Mal eben 11 | 2021 Gemeindebrief der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Karlsruhe - EFG Karlsruhe
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11 | 2021 Gemeindebrief der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Karlsruhe Baptisten mal eben 2 Aktueller Impuls: Novemberblues 4 Sonderthema: Ewigkeit 12 Gemeindekalender November 13 Vorschau 2022 13 Hybridgottesdienste 14 Kerzenziehen 16 Besuch aus Afrika! 16 AmPuls-Konferenz Januar 2022 17 Eindrücke vom Gemeinde-Wochenende mit Zukunftsprozess 20 Was lange währt, wird endlich gut! Rückblick Poetry-Konzert mit Jonnes und Marco Michalzik 22 Familienanzeigen / Pinnwand
Aktueller Impuls Novemberblues sich derzeit viele Mitmenschen befin- Monatsspruch November 2021 den.“1 Allerlei so genannte Feiertage verstärken den Trübsinn auch noch: Der Herr aber richte eure Herzen aus auf die Liebe Gottes und auf das Allerheiligen, Allerseelen, Volkstrauer- Warten auf Christus. 2. Thess 3,5 (L) tag, Buß- und Bettag und Ewigkeits- sonntag erinnern an die Vergänglichkeit des Lebens. Der Gang ans Familiengrab „Je dunkler die Tage, desto trüber die macht uns schmerzlich bewusst, dass Stimmung. ‚Novemberblues‘ wird land- wir loslassen müssen. Dabei dämmert läufig das Seelentief genannt, in dem es uns: Auch unsere Tage sind gezählt. Foto: (c) Lehmann 2
Aktueller Impuls Nicht wenige Zeitgenossen sind davon sein großes Ja gesprochen, bedingungs- überzeugt, dass mit dem Tod Schluss los, gewissermaßen vor der Zeit, von ist; mithin ist dieses Leben die letzte Ewigkeit her. Das heißt: Dieses Ja ist und einzige Gelegenheit2. Dement- nicht abhängig von Leistung und Ver- sprechend kurzatmig sind sie. Burghart dienst. Gott liebt uns, einfach, weil er Krause schreibt: „Die moderne Erleb- uns lieben will. nisgesellschaft ist … eine organisierte Diesseitsfalle. Sie verlockt dazu, ein Andererseits ist der Tod für den Glau- Maximum an schnellem Glück aus ben nicht das absolute Ende. Hinter’m einer knapp bemessenen Zeit herauszu- Horizont geht’s weiter: ob auch in den powern. Die allein seligmachende Ge- Worten eines Udo Lindenberg so etwas genwart wird ständig mit überzogenen wie Jenseitshoffnung aufleuchtet? Wir Erwartungen aufgeladen. Das treibt die Christen jedenfalls nennen uns nach Menschen bis zur Erschöpfung in eine dem, der den Tod schon hinter sich hat. krankmachende Erlebnisethik nach Während wir hier auf den Tod zu leben, dem Motto: ‚Nur ja nichts verpassen!‘“3 ist er als Erster in ein Leben auferstan- Ohne den Horizont der Ewigkeit wird den, das alle unsere Begriffe und Vor- die Zeit knapp. stellungen sprengt – ein Leben für uns. Auf seine Liebe können wir im Leben Das Evangelium hingegen stellt uns in und im Sterben bauen; ihn erwarten einen größeren Zusammenhang mit wir als unsere letzte Rettung; wo wir viel Luft zum Atmen. Der Monatsspruch uns als sterbliche Menschen überhaupt nennt einerseits die Liebe Gottes als nicht auskennen können, kommt er uns unser Woher, andererseits das Warten entgegen und nimmt uns in Empfang: auf Christus als unser Wohin. Jesus Christus. Schon bevor wir überhaupt geboren Dass der ewig unerschütterliche Hori- waren, hat Gott uns geliebt. „Du bist zont der Liebe Gottes in dieser dunklen gewollt, kein Kind des Zufalls, keine Jahreszeit umso heller aufleuchtet, Laune der Natur,“ singen wir mit den wünscht Ihnen und Euch Worten von Jürgen Werth. Bevor wir das Licht der Welt erblickten, hat Gott Ihr / Euer Hans Kolthoff 1 https://www.gesundheit.de/wellness/entspannung/entspannen-im-winter/ bevor-der-novemberblues-sie-erwischt 2 Marianne Grönemeyer, Das Leben als letzte Gelegenheit 3 https://www.a-m-d.de/ fileadmin/user_upload/Material/Dokumentation/Vortraege/ Gottes_Lust_am_Menschen_1999.pdf 3
Sonderthema: Ewigkeit Dem Leben recht geben Der letzte Sonntag des Kirchenjahres, der Großvater von Anna. Auch am Ende an dem evangelische Christinnen dieses Jahres 2021 ist die Liste unserer und Christen ihrer Verstorbenen ge- Toten lang. Wir trauern weltweit und denken, ist ein trauriger und schwerer persönlich getroffen. Denken an die Tag. Aber der Totensonntag kann Namenlosen: Ertrunkene, Getötete der mehr: Wer sich ganz auf die Trauer Kriege, Verhungerte, an die Opfer der einlässt, bekommt eine Ahnung davon, Pandemie. Und an die nahen Lieben, was das »Abwischen aller Tränen« von denen wir uns verabschieden schon im Hier und Jetzt bedeuten mussten. kann. von christina brudereck Ewigkeitssonntag ist und war traurig. »Gott hat das Immer ins Herz der Und heilig, zum Luftanhalten. Und Menschen gelegt.« (Kohelet 3,11) außerdem auf merkwürdige Weise tröstlich. Weil die Toten Platz bekamen. Das Kirchenjahr gibt meinem Leben Zeit. Einen Ort. Aufmerksamkeit. Es den Rhythmus. Als Kind schon hatte wurde klar: Sie sind ja nicht vergessen. ich erlebt: Advent ist Schmuck und kni- Mindestens nicht an diesem Sonntag. stert erwartungsvoll. Weihnachten ist Es bedeutete: Gott verliert keine ein- voller Kerzen und Musik, ein Highlight. zige Menschenseele. Passion war immer rotzehrlich, herzbe- wegend. Ostern dann eine phänome- Ich machte mein Herz früh mit dieser nale Frühlings-Explosion, die das Leben großen Idee vertraut: Es gibt einen Ort feiert. Erntedank, ein Fest der Sinnlich- für unsere Toten. Zuerst in unserer Er- keit. Der Ewigkeitssonntag war anders innerung. In unserem Erzählen. Aber als alles. noch mehr: Es gibt einen ewigen Ort für unsere Toten. In Gott selbst. In Got- Am Ewigkeitssonntag wurden im tes Herz sind alle Lebensgeschichten Gottesdienst die Namen der Toten bewahrt. Eine Ahnung davon hat Gott in eines Jahres verlesen. Die Namen aller jedes Menschenherz gelegt. Zur Traditi- evangelischen Verstorbenen unseres on der gelesenen Namen kamen Worte Dorfes. Das waren jedes Jahr etwa der Bibel. Wunderschöne Texte! Ganz 60 Namen. Es brauchte Zeit. Und die besondere, ganz andere Erinnerungen. Namen riefen Erinnerungen wach: Ach An die Zukunft, den Himmel, die neue ja. Die kleine Oma aus der Schulgasse. Welt. Wo Gerechtigkeit regiert. Wo Ach du Schreck, ja: Im März passierte Glück ist, ohne Ende. Für alle genug. der Unfall mit dem Kind. Im Mai hatte Das Herz leicht. Alle Schinderei vorbei. sich ein Mitschüler selbst getötet. Ach, Alle Tränen getrocknet. 4
Sonderthema: Ewigkeit TOTALITER ALITER* Ewigkeit, Geheimnis Gottes, ohne Anfang, ohne Ziel, nichts Lebendiges, nichts Totes, nichts — und alles, schwindend viel. Ewigkeit — wer kann verstehen? Unbegreiflich ist dein Blick. Manche konnten dich schon sehen im Bereich „Metaphysik“. Ewigkeit, du bist so anders: Gottes Reich und Kraft in dir, auch die Herrlichkeit des Vaters, ewig — und doch jetzt und hier. Ewigkeit, was bist du, Liebes? Bist kein Ort und keine Zeit ... Traute Klänge eines Liedes — das Zuhause Ewigkeit. Elena Hettler * Völlig anders (Latein) Foto: (c) Klaus Hettler 5
Sonderthema: Ewigkeit Es wurde gesungen: »O Ewigkeit, du arbeiten. Dass es dem menschlichen Schöne, mein Herz an dich gewöhne.« Größenwahn vom ›Immer-so-weiter‹ Und das Herz tat, was der Mund sang: guttut, sich von Tod und Auferweckung Es gewann die Idee der Ewigkeit lieb. unterbrechen zu lassen. Wie tröstlich es ist, beim Abschiednehmen von diesem Die biblischen Bilder dieser neuen Zeit, ›Immer‹ in unserem und Gottes Herz zu die alle Vergänglichkeit überschreitet, hören. Und sei es nur als leise Ahnung sind fremd, fast zu schön, um wahr zu oder trotzige Hoffnung. Und dass der sein. Glücklicher als unsere Wirklich- Tod ein Lehrer ist, der uns wecken keit. Satter, üppiger, blühender, freier. kann, damit wir das Leben wertschät- Diese Trosttexte sprechen die Sprache zen lernen. der Träume, der Bitten und Wünsche. Gut so! Für alle, die Schmerz und Sehn- Trauerfeiern und Beerdigungen habe sucht kennen. Für alle, die leiden. Die ich als aktiv und passiv Beteiligte erlebt. verrückt werden an der Begrenztheit Jedes Mal war ich so dankbar für die dieser Welt. Worte der Bibel. Sie erzählten von einer Liebe, die uns niemals trennen kann Ja, zugegeben: Die Hoffnung auf Gottes von unserem Ursprung. Wenn ich mir Welt kann als Vertröstung auf irgend- diese Worte leihe, merke ich: Sie sind wann eingesetzt werden. Ihre Stärke mir viel zu groß — aber sie wärmen aber ist, dass sie uns hilft, uns auch mich. Wenn ich sie mit Trauernden nicht vom Diesseits vertrösten zu teile, um zu trösten, erlebe ich: Sie sind lassen. Im Licht der Ewigkeit wird der auch ihnen zu groß — aber bewirken, miesen Zeit, der Trauer und dem Tod dass niemand nackt dastehen muss. Alleinherrschaft und Endgültigkeit abgesprochen. Als Kind hat mich die Dietrich Bonhoeffer sagte, kurz bevor er Schönheit der Bilder fasziniert. Das im Konzentrationslager Flossenbürg Gold, das Glück. Tanz und ein köstlich hingerichtet, erhängt wurde, zu seinen gedeckter Tisch. Familie Mensch aus Mitgefangenen: »Dies ist das Ende, für allen Himmelsrichtungen. Frieden, Lie- mich der Anfang des Lebens.« Meine der und Leichtigkeit. Mit über fünfzig Großmutter meinte, ganz kurz bevor sie weiß ich anders, dass der Tod das starb: »Und jetzt trinke ich gleich eine Leben unterbricht, stoppt und an eine leckere Tasse Kaffee.« Letzte Worte brutale Grenze bringt. Ich habe exis- offenbaren viel aus der Seele eines tenzieller erlebt, dass die Aussicht auf Menschen. Wie ein Mensch stirbt, sagt ewiges Leben Hoffnung bedeutet. Wie viel darüber aus, wie dieser Mensch ge- die Erzählung von einem neuen Himmel lebt hat, wo seine Hoffnung liegt, seine und einer neuen Erde Kraft verleiht, Stärke. Ob er auf Ewiges vertraut, sich jetzt für die Schönheit des Lebens zu willkommen weiß, sich bergen kann. 6
Sonderthema: Ewigkeit Ich nenne den Totensonntag immer Mich für die Ewigkeit Ewigkeitssonntag. Etwa, weil ich die Ewigkeit immer glaube? Nein, ganz vorbereiten im Gegenteil. Weil ich sie längst nicht immer glauben kann. Weil ich dem Tod Für alle Ewigkeit bleiben wir Freunde, viel schneller recht gebe als dem Leben. werden wir verheiratet sein, kaufen Aber jedes Jahr wird wieder Ewigkeits- wir ein Grab. sonntag, ganz unabhängig von mir. Rituale überlisten uns eben, sie glau- Das hört man oft, nur stimmt das nicht ben, erinnern und feiern für uns mit. immer so richtig. Die Freundschaft zer- So werde ich auch in diesem Jahr die bricht, die Ehe wird geschieden und das Ewigkeit feiern. Ich vertraue, dass Gott Grab ist nach 40 Jahren abgelaufen. alle Namen erinnert. Voller Gerechtig- keit und Güte alles verzeiht und nichts Was ist also Ewigkeit? Wenn wir ster- vergisst. Und unsere Lebensgeschichten ben, gehen wir in die Ewigkeit ein. Wo bis ins Happy-End erzählt. ist die Ewigkeit? Der Glaube sagt uns, im Himmel bei Jesus, bei Gott. Es ist Christina Brudereck eine Beruhigung, wenn man daran auf Erden glauben kann, dass es ein aus: Magazin zum Kirchenjahr Heft Weiterleben nach dem Tod gibt. Aber 3/2021, Verein Andere Zeiten, Ham- das ist der Glaube, die Gewissheit dafür burg, www.anderezeiten.de haben wir nicht. Deshalb denke ich, dass es wichtig ist, viel wichtiger, mich hier für diese Ewig- keit vorzubereiten und zu versuchen, nach dem Vorbild Jesus zu leben. Das ist leichter geschrieben als getan, aber so lange ich mir das bewusst mache, kann ich viel zuversichtlicher und ver- trauensvoller auf all das schauen, was mir hier geschieht. Marliese Khazai Foto: (c) Wodicka ... ein Blick über den Tellerrand: www.ewigkite.de .... 7
Sonderthema: Ewigkeit Himmel, Hölle, Fegefeuer — Was kommt nach dem Tod? Das ist der Titel des Buches von Frank mir ein „Heimgehen“, einen Wechsel Buskotte und Martin Splett. Die uralte in eine völlig neue Seinsweise der ab- Frage nach dem Jenseits stellt sich soluten Geborgenheit und ein direktes heute ebenso wie früher. Erwarten uns Schauen auf Jesus Christus und auf die, Fegefeuer und Hölle, wie die Men- die mir voraus gegangen sind, insbe- schen im Mittelalter fürchteten, oder sondere meine Eltern, meine Schwester können wir doch auf einen Platz im und meine Frau. Und vielleicht gibt es Himmel hoffen? dann auch eine immerwährende und wunderschöne himmlische Musik. „Das dauert ja ewig!“ So sagt man manchmal, wenn man auf etwas länger Ein Freund sagte mir einmal, er stelle warten muss als gedacht. Ich meine, sich den Himmel als eine riesige Biblio- dass hier die Verwendung des Wortes thek vor, in der er ohne Ende lesen, le- „ewig“ eigentlich missbräuchlich ist, sen kann. Wegen seines Berufes als Kir- denn es geht nur um etwas Zeitliches. chenmusiker und wegen seiner großen „Alle Menschen sind sterblich“ So lau- Familie komme er auf Erden nur allzu tet der Titel eines Buches von Simone selten zum Lesen. Na, so ganz ernst hat de Beauvoir aus dem Jahr 1951. Was er das natürlich nicht gemeint. erwarte ich, wenn ich einmal „das Zeitliche segnen“ werde? Ich wünsche Christian Lundbeck Foto: (c) Lotz 8
Sonderthema: Ewigkeit Ewigkeit — zeitlos, ohne Anfang, ohne Ende Ich kann Ewigkeit nur in Bezug auf den Je älter ich werde, desto mehr habe Gott verstehen, der sich in der Bibel ich Sehnsucht nach der Ewigkeit im als Jahwe vorstellt. Er ist der „Ich war Himmel. Die Bibel zeigt mir in Bildern, immer schon da“, „Ich bin immer da“ wie schön es dort sein wird. Aber da und „Ich werde immer da sein“. Also ist noch ein „Mehr“. Ich erinnere mich zeitlos, ohne Anfang, ohne Ende. an meine Großeltern und Eltern, wenn diese ihre Sehnsucht nach dem Himmel Ewigkeit umfasst deshalb für mich als in ihren „Zionsliedern“ ausdrückten. zeitgebundenen Menschen meine Ver- Was auch mir heute darin noch das gangenheit, Gegenwart und Zukunft. Wichtigste ist, drückt die folgende alte Sie begann für mich nach Auskunft der Liedstrophe aus: Bibel schon vor meinem Leben, als Gott mich auserwählte, durch Jesus Wenn nach der Erde Leid, Arbeit und Christus sein Kind zu sein (Epheser 1,4). Pein So lebe ich in meiner Ewigkeit seit mei- ich in die goldenen Gassen zieh ein, ner Geburt und in persönlicher Bezie- wird nur das Schau´n meines Heilands hung mit Gott, seitdem ich an Jesus allein Christus als meinen Retter glaube. Er Grund meiner Freude und Anbetung verspricht mir ewiges Leben. sein. Das wird allein Herrlichkeit sein … Ewigkeit schon im Leben heißt deshalb für mich: mit Jesus leben. Sein Leben Dieter Ludwig und Gottes Worte zeigen mir, wie Gott sich mein Leben auf der Erde vorstellt. Danach will ich handeln. Für die gelebte Ewigkeit erhalte ich durch die Liebe Gottes Hilfe, Kraft, Trost und Hoffnung. Das führt zu Dankbarkeit, Freude, Gotteslob. Durch die Endlichkeit meines Lebens bleibt mir bewusst, dass ich auf der Erde nur eine vorübergehende Heimat haben kann. Aber ich habe Gewissheit auf ein ewiges Leben nach dem Tod (Johannes 11,25+26).Meine endgültige Wohnung bereitet mir Jesus Foto: (c) Lotz bereits im Himmel vor und dahin wird er mich bringen (Johannes 14,2+3). 9
Sonderthema: Ewigkeit Ewigkeit — Leben in Gottes Gegenwart Bei dem Begriff „Ewigkeit“ gehen mir Gefragt, ob er nicht in den Himmel die unterschiedlichsten Gedanken kommen wolle, antwortete er „Doch, durch den Kopf. aber ich dachte, es geht um sofort.“ Da ist zum einen das Wort selbst, das Auch mir ist mein Leben auf dieser Erde oft mit immerwährend gleichgesetzt lebenswert, und ich hoffe, dass das wird, zum anderen Ewigkeit als Leben noch eine Weile so bleibt. nach dem Tod und Ewigkeit als Gegen- satz zu unserem irdischen Leben. Seit Einstein wissen wir, dass Zeit im kosmischen Maßstab nicht linear Ich persönlich habe mich diesem Begriff ist, sondern mit der Dimension des von verschiedenen Seiten angenähert Raumes verknüpft ist. So glaube ich, und hatte immer eine sehr ambiva- dass Ewigkeit etwas ist, in dem die Di- lente Haltung dazu. Diese ambivalente mension der Zeit nicht vorhanden ist. Haltung habe ich in einer Geschichte In einem Buch habe ich einen für mich wiedergefunden: wunderbaren Gedanken gefunden. Ewigkeit ist nicht der Gegensatz un- Ein Pfarrer bittet seine Gemeinde- seres irdischen Lebens, sondern unser glieder, sich auf die eine Seite der irdisches Leben ist ein Teil der Ewigkeit. Kirche zu setzen, wenn diese in den Das ist für mich ein sehr tröstlicher Himmel kommen wollen. Ein Einziger Gedanke, weil er mein jetziges Leben blieb auf der anderen Seite sitzen. würdigt. Nach dem Tod von Conny Lundbeck hatten wir in unserem Hauskreis das Büchlein „Auferstehung“ von Jörg Zink gelesen. Der Autor schreibt darin, dass die Bibel mit uns bekannten Worten et- was beschreibt, was nicht mit unseren Worten beschrieben werden kann. Auch dieser Satz vermittelt mir Trost. Ich muss mir keine Gedanken um die Ewigkeit machen, aber ich kann mich darauf verlassen, dass es ein Leben in Gottes Gegenwart sein wird. Foto: (c) Lotz Renate Rimmler 10
Sonderthema: Ewigkeit Gedanken zum Thema Ewigkeit Auf unserer Erde hatte und hat noch Erde. In seinem Gedicht: „Also sprach immer alles einen Anfang und ein Zarathustra“ finden wir folgende Verse: Ende. Deshalb liegt die Ewigkeit jen- „Die Welt ist tief, und tiefer als der Tag seits unserer Welt. Nicht umsonst gedacht. Tief ist ihr Weh — Lust — sprechen wir vom Leben nach dem tiefer noch als Herzeleid: Weh spricht: Tod von einem Jenseits. Dort gibt es Vergeh´! Doch alle Lust will Ewigkeit — dann die sogenannte Ewigkeit, einen will tiefe, tiefe Ewigkeit.“ Zustand, der niemals endet. Was ver- binden viele Menschen damit? Mich hat dieses Gedicht schon früher sehr beeindruckt. Ob ich Nietzsche in Der Philosoph Friedrich Nietzsche, der seinem Sinne verstanden habe, weiß in unserem Sinn kein Christ war, glaub- ich nicht. Für mich ist Folgendes wich- te an eine ewige Wiederkehr allen tig: Wenn wir in unserem Leben Leid Seins und damit auch an eine ewige erfahren, wünschen wir keine Ewigkeit, sondern ein Ende. Das kann im Extrem- fall sogar das Ende unseres Lebens sein. Sind wir dagegen in einem Glückszu- stand, wünschen wir uns, dass dieses Glück ewig währt. Mit dem Wort Para- dies meinen wir einen Ort, wo dieses Glück ewig währt. Es ist ein Ort, wo wir Gott nahe sein dürfen, wo es lustvoll ist zu leben und wo es kein Leid, Neid und Streit mehr gibt. Eine Horrorvorstellung dagegen ist eine ewige Verdammnis in ewiger Gottesferne. Für mich persön- lich ist dies unvorstellbar. Wir haben vielleicht vage Vorstellungen von der Ewigkeit, aber unser Vorstel- lungsvermögen ist begrenzt und auch oft leider falsch. Also bleibt uns nichts anderes übrig, in Sachen Ewigkeit auf Gott zu vertrauen und uns überraschen zu lassen. Foto: (c) Lotz Ulrich Rimmler 11
Gemeindekalender November Predigt / Moderation 01 Mo Allerheiligen · Herbstferien bis 07.11. 02 Di 03 Mi 10:00 Gebetstreffen 04 Do 05 Fr 05. bis 07.11. Bundesratstagung (online) 06 Sa 06. bis 07.11. Wochenende mit Amir Paryari 07 So 09:45 Livestream des Bundesgottesdienstes in der Ohiostr. H.Ko / E.Ma 08 Mo 15:00 bis 18:00 Familie im Fokus (FiF) · 20:00 Chor 09 Di 10 Mi 10:00 Gebetstreffen 11 Do 12 Fr 12. bis 14.11. Klausur des Ältestenrates auf dem Thomashof 13 Sa 14 So 10:30 Gottesdienst H.Go / R.Wi 15 Mo 15:00 bis 18:00 FiF · 20:00 Chor 16 Di 19:30 Treffen Diakonatsleiter 17 Mi 10:00 Gebetstreffen · Vorstandssitzung OHIO e.V. 18 Do 19 Fr 20 Sa Zeltaufbau Kerzenziehen 21 So 10:30 Gottesdienst mit Sarah Bosniakowski H.Ko / R.Br Ewigkeitssonntag 22 Mo 15:00 bis 18:00 FiF · 20:00 Chor 23 Di 24 Mi 10:00 Gebetstreffen 25 Do 26 Fr 19:30 Einführungsabend Kerzenziehen mit geistlichem Impuls 27 Sa Kerzenziehen vom 27.11. bis 04.12. 28 So 10:30 Gottesdienst H.Ko / M.Mo 29 Mo 20:00 Chor 30 Di Terminänderungen und zusätzliche Termine erscheinen zeitnah auf www.efg-karlsruhe.de. Außerordentliche Termine bitte weitergeben an termine@efg-karlsruhe.de. 12
Gemeindekalender / Vorschau Vorschau 2022 Hybrid-Gottesdienste Bitte schaut regelmäßig auf Foto: Ingela Skullman auf pixabay unsere Homepage https://www.efg-karlsruhe.de/ Wir feiern unsere Gottesdienste um 10:30 Uhr vor Ort. Sie werden live über YouTube übertragen und um 20:00 Uhr wiederholt. 9. bis 16. Januar 2022 Manchmal ist eine Übertragung Allianzgebetswoche nicht möglich und der Gottesdienst „Sabbat. Leben nach Gottes findet auschließlich vor Ort statt. Rhythmus“ Hinweise hierzu gibt es in den Be- 21. bis 23. Januar 2022 kanntmachungen oder per Email. AmPuls-Konferenz „Dich schickt der Himmel“ https://www.youtube.com/channel/ in Karlsruhe und online UCJIAZ-8kRmnpwwrsLvNbP2g Prediger und Moderatoren Gemeindekalender November H.Ko Hans Kolthoff R.Br Rainer Bräutigam Foto: (c) Jochen Enderle M.Mo Manuela Moravek E.Ma Eckhard Marchel H.Go Holger Gohla R.Wi Renate Wittmann 13
Veranstaltungen Kerzenziehen 2021 Kerzen selber ziehen, leckere Waffeln, Adventszeit! 27.11. - 04.12.2021, 14:00 - 20:00 Uhr 14
Veranstaltungen Kerzenziehen 2021 Einladung zum Kerzenziehen im Hof der Baptistengemeinde Karlsruhe: Samstag, 27.11. - Samstag, 04.12.2021 Wir freuen uns, dieses Jahr wieder zum Kerzenziehen einzuladen. Sie sind uns ohne vorherige Anmeldung willkommen! In einem großen Zelt im Innenhof unseres Gemeindezentrums können Kinder und Erwachsene Kerzen aus Bienenwachs selbst herstellen. Die fertige Kerze wird am Ende nach Gewicht bezahlt. Im Café der Gemeinde können Sie sich mit frisch ge- backenen Waffeln, Kaffee und Punsch verwöhnen lassen. Einige vertraute Abläufe wurden aufgrund der Corona- Pandemie verändert und angepasst. Bitte informieren Sie sich im Voraus über die Teilnahmebedingungen und das Hygienekonzept auf unserer Homepage. Öffnungszeiten: 14:00 - 20:00 Uhr Kontakt: kerzenziehen@efg-karlsruhe.de Mehr Informationen unter: https://www.efg-karlsruhe.de/kerzenziehen-2021/ Der Gewinn des Kerzenziehens geht an unser Spendenprojekt: www.terra-nova-mondai.de Veranstalter: Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Karlsruhe Baptisten Ohiostraße 17, 76149 Karlsruhe (Nordstadt) 15
Veranstaltungen Besuch aus Afrika! Am Sonntag, dem 21. November 2021 kommt unsere Missionarin aus Kamerun Sarah Bosniakow- ski mit ihrer kleinen Tochter Nilah zu uns. Im Gottesdienst wird sie einen kleinen Impuls geben. Während des Kirchenkaffees bietet sie an ihrem Stand Informationen und „Mitbringsel“ aus Kamerun. Ge- gen 12:00 Uhr lädt sie alle Inte- ressierten zu einer halbstündigen Präsentation über ihre Arbeit in Foto: (c) Birgit Reiche: Kamerun Nordkamerun ein. Herzliche Einladung! Astrid und Harald 16
Gemeinde im Rückblick Eindrücke vom Gemeinde-Wochenende mit Zukunftsprozess vom 1. bis 3. Oktober 2021 Sehr gute Veranstaltung Es tat gut Sehr gute Veranstaltung in interessan- Das Wochenende fand ich sehr schön. tem Haus in wunderschöner Lage, Es tat gut, mal wieder so ungezwungen mit vielen Teilnehmern (jung und alt) mit vielen sprechen zu können, nach und vor allem mit welchen, die ich der langen Zeit der Abstinenz. Und das nicht erwartet hätte. Gute Gespräche, Wetter war natürlich super. Begegnungen, Eindrücke, ausgewoge- nes Verhältnis von Aktion und Entspan- Danke an alle, die das Wochenende nung. DANKE! vorbereitet haben. Harald B. Lisa Kolthoff Foto: (c) Jochen Enderle 17
18 Gemeinde im Rückblick Foto: (c) Eckhard Marchel Foto: (c) Jochen Enderle
Gemeinde im Rückblick Verständnis füreinander Das Gemeindewochenende hat mir sehr gut gefallen. Es gab viel Zeit, mit- Foto: (c) Eckhard Marchel einander ins Gespräch zu kommen. Die Gruppe, an der ich teilgenommen habe, wurde sehr gut begleitet. Viele Aspekte des eigenen Glaubens, des eigenen Erlebens, der eigenen Lebens- wirklichkeit, der eigenen Überzeu- in unserer Gemeinde gewachsen ist gungen wurden geäußert. Alles hatte und der Blick auf das gelenkt, was am seinen Platz. Niemand wurde kritisiert. Werden ist. So konnte das Verständnis füreinander wachsen. Ganz besonders gut fand ich Renate Rimmler die Altersmischung. Natürlich gab es auch Platz für Kritik Vielen Dank und Äußerungen der Unzufriedenheit. Doch die Anspruchshaltung, andere Überraschend ehrliche Gespräche, Menschen wären zuständig für die ei- wohltuende Gemeinschaft, Gott erle- gene Befindlichkeit oder gar Erfüllungs- ben im Austausch miteinander, wert- gehilfe der eigenen Wünsche fehlte volle Gebetsformen ausprobieren, gänzlich. Immer wieder wurde auch herrliches Wetter in toller Umgebung, Dankbarkeit über das geäußert, was tolle Vorbereitung, VIELEN DANK! Foto: (c) Jochen Enderle 19
Gemeinde im Rückblick Was lange währt, wird endlich gut! Foto: (c) Jochen Enderle Nachdem das zunächst im Frühjahr Meine Frage spricht zu mir“ hat mich 2020 geplante Poetry-Konzert mit besonders angesprochen. Jonnes und Marco Michalzik ein weiteres Mal verschoben werden Während er hintersinnig mit Worten musste, konnte es zur großen Freude spielte und sein Publikum zum Nach- von Künstlern und Publikum am denken und Schmunzeln brachte, 16. Oktober tatsächlich stattfinden. war Singer-Songwriter Jonnes für den musikalischen Part zuständig — junger Die beiden präsentierten sich in bester Mann, Gitarre und Gute-Laune-Me- Künstlerlaune! Zwei Sessel, ein Tisch- lodien mit tiefgründigen Texten, nach chen, eine Stehlampe — und schon dem Motto „Du hörst mich, wenn ich war das Wohnzimmerfeeling in der EFG leise bin“. Der Song „Plädoyer für das Karlsruhe perfekt! Fehlte nur noch ein Masken-fallen-lassen“ ist ein weiteres Kaffee — und tatsächlich: Der Wort- Beispiel dafür. Und Jonnes hat auch akrobat Marco präsentierte zum Ein- eine romantische Ader, er liebt die stieg ein Lobgedicht auf dieses von ihm Eichendorff-Gedichte, hat „Mondnacht“ offensichtlich geliebte Getränk. Er kann erweitert und vertont und natürlich an auch ernst: „Wo bist du — wo sind wir? diesem Abend zu Gehör gebracht. 20
Gemeinde im Rückblick Jonnes und Marco haben einen Pod- cast, „Art + Weise“, und nach der Pause vermittelten sie einen Einblick, wie ihr Austausch so abläuft. Überhaupt sind die beiden ein eingespieltes Team, vor Foto: (c) Jochen Enderle allem Marco hatte offensichtlich Spaß dabei, Jonnes bei seinen Zwischentex- ten aus dem Off mit wohlüberlegten Kommentaren zu überraschen. Als dann Jonnes von seinem Glauben berichtete, wie er zur Erkenntnis, dass „Gott größer als mein größtes Groß ist“ Normalität vollzogen wurde, die zwar durchdrang, wurde es auf angenehme anders als vor der Pandemie ist, aber Art stiller im Publikum. nicht weniger bereichernd. Kunst braucht Resonanz — dieser Abend hat Den beiden Künstlern wie auch ihrem diesen Widerhall auf eindrucksvolle Art Publikum war die Freude und Dank- erzeugt. Da capo! barkeit abzuspüren, dass mit diesem Konzert ein weiterer Schritt in eine Manuela Moravek Foto: (c) Jochen Enderle 21
Impressum mal eben Herausgeber Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Ohiostraße 17 · 76149 Karlsruhe Redaktionsteam Renate Rimmler (Leiterin und V.i.S.P.), Ulrich im Bund Evang.-Freik. Gemeinden KdöR Rimmler, Conny Jahn, Manuela Moravek, Ohiostraße 17 · 76149 Karlsruhe Bernd Rösler, Peter Thümmel; info@efg-karlsruhe.de mal-eben@efg-karlsruhe.de http://www.efg-karlsruhe.de Satz und Layout Conny Jahn; mal-eben@efg-karlsruhe.de Pastor Hans Kolthoff Büro: Ohiostraße 17 · 76149 Karlsruhe Titelbild Tel. 0721 388248 · Fax 0721 35489900 Foto: © Conny Jahn hans.kolthoff@efg-karlsruhe.de Umschlagseite hinten Fotos: © Lotz Jugendreferent Thomas Singer Büro: Ohiostraße 17 · 76149 Karlsruhe Druck thomas.singer@efg-karlsruhe.de Gemeindebriefdruckerei Martin-Luther-Weg 1 · 29393 Groß Oesingen Vertretungsbefugte der Gemeinde Rainer Bräutigam Gemeindebriefversand rainer.braeutigam@efg-karlsruhe.de Peter Thümmel; Thekla Enderle gemeindebriefversand@efg-karlsruhe.de thekla.enderle@efg-karlsruhe.de Gemeindebriefverteilung in die Fächer Hausmeister Klaus Hettler Ulrich Paul klaus.hettler@efg-karlsruhe.de Gemeindebrief November 2021 Bankverbindung mal eben in Farbe im Internet Spar- und Kreditbank Bad Homburg http://www.efg-karlsruhe.de/mal-eben- IBAN DE85 5009 2100 0000 1008 03 archiv/ BIC GENODE51BH2 Für Manuskripte, die unaufgefordert einge- Spenden über PayPal sandt werden, behält sich das Redaktions- spenden@efg-karlsruhe.de team die Veröffentlichung oder Kürzungen vor. oder über QR-Code Redaktionsschluss für die Ausgabe Dez. 2021 / Jan. 2022: So., 14. Nov. 2021 Die nächste Ausgabe erscheint voraus- sichtlich am Sonntag, 28. Nov. 2021 22
Familienanzeigen I Pinnwand Wir wünschen allen November- Geburtstags- kindern von Jung bis Alt einen wunder- schönen Geburtstag und ein gesegnetes neues Lebens- jahr. Foto: (c) Lehmann November Becher der Leiden geleert bis zur bitteren Neige. Trauerweiden senken beschämt ihre Zweige. Von weither erklingt eine Weise, weht über Kreuze so leise: Foto: Mabel Amber auf Pixabay Hoffnung U. Hühne 23
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