Maria Becker Gründungszeit - Internationaler Frauenclub Karlsruhe eV
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4 Maria Becker Gründungszeit Nach dem verlorenen Krieg lebten 1945 die vom Nazi- regime verbotenen Frauenverbände allmählich wieder auf. So war es auch in Karlsruhe. Die Stadt wurde zwar zuerst von Franzosen besetzt, doch gemäß der Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen zählten wir zum amerikanischen Regime. Zunächst wurden noch bestehende deutsche Häuser in Beschlag genommen, bis das vom Staat gebaute sogenannte Village im Hardtwald fertiggestellt war. Der neue Stadtteil enthielt Wohnhäuser, Schulen, Kir- che, Einkaufszentrum, Casino, Kasernen, Übungs- plätze und einen Flughafen. Mein Mann und ich wur- den schon früh von Amerikanern eingeladen. Später waren Frau Dickmann (Clubmitglied) und ich Gäste der Amerika- nerinnen, unser erster Kontakt. Als Mitglied des Katholischen Deutschen Frauenbundes trat ich bei der Arbeits- gemeinschaft Karlsruher Frauenverbände ein. Es waren 25 Verbände, die mich zur Vorsitzenden wählten, in einem vielseitig aufgeschlossenen Frauenkreis, der um das Wohl der Stadt Karlsruhe bemüht war. Von diesen Frauen ging der Wunsch zur Kontaktpflege mit den Amerikanern aus, der von mir aufgegriffen wurde. Meine Beziehungen zum Heidelberger Deutsch-Amerikanischen Frauenclub, der damals (1957) schon bestand, bestärkte mich, zu einer Zusammenkunft am 21. Februar 1957 in das Hotel Kaiserhof einzuladen. Es kamen interessierte Mitglieder der Karlsruher Frauengemeinschaft und verständnisvolle Amerikanerinnen, die ich begrüßen konnte, auch Frau Koppermann als Vertreterin des Heidelberger Clubs. Um den Geist dieser ersten Begegnung wachzurufen, wiederhole ich meine erste Ansprache: „Some members of the Karlsruhe Women’s Organization are most happy to welcome you here for the first meeting at the Kaiserhof. We should feel happy if we could help to fasten the rela- tions between the new and the old world and especially between American ladies living here and German families. No doubt women are the first who have to face the new living conditions in the foreign country. so they adept their experiences to the different national conditions of their life. We hope, we all will benefit by exchanging our experiences. Without praising any particular form of meetings we should repeat them and even intensify them. Thus the ties are being drawn closer across oceans, in the service of the world community and the service of peace. Furthermore the United States of America and Germany are becoming more and more enthusi- astic to help the Hungarians. Let our charity be the beginning that we may be united in many good courses and so contribute to a still deeper understanding between our nations.“ Nach einer folgenden Aussprache und allgemeiner Zustimmung im Hotel Kaiser- hof wurden die Anwesenden zu einem Teenachmittag am 20.03.1957 im Officer´s Club eingeladen.
5 Gemeinsame Tätigkeit In dankbarer Erinnerung benenne ich die ersten gewählten Vorstandsmitglieder, die bei der ersten Zusammenkunft im amerikanischen Casino anwesend waren: Mrs. Wilhoyt, amerik. Präsidentin Maria Becker, deutsche Präsidentin Mrs. Blau, amerik. Vizepräsidentin Anna Siebert, deutsche Vizepräsidentin Mrs. LaCoy, amerik. Schriftführerin Dr. Maria Roth, deutsche Schriftführerin Mrs. Barland, amerik. Schatzmeisterin Gerda Dickmann, dt. Schatzmeisterin Als Gäste begrüßten wir unseren Herrn Oberbürgermeister Günther Klotz, Herrn Bürgermeister Hagen mit Gemahlin aus Heidelberg, Col. Pooley, sogen. amerika- nischer Bürgermeister, Mrs. Andrews, Präsidentin des Deutsch-Amerikanischen Clubs Heidelberg. Mit den ersten Mitgliedern legten wir die Regularien fest. Es bedurfte einer Sat- zung, der Festlegung des ersten Programms und einer guten Verständigung. Frau Dr. Roth übernahm sogleich die ersten Sprachkurse und bereitete Einführungen zu Besuchen unserer Stadt und Besichtigungen vor. Frau Siebert bemühte sich um neue, aufgeschlossene Clubmitglieder und Frau Dickmann verwaltete lange Zeit mit Mrs. Barland die dazu nötigen finanziellen Mittel. Es war ein freundschaft- liches Geben und Nehmen; aus ehemaligen Feinden sind Freunde geworden. Die regen Einladungen in deutsche und amerikanische Familien haben viel dazu beigetragen, Sitten und Gebräuche beider Nationen kennen und schätzen zu ler- nen. So nahmen viele an Taufen und Hochzeiten, an Geburtstagsfeiern und Weihnachtsfeiern teil. Einige amerikanische Kinder erhielten hier den Vornamen Karl. Wir besuchten gemeinsam das Schloß, die staatliche Gemäldegalerie, die Landesbibliothek, die Glockengießerei, Kirchen, die Synagoge, das Kinderkran- kenhaus, die Europäische Schule, die Universität, den Zoo, den Stadtgarten, The- ater und Konzerte. Jeden Monat fand eine größere Veranstaltung statt, an der auch Herren teilnahmen. Am 8. Februar 1958 traten wir zum ersten Mal mit einer großen Fastnachtsveran- staltung, zu der wir hauptsächlich Freunde unserer Mitglieder einluden, an die Öf- fentlichkeit. Unser persönliches Risiko, 1000 DM, wurde durch guten Besuch gerechtfertigt. Wir hatten Studenten der Kunstakademie dazu gewonnen, alle Räume des amerikanischen Casinos nach dem Motto „Faschingsball in Outer Space“ künstlerisch zu verwandeln. Dies wurde zu einem Überraschungserfolg. Den Studenten konnte damit geholfen werden und unser Club hat viele interessier- te Mitglieder hinzugewonnen. Am 1. März 1958 feierte unser Club seinen ersten Geburtstag. An der Feier nah- men außer Herrn OB Klotz, Dr. Hagen und Frau, Col. Cox, Frau Mathee (Vizeprä- sidentin Stuttgart), Frau Koppermann (Vizepräsidentin der Federation) und Treasurer Major Barquin, auch Vertreter der Presse und des Süddeutschen Rund- funks teil. Das Geschenk der Stadt war eine bewirtete Bootsfahrt auf dem Rhein.
6 Oberbürgermeister G. Klotz gratuliert dem Internationalen Frauenclub zu seinem 1. Geburtstag: „Ich komme so gerne in Ihren Club, weil ich mich bei Ihnen so wohl behütet fühle“. Das Haus Solms, Gästehaus der Stadt Karlsruhe, wurde uns für besondere Gele- genheiten zur Verfügung gestellt. Wir benutzten es zur Weihnachtsfeier, bei der es in der städt. Versuchsküche gemeinsam zubereitetes Gebäck gab. Die Versuchs- küche durfte nun von uns auch zu gemeinsamem Kochen benutzt werden. Mäd- chen von der Musikhochschule sangen Weihnachtslieder bei der ersten gemeinsamen Weihnachtsfeier. Bei unserer ersten Bootsfahrt am 18.06.1958 verabschiedeten wir uns dankbar von unserer ersten amerikanischen Präsidentin, Mrs. Wilhoyt. Mrs. Steele wurde ihre Nachfolgerin. Am Erntedankfest, am 12.11.1958, bereitete sie uns allen eine ganz besondere Feierstunde. Als Pilgrim-Sisters, in stilgerechten Kostümen und mit einem traditionellen Truthahnessen überraschte sie auch die teilnehmenden Herren. Vom 12. bis 14. Juli 1958 haben Mrs. Steele und ich die Convention der Federati- on in Bremen besucht, um dem Hauptverband beizutreten. Dies beflügelte unser Wirken und gab weitere Anregungen, auch zu sozialer Arbeit. Unser Beitrag für den Verband galt hauptsächlich dem Studentenaustausch, der 1957 ins Leben gerufen worden war, und dem Hilfswerk Berliner Kinder. Wir bezogen nun auch das gemeinsame Mitteilungsblatt „Gazette“. Schon bald haben wir auch den ers-
7 ten amerikanischen Studenten aufnehmen können, Mr. Robinson. Nach mühevol- ler Arbeit konnte ich Kindern unserer Mitglieder behilflich sein, ein Jahr an einer amerikanischen Universität kostenlos zu studieren: Frl. Pikart, Herrn Heidelberger, Frl. Pils. Sie waren erfolgreich; Herr Heidelberger hat sogar den MA erreicht. Spä- ter kamen Otto Leser, Gabi Nagel und A. Wöhrle hinzu und noch viele mehr, da Frau Dr. Heimann bemüht war, daß auch unsere Karlsruher Universität amerikani- sche Austauschstudenten aufnahm. Am 20. September 1958 besuchte uns der Federation Board mit 24 Personen un- ter Leitung von Mr. Bowman. Die Sitzung des Boards fand mit unserer Beteiligung im Hotel Kaiserhof statt. Alle Teilnehmer wurden ins Rathaus zu einem Empfang eingeladen. Die Karlsruher Amerikanerinnen luden abends zu einem Imbiß ein. Diese Begegnung verstärkte unsere persönlichen Beziehungen. Am 18. Januar 1962 konnten wir die Gattin des amerikanischen Botschafters, Mrs. Dowling, im Haus Solms empfangen. Ihre Ansprache trug wieder dazu bei, die Kontakte zu Ausländerinnen intensiv zu pflegen. „Wir brauchen die Hilfe unserer deutschen Freunde“. Bei einer offiziellen Veranstaltung in Stuttgart, die ich mit meinem Mann besuchte, konnte ich die Frau des Bundespräsidenten, Frau Wilhelmine Lübke, zu einem Nachmittagsempfang anläßlich der Bundesgartenschau 1967 nach Karlsruhe ein- laden. Der Nachmittag wurde vom Lyceumsclub und unserem Club gestaltet. Frau Liesel Ott, Vorsitzende des Lyceumsclubs, ließ zunächst von ihr verfaßte symboli- sche Dichtung vorsprechen. Danach hielt Frau Lübke eine Ansprache, bei der sie unseren Club besonders würdigte. Da sie sehr sprachgewandt war, konnte sie sich mit unseren internationalen Mitgliedern bestens unterhalten. Frau Wilhelmine Lübke im Gespräch mit Maria Becker
8 Damals hatten wir schon 19 Mitglieder aus verschiedenen Ländern, darunter Mrs. J. F. Wright, Cultural Representative für England in Nordbaden. Gute Beziehun- gen hatten wir zur deutsch-französischen, deutsch-italienischen und deutsch- spanischen Gesellschaft. Wir luden uns auch sehr oft gegenseitig ein. Frau Dr. Heimann machte 1967 den Vorschlag zur Umbenennung unseres Clubs in „Inter- nationaler Frauenclub“. Dieser Vorschlag wurde einstimmig angenommen. Alle zwei Jahre hatten wir Wechsel bei unseren amerikanischen Mitgliedern, die wieder nach Amerika zurück mußten. So wechselten auch sehr oft unsere ameri- kanischen Präsidentinnen. 1967 wurde Mrs. G. Kyrios als 11. amerikanische Prä- sidentin gewählt, die nun länger in Karlsruhe bleiben konnte. 1962 wurde ich von Frau Canisius als Präsidentin abgelöst, 1965 wurde Frau Dr. Heimann deutsche Präsidentin und 1967 wurde ich wieder gewählt; meine Amtszeit dauerte bis 1970. Der Heidelberger Club lud Mrs. Kyrios und mich zur Eröffnung seines Pfennigba- sars ein. Daraufhin haben wir mit unseren Mitgliedern beschlossen, auch in Karlsruhe dieses soziale Werk einzuführen. Ein kurzer Besuch von uns beiden im Rathaus bei Herrn OB Klotz hatte Erfolg. Man stellte uns für den Verkauf die Nancyhalle kostenlos zur Verfügung. Der Keller dieser Halle diente zunächst als Annahmeort und als Lagerplatz für die Waren. Der Ort war fremd, die Arbeit un- gewohnt. Presse und Rundfunk berichteten. Die Resonanz bei der Bevölkerung - auch bei den Amerikanern - zur Sammlung der Waren war überraschend gut. So wurde der Pfennigbasar seit 1968 zu einer bis heute fortdauernden Einrichtung zur Finanzierung sozialer Projekte gemeinnütziger Einrichtungen in Karlsruhe. Nun machte uns unser Mitglied Frau G. Meyer auf ein Barackenwohnheim in der städt. Siedlung „Klein Oberfeld“ aufmerksam. Dort überwachten bereits 30 Studenten der evangelischen und katholischen Hochschulgemeinde abwechselnd die Schul- aufgaben der Kinder, halfen beim Bau eines Kindergartens und halfen bei der Be- schaffung von Lehrstellen für die Entlaßschüler. Die Stadt baute dann später geeignete Wohnhäuser und bot die Möglichkeit, daß die Kinder in geordnete Ver- hältnisse kamen. Ihre ersten Helfer ließen sie zu Bürgern der Stadt Karlsruhe her- anwachsen. Laufend unterstützten wir sie mit Geldern unseres Pfennigbasars. Aus Dankbarkeit haben uns die Bewohner öfter eingeladen, so zum Valentinstag, zur Vorweihnachtsfeier 1970 und schließlich feierten sie mit unserem Mitglied Frau Riedel und mir ihren Bürgerausschuß, ein unvergeßliches, erfolgreiches Erlebnis. Nach mir leitete auch Frau Riedel auf deutscher Seite den Pfennigbasar. Ich hoffe, Ihnen damit die Anfänge unseres Internationalen Frauenclubs Karlsruhe aufgezeigt zu haben. Ein Jahr lang, 1962, war ich Mitglied des Federation Board und 1962/64 Southwest Regional Chairman. 1970 wählte man mich zur Ehrenprä- sidentin unseres Clubs. Ich möchte mich für die tatkräftige und selbstlose Mithilfe unserer früheren und heutigen Mitglieder sehr herzlich bedanken. Am meisten freut es mich, daß sie unseren Zielen treu geblieben sind: der internationalen Verständigung und den sozial-karitativen Aktivitäten, dem Pfennigbasar. Gott sei es gedankt.
9 Gie Kyrios American President 1967 -1971 When Martha Beerbaum asked me to join the local G-A Club in 1966 it had just changed its name to IWC. Having been associated with the G-A Clubs since 1954 and holding offices in the Bremerhaven and Heidelberg G-A Women’s Clubs I had intended to take a break for a few years while our small children were still at home. But Martha’s arguments that the club would soon need a new American co-president and that „they couldn’t find anyone“ persuaded me. Thus, my re-entry into the G-A world almost coincided with being elected American president of the club. From the program calendars we know that 30 years ago the club’s activities focused primarily on social meetings: Afternoon coffees, the „Club’s Birthday“ party (anniversary) an occasional tour of a local institution and a „White Elephant Sale“ to raise funds to support the Federtion’s pro- grams In May of 1967, Frau Dr. Heimann and I attended the Annual Convention of the Federation of G-A Clubs held in Nürnberg. The conventions were then still held in the spring. As is the practice today lists were published with the membership of the clubs, the annual dues and any funds paid to the Federation. Karlsruhe IWC was a mid-sized club in those days. Imagine our embarrassment when Karlsruhe was listed with a donation of DM 76,63 for the Student Exchange Program and about DM 10,00 for Youth Work. Some of the clubs on the list had given several thousands of marks. To make things worse, the list was read aloud by the treasurer, Herrn Gierlich.! As a representa- tive of the IWC I felt as poor as a churchmouse and decided that something needed to be done about it. A „Pfennig Bazaar“ was familiar to me from my time with the Heidelberg club. Why not start one in Karlsruhe, too? My search for an appropriate rent free hall took me to several schools, the old Markthalle (at the site where the Badische Staatstheater now stands) and, of course, the US facilities. None of them seemed suitable. Location, availability, cleanliness etc. presented certain drawbacks. Then, at a private New Year’s party I met Chief Mayor Günther Klotz. When I told him that we needed an Honorary Patron for a rummage sale he shook his head in disbelief, „What do you want to sell? Used clothing and other old stuff? Nobody will buy it! We don’t have that many poor people in Karlsruhe,“ he added with pride. The now common second-hand stores did not yet exist in Germany. I explained to Mr. Klotz the American tradition of such welfare bazaars. He listened carefully and became enthusiastic while the party took its course. After a few glasses of champagne the Mayor not only agreed to be the Patron, but also offered the newly built Nancy Halle for the bazaar!
10 But now I had to convince the German ladies of the club. When Heidelberg held its bazaar in March I took Frau Maria Becker, the German president, and two other ladies to Heidelberg to give them an idea of such an affair. It must have been an impressive demonstration, because all previous objections that it was, among other things, „too much work for our ladies, too dirty“ etc. were dropped. Two months later, in May 1968, our first Pfennig Bazaar was born. However, the road to this venture was to be rocky. None of the members had any experience with such an enterprise. For that matter, the Karlsruhe population would not know what to make of it. There were no funds to spend on publicity. So we set up a system of a „car dispatcher“, whose telephone number was to be published in the newspapers, and volunteer pick-up drivers to collect donations. Then we called a press conference. Karlsruhe still had three different daily papers in 1968. The US European School Administration Office printed, free of charge, 5000 handbills in German and 2000 in English asking for items to be donated, which our members distributed in their neighborhood stores, schools and among their friends. Large collection boxes with big homemade posters were set up in buildings throughout the American Community. They filled up rapidly. This was encouraging. Our little dusty heating plant rooms in the basement of Nancy Halle looked like a warehouse with many more things than we had expected, among them genuine and valuable antique pieces. The clotheslines we had strung between the pipes (!) kept breaking from being overloaded with the freshly pressed (!) clothes. We did not want to have them wrinkled in boxes! Furthermore, cardboard boxes were not yet as readily available in 1968 as they are today. Most of them came from the PX. When we could hardly get into our little „hole-in-the-wall“ facility downstairs the City had pity on us and made the Conference Room available for us as well. We were elated. By now, two or three weeks that we started collecting and after our members had cleaned out their own closets, our handbills and the favorable press started to bear fruit: Strangers showed up with bags of donations. Many of them would give us a little story with each of their items. We would patiently listen to the elderly ladies telling us that their deceased husband had only twice worn these gloves and that the black suit was brand new. In return they received a homemade Thank You card with the IWC logo and name and a shiny Pfennig pasted to it. Today’s Pfennig Bazaar volunteers will only shake their heads while reading this, as they compare the pace and the vol- ume of the more recent collection days! But it was a start and we needed to establish ourselves by every means we could think of. Meanwhile sales slips were produced by the thousands by hand rubber-stamping the IWC stamp on blank paper, 20 times per sheet, then cutting them apart with my photo paper cutter and corner stapling 30 (all the staple would hold) of them together, loose ends up, so they would tear off better. For the following years we handprinted sales slips with the individual departments. After cutting thousands of pages - printed free by the US Schools´Administration again - my children had to „earn“ their TV viewing time by stapling 30 each into sales slip pads all year long! Jennifer Zehder designed the first sales posters, a design we still basically follow today. However, printing them was another thing. Jennifer „scrounged“ some free newsprint, made the silk screen and several of us assembled in her kitchen. As we experimented, printed (runny!) and experimented again the ready product was laid out on the floor to dry; first in her kitchen which soon filled, then the hall and finally all over her apartment. Her small children were carefully skipping between them. The
11 posters were extremely fragile with their thin paper. Nevertheless, the Donnecker Co. pasted them free of charge to 150 „Litfaßsäulen“ (the advertising columns) through- out the town. Next year, Mr. Fred Welch from the US Schools´Office experimented for us with a special photographic process on a new machine that they had just received. For the following bazaars I made the posters at the Schools´ Headquarters, again at no charge to the club. It was clean, relatively fast to produce and the paper was sturdy. The second time with the new process the posters turned slightly purple after having been exposed to the light outdoors and the following year - after a big snowstorm - some of them were washed out and looked rather sad on the advertising columns. But by now, three or four years into the bazaars we were well known and local businesses started to support us more and more. The Braun Printing Co. took over with professional printing, a practice that is still followed today - and with Jen- nifer’s original design. We had enough items to fill the two front squares of Nancy Halle, all the space the City had made available. Even then, I felt that this tall structure would look too bare, too flat. The forest workers in the back of our house on Kentucky Avenue came to my rescue. A few weeks ago they had chopped down several trees Their crowns were still scattered around. My children and their friends were given the task of stripping the bark. We loaded them in and on top of our car for Nancy Halle. After fastening them into Christmas tree stands they made interesting and room filling hat and clothes racks. One nationwide German paper headlined a report: „Hats are growing on trees at Karlsruhe´s Nancy Halle“ And indeed, Nancy Halle finally looked present- able, we thought, especially since the flower decorations from the recently held automobile show had been left in place on our request. Also, we had asked the City to please leave this exhibition’s arrangement of platform boxes in place so we could set up our ice-cream, candy, cake and beverage counters in a raised position in that corner, for the „Pfennig Café“. The night before, when everything was set up, some of our husbands came for critical inspection. While Dr. Mason and Dr. Kilkenny started to swing brooms mine packed up about 50 pairs of shoes, claiming that we could not possibly sell them „that dirty“. He took them home and spent half the night polishing them. They were back in the time for our anxiously awaited Grand Opening. Would people know about the bazaar? Would they come? Would they buy anything? They came; 15000 of them according to the count by the Halls´ Administration Office. Customers were waiting long before opening under the big banners and the flags we had strung up at the gates of Nancy Halle. We were relieved that our gamble seemed to have paid off. Oberbürgermeister Günther Klotz did not trust his eyes when he saw the waiting crowd while cutting the ribbon together with the American Community Commander. (Ribbon cutting was not yet a common practice in Germany.) When the doors closed two and a half days later all of us were tired and dirty, but overjoyed with the then unbelievable result of nearly DM 8,800.00, more money than the club had raised in the eleven years since its inception. Now we could contribute to the Federation’s programs and also support local charities, both German and American. After all, our constitution stated that we are „promoting child care, youth and old people’s aid“. In fall of 1968 we started our first interest group. “English Conversation“. It soon branched out into: „German lessons for Americans“. For nearly 10 years we met
12 regularly at the Officers´ Club every Tuesday night. Several still active German members found their way into the club through this group. For about two years we had a gentlemen’s English Conversation Group, led by Dr. Jade, an American Army physician, participate in one of the corners of the room. Frau Maria Becker had certain reservations about the „interest groups“ when we first started them, warning me, that they might become „small clubs within the club“. In retrospect I have to say it was a wise warning and a bonafide trepidation. However, during the pursuing years the club broadened its scope and the mem- bership of the IWC increased to such an extend that it is now hard to find suitable locale to accommodate all of the members at monthly meetings. The important thing is that the club is still alive and doing well. In its many facets and activities it continues to promote international friendship and understanding, as its constitution states. All of us are pleased to be part of it and we are indebted to the many mem- bers, past and present, who contributed, each in her own way, to shaping the club into the organization it represents today. Above all, we are grateful to its founders for their dedication and their foresight 40 years ago. Martha L. Beerbaum American President 1962-1963 and 1966-1967 908 Sunset Drive, Pacific Grove, California June 1995 With much pleasure I am sending greetings on the 40th anniversary of the German- American-Club, which has always brought a social dimension to the wives of the US mili- tary forces: It gave them the opportunity to meet and exchange views with German wom- en. Knowledge of one another was gained that changed attitudes, especially in the early days, and sometimes led to lifelong friendships, even if only by means of the postal services. I was privileged to be co-president of the Karlsruhe Club in 1962 with Frau P. Canisius and in 1966 with Frau Maria Becker. The headquarters of the American Dependents’ Schools was situated in Karlsruhe and almost all staff wives were enthusiastically supportive of the club. Afternoon meetings, such as teas and bridge, were appreciated by all. As were the even- ing affairs with spouses, which, however, occasionally had to be canceled because of military duties. As for me, membership in the Club was most rewarding for the wonderful friends I have made. Both my husband and I value their loyalty through the years. Best of all, their off- spring have extended warm welcomes to our sons and their wives. We hope that these ties will be continued into the third generation. Sincerely, Martha L. Beerbaum (Mrs. Alfred W. Beerbaum)
13 Verband der Deutsch-Amerikanischen Clubs Die Geschichte des Verbandes Die Vorgeschichte begann schon 1945, bald erhielt Capt. Potter den Befehl, den Club nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. aufzulösen, da er gegen die Bestimmungen Deutschland war in vier Besatzungszonen aufge- der amerikanischen Besatzungspolitik (Non- teilt, die von Militärregierungen verwaltet wurden. Fraternization) verstieß. Capt. Potter wurde Das „Verbot der Verbrüderung“ (Non- seines Postens enthoben und zur Militärre- Fraternization) von Amerikanern und Deutschen gierung nach Ansbach versetzt. Aber Capt. war die offizielle Politik der amerikanischen Mili- Potter gab nicht auf! Überzeugt von der Rich- tärregierung. Zu dieser Zeit war Captain Merle A. tigkeit seiner Idee, verlangte er eine Kriegs- Potter der erste amerikanische Militärgouverneur gerichtsverhandlung gegen sich. Er wandte von Bad Kissingen. Wie viele Amerikaner damals sich an Senator Ball in Minnesota und ande- hatte er keine gute Meinung von den Deutschen. re führende amerikanische Persönlichkeiten. Doch durch seine Kontakte mit der Bevölkerung Die Angelegenheit wurde schließlich Gene- und nicht zuletzt seine Bekanntschaft und ralleutnant Lucius D. Clay, damals stellvertre- Freundschaft mit Prinz Louis Ferdinand und tender Militärgouverneur von Deutschland, Prinzessin Kira von Preußen gewann er langsam unterbreitet. Um diese Zeit hatte sich gerade eine andere Ansicht. Er kam schließlich zur ein Wandel in der amerikanischen Haltung Überzeugung, daß es an der Zeit sei, etwas zur den Deutschen gegenüber angebahnt. In Verbesserung der Beziehungen zwischen Ameri- seiner „Rede der Hoffnung“ hatte der ame- kanern und Deutschen zu tun. Dazu hielt er es rikanische Außenminister James F. Byrnes für notwendig, daß sich Amerikaner und Deut- am 6. September 1946 in Stuttgart erklärt: sche außerhalb der Diensträume des Militär- „Das amerikanische Volk will dem deutschen kommandanten treffen und Probleme von Volk helfen, seinen Weg zurückzufinden zu gemeinsamem Interesse besprechen. So be- einem ehrenvollen Platz unter den freien und schloß er im Sommer 1946, einen Deutsch- friedliebenden Nationen der Welt.“ Amerikanischen Freundschaftsclub zu gründen, General Clay entschied daher, daß die bishe- und bat Prinz Louis Ferdinand, ihm dabei zu rige Politik der „Nicht-Verbrüderung“ unan- helfen. gebracht sei. Er berief Capt. Potter in seinen Sie nannten ihren Club „Bad Kissingen persönlichen Stab und beauftragte ihn, in der Cosmopolitan Club“. ganzen amerikanischen Besatzungszone Doch dem Club war keine lange Lebensdau- Deutsch-Amerikanische Freundschaftsclubs er beschieden. Eine Korrespondentin der zu gründen. New York Times schickte einen ausführli- chen Bericht darüber an ihr Blatt. Daraufhin Verband der Deutsch-Amerikanischen Clubs Federation of German-American Clubs Über 50 unabhängige Mitgliederclubs (Frauen-, Familien- und Herrenclubs) sind im Verband der Deutsch-Amerikanischen Clubs zusammengeschlossen, verteilt über die alten Bundesländer. In den neuen Ländern sind bereits Anfänge gemacht. Aufgaben des Verbands sind Vertretung, Beratung und Betreuung der Mitglieder. Die Förderung der deutsch-amerikanischen Freundschaft war und ist Ziel und Aufgabe. Dazu trägt die Eröffnung der Deutsch-Amerikanischen Freundschaftswoche bei, in deren Rahmen die höchste Auszeich- nung des Verbandes, die Lucius D. Clay-Medaille, verliehen wird. 1957 wurde der deutsch- amerikanische Studentenaustausch offiziell als Verbandsprogramm aufgenommen. Die Mitglieder- clubs stellen durch Spenden die Mittel für die Stipendien zur Verfügung. 1958 schloß sich ein wei- teres Verbandsprogramm an: die Jugendarbeit für 14-18-jährige. Dabei lädt der Verband zu mehrtägigen Jugendseminaren ein., in denen Themen wie Kultur, Politik, Schulsysteme und Ge- sundheit behandelt und diskutiert werden. Auch diese Arbeit wird aus Clubmitteln gefördert. Verbindendes,, informierendes Organ des Verbandes ist seit 1954 die Zeitschrift „Gazette“, von der Exemplare auch an deutsche und amerikanische Regierungsstellen, Universitäten, Bibliothe- ken u.a.m. verteilt werden. Der damals noch „Deutsch-Amerikanische Frauenclub Karlsruhe“ trat ein Jahr nach seiner Grün- dung -1958- dem Verband bei.
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15 Von der Pfennig-Parade bis zum Stipendium Jahreshauptversammlung des Verbands Deutsch-Amerikanischer Clubs Einen eindrucksvollen Überblick über die vielfältigen Tätigkeitsbereiche der 40 Deutsch-Amerikanischen Clubs vermittelte die 24. Jahreshauptversammlung, die nach zwei arbeitsreichen Tagen am Wochenende zu Ende ging. Den offiziellen Höhepunkt bildete ein Bankett, zu dem der Schriftsteller William Lederer als Fest- redner gewonnen werden konnte. Was den Delegierten aber am unmittelbarsten den Erfolg der geleisteten Arbeit vor Augen führte, war die Begegnung mit ihren Sti- pendiaten am Samstagnachmittag. Sechzehn amerikanischen Studenten finanzie- ren die Clubs in diesem Jahr einen einjährigen Studienaufenthalt an westdeutschen Universitäten, 16 deutsche Studentinnen und Studenten, die durch den Verband vermittelt wurden, erhalten gleichzeitig ein Stipendium an amerikanischen Hoch- schulen. Ein Hauptpunkt der vorangegangenen Interessen zusammenführen wird. In Beratungen bildete die Verstärkung der einzelnen Städten haben die Handels- Jugendarbeit. Bereits heute unterhalten und Landwirtschaftskammern ihre Unter- die meisten Clubs ein eigenes Jugend- stützung bereits zugesagt. programm in loser Form, indem sie die Einige der karitativen Aufgaben des Begegnungen deutscher und amerikani- Clubs, wie z. B. die Pfennigparade zu scher Jugendlicher durch die Bereitstel- Weihnachten (sie erbrachte im Berichts- lung von Räumen, Fahrzeugen und jahr bekanntlich allein im Bereich des Mitteln ermöglichen, den Jugendlichen Karlsruher Clubs selbst aber die Gestaltung der 22000 DM) und der Verkauf von Siegel- Zusammenkünfte überlassen. Alljährlich marken zur Bekämpfung der Tuberkulo- führen mehrtägige Seminare junge Men- se in Westdeutschland, waren so schen beider Nationen zu zwanglosen erfolgreich, daß sie inzwischen von deut- Diskussionen, Sport und Spiel zusam- schen Vereinen übernommen wurden. men. Die Aktion „Glücklicher Sommer für Kin- Unerwartet großen Anklang fand die Ak- der“ konnte auch in diesem Jahr wieder tion „Meet the Germans“ - Lerne die mehr als 100 bedürftigen deutschen Kin- Deutschen kennen. -, die amerikani- dern zu einem vierwöchigen Ferienauf- schen Touristen durch Kontakte mit der enthalt verhelfen. Bevölkerung ein genaueres Deutsch- Den Schwerpunkt aller Arbeit sieht der landbild vermitteln möchte, als dies auf Club jedoch in der Förderung und Festi- einer Reise normalerweise möglich ist. gung persönlicher Freundschaftsbezie- Die Goetheinstitute, Konsulate und Rei- hungen zwischen Deutschen und sebüros in den USA vermitteln dem inte- Amerikanern. So bleibt es bei den Aus- ressierten amerikanischen tausch- und Jugendprogrammen nicht Deutschlandreisenden die Adresse des bei der Bereitstellung der Mittel durch jeweils zuständigen Clubs, der dann als Mitgliedsbeiträge und Spenden, die Stu- Gastgeber in Deutschland fungiert, und denten werden vielmehr während der Verbindungen zu deutschen Familien gesamten Dauer ihres Stipendiums an und hier ansässigen Landsleuten her- Wochenenden und Feiertagen von Gast- stellt. Im vergangenen Sommer war die familien zu Clubveranstaltungen und von Nachfrage von drüben derart groß, daß einzelnen Familien eingeladen und ge- der Verband künftig „selektiv“ vorgehen winnen vielfältige Kontakte, die auch wird, um dem Ansturm gerecht zu wer- holländische, kanadische und französi- den, also die einzelnen Interessen- und sche Familien umfassen. Berufsgruppen mit Deutschen gleicher 26. Oktober 1971 Nü.
16 Im Zeichen fester Verbundenheit zwischen Deutschen und Amerikanern Eröffnung der 42. Jahreshauptversammlung vom 20. bis 22.10.1989 im Konzerthaus Karlsruhe Unter dieses Motto stellte Ver- der sozialen Arbeit des Clubs, die der bandspräsidentin Hildegard Frank Stadt so manches Problem abnimmt. die 42. Jahreshauptversammlung Für die amerikanischen Teilnehmer des Verbandes der Deutsch- gab er den interessanten Hinweis, Amerikanischen Clubs. Mit Stolz daß ihre Hauptstadt Washington nach stellte sie fest, daß sich schon den Plänen von Karlsruhe gebaut zwei Jahre vor Gründung der Bun- worden sei. desrepublik Deutschland und der Für die Landesregierung von Baden- Nordatlantischen Verteidigungs- Württemberg sprach als letzte Red- gemeinschaft NATO die ersten nerin der Eröffnungsfeier Frau Barba- Deutsch-Amerikanischen Clubs ra Schäfer, Ministerin für Arbeit, mit Unterstützung von General Lu- Gesundheit, Familie und Sozialord- cius D. Clay zusammengeschlos- nung. Sie unterstrich den Erfolg des sen hatten, um die deutsch- Bündnisses, das über 40 Jahre Frie- amerikanische Freundschaft zu de und Freiheit bewahrt habe. Die fördern. Zukunft der deutsch-amerikanischen Heute, so fuhr Frau Frank fort, ange- Beziehungen liege aber vor allem in sichts der dramatisch veränderten den Händen der Jugend. Durch Stu- Lage in der Auseinandersetzung zwi- dentenaustausch und Jugendbegeg- schen Ost und West und dem zu- nungen gebe der Verband jungen nehmenden Drängen der Völker auch Menschen die Gelegenheit, sich ken- im östlichen Machtbereich nach Frei- nen- und schätzenzulernen. Im Inte- heit und Selbstbestimmung, erhielten resse der deutsch-amerikanischen die deutsch-amerikanischen Bezie- Beziehungen wünschte Frau Schäfer hungen ein neues Gewicht, denn die dem Verband weiterhin viel Erfolg, deutsch-amerikanische Freundschaft der 42. Jahreshauptversammlung steht gleichbedeutend für Freiheit und einen guten Verlauf und allen Teil- Menschenrechte. nehmern einen angenehmen Aufent- Für die gastgebende Stadt sprach der halt in ihrer Heimatstadt Karlsruhe. Oberbürgermeister Professor Dr. Ge- Zum anschließenden Empfang im rhard Seiler, der sich sichtlich freute, Foyer des Konzerthauses hatte der daß der Vorstand nach 1971 nun zum Oberbürgermeister von Karlsruhe zweiten Mal seine Jahreshauptver- eingeladen. Er konnte sich ganz ent- sammlung in Karlsruhe durchführte. spannt seinen Gastgeberpflichten Er wies auf die guten Beziehungen widmen, da die am darauffolgenden zwischen Stadt und Bürgern zur ame- Sonntag in Baden-Württemberg statt- rikanischen und französischen Garni- gefundene Kommunalwahl sein Amt son hin. Sein besonderer Dank galt nicht unmittelbar betraf. gazette 4/1989
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18 Studentenaustausch Geschichte des Studentenaustauschs Der Studentenaustausch ist wohl das be- unserem Austauschprogramm beteiligt. Die kannteste und größte Programm des Ver- amerikanischen Studenten sind auf Universi- bandes. Er ist auch in besonderem Maße täten im ganzen Bundesgebiet, einschließlich geeignet, das Ziel unserer Bestrebungen zu Berlin, verteilt. Für das Austauschjahr verwirklichen. Denn die „Förderung der Ver- 1988/89 haben wir die bisher absolut höchs- ständigung und Freundschaft zwischen te Zahl von 69 Austauschstudenten (32 Ame- Deutschen und Amerikanern“ setzt gegensei- rikaner und 37 Deutsche) erreicht. Damit tiges Kennenlernen voraus, und das ist am erhielten seit Beginn des Programms 580 besten durch das Studium und Leben im deutsche und 523 amerikanische Studenten, anderen Land zu erreichen. also eine Gesamtzahl von 1103 Teilnehmern, ein Auslandsstipendium durch den Verband. Das Studentenaustausch-Programm wurde 1955 vom Münchner Deutsch- Eine wirkungsvolle Ergänzung fand das Pro- Amerikanischen Frauenclub angeregt, es gramm durch die Einführung der Orientie- sollte als Dank an die Vereinigten Staaten für rungsseminare für Austauschstudenten im ihre großzügige Hilfe nach dem Krieg ameri- Mai 1974. Hier wurden zum ersten Mal alle kanischen Studenten ermöglichen, ein Jahr deutschen Kandidaten, die im folgenden in Deutschland zu studieren und dabei Land Herbst zu ihrem Austauschjahr nach Amerika und Leute kennenzulernen. reisten, zusammen mit den amerikanischen Studenten eingeladen. Die Teilnehmer wur- Nach zweijähriger Vorbereitung durch ein den über Arbeit und Ziele des Verbandes Komitee hat die Jahreshauptversammlung im und die ihnen dabei zufallende Aufgabe un- Mai 1957 das Projekt angenommen. Im glei- terrichtet. In Vorträgen und Diskussionen chen Jahr konnten bereits zwei amerikani- wurden die Unterschiede zwischen dem sche Studenten (Richard Griscom von der deutschen und amerikanischen Universitäts- Wesleyan University in Middletown und Ma- leben hervorgehoben. Die Studenten tausch- ria-Therese Zistel von der Delaware State ten Erfahrungen und Ratschläge aus, und University) zu einem Studienjahr nach viele deutsch-amerikanische Freundschaften Deutschland eingeladen werden. Doch man wurden geschlossen. Diese gezielte Vorbe- wollte auch junge Deutsche kennenlernen, reitung half den deutschen Studenten, sich in und so wurde schon im darauffolgenden Jahr Amerika schnell einzuleben. Im Herbst 1974 ein deutscher Student (Michael Will aus wurde ein zweites solches Seminar veran- Würzburg) an die Wesleyan University einge- staltet, das hauptsächlich der Orientierung laden. Seit 1958 bestand daher ein echter der neuangekommenen amerikanischen gegenseitiger Austausch. Studenten diente, wozu auch die von ihrem Andere Colleges und später auch Universitä- Austauschjahr zurückgekehrten deutschen ten erfuhren durch unsere Korrespondenz- Studenten eingeladen wurden. partner oder ehemalige Austauschstudenten Der große Erfolg dieser Seminare veranlaßte von dem Programm und seinen Vorzügen den Verband, sie als ständige Einrichtung und wurden als Austauschpartner gewonnen. weiterzuführen. Die Seminare wurden zum So konnte der Studentenaustausch langsam Teil vom Bundesministerium für Jugend, aber stetig erweitert werden. Diese Expansi- Familie und Gesundheit finanziert. Dank der on war andererseits nur möglich, weil auch seit 1983 gewährten Unterstützung vom die Clubs unseres Verbandes durch eine Auswärtigen Amt kann seitdem auch einmal gleichfalls ständig steigende Spendensumme jährlich ein Informationsseminar für die Aus- ihre Verbundenheit mit dem Austauschpro- tauschstudenten in Bonn veranstaltet wer- gramm bewiesen. Auch die Unterstützung den. In Zusammenarbeit mit örtlichen Clubs der Kultusminister in Form von Landessti- finden außerdem mehrere Studententreffen pendien für amerikanische Studenten trug pro Jahr statt, die die Kontakte weiter ver- zum Erfolg bei. Manche unserer Austausch- bessern und die landeskundlichen Kenntnis- partner der ersten Jahre konnten aus finan- se der Austauschstudenten erweitern. Seit ziellen Gründen den Austausch nicht 1974 konnten inzwischen über 50 Seminare fortsetzen, andere traten an ihre Stelle. und Wochenendtreffen durchgeführt werden. Im 30. Jahr des Bestehens sind nun 22 ame- rikanische Colleges und Universitäten an
19 Dr. Annemarie Heimann Präsidentin von 1965 bis 1967 Während meiner Präsidentschaft von 1965 bis 1967 bildeten die 80 deutschen und 50 amerikanischen Mit- glieder eine überschaubare Gemeinschaft: jeder kannte jeden; die monatlichen Veranstaltungen waren fast vollständig besucht. Somit entstand ein lebendiges, freundschaftliches Miteinander. Es ergaben sich vielfäl- tige, persönliche Kontakte mit Amerikanerinnen durch gegenseitige Einladungen in die Familien; noch heute überspannen diese Freundschaften den Ozean. Unsere Clubmeetings boten stets ein Programm, z. B. Besichtigungen von Museen oder Industriebetrieben, Vorträge; daran schloß sich ein Lunch, Dinner oder auch ein „Kaffeeklatsch“ an. Mit Unterstützung des damaligen Kultur-Exchange-Fonds des Auswärtigen Amtes war es uns möglich, mit Konzerten in die Öffentlichkeit zu treten: 1966 mit einem Liederabend des amerikanischen Bassisten William Wahlert, 1967 mit einem Konzert mit der Opernsängerin Eva Bober und dem Kapellmeister Frithjof Haas. Auch eine philippinische Pianistin konnten wir in diesem Rahmen engagieren. Das Bleibende aus meiner Präsidentinnen-Zeit ist die Umbenennung des bisherigen Deutsch-Amerikanischen Frauenclubs in „Internationaler Frauenclub“. Entsprechend der Nachkriegsentwicklung unserer Stadt mit der Ansiedlung verschiedener internationaler Institutionen und Betrieben, auch mit der Ausweitung ausländischer Gastprofessuren an der Universität schien mir der Name „Internationaler Frauenclub“ für unseren Club geeig- neter. Der einstimmige Beschluß bei der Mitgliederversammlung vom 17.05.1966 führte dann nach der anschließenden juristischen Maßnahme zu dieser Umbenennung. Hier- durch fanden immer mehr Ausländerinnen zu unserem Club, was nicht nur für die deut- schen Mitglieder eine Bereicherung darstellte, sondern vor allem von den Amerikanerinnen begrüßt wurde, da sie nun im Club außer Deutschen auch andere Aus- länderinnen treffen konnten. Eingebunden in die Federation German-American-Clubs diente nun der Internationale Frauenclub in erweitertem Rahmen seinem bisherigen Ziel der internationalen Verständigung. Von 1968 bis 1980 übernahm ich die Aufgabe als Local Advisor für die amerikanischen Studenten, die als Stipendiaten des Studentenaustauschs der Federation hier an der Uni- versität oder an der Pädagogischen Hochschule studierten. Es ist wichtig, den jungen Ausländern eine Anlaufstelle und persönliche Betreuung während ihres Aufenthalts zu geben, vor allem nach der Ankunft, bei der immer ein gewisser Kulturschock stattfindet. Beglückend war stets das Ergebnis der einjährigen Stipendienzeit: die amerikanischen Studenten erbrachten nicht nur gute Studienerfolge und eine Perfektionierung in der deut- schen Sprache sondern zeigten eine beachtliche Persönlichkeitsentwicklung. Da ich mehrere Jahre bis 1982 weiterhin im Committee des Student-Exchange tätig war, stellte ich diese positiven Ergebnisse auch bei unseren deutschen Studenten fest., die wir jeweils vor und nach dem Studium in den USA in Seminaren zusammenfaßten. Ich hoffe, daß der Studentenaustausch weitergetragen werden kann - für die Zukunft einer befriedeten Welt sicherlich eine besonders wichtige Aufgabe des Verbandes und auch unseres Karlsruher Internationalen Frauenclubs.
20 USA-Studentenaustausch-Programm: Eine Brücke über den Ozean In 30 Jahren über 900 deutsche Studenten gefördert - 30 aus Karlsruhe Das größte, nichtstaatliche, auf privater Initiative beruhende Studentenaustausch-Programm in der Bundesrepublik Deutschland, das bisher über 900 Studenten gefördert hat, blickt 1987 auf sein 30-jähriges Bestehen zurück. Auf der Basis der Gegenseitigkeit wird in diesem Freundschaftsprogramm jährlich etwa 30 amerikanischen und 35 deutschen Studenten ein Stipendium an einer Universität des Gastlandes gewährt. Ihren Anteil an diesem Ergebnis haben auch die Aktivitäten des Internationalen Frauenclubs Karlsruhe e. V. Die langjährige Vorsitzende seines ständigen Ausschusses „Studentenaustausch“, Ingeborg Natau, die auf diesem Gebiet auch in der Dachorganisation, dem Verband der Deutsch-Amerikanischen Clubs, tätig ist, berichtet in diesem Beitrag über das vielfältige Engagement des Verbandes und des Frauenclubs. Finanziell wird das Programm getragen von den zuwählen und zu nominieren. Im akademischen Jahr Spenden und auch von der Gastfreundschaft der 1986/87 studiert an der hiesigen Universität Mitgliedsclubs des Verbandes der Deutsch- Nick Piccirillo vom Union College in Schenectady Amerikanischen Clubs. Die Spenden haben seit (Bundesstaat New York) in der Fachrichtung Maschi- Bestehen des Programmes inzwischen den Betrag nenbau. Guten Zuspruchs erfreut sich in diesem von 1.500.000 DM überschritten und finanzieren, Zusammenhang der von ehemaligen Austauschstuden- zusammen mit einigen Stipendien von seiten ver- ten des Verbandes 1985 in Karlsruhe gegründete schiedener Bundesländer, die Kosten für die ameri- deutsch-amerikanische Studentenstammtisch. kanischen Austauschstudenten. Das Stipendium, das der Verband einem amerikanischen Studenten zur Anfang Oktober 1986 trafen sich zum 26. Einführungs- Verfügung stellt, beträgt zur Zeit 6.000 DM für ein seminar des Verbandes in Karlsruhe die gerade aus den Studienjahr. Staaten zurückgekehrten und die zukünftigen deutschen Austauschstudenten sowie 28 junge Amerikaner, die mit Auf amerikanischer Seite gewähren die am Pro- Beginn des Wintersemesters 1986 als Stipendiaten für gramm beteiligten Colleges und Universitäten, deren 10 Monate an 18 verschiedenen deutschen Universitä- Studenten vom Verband ein Stipendium erhalten, als ten ihr Studium aufnahmen. Die während drei Tagen in Gegenleistung Stipendien für deutsche Studenten, Karlsruhe durch Diskussionen und Vorträge über die die durch die Mitgliederclubs nominiert und durch Unterschiede des deutschen und amerikanischen Uni- den Verband vermittelt werden. Da durch die obliga- versitätslebens vom Komitee des Programms durchge- torischen Studiengebühren in USA ein Universitäts- führte Vorbereitung diente dazu, daß die Amerikaner studium wesentlich teurer ist als in Deutschland, sich schneller in Deutschland einleben. beläuft sich der Gesamtwert der amerikanischen Stipendien inzwischen auf ca. 2.000.000 $. Wesentlich mitgestaltet wurde das Wochenende durch einen Empfang in der Universität von Prorektor Profes- Ergänzt wird das Programm durch Einladungen der sor Althaus, der sich anschließend in lebhaften Gesprä- Studenten von den Mitgliederclubs in verschiedenen chen mit den „handverlesenen“ Stipendiaten - wie er sie Städten und durch jährlich zwei Einführungsseminare scherzhaft bezeichnete - von deren Qualifikation und sowie eine dreitägige Informationsveranstaltung in Aufgeschlossenheit überzeugen konnte. Sehr erfreut Bonn: letztere werden durch Zuschüsse des Auswär- zeigte er sich über die hohe Zahl der Studenten der tigen Amtes gefördert. Universität Karlsruhe, die seit Bestehen des Aus- Verwaltet wird das Studentenaustauschprogramm für tauschprogramms an amerikanischen Universitäten den Verband durch die Vorsitzende und bis zu 5 studieren konnten. Komiteemitglieder, ausgewählt aus den Verbands- Aufgelockert wurde das Seminar auch durch diverse clubs. Die Tätigkeit erfolgt ehrenamtlich. Einladungen des Internationalen Frauenclubs Karlsruhe: Der Internationale Frauenclub Karlsruhe e.V. als zu einer Stadtführung bei herrlichstem Herbstwetter, einer der 55 Mitgliedsclubs des Verbandes ist durch einem gemeinsamen Besuch im Staatstheater und - last seine regelmäßige große Spende aus den Erlösen not least - zu einem alle Erwartungen übertreffenden des jährlichen Pfennigbasars (1987: 20. Pfennigba- Büfett anläßlich des Erntedankfestes im Akademischen sar) zu einem der tragenden Pfeiler im Studenten- Auslandsamt. Fleißige und engagierte Mitglieder hatten austauschprogramm geworden und hat mit seinem für die Studenten, die Gäste - auch seitens der Universi- ebenfalls 30-jährigen Bestehen in diesem Jahr bisher tät - und für sich selbst einen Höhepunkt geschaffen, der 45 Studenten für ein amerikanisches Stipendium allen in guter, freundschaftlicher Erinnerung bleiben wird. nominiert, wovon 30 Studenten an der Fridericiana Es sei an dieser Stelle hervorgehoben, daß die Zusam- immatrikuliert waren. Der Club hat darüber hinaus - menarbeit mit dem Akademischen Auslandsamt der wie jeder Mitgliedsclub - neben der Unterstützung Universität Karlsruhe in allen Fragen der Abwicklung, die örtlicher Sozialeinrichtungen die Aufgabe, die jeweili- für Deutsche mit einem Studium im Ausland bzw. für gen amerikanischen Stipendiaten an der Fridericiana Amerikaner an einer deutschen Universität entstehen, während ihres 10-monatigen Aufenthalts zu beraten ausgezeichnet ist und auch auf die Rat suchenden und zu betreuen sowie die durchschnittlich 3 deut- Studenten ermutigend wirkt. schen Kandidaten aus der Reihe der Bewerber aus UNI-Information Karlsruhe, Februar 1987
21 Orientierung für deutsche Austauschstudenten in Karlsruhe Für die meisten der 32 amerikanischen und 39 deutschen Studenten war Karlsruhe eine unbekannte Stadt. Wir alle begriffen aber bald, warum Karlsruhe bereits zum 4. Mal für ein Orientierungsseminar gewählt wurde. Nach Ankunft und Abendessen in der Jugendherberge empfing uns der Rektor der Universität Karlsruhe. Bei einem Gläschen Wein und Brezeln würdigte er die Verdienste des Verbandes und wünsch- te uns alles Gute für das kommende Jahr. Anschließend nahm er sich noch die Zeit, mit dem einen oder anderen ein paar persönliche Worte zu wechseln, während wir uns kennenlernten. Die geknüpften Kontakte wurden in Karlsruher Kneipen und Biergärten fortgesetzt und so mancher war glücklich, einen zukünftigen Mitstudenten kennengelernt zu haben. Nach dem Frühstück am Samstagmor- einem atemberaubenden First-Class- gen erwartete uns ein informatives Se- Buffet eingeladen hatte. minarprogramm, das aber auch viel Zeit Hier hatten wir auch Gelegenheit, Dias für Gespräche und Spaß ließ. Zu Beginn von unseren künftigen Universitäten zu stellten sich alle Studenten vor und sehen und einige Karlsruher Studenten kennzeichneten ihren Studienort mit ei- als Musiker zu bewundern. nem Fähnchen auf einer großen USA- Karte. Diese erschien zunächst so un- Auch das Programm für den Sonntag übersichtlich und unerschließbar riesig, war von den Gastgebern sehr gut orga- aber je mehr Fähnchen sich einfanden, nisiert. Nach dem Frühstück und dem um so familiärer wirkte sie dann doch. Räumen der Zimmer schloß sich eine Spätestens jetzt merkte jeder, daß er interessante und lebendige Stadtführung nicht allein gelassen wird. durch Frau Kyrios vom IWC Karlsruhe an. Als kleiner Vorgeschmack auf das Frau Kupp informierte uns dann über die nächste Jahr wurden uns die Schönhei- deutsch-amerikanische Beziehung nach ten der Stadt auf Englisch näherge- 1945 und das Entstehen der Deutsch- bracht. Die beiden letzten Punkte des Amerikanischen Clubs, sowie über das Seminarprogramms: „Wie wird das Pro- Studentenaustausch-Programm. Auch gramm finanziert? Die Clubs und ihre der Deutsch-Amerikanische Austausch- Spenden und was die Austauschstuden- studenten Club erhielt Zeit, sich und sei- ten dazu beitragen können.“ sowie “Was ne wertvolle Arbeit vorzustellen. erwartet der Verband von seinen Stipen- Nach einer kurzen Pause folgte ein Vor- diaten?“ gaben uns letzte wichtige Infor- trag von Professor Dr. Helt von der Nor- mationen. Nach dem Mittagessen thern Arizona University über den verabschiedeten sich die Studenten. Kulturschock und wie man ihm vorbeugt. Das Seminar war nicht nur für die zu- Hierbei kamen Themen wie unterschied- künftigen Austauschstudenten eine hilf- liche Bildungssysteme, Sitte, Gewohn- reiche Information, sondern auch für die heiten und praktische Tips zu Geld, Amerikaner eine Gelegenheit, sich wie- Führerschein, Wohnheime, Versicherun- derzutreffen. gen usw. zur Sprache. Wir alle verdanken der Super- Nach dem Mittagessen setzte sich das Organisation von Frau Natau und dem Gespräch mit ihm und den ehemaligen IWC Karlsruhe, den Karlsruher Studen- Austauschstudenten fort und es gab die ten und Frau Kupp ein tolles Wochenen- Möglichkeit zu einer Einzelberatung. de, das Angst nahm, Informationen bot Als alle Fragen beantwortet waren, be- und Freundschaften schuf. gaben wir uns zum Akademischen Aus- Bettina Sturm (1992) landsamt, wo uns der IWC Karlsruhe zu
22 Jugendarbeit Internationale Jugendgruppe Barbara Wensauer Ein Jugendseminar des Verbandes der Deutsch-Amerikanischen Clubs (Thema: „Das deutsche und das amerikanische Schulsystem“) im September 1984 war Anstoß für eine Jugendgruppe des Karlsruher IWC, offen für alle Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jah- ren. Frau Inge Muser, Frau Ingrid Münsterer und Mrs. Elfi Bailey begannen mit einem großen Programm. Ihre Arbeit wurde 1989 fortgesetzt von Frau Margarete Koronczi und Frau Barbara Wensauer. Ein kurzer Blick in die Programmliste: Wochenendfahrten an die Romantische Straße und nach München. Besuche beim Südwestfunk in Baden-Baden, auf dem Nürnberger Christ- kindlmarkt, beim Jugendtreffen des Bundespräsidenten; aber auch „vor Ort“: Bowling, US- movies, Baseball, Barbecue, Thanksgiving, Besichtigung von Firmen, der Badischen Neuesten Nachrichten, von Radio Badenia, Führungen durch Museen und die Kunsthal- le... Die Mithilfe beim alljährlichen Pfennigbasar wurde für die Jugendlichen zur Selbstver- ständlichkeit: der „Jugendstand“ handelt mit allem, was mit Musik zu tun hat! In der IWC- Aktion „Project Friendship“ während des Golfkrieges 1991 half die Jugendgruppe beim Ostereier Verstecken für amerikanische Kinder, beim Bowling, und stellte sich als Babysit- ter zur Verfügung. Besondere Einladungen der Stadt Karlsruhe zu einem Tag der Jugend während der Deutsch-Amerikanischen Freundschaftswoche gingen auch an die IWC- Jugendgruppe: Eine Straßenbahnfahrt durch die Stadt fand ihren „krönenden Abschluß“ bei einer Disco! Die Teilnahme an den Verbandsseminaren - Frau Koronczi gibt die Einladungen der Youthwork Chairperson, Frau Marianne Krauß, Schwabach, an die Karlsruher Jugendli- chen weiter und begleitet die meisten der Seminare als Betreuerin - ist für viele Jugendli- che ein „Highlight“ internationaler Begegnung und Auseinandersetzung mit den verschiedensten Themen, nicht zu vergessen des Kennenlernens fremder Städte und Länder. In Karlsruhe fanden mehrere Seminare statt: anläßlich der Jahreshauptversamm- lung des Verbandes 1989, wo die Jugendlichen mit Bänkelsang auftraten: „The youth is meeting at these seminars knowing what friendship is. Now here in Karlsruhe at the Con- vention we are very curious. We ask all of you in this meeting: What is friendship for you? We like all our foreign sisters and brothers - and what about you?“ 1990 war „Kernenergie - Pro und Kontra“ Thema in Karlsruhe, 1992 „Teenagers’ Pregnancy and Drugs“. Truppenreduzierungen, immer kürzere Aufenthaltszeiten der amerikanischen Familien, eine Überfülle an sportlichen Programmen der amerikanischen Schüler (und ähnlich ist es auch auf deutscher Seite) machen es immer schwerer, das eigentliche Ziel der Jugendar- beit zu erreichen, verschiedene Nationen freundschaftlich zusammenzubringen.
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