Mai 2020: Neues von den Märkten - Asset Standard
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„Erste Erfolge in der Bekämpfung des Coronavirus eröffnen Spielräume für vorsichtige Lockerungsmaßnahmen. Hiervon sollten insbesondere die Aktienmärkte profitieren.“ Max Holzer, Leiter Relative Return Mai 2020: Neues von den Märkten Wir arbeiten für Ihr Investment
Mai 2020: Neues von den Märkten Die Märkte im Überblick Zusammenfassung Konjunktur, Wachstum, Inflation Wir sehen erste Fortschritte im weltweiten Kampf gegen die Aus Die wirtschaftlichen Folgeschäden der Pandemie zeigen sich breitung des Coronavirus. Insbesondere in den entwickelten immer mehr. In der vergangenen Woche hat mit China das erste Ländern Europas und Nordamerikas scheinen die Neuinfektions größere betroffene Land die Zahlen seines Bruttoinlandsprodukts zahlen zu sinken. Bestätigt sich dieser Trend, dürften zusätzliche (BIP) für das erste Quartal 2020 bekannt gegeben. Mit einem Spielräume zur weiteren Öffnung dieser für die Weltwirtschaft Einbruch um 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr war der Wert sehr wichtigen Ökonomien entstehen. Erst diese Verbesserung legt ernüchternd und lag sogar noch unter den Erwartungen. Es steht den Grundstein für eine nachhaltige konjunkturelle Erholung und zu befürchten, dass auch in anderen Regionen die Wachstumsein damit eine Verstetigung der Kurssteigerungen bei Risikoanlagen. bußen größer als ursprünglich errechnet ausfallen werden. Wir werten die jüngsten Zahlen als ermutigendes Zeichen auf dem Weg dahin, schätzen die weitere Entwicklung aber nach wie vor Daher haben unsere Volkswirte ihre Schätzungen nach unten kor als anfällig ein. rigiert. Grund dafür sind im Wesentlichen zwei Effekte: Erstens hat der Lockdown schon in den vergangenen drei Monaten die Vor diesem Hintergrund haben wir unsere neutrale Risikoausrich wirtschaftliche Entwicklung stärker als erwartet belastet. Obwohl tung („RoRo“-Meter 3) bestätigt, aber Anpassungen innerhalb und in den USA die harten Eindämmungsmaßnahmen erst seit Mitte zwischen den einzelnen Asset-Klassen vorgenommen. Historisch März gelten, verzeichneten sowohl die Industrieproduktion als verlief die Krisenerholung an den Kapitalmärkten meist nach einem auch die Einzelhandelsumsätze im vergangenen Monat scharfe bestimmten Muster: Zunächst profitierten die weniger riskanten Einbrüche. Bei der Produktion wurde sogar das größte Minus in Risikoanlagen wie Unternehmensanleihen von Schuldnern guter nerhalb eines Monats seit Februar 1946 verzeichnet. Zweitens Bonität, dann Aktien und erst in einem späteren Stadium Roh dürften die graduellen Lockerungen erst später beginnen als bis stoffe. Diese Blaupause trifft nach bisherigen Analysen auch auf lang angenommen. die Corona-Krise zu. Unternehmensanleihen schätzen wir deshalb noch ein Stück attraktiver ein. Im Gegenzug nehmen wir Staats Im Ergebnis wird 2020 für die USA ein Rückgang des BIP von anleihen der Euro-Peripherie auf neutral zurück. Die entsprechen 6,0 Prozent erwartet. Im Euroraum rechnen unsere Volkswirte mit den Länder profitieren zwar von den Maßnahmen der Europäi einem Rückgang um 6,5 Prozent, in Deutschland um 5,4 Prozent. schen Zentralbank (EZB), sind aber bei geringen fiskalpolitischen Diese Schätzungen decken sich im Großen und Ganzen mit dem Möglichkeiten zum Teil erheblich von der Pandemie betroffen. Konsens. Allerdings dürfte sich die Erholung nach unseren Be rechnungen länger hinziehen, als im Branchenmittel erwartet. Auf der Aktienseite favorisieren wir nun auch Titel aus den Schwel- Diese Entwicklung wird auch an der Teuerung nicht vorbeigehen. le nländern. Sowohl die regionale (hoher Anteil asiatischer Titel) als Daher wurden auch unsere Inflationsschätzungen für die beiden auch die sektorale (großes Gewicht von IT-Firmen) Zusammenset- kommenden Jahre nach unten korrigiert. zung war ausschlaggebend für diese Maßnahme, zumal die entspre chenden Märkte bislang wenig von der Erholung profitiert haben. USA setzen auf direkte Staatsausgaben, Deutschland Kurzfristig höhere Einbußen, aber auch bessere auf Kreditgarantien Perspektiven für 2021 In Prozent des BIP Veränderung des realen BIP gegenüber Vorjahr, in Prozent 20 12 16 8 17,7 8,9 15,4 15,2 14,2 12 4 5,4 2,5 2,5 1,9 12,7 12,4 12,1 4,0 11,5 11,1 0,4 0,1 10,5 8 0 8,0 6,7 –4 – 1,9 4 – 6,0 – 6,5 – 3,6 2,1 1,5 1,4 1,4 1,2 1,1 0,8 2,3 3,1 0,4 0 –8 USA Japan Deutsch- Groß- Frank- Italien 2020 2021 2020 2021 2020 2021 land britannien reich USA Eurozone China n Gesamt n Davon Kreditgarantien n Davon Staatsausgaben n Sonstige Maßnahmen n Alte Prognose n Neue Prognose Quelle: Center for Strategic and International Studies, Union Investment. Stand: 21. April 2020. Quelle: Union Investment. Stand: 21. April 2020. 2
Mai 2020: Neues von den Märkten Die Märkte im Überblick Geldpolitik: Notenbanken kaufen Renten: Unternehmensanleihen bleiben favorisiert Nach den Beschlüssen im März haben die wichtigsten Noten Nach dem starken Anstieg der Renditen in allen Rentensegmenten banken der Welt begonnen, durch Käufe von Anleihen die Märkte Mitte März hat sich die Lage in den letzten Wochen auch durch zu stützen, und in diesem Zuge ihre Bilanzen massiv vergrößert. die Maßnahmen der Notenbanken etwas beruhigt. Die Renditen So hat die US-Notenbank Fed bereits innerhalb eines Monats ihre der sicheren Häfen sind wieder rückläufig, ebenso wie die Risiko Bilanz um 50 Prozent ausgeweitet. Das ist bereits mehr, als sie aufschläge von Unternehmensanleihen. Die durch die Corona-Pan über Monate hinweg während der Finanzkrise erworben hat. Kurz demie ausgelöste schwere Rezession in Italien und Spanien wird vor Ostern hat sie ihre Programme um hochverzinsliche Anleihen die Staatsschulden deutlicher steigen lassen, als dies noch vor und Kredite von kleineren und mittleren Unternehmen erweitert. wenigen Wochen allgemein erwartet wurde. Dies lastet auf den Anleihen aus den Peripherieländern. Europa hat darauf bislang Von der EZB gab es nach den umfangreichen Beschlüssen im keine Antwort liefern können und sprach nicht mit einer Stimme, März keine neuen Maßnahmen. Auch sie hat ihre Käufe deutlich was die Unsicherheit zuletzt erhöhte. ausgedehnt und damit dem weiteren Steigen der Risikoaufschläge zunächst Einhalt geboten. Für Unternehmensanleihen setzt sich Die Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellen dieser Trend, also sinkende Risikoaufschläge, seither fort. Mit der länder (G20) haben ein Schuldenmoratorium auf bilaterale Kredite aufkommenden Diskussion um die Finanzierung der staatlichen an Länder, die staatliche Entwicklungshilfe erhalten, beschlossen. Hilfen in den Peripherieländern und der Absage der Nordländer an Die Gruppe fordert ähnliches für Staatsanleihen dieser weltweit eine Vergemeinschaftung der Schulden auf EU-Ebene (Stichwort: ärmsten Länder. Die Risikoaufschläge für Staatsanleihen der Corona-Bonds) stiegen die Risikoaufschläge von Peripheriean Schwellenländer in Hartwährung sind insgesamt gestiegen, da leihen in den letzten Wochen wieder an. Die Notenbanken haben die Zahlungsprobleme der sehr schwachen Staaten den Gesamt insgesamt schnell und umfangreich auf die Marktturbulenzen markt in Mitleidenschaft ziehen. Für einige Länder ergeben sich reagiert und den Stresslevel im Finanzsystem gemindert. Dies ist mit einem Schuldenerlass auch Chancen, sodass es hier auf die im Verbund mit den beträchtlichen fiskalischen Sonderprogram genaue Titelauswahl ankommt. Die meisten der betroffenen men zahlreicher Länder eine große Unterstützung für den Finanz Länder kommen für uns für eine Investition jedoch nicht infrage. sektor und die Realwirtschaft, aber beides ist nicht hinreichend für eine nachhaltige Überwindung der Krise. • Entscheidung: Unternehmensanleihen guter Bonität bewer- ten wir noch besser als zuvor, Staatsanleihen der Euro-Periphe- rieländer hingegen neutral • Positionierung: In Summe bleiben wir gegenüber Renten anlagen im Portfoliokontext etwas zurückhaltend. Staatsanlei hen aus den Euro-Kernländern finden wir wenig, Pfandbriefe sehr unattraktiv. Bei Staatsanleihen aus der Euro-Peripherie, High-Yield-Unternehmensanleihen und Staatsanleihen aus den Schwellenländern stellen wir uns an die Seitenlinie. Unterneh mensanleihen sind unser klarer Favorit Wertpapierbestand in der Bilanz der US-Notenbank Anstieg der Risikoaufschläge gestoppt nimmt kräftig zu Renditeaufschläge über Swap, in Basispunkten Bestand in Milliarden US-Dollar 800 350 800 6.000 700 250 700 600 150 500 5.000 600 50 400 500 9. März 23. März 6. April 20. April 4.000 400 3.000 300 200 2.000 100 1.000 0 2018 2019 2020 0 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020 n Investment Grade n Nachranganleihen n High-Yield Quelle: Bloomberg. Stand: 21. April 2020. Quelle: Bloomberg, Refinitiv, Union Investment. Stand: 21. April 2020. 3
Mai 2020: Neues von den Märkten Die Märkte im Überblick Aktien: Schwellenländertitel leicht favorisiert Rohstoffe: Risiko insgesamt reduziert Die Aktienmärkte schauen durch die volkswirtschaftlichen Daten Die letzten Tage haben am Ölmarkt zu historischen Preisreak punkte durch und haben eine Erholungsbewegung gestartet. tionen geführt. Kurzfristig fiel der Preis für Öl der Sorte WTI sogar Insbesondere der Rückgang der Neuinfektionszahlen nährt die deutlich in den negativen Bereich. In den kommenden Wochen Hoffnung auf weitere Lockerungen. Gleichwohl leiden viele Firmen dürfte der Ölmarkt turbulent bleiben. Die Förderkürzungen der unter dem Lockdown, es ist ein beispielloser Rückgang bei den OPEC+ konnten die Investoren nicht beruhigen, denn sie können Gewinnerwartungen zu verzeichnen. Hier und in der Kursent dem enormen Nachfrageausfall kaum etwas entgegensetzen. wicklung gibt es eine hohe Dispersion zwischen den Sektoren. Vielen Produzenten bleibt nichts anderes übrig, als die Lager auf Unter Druck stehen unverändert der Energiesektor und Aktien zufüllen. Die Kapazitäten dafür stoßen aber zunehmend an ihre aus der Reisebranche. Werte aus dem Gesundheitssektor gehören Grenzen. Wir rechnen damit, dass die Lager in den nächsten hingegen zu den Profiteuren der Krise. Darüber hinaus gibt es Wochen voll sein werden. Aufgrund der begrenzten Lagerkapa- Aktien mit bestimmten Geschäftsmodellen (Lieferservice, Video- zität ist der enorme Marktüberschuss aber nicht dauerhaft. In Telefonie, Onlineversand und so weiter), die momentan sehr den nächsten Wochen wird der Markt in die Balance kommen – gefragt sind. Die Aktie von Amazon etwa erreichte kürzlich ein ob über weitere Kürzungen und/oder eine höhere Nachfrage. Allzeithoch. Die Preisvolatilität wird in den nächsten Wochen außerordentlich hoch bleiben. Dabei kommt es nun mehr denn je darauf an, Wir gehen davon aus, dass die Aktienmärkte aufgrund der Locke welche Ölsorte an welchem Ort lieferbar ist. Wir halten die US- rungen kurzfristig unterstützt bleiben. Daher steigt in unseren Ölpreise kurzfristig weiter für besonders gefährdet, da aufgrund Augen die Attraktivität von Aktienanlagen. Neben Titeln aus der marktwirtschaftlichen Organisation die Anpassungslast den Industrieländern favorisieren wir nun auch Werte aus den vornehmlich über den Preismechanismus stattfindet. Der Brent- Schwellenländern. China, Taiwan und Südkorea, die in der Markt scheint besser gestützt zu sein, da er auf einer breiteren Krisenbewältigung schon weiter sind, sind im Index MSCI (physischen) Basis steht und die Kürzungen der OPEC+ hier Emerging Markets stark vertreten. Zudem ist der IT-Sektor der direkter wirken. Für das zweite Halbjahr kündigt sich sogar ein Krisengewinner. Ein Sektor, der im Schwellenländerindex pro Defizit an. minent gewichtet ist. Industriemetalle profitieren weiter vom Anlaufen der wirtschaft • Entscheidung: Wir favorisieren nun auch Aktien aus den lichen Aktivitäten in China. Gold ist zwar von den sinkenden Schwellenländern Realzinsen unterstützt, hat sich aber schon sehr gut entwickelt. • Positionierung: Aktien sind damit weiter attraktiv. Dies betrifft sowohl Werte aus den Industrie- als auch den • Entscheidung: Die Attraktivität von Edel- und Industrie Schwellenländern metallen nimmt ebenso ab wie die von Energierohstoffen • Positionierung: Wir sind bei Rohstoffen insgesamt zurückhal- tend. Für den Sektor insgesamt gehen wir davon aus, dass sich Industriemetalle besser entwickeln sollten als Energierohstoffe Aktienmärkte mit Erholung nach Corona-Schock Historische Preisentwicklung beim US-Öl Wertentwicklung ausgewählter Aktienmärkte, in Prozent In US-Dollar pro Fass der Sorte WTI 30 80 20 60 22,3 21,4 7,9 10 17,0 16,5 4,8 4,1 15,3 3,2 1,3 0,9 0,8 0 40 – 14,9 – 10 20 – 27,8 – 20 – 30,7 – 33,9 0 – 38,3 – 38,8 – 30 – 40 –20 Deutsch- Euroraum USA Japan China Schwellen- – 40 land länder Jan. März Mai Sept. Nov. Jan. März n 1. Januar bis „Februar-Hoch“ n Korrektur n „März-Tief“ bis 21. April 2019 2019 2019 2019 2019 2020 2020 Quelle: Refinitiv. Stand: 21. April 2020. Quelle: Bloomberg. Stand: 22. April 2020. 4
Mai 2020: Neues von den Märkten Die Märkte im Überblick Währungen: US-Dollar verliert Rückenwind Büromarkt Deutschland Auch an den Währungsmärkten hat in den letzten Wochen die In den vergangenen zwölf Monaten verzeichneten die fünf Volatilität nachgelassen. Die umfangreichen Maßnahmenpakete deutschen Immobilienhochburgen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt/ der Regierungen zur Stabilisierung der Wirtschaft belasten überall Main, Hamburg und München noch immer eine hohe Nachfrage die Staatshaushalte. Der US-Dollar hat durch die Zinssenkungen nach Büroflächen. Gegenüber dem Vorjahr war zwar ein leichter der Fed den Rückenwind durch die vergleichsweise hohe Verzin Rückgang der Vermietungsleistung zu beobachten, dies war sung verloren. Der Euro wird hingegen von der politischen Dis aber vor allem auf das sehr geringe Angebot an freien Flächen kussion rund um Corona-Bonds belastet. Während die Peripherie zurückzuführen. Die Leerstandsrate lag am Ende des ersten länder darauf drängen, um ihre ohnehin schon hohe Verschuldung Quartals 2020 im Durchschnitt der fünf deutschen Standorte bei nicht noch weiter ausdehnen zu müssen, stehen die Nordländer nur 3,7 Prozent und erreichte damit den niedrigsten Wert seit (unter anderem Deutschland und die Niederlande) dem Konzept Ende 2001. Die geringste Leerstandsrate wurde mit 1,9 Prozent der gemeinsa men Anleihen wie schon in der Eurokrise weiterhin in Berlin registriert. Aufgrund der hohen Nachfrage und des ge skeptisch gegenüber. Eine schnelle Einigung zwischen den Euro ringen Angebots sind die Büromieten auf den fünf größten deut ländern ist daher unwahrscheinlich. schen Büromärkten im Jahresvergleich im Schnitt um 4,4 Prozent gestiegen. Mit einem Anstieg um 8,8 Prozent verzeichnete Berlin Der generelle Abwertungstrend der Währungen aus den Schwel das höchste Mietpreiswachstum. lenländern konnte gestoppt werden. Unter Druck standen wei terhin die Währungen von rohstoffproduzierenden Staaten und Zum Ende des ersten Quartals 2020 führte die globale Ausbrei jenen mit einem Trend zu einer schlechteren Bonität. Die Herab tung des Coronavirus zu deutlichen Einschnitten der wirtschaft stufung der Kreditwürdigkeit von Südafrika ließ etwa den Rand lichen Aktivität. Derzeit sind die humanitären und wirtschaftlichen abwerten. Andere Schwellenländer erholten sich jedoch auch Effekte und Folgen noch nicht vollständig abschätzbar. Gerade wieder. So konnten insbesondere einige asiatische Währungen die Immobilienmärkte reagieren erfahrungsgemäß erst mit aufwerten. Dort ist man in der Bekämpfung des Virus bereits ei zeitlicher Verzögerung. Folglich ist es für eine verlässliche nen Schritt weiter und lockert die zuvor getroffenen Maßnahmen Prognose zur Entwicklung der Investment- und Mietmärkte zur Eindämmung. noch zu früh. • Positionierung: Unverändert neutral Der Markt für Büroimmobilien reagiert in der Regel auf konjunk turelle Schwankungen. Die zu erwartende Rezession wird auch in diesem Segment zeitverzögert vereinzelt zu Miet- beziehungs weise Mieterausfällen führen. Die Flächennachfrage wird generell etwas schwächer ausfallen, da Anmietungsentscheidungen wegen Südafrikanischer Rand wertet ab der Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung Südafrikanischer Rand für einen Euro in den letzten zwölf Monaten vertagt werden und bereits geplante Expansionen temporär aus gesetzt werden. Dieser Entwicklung stehen allerdings die der- 21 zeit hohen Vermietungsquoten und eine überschaubare Neubau 20 tätigkeit positiv gegenüber. 19 Das Büro-Segment profitiert außerdem von der Möglichkeit, 18 dass zurzeit ein Großteil der Belegschaften im Homeoffice den 17 Betrieb fortführen kann. Die meisten Büroflächen sind nach wie vor geöffnet und zugänglich. Vielfach werden sie aber zur 16 Sicherheit nur von den Mitarbeitern genutzt, die dort wichtige 15 technische und organisatorische Aufgaben erfüllen müssen. April Juni Aug. Okt. Dez. Feb. April Der derzeit verstärkte Einsatz von digitaler Infrastruktur könnte 2019 2019 2019 2019 2019 2020 2020 den Digitalisierungstrend beschleunigen und insbesondere bei Quelle: Bloomberg. Stand: 22. April 2020. Unternehmen aus dem IT-Sektor zu einem Aufschwung führen. 5
Mai 2020: Neues von den Märkten Unsere Einschätzung im Überblick Unsere aktuelle Risikoeinschätzung „RoRo“-Meter • Im Kampf gegen das Coronavirus sind erste Fortschritte 3 erkennbar 2 4 • Bestätigt sich dieser Trend, dürften Spielräume für Lockerungs maßnahmen entstehen. Dies ist für eine konjunkturelle Er 1 5 holung unumgänglich • Die kürzlich verlängerten Eindämmungsmaßnahmen in Europa Risk Risk und den USA führen zunächst aber zu einem deutlich BIP- Off On R o Ro r Rückgang von mindestens 6 Prozent - Mete • Als stützend erweisen sich die umfangreichen Kaufprogram- me der großen Notenbanken Quelle: Union Investment. Stand: 21. April 2020. Letzte Änderung von 4 auf 3 am 27. Januar 2020. • Unsere allgemeine Risikoeinschätzung „(RoRo“-Meter) Erläuterung: Zur Festlegung der Anlagestrategie wird zunächst das Marktumfeld genau verbleibt auf Stufe 3 (neutral) analysiert. Das Ergebnis schlägt sich in einer Risikoeinschätzung nieder. Dazu formuliert das Union Investment Committee (UIC) eine Risk-on- / Risk-off-Entscheidung in fünf Stufen (1, 2, 3, 4, 5). Sie ist wie folgt zu interpretieren: Eine „5“ steht für eine hohe Risikoneigung, eine „1“ für einen weitgehenden Rückzug aus Risikoanlagen. Unsere Sicht auf die Anlageklassen Attraktivität der Anlageklassen • Renten: Unternehmensanleihen bleiben durch die Kaufpro Renten gramme der Notenbanken gut unterstützt. Die Debatte um Staatsanleihen Kerneuropa eine höhere Staatsverschuldung in Italien und um Corona- Covered Bonds Bonds lässt uns bei Papieren aus den Peripherieländern etwas Staatsanleihen Euro-Peripherie vorsichtiger werden Unternehmensanleihen (Euro Investment Grade) • Aktien: Die Aktienmärkte sollten von den zunehmenden Unternehmensanleihen (Euro High Yield) Lockerungsmaßnahmen profitieren. Asien ist hier am weites Staatsanleihen Schwellenländer ten fortgeschritten, weshalb auch die Attraktivität von Aktien Aktien aus den Schwellenländern zunimmt • Währungen: Die Auswirkungen des Virus lassen sich auch Industrieländer an den jeweiligen Währungspaaren ablesen. Aufgrund der Schwellenländer zum Teil komplexen Wechselwirkungen raten wir von einer Rohstoffe konkreten Position ab Währungen • Rohstoffe: Der Ölmarkt bleibt trotz der Produktionskürzun US-Dollar gen stark überversorgt. Der Preis bleibt kurzfristig unter Britisches Pfund Druck. Industriemetalle sollten vom Anlaufen der Wirtschaft Japanischer Yen in Asien profitieren • Am Geldmarkt bleibt das Bild unverändert. Die Zinssätze sind Währungen Schwellenländer weiterhin im negativen Bereich, sodass das Halten von Kasse Absolute Return nicht sinnvoll ist Kasse • Absolute-Return-Strategien werden im Multi-Asset- Quelle: Union Investment. Stand: 21. April 2020. Kontext neutral eingeschätzt Erläuterung: Bei der obigen Darstellung handelt es sich um eine relative Sichtweise • Für Immobilien ist aktuell aufgrund der Corona-Krise kein eines Multi-Asset-Portfolios (ohne Immobilien). Wird eine Anlageklasse stärker regional differenzierter Ausblick möglich favorisiert, bedingt dies im Gegenzug einen niedrigeren Investitionsgrad in einer anderen Anlageklasse. Diese würde dann als weniger favorisiert eingestuft – oder umgekehrt. Immobilien bleiben bei dieser Betrachtung außen vor. Die Zeichen zeigen die Veränderung zur vorherigen UIC-Entscheidung an. Immobilien Nicht favorisiert Stark favorisiert Deutschland Neutral Europa (ohne Deutschland) USA Asien-Pazifik Quelle: Union Investment. Stand: 21. April 2020. Erläuterung: Bei der obigen Darstellung handelt es sich um eine relative Sichtweise der Büroimmobilienmärkte vor dem Hintergrund der aktuellen Marktperspektiven. Aufgrund der Datenverfügbarkeit erfolgt eine halbjährliche Aktualisierung. 6
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