LONDON 2012 BLEIBT MEIN ZIEL
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93. Minute l März / April / Mai / Juni 2012 l «London 2012 bleibt mein Ziel» 6 PHILIPPE KOCH «LONDON 2012 BLEIBT MEIN ZIEL» Im Testspiel gegen den FC Locarno am 28. Januar passierte es: Philippe Koch verletzt sich nach einem harmlosen Zweikampf. Er merkt sofort, dass es sich um eine schlimme Knieverletzung handelt. Die Diagnose: Innenband und hinteres Seitenband gerissen. Philippe Koch spricht im Interview über Gefühle, Gedanken und Ziele. Text: Giovanni Marti, Bilder: freshfocus
www.fcz.ch 93. Minute l März / April / Mai / Juni 2012 l «London 2012 bleibt mein Ziel» 7 Philippe Koch hofft, dass sein Knie bald heilt. FCZ-Arzt Dr. José Romero (links) untersucht das operierte Knie. Die erste Frage ist eigentlich unumgänglich: Wie geht José Romero am Tag darauf die Untersuchungsergebnisse es dir? mitteilte, klinkte ich mich schon nach dem Satz aus, dass Gut, immer besser. Ich kann das Knie von Tag zu Tag im- ich mindestens sechs Monate ausfallen werde. Was er mer mehr biegen. Gleichzeitig bin ich fleissig in der Phy- sonst noch alles zum Knie sagte, weiss ich nicht mehr. Ich siotherapie. Ich werde immer mobiler und mache wirklich konnte nicht mehr zuhören. Ich fühlte mich richtig leer. Fortschritte. Gleichzeitig aber dachte ich an die Olympischen Spiele in London. Das ist mein grosses Ziel. Ich werde alles geben, Das Testspiel in Locarno wird dir kaum in guter Erin- um dort dabei zu sein. nerung bleiben. An den Zweikampf, der zur Verletzung führte, erinnerst du dich sicher sehr gut. Wie präsent Und wie lange dauerte der Prozess, aus dem seelischen ist diese Szene in dir? Schmerz positive Energie zu machen? Sie ist sehr präsent. Natürlich denke ich immer wieder Nicht lange. Bereits nach der Operation und schon in den daran. Es sind traurige Erinnerungen. Der Gegner kommt ersten Tagen danach war der Fokus bereits auf mein auf mich zu und läuft mir sozusagen wirklich unglücklich Comeback gerichtet. An Unterstützung mangelte es nie. ins Bein. Es hat harmlos ausgesehen, ich aber habe sofort Die Familie, meine Freundin und auch der Verein waren im- gemerkt, dass mit dem Knie etwas nicht in Ordnung war. mer da. Diese Unterstützung gibt mir viel Kraft. Ich muss Das merkt man als Sportler sofort. Es hat sich komisch nach vorne schauen und meine ganze Energie auf mein angefühlt. Comeback richten. Woran denkt man in diesem Moment? Über welche SMS hast du dich am meisten gefreut? (lacht) Gute Frage! Es ist nicht der Schmerz, den man Ich habe viele Nachrichten erhalten. Ich möchte mich empfindet. Vielmehr gingen mir die Dinge durch den Kopf, auch auf diesem Weg für alle Messages bedanken. Beson- die ich wegen der Verletzung verpassen würde. Die Meis- ders gefreut habe ich mich über die SMS von Fredy Bickel terschaft und vor allem die Olympischen Spiele in London. und über jene von Pierluigi Tami. Alles fällt wie ein Kartenhaus zusammen. In der Garde- robe auf dem Massagetisch merkte ich erst recht, dass Was hat der U21-Nationaltrainer zur schweren Verlet- etwas im Knie gerissen war. Du hoffst zwar bis zum defini- zung seines Captains gesagt? tiven Befund, dass du dich täuschst, aber du fühlst in dir Er war natürlich alles andere als erfreut. Wir haben schon bereits, dass du lange pausieren wirst. So war es auf alle einige Male miteinander telefoniert. Wir haben natürlich Fälle bei mir. auch über die Olympischen Spiele gesprochen. Er hofft ge- nauso wie ich, dass es reicht. Ich hoffe wirklich, in London War das der schlimmste Moment? dabei sein zu können. Ja, ganz sicher. Es gibt aber noch zwei andere Momente, die ich ebenfalls als schlimm bezeichnen würde. Am Morgen Die Verletzung ist eigentlich zu einem denkbar schlech- nach dem Spiel wollte ich im Hotel aus dem Bett steigen. ten Moment gekommen. Du bist Captain der U21-Natio- Das Knie zeigte in eine Richtung, die Wade in eine ande- nalmannschaft geworden und du warst beim FCZ gut in re. Das war wirklich schockierend. Als mir unser Teamarzt Form. ➔
www.fcz.ch 93. Minute l März / April / Mai / Juni 2012 l «London 2012 bleibt mein Ziel» 9 Philippe Koch (Mitte) mit Goalie Andrea Guatelli und Bruder Den Fokus nach vorne gerichtet – Philippe Koch will bald wieder spielen. Raphael. ➔ Ja, leider kann man es sich nicht aussuchen. Es lief mir Im Moment und für einige Zeit musst du gezwungener- wirklich gut. Ich wurde sogar zum ersten Mal in die A-Na- massen deine Teamkollegen des FCZ von der Tribüne tionalmannschaft aufgeboten. Es lief wirklich optimal. Ein aus verfolgen und unterstützen. Was für einen Ein- Profi muss aber mit Rückschlägen umgehen können. Nun druck hast du vom neuen FC Zürich? hat es mich erwischt. Ich bleibe positiv und arbeite mich Einen sehr guten. Ich merke, dass wieder Freude da ist. zurück. Jeder kämpft für alle. Jeder arbeitet hart. Man spürt einen neuen, positiven Groove. Man hat das Gefühl, dass jemand Es lief so gut, dass sogar die ersten Vereine aus dem einen Schalter umgestellt hat. Ausland angeklopft haben … Das kommt noch dazu. Klubs aus Deutschland und Eng- Was für Gefühle gehen dir durch den Kopf, wenn du den land haben ihr Interesse angemeldet und mir versichert, FCZ spielen siehst? mich weiter zu beobachten. Uiii! Das sind ganz komische Gefühle. Die ersten zwei Wo- chen hat man mich nicht gesehen. Ich konnte das einfach Reden wir kurz über dein erstes Aufgebot für die A- nicht. Ich konnte nicht zuschauen, wie Fussball gespielt Nationalmannschaft. Wie verlief die erste Begegnung wurde. Es tat sehr weh. Ich brauchte Zeit. mit Ottmar Hitzfeld? Es war am Morgen beim Mannschafts-Frühstück. Ich Brisant ist die Tatsache, dass dein Bruder Raphael dei- stiess zum Team nach meinem Einsatz in der U21. Ich ne Rolle eingenommen hat. Er hat die ersten Spiele auf wurde zuerst von Michel Pont begrüsst. Ich gebe zu, dass deiner Position gespielt. Wie zufrieden warst du mit ich ziemlich aufgeregt war. Als ich mich dann zum Buffet ihm? begab, kam Herr Hitzfeld auf mich zu und begrüsste mich Ich bin stolz auf meinen Bruder. Er hat seine Sache wirk- herzlich. Meine Nervosität wurde noch grösser. Es war ein lich sehr gut gemacht. Wir reden viel miteinander über die grossartiger Moment. Spiele und tauschen unsere Meinungen aus. Herr Hitzfeld? Hat er sich als gelernter Innenverteidiger Tipps ge- Ja das ist so. Herr Hitzfeld! Wir haben nach dem Frühstück holt, wie er als Aussenverteidiger zu spielen hat? nochmals rund fünf Minuten gesprochen. Er sagte mir Ja, hie und da. Er fragt mich vor allem nach Feedbacks zu dabei, dass ich mir das Aufgebot mit meinen Leistungen gewissen Szenen. verdient habe. Er freue sich, dass ich mal alles miterleben dürfe. Er habe meine Spiele mit dem FCZ mitverfolgt und Er ist aber nicht nur dein Bruder, sondern auch dein habe auch sehr viel Positives von Pierluigi Tami gehört. bester Freund. Es muss bei der Familie Koch sehr spe- ziell sein, dass ihr beide Super League spielt und dies Dieses Aufgebot war zweifelsohne eines deiner bishe- auch noch im selben Team? rigen Karrieren-Highlights … Es war schon immer unser Traum. Wir haben ihn wahr ge- Ja, absolut! Neben der Champions-League-Gruppenphase, macht und darauf sind wir alle in der Familie mächtig stolz. dem Meistertitel und der U21-EM ist dieses Aufgebot von Ottmar Hitzfeld wirklich ein Highlight.
www.fcz.ch 93. Minute l März / April / Mai / Juni 2012 l Schwierige Saisons 37 SCHWIERIGE SAISONS Die Spielzeit 2011/12 bringt dem FCZ nicht die erhofften Erfolge. Saisons, die nicht nach Wunsch verliefen, gab es schon früher. Ein Rückblick auf die letzten 50 Jahre. Text: Michael Lütscher, Bild: Reto Oeschger Wann wird eine Saison schwierig? Wüsste man das tertitel. Doch die Saison begann harzig. Bald hiess es, Zü- zum Voraus, könnte man sie vermeiden … Die Gründe für rich habe mit Klaus Stürmer «seinen Konstrukteur verlo- Misserfolge sind, wie diese Aufstellung zeigt, vielfältig. ren» («Sport»). Stürmer-Nachfolger Bild hatte es schwer: Mal ging der FCZ ungenügend vorbereitet in eine Saison Er wurde wegen mangelnden Einsatzes ausgepfiffen. Ein (1970/71), mal wurde die Mannschaft stark umgebaut anderes Problem war die lange Verletztenliste: Wichtige (1987/88, 1995/96, 1999/2000, 2003/04). Leute wie Leimgruber und Martinelli fielen monatelang Helfen harte Massnahmen wie Suspendierungen von Spie- aus. Ernst Meyer verletzte sich, Peter Meier auch, Bild lern oder ein Trainerwechsel aus der Patsche? Meistens hatte Zahn-, dann Knieprobleme. Verteidiger Szabo brach nicht (1970/71, 1983/84, 1987/88, 2009/10) – manchmal sich ein Schien- und Wadenbein. In einem Spiel in Luzern aber schon (1999/2000). Mit einem schlechten Start ist musste Torhüter Schley verletzt raus, dann auch sein Er- der Verlauf einer Spielzeit meist besiegelt. Aber nicht im- satz Otmar Iten. Köbi Kuhns Nasenbein ging bei einem mer. Es gab auch verkorkste Saisons mit Happy End – die Zusammenstoss mit Team- Cupsiege 1973 und 2000. Und 2003/04 gelang in der zwei- kollege René Brodmann in ten Saisonhälfte ein Umschwung – dank eines Umbaus des Brüche. Und in der Rückrun- Teams. de brach sich Harry Bild das Insgesamt lässt sich nur eine – banale – Gesetzmässig- Wadenbein. Zum Trübsal keit feststellen: Sind mehrere wichtige Spieler verletzt, der Saison passte, dass es wird’s schwierig. während der Spiele auffal- lend oft und heftig regne- 1964/65: Forfait gegen GC te. Im Cup verlor man in der Im Frühjahr 1964 erreichte der FCZ den Halbfinal des Eu- vierten Hauptrunde gegen ropacups der Meister und verpasste die Titelverteidigung Lugano. Und in der Meister- nur um einen einzigen Punkt. Gleichwohl handelte FCZ- schaft lag der FCZ nach 22 Präsident Edi Naegeli im Sommer auf dem Transfermarkt, (von 26) Runden auf dem getreu seiner Maxime, wonach ein Team stets verjüngt zweitletzten Platz. Erst im werden müsse, um erfolgreich zu bleiben. «Düsen» Ferdi letzten Match konnte der Feller und Peter von Burg (Torschützenkönig 1962/63) Meisterschaftsfavorit den wurden verkauft, Harry Bild, Schwedens Fussballer des Abstieg verhindern, mit Jahres 1963, neu verpflichtet. Spielen durfte damals aber zwei Bild-Toren und einem nur ein Ausländer. Und so kam es, dass Klaus Stürmer, 3:0 gegen Bellinzona. der deutsche Spielmacher, am letzten Tag der Transfer- Und doch gab es in dieser periode dem Absteiger Young Fellows ausgeliehen wurde. Saison einen Lichtblick. Trotzdem war das Team von Trainer Louis Maurer für das Er hiess Fritz Künzli. Der Fachblatt «Sport» einer der Hauptfavoriten auf den Meis- damals 18-Jährige wech-
93. Minute l März / April / Mai / Juni 2012 l Schwierige Saisons 38 1983/84: Chaotische Ordnung Der neue Trainer war eine Notlösung: Hans Kodric kam zum FCZ, weil Wunschkandidat Vaclav Jezek verhindert war (er kam dann ein Jahr später auf den Letzigrund). Kodric ver- sprach das, was im FCZ nach einer chaotischen Vorsaison gefragt war: Ordnung zu schaffen. Er verordnete Bussen, legte sich mit den Stars an und setzte Spielmacher Jure Jerkovic als Captain ab. Das grösste Problem aber waren die Verletzungen. Nacheinander erlitten Torhüter Grob, Heinz Lüdi, Gianpietro Zappa, Roger Kundert, Roland Häu- sermann sowie Wynton Rufer Bänderrisse. Nach einer Serie von fünf sieglosen Meisterschaftsspielen war der FCZ im Spätherbst in der Krise. Um diese zu beheben, entliess die Clubführung Sportchef Erich Vogel und eine selte Ende 1964 zum FCZ – und schoss in seinem ersten Woche später Trainer Kodric, der die Mehrheit der Spieler Meisterschaftsspiel gleich ein Tor, zum 1:1 gegen GC. Der gegen sich hatte. Köbi Kuhn übernahm das Team bis Ende Stadtrivale, der den Glarner auch wollte, war der Ansicht, Saison – mit mässigem Erfolg. Der FCZ beendete die Meis- Künzli sei noch nicht spielberechtigt, rekurrierte gegen terschaft auf Rang 12 (bei 16 Teams). Die sportlichen Tur- die Wertung des Spiels – und erhielt in erster Instanz ei- bulenzen führten im Frühjahr 1984 auch zum vorzeitigen nen 3:0-Forfaitsieg zugesprochen. Dagegen beschwerte Rücktritt von Clubpräsident Alfred Zweidler; Hans Stanek sich der FCZ – und bekam kurz vor Saisonende Recht und wurde sein Nachfolger, Sven Hotz Vizepräsident. Die neue einen Punkt zurück. Führung kündigte einen «Neuaufbau» an; noch vor Saison- ende stellte sie drei wichtige Spieler frei: Den Deutschen 1970/71: Die Weltreise ermüdete alle Gerd Bold, Zappa und Ruedi Elsener. Zur Vorbereitung dieser Saison ging der FCZ auf Reisen – auf einen einmonatigen Trip um die Welt. Die Clubführung 1987/88: Abstieg musste sich dafür gegenüber Journalisten rechtfertigen, Sven Hotz, inzwischen FCZ-Präsident, wollte anstelle von die am Nutzen der Reise zweifelten. Gleichwohl gehörte Routiniers «zwei, drei junge Spieler» einbauen. Diese Po- der FCZ zu den Meisterschaftsfavoriten: «Basel, Zürich litik wurde mit einer gewissen Skepsis beurteilt. «Was, oder ein Dritter?», titelte der «Sport». Die Saison begann wenn zwei bis drei Schlüsselspieler verletzungshalber schlecht, mit einer 2:5-Niederlage zuhause gegen Lau- ausfallen, und wenig erfahrene Nachwuchsspieler ein- sanne. Als man im November «nur» auf Rang fünf, fünf springen müssen?», fragte der «Tages-Anzeiger». So kam Punkte hinter den führenden Grasshoppers lag, wurde es dann, Lüdi, Massimo Alliata und die Neuverpflichtung Trainer Georges Gawliczek entlassen. Sein starres Defen- Wolfgang Vöge, ein ehemaliger Bundesligaspieler, fehlten sivkonzept habe die Spieler zu «passiver Meuterei» verlei- zeitweise. Nach der sechsten Niederlage im zehnten Spiel tet, stand im «Züri-Leu». Als zweiter Grund für die mässige entliess Hotz Trainer Hermann Stessl. Um «ein Zeichen zu Platzierung nannte die Presse die schlechte Kondition setzen», wie er erklärte, verpflichtete er Timo Konietzka, des Teams – wegen der vergnüglichen Weltreise. Doch un- den Meistertrainer der siebziger Jahre. Der setzte auf ter Gawliczeks Nachfolger Juan Schwanner, der Offensiv- «Disziplin, Ordnung und Kampfgeist» und holte den engli- fussball predigte, wurde der FCZ nicht besser. Er schied schen Stürmer John «Terror» Linford, einen unbarmherzi- im Viertelfinal aus dem Cup aus, beendete die Saison als gen Kämpfer. Trotzdem fiel der FCZ in die Abstiegsrunde. Fünfter und konnte sich nicht für den Europacup qualifi - Dafür verstärkte er sich mit dem Schweden Jonas Thern, zieren. Die Weltreise sei ein Fehler gewesen, bilanzierte der später bei der AS Roma und Benfica Lissabon glänzen Edi Naegeli. sollte. Doch auch Thern verletzte sich. Am Ende fehlten dem FCZ 14 Punkte zum Klassenerhalt. Nach 30 Jahren Na- 1972/73: Vier von fünf Penalties vergeben tionalliga A stieg er ab. «Die Routiniers waren verletzt und Wieder war der FCZ, Zweiter und Cupsieger der voran- wir Junge überfordert,» resümiert Beat Studer, der von gegangenen Saison, Mitfavorit. Und wieder einmal star- Trainer Konietzka in der Not vom Stürmer zum Verteidiger tete er schlecht: Von den ersten fünf Penalties, die er umfunktioniert worden war. zugesprochen erhielt, vergab er vier. Im Europacup der Cupsieger schied er in der ersten Runde aus, gegen den 1995/96: Kein Jubel zum Jubiläum englischen Drittligisten Wrexham, den walisischen Cup- Diese Saison sollte besonders erfolgreich werden – 1996 sieger. Kuhn und Martinelli, die Mittelfeldmotoren, waren wurde der FCZ 100 Jahre alt. Ein neues Logo wurde kre- zeitweise verletzt, und so stellte sich Trainer Konietzka iert (das mit dem Löwen, der aus dem runden FCZ-Symbol selbst auf den Platz. Eine Folge davon war Konfusion auf herausspringt), neue Spieler, vor allem Zürcher (Fischer, der Bank, wo ein Coach fehlte. Mal spielte der FCZ besser, Güntensperger, Di Jorio) geholt. Doch noch vor dem ers- mal schlechter; er beendete die Saison auf dem siebten ten Meisterschaftsspiel ging Leibchensponsor Rothmayr Platz. Und doch gab es ein Happy End: Der FCZ gewann den Pleite. Und dann verlor der FCZ in den ersten sieben Run- Cup. Zum dritten Mal innerhalb von drei Jahren besiegte er den sechs Mal. Der Werbeslogan «Löwengebrüll auf dem im Final den FC Basel. Letzigrund – jubeln Sie mit» wurde mit Häme bedacht. Im
www.fcz.ch 93. Minute l März / April / Mai / Juni 2012 l Schwierige Saisons 39 Die Saison 1999/2000 war für Martin Stocklasa und den FCZ eine mit Höhen und Tiefen. Team gab es Zoff – Trainer Ponte suspendierte zeitweise die Internationalen Giuseppe Mazzarelli und Jürg Studer. Mit der Verpflichtung des Norwegers Jörn Andersen wur- de das Team stärker, doch zur Qualifikation für die Final- runde reichte es nicht mehr. Durch die Abstiegsrunde kam der FCZ dann recht souverän. Was mit einem neuen, aus- ländischen Spieler zu tun hatte: Dem 19-jährigen Shabani Nonda, der Anfang 1996 aus Burundi nach Zürich kam. 1999/2000: Cupsieg und Rettung im letzten Match lipescu neue sowie mit Marc Schneider und Franco Di Jorio Die Probleme der Saison 1999/2000 waren eine direkte frühere Spieler. Im Frühling 2004 folgte das vernichtende Folge der erfolgreichen Vorsaison (Uefa-Cup-Achtelfinal 5:6 nach 5:2-Führung im Cup-Halbfinal gegen die Grass- gegen die AS Roma): Viele Spieler verliessen den FCZ, hoppers, nicht zuletzt wegen Patzern von Torhüter Davi- noch mehr neue kamen. Das zusammengewürfelte Team de Taini. Doch nach dieser Schlappe rappelte sich der FCZ tat sich schwer. Nach neun Runden war der FCZ Letzter. auf, wurde zum erfolgreichsten Team der Rückrunde und Mit einem 1:1 im letzten Match der Qualifikation in Neu- verpasste die Uefa-Cup-Qualifikation nur um zwei Punkte. enburg rettete sich der Club gerade noch in die Finalrun- de – vermeintlich. Xamax protestierte gegen einen Auslän- 2009/10: Champions-League-Kater der zuviel auf der FCZ-Bank – und bekam Recht und einen Die Saison begann für den Titelverteidiger FCZ mit einem 3:0-Forfaitsieg zugesprochen. Danach hatte Trainer Pon- 2:3- zuhause gegen YB. Auch Spiel zwei, gegen Xamax, ging te das Vertrauen der Spieler verloren. Nach drei aufeinan- verloren. Manche Spieler liebäugelten mit einem Wechsel derfolgenden Niederlagen in der Abstiegsrunde musste er ins Ausland; um die Konzentration für die Champions- gehen. Ex-Nationalcoach Gilbert Gress kam; unter seiner League-Qualifikation zu erhöhen, verhängte die Clubfüh- Leitung erreichte der FCZ den Cupfinal. Und gewann mit rung ein dreiwöchiges Transfermoratorium. Das Heimspiel dem Sieg über Lausanne den ersten Titel seit 1981. Zehn gegen Maribor in der CL-Quali ging trotzdem verloren. Aber Tage später sicherte man auch den Klassenerhalt – im das Rückspiel wurde 3:0 gewonnen. In diesem Berg- und letzten Spiel, mit einem 1:0 über das ebenfalls gerettete Tal-Stil ging es weiter. Der FCZ qualifi zierte sich für die Aarau. Champions League und verlor erneut gegen Xamax. Eric Hassli brach sich ein Schienbein, Almen Abdi erlitt einen 2003/04: zuerst Letzter, dann Erster Muskelfaserriss und stritt mit der Clubführung endlos «Transfersieger» wurde der FCZ vor dem Saisonstart ge- über einen Transfer. Der FCZ besiegte in Mailand sensa- nannt – weil er die auch von anderen Clubs gejagten Mit- tionell die AC Milan. Und verlor vier Tage später in Bellin- telfeldspieler Augustine Simo (vorher Xamax) und Artur zona. Irgendwann zeigte die Leistungskurve nur noch ab- Petrosyan (YB) verpflichtet hatte. Auch arbeitete ein neu- wärts: Eine fahrlässige Heimniederlage gegen Marseille in er Trainer im Letzigrund: Lucien Favre, der den Job bekam, der Champions League, das Out im Schweizer Cup gegen weil Wunschkandidat Joachim Löw sich zu lange geziert Basel, Hänger in der Meisterschaft. Ludovic Magnin kam hatte. Einige Spieler hatten den FCZ verlassen (müssen), aus der Bundesliga, man träumte von einer Aufholjagd in als prominentester der zuverlässige, slowakische Nati- der Rückrunde, doch der Krebsgang ging weiter. Trainer onaltorhüter Miroslaw König. Das neue Team fand nicht Bernard Challandes, lange ein Meister der Motivation, zusammen; bei Saisonhälfte war der FCZ Letzter. Trainer konnte mit seinen Botschaften die Spieler nicht mehr Favre, viel kritisiert, durfte bleiben. Doch Fredy Bickel packen. Auch seine Entlassung und Ersetzung durch Urs kam als neuer Sportchef, und der holte mit Harald Gäm- Fischer brachte den FCZ nicht ins minimale Saisonziel, die perle einen neuen Assistenztrainer und mit César und Fi- Qualifikation für die Europa-Liga.
www.fcz.ch 93. Minute l März / April / Mai / Juni 2012 l Ein Leben, ein Verein 65 FCZ HIS STORY EIN LEBEN, EIN VEREIN Mister FCZ. Wer verdient diesen Namen? Es gibt nur wenige. Hermann Burger- meister ist einer. Sven Hotz und Edi Nägeli auch. Und mit Sicherheit ist es auch Köbi Kuhn. Fan von Kindsbeinen an, schnürte er 17 Jahre lang seine Fussball- schuhe für den FC Zürich. Und auch nach seiner aktiven Karriere als Fussballer hat er dem Stadtclub nie den Rücken gekehrt. Wie könnte er auch? Er ist ein FCZ’ler durch und durch. Blau-weiss vom Scheitel bis zu Sohle. Doch lassen wir ihn selber erzählen von seinem Leben mit dem Fussball. Text: Sarah Steiner, Bilder: FCZ-Archiv, Walter Scheiwiller Ich wuchs in Wiedikon auf, gleich neben der Fritschiwiese. baller werden. Es gab für mich nichts anderes als Fuss- Der Letzigrund einen Katzensprung weit weg. Somit war ball. Von morgens früh bis abends spät drehten sich meine von Anfang an klar, für welchen Verein dieser Stadt mein Gedanken um das runde Leder. Meine ganze Kindheit lang Herz schlagen würde. An der Hand meines Vaters ging ich kickte ich auf der Fritschiwiese und durfte da schon bald ins Stadion. Und wusste: In diesem Stadion wollte ich mit den Grossen mitspielen, weil mein Talent wohl damals selbst einmal spielen, Tore schiessen, ein grosser Fuss- schon erkennbar war. Wenn die beiden Teamchefs ihre ➔ Köbi Kuhn in Aktion beim Cupfinal 1973 gegen den FC Basel (Bild: Walter Scheiwiller).
www.fcz.ch 93. Minute l März / April / Mai / Juni 2012 l Ein Leben, ein Verein 67 ➔ Mannschaft wählten, musste ich nie lange warten, bis ich aufgerufen wurde. «Köbi» fiel immer als erstes. Das Einzige was mich nach Hause brachte, war der Pfi ff mei- nes Vaters. 1960 erfüllte sich mein grösster Traum Ich träumte davon, in einem Verein zu spielen. Doch erst mit 12 war dies möglich. Die erste Juniorenstufe die es gab, waren die C-Junioren. Und nur mit einer Spezialbewil- ligung durfte man da früher schon mitmachen. Ich stand das erste Mal für den FC Wiedikon mit 10½ Jahren auf dem Platz. Wir trainierten bloss einmal in der Woche am Mittwochnachmittag. Den Rest der Zeit trainierten wir uns selber. Eines Tages dann erfüllte sich mein grösster Traum: Edi Nägeli holte mich 1960 zum FCZ. Dass es je- doch so schnell mit der ersten Mannschaft klappen sollte, habe nicht mal ich mir zu träumen gewagt. Erst hiess es 1976: Der FCZ gewinnt mit Köbi Kuhn (vorne, 2.v.r.) das Double. nämlich, dass ich auf ein Turnier ins Ausland mit den Inter- A-Junioren mit solle, dann, dass es auch für die Reserve reiche und schliesslich gehörte ich nach wenigen Spielen bereits zum Kader der ersten Mannschaft. chen trinken gehen oder mal auf den Putz hauen. Sie müs- Den Profi fussball, den man heute kennt, gab es damals sen alles im Versteckten machen. Auf der anderen Seite, noch nicht. Wir trainierten bloss drei Mal die Woche, alle lernen sie es heute von Anfang an. Die sind ja noch nicht Spieler gingen einer «normalen» Arbeit nach. Ob dies nicht mal zur Schule raus und haben schon einen Profi vertrag anstrengend war? Nein, wieso denn auch. Fussballspielen in der Tasche. Auch das ist wieder eine völlig andere Welt. ist doch Spass! Der Spassfaktor stand immer an erster Stelle, meine ganze Karriere lang. Man muss aber schon Die Weltreise von 1970 auch sehen, dass die Meisterschaft weniger anstrengend Meine schönsten Erlebnisse beim FCZ? Oh, da gab es vie- war. Wir bestritten 26 Spiele und das ganze internationale le. Doch das wahrscheinlich wirklich Tollste und Atembe- Programm gehörte auch nicht zur Tagesordnung. Zumin- raubendste, das ich erlebt habe, war die Weltreise 1970. dest meistens nicht. Es war einfach fantastisch. Vier Wochen lang waren wir unterwegs, vier Wochen lang spielten wir Fussball an den Geschichten aus dem Blätterwald skurrilsten Plätzen dieser Erde, gegen bekannte und unbe- Nur zwei Jahre nach meinem Debüt beim FCZ, lief ich erst- kannte Mannschaften. Und doch stand der Fussball nicht mals im Schweizer Natidress auf. Wir verloren 1:3 gegen zuvorderst. Es war vor allem Spass und Teambildung, die Holland. Natürlich war meine Natizeit nicht super erfolg- diese Reise zu dem machten, was sie war. Wir fingen an in reich, doch ich habe wunderbare Erinnerungen an dieses Teheran – heute kaum vorstellbar. Es war damals noch die Team. 1966 haben wir uns für die Weltmeisterschaft in Zeit des Schahs. Die Fussballbegeisterung im Iran war un- England qualifi ziert. Das war ein Riesending! Sie müssen glaublich, wir fielen wirklich aus allen Wolken. Weiter ging sich das nicht wie heute vorstellen. Damals waren es bloss es in Indien. Fussball hatte da überhaupt keinen Stellen- 16 Mannschaften, die sich für ein solches Turnier qualifi - wert und so spielten wir gegen das Firmenteam eines Mil- zierten. Und wir hatten es geschafft. Leider war der Traum liardärs. In Thailand kickten wir gegen die Nationalmann- aber auch schnell vorbei. Wir waren in einer Gruppe mit schaft. Über Singapur kamen wir nach Australien. Auch Deutschland, Argentinien und Spanien. Das war eine ande- hier wieder: unvergesslich. Die Australier spielen zwar den re Welt. Meine persönliche Geschichte zu dieser WM? Sie gleichen Sport, haben jedoch leicht andere Regeln. Und sie wollen was über die sogenannte «feuchtfröhliche Nacht spielen sehr harten Fussball. Das war eine Holzerei! Karli von Sheffield hören» oder über die «Nacht von Oslo» zehn Grob, unser Torhüter, ist irgendwann so sauer geworden, Jahre später? Diese Geschichten sind doch bloss ein My- dass er einem australischen Spieler in den Allerwertes- thos, Geschichten aus dem Blätterwald. Ich bin halt kei- ten getreten hat. Der Schiedsrichter wollte ihn vom Platz ner, der am Abend ins Bett liegt und gleich schlafen kann. stellen, doch Grob wollte nicht gehen. Da haben wir halt zu Aber ich habe in Oslo zum Beispiel nicht einen Schritt aus elft weitergemacht. Über Auckland ging es in die Südsee dem Hotel raus gemacht. Wir waren bloss mit den Hotel- nach Tahiti und Moorea. Eine ganze Woche waren wir da. angestellten in der Küche noch ein Bierchen trinken. Ich kann es nur immer wieder sagen: Es war unglaublich. Zum Glück wissen die Medien nicht immer alles über ein Dies sind Eindrücke, die ein Leben lang bleiben, die noch Fussballerleben. Prinzipiell habe ich eigentlich Verständ- immer sehr präsent sind. nis für die Journalisten, die dichten und nicht denken. Schliesslich ist es ihr Job, auch an einem Tag, an dem Die Zeit beim FCZ war wunderbar nichts läuft, die Menschen mit Geschichten zu unterhal- Natürlich waren da auch die Meistertitel und die Cupsie- ten. Genau deshalb sind die Fussballer von heute jedoch ge. Und die beiden Meistercuphalbfinale. Das ist heute «armi Cheibe». Sie können nicht einfach so mal ein Bier- die Champions League und wir waren da ganz vorne mit ➔
www.fcz.ch 93. Minute l März / April / Mai / Juni 2012 l Ein Leben, ein Verein 69 ➔ dabei. Das war schon aussergewöhnlich. Auch gegen aussergewöhnliche Menschen habe ich gespielt. Zum Bei- spiel beim Freundschaftsspiel gegen den FC Santos. Da standen Pelé und all die brasilianischen Superstars auf dem Rasen. Das war ein Feuerwerk auf dem Platz. Doch sie hatten uns mächtig unterschätzt. Es stand irgendwann 5:2 für den FCZ und dann haben sie plötzlich gemerkt, dass sie vielleicht doch nicht nur die ruhige Kugel schieben können. Die Zeit hat aber nicht mehr gereicht: Wir gewannen 5:4. Die schlechten Zeiten beim FCZ? Natürlich, das Leben hält nicht nur Gutes bereit, doch im Grossen und Ganzen muss ich wirklich sagen: Die Zeit beim FCZ war wunderbar. Klei- ne Unstimmigkeiten gab es vielleicht hie und da, doch wo gibt es die nicht. Ich hätte beispielsweise immer gerne ins Ausland gewechselt. Doch die Ligen, die interessant gewesen wären, nämlich Spanien und Italien, kannten damals Ausländersperren. Es gab Angebote aus Deutsch- land, Belgien, Holland oder Portugal, aber das wollte ich alles nicht. Ich bereue nicht, dass ich nie im Ausland war. Plakat vom Abschiedsspiel für Kuhn gegen Milan im Jahr 1978. Zumindest sportlich nicht. Ich hatte in Zürich mehr inter- nationale Erfolge als manch einer im Ausland. Heute ist und wunderschöne Momente. Als Natitrainer bist du na- dies natürlich anders. Talentierte, junge Fussballer haben türlich nicht so nahe bei deinen Spielern, weil du sie nur die Qual der Wahl. Und das ist wunderschön, dass sie die alle paar Monate siehst. Doch ich habe mir immer sehr viel Chance haben, ihre Träume zu verwirklichen. Zeit genommen. Ich bin viel gereist, habe die Clubs, bei denen meine Spieler angestellt waren, besucht, mit ihren Für mich war klar: Das muss ich, das will ich Trainern gesprochen. Ich habe versucht, ihnen zu helfen 1977 habe ich meine Aktivkarriere beendet. Ich hätte wo ich konnte. gerne weitergemacht, doch nach einer Operation am Knie ging es einfach nicht mehr. Nach jedem Match musste ich Ich beneide die Fans mich wieder fi t spritzen lassen, damit ich schmerzfrei war. Vor knapp vier Jahren habe ich meine Karriere beendet. Der Fussball machte mir immer noch Spass, doch es war Dieses Mal definitiv. Meine persönlichen Verhältnisse ha- mühsam geworden. Die Uhr war abgelaufen. Und ich war ben sich verändert. Meine Frau Alice wurde krank und ich ohne Bedauern. Mit Edi Nägeli habe ich meinen Abgang will für sie da sein. Alice musste unser ganzes Leben lang besprochen und das einzige Versprechen, das ich ihm ge- viel auf mich warten und hat das immer ohne Murren ge- ben musste, war, nirgendwo anders hinzugehen. Mein Weg macht. Nun will ich für sie da sein. Ich kann deshalb kein führte mich dann in die Selbstständigkeit. Ich gründete Amt annehmen, das mich regelmässig fordert. Was heisst meine Agentur und verkaufte Versicherungen. Doch mit ich kann nicht, ich will nicht. Ich will die gemeinsame Zeit einer kurzen Pause bin ich immer beim Fussball geblieben. mit meiner Frau geniessen. Es geht nicht mehr lange und Ich erhielt ein Angebot von GC, um dessen Junioren zu trai- wir feiern goldene Hochzeit. Es ist auch schön, mal nichts nieren. Als Sven Hotz davon Wind bekam, erinnerte er mich zu machen. Und ich bleibe ja dabei. Fussball wird immer an mein Versprechen, das ich damals Edi Nägeli gegeben zu mir gehören, die Liebe zum FC Zürich nie vergehen. Ich hatte und bot mir die Junioren des FCZ an. Natürlich muss- musste diese zum Glück auch nie verleugnen. Es wussten te ich nicht lange überlegen. Meine einzige Bedingung war, immer alle: Der Köbi, das ist ein Zürcher. Der FCZ hat mir dass ich das gerne halbprofessionell machen wollte. In der so viel gebracht und ich habe mit Freude auch ihm weiter- Zeit beim FCZ war ich zweimal Interimstrainer der ersten geholfen. Wir haben viele Erfolge zusammen gefeiert: Als Mannschaft und machte all meine Trainerdiplome bis zur Fan, als Spieler und als Trainer. Jetzt habe ich eine andere UEFA-Pro-Lizenz. 1996 kam die Anfrage des Schweizeri- Rolle. Ich geniesse den Fussball, aber nicht so wie die Fans schen Fussballverbandes und ich wurde Nachwuchstrai- es tun. Ich beneide diese manchmal wirklich. Diese Vor- ner. Es war eine irrsinnig spannende und intensive Zeit, mit freude aufs Spiel, den Spass, den sie während des Matchs diesen jungen Fussballern zusammenzuarbeiten. Und als haben, die Euphorie, die sie bei einem Sieg verspüren oder dann 2001 das Angebot für die A-Nati kam, war für mich eben die Enttäuschung bei einer Niederlage. Das Gefühl klar: Das muss ich, das will ich tun. Ich kannte ja alle, wuss- zu haben, das einem soweit bringt, am Sonntagabend die te genau, wer in meiner Nati spielen wird. Ich hatte auch Saisonkarte zu zerreissen, weil man so sauer ist, um sie ein Angebot vom FCZ, doch Sven Hotz wusste genau, dass dann am Montagmorgen wieder zusammenzukleben, weil ich diese Chance, zur A-Nati zu wechseln, packen musste. man eben doch nicht kann ohne seinen Verein. Das muss Ich habe mich selbst nie unter Druck gesetzt und mich wunderbar sein. Meine Herangehensweise ist viel analy- auch nie unter Druck setzen lassen. Ich wusste immer, tischer. Auch sie ist spannend, aber es ist halt nicht das was ich tat: Ich setzte das um, was ich vom Fussball ver- Gleiche. Ich freue mich bei Siegen und ärgere mich bei Nie- stand. Am Anfang war es eine schwierige Zeit, es war eine derlagen, aber nie mit der gleichen Passion. Das ist meine Zeit des Umbruchs. Doch wir hatten danach viel Erfolg déformation professionnelle.
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