SENSATIONS-UMFRAGE IN SACHSEN: CDU & AFD STÜRZEN AB, GRÜNE LEGEN EXTREM ZU - VOLKSVERPETZER
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Sensations-Umfrage in Sachsen: CDU & AfD stürzen ab, Grüne legen extrem zu Neue Umfrage für sachsen Ein halbes Jahr vor der Landtagswahl in Sachsen kommt ordentlich Bewegung in den Freistaat. Nach einer aktuellen Umfrage der LVZ (Quelle) hat sich die politische Landschaft im Bundesland bemerkenswert verändert. Die CDU bleibt zwar noch Platz 1 und die AfD Platz 2, doch die beiden Parteien büßten 2 respektive 6 Prozentpunkte ein. Die Grünen hingegen schlossen zu den Linken (17%, -2%) und der AfD (18%) mit einer Rekordzahl von 16% auf. Die SPD bleibt unverändert bei 11% und die FDP verliert leicht und droht jetzt an der 5%-Hürde zu scheitern. Die Freien Wähler haben derzeit in Sachsen 2% Zustimmung, 4% würden andere Parteien wählen. Die AfD-Absplitterungen „Die Blauen“ von Frauke Petry und „Aufbruch deutscher Patrioten“ von André Poggenburg spielen keine Rolle.
Jeder zweite unter 30 würde Grüne wählen Demnach würde die derzeit regierende Schwarz-Rote Koalition keine Mehrheit mehr bekommen. Die Verluste der AfD, für welche Sachsen als Bastion gilt, werden auf die immer weiter eskalierende Parteispendenaffäre geschoben, sowie den inneren Streitereien, der drohenden Beobachtung durch den Verfassungsschutz und die Tatsache, dass ihr einziges Thema – Flüchtlinge – keine so große Rolle mehr spielt. Was unter anderem daran liegt, dass die Zahl der arbeitenden Schutzsuchenden steigt und historisch niedrige Kriminaliätsraten die AfD-Angstmacherei Lügen strafen. Greta, Chemnitz & Co: 6 Gründe, warum die AfD in der Krise steckt Besonders bemerkenswert sind die Entwicklungen bei den Wähler*innen unter 30. Während die AfD bei über 50-Jährigen auf 20% kommt, ist der Wert bei jungen Wähler*innen weniger als halb so groß. Die Grünen hingegen würde dort fast jede*r Zweite wählen. Der Erfolg der Grünen wird von Experten auf den bundesweiten Aufwärtstrend zurückgeführt, sowie den dominanten Flüchtlingsthemen, bei welcher sich die Partei sehr positiv und präsent gezeigt habe.
Damit sollte fürs Erste die Gefahr einer Versuchung für die Sachsen-CDU, eine Koalition mit der AfD einzugehen, abgewendet sein. Stand jetzt hätte ein Bündnis von CDU, Grünen und SPD eine Mehrheit. Würde die FDP aus dem Landtag fliegen, wäre vielleicht sogar Rot-Grün-Rot möglich, die derzeit gemeinsam auf 44% kommen. Das wäre eine überraschende Wende ausgerechnet für Sachsen. Quelle: Forschungsberatung Czaplicki / IM Field Artikelbild: Volksverpetzer Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
Demogeld, euer Ernst? Die 10 treffendsten Reaktionen auf den CDU-Unsinn Axel Voss und die Union Im Streit um Artikel 13 und die Uploadfilter blamierte sich Axel Voss in einem Interview. Als Wegbereiter für die Uploadfilter, die nicht funktionieren und entgegen dem deutschen Koalitionsvertrag umgesetzt werden sollen (Mehr dazu bei Sascha Lobo) wollte er gegenüber VICE mit seinem schlechten Ruf aufräumen – und machte alles schlimmer (Quelle). Dort fielen unter anderem diese Aussagen: „Ich bin kein Techniker und kann ich Ihnen auch nicht erklären, ob man Remixe dann wirklich so gut unterscheiden kann. Aber bei Google, da gibt’s ja noch die Seite, wo man Memes anklicken kann, eine richtige Rubrik,“ sagte er. Selbst die Journalistin war erstaunt über die Ahnungslosigkeit: „Bei Google gibt es eine Memes-Rubrik?“ Und Voss legte nach: „Ja,
da kann man richtig draufklicken. Memes. Das heißt, irgendwas muss doch da dran sein, dass man solche Memes erkennt!“ Dann wurde es mit diesem Tweet der Union noch schlimmer: Fail: Union blamiert sich ebenfalls zu Axel Voss & bestätigt damit ihre Kritiker Nachdem am Samstag zehntausende Menschen auf die Straße gingen um gegen Artikel 13 zu demonstrieren (Quelle), fällt es der Union wohl immer schwerer, gegen jeden Verstand und Logik ihre Kritiker*innen zu diskreditieren. Jetzt versuchen sie es mit lächerlichen Verschwörungstheorien, die bisher nur die AfD verwendet hat. Angeblich seien hunderttausende Demonstrierende „gekauft“ worden. „Wenn amerikanische Konzerne mit massivem Einsatz von Desinformationen und gekauften Demonstranten versuchen, Gesetze zu verhindern, ist unsere Demokratie bedroht.“ @caspary in der @BILD #Yes2Copyright https://t.co/SmSxXDO6FR — CDU/CSU in Europa (@CDU_CSU_EP) March 23, 2019 So reagieren die Nutzer*innen auf diesen lächerlichen Versuch. Die besten Beiträge. 1.) Der Vorsitzende der @CDU_CSU_EP Gruppe im #EP sagt heute in der @BILD, dass Demonstranten einen #Demosold von 450€ bekommen. Alleine für Berlin wären das 9 Millionen Euro. Das ist alles nicht mehr ernst zu nehmen. #Artikel13 #Artikel13Demo #Uploadfilter #Artikel17 pic.twitter.com/wQAbGU9r5Y
— Tiemo Wölken (@woelken) March 23, 2019 2.) Wir lachen über #Demogeld , und gleichzeitig ist es eine traurige Bestandsaufnahme des Status der politischen Debattenkultur, die nun auch bei uns von Desinformationen geprägt wird. Und zwar von einer Partei, die an unserer Regierung beteiligt ist. — Nina Galla (@neina_hh) March 23, 2019 3.) #Demogeld "Alles gekaufte Demonstranten, gelenkt von US- Konzernen." @caspary Betreutes Regieren – Copyright © CDU/CSU All rights reserved#NieMehrCDU #Uploadfilter pic.twitter.com/DEBeFi0GR5 — Aufstehen Nachrichten (@Aufstehen_Club) March 23, 2019 4.) Die Wahrheit über #Demogeld: Niemand wird für #Artikel13Demo bezahlt. Im Gegenteil haben kleine NGOs & Privatpersonen tief in die eigene Tasche gegriffen, um Demowagen, Lautsprecher usw zu finanzieren. Hier könnt Ihr ihnen unter die Arme greifen https://t.co/74MINExMyr #Artikel13 — Julia Reda (@Senficon) March 23, 2019
5.) Für den Schutz von Urheberrechten, aber NICHT zu diesem Preis und mit dieser "Reform"!#SaveYouInternet #Artikel13Demo #GekaufteDemonstranten #Demogeld pic.twitter.com/Ml2Adm6rw6 — Pan Sartre (@PanSartre) March 23, 2019 6.) DAS. DARF. NICHT. WAHR SEIN. ♂️ ♂️ ♂️ pic.twitter.com/KGVUkGpiRj — LeFloid (@LeFloid) March 23, 2019 7.) Abgesehen davon, dass die CDU Fakenews verbreitet und es kein #Demogeld gab: Wenn sie sagen, dass Zahlungen von Konzernen die Demokratie bedrohen, gibt die @CDU jetzt sicher die 850.000 Euro Großspenden aus dem letzten Jahr zurück, um die Demokratie zu retten, oder? #artikel13 — Erik Marquardt (@ErikMarquardt) March 24, 2019 8.) Wenn jeder Demonstrant 450€ bekommen haben soll, hätte #Google über 67.500.000€ ausgeben müssen…klingt sehr logisch wa? So dreist Lügen einfach unglaublich!!! #NieMehrCDU @CDU_CSU_EP #Artikel13 #Demogeld @Piratenpartei setzte viel auf euch! — Emu (@Emu21555336) March 23, 2019
9.) Ich hab ne fucking Angst vor Menschenmassen und ich steh hier mit 15.000 Leuten und mache mit das würde ich für KEIN Geld der Welt tun aber gegen euch schon. #NieMehrCDU — Pandorya (@xPandorya) March 23, 2019 10.) CDU hat Bock auf Artikel 13. Bürger: Petition. CDU: Bots! Bürger: Emails an Abgeordnete. CDU: Bots aus den USA, weil Gmail Adressen! Bürger: gehen zu 100'00en auf die Straße. CDU: Gekaufte Demonstranten! https://t.co/Fvbo1NSn21 — Psychodoll (@1991_mirage) March 23, 2019 Artikelbild: twitter.com Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
Die 6 schlechtesten Argumente gegen FridaysForFuture & Greta Thunberg (& warum sie scheitern) lenkt nicht vom thema ab! Deutschland wollte bis 2020 seine Treibhausgas-Emissionen im Vergleich zu 1990 um mindestens 40% senken. Doch dieses Ziel werden wir deutlich verfehlen (Quelle). Dazu werden der Kohlekompromiss und ein Kohleausstieg 2038 scharf kritisiert. Mit halbherzigen Maßnahmen wird das im Pariser Abkommen festgelegte Ziel, die Erderwärmung auf 1,5°C zu begrenzen, nicht erreicht werden (Quelle). Genau deshalb gehen jeden Freitag hunderttausende Schüler*innen auf die Straße, um zu demonstrieren. Nach dem Vorbild der Schwedin Greta Thunberg protestieren sie dagegen, dass ihre Zukunft und die des Planeten verzockt wird. Dass die Politik drastischere Maßnahmen unternimmt, um die Klimakrise zu lösen. Und zwar jetzt und nicht erst in 20 Jahren. Diese Mentalität hat uns erst in diese Krise geführt. Deswegen demonstrieren Millionen Schüler*innen auf 600 Veranstaltungen in 60 Ländern. Und natürlich steht es jedem
frei, die Forderungen und Demonstrationen zu kritisieren. Ist der Kohlekompromiss vielleicht doch sinnvoll? Gibt es Maßnahmen, die die Klimaziele bis 2030 absehbar erfüllen können? Was ist mit Atomkraft? Das sind Fragen, welche man diskutieren kann oder ins Feld führen könnte. Doch stattdessen versuchen die „Kritiker*innen“ oft vom Thema abzulenken und greifen die Schüler*innen an oder Greta Thunberg persönlich. Das sind die dümmsten Argumente und warum sie keinen Sinn ergeben. 1. Fakes & Lügen über #Fridaysforfuture Die vielleicht niederste Form der „Kritik“ ist das Lügen und Unterstellen falscher Aussagen. Wir haben in den letzten Tagen und Wochen einige Fakes gesammelt, die vornehmlich in rechten Kreisen verbreitet werden. Dabei handelt es sich um falsche Behauptungen, manipulierte Bilder oder False-Flag-Accounts (Mehr dazu), die sich als vermeintliche Klimaaktivist*inn*en auf Twitter ausgeben wollten: Fakes & Lügen: So versuchen Rechte, #FridaysForFuture zu diskreditieren Nicht nur wird hier nicht einmal ansatzweise auf die Forderungen und Argumente der Aktivist*innen eingegangen, man erfindet sogar Kritikpunkte und Aussagen. Das ist gleichermaßen billig wie erbärmlich. Und es lässt die sehr gute Frage zurück: Wenn man wirklich gute Argumente hätte, müsste man dann vermeintliche Kritikpunkte erfinden? Leider scheinen sich viele nicht anders helfen zu können.
2. Schüler*innen – keine „Profis“ Eine weitere Form der illegitimen Kritik ist das Scheinargument des argumentum ad hominem: Das Angreifen der Person, anstatt ihres Arguments. Viele tun die Proteste der Schüler*innen damit ab, dass es sich ja noch um „Kinder und Jugendliche“ handelt. Doch der Fehler liegt darin, dass auch junge Menschen Recht haben können. FDP-Chef Lindner meinte, man solle lieber auf die „Profis“ hören. Dumm nur, dass die „Profis“ eben genau das Gleiche sagen. Über 23.000 Wissenschaftler*innen, die #Scientists4future (Quelle), haben eine Stellungnahme unterzeichnet, in welcher sie den Schüler*innen Recht geben. „Wir sind die Profis, wir sagen: Die junge Generation hat recht“ heißt es. Die Politik soll auch gar nicht auf die Demonstrierenden hören, sondern auf die Wissenschaft, mit der sich nicht diskutieren lässt. Ironisch wird das Argument erst Recht, wenn es von der AfD kommt, die entgegen der Aussagen von 99% aller Expert*inn*en (Quelle) den Klimawandel leugnet und damit eindeutig unter Beweis stellt, wer hier keine Ahnung hat. Deutlich zeigte sich das auch mit einem peinlichen „Klimaquiz“, welches sie an die Schüler*innen verteilte. #FridaysForFuture: AfD blamiert sich mit lächerlichem Klimaquiz 3. Angriffe auf greta Greta Thunberg hat die Klimastreiks ins Leben gerufen und ist für viele in ihrem Engagement zum Vorbild geworden. Das heißt nicht, dass sie für diese Bewegung steht oder dass ihre Stimme mehr Gewicht hat als die aller anderen Schüler*innen. Dennoch wird versucht, ihre Person anzugreifen und sie schlecht zu reden. So werden verschiedene falsche Behauptungen und Lügen über sie verbreitet.
Gerüchte & Unterstellungen: 6 Fake News über Greta Thunberg In der Öffentlichkeit wird systematisch versucht, ihre Person schlecht zu reden. Es gibt regelrechte Kampagnen, die ihre Autorität in Frage stellen sollen. So hat eine Analyse ergeben, dass bis zu 50% aller Accounts, die unter Berichten über Thunberg Hass über sie verbreiten, von Fake-Accounts stammten (Quelle). Es wird verzweifelt versucht, sie negativ darzustellen, im Versuch, ihre Forderungen und Demonstrationen dadurch mitzudiskreditieren. Nur um sich nicht mit den Argumenten auseindersetzen zu müssen. Greta Thunberg: So viel Schiss haben die Rechten vor einem jungen Mädchen 4. Sie wollen doch nur schwänzen! Ein weiteres Argument, das wieder absolut nichts mit ihren Forderungen zu tun hat, ist, dass unterstellt werde, die Schüler*innen würden die Chance nur nutzen, um die Schule schwänzen zu können. Das Gegenargument ist folgendes: Ohne den Tabubruch hätte es die Aufmerksamkeit nicht gegeben. Streiks für gerechtere Löhne finden auch nicht in der Freizeit statt. Und wir schalten kurz zur Demo. #FridaysForFuture Cartoon für Übermedien: @hauckundbauer pic.twitter.com/8yRbU4JDGW — Übermedien (@uebermedien) March 15, 2019 Dieses Argument wird besonders dann Lügen gestraft, wenn sich tausende Schüler*innen für die #FridaysForFuture-Demos zusammenfinden, auch wenn gerade Schulferien sind, wie es letzte Woche in Hamburg war (Quelle). Nein, vom Thema damit
abzulenken, dass die Demonstrierenden ihre eigenen Forderungen „nicht ernst meinen“ würden, funktioniert nicht. 5. Aber die Schulpflicht…! Im Anschluss an Argument 4 kommt das Pochen darauf, dass schließlich eine Schulpflicht gelte. Und dass eben kein Streikrecht für Schüler*innen gelte. Und das ist auch größtenteils richtig. Die genauen juristischen Unterscheidungen haben wir aber hier erklärt. Dennoch gibt oft es verschiedenste Absprachen zwischen Lehrkörper und Schüler*innen. In vielen Schulen werden die Stunden verlegt und die Schüler*innen bekommen die Entlassung genehmigt. Viele Schüler*innen holen (freiwillig oder nicht) die Fehlstunden wieder nach (Quelle). Oder nehmen die Disziplinarmaßnahmen bewusst in Kauf. Letztlich ist es ein bewusstes Opfer der Schüler*innen, das ihnen angerechnet anstatt vorgehalten werden sollte. Niemand hat vergessen, dass die Bildung der Schüler*innen auch wichtig ist. Aber genau das ist der Punkt: Den Planeten Retten ist wichtiger. Wer sich um Fehlstunden Sorgen macht, der könnte sich dafür einsetzen, dass die Forderungen der Schüler*innen umgesetzt werden. Oder sich wegen der Authentizität seiner Sorgen gegen den massiven bundesweiten Lehrermangel und Unterrichtsausfall einsetzen. Jede*r zweite Schulleiter*in beklagt inzwischen Lehrermangel und daraus folgende Unterrichtsausfälle (Quelle). 6. Schüler*innen sind Heuchler Gerne werden vermeintliche oder echte Fotos vom Müll, den die Schüler*innen hinterlassen haben sollen verbreitet. Oder es wird argumentiert, dass diese oder jene doch mit dem Auto zur Schule gefahren werden. Das Ziel hier ist der Versuch, den Schüler*innen Doppelmoral zu unterstellen. Zu sagen: Sie sind auch nicht perfekt umweltfreundlich, wir müssen ihre Argumente nicht ernst nehmen,
Während Heuchelei natürlich Empörung rechtfertigt, so ändert das immer noch nichts an den Argumenten. Wenn Hitler Massenmord verurteilen würde, so hätte er immer noch Recht, auch wenn er ein Heuchler wäre, ganz extrem ausgedrückt. Doch die Heuchelei-Debatte geht völlig am Thema vorbei, denn sie setzt völlig unrealistische Maßstäbe. Greta Thunberg reiste zu den Klimakonferenzen mit dem Zug oder dem Elektroauto, lebt vegan und meidet Flugzeuge. Dennoch wird ihr vorgeworfen, sie habe mal etwas gegessen, das in Plastik verpackt gewesen sei. Ja und? Zum einen kann niemand von uns perfekt sein. In unserer Welt kann man es nicht vermeiden, dass wir mal Plastik nutzen oder mit dem Auto fahren. Das Ziel ist nicht vollständige Abstinenz, sondern Vermeidung unnötiger Nutzung. Es geht um Weniger. Zweitens ist es Paradox, den Schüler*innen vorzuwerfen, sie seien nicht perfekt, wenn man selbst nichts davon umsetzt oder gar umsetzen möchte. Sie versuchen es wenigstens, sie tun etwas. Und drittens ist es ein Irrglaube, dass die Klimakrise auf individueller Ebene allein gelöst werden kann. Wenn die Politik nichts macht, ist das Fahrradfahren auch egal Die Schüler*innen demonstrieren nicht dafür, dass Autos abgeschafft werden oder dass Veganismus verpflichtend für Alle wird. Sondern dafür, dass die Politik härtere Maßnahmen ergreift, um Emissionen zu senken. Das betrifft vor allem große Konzerne, nicht Individuen. Selbst wenn alle Menschen auf der ganzen Welt nie wieder Auto fahren würden, wir würden nur 4% aller Emissionen einsparen (Quelle). Wir brauchen gesamtgesellschaftliche Ansätze, die niemals durch die Versuche von Einzelnen allein gelöst werden können. Erneut von den Forderungen abzulenken und mit dem Finger auf die Individuen zu zeigen, lenkt davon ab, worum es geht. Und bringt überhaupt niemanden weiter. Wir müssen kollektiv mehr tun, und dass der Einzelne nicht perfekt ist, spielt dabei
überhaupt keine Rolle. Und außerdem geben sich die Schüler*innen ja gewaltige Mühe. Einzelne Beispiele, in welchen das nicht der Fall ist, ist bei hunderttausenden doch völlig egal. Diese Mutter erzählt, wie FridaysForFuture ihr Leben verändert hat Lenkt nicht vom Thema ab! Alle diese Argumente haben eines gemeinsam: Sie haben nichts mit dem Anliegen der Schüler*innen zu tun. Sie lenken vom Thema ab. Und sie fragen nicht, ob wir wirklich genug für das Klima tun. Sie fragen nicht, was man denn konkret umsetzen könnte. Keines davon sagt, dass die Kinder nicht Recht hätten. Das alles könnte wahr sein oder ist es auch, aber es ändert nichts daran, dass wir mehr tun müssen, um unsere Klimaziele zu erreichen. Man kann ja gerne den Sinn oder Unsinn diskutieren, aber dann sollte man auch über das Problem reden, anstatt davon abzulenken. Genau darum nimmt auch niemand diese „Argumente“ ernst, der nicht einfach nur das hören will, was er hören möchte. Der nicht eine Versicherung braucht, dass er es sich in seiner Komfortzone gemütlich machen kann. Dass er im Recht ist, und nichts ändern muss, weder in seinem Verhalten noch in seinem Blick auf die Welt. Dabei ist das genau die Bequemlichkeit und das Wegsehen, wegen welchem die Schüler*innen auf die Straße gehen. Das Problem wird dadurch nicht verschwinden. Und wer nicht möchte, dass die Schüler*innen demonstrieren und den Unterricht verpassen, kann ja ihre Plätze einnehmen. Artikelbilder: Greta Thunberg Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen
Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter Kreuzfahrtschiff vor Norwegen in Seenot – Rettung oder soll man es lassen? Oder soll man es lassen? Vor der westnorwegischen Küste sind bei einem Sturm 1373 Menschen in Seenot geraten. Derzeit wird das Schiff evakuiert (Quelle). In der systemgesteuerten Lügenpresse wird nur über die Rettung der Menschen berichtet, die Schicksale werden präsentiert. Niemand fragt sich, ob diese Menschen überhaupt gerettet werden sollten. Außer Hooligans Gegen Satzbau. Sie fordern: „Schleppern das Handwerk legen!“
Schleppern das Handwerk legen.1300 Menschen in Seenot, weil sie Schleppern viel Geld für eine Vergnügungsüberfahrt… Gepostet von Hooligans Gegen Satzbau am Samstag, 23. März 2019 „1300 Menschen in Seenot, weil sie Schleppern viel Geld für eine Vergnügungsüberfahrt zahlten. Wir fordern die sofortige Einstellung aller Rettungsmaßnahmen. Wer sich freiwillig in eine solche unkalkulierbare Gefahr begibt, kann nicht mit Hilfe auf Allgemeinheitskosten rechnen. Wir sollen dafür bezahlen, dass Schlepperbanden sich eine goldene Nase verdienen. Dabei spielen die Wünsche und Hoffnungen der „Reisenden“ eine untergeordnete Rolle, es geht nur um den Profit! Diesen Sumpf der Schlepperei gilt es auszutrocknen. Darum fordern wir die sofortige Beendigung aller europäischen Hilfsmaßnahmen, um keinen Anreiz für weitere Menschen zu schaffen, Schlepper für solche Überfahrten zu bezahlen.“ Kreuzfahrt vs. Flucht Die Hooligans Gegen Satzbau argumentieren damit, dass die Passagiere schließlich zum Vergnügen in die Boote gestiegen seien. Im Gegensatz zu Flüchtenden, die entweder Vergewaltigungen und Mord in Foltercamps entkommen wollen, oder teilweise von Warlords im Meer ausgesetzt wurden, nachdem sie kein Geld mehr hatten. Mehr dazu: Ich war selbst an Seenotrettung beteiligt – Glaubt nicht diesen 6 Lügen der Rechten
#Kreuzfahrt vs. #Flucht.#Retten vs. #absaufen. Gepostet von Hooligans Gegen Satzbau am Sonntag, 24. März 2019 „Absaufen! Absaufen!“ Jetzt mal wieder Ernst. Der satirische Vergleich der Hooligans trifft die Sache genau auf den Punkt: Wer empört war, dass man auch nur unterstellen könnte, es gäbe auch nur ansatzweise einen Grund, warum man die Menschen vor der norwegischen Küste nicht retten sollte, hat natürlich Recht. Dass Menschen in Not gerettet werden sollen, egal wer sie sind oder was sie gemacht haben, ist eine Selbstverständlichkeit. Oder? Ja eben nicht. Im letzten Jahr haben wir kollektiv anscheinend diese Selbstverständlichkeit über Bord geworfen. Die Seenotrettung von Flüchtenden im Mittelmeer durch staatliche Organisationen hat man nach und nach eingestellt. Und dort, wo Menschen privat mit ihrem eigenen Geld Menschenleben retten wollen, behindert man sie mit falschen Anschuldigungen, hält man sie in Häfen fest und kriminalisiert sie (Mehr dazu). Selbst im öffentlichen Diskurs wird plötzlich das Retten von Menschenleben in Frage gestellt, siehe ZEIT. Oder soll man es lassen? (So einen Journalismus) Menschenretten ist Menschenpflicht Das ist pervers. Es ist völlig gleichgültig, was diese Menschen davor gemacht haben oder danach machen werden. In der Sekunde, in welcher sie in Not sind, muss man sie retten. Das gilt für Flüchtende gleichermaßen wie für Urlauber auf einer Kreuzfahrt. Es wäre doch absurd zu behaupten, Erstere sollten das aus irgendeinem Grund nicht verdient haben. Doch genau das geschieht, jeden Tag. Ich wünsche allen Passagieren der
„Viking Sky“ eine erfolgreiche Rettung und dass sie es wohlbehalten überstehen. Das Glück ist Menschen in Not auf dem Mittelmeer leider nicht im gleichen Maße beschert. Deswegen trifft Hogesatzbau genau ins Schwarze. Dann hätten wir jetzt die alles entscheidende Frage. Seenotrettung oder nicht? Gern darf diese Umfrage auch auf AfD- und ähnlichen Seiten geteilt werden! Gepostet von Hooligans Gegen Satzbau am Sonntag, 24. März 2019 Artikelbild: Titelbild Alexus Sheppard Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
Als die AfD selbst zugab, dass ihre Wähler Nazis & Rassisten sind Kein kölsch für nazis Als die ultrarechte Stadtratsfraktion „Pro Köln“ 2008 einen „Anti-Islamisierungskongress“ ankündigte, ließen viele Kölner Gastwirte Bierdeckel mit der Aufschrift „Kein Kölsch für Nazis“ bedrucken. Das war 5 Jahre, bevor es die AfD überhaupt gab. Damals, als realitätsferne Spinnereien wie „Islamisierung“ nur von rechtsextremen Randgruppen verbreitet wurde. Am Ende nahmen 450 Kneipen an der Aktion teil. Quelle: http://keinkoelschfuernazis.cologne/die-kampagne/ Im April 2017 fand also der AfD-Parteitag in Köln statt. Das nahmen die Kölner Kneipen zum Anlass, über neue Auflagen für die Bierdeckel gegen Rassismus und Faschismus zu demonstrieren und unter anderem für „Jugendclub Courage Köln e.V.“, „Kein Mensch ist illegal Köln“ und „Köln gegen Rechts“ zu spenden.
AfD fühlte sich angesprochen Immerhin sieht das die AfD auch so, dass die Worte „gegen Rassismus“ und kein Bier für Nazis „gezielt AfD-Wähler diskriminiert“. pic.twitter.com/AIMET2Egay — Zentrum für Politische Schönheit (@politicalbeauty) March 22, 2019 Offenbar hat sich die AfD bei einer Aktion gegen Nazis und Rassismus angesprochen gefühlt. Dabei behaupten diese doch stets, das sie gar keine Nazis seien? Der Moment, wenn die AfD ihre Wähler aus Versehen als Nazis bezeichnet. (Das sagen sie auch noch ganz offen). Ja klar, es war anlässlich eines AfD- Parteitages. Aber Faschisten gibt es unbestreitbar in der AfD (Mehr dazu), weshalb die AfD im besten Fall ein Sprungbrett für Nazis ist. Dass die AfD meint, damit seien alle ihre Wähler*innen gemeint – Das hat sie versehentlich selbst gesagt. Weitere Blamagen der AfD „Speer-Müll“, peinliches Eigenlob & mehr: Die Blamagen der AfD Artikelbild: Mark Nazh, shutterstock.com, Screenshot twitter.com Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
#AxelSurft: So macht sich das Netz über Axel Voss lustig Blamage für die union Im Streit um Artikel 13 und die Uploadfilter blamierte sich Axel Voss in einem Interview. Als Wegbereiter für die Uploadfilter, die nicht funktionieren und entgegen dem deutschen Koalitionsvertrag umgesetzt werden sollen (Mehr dazu bei Sascha Lobo) wollte er gegenüber VICE mit seinem schlechten Ruf aufräumen – und machte alles schlimmer (Quelle). Dort fielen unter anderem diese Aussagen: „Ich bin kein Techniker und kann ich Ihnen auch nicht erklären, ob man Remixe dann wirklich so gut unterscheiden kann. Aber bei Google, da gibt’s ja noch die Seite, wo man Memes anklicken kann, eine richtige Rubrik,“ sagte er. Selbst die Journalistin war erstaunt über die Ahnungslosigkeit: „Bei Google gibt es eine Memes-Rubrik?“ Und Voss legte nach: „Ja, da kann man richtig draufklicken. Memes. Das heißt, irgendwas
muss doch da dran sein, dass man solche Memes erkennt!“ Dann wurde es mit diesem Tweet der Union noch schlimmer: Fail: Union blamiert sich ebenfalls zu Axel Voss & bestätigt damit ihre Kritiker Spott unter #Axelsurft Heute macht sich die Netzgemeinde unter #AxelSurft über die anscheinende Ahnungslosigkeit und Naivität des EU-Politikers lustig. Wir haben die besten Beiträge gesammelt. 1.) Axel Voss verlässt Politik, nachdem nigerianischer Prinz ihn per Mail zum Multimillionär macht #axelsurft #Voss https://t.co/AuxTdD5XHT — Der Postillon (@Der_Postillon) March 21, 2019 2.) Axel Voss hat für alle Cookies gebacken. #axelsurft — Harry Bo (@Harrybossos) March 21, 2019 3.) Wenn Axel Voss seinen Internet Explorer öffnet. #axelsurft pic.twitter.com/pf0mBAwKrd — Oğuz Yılmaz ♂️ (@oguz) March 21, 2019
4.) #Wikipedia ist offline – ausgerechnet an dem Tag, an dem Axel Voss nachlesen wollte, was denn nun genau ein Meme ist. #axelsurft — extra3 (@extra3) March 21, 2019 5.) Windows 10? Darüber kann Axel Voss nur lachen, denn er hat schon Windows 95.#axelsurft — inchrisible (@inchrisible) March 21, 2019 6.) Axel Voss wird bei "Heiße Frauen aus DEINER Umgebung wollen sich mit dir treffen"-Meldungen ganz nervös. #axelsurft — Vik (@iBlali) March 21, 2019 7.) Axel Voss scrollt nach dem Lesen einer Website wieder ganz nach oben – für den nächsten Besucher #axelsurft — Daniel (@schdrubbl) March 21, 2019 8.) Axel Voss hat für WinRAR gezahlt. #axelsurft — Oğuz Yılmaz ♂️ (@oguz) March 21, 2019
9.) Axel Voss glaubt Malware sind Stifte. #axelsurft — Suოisu (@__Sumisu__) March 21, 2019 10.) Axel Voss braucht wirklich Hilfe von der Word-Büroklammer. #axelsurft — Michael Sadewater (@MichaElWasterde) March 21, 2019 11.) Axel Voss findet, dass „Candy Crush“ Lebensmittelverschwendung ist. #axelsurft — Mirella Obert (@Mirellativegal) March 21, 2019 Artikelbild: Andy Mabbett, CC BY-SA 3.0, Screenshots twitter.com Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
Goldene Kamera & Greta: An diesem rechten Fake-Bild stimmt NICHTS! Hier ist einfach alles gelogen Dafür, dass Rechte Klimaaktivisten vorwerfen, eine Obsession mit Greta Thunberg zu haben, können sie es wohl auch nicht lassen. Nicht nur werden massenweise Gerüchte und Fake News über sie in die Welt gesetzt (Mehr dazu), man hetzt mit Beleidigungen massenhaft gegen die 16-Jährige (Mehr dazu). Man setzt dazu auch unverblümt Fake-Accounts ein, wie eine Analyse von uns ergab: Greta Thunberg: Bis zu 50% der Hass-Kommentare stammen von Fake Accounts Greta und die goldene Kamera Man kann von der Klimaaktivistin halten, was man möchte, man kann gerne auch den Hype um ihre Person für übertrieben halten
– Sich derart mit Lügen, Hetze und Beleidigungen auf eine Person einzuschießen halte ich für die schlimmere Obsession. Nun wurde bekannt gegeben, dass die junge Schwedin Ende März in Berlin eine Goldene Kamera erhalten soll für die Sonderkategorie „Klimaschutz“. Den Preis vergibt erstmalig die FUNKE-Mediengruppe (Quelle). Offensichtlich stört die Rechten diese Anerkennung und Würdigung. Denn anlässlich dieser Meldung wird von vielen Seiten, auch AfD-Seiten und in vielen rechten Facebook-Gruppen dieses vermeintliche Foto eines Zeitungsartikels geteilt: Screenshots #DieInsider (Update: Auf der AfD-Seite wurde es inzwischen wieder gelöscht) Dumm nur: Hier stimmt einfach gar nichts Die Rechten teilen und feiern den vermeintlichen Artikel, weil er ihnen Recht zu geben scheint. Aber leider ist das ein Fake. Und zwar auf ganzer Linie. Erstens: Dieser Artikel ist nirgendwo erschienen, er ist eine Fotomontage. Zu erkennen ist es unter anderem an dem Rechtschreibfehler („Nachrtruhe“) oder
dem unsachlichen Schreibstil. Und natürlich daran, dass es diesen Artikel sonst nirgendwo zu finden gibt. Nicht nur das: Auch gibt es diese Meldung bei keiner anderen Zeitung, Blog oder Seite zu finden. Niemand berichtet darüber. Warum? Nun ja, vielleicht weil es den „Star-Autor“ „Tim Dillinger“ auch überhaupt nicht gibt. Es gibt keinen Autor mit diesem Namen, keines seiner Bücher ist jemals erschienen (Quelle). Diese Person existiert nicht, geschweige denn ist sie ein „Star-Autor“. Witzigerweise gibt es aber ein Facebook-Profil mit diesem Namen, das satte 51 Likes hat („Star-Autor“). Leider ist es ein Fake-Profil, das regelmäßig rechte Propaganda verbreitet. Die „Beweise“, dass es sich um einen „Autor“ handeln sollte sind schlecht gephotoshoppte Bilder und geklaute Titel wie dieses hier: Screenshot Also, zusammenfassend: Man feiert einen nicht existierenden Autor in einem gefälschten Zeitungsartikel dafür, dass er
Greta Thunberg kritisiert. Man könnte sicherlich sachliche und inhaltliche Kritik üben, warum hat man es denn so nötig, zu fälschen und zu lügen? Artikelbild: Prostock-studio, shutterstock.com. Screenshot facebook.com/DieInsider Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter Diese Mutter erzählt, wie FridaysForFuture ihr Leben
verändert hat FridaysForFuture: „ehrlich gesagt ist es mir peinlich, dass mein Kind hier den Anstoß für meine Verhaltensänderung gegeben hat“ Es gibt viele Stimmen, die sich kritisch zu #FridaysForFuture äußern. Ich möchte mal hier beschreiben, was sich seit der Teilnahme der Tochter (12) an der Demo am 15. März verändert hat bei uns zuhause. — Helena (@SchlimmeHelena) March 20, 2019 Die Tochter hat aufgehört Fleisch zu essen. Und reflektiert stark wo wir uns noch umweltbewusster verhalten können. Wir haben bei Milch und Saft nun auf Mehrwegflaschen umgestellt. — Helena (@SchlimmeHelena) 20. März 2019 Weil ich monatlich einmal beruflich nach München fahren muss, was ich bislang mit dem Auto getan habe, habe ich mir eine Bahncard 50 gekauft und werde dafür ab sofort Zug und Bahn verwenden. Es ist zeitaufwändiger, umständlicher, billiger und spart CO2 — Helena (@SchlimmeHelena) 20. März 2019 Als nächstes stehen noch die Fahrräder an. Ich habe seit Jahren keines mehr. Aber wir wollen hier mehr aufs Rad umsteigen. Wir hinterfragen unseren Konsum. Wir wollen uns
mehr engagieren. Und es ist nicht bei einer Demoteilnahme geblieben. — Helena (@SchlimmeHelena) 20. März 2019 Ich kann aus meiner Erfahrung nicht bestätigen, dass die Kinder nur Schule schwänzen wollen. Und ehrlich gesagt ist es mir peinlich, dass mein Kind hier den Anstoß für meine Verhaltensänderung gegeben hat. Ich hätte das schon längst tun können. — Helena (@SchlimmeHelena) 20. März 2019 Da die Tochter über 500km vom leiblichen Vater entfernt wohnt, hat mein Ex für Besuche manchmal Flüge gebucht. Die Tochter fühlt sich jedoch schlecht dabei. Wir schauen gerade alle zusammen, wie wir sie und ihren Bruder evtl. mit Zug oder anders zu den Papatagen bringen können — Helena (@SchlimmeHelena) 20. März 2019 Das ist auch für die 2 großen Kinder umständlicher. Sie werden so auch auf Zeit mit dem Vater verzichten, durch Reisezeit. Und viel Zeit hat man bei dieser Distanz eh schon nicht miteinander. Aber es ist dem Kind wichtig. — Helena (@SchlimmeHelena) 20. März 2019 Ich wünschte, die ganzen selbstgefälligen Herrschaften, die die streikende Jugend persönlich angreifen, würden sich auch
nur eine kleine Scheibe von meinem Kind abschneiden. Ich versuche es gerade selber. — Helena (@SchlimmeHelena) 20. März 2019 Die Tochter hatte am 15. März übrigens eine Klassenarbeit in der 1. Stunde. Danach hab ich sie und 3 Klassenkameraden auf die Demo in Bonn begleitet. So viel zum schwänzen noch — Helena (@SchlimmeHelena) 20. März 2019 Artikelbild: Screenshot twitter.com Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
Fail: Union blamiert sich ebenfalls zu Axel Voss & bestätigt damit ihre Kritiker Blamage für die union Im Streit um Artikel 13 und die Uploadfilter blamierte sich Axel Voss in einem Interview. Als Wegbereiter für die Uploadfilter, die nicht funktionieren und entgegen dem deutschen Koalitionsvertrag umgesetzt werden sollen (Mehr dazu bei Sascha Lobo) wollte er gegenüber VICE mit seinem schlechten Ruf aufräumen – und machte alles schlimmer (Quelle). Dort fielen unter anderem diese Aussagen: „Ich bin kein Techniker und kann ich Ihnen auch nicht erklären, ob man Remixe dann wirklich so gut unterscheiden kann. Aber bei Google, da gibt’s ja noch die Seite, wo man Memes anklicken kann, eine richtige Rubrik,“ sagte er. Selbst die Journalistin war erstaunt über die Ahnungslosigkeit: „Bei Google gibt es eine Memes-Rubrik?“ Und Voss legte nach: „Ja, da kann man richtig draufklicken. Memes. Das heißt, irgendwas muss doch da dran sein, dass man solche Memes erkennt!“ Spott und Häme im Netz Diese Aussagen sorgten schon für Entsetzen, geschweige denn Häme. So machte sich unter anderem der Europa-Politiker Tiemo Wölken (SPD) heute auf Twitter über diese Aussage lustig. Habe gerade auf #google die Rubrik #memes gesucht. Hat sie jemand gefunden? #Article13 pic.twitter.com/sdr7Lecewt
— Tiemo Wölken (@woelken) March 20, 2019 Ja, offensichtlich gibt es diese Kategorie nicht. Was alles andere für die Fachkenntnis der Union in diesen Belangen spricht. Doch der Twitter-Account @CDU/CSU in Europa machte daraufhin alles nur noch schlimmer: Da kennt sich @AxelVossMdEP wohl doch besser aus als @woelken Google kann in seiner Suche #Memes ziemlich gut rausfiltern.#servicetweet#yes2copyright pic.twitter.com/Q3zCz8cTTc — CDU/CSU in Europa (@CDU_CSU_EP) March 20, 2019 Die Union gräbt sich noch immer tiefer ein. Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Ihr Vollprofis, das sind Suchbegriffe. — Christopher Lauer (@Schmidtlepp) March 20, 2019 Wer auch immer hinter dem Account steckt, du hast ’ne PN. Wir suchen noch Leute! — ZDF heute-show (@heuteshow) March 20, 2019 Das.. das macht ihr mit Absicht oder? Bitte. Ihr habt doch nicht wirklich gerade bestätigt, dass ihr keine Ahnung vom Internet habt.. DAS MUSS EIN TROLL SEIN.. Und solche Menschen sind gewählte Politiker… Bin gerade schockiert über dieses Wissen an Internet. — MrMoregame (@MrMoregame) March 20, 2019
Was folgt sind… Memes Die Sorgen und Einwände gegen Artikel 13 konnte die Union damit nicht beruhigen. Im Gegenteil, sie haben ihren Kritiker*innen umso mehr Recht gegeben, dass sie nicht wissen, was sie da tun und nur nach den Vorgaben einer Lobby handeln. Die Reaktionen lassen auch nicht lang auf sich warten: Google hat auch eine Kategorie für Axel Voss, wenn man nach "Vollidiot" sucht. #Memes #Artikel13 pic.twitter.com/uy1SWJFXXU — Der Gazetteur (@dergazetteur) March 20, 2019 Liebe @CDU_CSU_EP. Lieber @AxelVossMdEP. Lesen hilft. #Artikel13 #Memes pic.twitter.com/0g9ueyUvCE — Netz4ktivisten (@Netz4ktivisten) March 20, 2019 Artikelbild: ShotPrime Studio, shutterstock.com, Screenshots twitter.com Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
Deutschland 2019: Hitlergruß im Klassenzimmer straffrei, „Antifa“-Sticker verboten Deutschland 2019? Es sind beides Meldungen, die beide einzeln, und erst recht zusammen, eine sehr beunruhigende Botschaft sprechen. So berichten zuerst verschiedene Zeitungen wie die „MoPo“: „Unterricht in der „Antifa Area“ Streit um linksradikale Gruppe an Hamburger Schule“ (Quelle). Die BILD spricht gar von „Antifa in Altona Linke Gewalt-Propaganda an Hamburger Schule“. Das Duo, das zuletzt gemeinsam die Falschmeldung in die Welt setzte, dass eine Kita „Indianer“-Kostüme zu Fasching verboten hätte (Quelle), bringt wieder einmal großspurige Schlagzeilen. Was ist passiert? Naja, an einer Pinnwand in einer Hamburger Schule hingen ein paar Sticker mit Aufschriften wie „Antifaschistische Aktion“, „Jugend gegen rechte Hetze“ oder „Antifa Altona Ost“ und ähnliche. Was das mit „Gewalt“ zu tun haben soll, müsste mir allerdings noch erklärt werden. Nach Hinweisen ausgerechnet über das Hamburger AfD Petz-Portal (Mehr dazu) sprach die AfD gar von einem „linksextremen Netzwerk“ an der Schule – wegen ein paar Anti-Nazi-Stickern.
Doch das ist gar nicht einmal das Schlimme. Die Schulaufsicht hat sich nämlich sogleich zum Helfershelfer der teilweise vom Verfassungsschutz zum Verdachtsfall eingestuften Partei gemacht und die Sticker sofort entfernen lassen. Das muss man sich einmal vor Augen halten. Auf Beschwerde einer rechtsextremen, teilweise vom Verfassungsschutz beobachteten Partei (!), die ein datenschutzrechtlich bedenkliches Petz-Portal unterhält, werden Sticker gegen Hetze und Faschismus entfernt. Und darüber hinaus als „extremistisch“ und sogar „gewalttätig“ dargestellt. Das Grundgesetz ist Antifaschistisch Man mag sich darüber streiten, ob ein „FCKAFD“-Sticker zu weit geht oder nicht. Aber „gegen rechte Hetze“ oder „Rechtem Spuk entgegentreten“ sind nicht nur vollkommen vom Grundgesetz gedeckt, sondern ein wichtiger demokratischer Konsens. Das Grundgesetz ist „Antifa“. Wer nicht „Antifa“ ist, der gehört vom Verfassungsschutz beobachtet. Und ratet mal, welche Partei deshalb gerade überprüft wird? Richtig. Die „Antifa Altona Ost“, deren Sticker an der Wand hingen, meldete sich heute auch auf Facebook zum Vorfall. „Antifaschismus sollte, gerade in Deutschland, eine Selbstverständlichkeit sein. Es ist für uns völlig unverständlich, wie man den Kampf gegen ein totalitäres und menschenfeindliches Weltbild kriminalisieren und in einen Generalverdacht der Gewaltbereitschaft stellen kann. Wir setzen uns gegen Faschismus und für eine solidarische Welt ein. Darüber, inwiefern unsere Sticker und Plakate, mit denen wir diese Meinungen kundtun, „Gewaltpropaganda“ darstellen, bleiben uns diverse Medienvertreter eine
Erklärung schuldig.“ Mit Gewalt habe die Gruppe auch nichts am Hut, dazu zitiert sie auch eine schriftliche Anfrage der AfD (Quelle) zu ihrer Gruppe. Die AfD wollte wissen, ob Gewalttaten der „Antifa Altona Ost“ bekannt seien. Die Antwort lautete: „Dem LfV Hamburg liegen bislang keine konkreten Informationen im Sinne der Fragestellung vor“. Ja, die Schulen sollten neutral sein. Das heißt nicht, das sie unkritisch sein sollen. Und wenn einige Schüler*innen ein paar Sticker an der Wand kleben haben, die nichts (!) mit Gewalt zu tun haben und mit dem Grundgesetz im Einklang sind, sollte das kein Skandal sein. Extrem sieht anders aus Diese Meldung wäre allein stehend schon schlimm genug. Doch gleichzeitig wurde ein anderer Fall aus Halle bekannt, der den Vorfall aus Hamburg noch unverständlicher erscheinen lässt. Laut der Aussage eines Lehrers und dessen Rektors an einer Schule in Halle, habe dieser gegen einen Schüler Anzeige wegen Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen erstattet (Mehr dazu). Dieser Schüler habe in einem Klassenzimmer „Heil Hitler“ gerufen und den Hitlergruß gezeigt. Der Lehrer bekam später diesen Brief der Staatsanwaltschaft: Mag ja juristisch so in Ordnung sein, ist aber moralisch und sozialethisch betrachtet ein sehr beschämendes Armutszeugnis für die Justiz, bzw. die wohl "rechtsäugig arg blinde" Staatsanwaltschaft in #Halle … #NoNazis #NazisRaus #NOH8 #FCKNZS pic.twitter.com/iOf8qZPX1A — Michael E. Pilarczyk (@MEPilarczyk) March 20, 2019 Laut Staatsanwaltschaft sei das nicht strafbar, weil das Klassenzimmer kein „öffentlicher Raum“ sei und weniger als 24
Schüler*innen anwesend waren. „Ein Schlag ins Gesicht. Ich bin geschockt. Mein Schulleiter auch“, kommentierte der Lehrer, der sein Profil auf Twitter inzwischen gelöscht hat. Äpfel und Birnen, oder…? Man kann in allen diesen Fällen streiten, was die richtige Reaktion war. Vielleicht sind „FCKAFD“- Sticker im Klassenraum zu viel, von mir aus. Aber friedlicher Antifaschismus? Sicherlich ist das Ausbleiben juristischer Konsequenzen für den Schüler, der die Tat inzwischen auch bedauert (Quelle) korrekt und wäre vielleicht auch etwas viel. Aber ist das Entfernen der Sticker nicht auch etwas viel? Erst recht in Anbetracht solcher Mist-Schlagzeilen wie „Linke Gewalt- Propaganda“. Man muss nicht links sein, um Nazis Scheiße zu finden. Das ist eine Selbstverständlichkeit, die hier gerade aufgeweicht wird. Auf der einen Seite sind Anti-Nazi-Sticker in einer Schule ein Skandal, auf der anderen Seite sind Symbole genau dieser Nazis in einer Schule nicht so schlimm? Ich weiß, ich weiß. Der Hitlergruß war eine einmalige Angelegenheit, die Sticker kleben da den ganzen Tag. Aber die Sticker sind auch nicht verfassungswidrig, der Gruß schon. Die Sticker rufen auch nicht zu Gewalt auf. Der Gruß schon! Dass die AfD, eine offen völkisch-nationalistische Partei, die teilweise bereits vom Verfassungsschutz beobachtet wird, sich hier ins Fäustchen lacht, sollte uns allen bewusst sein. Wir dürfen es nicht zulassen, dass ihre Verknüpfung von „Antifaschismus“ – also gegen Faschismus! – zu einem Schimpfwort wird, nur mit „Linken“ assoziiert wird und erst Recht mit Gewalt. Denn sobald die „Antifa“ genau so verpöhnt ist, wie die „Fa“ – also die Faschisten -, dann haben sie gewonnen. Wenn der Verfassungsschutz am Ende die AfD beobachtet, weil sie verfassungswidrig sei, ist der dann auch „Antifa“ und böse? Natürlich nicht. Diese Entwicklung darf nicht vollzogen werden. Und Zeitungen wie MoPo und BILD
sollten weniger auf Klickzahlen achten, als auf seriöse Berichterstattung. Aber vielleicht erwarte ich auch zu viel von einem Land, in dem „Nazis Raus!“ zu einer gesellschaftlichen Debatte führt. „Nazis rein/Nazis raus“ ist die dümmste Debatte des Jahres bisher Artikelbild: pixabay.com, CC0 Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
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