Lokale Ökonomie in Nordrhein-Westfalen - Wirtschaft - Beschäftigung - Qualifizierung - Image

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Ministerium für Bauen, Wohnen,
                                     Stadtentwicklung und Verkehr
                                     des Landes Nordrhein-Westfalen

Lokale Ökonomie in Nordrhein-Westfalen
Wirtschaft – Beschäftigung – Qualifizierung – Image
Local Economy in North Rhine-Westphalia
Economy – Employment – Qualification – Image

                                                             www.mbwsv.nrw.de
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Diese Broschüre wurde im Rahmen des Projektes „NRW Fit für Europa“ erstellt.
„NRW Fit für Europa“ ist ein gemeinsames Projekt des Ministeriums für Bauen,
Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, des Städte-
netzes Soziale Stadt NRW und der EG DU Entwicklungsgesellschaft Duisburg
mbH mit dem Ziel, nordrhein-westfälische Städte verstärkt in europaweite Diskus-
sionsprozesse einzubinden.

This brochure is a product of the “NRW Fit für Europa” project (North Rhine-
Westphalia Fit for Europe). “NRW Fit für Europa” is a joint project of the Ministry
of Building, Housing, Urban Development and Transport, the city network Socially
Integrative City NRW and the Duisburg Development Agency EG DU. The primary
objective is to promote the active involvement of the North Rhine-Westphalian cit-
ies in the European discussion.

                                                                                      www.mbwsv.nrw.de
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Ministry of Building, Housing,
           Urban Development and Transport
           of the State of North Rhine-Westphalia

Lokale Ökonomie in Nordrhein-Westfalen
Wirtschaft – Beschäftigung – Qualifizierung – Image
Local Economy in North Rhine-Westphalia
Economy – Employment – Qualification – Image
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Lokale Ökonomie in Nordrhein-Westfalen | Local Economy in North Rhine-Westphalia

Inhalt

Vorwort                                                                             6

Lokale Ökonomie: Ein lohnendes Handlungsfeld                                        8
Dr. Sabine Weck

Raus aus den eigenen vier Wänden – rein ins GründerinnenZentrum                    14
Ulla Wendler & Hubert Nagusch

Mikrokredite kombinieren Stadtteilentwicklung und Wirtschaftsförderung             18
Anke Gorres

Von Gemüsehandel bis Hightech: Vielfalt und Potenzial der Migrantenökonomie        22
Alexander Wagner

Arbeitsmarktpolitik in der integrierten Stadterneuerung                            28
Ina Bisani

Kreativquartiere verbinden Lokale Ökonomie und Kreativwirtschaft                   34
Sabine von der Beck

Lokale Unternehmenskooperationen und Netzwerke                                     40
Dr. Uwe Neumann

Kooperation mit starken Dritten                                                    46
Sabine von der Beck

Kleine Projekte mit großer Wirkung                                                 50
Sabine von der Beck

Lokale Ökonomie in Nordrhein-Westfalen – Herausforderungen und Perspektiven        54
Dr. Petra Potz

Die Autoren                                                                        58
Weiterführende Informationen                                                       60
Bildnachweis                                                                       61
Impressum                                                                          62

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Content

Foreword                                                                            7

The Local Economy: A Productive Focus on Activity                                   9
Dr Sabine Weck

Getting out of Home – Moving into the Female Founders’ Centre                      14
Ulla Wendler & Hubert Nagusch

Micro Lending combines Neighbourhood and Business Development                      19
Anke Gorres

From Grocery to High Technology: Diversity and Potentials of the Migrant Economy   23
Alexander Wagner

Labour Market Policies in Integrated Urban Renewal                                 29
Ina Bisani

Creative Quarters bring together Local Economies and Creative Industries           35
Sabine von der Beck

Local Business Cooperations and Networking                                         41
Dr Uwe Neumann

Cooperation between Strong Partners                                                47
Sabine von der Beck

Small Projects with Big Impact                                                     51
Sabine von der Beck

Local Economy in North Rhine-Westphalia – Challenges and Outlook                   55
Dr Petra Potz

The Authors                                                                        58
Further Information                                                                60
Picture Credits                                                                    61
Credits and Legal Notice                                                           63

                                                                                    5
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Vorwort

Das Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt NRW“ basiert auf einem integrativen,
ressortübergreifenden Handlungsansatz, der seit 1994 in Nordrhein-Westfalen ver-
folgt und fortlaufend weiterentwickelt wird. Grundlage ist die Erkenntnis, dass eine
nachhaltige Erneuerung von Stadtquartieren nur mit einem ganzheitlichen Ansatz
gelingen kann, der den Städtebau genauso einbezieht wie das Soziale, die Ökologie
oder die Lokale Ökonomie.

Nach ersten Erfolgen wie dem Gründerzentrum „Triple Z“ in Essen-Katernberg,
nimmt die Förderung der Lokalen Ökonomie in den integrierten Handlungskonzep-
ten der Programmstadtteile inzwischen eine wichtige Rolle ein. Die Förderung der
Lokalen Ökonomie fußt auf einer in den integrierten Handlungsansatz eingepassten,
stadtteilbezogenen ökonomischen Strategie. Ziel einer solchen „Wirtschaftsförde-
rung vor Ort“ ist es, alle im oder auf den Stadtteil konzentrierten wirtschaftlichen
Aktivitäten in einem Gesamtkonzept zu bündeln. Dies meint die Förderung von zu
gründenden wie von bestehenden Unternehmen, die Arbeitsmarktpolitik oder auch
die soziale Ökonomie. Dadurch wird nicht nur die ökonomische Basis für die Men-
schen in den Stadtteilen verbessert, sondern auch das Wohnumfeld, die Versorgung
mit Dienstleistungen und Gütern des täglichen Bedarfs oder das Stadtteilimage.

Der Erfolg der Lokalen Ökonomie hängt von guter Zusammenarbeit ab. Dabei ist
die Vernetzung der stadtteilbezogenen Wirtschaft untereinander und mit weiteren
für sie relevanten öffentlichen und privaten Akteuren genauso entscheidend wie
eine Verknüpfung mit der städtischen Wirtschaftsförderung, die oft eher größere
Betriebe im Fokus hat. Inzwischen wird aber immer mehr die Lokale Ökonomie als
wichtiges Arbeitsfeld der Wirtschaftsförderung erkannt.

Mit dem Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ werden städtebauliche und öko-
nomische Projekte verzahnt. Ein Beispiel hierfür ist die Verbindung der Aufwer-
tung von Geschäftsstraßen in Düsseldorf-Flingern/Oberbilk mit einem Geschäfts-
straßenmarketing. Ein anderes Beispiel ist die Realisierung von Bauprojekten mit
Beschäftigungsmaßnahmen, wie es im Stadtteil Bottrop-Ebel mit dem Umbau einer
ehemaligen Kläranlage zum BernePark gemacht wurde. Nicht zuletzt lohnt sich
eine Unterstützung der Migrantenökonomie, weil dadurch in den Stadtteilen schon
vorhandene Potenziale gehoben und gestärkt werden, wie die Beispiele Dortmund-
Nordstadt, Duisburg-Marxloh und Aachen-Nord zeigen. Damit wird auch ein wich-
tiger Beitrag zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund geleistet.
Denn die Teilhabe am Erwerbsleben hat nach wie vor auch entscheidenden Einfluss
auf die gesellschaftliche Integration.

Gerade in der Stadterneuerung in Nordrhein-Westfalen bestehen inzwischen viele
erfolgreiche Ansätze der Förderung von Lokaler Ökonomie. Die gemachten Erfah-
rungen zeigen, dass hier ein Schlüssel für eine nachhaltige Erneuerung von Stadttei-
len im Umbruch zu finden ist. Ich hoffe, dass die Förderung der Lokalen Ökonomie
auch zukünftig in den Förderstrategien von EU, Bund und Ländern wiederzufinden
ist, damit die in diesem Band dargestellten guten Ansätze viele Nachahmer finden.

Michael Groschek
Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung
und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen

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Foreword

The NRW Socially Integrative City urban development funding programme is based
on an integrative, interdepartmental approach which has been pursued and continu-
ously evolved in North Rhine-Westphalia since 1994. It is rooted in the awareness
that a sustainable renewal of urban neighbourhoods is only possible with a compre-
hensive philosophy that includes the physical infrastructure as much as social and
ecological aspects along with the local economy.

Following initial successes such as the Triple Z founders’ centre in Essen-Katern-
berg, promoting the local economy now plays a key role in any integrated action
plan for neighbourhoods within a programme area. Efforts to boost the local econ-
omy are based on a neighbourhood-specific economic strategy which becomes part
of the integrated action plan. The aim behind such an “economic development pro-
gramme at the local level” is to develop an overarching concept by bringing together
all economic activities in the area or focussing on the neighbourhood. This refers
to supporting start-ups and existing businesses, but includes labour market policies
and the social economy as well. Such a strategy improves not only the economic
basis for residents, but also the residential environment, daily supply with goods and
services and neighbourhood image.

Whether local economic development is successful or not depends on good coop-
eration between many different parties. Local business people networking with each
other or relevant public and private players are as important as forging close links
with municipal economic development offices which are often focused on bigger
companies. Meanwhile, however, the local economy is increasingly recognised as
an important issue when actively fostering the economic development.

The Socially Integrative City urban development funding programme links urbanistic
and economic projects. An example is Düsseldorf-Flingern/Oberbilk, where the up-
grading of commercial streets is supported by marketing strategies to promote these
commercial areas. Another example is the realisation of building projects hand-in-
hand with employment measures – as in Bottrop-Ebel, where a former sewage plant
was converted into BernePark. Last but not least, supporting the migrant economy is
important because this is a way to use and strengthen existing potentials in the neigh-
bourhoods, which is clearly demonstrated by examples from Dortmund-Nordstadt,
Duisburg-Marxloh and Aachen-Nord. These efforts also contribute substantially to
integrating people with a migration background. Indeed, it is a fact that participation
in employment continues to have a decisive influence on social integration.

Particularly with regards to urban renewal in North Rhine-Westphalia, you can now
find many successful approaches to promoting the local economy. Experiences here
provide a valuable clue to successful sustainable regeneration of neighbourhoods
undergoing major changes. Hopefully, the promotion of the local economy will
continue to be part of the EU’s as well as federal and regional governments’ future
funding strategies, so that the good practice examples presented in this brochure can
be replicated in many other places.

Michael Groschek
Minister of Building, Housing, Urban Development
and Transport of the State of North Rhine-Westphalia

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Lokale Ökonomie:
Ein lohnendes Handlungsfeld
Dr. Sabine Weck

Im Rahmen integrierter Stadtteilpolitiken hat sich die Lokale Ökonomie seit Mitte der 1990er
Jahre in Deutschland als kommunales Handlungsfeld etabliert. Seitdem hat sich die Fragestel-
lung, wie Einkommen und Beschäftigung im Rahmen integrierter Stadtteilansätze stabilisiert
und gefördert werden können, einen festen Platz auf der politischen Agenda erobert: Themen-
konferenzen, Evaluationsberichte, Seminare und experimentelle Politikprogramme nehmen
das Thema auf.

Politikansätze, um in strukturschwa-      breitet waren, in die deutsche Politik     Perspektiven finden sich Potenziale
chen Stadtteilen die Lokale Ökonomie      getragen. 1996 entstand so das erste       und Entwicklungsmöglichkeiten in be-
zu fördern, sind in Nordrhein-Westfalen   Büro für Wirtschaftsentwicklung, das       nachteiligten Stadtteilen.
(NRW) mittlerweile zum unverzicht-        stadtteilbezogen arbeitete, in Duisburg-
baren dritten Bestandteil integrierter    Marxloh, finanziert aus den Mitteln der    Bei der Förderung der Lokalen Ökono-
Stadtteilentwicklung geworden, neben      europäischen Gemeinschaftsinitiative       mie im Stadtteil rücken zumeist solche
sozialen und städtebaulich orientierten   URBAN I, einem Programm zur Ent-           Betriebe und Unternehmungen in den
Strategien. Das ressortübergreifende      wicklung von integrierten Stadtentwick-    Vordergrund, die in ihrem Betriebser-
Handlungsprogramm „Soziale Stadt          lungskonzepten in krisenbetroffenen        folg stärker als andere Unternehmen
NRW“ fördert seit Mitte der 1990er        Städten und Stadtteilen.                   an das Schicksal des Stadtteils gebun-
Jahre die gezielte Verknüpfung von                                                   den sind, sei es weil der persönliche
städtebaulichen, wirtschafts- und so-     Was ist das Lokale                         Kontakt und die kulturelle Nähe zu den
zialpolitischen Handlungsfeldern auf      an der Ökonomie?                           Kunden wichtig sind oder weil andere
lokaler Ebene, um eine positive Ent-                                                 spezifische Standortfaktoren hier vor
wicklung in erneuerungsbedürftigen        Angesichts der aktuellen globalen Fi-      Ort zu finden sind. Damit sind die-
Stadtteilen herbeizuführen. Neben der     nanz- und Wirtschaftskrisen scheint        se Unternehmen aber auch stärker als
gebietsspezifischen Koordination der      die Sehnsucht nach überschaubaren,         etwa Filialbetriebe oder Großunterneh-
wichtigsten Handlungsfelder sind die      eigenständigen und lokal kontrollier-      men am Schicksal des Stadtteils inte-
stärkere Berücksichtigung von endo-       baren ökonomischen Entwicklungen in        ressiert und bereit, lokale Verantwor-
genen Potenzialen sowie neue Elemente     Teilen der Bevölkerung und der Politik     tung zu übernehmen.
des Projektmanagements, Kommuni-          zu wachsen. Mit der Förderung Loka-
kations- und Kooperationsstrukturen       ler Ökonomie im Rahmen integrierter        Mit Blick auf die Haushalte vor Ort
charakteristisch für die Soziale Stadt    Erneuerungsstrategien ist aber kein        rücken die Einkommenssituation und die
NRW, wie auch weiterer Programme          Gegenprogramm zum freien Handel            Beschäftigungschancen von Bewohne-
der nordrhein-westfälischen Stadtent-     in einer globalisierten Wirtschaft um-     rinnen und Bewohnern ins Blickfeld. Wie
wicklungspolitik (MWEBWV 2010: 9).        schrieben. Statt von „Lokaler Ökono-       suchen und finden die Bewohner/-innen
                                          mie“ spricht Läpple (2001) deshalb         Arbeit und Einkommen, welche Netzwer-
Die ersten gebietsbezogenen (area-        auch lieber von „lokal eingebundener       ke können unterstützt werden, wo können
based) ökonomischen Strategien für        Ökonomie“ und verdeutlicht damit,          institutionelle Angebote helfen?
strukturschwache Stadtteile konnten       dass Lokale Ökonomien immer in glo-
auf der Tradition aufbauen, Struktur-     balisierte Strukturen eingebunden und      Und drittens, schließlich, welche An-
entwicklungsprojekte im Ruhrgebiet        durch sie beeinflusst sind.                knüpfungspunkte für die Stadtteilent-
mit Beschäftigungsperspektiven für                                                   wicklung bietet das lokale Gemein-
erwerbslose Menschen in „Integrierten     Bei den hier vorgestellten Beispielen      wesen für ökonomisch orientierte
Arbeitsmarktprojekten“ zu verbinden.      der lokalen Wirtschaftsentwicklung         Strategien? Stadtteile unterscheiden
Der Blick auf die lokalen Unterneh-       geht es vielmehr um einen neuen Blick      sich in ihrer sozialen Struktur, ihrer
men vor Ort, auf die ökonomischen         auf bestehende Potenziale im Stadtteil     Geschichte, der Heterogenität oder Ho-
Netzwerke und Existenzgründungspo-        und ein verbessertes „Schnittstellenma-    mogenität von Bewohnergruppen, dem
tenziale in strukturschwachen Stadt-      nagement“ zwischen lokaler und regi-       Innovationspotenzial und dem loka-
teilen wurde über die EU-Ebene aus        onaler bis hin zu globaler Ebene zum       len Engagement. Daraus ergeben sich
Ländern wie Großbritannien, in denen      Nutzen von Bevölkerung und Unter-          wiederum lokal sehr unterschiedliche
solche Maßnahmen bereits stärker ver-     nehmen im Stadtteil. Aus verschiedenen     Ansatzpunkte für Selbsthilfe-Potenzi-

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The Local Economy:
A Productive Focus on Activity
Dr Sabine Weck

In the framework of integrated neighbourhood policies the local economy has become, in
Germany, a field of activity at the city level since the mid-1990s. Since then the question of
how to stabilise and promote income and employment as part of integrated neighbourhood
development has been high on the political agenda: technical conferences, evaluation re-
ports, seminars and political pilot programmes have repeatedly addressed the issue.

Political approaches aimed at boost-          Kingdom, where such measures were             development opportunities in disadvan-
ing the local economy in structurally         already much more common. So in               taged neighbourhoods is presented here
weak neighbourhoods have meanwhile            1996 the office for economic develop-         from different perspectives.
become a third pillar of integrated           ment was set up in Duisburg-Marxloh,
neighbourhood development in North            the first office of its kind to address the   In boosting the local economy, the fo-
Rhine-Westphalia (NRW), along with            situation in a given neighbourhood. It        cus is mostly on companies and enter-
strategies focused on social aspects          was financed by funds from the Euro-          prises that are more closely tied to the
and urban development. Since the              pean Community Initiative URBAN I,            fate of the neighbourhood than other
mid-1990s the interdepartmental NRW           a programme designed to promote in-           businesses in terms of business success;
Socially Integrative City programme           tegrated urban development concepts           this can be due either to their need for
(Soziale Stadt NRW) has been work-            in crisis-hit cities and neighbourhoods.      personal contacts or cultural closeness
ing to link fields of activity related with                                                 to customers or to other specific loca-
urban development, economic policies          What is local about                           tion factors in place at the local level.
and social policies at the local level to     the economy?                                  Consequently these businesses take a
foster positive development in neigh-                                                       stronger interest in the outcomes affect-
bourhoods needing some regeneration.          In the face of the current global finan-      ing the neighbourhood and are more
The NRW Socially Integrative City             cial and economic crises there seems to       willing to assume local responsibility
programme does not only bring togeth-         be a desire for manageable, independ-         than subsidiaries or big companies.
er the most important fields of activ-        ent and locally controllable economic
ity within a specific area, but typically     developments among parts of the popu-         When it comes to local households, the
also seeks to identify endogenous po-         lation and political class. However, ef-      individual income and employment op-
tentials. Additionally, it embraces new       forts to boost the local economy includ-      portunities of local residents deserve
elements of project management, com-          ing strategies for integrated renewal do      special attention. How do the residents
munication and cooperation structures         by no means constitute a counter-pro-         look for and find jobs and an income,
– properties also inherent in other urban     gramme to the free trade in a globalised      what networks can be strengthened, and
development funding programmes in             economic system. Therefore Läpple             where can institutional offers be help-
North Rhine-Westphalia (MWEBWV                (2001) prefers to talk of the “locally        ful?
2010: 9).                                     embedded economy” instead of “local
                                              economy”, leaving no doubt that local         And thirdly, what starting points for de-
Initially, area-based economic strate-        economies are always an integrated            veloping the neighbourhood are found
gies for structurally weak neighbour-         part of globalised structures and subject     within the local community which
hoods combined traditional structural         to their influence.                           would impact strategies targeted at the
development programmes in the Ruhr                                                          economy? Neighbourhoods differ in
area with employment policies for the         Instead, the examples of local eco-           their social structure, their history, the
jobless in the framework of “integrated       nomic development presented in this           degree of heterogeneity or homogene-
labour market projects”. The concept          brochure offer a new look at the exist-       ity of their residents, their innovation
of looking at local businesses, eco-          ing potentials in the neighbourhood and       potential and the level of local com-
nomic networks and the potential for          an improved “interface management”            mitment. Therefore you need to adopt
new businesses to emerge in structur-         between the local and the regional and        different local approaches for self-help
ally weak neighbourhoods came to the          even the global level, for the sake of        potentials, social enterprises and third-
political spotlight in Germany via the        both residents and businesses based in        sector initiatives. With its existing net-
EU from countries such as the United          the vicinity. A variety of potentials and     works and institutions, the neighbour-

                                                                                                                                    9
Lokale Ökonomie in Nordrhein-Westfalen - Wirtschaft - Beschäftigung - Qualifizierung - Image
Lokale Ökonomie in Nordrhein-Westfalen | Local Economy in North Rhine-Westphalia

ale, soziale Unternehmen oder Dritter-     dernde und entwicklungsfreundliche          Das Programm „Stadtumbau West“
Sektor-Initiativen. Auch für Unterneh-     Strukturen und das soziokulturelle Um-      unterstützt seit 2004 Kommunen in
mensgründungen oder -entwicklungen         feld gerade dieser Stadtteile langfristig   NRW im Umgang mit Strukturwandel
spielt der Stadtteil als der räumliche     zu investieren. Evans und Syrett (2007:     und den daraus entstehenden Anpas-
Kontext mit den dortigen Netzwerken        56) sprechen für den britischen Kontext     sungsleistungen. Dazu gehören die An-
und Institutionen neben persönlichen       – und auf den deutschen übertragbar –       passung von Wohnungsbeständen und
Faktoren und dem bisherigen Lebens-        folgerichtig von einem „bottom-up, lo-      die Konzepte für die Wiedernutzung
und Arbeitskontext eine Rolle.             cally specific, long-term and pluralistic   von Brachflächen, aber auch die Wei-
                                           approach to local economic develop-         terentwicklung von Innenstädten und
Die Förderung der Lokalen                  ment“.                                      Nebenzentren. Im Rahmen des nord-
Ökonomie benötigt lokal                                                                rhein-westfälischen Förderprogramms
spezifische und langfristige               Das macht das Politikfeld nicht einfach.    „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ wer-
Strategien                                 In einer Reihe von Evaluationsberich-       den Innenstädte bzw. Stadtteilzentren
                                           ten im Rahmen des Soziale Stadt-Pro-        gemeinsam mit Immobilieneigentümern
Die Probleme in den Programmgebie-         gramms wurde deutlich, dass Interventi-     und Einzelhändlern revitalisiert.
ten der Sozialen Stadt gleichen sich       onen zur ökonomischen Revitalisierung
oftmals: eine hohe Arbeitslosigkeit,       von Stadtteilen ein anspruchsvolles         Aufbauend auf diesen Programmstruk-
viele einkommensschwache Haus-             Politikfeld darstellen: Die Diskrepanz      turen haben einige Städte in Nordrhein-
halte, ausgedünnte wirtschaftliche         zwischen Handlungsnotwendigkeiten           Westfalen mittlerweile langjährige
Strukturen, Leerstand in der Hauptein-     und Handlungsmöglichkeiten ist hoch         Erfahrungen im Themenfeld Lokale
kaufsstraße und die Perspektivlosig-       (Difu 2003; IfS 2004), die Einbindung       Ökonomie, andere Städte erst seit
keit gering qualifizierter Jugendlicher    von privaten Wirtschaftsakteuren ge-        kurzem. Der Erfahrungsaustausch
im Stadtteil sorgen für ein negatives      lingt nur langsam, und Probleme, die        zwischen den Städten wird durch das
Image. Standardprogramme oder              auf überlokaler Ebene entstanden sind,      Städtenetz Soziale Stadt NRW unter-
Standardpolitiken erreichen die Ad-        lassen sich im Stadtteilkontext kaum lö-    stützt. In diesem interkommunalen
ressaten in strukturschwachen Stadt-       sen (BMVBS 2008).                           Netzwerk sind 36 von rund 50 der am
teilen oftmals nicht und können an den                                                 Programm beteiligten Städte in NRW
internen Dynamiken nichts verändern.       Langjährige Erfahrungen                     vertreten und nutzen das Netzwerk,
Eine aktivierende und auf die Bedarfe      mit der Förderung der                       um auf der Arbeitsebene Informatio-
von erneuerungsbedürftigen Stadttei-       Lokalen Ökonomie in                         nen weiterzugeben, Erfahrungen aus-
len passgenau abgestimmte Beschäf-         Nordrhein-Westfalen                         zutauschen und Rat und Unterstützung
tigungs- und Wirtschaftsförderung                                                      zu suchen und zu finden (siehe auch
ist notwendig. Erst im Dialog vor Ort      Die ersten kommunalen Handlungsan-          MWEBWV 2010: 16).
können stadtteilspezifische Potenziale     sätze zur Förderung der Lokalen Öko-
erkannt, und realistische Ziele für die    nomie wurden über das 1993 initiierte       Die nordrhein-westfälische
Gebietsentwicklung definiert werden.       integrierte     NRW-Landesprogramm          Praxis: Vielfältige Facetten
Endogene Potenziale, die teils zuvor       für Stadtteile mit besonderem Erneu-        zur Förderung der Lokalen
nicht als solche erkannt wurden, wie       erungsbedarf gefördert (heute Sozia-        Ökonomie
beispielsweise die unternehmerischen       le Stadt NRW), unterstützt durch die
Aktivitäten von Migrantinnen und Mi-       europäische Gemeinschaftsinitiative         Die folgenden Beispiele aus unter-
granten, rücken damit stärker ins Blick-   URBAN. Die inhaltliche Diskussion           schiedlichen Städten in NRW zeigen
feld der Wirtschaftsförderung. Wichtig     und Weiterentwicklung entsprechen-          die Bandbreite der aktuellen Ansätze
ist es, Strategien zur Stadtteilentwick-   der Ansätze fand ihren Rahmen und           und belegen, was mit Hilfe einer ge-
lung nicht eng ökonomisch zu definie-      ihr Podium vor allem im Kontext des         zielten Förderung der Lokalen Ökono-
ren und den sozialen Kontext auszu-        Förderprogramms der Sozialen Stadt.         mie initiiert und erreicht werden kann.
blenden. Wenn kulturelle, soziale und      Weitere unterstützende Programme
institutionelle Milieus Einflussfaktoren   sind das 2008 ins Leben gerufene            In benachteiligten Stadtteilen sind
ökonomischer Entwicklung sind, wo-         ESF-Bundesprogramm „Bildung, Wirt-          kompetente Beratung und Unterstüt-
rauf die Diskussionen um Cluster, Mi-      schaft, Arbeit im Quartier (BIWAQ)“,        zung für Gründer und Kleinstbetriebe
lieus und Netzwerke verweisen, muss        das arbeitsmarktpolitische Maßnah-          wichtig, um die Qualität der Gründung
auch Wirtschaftsförderung zunehmend        men in den Programmgebieten der             und die Überlebensfähigkeit der Betriebe
integrativ verstanden werden. Es geht      Sozialen Stadt fördert und sie oftmals      zu stärken. Zusätzlich zu einem soliden
um Strategien, die die Lebensqualität      mit strukturpolitischen Maßnahmen           Business Plan ist der Zugang zu Finan-
an einem Ort verbessern und ihn zum        verbindet. Weitere Programme wie            zierung, günstigen Räumlichkeiten,
Wohnen und Arbeiten attraktiv ma-          das Programm „LOS – Lokales Kapi-           unternehmensrelevanten       Qualifizie-
chen. Notwendig ist es, in die Qualität    tal für soziale Zwecke“ (2003 - 2008)       rungsangeboten und Netzwerken gera-
betriebsnaher Bildung und Ausbildung,      und sein Nachfolgeprogramm „STÄR-           de in den ersten kritischen Jahren nach
individuell zugeschnittener Beratungs-     KEN vor Ort“ fokussieren stärker auf        der Gründung wichtig. Hier setzen die
und Infrastrukturangebote, Schulen         die Förderung des sozialen Kapitals         Projekte in Dortmund, Gelsenkirchen
und Kinderbetreuung, innovationsför-       vor Ort.                                    und Duisburg an, indem sie Kleinkredite

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hood is the spatial backdrop within           pluralistic approach to local economic      housing stocks and concepts for the
which businesses are started and devel-       development” for the British context        reuse of brownfield sites, but also the
oped. It has as much of an impact as the      – which is certainly transferable to the    further development of city and neigh-
personal life, issues and career path of      German context.                             bourhood centres. In the context of
every individual founder.                                                                 North Rhine-Westphalia’s Active City
                                              That complicates policy-making in           and Neighbourhood Centres funding
Boosting the local economy                    this field substantially. It became clear   programme (Aktive Stadt- und Ort-
requires locally specific and                 from a number of evaluation reports in      steilzentren), city and neighbourhood
long-term strategies                          the framework of the Socially Integra-      centres are revived in a joint effort with
                                              tive City programme that interventions      property owners and retailers.
More often than not the problems              aimed at the economic revival of neigh-     Thanks to these programmes some cit-
in the Socially Integrative City pro-         bourhoods are a political challenge:        ies in North Rhine-Westphalia have
gramme areas are similar: high levels         The discrepancy between the need for        long-term experience regarding the
of unemployment, many low-income              action and the actual scope for action is   topic of the local economy, while other
households, weak economic structures,         considerable (Difu 2003; IfS 2004), it      cities have only just started to deal with
vacancies in the main shopping streets        is a slow process to involve the players    the issue. Sharing these experiences
and a lack of prospects for low-skilled       from the private economy, and prob-         between the cities is facilitated by the
young people in the neighbourhood             lems which emerge at the supralocal         city network NRW Socially Integra-
conjure up a negative image. Standard         level can hardly be solved in the neigh-    tive City. This intermunicipal network
programmes or standard policies often         bourhood context (BMVBS 2008).              brings together 36 of the 50-odd cit-
do not reach the target groups in struc-                                                  ies in NRW that take part in the pro-
turally weak neighbourhoods and fail to       Long-term experiences of                    gramme. They use the network to pass
change the internal dynamics. What’s          stimulating the local economy               on information at the working level, to
needed is activating policies that stimu-     in North Rhine-Westphalia                   share experiences and to seek and find
late employment and the economy that                                                      advice and support (see also MWEB-
are tailored to the needs of neighbour-       The first action plans at the city level    WV 2010: 16).
hoods requiring regeneration. Only by         aimed at stimulating the local economy
talking with local stakeholders can we        were funded through the integrated          The practice in North Rhine-
identify the neighbourhood-specific po-       NRW programme for neighbourhoods            Westphalia: multifaceted
tentials and define realistic goals for the   with special development needs (to-         approaches to boosting the
local development. Thus those seeking         day NRW Socially Integrative City),         local economy
to boost the economy are on the lookout       launched in 1993 with the support of
for endogenous potentials, sometimes          the European Community Initiative           The following examples from differ-
unidentified until that moment, like the      URBAN. The debate about contents            ent cities in NRW highlight the wide
entrepreneurial activities of both fe-        and the further development of these        range of current approaches and show
male and male immigrants. It is crucial       approaches became a part of the Social-     what can be set in motion and achieved
not to define the neighbourhood devel-        ly Integrative City programme. Other        by deliberately stimulating the local
opment strategies from a strictly eco-        supportive programmes were the fed-         economy.
nomic point of view without taking into       eral ESF funding scheme (Education,
account the social context. If cultural,      Economy and Employment in the Lo-           In disadvantaged neighbourhoods com-
social and institutional milieus have an      cal Neighbourhood – BIWAQ) of 2008,         petent counselling and support activi-
effect on economic development, as is         which finances labour market politi-        ties for founders and micro businesses
suggested by the debate about clusters,       cal projects in the Socially Integrative    are key to improving the quality of
milieus and networks, then efforts to         City programme areas, often combin-         start-ups and their economic viability.
boost the economy must increasingly           ing them with structural political ac-      Not only is a solid business plan needed,
be designed in integrated ways. Strat-        tivities. Other programmes like “Local      but also access to finances, affordable
egies must be worked out to improve           Capital for Social Purposes” (LOS –         space, company-specific qualification
the quality of life at a given locale         Lokales Kapital für soziale Zwecke) in      offers and networks, especially during
and increase this area’s attractiveness       2003 - 08 and its successor programme       the first critical years of business. This
in terms of housing and working. It is        “STRENGTHS of the local communi-            is the starting point of the projects in
key to make long-term investments in          ties” (STÄRKEN vor Ort) are focused         Dortmund, Gelsenkirchen and Duis-
high-quality business-oriented educa-         more strongly on enhancing the locally      burg, where micro loans are provided
tion and training schemes, individually       available social capital.                   to start-ups and small enterprises, and
tailored counselling and infrastructure                                                   an infrastructure and specific services,
offers, schools and child care facilities,    Since 2004 the Urban Restructuring          to female founders. The female founders’
innovation-driving and development-           West programme (Stadtumbau West)            centre in Dortmund’s Nordstadt does
friendly structures and the sociocultural     has been supporting local authorities in    not only enrich the diversity of the local
environment. Consequently, Evans and          NRW in addressing structural change         entrepreneurial landscape; by means
Syrett (2007: 56) speak of a “bottom-         and adopting appropriate adjustment         of positive coverage in the media and
up, locally specific, long-term and           measures. This includes looking at          word-of-mouth it also contributes to

                                                                                                                                 11
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Lokale Ökonomie in Nordrhein-Westfalen | Local Economy in North Rhine-Westphalia

an Existenzgründer und kleine Betrie-     bereiche vorzudringen [siehe Beitrag        städtische Wohnungsgesellschaft zum
be vermitteln und Infrastruktur- und      von I. Bisani ab S. 28].                    Nutzen des Stadtteils zusammen, um
spezifische     Dienstleistungsangebote                                               die Lebensqualität und das soziale Mit-
für Gründerinnen bereithalten. Das        Kreativwirtschaft und strukturschwa-        einander vor Ort zu stärken, wie auch
GründerinnenZentrum in der Dortmun-       che Stadtteile scheinen auf den ersten      die Vermietbarkeit und Attraktivität der
der Nordstadt bereichert nicht nur die    Blick nur schwer zusammenzupassen.          Wohnungsbestände zu sichern [siehe
unternehmerische Vielfalt vor Ort, son-   Doch zeigen die Beispiele aus Dinsla-       Beitrag von S. von der Beck ab S. 50].
dern trägt über positive Berichterstat-   ken-Lohberg und Gelsenkirchen-Ücken-
tung und Mund-zu-Mund-Propaganda          dorf, wie sich junge Kreative und die       Wie die Projektbeispiele belegen, sind
auch dazu bei, die Innen- und Außen-      spezifischen Potenziale in erneuerungs-     die Gestaltungsmöglichkeiten und
wahrnehmung des Stadtteils zu ver-        bedürftigen Stadtteilen zum gegenseiti-     Handlungsansätze zur Förderung der
bessern [siehe Beitrag von H. Nagusch     gen Nutzen ergänzen: Günstige Mieten        Lokalen Ökonomie vielfältig. Natür-
und U. Wendler ab S. 14]. Die Städte      und inspirierende Locations treffen auf     lich können Stadtteilansätze keinen
Duisburg und Gelsenkirchen nutzen         einsatzfreudige und offene Kreative.        Ausgleich für den massenhaften Ver-
Mikrokredite als ergänzendes Instru-      Die Kreativen bringen neues Leben in        lust von Arbeitsplätzen in einer Region
ment in der Stadtteilentwicklung. Die     den Stadtteil, entwickeln Sogwirkung        leisten und sie können Disparitäten in
Erfahrungen damit sind so positiv, dass   und zeigen das Quartier in neuem Licht      Einkommen und Beschäftigung nicht
in beiden Städten darüber nachgedacht     [siehe Beitrag von S. von der Beck          abbauen. Aber auf eine gezielte För-
wird, wie diese finanziellen Hilfen für   ab S. 34]. Die Schaffung von qualita-       derung der Lokalen Ökonomie und
Gewerbetreibende und Existenzgrün-        tiv hochwertigen, aber preisgünstigen       die darüber initiierten und geförderten
der langfristig etabliert werden können   Flächen und Räumlichkeiten für junge        Potenziale in Form von neuen Koope-
[siehe Beitrag von A. Gorres ab S. 18].   Unternehmen, wie auch das „Zulassen“        rationen, Netzwerken und Projekten für
                                          von Raumaneignungen durch junge Pi-         die wirtschaftliche Entwicklung und
In vielen erneuerungsbedürftigen          oniere und eine flexible Unterstützung      soziale Stabilisierung von erneuerungs-
Stadtteilen stellt die Migrantenöko-      zeigen sich dabei als alternative Hand-     bedürftigen Stadtteilen kann auch nicht
nomie ein wesentliches Potenzial zur      lungsoptionen zur Förderung der Loka-       verzichtet werden – das verdeutlichen
Wiederbelebung des Einzelhandels und      len Ökonomie.                               die folgenden Beiträge.
der Profilierung des Standorts dar. Das
überregional bekannte Cluster rund um     Neue Vernetzungen im Stadtteil zu för-      Literatur:
Brautmoden in Duisburg-Marxloh ist        dern zählt zu den Handlungsfeldern mit      Difu – Deutsches Institut für Urbanistik (2003): Stra-
                                                                                      tegien für die Soziale Stadt. Erfahrungen und Pers-
ein Beispiel hierfür. Die Beispiele aus   nachhaltigen und vielfältigen Effekten      pektiven – Umsetzung des Bund-Länder-Programms
Duisburg und Aachen zeigen nicht nur,     nach innen und außen. In den Düssel-        „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – die
wie sich die unternehmerischen Aktivi-    dorfer Stadtteilen Flingern und Bilk        soziale Stadt“. Online verfügbar: http://www.sozi-
                                                                                      alestadt.de/veroeffentlichungen/endbericht (Zugriff
täten von Migrantinnen und Migranten      wird deutlich, wie sich Gewerbetrei-
                                                                                      am 15. März 2012).
diversifiziert haben. Sie verdeutlichen   bende über das Standortmarketing und
                                                                                      BMVBS – Bundesministerium für Verkehr, Bau und
auch, welche Potenziale in der Vernet-    das gemeinsame Interesse an der Auf-        Stadtentwicklung (Hrsg.) (2008): Statusbericht 2008
zung von Unternehmerinnen und Un-         wertung des Stadtteils zusammenfin-         zum Programm Soziale Stadt. Bearbeitung durch
ternehmern mit Migrationshintergrund      den. Zugleich werden über die Koope-        Difu – Deutsches Institut für Urbanistik. Online ver-
stecken, und wie die Verbindungen ins     ration der Gewerbetreibenden auch die       fügbar: http://www.difu.de/en/publikationen/2008/
                                                                                      statusbericht-2008-zum-programm-soziale-stadt.
Herkunftsland für transnationale Ge-      Bindungen von Unternehmen an den            html (Zugriff am 15. März 2012).
schäftskontakte, aber auch für Stand-     Stadtteil verstärkt [siehe Beitrag von U.
                                                                                      Evans, Mel; Syrett, Stephen (2007): Generating Soc-
ortmarketing, Imageverbesserung und       Neumann ab S. 40].                          ial Capital? The Social Economy and Local Economic
die Stärkung des lokalen Wirtschafts-                                                 Development. In: European Urban and Regional
standortes genutzt werden können [sie-    Die Vorteile aus der Kooperation mit        Studies 14(1), S. 55 - 74.
he Beitrag von A. Wagner ab S. 22].       starken Partnern werden in den beiden       IfS – Institut für Stadtforschung und Strukturpolitik
                                          letzten Kapiteln deutlich. In Siegen        GmbH (2004): Die Soziale Stadt. Ergebnisse der
                                                                                      Zwischenevaluierung. Bewertung des Bund-Länder-
Integrierte Arbeitsmarktprojekte bzw.     wird durch das Engagement einer Stif-       Programms „Stadtteile mit besonderem Entwick-
soziale Unternehmen wie der BernePark     tung eine lange brach liegende Konver-      lungsbedarf – die soziale Stadt“ nach vier Jahren
Bottrop-Ebel und der Jugendwerk- und      sionsfläche am Fischbacherberg wieder       Programmlaufzeit. Online verfügbar: http://www.
                                                                                      sozialestadt.de/veroeffentlichungen/evaluationsbe-
Bauernhof Hof Wessels in Herten ver-      einer neuen Nutzung zugeführt. Die
                                                                                      richte/zwischenevaluierung-2004/ (Zugriff am 15.
knüpfen wirtschaftliche und soziale       Initiative eines starken Akteurs kann,      März 2012).
Aufgaben und Zielsetzungen und zei-       wie das Beispiel zeigt, eine Initialzün-    Läpple, Dieter (2000): The Global-Local Interplay
gen dadurch vielfältige Effekte auf das   dung bedeuten, um weitere Partner zu        in the Urban Economy, in: ILS (Hrsg.), Local Socio-
lokale Gemeinwesen. Sie bereichern        aktivieren und kreative Lösungen im         Economic Strategies in Disadvantaged Urban Areas.
die Lokale Ökonomie im Stadtteil, stär-   gegenseitigen Interesse anzustoßen          Report on the European Conference, S. 32 - 41. Dort-
                                                                                      mund: ILS-Schriften 168.
ken das soziale Miteinander und bieten    [siehe Beitrag von S. von der Beck ab
                                                                                      MWEBWV – Ministerium für Wirtschaft, Ener-
Chancen auf Arbeit und Begegnung          S. 46]. Dieser gegenseitige Nutzen aus
                                                                                      gie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes NRW
im Quartier. Gemischtwirtschaftliche      einer stabilen Kooperation wird auch        (2010): Socially Integrative City in North Rhine-
Unternehmen können zudem prädes-          in der Stadt Brühl deutlich. Im Stadt-      Westphalia. Getting deprived urban areas back on
tiniert sein, in neue Beschäftigungs-     teil Vochem arbeiten Stadtteilbüro und      track. NRW Fit für Europa, MWEBWV, Düsseldorf.

12
improving the neighbourhood’s inter-          mutual benefit: affordable rents and          and employment disparities. Nonethe-
nal and external perception [see article      inspiring locations attract motivated         less there is good reason to deliberately
by H. Nagusch and U. Wendler starting         and open-minded creative people. The          prop up the local economy, then mak-
on p. 14]. Duisburg and Gelsenkirchen         creative community brings new life to a       ing good use of the potentials induced
use micro lending as a tool that com-         neighbourhood, develop a gravitational        and enhanced as a result – in the form
plements their neighbourhood develop-         pull and let the neighbourhood appear         of new partnerships, networks and pro-
ment programmes. Their experiences            in a new light [see article by S. von der     jects – for the economic development
are so positive that both cities are think-   Beck starting on p. 35]. It turns out that    and social stabilisation of neighbour-
ing of establishing this financial help       developing high-quality, yet affordable       hoods needing regeneration. This is
for business people and start-ups as a        spaces for young businesses, as well as       demonstrated clearly in the following
long-term measure [see article byA.           letting young pioneers appropriate this       chapters.
Gorres starting on p. 19].                    space and extending them flexible sup-
                                              port, are viable options in promoting
In many neighbourhoods needing re-            the local economy.                            Literature:
generation the migrant economy is a                                                         Difu – Deutsches Institut für Urbanistik (2003): Stra-
                                                                                            tegien für die Soziale Stadt. Erfahrungen und Pers-
key potential for reviving the retail busi-   Facilitating new networks in the neigh-       pektiven – Umsetzung des Bund-Länder-Programms
ness and raising the profile of the loca-     bourhood is one activity that brings          „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – die
tion. The cluster around bridal fashion       about sustainable and manifold internal       soziale Stadt“. Availabe online: http://www.sozial-
                                                                                            estadt.de/veroeffentlichungen/endbericht (last access
in Duisburg-Marxloh with a reputation         and external effects. In Düsseldorf’s
                                                                                            on 15 March 2012).
beyond the region is one example for          neighbourhoods Flingern and Bilk it
                                                                                            BMVBS – Bundesministerium für Verkehr, Bau und
this. The examples from Duisburg and          can be seen how business people join          Stadtentwicklung (Ed.) (2008): Statusbericht 2008
Aachen show the diversity of the busi-        forces, as they engage in location mar-       zum Programm Soziale Stadt. Bearbeitung durch
ness activities performed by female and       keting and develop a joint interest in        Difu – Deutsches Institut für Urbanistik. Availabe
male immigrants. Moreover, they high-         upgrading the neighbourhood. At the           online: http://www.difu.de/en/publikationen/2008/
                                                                                            statusbericht-2008-zum-programm-soziale-stadt.
light the potential of business networks      same time the cooperation between             html (last access on 15 March 2012).
where members have a migration back-          business people strengthens the ties
                                                                                            Evans, Mel; Syrett, Stephen (2007): Generating So-
ground and how their relationship with        between the companies and the neigh-          cial Capital? The Social Economy and Local Eco-
their countries of origin can be used         bourhood [see article by U. Neumann           nomic Development. In: European Urban and Re-
for transnational business contacts, but      starting on p. 41].                           gional Studies 14(1), p. 55 - 74.
also for location marketing, for boost-                                                     IfS – Institut für Stadtforschung und Strukturpolitik
ing the image and strengthening the           The advantages of cooperating with            GmbH (2004): Die Soziale Stadt. Ergebnisse der
                                                                                            Zwischenevaluierung. Bewertung des Bund-Länder-
economic position of the local area [see      strong partners are highlighted in the        Programms „Stadtteile mit besonderem Entwick-
article by A. Wagner starting on p. 23].      last two chapters. In Siegen-Fischbach-       lungsbedarf – die soziale Stadt“ nach vier Jahren
                                              erberg a conversion area in disuse for        Programmlaufzeit. Availabe online: http://www.sozi-
                                                                                            alestadt.de/veroeffentlichungen/evaluationsberichte/
Integrated labour market projects or so-      a long period is currently being rede-
                                                                                            zwischenevaluierung-2004/ (last access on 15 March
cial companies like BernePark in Bot-         veloped thanks to the commitment of a         2012).
trop-Ebel and the “Jugendwerk- und            foundation. As this example proves, the       Läpple, Dieter (2000): The Global-Local Interplay
Bauernhof Hof Wessels” (Hof Wessels           initiative of a strong player can be the      in the Urban Economy, in: ILS (Hrsg.), Local Socio-
Youth Project & Farm) in Herten tackle        spark that ignites further partners and       Economic Strategies in Disadvantaged Urban Areas.
economic and social tasks and objec-          produces creative solutions in every-         Report on the European Conference, p. 32 - 41. Dort-
                                                                                            mund: ILS-Schriften 168.
tives alike and thus have a multiple          body’s interest [see article by S. von der
                                                                                            MWEBWV – Ministry of Economy, Energy, Build-
impact on the local community. They           Beck starting on p. 47]. Mutual benefit
                                                                                            ing, Housing and Transport of the State of NRW
enrich the local economy in the neigh-        from a stable cooperation is also vis-        (2010): Socially Integrative City in North Rhine-
bourhood, strengthen the social life and      ible in the city of Brühl. In Vochem the      Westphalia. Getting deprived urban areas back on
open up opportunities to work and get         neighbourhood office and municipal            track. NRW Fit for Europe, MWEBWV, Düsseldorf.
together in the neighbourhood. Compa-         housing company work together for the
nies involved in public-private partner-      sake of the neighbourhood, improving
ship are also ideally suited to venture       the quality of life and social life locally
into new areas of employment [see arti-       on the one hand and ensuring the rent-
cle by I. Bisani starting on p. 29].          ability and attractiveness of the housing
                                              stock on the other hand [see article by
The creative economy and structurally         S. von der Beck starting on p. 51].
weak neighbourhoods may not seem
compatible when you first think about         The many project examples included
them. Nonetheless the examples from           show that the scope for action and va-
Dinslaken-Lohberg and Gelsenkirchen-          riety of approaches to promote the lo-
Ückendorf show how young creative             cal economy are manifold. Of course,
people and the specific potentials in         neighbourhood projects cannot com-
neighbourhoods with a need for regen-         pensate for the massive loss of jobs in
eration complement each other to their        a region, nor can they reduce income

                                                                                                                                              13
                                                                                                                                              13
Lokale Ökonomie in Nordrhein-Westfalen | Local Economy in North Rhine-Westphalia

Raus aus den eigenen vier Wänden –
rein ins GründerinnenZentrum
Ulla Wendler & Hubert Nagusch

Frauen gründen selbst ihre wirtschaftliche Existenz; sie behaupten sich am Markt und ihr
Unternehmen wächst heran. Dies ist kein „Wolkenkuckucksheim“ – im GründerinnenZentrum
der Wirtschaftsförderung Dortmund in der Nordstadt können Frauen diese Vision umsetzen.
Das Zentrum ist „ausgebucht“ und führt sogar eine Warteliste.

Los ging es mit dem NORDSTADT-             det „Frau“ eben oft anders als „Mann“.      Anfang 2010 machten sich die beiden
BÜRO, welches die Wirtschaftsför-          Frauen sind in der Regel sehr viel vor-     frisch eingestellten Projektmanage-
derung Dortmund seit 2005 in diesem        sichtiger, lassen sich leichter von ihrem   rinnen Ulla Wendler und Anja Hen-
Stadtteil unterhält, der sehr von Struk-   Vorhaben abbringen und verstehen es         kel ausgestattet mit Handys, Laptop,
turwandel und Migration betroffen ist.     oft nicht, ihre fachlichen Qualitäten       Fachliteratur und einem kleinen Reise-
Aus der Vor-Ort-Dependance heraus          richtig zu präsentieren. Aber wenn sie      budget auf den Weg. Ihr Auftrag:
hilft man Gewerbebetrieben, unter-         es dann einmal geschafft haben... .         Ein tragfähiges Konzept, ein guter
stützt Existenzgründungen und bietet
Mikrofinanzierung für Unternehmen.
In Projekten aus dem ESF-Bundespro-
gramm Bildung, Wirtschaft, Arbeit im

                                           Getting out of Home –
Quartier (BIWAQ) und EFRE Ziel-2
findet die gezielte Umsetzung als Ver-
zahnung von Instrumenten der Lokalen
Ökonomie mit arbeitsmarktpolitischen
Instrumenten zur Stabilisierung und        Moving into the
                                           Female Founders’ Centre
ganzheitlichen Aufwertung von be-
nachteiligten Quartieren statt. Von der
Idee eines GründerinnenZentrums war
2009 auch der Fördermittelgeber über-
zeugt – obwohl sie nicht ganz neu ist      Ulla Wendler & Hubert Nagusch
und schon in einer Reihe großer deut-
scher Städte erfolgreich umgesetzt wur-
de: in Berlin, Bonn, Hannover, Leipzig,    Women start their own enterprises. They succeed in the
Mannheim oder München.                     market, and their businesses grow. This is not “cloud cuckoo
                                           land”: in the Female Founders’ Centre of Dortmund’s busi-
Dass Chancengleichheit nicht auto-
matisch Chancengerechtigkeit bedeu-        ness development agency located in Nordstadt, in the north
tet, ist für die zielgruppenspezifische    of the city, women can put this vision into practice. The cen-
Existenzförderung von Frauen von
grundsätzlicher Bedeutung. So grün-
                                           tre is “fully booked” and even has a waiting list.

14
Standort und viele geeignete Gründe-        Das Ergebnis: Ende 2010 wurden im             von 14 bis 38 m² stehen dort für den
rinnen. Gleich zu Beginn besuchten          Terrassenhochhaus „Hannibal“ in der           Start in die Selbstständigkeit zur Ver-
sie Best-Practice-Projekte, knüpften        Dortmunder Nordstadt, einer Groß-             fügung. Seit Ende 2011 ist das Grün-
ein Netzwerk mit ortsnahen Akteuren         wohnanlage der 1970er Jahre mit               derinnenZentrum vorerst ausgebucht.
und Experten und berieten die ersten        Gewerbeeinheiten in der Ladenzeile,           Inzwischen sind 14 Unternehmerinnen
motivierten Gründerinnen.                   750 m² Gewerbeflächen angemietet.             eingezogen. Zwei Tagungsräume für
                                            Zwölf Gewerberäume mit einer Größe            bis zu 50 Personen bieten außerdem

It all started with the NORDSTADT           more easily to be dissuaded from their        However, it was not all easy. When
OFFICE that Dortmund’s business de-         plans and are often unaware of how to         choosing the location, the ideal neigh-
velopment agency opened in 2005 in          present their professional skills effi-       bourhood envisaged would offer po-
this part of the city, an area strongly     ciently. But once they have made it ....      tentially high proportions both of sin-
affected by structural change and mi-                                                     gle mothers and female migrants. The
gration. From this on-site office, help     In early 2010 the newly hired project         development of the concept covered
is provided to businesses and start-ups     managers Ulla Wendler and Anja Henkel         not only the identification of the tar-
as well as access to micro-financing.       set out, equipped with mobile phones,         get group and the close relationship
Projects co-funded by the national ESF      laptops, specialised literature and a small   with the local job centre and funding
funding programme and the ERDF              travel budget. Their mission: A sound         organisations, but also the definition
bring together instruments of the local     concept, a good location and many suit-       of the range of services on offer and a
economy with labour market political        able female founders. To start with, they     model rent contract for the founders.
tools, a strategy ensuring the stabili-     visited best-practice projects, networked
sation and holistic enhancement and         with local players and experts and coun-      Today the two project managers offer
upgrading of disadvantaged neigh-           selled the first few motivated founders.      the following services:
bourhoods. In 2009, the proposal of                                                       • orientation and counselling of wom-
a Female Founders’ Centre also won          The result: 750 m² of business space            en interested in starting a business
the conviction of the funding bod-          were rented in the “Hannibal” terraced
                                            high-rise building in Dortmund’s Nord-        • follow-up of the businesswomen dur-
ies, although the idea was not exactly
                                            stadt, a huge residential complex from          ing the post-founding period
new and had already been put into
practice successfully in several major      the 1970s with a row of commercial            • establishment of a supportive net-
German cities: Berlin, Bonn, Hano-          units on the ground floor in late 2010.         work, including e.g. female business
ver, Leipzig, Mannheim and Munich.          Twelve business spaces sized between            consultants
                                            14 and 38 m² are available there for          • marketing of the rented business
Equal opportunities are not automati-       start-ups. Since late 2011 the Female           spaces
cally fair opportunities – this is of key   Founders’ Centre has been fully booked        • securing the centre’s infrastructure
importance when promoting business          and remains so for the time being.
start-ups of women as a specific tar-       Meanwhile 14 businesswomen have               “Renting the business spaces out to new
get group. As a matter of fact, women       moved in. Two seminar rooms with              businesswomen is linked to an incuba-
often start their businesses differ-        a capacity of up to 50 people provide         tor’s model that comprises a graduated,
ently than men. Women tend to be            space for business events and profes-         subsidised rent for a maximum period of
much more wary, allow themselves            sional trainings in entrepreneurship.         3 ½ years. We have developed the cor-

                                                                                                                              15
Lokale Ökonomie in Nordrhein-Westfalen | Local Economy in North Rhine-Westphalia

                                                                                      Platz für Veranstaltungen und unter-
                                                                                      nehmerische      Professionalisierung.
                                                                                      Doch so ganz einfach war es nicht. Bei
                                                                                      der Standortwahl wurde ein Stadtquar-
                                                                                      tier ins Auge gefasst, in dem sowohl
                                                                                      der Anteil der Alleinerziehenden als
                                                                                      auch der Migrantinnen hohe Poten-
                                                                                      ziale birgt. Die Konzeptentwicklung
                                                                                      reichte von der gewählten Form des
                                                                                      Kundenzutritts, der Vernetzung mit
                                                                                      dem Jobcenter und Trägerorganisatio-
                                                                                      nen über die Definition des Servicean-
                                                                                      gebots bis hin zum Mustermietvertrag
                                                                                      für die Gründerinnen.

                                                                                      Heute leisten die Projektmanagerinnen
                                                                                      Hilfestellung bei
                                                                                      • der Orientierungs- und Gründungs-
                                                                                        beratung interessierter Frauen,
                                                                                      • der Begleitung von Unternehmerin-
                                                                                        nen in der Nachgründungsphase,

responding admission criteria. Social      ganda and its good reputation. Tradi-      the money invested into the project
aspects, the personal and professional     tionally, many migrant communities         pays off quickly.
biography, the economic feasibility of     are closer to spoken than written lan-
the planned start-up and the applicants’   guage. The presence and appearance of      Since the beginning of 2012 Dort-
motivation all play a role,” underlines    the Female Founders’ Centre upgrades       mund’s Female Founders’ Centre has
Udo Mager, managing director of Dort-      the street around the “Hannibal” build-    been “fully booked for the time be-
mund’s business development agency.        ing into a liveable and vibrant residen-   ing”! Obviously, there is a demand for
                                           tial and commercial urban area.            the services it offers. In the meantime
Bringing together young business-                                                     women interested in moving in have
women from different sectors is de-        All founders come either from Nord-        been placed on a waiting list. Why do
signed to foster an “entrepreneurial       stadt or deliberately chose to start       these Female Founders’ Centres only
climate” marked by cooperation and         their businesses there. Three of them      exist in Bonn and Dortmund of all cit-
mutual help. In 3 ½ years they are         have previous experience as entre-         ies in NRW? Even the overall project
expected to have successfully coped        preneurs. Three have children under        manager Hubert Nagusch is short of an
with the first phases of business de-      six. Three businesswomen were born         answer: “I have no idea.” In Dortmund
velopment. This strategy aims at in-       in Poland, Russia and Turkey respec-       at least the successful project has now
creasing the “survival rate” of new        tively. And what fields do they work       become a regular part of the city’s busi-
companies and speeding up growth.          in? “There is, for instance, a family      ness development activities.
                                           therapist next to a photographer, a me-
The motto “Getting out of Home –           dia designer next to an object designer
Moving into the Female Founders’           who harnesses her creativity primarily
Centre” has proved its worth. An as-       in designing handbags, and then there
set has been added to the multifaceted     is a provider of office services next to
business landscape in Nordstadt, en-       someone offering commercial clean-
riching it with a unique new feature.      ing services,” explains Ulla Wendler.
With its external signs and banner the     The managers have also supplied con-
new location in the “Hannibal” build-      sulting services to 20 businesses that
ing in Bornstraße cannot be missed.        women have founded in the commer-
The centre benefits not only from being    cial district of Dortmund’s Nordstadt.
located near the city centre, on one of    On average, every business founded
the main roads heading to Nordstadt,       saves some €18,000 per year and per
but also from word-of-mouth propa-         person in terms of public transfers; so

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