Die kleine Rolle Klopapier - Ein Mitmach-Projekt des Matobe Verlags in Zeiten der Corona-Krise - Matobe-Verlag
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
16. März 2020 Es ist Montag. Aber irgendetwas ist an diesem Montag besonders. Etwas, was es anders macht. Nämlich das Corona-Virus. Ab heute ist unsere Schule zu. Eigentlich ganz cool, mal lange frei zu haben, denken sich sicher manche Schüler und das habe ich auch erst ge- dacht. Das ist aber kompletter Unsinn. Das hier ist eine ziemlich ernste Lage. Es ist natürlich schon ein bisschen später als sonst, als ich aus dem Bett steige. Erstmal trinke ich genüsslich meinen heißen Kakao. Draußen scheint die Sonne, eigentlich alles perfekt. Um neun Uhr fahre ich mit Mama zur Schule, um die restlichen Sachen abzu- holen. Am Freitag war ich nämlich wegen meiner Erkältung nicht in der Schule und konnte mein Fach in der Klasse nicht leerräu- men. Auf dem Parkplatz begegnen wir schon einigen Lehrern, auch meiner Klassenlehrerin. Alle sehen irgendwie gar nicht fröhlich aus. Meine Klassenlehrerin wünscht mir alles Gute, aber das ist ein komisches Gefühl, weil ja gar keine Ferien sind. Auf dem Weg zum Sekretariat treffen wir viele Lehrer, alle schauen mich an, als ob ich vom Mars komme. Irgendwie bin ich der einzige Schüler weit 1 und breit! Vor dem Sekretariat treffen wir meine Deutschlehrerin. Sie geht mit uns zu meiner Klasse und schließt uns die Tür auf. Ich räume mein Fach aus. Dann wünscht auch sie mir alles Gute. Alle Erwachsenen wirken heute ziemlich komisch und verwirrt. Auf dem Weg nach draußen schenkt mir die nette Mitarbeiterin vom Schü- lercafé noch einen Muffin aus einem riesigen Karton voller Muffins. Dann steigen wir ins Auto. Mama möchte noch gerne einkaufen fahren. Ich warte so lange im Auto. Es dauert ziemlich lange bis sie wiederkommt. Mama kauft ganz schön viel ein - aber Klopapier war ausverkauft. Nachmittags treffe ich mich mit meinem Freund Matis. Wir spielen im Garten. Ab Morgen bekommen wir unsere Schulaufgaben über eine App. Schade, morgen ist Dienstag, da hätten wir Musik. Wir haben „Freude schöner Götterfunken“ auf dem Klavier geübt und ich hätte es echt gerne vorgespielt. Jasper, 11 Jahre, 5. Klasse
19. März 2020 Kann man hamstern, sollte man aber nicht ... Liefert tollen Service Omnipräsenz in den Medien Papiersparen hilft! Allerwertester ... Perfekt zum Verprügeln (?) Ist noch genug Klopapier da?! Ein bisschen Duschen tut es notfalls auch ... Retter in der Not ... Susanne 4
20. März 2020 Als ich ein Schulkind war ... Stell dir vor, du bist bei deinen Großeltern und dein Opa oder deine Oma erzählen dir eine Geschichte von früher: Als ich ein Schulkind war, gab es eine Zeitlang für fast die gesamte Menschheit eine Ausgangssperre! Die Menschen durften wochenlang ihre Wohnungen und Häuser nicht verlassen, es sei denn, sie mussten ins Krankenhaus, zum Arzt oder unbedingt einkaufen - am allermeisten brauchten sie Klopapier. In manchen Ländern musste man sich dafür sogar eine Erlaubnis holen. Viele hatten so viel eingekauft, dass die Regale im Supermarkt leer wurden. Durch die Straßen fuhren Polizei- wagen, durch die Luft flogen Drohnen ... es wurde aufgepasst, dass niemand einfach auf die Straße ging oder noch schlimmer: in Gruppen auf die Straße ging. Es hatte sich von Asien aus ein Virus verbreitet: Das Corona-Virus. In- fizierte Menschen bekamen Husten und Fieber, täglich starben daran tausende Alte und Kranke. Turnhallen und Firmen wurden mit Betten ausgestattet, damit möglichst viele Menschen behandelt werden konn- ten. Krankenpfleger und Ärzte, die bereits im Ruhestand waren, nahmen 5 ihre Arbeit wieder auf, um zu helfen. Damit das Virus sich nicht schneller und weiterverbreitete, blieben wir daheim. Die Lehrer kommunizierten mit uns über das Internet und gaben uns Aufgaben. Mit Freundinnen und Freunden durften wir nur schreiben oder telefonieren. Die Straßen waren wie leergefegt, den Geschäften und Firmen ging es nicht gut: Denn es gab kaum noch Kunden. Nirgends auf der Erde. Außerdem mussten die Angestellten bezahlt werden. In manchen Ländern sangen und musizierten sie auf den Balkonen, um die schlechte Stimmung loszuwerden. In einigen Städten gingen die Menschen auf den Balkon, um den Leuten zu applaudieren, die in dieser schweren Zeit arbeiteten und halfen. Diese Zeit, als ich damals zur Schule ging, war schwierig, erschreckend und langweilig, aber sie zeigte auch, dass wir zusammenhalten können. Du bist zutiefst bewegt von dieser Geschichte. So etwas passiert nur selten - du hast das jedenfalls noch nicht erlebt und deine Eltern be- stimmt auch nicht. Das klingt ja wie in einem Hollywood-Film! Ob es wohl einen Film darüber gibt, wo man sieht, wie die Schulkinder damals all diese Wochen Zuhause und in Quarantäne verbracht haben? Du fragst deine Großeltern aufgeregt danach. Nein, ein Film wurde nicht darüber gedreht. Aber wir haben ja auch nur gegessen und Filme und Serien geguckt. Marlen
21. März 2020 Ich, Jonas, Elias, Nora, Mama und Papa sind heute zu Hause. Das Corona Virus ist da, darum sind wir zu Hause. Wir dürfen nicht zur Kita und zur Schule gehen. Wir durften früher hin. Jetzt aber nicht. Wegen Corona! Dieses Virus ist ganz winzig und wir wissen nicht wie es aussieht. Es ist ein ganz kleines Virus. Das macht Leute krank, richtig krank. Wir essen und backen zu Hause, aber es gibt nicht viel zum Essen. Papa muss in den Geschäften immer suchen. Die sind leer und nur manche sind offen. Wir können keine Klopapierrollen kaufen. Ein paar haben wir aber noch. Dafür können wir heute mit unseren Sachen spielen, mit den Ipads spielen und auf dem Fernseher Filme gucken. Wir haben im Internet ein Auto voller Klopapier gesehen. Das war lustig. Warum hat jemand so viel Klopapier gekauft? 6 Mein Bruder Elias lernt hier zu Hause. Ich muss auch lernen. Es macht Spaß zum Lernen und zum Lesen. Wir haben viele Malsachen, die wir gleich ausdrucken. Die hat uns die Lehrerin von Elias geschickt. Klorollen, guten Abend! Jonas, 5 Jahre alt, aus Berlin, Vorschule
21. März 2020 Ich, Gesundheits- und Krankenpflegerin, gehe zur Arbeit und komme mir vor wie in einem CIA-Thriller, als wir Mitarbeiter uns vor dem Betreten vor Sicherheitsleuten ausweisen müssen und nur durch eine abgele- gene Schleuse ins Krankenhaus dürfen. Ich fühle mich fremd, unwohl und weiß nicht, was auf mich zukommt, weiß nicht, ob ich heute noch in meinem Fachbereich arbeiten darf. Ob ich, wie so oft in letzter Zeit, auf eine fremde Station geschickt werde, auf der ich mich nicht auskenne? Es gibt täglich Neuerungen, Besprechungen und stündlich wird etwas geändert. Meine Station wird verlegt auf eine andere, alles wird umge- baut, Intensivstationen eingerichtet. Mein Arbeitsplatz ist ein Irrgarten. Ich frage mich, wer in den Intensivstationen arbeiten soll, wo doch vor Corona aufgrund von Personalmangel schon Stationen geschlossen wurden? Meine Kollegen sind verunsichert. Die sonst so liebevollen und fürsorglichen Mitarbeiter sind gestresst, genervt und jeder achtet plötzlich deutlich mehr auf sich selbst. Auch sie haben Angst vor dem Virus, haben Angst, sich anzustecken, es an Patienten, Kollegen und Angehörige weiterzugeben - genau wie ich. Patienten haben Angst vor notwendigen Untersuchungen und kontrollieren meine Hygiene („Ha- ben Sie sich brav die Hände gewaschen, Schwester?“). Klopapier ist 7 ein beliebtes Diebesgut von Patienten, die entlassen werden. Schutz- kleidung ist Mangelware, in nicht weit entfernten Krankenhäusern wird die Situation von Ärzten als „Krieg“ bezeichnet und nicht alle Patienten bekommen eine Chance auf Beatmung. Ich muss mich darauf gefasst machen, dass es auch in diesem Krankenhaus bald so sein wird und auch wir Blutergüsse und Wunden von Atemmasken im Gesicht bekommen. In so gut wie jedem Zimmer erwarten mich jetzt schon die gleichen Fragen. Die Patienten leiden unter dem Besucherverbot - es sind nur Besucher gestattet, die sich für immer von jemandem verabschieden müssen. Wir haben bald Ende März und noch keinen Dienstplan für den April. Werden wir bald im Krankenhaus schlafen müssen? Hier gibt es jedenfalls kein anderes Thema als CORONA. Die Mikrowelle, in der eine Kollegin sämtliche Tücher - ganz fix, aber unaufhörlich - erhitzt, pin- gelt mit zwei PC‘s, auf denen ein sonst so besonnener Kollege akribisch den Corona-Live-Ticker verfolgt, um die Wette, während ich Getränke verteile, da Patienten sich vor dem Kontakt mit den Wasserspendern gruseln. Meine Kollegen, ich habe sie sehr lieb und wir sind ein tolles Team, bringen mich langsam um den Verstand - dass ich von so manch einem hysterischen Kollegen nicht im Gesamten mit Desinfektionsspray eingesprüht wurde, ist ein Wunder! Uns geht es bisher noch gut, aber werde ich in naher Zukunft ähnlich leiden? Theresa
22. März 2020 Das Plokapier Thomas Meier schreibt mit großer Leidenschaft eigene Geschichten. Diese liest er auch sehr gerne seinen älteren und jüngeren Ge- schwistern vor. Heute Abend versammelt sich die ganze Familie im Wohnzimmer und freut sich auf die neue Geschichte von Thomas. Selbstsicher und gekonnt beginnt er zu lesen: „Wegen des Corona- virus darf meine Oma im Moment nicht mehr aus dem Haus. Meine Mutter und ich gehen für sie jeden zweiten Tag einkaufen. Heute benötigt sie einen Liter Milch, ein Brot, Obst und Gemüse. Kurz vor dem Ausgang bemerken wir, dass wir beinahe noch etwas vergessen haben, nämlich Plokapier. Ups, das war ja fast das Wichtigste am heutigen Einkauf, denn sie hat uns eingeschärft: Bitte kauft noch Plokapierl!“ Thomas hört irritiert auf zu lesen, denn die ganze Familie lacht schallend. Er versteht die Welt nicht mehr und blickt verunsichert in die Runde. Sein älterer Bruder Hannes ruft: «Ploklapier! Du meintest wohl Klopapier!» Thomas schämt sich, denn seine Ge- schwister lachen so sehr, bis sie Tränen in den Augen haben. 8 Plötzlich hat seine Schwester Mia eine Idee. Sie schneidet Kärtchen aus einem leeren Blatt Papier und notiert ebenfalls einige Verspre- cherwörter, wie Reesose, Notzrase oder Masenräher. Diese liest sie ihrer Familie vor und wer es zuerst herausgefunden hat, bekommt die Karte. Schon bald entwickelt sich ein reges Sammeln von Ver- sprecherwörtern und das Ganze wird zum absoluten Rennerspiel bei der Familie Meier. Claudia
23. März 2020 9
23. März 2020 Das letzte Klopapier Die Geschichte begann in einem Einkaufsladen. Es war ein sonniger Montag. Ganz viele Leute stürmten einen Einkaufs- laden. Sie achteten überhaupt nicht mehr auf den Mindest- abstand, der als Maßnahme gegen das Coronavirus eingesetzt wurde. Die Meisten rannten zum Klopapier. Sie nahmen sich das komplette Klopapier, bis nur noch eine letzte Packung übrig war. Ernie und Bert kämpften um das Klopapier und dann wollten sie es aufteilen. Jeder bekam drei Klopapierrollen, in jeder Packung sind 6 Rollen. Philipp 10
24. März 2020 11 Milian
24. März 2020 Das Leben einer Klo-Rolle während der Corona-Krise Hallo, ich bin Hugo die Klopapierrolle und wohne bei Familie Klein im Bad. Ich fühle mich einsam, weil die Ersatz-Klopapierrollen nicht hier sind. Es kaufen nämlich so viele Leute Klopapier, das nennt man Hamsterkäufe. Das machen sehr viele in der Corona Zeit, weil sie Angst haben, dass die Läden zumachen. Zu der Familie Klein gehört Papa, er ist sehr nett aber bei Hausauf- gaben sehr streng, und die Mama. Sie ist genauso. Dann kommen wir zu Jannes. Er ist auch sehr nett, aber wenn seine Schwester ihn provoziert, dann kann er sauer werden. Sie provoziert ihn sehr oft, aber eigentlich ist sie auch ganz nett. Die Beiden müssen ganz viele Hausaufgaben machen und den Rest der Zeit sind sie draußen oder skypen mit ihren Freunden. Ihnen wird aber auch mal lang- weilig, dann hören sie fast immer Hörspiel, dann ist es nicht mehr so langweilig. Sie spielen aber auch mit Freunden über Skype, zum 12 Beispiel Jannes hat mit seinen Freunden Stadt, Land, Fußball ge- spielt. Das ist eine abgewandelte Version von Stadt, Land, Fluss über Fußball. Corona ist eigentlich nur eine Erkältung, aber für Alte und vor- erkrankte Menschen kann es eine Lungenentzündung werden und daran kann man sterben. Für Kinder ist das Virus nicht gefährlich und man zeigt als Kind auch nicht so starke Symptome, wie bei Er- wachsenen. Darum sind Kinder auch starke Überträger, deswegen haben auch alle KITAS, Schulen und Universitäten zu. Wenn am Abend alle ins Bett gehen, schlafe ich auch ein und träu- me davon, dass es wieder neue Freunde im Supermarkt zu kaufen gibt. Am nächsten Tag geht die Mama einkaufen und ich warte und warte und dann kommt sie zurück und sagt: „Ich habe das Klo- papier vergessen. Scherz !“ „Puh“. Das ist gut, dass sie nur einen Scherz gemacht hat. Jannes, 10 Jahre alt, 4.Klasse
24. März 2020 13 Toni
24. März 2020 14
24. März 2020 Das Coronapier Hallo, ich bin Nita der Hund von der Familie Strobel. Ich merke, dass jeden Tag das Klopapier fehlt und dass die Kinder nicht in die Schule gehen können - das liegt am Coronapier. Und die Eltern sagen, dass man nicht so viel essen soll, wegen dem doofen Corona- pier. Dafür spielen Felix und Anna, so heißen die Kinder, viel mehr mit mir, das finde ich sehr cool. Aber weil wir in der Schweiz waren, sind wir in Quarantäne, darum dürfen wir nicht raus. Aber in zwei Tagen muss die Mama in die Apotheke und dann müssen Felix und Anna die Schulaufgaben ohne Hilfe von den Eltern machen. Aber Felix meint, dass man nicht so viel streiten soll. Heute ist der erste Tag, wo Mama in die Apotheke geht und Papa ins Krankenhaus und jetzt hat Anna ein bisschen Angst. Jetzt sagen Mama und Papa: wir sind sehr stolz auf euch. Jetzt mach ich mein schönstes Lächeln und jetzt hat Anna keine Angst mehr, jetzt lachen Anna und Felix sogar. Und jetzt sagt Mama: oh nein, ich komm zu spät! Anna, wollen wir erst Mathe machen oder Deutsch, fragt Felix? Anna sagt Mathe, 15 ok sagt Felix. Um 19 Uhr gibt es Abendessen. Papa fragt: was habt ihr in Mathe und in Deutsch gemacht? Anna und Felix antworten: gerechnet und geschrieben. Das waren ein paar Tage bei den Strobels. Paul, 4c
24. März 2020 DER CORONA UMZUG Jetzt schläft meine kleine Schwester bei mir im Zimmer. Vor- her hatte jeder sein eigenes Zimmer aber durch den Corona-Virus musste das Zimmer von meiner kleinen Schwester umgebaut werden und zwar in das Arbeitszimmer meiner Eltern. Mein Vater macht Homeoffice und meine Mutter auch. Wir dürfen nicht mehr raus auf den Spielplatz, dadurch haben meine Eltern keine Ruhe, wenn sie arbeiten müssen. Durch das Arbeitszimmer haben sie jetzt mehr Ruhe und können sich besser konzentrieren. Trotzdem nervt meine kleine Schwester uns immer noch ein bisschen. Ich muss ja auch Hausaufgaben machen. Zum Glück haben meine Mutter und ich einen Schreibtisch. Nur mein Vater hat Pech und muss den Wickeltisch nehmen. Aber er arbeitet sowieso viel lieber im Stehen. Weil meine kleine Schwester ja keinen Wickeltisch mehr hat, muss sie auf die Toilette gehen. Ich habe ihr gezeigt, wie man das KLOPAPIER abreißt. ENDE Name: Svea Alter: 10 Stadt: Hamburg 16
24. März 2020 Corona ist doof! Vorher war alles besser. Jetzt ist alles doof. Mir fehlt das Spielen auf dem Spielplatz und mit meinen Freunden. Meine beiden besten Freundinnen wohnen direkt neben uns. Wir sehen uns jeden Tag an der Mauer im Garten. Aber jetzt reden wir nur. Jeder bleibt in sei- nem Garten mit viel Abstand. Das macht mich traurig. Daheim ist auch alles anders. Meine Oma und mein Opa wohnen im gleichen Haus wie wir, aber ich darf nicht mehr zu ihnen. Mama und Papa arbeiten jetzt von zu Hause aus. Das nervt mich. Dauernd muss ich mich allein beschäftigen, bis sie fertig sind. Aber dann spielen wir auch viel oder gehen raus. Auch das Einkaufen ist komisch, weil man nicht mehr so viele Sachen bekommt. Das Regal mit dem Klopapier ist immer leer. Ich wünsche mir, dass alles bald wieder so ist wie vorher. Ich will wieder in die Schule gehen, mit Freun- den spielen, zu Oma und Opa und dass man wieder alles einkaufen kann. Auch Klopapier. Emilia, 7 Jahre, aus Saarlouis 17
25. März 2020 Meine Corona-Gedanken Wir fuhren mit dem Auto von der Schweiz wieder nach Hamburg. Als wir endlich nach zehn Stunden in Hamburg angekommen sind, hörten wir im Radio, also meine Mutter, mein Vater und ich, dass alle Schulen geschlossen waren. Ich freute mich sehr dolle. Aber irgendwann fühlte ich mich komisch. Ich wusste: meine Freunde - ich konnte sie einfach nicht treffen. Es war so, als ob du im Gefängnis bist und nicht raus kommst. So stelle ich mir das dort vor. Ein sehr schlechtes Gefühl. Als Ablenkung mache ich immer Sport am Morgen. Manchmal auch Yoga. Manchmal muss ich an meine Freunde denken. Aber ich telefoniere jeden Tag mit meinen Freun- den über facetime. Schulaufgaben mache ich immer und sie lenken mich auch ab. Meine Gedanken sind immer bei meiner Schule, weil ich meine Schule mag. Die Schulsachen hat eine Nachbarin für mich mitgebracht. Meine Oma war mit in der Schweiz. Ich dachte zuerst, dass sie den Corona Virus hat, weil sie so dolle gehustet hat - aber hatte sie 18 nicht. Eigentlich will ich meinen Omas helfen, aber das darf ich nicht. Jon Klasse 4c Hamburg
25. März 2020 Henry, 9 J, 4c aus Hamburg 19
25. März 2020 Die Coronakrise hat mein Leben ganz schön verändert: Keine Freunde mehr treffen, nicht mehr rausgehen, nicht mehr in die Schule gehen, sondern jetzt nur noch von zu Hause lernen und den Rest der Familie kann ich auch nicht mehr treffen - schon irgendwie ein komisches Gefühl. Es ist wirklich seltsam, immer weniger Leute auf der Straße zu sehen und immer weniger Autos fahren herum. Und bei den Nachrichten geht es immer um das Corona-Virus. Von dem Virus sterben in Italien ganz viele alte Leute. Ich finde, das Leben ist aktuell sehr langweilig. In den letzten Tagen „treffe“ ich mich allerdings mit meinen Freundinnen über Skype. Das macht die Quarantäne etwas erträglicher, aber ich hoffe, alle bald wieder in echt sehen zu können. Ich finde kaum etwas schön an dieser Zeit. Ich bin fast nur zuhause. Einmal am Tag, meistens am frühen Abend, gehen wir als Familie für eine Stunde raus, um an die Luft zu kommen. Dabei spielen wir Ticken oder machen Wettläufe, um uns zu bewegen. Alle Leute, die wir treffen, müssen wir mit großem Abstand umgehen. Eine Sache gibt es doch, die ganz ok ist: Jeden Abend um 21 Uhr gehen wir auf den Balkon und klatschen einige Minuten für die Leute, 20 die in Krankenhäusern und Supermärkten arbeiten - als Anerkennung für das, was sie da machen. Danach spielt unsere Nachbarin den Song „You never walk alone“. Sie hält die Box über das Balkon- geländer und macht die Lautstärke auf ganz laut. Wenn das Lied vorbei ist, klatschen wir wieder und verabschieden uns bis morgen. Diese Aktion gibt mir irgendwie ein gutes Gefühl - es zeigt mir, dass die Leute sich umeinander kümmern, auch wenn jeder eigentlich für sich ist. Von Sophia aus der 4c
26. März 2020 Es war einmal ein Donnerstag, da ging alles schief. Wir kamen gerade aus dem Urlaub und als wir im Flugzeug waren, fing es schon an. Alle haben gehustet. Ich dachte mir nichts Schlimmes, aber meine Eltern haben gesagt, sie seien froh, wenn sie endlich raus dürfen. Als wir dann endlich wieder zuhause waren ist mir erst aufgefallen, dass irgendetwas mit der Welt nicht stimmt. Ich las alle Nachrichten die ich finden konnte und dann habe ich erst realisiert, dass dieses blöde Corona Virus auf der Welt ist und sich so schnell wie nichts anderes verbreitet. Dann habe ich natürlich die Nachrichten geguckt und mich gefragt, warum auf einmal alle Leute Hamsterkäufe machen und vor allem Angst um das Klopapier haben. Ich meine, warum haben die Menschen ausgerechnet jetzt, in so einer seltsamen Situation, Angst um das Klopapier und nicht um das Essen oder so etwas. Naja, ich muss die anderen Menschen ja nicht verstehen - ich muss nur aufpassen, dass ich meine gute Laune behalte. Ella, 10 Jahre alt, 4. Klasse 21
27. März 2020 Meine Corona-Geschichte Es ist Dienstag. Meine Mama weckt mich um 8 Uhr. Nach dem Frühstück mache ich meine Corona-Hausaufgaben. Als erstes erledige ich Deutsch und danach Mathe. Ich lese auch gerne zu Hause. Schade finde ich, dass ich kein Sport habe. Ich gehe nach dem Mittagessen auf unser Trampolin. Danach spiele ich Fußball oder helfe meinem Papa im Garten. Ich spiele manchmal abends PS4. Seit das Klopapier auch bei uns knapp ist, erlaube ich mir einen kleinen Scherz. Wenn das Klopapier leer ist, male ich auf die leere Rolle einen lachenden Smiley. Das findet meine Familie lustig. Mika, 8 Jahre 22
27. März 2020 Meine erste Corona-Woche In meiner ersten Corona-Woche habe ich viele schöne Dinge ge- macht: Ich war bei meinen Nachbarn und habe mit Leni gespielt. Leni ist die Tochter von unseren Nachbarn. Außerdem haben wir leere Klopapierrollen gesammelt und eine Murmelbahn daraus gebaut. Das hat Spaß gemacht. Am Mittwoch war ich das erste Mal reiten. Ich durfte das Pferd schon ganz alleine lenken, ohne dass mich jemand geführt hat. Das war toll für mich. Das Pferd hieß Janco und war ganz brav. Nur manchmal hat er ein bisschen Gras gefressen, obwohl die Pferde das im Unterricht nicht sollen. Danach durfte ich nicht mehr so nah am Zaun vorbeireiten. Ich bin sogar schon zweimal getrabt, aber dabei ist jemand neben mir her- gelaufen und hat das Pferd geführt. Aber nur, wenn ich getrabt bin. Wir waren auch in unserem Garten und haben in der Feuerschale Stockbrot gemacht. Ich habe auch weiter mit meinen Hasen trai- niert: Kunststücke und Gelassenheitstraining. Und wir haben auch auf den Wiesen um unseren Garten Löwenzahn für unsere Hasen gepflückt. Uns macht es nicht viel aus, dass wir nicht raus dürfen, 23 da wir ein großes Haus und einen Garten haben. Wir wohnen auch ein bisschen abgelegen von den vielen Menschen, da Ofteringen ziemlich klein ist. Die erste Corona-Woche war schön. Annika, 9 Jahre
27. März 2020 Das Gedicht vom Klopapier Das Klopapier, das Klopapier das braucht zum Glück kein Tier. Doch seit Corona bei uns ist, wird das Klopapier sehr vermisst. Der Laden ist jetzt leer, doch alle wollen immer mehr. Der Nachschub kommt bald mit dem LKW. Und ich freu mich schon wieder auf die ASW. Sarah, 9 Jahre 24
27. März 2020 Die verschwundenen Klopapierrollen Heute ging ich mit Mama und Papa wie jeden Samstag zum Wocheneinkauf. Als Erstes waren wir im Edeka. Wir haben alles bekommen bis auf Mehl und Klopapier. Also sind wir als Nächstes in den Pennymarkt gefahren. Dort gab es zwar Mehl, aber leider kein einziges Klopapier mehr. Dann sagte meine Mama, dass wir es im DM probieren sollten. Doch dort war auch alles ausverkauft. Das fanden wir alle drei ganz schön komisch. Danach versuchten wir es im Lidl, auch da war keines mehr da. „Was ist da nur los, Mama? Warum, gibt es nirgends Klopapier?“, fragte ich. Mama sagt: „Das ist wegen dem Corona-Virus. Die Leute kaufen in dieser Zeit ganz viel Seife, Desinfektionsmittel, Handschuhe, Mehl und Klopapier ein.“ Dann sagte ich zu Mama: „Das finde ich aber sehr komisch. Man soll doch nur ganz gut Hände waschen mit Seife und gut desinfizieren und zu den Leuten Abstand halten. Was hat das mit Klopapier zu tun?“ Leider wusste die Mama das auch nicht. „Hmmmmm, vielleicht haben die Leute das falsch verstanden mit dem Virus und kaufen deswegen so viel Klopapier“, dachte ich 25 mir dann. Wir mussten uns eine Rolle Klopapier bei meiner Tante ausleihen. Das fand ich sehr lustig. Zum Glück gab es am Montag wieder Klopapier im Edeka und wir mussten nicht wieder so viel fahren. Can, 9 Jahre
27. März 2020 Trainingsunterbruch Ich war am Fußball spielen und habe Tricks geübt und dann musste ich aufs Klo. Leider war Papa schon auf dem Klo. Ich fragte: „Wann bist du fertig?“. „Jetzt“, sagte er. Jetzt war ich an der Reihe, aber das Klopapier war leer - oh man. Ich rief Mama: „Hilfe, ich brauche Klopapier!!!!?“ Natürlich hatte Mama noch eine Rolle für mich. Jetzt konnte ich weiter trainieren. Das fand ich sehr, sehr schön. David, 8 Jahre 26
27. März 2020 Die Corona-Ferien Es ist die zweite Woche von den Corona Ferien. Wir halten uns an die Regeln und sind die ganze Zeit zuhause. Manchmal ist es nicht auszuhalten, deswegen machen wir mit Mama und Papa einen Frischluft-Gang. Meistens geht nur Papa oder Mama einkaufen. Mama hat paarmal Klopapier bestellt, aber Papa hat keins mit- nehmen können, weil es immer ausverkauft war. Die Leute haben eine Challenge im Internet gemacht mit dem Klopapier, als wäre es ein Ball. Ich fand das ganz witzig und habe sogar mitgemacht. Ich hoffe, bald sind die Corona-Ferien vorbei, denn ich möchte wieder in die Schule und raus mit meinen Freunden. Kaan, 9 Jahre 27
27. März 2020 Alles begann im Pitztal. Als ich mit meinem Bruder und meinem Papa gerade im „Cafe 3440“ war klingelte das Handy meines Papas. Gerade war ich dabei von meiner Brezel abzubeißen und den Ausblick zu genießen, da fragte meine Oma, die am Handy war: „Habt ihr genug Toilettenpapier?“. Danach sagte sie: „Die Österreicher möchten die Straßen nach Deutschland sperren.“ Dann sagte mein Papa: „…schnell Kinder, das ist die letzte Abfahrt…“! Dann haben wir schnell aufgegessen und sind so schnell den Berg runter gefahren wie wir nur konnten. In meinen Gedanken sah die Piste so wie eine ausgerollte Rolle Klopapier aus. von Jean 28
27. März 2020 Der Alltag während der Corona Zeit. Wenn ich Zuhause sitze ist mir total langweilig. Deswegen habe ich beschlossen Geschichten zu schreiben. So etwas wie die drei ??? und TKKG. Das ist mein Hobby. Der Corona Virus ist das reinste Chaos. Meine Schwester Sophia und ich sind froh, dass wir nicht in den Skiurlaub gefahren sind, weil unsere Mutter krank war. Zum Glück war das kein Corona Virus. Wären wir gefahren, hätten wir danach in Quarantäne gemusst. Dass ist wohl der Grund warum unser Papa uns ein kleines Fläschchen mit Desinfektionsmittel in die Hand gedrückt hat, das wir immer bei uns haben sollen. Doch eine gute Sache hat der Corona Virus auch. Wir alle fahren fast gar nicht mit dem Auto. Das ist gut für die Umwelt. Denn so kann sich die Natur erholen. Deswegen ist das Wasser in Venedig nun so sauber, dass man Fische, Krebse und noch ganz viele andere Tiere sehen kann. Trotzdem ist der Corona Virus ziemlich nervig. Außer- dem ist oft Klopapier und Essen ausverkauft wegen der Hamster- käufe. Die Menschen haben Angst, dass sie nicht mehr aus dem Haus dürfen und nicht genug zu Essen haben. Maximilian (10), Hamburg, Klasse 4c 29
27. März 2020 Corona und der Schulanfang Die meisten Kinder plagen zur Zeit die Schularbeiten die sie zu Hause leisten müssen, und dabei nicht raus dürfen um sich mit Freunden zu treffen. Raus gehen zum Fußball spielen, das Klet- tergerüst bis ganz hoch klettern, das sind die Sehnsüchte der meisten Kinder. Doch meine Tochter hat ganz andere Sorgen. „Kommt denn dieses Jahr der Osterhase, oder ist der auch an Corona erkrankt?“ „Natürlich kommt der Osterhase, der wird doch nicht krank!“, beschwichtigen wir dann. „Was ist mit meinem Schulanfang? Kann ich den denn feiern? Was bekomme ich nur für Geschenke? Lass es bitte kein Klopapier sein, nur weil alle so viel kaufen mussten, das wäre doch echt das Letzte!“ „Und selbst wenn, dann bist du höflich wie immer.“ 30 Sandra
28. März 2020 Seit wir in Quarantäne sind ist alles anders, wir dürfen nämlich nicht mehr raus. Aber mein Bruder Max und ich können zum Glück noch in den Garten und in unser Schwimmbad. Und wenn ich mal Langeweile habe, lese ich oder ich telefoniere mit meinen Freunden. Wenn wir neue Bücher bestellen, dann bestellen wir sie in dem Buchladen um die Ecke. Denn wenn die nicht mehr genug Bücher verkaufen würden, müssten sie vielleicht schließen. Zu Oma dürfen wir auch nicht, weil sie schon älter ist und der Virus für ältere Menschen gefährlich sein kann. Sophia (10 Jahre), 4c Hamburg 31
29. März 2020 Der Klopapierkönig Nachdem das Coronavirus ausgebrochen war, hamsterten die Leute so viel sie konnten, vor allem hamsterten sie Klopapier. Doch ein Mann hamsterte so viel Klopapier, dass sein Haus überquoll davon, so dass er den Weg zu seinem Klo nicht mehr fand. Man nannte ihn den Klopapierkönig. Doch er war nicht sehr großzügig. Er gab keinem etwas ab. Eines Tages jedoch erkrankte er am Coronavirus, da er sich beim Einkaufen von Klopapier angesteckt hatte und er musste ins Krankenhaus. Dort erkannte er, dass er mit dem Klopapier von Zuhause gerade nichts anfangen konnte und ihn das auch nicht gesund machte. Nachdem er wieder gesund Zuhause war, gab er den Leuten, die kein Klopapier mehr hatten etwas ab und er fand auch den Weg zu seinem Klo wieder. Ich hoffe dass ihr gemerkt habt, dass die Gesundheit wichtiger ist als alles Klopapier der Welt. Malte aus der 4c 32
31. März 2020 Die kleine Rolle Klopapier Hallo, ich bin Susi, die kleine Rolle Klopapier. Ich habe es endlich nach einem langen Produktionsweg bis hierher in den Supermarkt geschafft. Das ist für so eine kleine Klopapierrolle wie mich ein ganz schön langer und anstrengender Weg. Deswegen bin ich heute auch sehr glücklich, denn es ist ja eigentlich sowas wie mein richtiger Geburtstag. Ich bin schon sehr gespannt, in welchem Zu- hause ich landen werde. Schade ist jedoch, dass es in den Regalen um mich herum ganz schön leer ist. Daran soll irgendjemand mit dem Namen Covid-19 Schuld sein - komischer Name, wer hat denn auch eine Zahl im Namen? Aber gut, es gibt wichtigere Dinge, zum Beispiel, dass dort gerade ein kleines Mädchen auf mich zukommt und mich in ihren Einkaufswagen legt, wie aufregend! Sie nimmt mich mit zu ihrer Omi, da die nicht selber einkaufen gehen kann. Da klingelt es plötzlich an der Tür. Eine Mutter mit einem klei- nen Baby auf dem Arm, bittet die Omi, ihr eine Rolle Klopapier zu geben. Sie bekommt mich und nimmt mich mit zu sich nach Hause. Dort spielt das Baby mit mir und rollt mich voller Freude durch 33 das ganze Haus. Es macht großen Spaß. Nun ist es Abend und alle legen sich schlafen. Das war mein erster Tag. Ich bin gespannt, was morgen alles auf mich wartet. Liebe Grüße, eure kleine Rolle Klopapier Susi Leni Marie, 10 Jahre, Klasse 4a
01. April 2020 34 Adele, Klasse 4c
02. April 2020 Die kleine Rolle Klopapier An einem Montagmorgen wurden 20 Klopapierpakete in ein Regal des Einkaufscenter Berlin geräumt. Leider war eine Packung leicht eingerissen und als die Rollen gegen die angerissene Seite der Verpackung drückten, riss die Verpackung und eine kullerte heraus. Die kleine Rolle Klopapier rollte in die dunkelste Ecke des Regals und bekam sehr große Angst. Die kleine Rolle sah, wie die Leute alle Pakete herauszogen und das es in ihrer Ecke heller wurde. Als alle Pakete verkauft waren, fühlte sich die keine Rolle Klopapier einsam. Auf einmal sah sie 3 Leute vor dem Regal die mit einander redeten. Plötzlich rief der Kleinste der 3 Leute: „Seht doch, da ist noch eine Klopapierrolle!“ Sofort rannten alle gleichzeitig auf das Regal zu und versuchten sich die Klopapierrolle zu schnappen. Die kleine Rolle fühlte sich noch ängstlicher als sie anfingen um sie zu streiten. Der Größte von den Leuten hatte Glück und konnte sich die Rolle schnappen. Dann rief der Kleinste: „Ich habe die Rolle zuerst gesehen, deswegen gehört sie 35 auch mir!“ Der Größte brüllte zurück: „Aber ich hatte sie zuerst in der Hand und deshalb gehört sie nicht dir, sondern mir!“ Die Kleine Rolle wünschte sich, dass die Leute aufhörten sich um sie zu streiten und an ihr zu ziehen. Der Dickste sagte ruhig: „Wenn sich Zwei streiten freut sich der Dritte!“ Doch dann fing er auch an sich mit ihnen um die Rolle zu streiten. Der Lärm, den die Leute machten, tat der Klopapierrolle in den Ohren weh. Nach 5 Minuten kam eine Verkäuferin, nahm den Leuten die Rolle aus den Händen, und schickte sie raus aus dem Laden. Die Verkäuferin fragte ein kleines Mädchen, dass gerade in den Laden reingekommen war, ob sie die Klopapierrolle geschenkt haben will. Die Klopapierrolle dachte, dass sie endlich jemanden gefunden hatte, die sie nett behandelte. Freundlich bedankte sich das Mädchen bei der Verkäu- ferin und ging zum Auto ihrer Mutter. Aufgeregt fuhr die Klopapierrolle mit dem Mädchen namens Mia mit. Die kleine Rolle schaute die ganze Zeit aus dem Fenster, denn sie hatte noch nichts von der Welt gesehen. Auf einmal blieb das Auto stehen und sie stiegen vor einem großen Haus aus. Sie waren bei der Oma von Mia zum Geburtstag eingeladen. Zum Geburtstag erhielt die Oma die Klopapierrolle und diese war sehr glücklich! Endlich wurde die kleine Rolle angelächelt. Kay, Klasse 4
04. April 2020 Klopapier zum Basteln Klopapier kann man für viele Dinge nehmen. Aus der Rolle kann man Tiere, Blumen oder auch Monster basteln, indem man sie bunt anmalt oder mit Pfeifenreinigern und anderen Dingen beklebt. Auch für Tiere kann man sie nutzen. Wenn man die Öffnungen verschließt und vorher mit Leckereien füllt, können die Haustiere damit spielen. Auch das Papier kann man anders benutzen. Als Pappmaschee kann man Bilderrahmen, Sparbüchsen oder lustige Figuren daraus basteln. Probiert es doch mal aus! Ihr braucht nur etwas Kleber und Wasser, Farbe zum bemalen und je nachdem vielleicht noch einen Luftballon dazu. Jeremy, 10 Jahre 36
04. April 2020 Die kleine Rolle Klopapier Die Maisdose und ich haben schon sehr viele spannende Abenteuer erlebt. Ich erzähle euch mal von meinem allerersten. Ich war auf dem Weg zu Maisdöschen. Die Ampel war grün. Als ich rübergehen wollte, sah ich, dass ein Auto nicht anhielt und mich fast überfuhr. Es war nur noch einige Meter von mir entfernt. Auf einmal kam ein Mädchen angerannt, sie hat mich gepackt und auf die Seite ge- worfen. Das fremde Mädchen und ich atmeten tief ein und fragten gleichzeitig: „alles ok?“ Wir stellten uns vor. Ich fragte sie: „warum hast du das gemacht?“ Sie antwortete: „weil mir alle auf dieser Erde wichtig sind. Auch du kleine Rolle Klopapier.“ Alegra, Klasse 4d 37
04. April 2020 ich bin die kleine Rolle Klopapier Lisa. Gerade eben werde ich ins Regal eingeräumt. Ich bin noch soooooo müde. Es ist nämlich erst 05:00 Uhr. Dieser Supermarkt öffnet um 07:00 Uhr, also kann ich noch zwei Stunden schlafen. Die zwei Stunden vergehen wie im Flug und schon kommen die ersten Kunden. Alle Packungen sind schnell weg. Meine Packung ist die Letzte und nun auch weg. Als ich dann draußen bin, ist es eisigkalt. Die anderen Sachen im Korb wärmen mich ein bisschen. Ich werde hin und her gewirbelt und mir wird ganz schlecht! Be- stimmt streiten die Leute. Ich finde es so blöd, wenn man sich soviel Klopapier kauft. Denke doch an die Leute, die dann kein Klopapier haben. Nicht immer nur an sich selber denken. 38 Antonia, 9 Jahre
05. April 2020 Das große Abenteuer Es war einmal eine kleine Klorolle, die in einem Geschäft im Regal für Klopapier lag. Sie dachte sich: „Wenn ich schon gekauft werde, dann möchte ich zu einer netten Familie!“ Aber die kleine Klorolle wurde nicht gekauft. Es vergingen Nacht und Tag. Plötzlich standen eine Frau und ein Mann vor der kleinen Klorolle. Die Frau sagte zum Mann: „Möchte unsere Tochter nicht bei ihrer Geburtstagsfei- er Mumien-Wickeln spielen?“ Da antwortete der Mann: „Ja schon, aber das ist jedesmal so viel Papier. Sicher leidet die Umwelt da- runter.“ Die Frau meinte aber: „Komm, wenn sie so unbedingt will, dann tuen wir ihr den Gefallen.“ Endlich gab der Mann nach und sagte: „Na gut, dann kaufen wir eben Klopapier.“ Die Frau und der Mann nahmen nun ein paar Klorollen mit, unter anderem die kleine Klorolle. Sie drückte die Daumen und murmelte: „Hoffentlich sind die nett!“ Endlich war es dann so weit! Die Tochter von dem Mann und der Frau feierte ihren Geburtstag. Viele Kinder kamen und es wurde 39 gelacht und gesungen. Nun war das Mumien-Wickeln an der Reihe. Ein Kind wickelte ein anderes Kind mit Klopapier ein. Die kleine Klorolle dachte sich: „Das muss Spaß machen, so wie die lachen!“ Aber plötzlich griff ein Kind nach der kleinen Klorolle und wickelte sie um ein anderes Kind. Der kleinen Klorolle war ganz schwindelig, weil sie dauernd gerollt wurde. Als das Kind fertig eingerollt war, sprang es hoch und die kleine Klorolle zerriss in 100 Stücke. „Hil- fe!“, kreischte sie leise. Die kleine Klorolle wusste gar nicht mehr, wo sie war. Als sie sich gerade wieder versuchte zurecht zu finden, quetschte jemand das ganze Klopapier zusammen und schmiss es in den Müll. Jetzt hatte die kleine Klorolle richtig Angst. Sie seufzte: „Okey, ich glaube jetzt ist es vorbei.“ Aber sie hatte sich getäuscht. Zwar war es im Mülleimer nicht gerade schön, aber zum Glück fand sie ein paar ihrer Teile wieder. Die kleine Klorolle sah noch eine andere Klorolle im Müll, die wahrscheinlich genauso erschrocken war wie die kleine Klorolle. Jedenfals kam die andere Klorolle jetzt auf sie zu und fragte: „Wollen wir Freunde werden?“ Auf diese Frage nickte die kleine Klorolle nur noch, denn im nächsten Moment war sie auch schon eingeschlafen. Heute war einfach ein sehr anstrengender Tag. Luise (9 Jahre), 4. Klasse
06. April 2020 Die kleine Rolle Klopapier Es wurde am Anfang im Fernseher nur gesagt, dass der Corona-Virus nur in China ist. Danach hat es Italien erreicht, da wurde mir schon etwas gruselig. Und bald darauf war es schon in Deutschland, da ging es schnell, die Schulen wurden geschlossen. Bald darauf waren die Regale von Klopapier leer, auch andere wurden schon weniger. Und jetzt kommt noch die Ausgangsbeschränkung dazu. Ich hoffe, dass alles bald wieder gut wird!!! Von Anna Maria 40
14. April 2020 Der Einkauf An einem Montag ging meine Mama in einen Laden, denn wir brauchten Klopapier. Sie wollte ohne Wagen hinein, weil sie nur wenige Dinge kaufen musste. Die Verkäuferin aber sagte, dass jeder einen Einkaufswagen nehmen muss. Also nahm meine Mama einen und ging hinein. Nachdem sie durch alle Regale fuhr und einfach kein Klopapier fand, fragte sie die Verkäuferin ob sie denn noch was im Lager hätte. Doch die Verkäuferin sagte: „Nein, leider ist es ausverkauft!“ Meine Mama überlegte kurz und nahm dann eine Packung Taschentücher mit. Das war also unsere Notlösung, bis es wieder Klopapier gab. Chiara, LG 3b, ASW 41
14. April 2020 Die kleine Rolle Klopapier Es war einmal eine kleine Rolle Klopapier. Sie war sehr einsam und hatte nur einen einzigen Freund. Trotzdem hatte sie Freude an ihrem Leben und traf ihren Freund so oft sie konnte. Die beiden hatten immer viel Spaß dabei. Eines Tages wurde ihr Freund krank. Er hatte eine Krankheit, die in der Sprache der Klopapierrollen „Corona“ ge- nannt wurde. Diese Krankheit breitete sich überall aus - im Norden, im Westen und im Süden. Die Nachrichten berichteten immer nur über das neuartige Virus Corona. Irgendwann war es der kleinen Rolle Klopapier zu viel. Sie konnte sich einfach nicht mehr halten und musste ihren Freund besuchen. Es ging nicht anders. Sie hatte so große Sehnsucht nach ihm. Da kam ihr eine Idee. Sie sagte sich: „Ich bastele mir irgendetwas, was ich mir um den Mund binden kann, dann stecke ich mich nicht so leicht an.“ Schnell setzte sie sich an die Nähmaschine und nähte einfach mal drauf los. Heraus kam dabei so etwas Ähnliches wie es die Ärzte hatten, wenn sie die vielen anderen kranken Klopapierrollen behandeln mussten. Sie nannten es Mund- schutz. Geschwind zog sich die kleine Rolle Klopapier ihre Jacke an 42 und ging schneller als der Wind zu ihrem Freund. Übrigens hieß der Balduin. Bei ihm angekommen, setzte sie vorsichtig einen Fuß vor den anderen in das Haus. Als sie ihren Freund so schwach und krank im Bett liegen sah, bekam sie eine Gänsehaut. Balduin freute sich trotz- dem mächtig seine Freundin zu sehen. Sofia strich ihm über den Kopf. Plötzlich hustete er kräftig, rülpste und würgte. Heraus kamen viele kleine, böse Viren. Gottseidank hatte Sofia ihren Mundschutz an. Sie hatte auch noch einen für Balduin genäht. Beide hatten große Angst vor den Viren, doch wie durch ein Wunder zerfielen sie zu Staub. Der Größte von ihnen hatte noch so etwas gesagt wie: „Na warte!“. Am Abend schauten sich die Freunde zusammen die Nachrichten an. Im Norden, Westen und im Süden waren alle wieder gesund. Auf der ganzen Klopapierwelt husteten, rülpsten und würgten sie und plötz- lich war alles wieder so wie früher. Im Fernsehen sagte am nächsten Tag ein wichtiger Arzt: „Ich kann mir das gar nicht erklären! Vor- gestern waren sie noch alle todkrank und jetzt strahlen wieder alle Klopapierrollen wie ein Honigkuchenpferd.“ Wie das passiert ist, wusste danach keiner. Nur zwei wussten es, die kleine Rolle Klopapier Sofia und ihr Freund Balduin. Die Liebe hatte die Krankheit besiegt! Leila, LG 3b, ASW
14. April 2020 Mein Leben mit Corona Seit es Corona gibt, ist in meinen Leben nichts mehr normal. In die Schule kann ich seit drei Wochen nicht mehr. Ich vermisse meine Freunde, die Schule und das Fußballtraining. Den ganzen Tag ist mein nerviger Bruder um mich rum. Die ersten drei Wochen musste ich Hausaufgaben machen. Das war für meine Mama oft kompliziert, weil sie manche Sachen auch schon lange nicht mehr gemacht hat, zum Beispiel Geometrie. Das Wichtigste in der Corona-Krise ist das Händewaschen, vor allem wenn man Einkaufen war. Aber da darf ich nicht mehr mit, wegen der Ansteckungsgefahr, sagt meine Mama. So begibt sich meine Mama zweimal die Woche alleine auf die Suche nach Hefe. Die ist nämlich überall ausverkauft und Mama backt so gerne frisches Brot. Mittlerweile gibt es zum Glück wieder Klopapier, das war eine Zeitlang auch komplett ausverkauft. Menschen haben richtig gestritten, wenn sie kein Klopapier bekamen. Verrückt diese 43 Welt mit Corona. Ich wünsche mir, dass nicht mehr so viele Men- schen krank werden und wir bald wieder in die Schule können! Luisa, LG 3b, ASW
14. April 2020 Ich stehe um 7:30 Uhr auf. Zuerst frühstücken wir zusammen. Mein Papa schreibt dabei den Einkaufszettel. Wir brauchen Klo- papier, Obst, Gemüse und Hefe. Nach dem Frühstück gehe mit meinen Eltern einkaufen. Mit dem Auto fahren wir zum EDEKA nach Wutöschingen. Mir fällt auf, dass der Parkplatz leer ist. Ich hole uns einen Einkaufswagen. Zuerst kaufen wir Obst und Ge- müse ein. Danach soll ich uns Klopapier holen. Ich laufe an den Regalen vorbei. Sie sind oft leer. Das Regal mit dem Klopapier ist auch leer. Es hängt ein Zettel daran, auf dem steht, dass man sich an das Personal wenden muss, wenn man Klopapier benötigt. Ich suche meine Eltern und sage ihnen, dass kein Klopapier da ist. Wir kaufen die restlichen Sachen ein. An der Kasse legen wir die Einkäufe auf das Band. Wir fragen die Kassiererin, ob sie uns Klo- papier geben kann. Sie gibt uns einen Pack. Küchenrolle brauchen wir auch noch. Das bekommen wir ebenfalls. Dann laden wir alles in unseren Einkaufswagen und später ins Auto. Zuhause angekom- men helfe ich mit und trage das Klopapier und die anderen Sachen in unser Haus. Das Klopapier räume ich ins Bad und in die Gäste- 44 toilette. Anschließend gehe ich spielen. Jetzt reicht das Klopapier hoffentlich bis zum nächsten Einkauf. Rafael, LG 3b, ASW
14. April 2020 Als das Coronavirus in Hamburg richtig schlimm wurde, waren wir im Harz. Wir haben uns Sorgen gemacht, weil es in den Supermärk- ten nicht mehr so viel Klopapier und nicht mehr so viel zu Essen gab. Die Leute haben nämlich alle Hamsterkäufe gemacht. Deswegen kauften wir im Harz ein paar Sachen ein wie zum Beispiel Klopapier und Nudeln. Ich frage mich, was die Leute mit so viel Klopapier machen? Viel- leicht Klorigami. Leider wurde die Schule geschlossen. Nun sind wir alle zu Hause und müssen Homeschooling machen. Meine Oma hat mir gesagt, dass es fast so wie im Krieg ist, denn da haben sich die Menschen mit einer Zeitung den Po abgewischt. In Frankreich haben die Menschen zuerst den Rotwein gehamstert und kein Klopapier. Auch dürfen die Menschen dort nur mit einem Haustier raus gehen. Deshalb haben sich einige Menschen einen Hund oder sogar ein Schaf geholt. Maja 45
* Ende * Die kleine Rolle Klopapier Matobe Verlag GmbH Hoppenberg 12 33142 Büren Tel.: +49 (0) 2951 9724276 www.matobe-verlag.de
Sie können auch lesen