieder nach Hause entlassen konnten.
ten Tag zu haben. Es ist okay, dass einem auch mal alles
über den Kopf wächst.

helfen Sie uns helfen : Seite 8
Helfen Sie - Albertinen Krankenhaus
: Drei Fragen an …
Dr. Matthias Janneck, Nephrologe und
Corona-Arzt im Albertinen Krankenhaus.

Dr. Matthias Janneck leitet seit 2019 die Sektion Nephro-        Tage untätig zuzusehen, deshalb bin ich sehr erleichtert
logie im Albertinen Herz- und Gefäßzentrum und betreut           über die aktuellen Therapiemöglichkeiten. Zudem war am
seit März 2020 alle Covid-19-Patientinnen und -Patienten         Anfang der Aspekt, sich selbst anzustecken und ggf. auch zu
auf der Isolierstation B6 im Albertinen Krankenhaus, im          sterben, eine echte psychologische Hürde. Auch diese Angst
Wechsel mit Prof. Dr. Guntram Lock, Chefarzt der Klinik für      ist jetzt zum Glück fast verschwunden.
Innere Medizin.
                                                                                        Eine neue Herausforderung ist und
: Für die allermeisten von uns ist                                                      bleibt das Besuchsverbot. Dass
die Corona-Krise die erste Pande-                                                       Menschen aller Altersklassen allein
mie unseres Lebens. Welche Her-                                                         sterben ist neu und für alle Seiten
ausforderungen ergeben sich dar-                                                        kaum hinnehmbar. Wir haben daher
aus für Sie als Arzt, der                                                               in den letzten Lebensstunden meist
Covid-19-Patienten behandelt?                                                           einen kurzen Besuch von Familien-
Für mich konkret ist es auch die ers-                                                   angehörigen erlaubt, wenn die
te Pandemie, allerdings war ich wäh-                                                    Personalsituation eine hygienisch
rend der EHEC-Epidemie 2011 in ei-                                                      korrekte Unterweisung erlaubte.
ner sehr ähnlichen Situation als
zuständiger Nephrologe auf der Sta-                                                       : Covid-19 geht mit ganz unter-
tion im UKE, wo Unmengen von jun-                                                         schiedlichen Krankheitsbildern
gen Erkrankten mit Blutarmut, Nie-                                                        einher. Was bedeutet das für Ihren
renversagen und Krampfanfällen                                                            Arbeitsalltag?
aufgenommen wurden. Wir haben                                                             Man muss unterscheiden zwischen
damals teils 50 Plasmaaustauschbe-                                                        dem Nachweis von Coronaviren –
handlungen am Tag durchgeführt,                                                           dieser kann bei einer Schwangeren
zudem noch unzählige Dialysen. Ich                                                        oder einem Psychiatriepatienten bis
empfinde die Situation damals auch                                                        hin zu einem Patienten mit Endo-
in meiner Erinnerung als noch viel                                                        karditis oder nach Schenkelhals-
schlimmer und anspruchsvoller im                                                          bruch erbracht werden – und der
Management als die aktuelle Lage.                                                         manifesten Covid-19 Erkrankung.
Wir haben damals Kranke in Sammeltransporten nach                Diese äußert sich meist mit Husten, Fieber, Übelkeit und
Berlin schicken müssen. Die Dramatik 2011 ist aber den           Luftnot. Schwierig ist, bei jeder Patientin, jedem Patienten
meisten Mitbürgern entgangen.                                    genau festzulegen, welche Therapie sie oder er für die
                                                                 Grunderkrankung akut braucht und ggf. zusätzlich für
Die aktuelle Situation ist mit der EHEC-Krise insofern           Covid-19 benötigt und dies in die komplexe klinische
vergleichbar, als dass quasi tagesaktuell neue therapeuti-       Logistik der Isolierung einzubinden. So müssen wir Diagnos-
sche Ideen auf einen hereinprasseln und man davon                tik und Operationen aus Gründen des Infektionsschutzes
nehmen muss, was sinnvoll erscheint und was man ärztlich         auf das unbedingt Notwendige reduzieren.
für sich und die Patientinnen und Patienten vertreten kann.
Dies mündet manchmal im blinden Aktionismus, so dass             : Was wäre Ihrer Ansicht nach nötig, um Corona zu
man sehr aufpassen muss. Es ist als Arzt/Ärztin immer            überwinden?
einfacher zu handeln, als nicht zu handeln (der sogenannte       Dass alle möglichst schnell geimpft werden. Ansonsten
„action bias“). Dabei ist nichts zu tun häufig die beste Wahl,   finde ich das Management der Regierung und des Bürger-
aber schwer auszuhalten. Bei Covid-19 ist es kaum tragbar,       meisters entgegen aller Beschimpfungen sehr gut.
einem jungen Menschen beim langsamen Ersticken über

                                                                                              helfen Sie uns helfen : Seite 9
Helfen Sie - Albertinen Krankenhaus
: Drei Fragen an …
Thomas Müller, ehemaliger Covid-19-Patient
im Albertinen Krankenhaus.

Herzpatient Thomas Müller steckte sich im Februar 2021        gesunden Menschen liegt der Wert bei über 90 Prozent).
mit Corona an. Schon bald litt er an heftigen Symptomen.      Außerdem taten meine Beine furchtbar weh. Ich dachte, das
Bis zur Genesung verbrachte der 58-Jährige daher drei         läge daran, dass die Muskeln vom Liegen abgebaut waren.
Wochen im Albertinen Krankenhaus, die meiste Zeit davon       Dann wurde mir aber nach ein paar Tagen abends ein
auf der Covid-19-Isolierstation.                              Medikament gegeben, und tags darauf bin ich einfach
                                                              aufgestanden und habe erst auf dem Rückweg von der
: Wie ging es bei Ihnen los mit der                                                  Toilette gemerkt: Huch, die Schmer-
Corona-Infektion?                                                                    zen sind weg! Das war also wohl
Angesteckt habe ich mich vermut-                                                     doch Corona. Ich habe übrigens
lich bei den Nachbarn oder über                                                      auch drei Mal Remdesivir bekom-
meine Frau – ich war nämlich schon                                                   men. Ich weiß, das Medikament ist
seit Februar 2020 die ganze Zeit sehr                                                sehr umstritten, aber für mich war
vorsichtig, hatte sogar zu Weihnach-                                                 das ein Glücksfall. Im Rückblick
ten meine Familie und Freunde aus-                                                   habe ich den ganzen Ablauf als gar
geladen, so dass wir nur mit den                                                     nicht so schlimm empfunden.
Nachbarn Kontakt hatten. Meine                                                       Meine Angehörigen, mit denen ich
Frau sagte dann irgendwann, dass                                                     viel telefoniert habe, da ja ein
sie nichts mehr schmecken und rie-                                                   Besuchsverbot galt, hatten viel
chen kann. Daraufhin dachte ich mir,                                                 mehr Angst als ich.
ich halte mal lieber Abstand, und
habe in einem anderen Raum ge-                                                          : Stichwort „Long-Covid“: Spüren
schlafen. Leider fing es trotzdem ein                                                   Sie noch Folgen der Erkrankung
paar Tage später auch bei mir an,                                                       oder fühlen Sie sich wieder ganz
und dann ging es sehr schnell. Sonn-                                                    gesund?
tags fühlte ich mich ein bisschen                                                       Meine größte Sorge war, dass das
schlechter, und in der Nacht bekam                                                      Herz was mitbekommen hat. Ich
meine Frau Panik, weil meine Sauer-                                                     habe ja eh schon eine Herzinsuffi-
stoffsättigung runterging (als Herz-                                                    zienz und einen Schrittmacher.
patient habe ich immer ein                                                              Deshalb war ich nach zwei Wochen
Messgerät bei mir). Sie hat dann Montagfrüh den Rettungs-     Isolierstation noch eine Woche auf der Normalstation, um
dienst gerufen. Ich selbst habe davon gar nichts mitbekom-    das durchchecken zu lassen. Gottseidank ist dabei aber
men, war wohl leicht apathisch. Angeblich soll ich mit        nichts aufgefallen. Ansonsten dachte ich anfangs, das
meiner Mutter und einem Freund telefoniert haben, und der     Treppensteigen, mit dem ich eh schon Probleme hatte, wäre
Freund sagte, ich hätte die ganze Zeit geweint – daran kann   noch schlimmer geworden. Inzwischen finde ich aber, es ist
ich mich aber nicht erinnern.                                 wie immer. Und eine Sache ist mir im Nachhinein völlig
                                                              schleierhaft: Zeit meines Lebens kann ich meine Fingernä-
: Wie haben Sie Ihre Zeit im Albertinen Krankenhaus           gel nicht in Ruhe lassen. Diese Marotte wollte ich mir immer
erlebt?                                                       abgewöhnen, das hat aber nie geklappt. Durch Corona
Am Anfang war ich viel zu schwach, um überhaupt aus dem       muss es wohl irgendwie „Klick“ gemacht haben in meinem
Bett rauszukommen. Schon der Gang zur Toilette war eine       Gehirn, denn jetzt ist es plötzlich vorbei damit. Das finde ich
Herausforderung, das habe ich die ersten Tage überhaupt       schon erstaunlich, denn so eine Marotte ist ja eigentlich rein
nicht allein geschafft. Ich musste zunächst auch über einen   kopfgesteuert.
Nasenschlauch Sauerstoff bekommen, da meine Sauerstoff-
sättigung im Blut nur bei 72 Prozent lag (Anm.d.Red.: bei

helfen Sie uns helfen : Seite 10
: Ihr Beitrag im Kampf gegen das Virus
Spenden unterstützen Patientinnen,
Patienten und Mitarbeitende.

Wie kann die Albertinen-Stiftung        Hilfen für Erkrankte                     öffnen den Blick in die vertraute Welt
mithelfen, die Corona-Krise zu          Eng begrenzte Besuchszeiten oder         jenseits des Krankenhauses. Auf
überwinden? Diese große Frage stand     gleich komplette Besuchsverbote,         Vorschlag einer Kollegin aus der
ab März 2020 im Zentrum aller           dazu die Angst vor einer Corona-Anste-   Hygieneabteilung spenden kuschelige
Stiftungstätigkeiten. Glücklicherwei-   ckung machten Patientinnen und           Plüschtiere (oben links) Trost und
se unterstützten im Laufe der nächs-    Patienten auch bei Albertinen schwer     Geborgenheit, wenn Angehörige nicht
ten Monate zahlreiche Freunde und       zu schaffen. Um die Einsamkeit im        ans Krankenbett kommen können.
Förderer Aktionen und Anschaffun-       Krankenzimmer abzumildern, förderte      Jedes Kuscheltier ist ein persönliches
gen, um den Mitarbeitenden in den       die Albertinen-Stiftung daher mehrere    Geschenk, das die Beschenkten mit
Kliniken der Immanuel Albertinen        Projekte: Großformatige Hamburg-         nach Hause nehmen dürfen.
Diakonie in Hamburg den Rücken für      Bilder auf der Station für Neurologi-
ihren immensen Einsatz zu stärken.      sche Frührehabilitation (oben rechts)

                                                                                         helfen Sie uns helfen : Seite 11
Hilfen für Mitarbeitende                   Medizintechnische Geräte                     Dankeschön
Die Arbeit mit Covid-19-Patientinnen       Bei den medizintechnischen Geräten           Zahlreiche Freunde und Förderer ha-
und -Patienten gestaltet sich oft          konnte dank Spenderinnen und Spen-           ben haben diese vielen wichtigen An-
besonders kräftezehrend. Der Alberti-      dern beispielsweise wichtiges Zubehör        schaffungen und Unterstützungsleis-
nen-Stiftung war es daher ein wichti-      für die Untersuchung und Beatmung            tungen für die Kolleginnen und
ges Anliegen, die Mitarbeitenden im        von Covid-19-Infizierten besorgt wer-        Kollegen ermöglicht. Stellvertretend
Kampf gegen Corona zu unterstützen.        den (Seite 11, unten links). Zudem wur-      für alle Spenderinnen und Spendern
Ganz zu Beginn, als es Lieferengpässe      de auf zwei Stationen die nötige Tech-       danken wir unter anderem folgenden
bei der Schutzausrüstung gab,              nik installiert, damit die Vitalfunktionen   Organisationen herzlich für ihren groß-
finanzierte die Stiftung beispielsweise    von Patientinnen und Patienten vom           zügigen Beistand in Corona-Zeiten:
das Rohmaterial, mit dem per 3D-           Flur bzw. vom Pflegestützpunkt aus
Druck Schutzschilde entstehen              überwacht werden können – ein wichti-        • Adalbert Zajadacz Stiftung
konnten. Während der Zeit, in der die      ger Beitrag zur Patientensicherheit, der     • Agnes Gräfe Stiftung
Kantine geschlossen war, vermittelte       zugleich das Ansteckungsrisiko für die       • Förderverein Lions Club Hamburg-
die Albertinen-Stiftung mehrfach           Mitarbeitenden senkt. Inzwischen rückt            Airport e.V.
warme Mahlzeiten im Rahmen der             die Nachsorge bei Patienten in den Fo-       • Jacobs Douwe Egberts De GmbH
Aktion „Kochen für Helden“ (oben           kus, die noch lange nach der akuten          • Paul- und Helmi-Nitsch-Stiftung
rechts). Ebenso ließ die Stiftung          Covid-19-Erkrankung gesundheitlich           • Restaurant Klippkroog
erfrischendes Eis (oben links), vitamin-   beeinträchtigt sind. Mit Ultraschallge-      • Unilever Deutschland Holding GmbH
reiches Obst und energiespendenden         räten und Endoskopen lassen sich             • Witt Stiftung
Kaffee an alle Kolleginnen und Kolle-      Symptome eingehend untersuchen,
gen liefern. Und für den spirituellen      und ein Gangtrainer hilft dabei, unter
Beistand gab es handgefertigte             anderem nach einem coronabedingten
Schutzengel (Seite 11, unten rechts) für   Schlaganfall Muskeln zu stärken und
alle Stationen.                            Bewegungsabläufe einzuüben.

helfen Sie uns helfen : Seite 12
: Aktuelles
So arbeitet die Albertinen-Stiftung
im zweiten Jahr der Corona-Pandemie.

                                                               Medizin für Menschen ohne Papiere
Die Corona-Krise hat weiterhin starke Auswirkungen auf
                                                               Da geplante Eingriffe inzwischen wieder eingeschränkt
die Projekte der Albertinen-Stiftung. Umso dankbarer sind
                                                               möglich sind, konnten wir bereits einigen Patientinnen und
wir, dass es überall auch Erfreuliches zu berichten gibt.
                                                               Patienten ohne Krankenversicherung einen dringend
                                                               nötigen OP-Termin ermöglichen.

Albertinen stärken
Für die Zeit nach der Corona-Krise hat die Albertinen-Stif-    Familien fördern
tung bereits eine besondere Aktion für alle Mitarbeitenden     Bei den neuen Kolleginnen Nathalie Nadjmi („Sorgende
im Albertinen Krankenhaus, Albertinen Haus und im Ev.          Nachbarschaft“) und Danica Kegel („Familienlotsin“)
Amalie Sieveking Krankenhaus geplant. Außerdem konnten         finden junge Familien bei sozialen Schwierigkeiten Rat und
zuletzt mehrere medizintechnische Geräte beschafft             Hilfe, zum Beispiel bei der Suche nach einer Hebamme. Bei
werden, die auch außerhalb von Corona Gutes bewirken,          der „Atempause“ sind derzeit drei Wochen in 2021 geplant,
z.B. ein Gewebelaser für die Urologie.                         von denen die erste Woche für alleinerziehende Mütter
                                                               schon jetzt ausgebucht ist.

Herzbrücke
Herzbrücke-Aktionen in Hamburg sind weiterhin nicht            Gut begleitet altern
möglich. Dafür konnten allein seit Jahresanfang 2021           Der Trainingsparcours für Seniorinnen und Senioren (oben
bereits mehr als 30 schwerkranke Kinder, z.B. der kleine       rechts) auf dem Außengelände des Albertinen Hauses
Omid (oben links) und die siebenjährige Fatima (Mitte), am     wurde Mitte April offiziell eingeweiht. Die Johanna und Fritz
French Medical Institute in Kabul behandelt werden.            Buch-Ambulanz im Albertinen Haus ist derzeit leider
                                                               weiterhin wegen Corona geschlossen.

Heimat geben
Für geflüchtete Christen stellt die Corona-Krise weiter eine   Palliativ begleiten
immense Hürde für die Integration dar. Immerhin haben          Die zusätzliche Bewegungstherapie am Bett auf der Pallia-
einige Schützlinge von Projektleiterin Susanne Graeper in      tivstation im Albertinen Krankenhaus konnte nach vier-
der Zwischenzeit die B2-Sprachprüfung bestanden. Damit         monatiger Pause Ende April wieder aufgenommen werden,
können sie nun eine Ausbildung beginnen.                       unter Berücksichtigung strenger Hygieneregeln.

                                                                                            helfen Sie uns helfen : Seite 13
: Wir sagen Danke
Willkommene Hilfen für herzkranke Kinder,
bedürftige Familien und viele weitere Menschen.

Große Herzen für die Herzbrücke                               Wickeltaschen für jede Neu-Mami
Normalerweise unterstützt die Dietrich F. Liedelt Stiftung    Über eine kostenlose, hochwertige Wickeltasche darf sich
(Foto: Stiftungsratsvorsitzender Karl Schwanbeck, links,      seit Dezember jede frischgebackene Mutter freuen, die im
und Gründer Dietrich F. Liedelt) Jahr für Jahr als Sponsor    Albertinen Geburtszentrum entbindet. Hinter diesem
das Benefiz-Golfturnier zugunsten der Herzbrücke. Leider      schönen Geschenk steckt eine große Spende der Firma
musste diese traditionsreiche Veranstaltung 2020 wegen        Ergobaby Europe: Das Unternehmen mit Sitz in Hamburg
Corona ausfallen, und auch 2021 ist noch unklar, ob sie       spendierte 1.500 Wickeltaschen in verschiedenen Varianten,
stattfinden kann. Daher brachte die Dietrich F. Liedelt       die nun an Wöchnerinnen im Albertinen Krankenhaus
Stiftung kurzerhand eine direkte Zuwendung an die Alberti-    verteilt werden.
nen-Stiftung auf den Weg: 10.000 Euro finanzieren bis zu
vier Operationen am French Medical Institute in Kabul. Bis    Inspiriert von dieser tollen Spende brachte das Team Frühe
zu 15 weitere Operationen vor Ort ermöglichen die kinder-     Hilfen gleich noch eine gute Idee auf den Weg: Zunächst
herzen Fördergemeinschaft Deutsche Kinderherzzentren          zehn Taschen wurden mit Spenden von Hanseatic Help
e.V., der Andere Zeiten e.V., die Sparda-Bank Hamburg und     befüllt. Windeln, Strampler, Fläschchen und Co. bilden eine
die KARL BRÖCKER STIFTUNG.                                    Erstausstattung für bedürftige Mütter, denen es am nötigs-
                                                              ten fehlt, um ihre Babys willkommen zu heißen. Aufgrund
Auch für die Zeit nach Corona, wenn hoffentlich wieder        der großen Nachfrage wurden inzwischen bereits die
Kinder nach Deutschland kommen können, werden bereits         nächsten Sets voller wichtiger Hilfen für den Start ins Leben
Grundsteine gelegt. Die Horst F.G. Angermann GmbH zum         zusammengestellt.
Beispiel fördert die geplante Herzoperation eines Kindes in
Hamburg mit einer großzügigen Spende.                         Wir danken der Firma Ergobaby Europe und dem Team von
                                                              Hanseatic Help für ihre großartige Unterstützung für junge
Ihnen und allen weiteren Spenderinnen und Spendern            Mütter.
herzlichen Dank, dass die Herzbrücke durch ihre wunderba-
re Hilfe auch in diesen schwierigen Zeiten vielen Kindern
das Leben retten kann.

helfen Sie uns helfen : Seite 14
Notfallkoffer für Menschen ohne Papiere                       Komfort im Krankenbett
Corona ist in aller Munde – doch gerade für Menschen ohne     Die schwerstkranken Patientinnen und Patienten der
Krankenversicherungsschutz bleiben auch andere Krank-         Palliativstation im Albertinen Krankenhaus sind oft so
heiten eine ernste Gefahr für ihre Gesundheit. Die Alberti-   geschwächt, dass sie den ganzen Tag im Bett verbringen.
nen-Stiftung ermöglichte daher eine besondere Medika-         Auf Dauer werden die normalen, weichen Kopfkissen des
mentenspende für Patientinnen und Patienten ohne              Krankenhauses daher zu unbequem.
Papiere im Stadtteil Wilhelmsburg: Für das Projekt open.
med im Nachbarschaftstreff westend der hoffnungsorte          Abhilfe bringen seit dem Frühjahr besondere Nackenkissen
hamburg stattete die Stiftung einen Notfallkoffer mit         in zwei hochwertigen Varianten. Die Nackenstützkissen und
Arzneien aus, die gegen häufige Beschwerden wie Bauch-        Nackenhörnchen machen das viele Liegen erträglicher und
schmerzen, Herzprobleme oder allergische Reaktionen           komfortabler. Patientinnen und Patienten dürfen sie bei der
helfen. Jacqueline Evers, Projektleiterin bei open.med und    Entlassung nach Hause oder ins Hospiz mitnehmen, damit
Absolventin des Pflege-Studiengangs bei Albertinen, freute    sie ihnen auch dort in den letzten Lebenstagen und -wo-
sich, die Medikamente am 16. März entgegen zu nehmen.         chen Erholung und Erleichterung verschaffen.

Gespendet wurden die Medikamente von der Norderstedt          Der Jan von Appen Stiftung und der MANGAN Hospiz- und
Apotheke, die auch schon im Bereich der „Herzbrücke“          Palliativ-Stiftung Norddeutschland danken wir von ganzem
herzkranke Kinder mit großem Engagement auf ihrem Weg         Herzen, dass sie dieses Extra an Komfort für unsere Palliativ-
zur Genesung begleitet. Dafür gilt dem Team der Norder-       Patientinnen und -Patienten so großherzig ermöglichen.
stedt Apotheke ein herzliches Dankeschön.

                                                                                           helfen Sie uns helfen : Seite 15
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Albertinen-Stiftung   Tel. 040 55 88 - 23 48 oder - 28 36
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Verwendungszweck      Corona 01-2021

                      GiroCode für Smartphone
                      bzw. Banking App,
                      ebenso an Bankautomaten mit
                      Überweisungsfunktion nutzbar

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