MAIS PFLANZE DER GÖTTER - EINE PUBLIKATIONSREIHE DER WISSENSCHAFTSSCHEUNE
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Eine Publikationsreihe der Wissenschaftsscheune (WiS) : : : Heft 2, JuLi 2011 Mais Pflanze der Götter
Inhalt 1 3 5 2 4 Popol Vuh Mais-Domestikation Olmeken, Maya und Vom Anfang und Ende Neues aus der und die Folgen E Seite 6 Milpa der Hochkultur „Maiswelt“ E Seite 4 E Seite 10 E Seite 16 E Seite 20 Mais - Pflanze der Götter ::: Juli 2011 ::: WiS Begierig 3
Popol Vuh und die Folgen 1 H i, da bin ich wieder, Höhle stehen (1), die in die Unterwelt Geburtstag des Morgensterns ist, Budo, der Erzähler, du nach Xibalba führt , und ich erinnere sangen die Azteken: kennst mich ja schon. mich an die Vielschichtigkeit des „Die Blume meines Herzens bricht Ich überlege mir, ob ich Maya Universums: Tamoanchan, der auf, der Gott der Nacht, sie ist gekom- nach Mexico reisen soll Weltenbaum verdeutlicht uns dies men, sie ist gekommen, unsere oder ob ich mich lieber in die Uni- (2). Tamoanchan wird im Zusammen- Mutter Tlatzolteotl. Cinteotl ist Bibliothek begebe, um möglichst viel hang mit der Kultur der Olmeken, den geboren in Tamoanchan, dem Blu- über die Maya Amerindians und Mais Vorläufern der Maya am Golf von menplatz, am Tage Ce Xochitl zu lernen. Ich entscheide mich fürs Mexiko erwähnt. Der Mythologie zu- (1 AHAU der Maya). Cinteotl ist Lesen. Also auf nach Lindenthal zur folge dient der Weltenbaum Tamoan- geboren am Ort des Regens und des Uni-Bibliothek. Die Erschaffung des chan als Stütze im Zentrum des Nebels, wo die Kinder der Menschen Menschen, die Domestikation des Universums, um den Himmel von der gemacht, wo die juwelenglänzenden Mais, die Entstehung und der Nieder- Unterwelt zu trennen und zum Embryos zu finden sind.“ gang einer Hochkultur und viel anderen versenkt dieser Weltenbaum Mythologie stehen auf dem Pro- gleichzeitig seine Wurzeln in der gramm. Unterwelt und dehnt das Laub seiner Tlatzolteotl, wie die Erdgöttin und Krone im Himmel aus. Tamoanchan Göttin des Unrats, aber auch der Aber schon beim Lesen der ersten war der Geburtsplatz der Götter und verbotenen Liebe in Nahuatl, der Veröffentlichung zum Thema Götter- der Menschen, ein wahres Paradies. Sprache der Azteken, genannt wird, welt scheine ich zu halluzinieren: In Erinnerung an den Geburtstag des gebiert Cinteotl (Nahuatl), der in der Ich sehe mich am Eingang zu einer Maisgottes Cinteotl, der auch der Sprache der Maya Yum Kaax gerufen wird. Cinteotl wandert aus dem 13. Himmel in den Kopf seiner Mutter ein bevor er geboren wird (3). In Nahuatl bedeutet centli »der Mais« und teotl »der Gott«. Einen Maisgott (Cinteotl) will ich sehen. Kurz entschlossen fahre ich nach London und besuche das British Museum, um dort die Skulptur des Cinteotl mit einer Maispflanze als Kopfschmuck zu bewundern (4). Diese herrliche Skulptur stammt aus einem Tempel in Copan, Honduras. Dieser Besuch regt meine Phantasie an und ich will mehr über die amerin- dische Mythologie erfahren. (1) Eingang zur Höhle von Lol Tun 4 WiS Begierig ::: Juli 2011 ::: Mais - Pflanze der Götter
sich nicht des Schöpfers und des Formers. Ziellos gingen sie herum und auf allen vieren liefen sie. Darauf- hin wurden sie zerstört und vernich- tet, diese Gebilde aus Holz und empfingen den Tod. Und so überlegten Tzakol und Bitol mit den anderen Göttern weiterhin die Schöpfung des Men- schen und sprachen: Schon will es Morgen werden. Lasset uns das Werk der Schöpfung vollenden. Erscheinen sollen, die uns erhalten und ernähren, die leuchten- den Söhne des Lichts. Es erscheine der Mensch! Belebt sei der Erde Antlitz. (2) Tamoanchan der Weltenbaum Aus gelbem und weißem Mais Vier weitere Götter werden im mich in die Lektüre. Dieses Buch machten sie sein Fleisch. Folgenden noch eine wichtige Rolle entspricht unserer Bibel und enthält Aus Maisbrei machten sie die spielen: die Aufzeichnung der Schöpfungsge- Arme und Beine des Menschen. Chaac, der Regengott, Xipe Totec, schichte der Quiché Maya (Ref.1). Einzig Maismasse trat in das Fleisch der Frühlingsgott und Erneuerer unserer Ahnen (5). Es waren gute und sowie die Himmelsgötter Tzakol und Legende: schöne Menschen.“ Bitol, die an der Schöpfung des „ Lasst uns ein Wesen schaffen, Menschen beteiligt waren. das gehorsam sei und ergeben und So ging der Mais in die Schöp- uns nährt und erhält, so sprachen fung des Menschen ein. Tzakol, der Schöpfer und Bitol, der Former. Aus Erde, aus Lehm machten sie des Menschen Fleisch. Aber sie sahen, dass es nicht gut war. Denn es schwand dahin, es war zu weich, es war ohne Bewegung und ohne Kraft. Wohl sprach es, aber es hatte keine Vernunft. Bald weichten es die Wasser auf und es sank dahin. Darauf zerstörten und zerschlugen Tzakol und Bitol das Werk ihrer Schöpfung. Mit den anderen Göttern beratend schlugen sie daher vor: Werfet das Los mit Maiskörnern und Tsité-Bohnen! Tut das, um zu sehen, ob wir Mund und Augen aus Holz schnitzen sollen. Da sprachen die Lose und wahrsagten: ¸Eure Gebilde aus Holz werden glücken. Sie werden reden und sich (3) Geburt des Cinteotl verstehen auf dem Antlitz der aus Codex Borbonicus Erde. Eine Vielzahl an Göttern benötigt Sogleich wurden die Wesen natürlich auch die entsprechenden aus Holz geschaffen. Sie Verehrer, Wesen, die sie anbeten und glichen dem Menschen und ernähren. Zurück in der Kölner sie bevölkerten die Erde. Bibliothek fällt mir das Buch des Söhne und Töchter hatten die Rates der Götter, das Popol Vuh, in Wesen aus Holz. Aber sie hatten keine die Hände und begeistert vertiefe ich Seele, keinen Verstand. Sie erinnerten (4) Cinteotl Mais - Pflanze der Götter ::: Juli 2011 ::: WiS Begierig 5
... und Wahrheit: Ich frage mich jetzt, haben nicht die Menschen den Mais geschaffen? Die Schöpfungsgeschichte erzählt das schiere Gegenteil: der Mensch war aus Mais geschaffen worden. Mehr hierzu im nächsten Kapitel. (5) Popol Vuh: Schöpfung des Menschen aus Mais 2 Mais - Domestikation I ch reise in das Land meiner durstig. Die äußerst freundlichen Am nächsten Tag begleite ich die Träume, nach Mexico, genauer Menschen laden mich, wie ich es er- Gruppe auf den täglichen Sammlun- an den Rio Balsas (6) in eine hoffte, zu einem Mahl ein. Allerdings gen, denn ich muss wissen, wie die Zeit, die mehrere Jahrtausende besteht dieses Mahl lediglich aus Pflanze, die ich gestern Abend zurückliegt. In dem Flusstal dem Stück eines riesigen Gras-Stän- bekommen habe, wirklich aussieht. begegne ich nur wenigen, merkwür- gels, auf dem man herumkaut und dig gekleideten Menschen, die an der ausgelutscht wird. Er schmeckt Groß ist sie und stark verzweigt. den Hängen riesige Gräser sammeln. süß und richtig gut, aber wenn man Am Ende der Stängel befinden sich In Bündeln tragen sie diese zu ihren hungrig ist schmeckt einem ohnehin Büschel von Fahnen und aus den Unterkünften. Vorsichtig nähere einfach alles. Blattachseln ragen zarte Fäden ich mich einer Gruppe, denn durch heraus. In manchen Pflanzen sind hier die lange Reise bin ich hungrig und bereits Samen angelegt, die wie 6 WiS Begierig ::: Juli 2011 ::: Mais - Pflanze der Götter
In der nächsten Zeit hegen und pflegen sie die aufkeimenden Pflan- zen, die später ebenfalls veränderte Körner tragen. Das nackte Korn ist lediglich von zwei zarten Hüllblätt- chen umschlossen und alle Körner bleiben an der Spindel haften. Eine neue Nahrungsquelle ist erschlossen: Mais ist geboren, aus dem Gras Teosinte (8). Mir wurde klar: die Amerindians (Indianer) hatten den Mais geschaffen. Zwei Merkmale sind verändert: die Spindel ist bruchfest und die Spelzen (6) Am Rio Balsas in Mexico sind weichschalig. Perlen auf einer Schnur aufgereiht Aua, das ist ja steinhart. Die Indianer, Ich träume weiter und mache sind. Ausgereift fallen die Körner aus so nennen wir die Menschen später, kurze Zeit später den Umzug vom Rio und verteilen sich auf dem Boden. lächeln und schütteln die Köpfe. Das Balsas an die Küste des Golfs noch ist offensichtlich nicht essbar. mit und erlebe so die Hochkultur der Jahrtausende später wird diese Wir durchstreifen die Hänge des Olmeken. Pflanze »Teosinte« genannt (7). Rio Balsas und nach einiger Zeit Den Maisgott Cinteotl kennen wir finden wir einen Stängel, an dem, Doch zuvor lege ich einen Zwi- ja bereits. Teosinte, die andere Kombi- obwohl er ausgereift ist, immer noch schenstopp in Köln und im 21. Jahr- nation der Worte, entspräche dann Körner haften. Mir fällt auf, dass diese hundert ein. Ich frage mich nämlich, Gott des Mais. Körner auch verändert und keines- welche Merkmale während der wegs mehr so hart, so hölzern sind. Domestikation von Teosinte noch Ich nehme eines der Körner in den Man kann sie kauen, sie scheinen verändert wurden und was moleku- Mund und versuche es zu zerbeißen. essbar. larbiologisch eigentlich passiert war. Antworten gibt die Literatur und du Die Amerindians ernten diese weißt ja bereits, dass die in der ungewöhnlichen Körner und säen sie Bibliothek zu finden ist. an einem geeigneten Platz wieder aus. (8) Teosinte: Mais: (7) Teosinte Spindel brüchig, Spelze hölzern Spindel bruchfest, Spelze weichschalig Mais - Pflanze der Götter ::: Juli 2011 ::: WiS Begierig 7
Zwischenhalt Molekularbiologie: Schnell finde ich heraus, dass Teosinte (Zea mays ssp. parviglumis) mehrere Veränderungen durchlaufen musste, bevor Mais (Zea mays ssp. mays) geboren war. a. Brüchigkeit der Spindel, b. Hartschaligkeit der Spelzen (Ref. 2), c. Verzweigungsmuster (Ref. 3), d. Mehrzeilige Samenanordnung (Ref. 4), e. Einzelne versus gepaarte Ährchen. Molekularbiologisch gut erforscht sind die letzten drei Merkmale, da sie jeweils auf der Veränderung nur eines (9) Hartschaligkeit der Spelzen Gens zu beruhen scheinen. a. Obwohl die Brüchigkeit der Spin- del von Gräsern in der Domestikati- on generell eine wichtige Rolle spielt, ist bei Mais hierüber wenig bekannt. b. Für die Nutzung von Teosinte ist allerdings die Hartschaligkeit, die durch die Verholzung der äußeren Spelzen bedingt ist, von hervorra- gender Bedeutung (9, Ref. 2). Lediglich ein Basen-Austausch (rot umrandet) am N-Terminus des Gens Teosinte-glume-architecture (Tga1), das einen Transkriptionsfaktor kodiert, bewirkt diese fundamentale Veränderung. In der Mutante sind die Körner nun nackt und werden von „weichen“ Spelzen (glumes) umge- (10) Verzweigungsmuster ben. c. So eine stark verbuschte, wie die verzweigte Teosinte-Pflanze ist natürlich für einen Anbau nicht vor- teilhaft. Daher wird gegen die Ausbil- dung von Seitenzweigen selektioniert (ausgewählt) (10, Ref. 3). Teosinte- branched 1 (Tb1) heißt das Gen, das nunmehr verändert ist. Bereits die 2-fache Menge an Transkript (mRNA) macht den Unterschied im Erschei- nungsbild (Phänotyp) der beiden Pflanzen aus. d. Mehrzeilige Samenanordnung ist sicherlich ein Merkmal, das die Er- träge verbessert und damit natürlich von den Menschen ausgelesen wird (11, Ref. 4). Das Merkmal beruht (11) Vielzeiligkeit der Samenanordnung 8 WiS Begierig ::: Juli 2011 ::: Mais - Pflanze der Götter
wiederum auf einem Transkripti- Durch das von Menschenhand ge- rung gehabt haben muss. Hat das ihre onsfaktor (Zfl2), der zur Floricaula/ schaffene „Monster“ Mais, bei dem Gesellschaft verändert? Leafy Familie gehört. Allerdings sind die nackten Körner fest am Kolben an diesem Merkmal noch weitere haften, ist zwar für die Menschheit Die Antwort ist: ja, wie wir im Gene beteiligt, u.a. auch ein Gen, das eine phantastische Nahrungsquelle Folgenden sehen werden. einzelne versus gepaarte Ährchen erschlossen worden, die Pflanze selber festlegt (e). hat allerdings jegliches Potenzial zur Ständige Selektion auf Ertragserhö- Ausbreitung verloren. Ein Schicksal, hung führt schlussendlich zu dem das sie mit vielen domestizierten mächtigen Maiskolben, wie wir ihn Pflanzen teilt. heute kennen. Der Prozess der Domestikation Ich frage mich, welche Konsequen- von Teosinte ist in der untenstehen- zen der leichte Zugang zu Nahrungs- den Abbildung (12) zusammengefasst. mitteln auf die amerindische Bevölke- (12) Veränderungen des Maiskolbens Mais - Pflanze der Götter ::: Juli 2011 ::: WiS Begierig 9
Olmeken, 3 Maya und Milpa E in Flug nach Villahermo- Olmeken: Vor sehr langer Zeit hatten die sa, der Hauptstadt des Ich habe diesen Ort mit Bedacht Olmeken damit begonnen ein Kalen- Bundesstaates Tabasco gewählt. Hier sind die Funde aus La dersystem zu entwickeln, das von den am Golf von Mexico, ist Venta, einer Stadt der Olmeken (13), Maya, ihren Nachfolgern, die Zentral- schnell gebucht. Da die in einem Park ausgestellt. Dabei Amerika seit ca. 4000 Jahren besie- Reise über Mexico City verläuft, handelt es sich um riesige tonnen- deln, perfektioniert wurde. nutze ich die Gelegenheit für eine schwere Köpfe (14). Die Olmeken Am Abend im Hotel beschäftige ich ausführliche Besichtigung der Stadt, (Nahuatl: Leute aus dem Kautschuk- mich mit ihrem Zahlensystem. Das einschließlich Tenochtitlans, der land) siedelten bereits vor etlichen war kein Dezimalsystem, wie ich ehemaligen Hauptstadt der Azteken. tausend Jahren hier am Golf. Sie erkannte, sondern ein 20er-System Am übernächsten Tag geht es waren, wie ich mich dunkel erinnere, (15), wobei unsere 1 durch einen dann weiter nach Villahermosa am wahrscheinlich vom Rio Balsas Punkt dargestellt wird und fünf Golf von Mexico. hierher umgezogen. horizontale Punkte zu einem Balken (13) Reich der Olmeken an der Golfküste von Mexico 10 WiS Begierig ::: Juli 2011 ::: Mais - Pflanze der Götter
(14) Kolossalkopf im Parque-museo La Venta Villahermosa verbunden werden. Die 6 ist ein ist schwierig und die Division habe Tagen, also insgesamt 365 Tagen. Er Balken mit einem darüber liegenden ich noch nicht herausgefunden. wird zur Festlegung landwirtschaft- Punkt. Vier übereinander liegende lich relevanter Termine genutzt. Balken (4x5 = 20) ergeben einen Maya: Punkt in der nächst höheren Rubrik. Für ein funktionierendes Kalender- Die Mayas führten Bemerkenswerterweise kannten die system brauchte man jedoch mehr. die „Lange Zählung“ ein, Maya bereits die Null, die sie durch Schon die Olmeken nutzten in der die Tage seit dem mythologi- eine Muschel darstellten. den Tzolkin schen Beginn am 13. August 3114 v. Ich verliebe mich sofort in das mit 260 Tagen (13 mal 20 Tage) für Chr. gezählt werden. Er dient der System und beginne große Zahlen Zeremonialzwecke. Festlegung von Kalenderdaten. Sie aufzuschreiben und auch zu rech- und den Haab-Kalender zeigt Anfang und Ende der jetzigen nen: Addition und Subtraktion sind mit seinen 18 Monaten zu je 20 Tagen Zivilisation an. sehr leicht, Multiplikation dagegen plus einen extra Monat Uayeb zu 5 Abends, in lauen tropischen Sommernächten beschäftigen mich viele Fragen: wie haben die Maya den Mais angebaut, gab es festgelegte Daten für Aussaat und Ernte, gab es den Beistand der Götter, wurden Feste gefeiert, was waren die Konse- quenzen von Nahrung im Überfluss? Das Gescheiteste ist wohl, ich schaue es mir einfach an. (15) Zahlensystem der Olmeken Mais - Pflanze der Götter ::: Juli 2011 ::: WiS Begierig 11
(16) Im Bergland von Chiapas: vor mir Indianerkinder... Zunächst fahre ich daher mit dem Seit „ewigen“ Zeiten wardas Die erste Stufe: Die Wahl des Feldes war dabei ein Mietwagen von Villahermosa an Anlegen und der Betrieb einer Milpa wichtiger Schritt, denn es gilt den Palenque vorbei in das Innere von streng geregelt und in 9 Stufen richtigen Boden in der Nähe von Chiapas (16), wo es deutlich hügeliger unterteilt. Wasserstellen auszumachen. ist und ich an den Berghängen meine Und der Dorfschamane versichert Die zweite Stufe: erste Milpa bewundern kann (17). mir, dass jede dieser Stufen mit einem Anschließend wurde die Milpa von Ritual bzw. einem Fest begleitet Busch und Wald durch Rodung mit Milpa: wurde. Doch davon später mehr. Steinäxten befreit; diesem Prozess Das Wort Milpa stammt aus dem folgte dann ein paar Monate später Nahuatl, der Sprache der Azteken, im März/April und setzt sich aus den Worten mil-li Die dritte Stufe: (Feld) und pa (hin), also „hin zum das Abbrennen des Holzes (18). Die- Feld“ zusammen. In einer Milpa ser Tag musste von einem Priester genau bestimmt werden. Allerdings werden Mais, Bohnen, Lima-Bohnen handelte es sich oft um den 12. April, und Kürbisse im Mischanbau angezo- und hier sieht man wie wichtig ein gen, oft sind noch andere Pflanzen Kalender war. Für die Festlegung die- eingestreut. Eine Milpa wird in der ses Termins wurden astronomische Regel zwei Jahre genutzt, da nicht Geräte gebaut. gedüngt wird, und liegt dann für acht Die vierte Stufe: Jahre brach. Zwischenzeitlich muss In klassischer Zeit war eine Umzäu- neues Land gerodet werden. Da keine nung der Milpa nicht notwendig, Pestizide verwendet werden, ist die da die Amerindians keine Haustiere Biodiversität in diesen Feldern hoch kannten. Das Feld wurde jedoch mit und die Produktivität ist ausreichend einer lebenden Hecke aus Teosinte für den Eigenbedarf und die Versor- versehen. Bei guter Abstimmung der Pflanzzeit konnte hierdurch Hybrid- gung des Dorfes, reicht aber nicht für saat entwickelt werden. die Städte. Der Landverbrauch war Die fünfte Stufe: enorm hoch und daher hat Mexico Für die Aussaat wurden Pflanzstö- diese Anbauweise in den 1970er cke verwendet (19). Hiermit wurden Jahren untersagt. (17) ... und hinter mir eine Milpa 5-10 cm tiefe Löcher gegraben, in die 12 WiS Begierig ::: Juli 2011 ::: Mais - Pflanze der Götter
dann 5-6 Maiskörner zusammen mit einer Bohne eingebracht wurden. Die Bohnen fixieren den Luftstickstoff und machen ihn somit auch nutzbar für die Maispflanze (natürliche Dün- gung). Da die Amerindians Tamales mit Bohnen aßen und die Mexikaner dies immer noch tun, wird so der Lysinmangel des Maiskorns kompen- siert. Der Beginn der Pflanzzeit sollte natürlich mit dem ersten Regen zusammenfallen, und gemäß der (18) Brandrodung in Guatemala Mythologie der Maya sollte das am 3. Mai sein. Wiederum ist ein präziser Kalender unentbehrlich. Der lang- nasige Regengott Chaac oder Tlaloc, wie ihn die Azteken nannten, garan- tiert den Regen, falls man ihn nett darum bittet (20). Die Aussaat dauerte etwa zwölf Tage. Der gesamte Prozess sollte bis Ende Mai beendet sein. Die Lebensdauer einer Milpa hängt jedoch im Wesentlichen vom Jäten ab. Die sechste Stufe: (19) Aussaat Maya Klassik und heute In alter Zeit wurde natürlich von Hand gejätet und auf diese Weise konnte die Milpa - wie Rekonstrukti- onsexperimente gezeigt haben - bis zu acht Jahren genutzt werden, da die Wurzeln der „Unkräuter“ eben- falls entfernt wurden. Die siebte Stufe: Nach der Reife des Mais wurden die Stängel der Pflanzen herabgebogen und in dieser Stellung angebunden. Der Regen konnte so nur schwer in die Kolben eindringen, was der Ver- (20) Regengott Chaac in Labná, Yucatan pilzung des Kolbens vorbeugt. Angebaut wurden unterschiedli- che Maissorten, die entweder nach zweieinhalb Monaten, nach vier oder nach sechs Monaten ausgereift waren. In Yucatan konnten derarti- ge Sorten vier bis fünf Meter hoch werden. Die achte Stufe: Die Ernte erfolgte in der Regel einen Monat später, etwa im November. Der Höhepunkt der Ernte war jedoch im Januar/Februar und je nach Sorte zog sich das bis in den März und (21) Aufbewahrung von Mais April hin. Frischer Mais war so ein die Körner vom Kolben getrennt und halbes Jahr lang erhältlich. in die Dörfer zur Aufbewahrung in fen der Körner und der Transport in Die neunte Stufe: zirkuläre Bunker gebracht, aber auch die Dörfer getrennte Prozesse. Die Aufbewahrung des Mais war andere Behälter waren möglich (21). Natürlich wurde der Milpa-Anbau recht unterschiedlich. In jedem Fall In anderen Landesteilen wurden in all seinen Stufen mit geeigneten werden zunächst die Hüllblätter die Kolben neben der Milpa aufbe- Ritualen begleitet, die zum Teil heute entfernt. wahrt. Daher waren hier das Abstrei- noch zelebriert werden. Im nördlichen Yucatan wurden dann Mais - Pflanze der Götter ::: Juli 2011 ::: WiS Begierig 13
Ein anderes sehr wichtiges Fest ist Die Schirmherrin dieses Festes ist Ochpanitzli, „Fegen der Straße“, das Tlatzolteotl, die wir ja bereits als für eine gute, reiche Ernte sorgen soll Mutter von Yum Kaax (Cinteotl) und im 11. Monat des Jahres gefeiert kennen gelernt haben. wurde (23). (22) Xipe Totec, Frühlingsgott und Erneuerer Feste: Da ist z. B. die Verjüngung des Korns zur Aussaat der Samen: der zuständige Gott ist Xipe Totec, Frühlingsgott und Erneuerer (22). Die Maya verstehen eine Geburt als Kampf im Uterus der Gebärenden, ein Teil ihrer selbst stirbt, sodass neues Leben beginnt. Natürlich mussten alle Götter derartige Bedingungen durchlaufen. Xipe Totec, Gott der Aussaat, musste sich jedes Frühjahr vor der Neuan- pflanzung verjüngen. Einem Gefange- nen wurde buchstäblich das Fell über die Ohren gezogen und während zwanzig Tagen (ein Monat im Tzolkin- Kalender) trug ein Priester das Fell über der Schulter. Während der zur Opferung gehörenden Zeremonie tanzten die Frauen mit aufgelösten Haaren, auf dass der Mais so hoch wachse wie die Haare lang waren. Die Maya dachten, dass ohne Inter- vention und magischen Einfluss der Götter kein Maiskorn keimen und wachsen und die Pflanze keine Früch- te tragen würde. Es genügt keines- wegs ein Korn zu säen, die Pflanze muss auch gedüngt werden. (23) Ochpanitzli 14 WiS Begierig ::: Juli 2011 ::: Mais - Pflanze der Götter
(24) Palenque Palenque im Wandel der Zeit: Durch die gute Fürsorge der Götter Während ich mich noch so in die fuhren die Maya reiche Ernte ein und Zeit vor etwa anderthalb tausend Jah- konnten ihre Familien in relativ kurzer ren zurück versetzt sehe, frage ich Zeit ernähren. Dies ließ viel Raum für mich: hat die Domestikation einer Fronarbeit, oder sollte ich sagen für einzelnen Pflanze dies alles bewirkt? die Begehrlichkeiten der Mächtigen? Die Maya mussten in ihrer „Freizeit“ Na ja, wenn ich ehrlich bin, dann die Zeremonial-Zentren aufbauen, die waren das schon mehrere Pflanzen. zum Teil heute noch als touristische Die Maya hatten neben Mais noch Attraktionen erhalten sind. Ich denke Bohnen und Kürbisse und natürlich etwa an Copan in Honduras, Tikal in Kakao. Aber davon mehr an anderer Guatemala oder Palenque (24) im Stelle. Bundesstaat Chiapas, Mexico, in Die Domestikation von Mais als dessen Nähe ich mich ja gerade Haupternährer ermöglichte erst die befinde. Am Rande des Berglands von Expansion der Bevölkerung und die Chiapas gelegen überschaue ich die Entwicklung der einmaligen Hochkul- Ebene zum Golf von Mexico hin. tur der Maya. Fragen über Fragen türmen sich in meinem Kopf auf, Obwohl bereits ca. 1000 v. Chr. unter anderen: wann hat diese hier gesiedelt worden sein soll, Entwicklung begonnen und wie begann mit der Inthronisation des wurde sie beendet. Beides sind wohl berühmtesten Herrschers von Fragen nach Datierungen vom Anfang Palenque, Pakal, um 612 n. Chr. eine und vom Ende. (25) Kìnich Janaab Pakal (603-683 n.Chr.) rege Bautätigkeit, welche die Hochblü- te dieser Stadt einläutete (25). Mais - Pflanze der Götter ::: Juli 2011 ::: WiS Begierig 15
Vom Anfang und Ende der Hochkultur 4 W ieder in der Uni- Die kleinen Kölbchen konnten toxtla (zentrales Tal des Rio Balsas, Bibliothek finde ich mittels der Radiokarbon-Methode auf 28) isoliert. Reibschalen für die in der Literatur, dass drei recht unter- ein Alter von ca. 4200 v. Chr. datiert Mehlproduktion sind eine gute Quelle. schiedliche Metho- werden (27). Die Proben werden dann im Mikros- den für die Klärung der Frage nach Das bedeutet, dass die Domestizie- kop identifiziert. Auf Grund der dem Beginn der Domestikation und rung von Teosinte noch weiter Stratigraphie (Abfolge der Schichten), damit der Hochkulturen eingesetzt zurückliegen muss (Ref.5). aus der die Mais Proben stammten, wurden: wurde dieser Mais auf etwa 6700 v. Chr. datiert (Ref.6). a. C14-Datierung, b. Stärkekörner und Phytolith Das Ereignis der Domestizierung b. Stärkekörner und Phytolith Datierung: muss demnach noch früher erfolgt Datierung, Dies ist ein kompliziertes Verfah- sein. c. Microsatelliten Messungen. ren. Es basiert einmal auf der Unter- scheidung von Stärke- und Phytolith- c. Datierung durch Microsatelliten: a. Radiokarbon-Datierung körnern aus Mais und Teosinte. Microsatelliten sind DNA-Sequenz- (C14-Datierung): Phytolithe bestehen aus SiO2(Quarz) wiederholungen z. B. des Typs (TA) n, Erste Funde eines Maiskolbens und sind sehr hart. Die harte Samen- (GTC) n oder ähnliche, wobei n stammen aus der Höhle Guila Naquitz schale des Teosinte besteht u.a. zwischen 10 und 100 liegen kann. Die unweit von Monte Alban, einem daraus. Zum anderen werden die zu angegebene Analyse zeigt klar, dass Zeremonial-Zentrum der Zapoteken analysierenden Proben aus archäolo- Mais aus Teosinte (Z.m. ssp. parviglu- im Bundesstaat Oxaca (26). gischen Fundstellen, wie etwa Xihua- mis) nur einmal domestiziert wurde (26) Höhle Guila Naquitz (27) verkohltes Maiskölbchen ca. 4 cm (28) Unterstand in Xihuatoxtla 16 WiS Begierig ::: Juli 2011 ::: Mais - Pflanze der Götter
(29) Phylogenie von Mais und Teosinte (s. Pfeil). Ferner konnten die Autoren Kollaps: Für den Kollaps der klassischen aus der Mutationsrate den Zeitpunkt, Maya Zivilisation wurden einige an dem Mais und Teosinte begannen Spekulationen bemüht, wie etwa sich auseinander zu entwickeln, auf kriegerische Auseinandersetzungen ca. 7200 v. Chr. abschätzen (29). unter den Stadtstaaten und Übernut- zung der Böden, aber auch Dürreperi- Endlich: Teosinte wurde demnach oden. vor ca. 9000 Jahren domestiziert. In den letzten Jahren wurden im Das ist lange vor der Zeit der See Chichancanab in Zentral Yucatan Maya, ja sogar vor den Olmeken, die Sedimentbohrungen niedergebracht. zwar ursprünglich aus dem Hochland Die Analyse der Bohrkerne in Bezug des Bundesstaates Guerrero, aus der auf CaSO4. 2 H2O (Gips), ein Maß für Region des Rio Balsas kamen, aber den Austrocknungsgrad, ergab eine deren Existenz bei weitem nicht so Dürreperiode in der Zeit zwischen lange zurückverfolgt werden kann. 700 und 900 n. Chr. (30, rot markiert). Wir erinnern uns, ihre Hochkultur Die graue Linie spiegelt den etwa begann etwa 1500 v. Chr. in der Golf 208-jährigen Zyklus der Sonnenaktivi- Region, sie mag aber durchaus noch tät wider. TC (rot eingekreist) ist der (30) Sedimentbohrungen im Chichancanab Terminal Classic Collaps (Ref.8). weiter zurückreichen. Soviel zum Anfang der amerikani- schen Hochkulturen. Mais - Pflanze der Götter ::: Juli 2011 ::: WiS Begierig 17
(31) Aufgabe der Maya Städte Gill postulierte einen Kollaps in Von diesen Schlägen allerdings dischen Kulturen, war schlussendlich 3 Phasen (31): erholten sich einige Städte, sie eine Folge der Entdeckung Amerikas. Um 810 sollen die ersten Städte gelangten aber in der Postklassik verlassen worden sein (Phase 1), 50 nicht mehr zu ihrer ursprünglichen Zum Zeitpunkt der Ankunft der Jahre später in Phase 2 und um 910 überragenden Bedeutung. Spanier waren 300 Maissorten auf den (Phase 3) wurden dann weitere Städte Das Aus für die Hochkultur der Märkten der Amerindians zu finden. aufgegeben. Maya, aber auch der anderen amerin- 18 WiS Begierig ::: Juli 2011 ::: Mais - Pflanze der Götter
(32) Mais Vielfalt Diese Vielfalt (32) beruhte auf der die durch die Aktivität von Transpo- Um das näher zu erläutern, Dynamik des Maisgenoms (Gesamt- sons (springende Gene) bedingt ist. recherchiere ich molekularbiologi- heit der genetischen Information), sche Literatur und erfahre: Mais - Pflanze der Götter ::: Juli 2011 ::: WiS Begierig 19
5 Neues aus der „Maiswelt“ D as Maisgenom ist fast so riert werden. Der Genetiker sagt: die Die Veränderungen können noch groß wie das menschli- Mutation revertiert, sie ist instabil. bizarrer werden. Das in das Farb-Gen che Genom. Transposons Für diese Entdeckung erhielt Barbara hineingesprungene Transposon kann sind integrale Bestandtei- McClintock 1983 den Nobelpreis. selbst natürlich auch Veränderungen le von Genomen. In Mais Ist ein Transposon in ein „Farb- durchlaufen, sodass man seine machen sie etwa 85% des Erbmate- Gen“ hineingesprungen (Integration) Gegenwart zunächst gar nicht be- rials aus, wie die Entschlüsselung seiner Erbinformation ergibt. (33), dann ist das Maiskorn nicht merkt, denn das Korn ist rot gefärbt mehr rot gefärbt, sondern ist nun- (33,3), es sei denn, das Element ist Eine wesentliche Eigenschaft von mehr gelblich (33,1), wegen des aktiv, dann wird das Farb-Gen abge- Transposons ist ihre Beweglichkeit. ß-Carotins, das im Korn auch gebildet schaltet (33,4). Sie können von einer Stelle im Chro- wird. Aber, wie gesagt, bedingt durch mosom in eine andere springen und die weitere „Wanderlust“ der Transpo- Im Klartext: die Ausprägung des falls ihr neuer Zielort ein Gen ist, sons, ist die Samenschale des Korns Farb-Gens steht nicht länger unter können sie dieses z. B. zerstören, also jetzt rot gesprenkelt, da in diesen seiner natürlichen Kontrolle, son- eine Mutation (Veränderung) bewir- Zellen das Farb-Gen in seiner Funkti- dern wird durch die Aktivität bzw. ken. Durch die „Wanderlust“ der on wiederhergestellt ist (33,2). Inaktivität eines Transposons Transposons bedingt, können derarti- fremdgesteuert. Hierdurch können ge Mutationen während der Entwick- auch morphologische Neuerungen lung des Organismus wieder restau- entstehen. 1 3 Ich frage mich: Was zeichnet Transposon-DNA gegenüber der DNA von „normalen“ Genen aus? Die Antwort ist einfach: meist sind Anfang und Ende eines Transposons direkte oder inverse Sequenzwiederholungen voneinander. Wie soll ich das verste- hen? Am besten bildlich. Eine DNA- Heteroduplex-Analyse im Elektronen- 2 4 mikroskop hilft hier. Wir wissen bereits, dass DNA aus zwei gegenläufi- gen Strängen besteht, die sich wie ein Positiv und ein Negativ zueinander verhalten. Wenn also ein DNA-Strang eines Gens (Positiv), sagen wir von Mais, mit seinem komplementären Strang (Negativ) von Teosinte gepaart wird, dann kann man dieses artifiziel- (33) Spm Transposon am A2-Locus von Zea mays le Molekül im Elektronenmikroskop 20 WiS Begierig ::: Juli 2011 ::: Mais - Pflanze der Götter
entstehen und deren Größe für ein Transposon charakteristisch ist. Verlässt das Transposon seinen Platz (Exzision), werden diese Duplikatio- nen entweder rückgängig gemacht oder aber, und das geschieht relativ häufig, entstehen an dieser Stelle Veränderungen unterschiedlichster Art. Die Wanderung von Transposons durch das Genom hinterlässt Mutatio- nen, so genannte „footprints“, die zur Dynamik des Genoms wesentlich beitragen. Doch davon später mehr. Fazit: Rund 80% aller spontan auftre- tenden Mutationen werden durch springende Gene (Transposons) ausgelöst und kreieren derart die (34) Transposons in Mais und in Teosinte Vielfalt der Maissorten. anschauen und sehen, ob es Unter- die kleine inverse Sequenzwiederho- Meine Recherche hat außerdem schiede zwischen diesen beiden lung am Anfang und Ende von Cin1 ergeben: Vieles, was wir heute Strängen gibt. Denn wenn es größere und die große inverse Sequenzwie- molekular über Transposons von Unterschiede gibt, finden sich keine derholung von Cin3, das in das Bakterien und Pflanzen wissen, Paarungspartner und das erkennt Transposon Cin2 hineingesprungen wurde in Köln am Institut für Genetik man als herausragende Schleife. Im ist. Anfang und Ende von Cin2 als und am Max-Planck-Institut für Bild (34) sehen wir neben dem dicken lange direkte Sequenzwiederholun- Pflanzenzüchtungsforschung heraus- Doppelstrang, dünnere Einzelstrang- gen sind nur aus der DNA-Sequenz- gefunden. bereiche. Wichtig sind die mit Cin1, analyse zu erkennen. Cin2 und Cin3 (Ref 11) gekennzeichne- ten Transposons, die zu Ehren des Interessanterweise sind Transpo- Mais-Gottes Cinteotl so benannt sons von kleinen Sequenzduplikatio- wurden (Ref.12). Klar zu erkennen ist nen flankiert, die bei der Integration Referenzen Bildnachweise: Textnachweise: Andere: Eigene Bilder: Ref.1: „Popol Vuh: das Buch des Rates, Mythos 1, 6, 7, 9, 10, 11, 12 , 13, 14, 15, 16, 17, 19, 20, 21, 22, Arbeiten aus dem MPIPZ: und Geschichte der Maya“, Diedrichs 23, 24, 33 (Ref.10), 34 (Ref.12) Ref.10: Menssen et al. (1990), EMBO J. 9, Verlag München 1995, Hrsg. Cordan 3051-3057 Wolfgang. Andere: Ref.11: Blumberg vel Spalve et al. (1990), Ref.2: Wang et al. (2005), Nature 436, 714-719 (2): Zeichnung von Maudslay, 1889-1902, Maydica, 35, 151-156 Ref.3: Doebley et al. (1995), Genetics 141, Palenque, Mexico Ref.12: Shepherd et al. (1984), Nature, 307, 333-346 (3): Codex Borbonicus 185-187 Ref.4: Bomblies, and Doebley (2006), Genetics (4): British Museum, London 172, 519-531 (5): http://span3b-spring11.blogspot. Ref.5: Piperno and Flannery (2001), PNAS 98, com/2011/05/el-popol-vuh.html (8): www.agron.missouri.edu/ 2101–2103 mnl/68/139dorweiler.html Ref.6: Ranere et al. (2009), PNAS 106 (13) (18): Markussen, Dissertation 2003,Uni 5014-5018 Göttingen Ref.7: Matsuoka et al. (2002), PNAS 99, (25): Nationalmuseum für Anthropologie, 6080-6084 Mexico-Stadt Ref.8: Hodell et al.(2001), Science 292, (26): http://cdn.wn.com/pd/f8/46/afd552f- 1367-1370 b6acfed1a4304591bed23_grande.jpg Ref.9: Peterson und Haug (2007), Spektrum (27): (Ref. 5) der Wissenschaften Dossier 4: (28): (Ref. 6) Archäologie II (29): (Ref. 7) (30): (Ref. 8 ) (31): (Ref. 9) (32): www.gmushrooms.com/Posters/ IndianCornBlk.jpg Mais - Pflanze der Götter ::: Juli 2011 ::: WiS Begierig 21
Am Ein- und Ausgang der Maishöhle 22 WiS Begierig ::: Juli 2011 ::: Mais - Pflanze der Götter
Besuch in der WiS Solltest du die Thematik an lebenden Pflanzen vertiefen wollen, dann empfehlen wir die Aus- wahl der Station auf unserer Homepage (www.wissenschaftsscheune.de) für die Zielgruppe und die entsprechende Anmeldung. Kindergarten und Grundschule: Station „Mais eine Pflanze der Götter“ Sekundarstufe I/II : Station „Mais: Vom Wildgras zur Kulturpflanze“, Erwachsene: Station „Von der Wildform zur Kulturpflanze“, Lass uns deine Meinung wissen, denn auch wir sind Lernende und wollen die WiS weiter ver- bessern. Wie für alle Stationen sind ca. 45 Minuten einzuplanen. Mais - Pflanze der Götter ::: Juli 2011 ::: WiS Begierig 23
WissenschaftsScheune Über die WissenschaftsScheune Die WissenschaftsScheune (WiS) ist eine Ein- Anwendung können Besucher in Erlebniswelten richtung des Max-Planck-Instituts für Pflanzenzüch- sowohl in der Scheune des Gutshofs als auch tungsforschung (MPIPZ), in der Besucher Wissen- im Schaugarten spielerisch entdecken. schaft hautnah erleben können. Weitere Details finden Sie auf unserer Die Bandbreite der Forschung reicht vom DNA Homepage: Molekül bis zum Anbau neuer Kultursorten. Themen der Grundlagenforschung und ihre www. wissenschaftsscheune.de Der „Verein der Freunde und Förderer des Impressum Max-Planck-Instituts für Pflanzenzüchtungs- Text: forschung e.V.“ betreut die WiS und ist Heinz Saedler Heraus-geber der Broschüre „WiS Begierig“. Redaktion: Alle Personen, die das Projekt Christiane Wojtera, Wolfgang Schuchert, Gerd WissenschaftsScheune unterstützen wollen, sind Hombrecher, Hiltrud Kupczyk, Nicoletta Wojtera, herzlich eingeladen, Mitglied im „Verein der Marika Michels, Marion Gremse Freunde und Förderer des MPIPZ e.V.“ zu werden. Bilder und Zeichnungen: Kontakt: Heinz Saedler, Britta Grosardt, Anna Johann info@wissenschaftsscheune.de Tel. 0221 5062-672 (Vormittag) Layout: Britta Grosardt , Anna Johann, CGN Corporate Anfahrt zum Max-‐Planck-‐Ins?tut für Pflanzenzüchtungsforschung WissenschaBsScheune Autobahn A1 Autobahn A1 Carl-‐von-‐Linné-‐Weg MPIPZ Venloer Aachener Belvedere WiS Militärring Navi: Carl-‐von-‐Linné-‐Weg 1, Köln Achtung! Vor dem Ziel LINKS (rot) sta? rechts einbiegen.
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