März 2020 ESP/WSP Möhlin/Rheinfelden - Ergebnisse aus dem Partizipationsprozess, Protokoll zu den Workshops

Die Seite wird erstellt Rafael Kramer
 
WEITER LESEN
März 2020 ESP/WSP Möhlin/Rheinfelden - Ergebnisse aus dem Partizipationsprozess, Protokoll zu den Workshops
ESP/WSP Möhlin/Rheinfelden
Ergebnisse aus dem Partizipationsprozess, Protokoll zu den Workshops

24. März 2020
März 2020 ESP/WSP Möhlin/Rheinfelden - Ergebnisse aus dem Partizipationsprozess, Protokoll zu den Workshops
Workshops:

11. Januar 2020, 10 – 12.45 Uhr        Workshop «Durchgrünung und Natur»
                                       Interessierte Öffentlichkeit
13. Januar 2020, 18 – 19.30 Uhr        Workshop «Arbeitsplatzgebiet»
                                       Einladung der Gewerbeverein Möhlin und Rheinfelden
1. Februar 2020, 10 – 12.45 Uhr        Workshop «Freizeit, Wohnen, Zentrum»
                                       Interessierte Öffentlichkeit
10. März 2020, 13.30 – 17 Uhr          Workshop «Schritte in die Wohnzukunft»
                                       Schülerinnen und Schüler der Kreisschule Unteres Fricktal und
                                       der Bezirksschule Möhlin

 Auftraggeberinnen              Gemeinde Möhlin, Stadt Rheinfelden

 Projektteam                    Fredy Böni, Gemeindeammann Möhlin
                                Franco Mazzi, Stadtammann Rheinfelden
                                René Berger, Abteilungsleiter Bau Gemeinde Möhiln
                                Urs Affolter, Stadtbaumeister Rheinfelden
                                Cornelia Schneiter, Gemeinde Möhlin
                                Oliver Tschudin, Planar
                                Joëlle Zimmerli, Zimraum
 Verfasserin Bericht            Zimraum GmbH
                                Dr. Joëlle Zimmerli
                                Müllerstr. 48
                                8004 Zürich
                                zimmerli@zimraum.ch
                                www.zimraum.ch
                                Tel: 044 / 586 43 31

 Foto                           Gemeinde Möhlin
 Datum                          24. März 2020
März 2020 ESP/WSP Möhlin/Rheinfelden - Ergebnisse aus dem Partizipationsprozess, Protokoll zu den Workshops
Inhalt
1   Ausgangslage                                                 1
    1.1   Auslöser                                               1
    1.2   Stand im Prozess                                       1
    1.3   Aufbau des Protokolls                                  2

2   Workshop Natur und Durchgrünung                             3
    2.1   Diskussionsthemen                                      3
    2.2   Ablauf                                                 3
    2.3   Präsentation                                           4
    2.4   Ergebnisse und Empfehlungen aus den Gruppenarbeiten    4
    2.5   Synthese                                              14

3   Workshop Arbeitsplatzgebiete                                16
    3.1   Diskussionsthemen                                     16
    3.2   Ablauf                                                16
    3.3   Präsentation                                          16
    3.4   Ergebnisse und Empfehlungen aus den Gruppen           17
    3.5   Synthese                                              20

4   Workshop Wohnen und Freizeit                                21
    4.1   Diskussionsthemen                                     21
    4.2   Ablauf                                                21
    4.3   Präsentation                                          21
    4.4   Ergebnisse und Empfehlungen aus den Gruppen           22
    4.5   Synthese                                              34

5   Workshop mit Jugendlichen                                   36
    5.1   Diskussionsthemen                                     36
    5.2   Ablauf                                                36
    5.3   Ergebnisse und Empfehlungen aus den Gruppen           36
    5.4   Synthese                                              40

6   Ergebnisse für die Testplanung                              41
    6.1   Empfehlungen                                          41
    6.2   Würdigung durch die Steuerungsgruppe                  44

7   Anhang                                                      46
März 2020 ESP/WSP Möhlin/Rheinfelden - Ergebnisse aus dem Partizipationsprozess, Protokoll zu den Workshops
1 Ausgangslage

1.1 Auslöser

Dieses Protokoll fasst die Ergebnisse aus vier Workshops zusammen, die sich mit dem Wohn-
und Entwicklungsschwerpunkt (ESP/WSP) Möhlin/Rheinfelden auseinandergesetzt haben. Die
Workshops fanden zwischen Januar und März 2020 in Möhlin und Rheinfelden statt. Die Work-
shops behandelten verschiedene für die Entwicklung relevante Themen, diejenige:

1.   der Natur und Durchgrünung,
2.   des Arbeitsplatzstandorts,
3.   des Wohnens und der Freizeit sowie
4.   die Sichtweise von Jugendlichen.

Im Rahmen der Workshops wurden von verschiedenen Interessensgruppen Empfehlungen zum
jeweiligen Thema erarbeitet. Die von der Steuerungsgruppe des Projekts ESP/WSP
Möhlin/Rheinfelden freigegebenen Empfehlungen können im Rahmen der Testplanung des Ent-
wicklungsschwerpunktes beachtet werden, sofern den Krediten für diese Planung an den Som-
mergemeinden in Möhlin und Rheinfelden zugestimmt wird.

1.2 Stand im Prozess

Der ESP/WSP Möhlin/Rheinfelden ist ein Entwicklungsgebiet von kantonaler Bedeutung. Die
Gemeinde Möhlin und die Stadt Rheinfelden haben seit 2016 diverse technische Abklärungen für
eine allfällige Entwicklung gemacht. Im selben Zeitraum bewarben sie sich auch auf den vom
Kanton Aargau ausgeschriebenen Mittelschulstandort. Zwischen April 2019 und April 2020 fand
ein Öffentlichkeitsprozess mit Informationen und Workshops statt (Abbildung 1). Die Informati-
onen unterstützen die Meinungsbildung. Die Workshops dienten dazu, Inputs für die Testpla-
nung zu erarbeiten. Im Sommer 2020 stimmen die Bevölkerung der beiden Gemeinden über den
Testplanungskredit ab. Sie entscheiden, ob die Planung weitergeführt werden soll. Möhlin und
Rheinfelden haben sich freiwillig dafür entschieden, den Kredit vor das Volk zu bringen. Von der
Höhe des Betrags her wäre dies nicht notwendig gewesen.

Abbildung 1: Stand im Prozess

                                                                                              1
März 2020 ESP/WSP Möhlin/Rheinfelden - Ergebnisse aus dem Partizipationsprozess, Protokoll zu den Workshops
Im Rahmen des Öffentlichkeitsprozesses wurden zuerst die Grundeigentümer, später die Päch-
ter und die Parteien beider Gemeinden informiert. Es folgte eine Medieninformation und eine
Informationsveranstaltung für die interessierte Öffentlichkeit. Zwischen Januar und März 2020
fanden fünf Workshops statt, die in diesem Dokument protokolliert werden. Mit der Medienmit-
teilung am 31. März werden die Ergebnisse aus dem Prozess kommuniziert. Es folgt eine Ab-
schlussveranstaltung für die interessierte Öffentlichkeit.

Abbildung 2: Übersicht über den Öffentlichkeitsprozess

1.3 Aufbau des Protokolls

Das Protokoll ist inhaltlich folgendermassen aufgebaut:

   In Kapitel 2 bis 5 sind die Inhalte und Abläufe der Veranstaltungen sowie die Ergebnisse und
    Empfehlungen aus den Gruppenarbeiten dokumentiert, jeweils in derselben Abfolge pro
    Veranstaltung. Dieses Kapitel dokumentiert die Ergebnisse im Originalton.
   In Kapitel 6.1 sind die Empfehlungen aus den Veranstaltungen aus Sicht der Prozessbeglei-
    tung zusammengefasst. Die Steuerungsgruppe würdigt diese in Kapitel 6.2 und begründet,
    welche Empfehlungen im Rahmen der Testplanung oder in anderen Prozessen weiterver-
    folgt werden.

Die Präsentationen, die bei den Veranstaltungen gezeigt wurden, sowie die Fotodokumentation
der Ergebnisse aus den Gruppenarbeiten, sind im Anhang des Protokolls abgebildet.

                                                                                              2
März 2020 ESP/WSP Möhlin/Rheinfelden - Ergebnisse aus dem Partizipationsprozess, Protokoll zu den Workshops
2 Workshop Natur und Durchgrünung

2.1 Diskussionsthemen

Der Workshop «Natur und Durchgrünung» fand am 11. Januar 2020 in der Mehrzweckhalle
Fuchsrain in Möhlin statt. Für den Workshop wurde die interessierte Öffentlichkeit über die Me-
dien eingeladen. Die Naturvereine erhielten eine persönliche Einladung der Gemeinden.

Im ersten Teil des Workshops haben der Gemeindeammann und der Stadtammann sowie die
Vertreter von Bau und Planung einsteigend über die konkrete Fragestellung und die aktuelle Si-
tuation bezüglich der Planung im Wohn- und Entwicklungsschwerpunktes im Bahnhofsgebiert
Möhlin/Rheinfelden informiert. Die Stadt Rheinfelden präsentierte, welche natur- und freiraum-
relevanten Themen im Richtplan «Landschaft und Erholung», die mit dem Entwicklungsgebiet
zusammenhängen, bereits seit mehreren Jahren behandelt werden.

Im zweiten Teil konnten die Teilnehmenden auf Basis dieser Informationen in Gruppen die frei-
raumrelevanten Themen für das Entwicklungsgebiet diskutieren. Sie bearbeiteten das Thema
«Natur und Erholung» im Bahnhofsgebiet und im angrenzenden Naherholungsgebiet sowie das
Thema Gestaltung der «Freiräume in der Siedlung». Gruppen von acht bis zehn Personen konn-
ten für beide Themen je drei Empfehlungen für die Testplanungsteams erarbeiten.

Im dritten Teil wurden die Ergebnisse im Plenum präsentiert und diskutiert.

2.2 Ablauf

Der Ablauf des Workshops gestaltete sich folgendermassen:

 Wann                Was                                         Wer
 10.00 – 10.10 Uhr   Begrüssung:                                 F. Böni, Gemeindeammann Möhlin
                     Auslöser/Hintergrund der Entwicklung        F. Mazzi Stadtammann Rheinfelden
                     ESP/WSP; Meilensteine im Prozess
 10.10 – 10.15 Uhr   Einführung                                  J. Zimmerli, Zimraum
 10.15 – 10.45 Uhr   Was steht zur Disposition, was wurde ge-    U. Affolter, Stadtbaumeister Rheinfelden
                     klärt
                     Entwicklungsoptionen und Grundhaltung       R. Berger, Abteilungsleiter Bau und Umwelt
                                                                 Möhlin
                     Inputreferat Richtplan Landschaft und Er-   U. Affolter, Stadtbaumeister, Rheinfelden
                     holung
 10.45 – 12.15 Uhr   Arbeit in Gruppen                           7 Gruppen
 12.15 – 12.40 Uhr   Präsentation der Ergebnisse                 Plenum
 12.40 – 12.45 Uhr   Nächste Schritte und Verabschiedung         F. Böni, GA Möhlin
                                                                 F. Mazzi SA Rheinfelden

                                                                                                              3
März 2020 ESP/WSP Möhlin/Rheinfelden - Ergebnisse aus dem Partizipationsprozess, Protokoll zu den Workshops
2.3 Präsentation
Siehe Anhang.

2.4 Ergebnisse und Empfehlungen aus den Gruppenarbeiten
In den folgenden Kapiteln sind die Ergebnisse aus der Gruppenarbeit dokumentiert. Dazu zählen
Fotos der Notizen und Empfehlungen sowie eine Transkription, getrennt nach dem Thema der
beiden Aufgaben.

Gruppe 1

Notizen:

                                                                                           4
März 2020 ESP/WSP Möhlin/Rheinfelden - Ergebnisse aus dem Partizipationsprozess, Protokoll zu den Workshops
   Pocketparks und/oder Stadtparks.
   Wie komme ich auf einer grünen Achse in den Wald?
   Waldverlängerung in das Siedlungsgebiet.
   Vernetzungskorridor oder Synergie Stadtpark -> Vielnutzige Korridore: Natur (Vernetzung)
    und Erholung und Langsamverkehr und Schienen.

Empfehlungen Natur und Erholung:

   Grüne Achse bis zum Wald und in die Naherholung
   «Stadtparks» an das grüne Netz andocken
   Vielnutzige Korridore -> Schienen, Natur, Langsamverkehr, Erholung

Empfehlungen Siedlung und Freiräume

   Leuchtturmprojekt, energieautark, CO2-neutral.
   Konzept gegen Lichtverschmutzung für das Gebiet.
   Offene Gestaltung des Gebiets ohne Zäune/Mauern.
   Naturnahe Begrünung in der Siedlung (einheimisch).
   Vielfältige attraktive Verbindungen im Quartier und nach aussen (Fussgänger und Langsam-
    verkehr).

Gruppe 2

Empfehlungen Natur und Erholung

   Rückzonung des Chleigrütts zur Naturschutzzone.
   Erhalt der Hecke. Lange Rütenen erhalten und verbreitern (inklusive Ruderalfläche)
   Vernetzung der Hecke lange Rütenen bis zum Punkt Q2.
   Keine Strasse durch die Vernetzungen.

Empfehlungen Siedlung und Freiräume

   In die Höhe bauen, dadurch mehr Grünflächen.

                                                                                           5
März 2020 ESP/WSP Möhlin/Rheinfelden - Ergebnisse aus dem Partizipationsprozess, Protokoll zu den Workshops
   Grünzonen naturnah gestalten (einheimische Pflanzen).
   Baumalleen entlang den Wegen.
   Vernetzung entlang der SBB-Bahnlinie (Reptilien und Kleintiere).

Gruppe 3

Notizen:

       Wo gehen die BewohnerInnen zur Naherholung hin? In den angrenzenden Wald.
       Trennwirkung Strasse (und anderes).
       Zusätzlicher Druck auf Wald und Natur: Wo Vorranggebiete Natur?
       Naherholung auch innerhalb des Gebiets
       Parkdiskussion: Ruhiger Park, Veranstaltungsfläche (Allmend).
       Bedeutung Kleingrüt -> Auszonung in BNO-Rev.

                                                                                    6
März 2020 ESP/WSP Möhlin/Rheinfelden - Ergebnisse aus dem Partizipationsprozess, Protokoll zu den Workshops
Empfehlungen Natur und Erholung

   Auszonung Chleigrüt (Grossgrüt keine Nutzung).
   Wald:
        o Naturnah bewirtschaften (Plenterwald)
        o Besucherlenkung.
   Allmend nahe Siedlung.

Empfehlungen Siedlung und Freiräume

   Areale ans Vernetzungskonzept anschliessen
   Klimaanpassung durch Begrünung (Gebäude und Aussenraum)
   Hohe ökologische Qualität der Aussenräume sichern (Biodiversität).

Gruppe 4

                                                                         7
Notizen:
 Gute Erschliessung in die Naherholung (Chleigrüet).
       o Ökologische Vernetzung (Fuss und Radverkehr).
 Verkehrstechnische Vernetzung: Möhlin  Rheinfelden (Erholung, Schule).

Empfehlungen Natur und Erholung

   Sinnvolle Grünflächengestaltung im Planungsgebiet.
   Ökologisch und verkehrstechnisch (Fussgänger und Radfahrer) sinnvolle Querungen Rich-
    tung Chleigrüt/Rüchi.
   Aufwertung «Chleigrüt» (ex Kiesgrube). -> Naherholung und Naturschutz.

Empfehlungen Siedlung und Freiräume

   Lichtkonzept gegen Lichtverschmutzung
   Grüne Architektur: Dach- und Fassadenbegrünung.
   Genügend naturnahe Grünflächen.
        o Korridore für Mensch und Tier.
        o Nutzfläche (Spiel).
        o Balance mit verdichtetem Bau.
   PV-Anlage

Gruppe 5

                                                                                            8
Notizen:

   Begrünte Dächer und Fassaden
   Photovoltaik
   Begrünung ökologisch wertvoll: Einheimisch, vielfältig, strukturiert.
   Vermeidung Wärmeinseln -> Klimawandel-Bedenken.
   Verhinderung von Lichtverschmutzung.
   Ausbau und Erweiterung Vernetzungskorridor.

Empfehlungen Natur und Erholung
   Vernetzung für Mensch und Natur sicherstellen
   Qualitatives Bauen mit hoher Lebensqualität (Grünräume, einheimische Pflanzen, Urban
    Farming, Gewässer).
   Entwicklung unter Berücksichtigung Quartier «Alter Sportplatz».

Empfehlungen Siedlung und Freiräume

   Vermeidung Wärmeinseln und Lichtverschmutzung.
   Begrünung ökologisch wertvoll: einheimisch, Vielfalt, strukturreich.
   Photovoltaik und/oder begrünte Dächer und Fassaden.
   Ausbau und Erweiterung Vernetzungskorridor.
   Einzonung Nähe Bahnhof im Gegenzug zu Auszonung Chleigrüt.

Gruppe 6

                                                                                           9
Notizen:
   SNBS-Standard zwingend
   Dachbegrünung/Energieversorgung nach neuesten Standards.
   Masterplan Beleuchtung für ESP (Naturfreundlich und Lichtverschmutzung).
   Wildtierkorridor/Lücke ist zu schliessen.
   Waldstrasse als wichtige Verbindung ist als solche zu erkennen. (Naturgerechte Beleuch-
    tung?)
   Chleigrüt als wichtiges Naturgebiet sichern.
   Erholungswald nimmt an Wichtigkeit zu.
   Grundwasserspiegel sicherstellen (für Waldgebiet).
   Bezahlbarer Wohnraum.
   Umzonung Kiesgebiet Rütenen als Zone für Startups und Innovation. Keine Industrie mehr.
   Mittelschule auf Bhf-Boden?

Empfehlungen Natur und Erholung

   Chleigrüt als wichtiges Nahrgebiet sichern.
   Wildtierkorridore durchgängig machen.
   Waldstrasse als wichtige Velostrecke (Langsamverkehr).
        o Besserer Belag/sichere Querungen.
        o Langsamverkehrsplan über Gemeindegrenze hinaus
   Waldschutz sicherstellen
        o Diverse Nutzungen,
        o Erholungswaldnutzung nimmt zu.

Empfehlungen Siedlung und Freiräume

   Mobilität zukunftsorientiert planen.

                                                                                          10
o Priorität auf ökologischem Individualverkehr (Velo, ÖV).
       o ÖV-Takt der neuen Nutzung des ESP anpassen.
   SNBS-Standards zwingend.
       o Masterplan Beleuchtung für ESP (Lichtverschmutzung).
   Grundwasser sicherstellen (Grundwasserschutz).

Gruppe 7

Empfehlungen Erholung und Natur

   Hecke am Industriegebiet bestehen lassen und verbinden mit ökologisch wertvoller Fläche
    seitens Kiesgruppe.
   Autofreies Wohnen (unterirdisch z.B. ein Mobilityparkplatz pro drei Parteien).
   Bauen mit einheimischem Holz statt Beton, energieautark.

                                                                                          11
Empfehlungen Siedlung und Freiräume
   Naturnahe Begrünung Gärten durch Vergaben/Ausweise/Labels (vgl. Auszeichnung natur-
    naher Gärten in Baden).
        o Einheimische Arten, keine Steinwüsten.
        o Dach- und Fassadenbegrünung.
   Park zugänglich von beiden Seiten mit einheimischen Arten, Spielmöglichkeit, grossen Bäu-
    men, Sträucher.
        o Vgl. Planungsgruppe Grossgrüt. www.chleigruet.ch, Musterbeispiele.
   Strassenanbindung möglichst weg von Siedlung und nicht durch Landwirtschaftsland.
        o Also nach Westen / über oder neben Industrie.

                                                                                           12
Gruppe 8

Notizen:

   Erholungsnutzung
   Kulturland in Wohnraumnähe bereits heute sehr beschränkt.
   Konsens: Nur für wichtigste Funktionen aufopfern. -> Schulhausstandort wahrscheinlich
    hier sehr geeignet. Mit Wohnraum aber zu viel.
   Nur Schulhaus (4 Ha), Rest kleinräumig gemischte Gestaltung für landwirtschaftliche Pro-
    duktion. Erholung, Naturschutzelemente (Hecken, Sträuche, Bäume).
   Verbindung zu Grün, frische Luft, Anschauung Biounterricht.
   Park? Zugang Wanderwege zum Wald, also auch durch Rheinfelder Gewerbezone.

Empfehlungen Natur und Erholung
   Konsens: 2 Landwirtschaftsbetriebe (heute Soder/Schneider) langfristig mit guter Existenz-
    grundlage (genug Land) bewahren.

                                                                                               13
      Wander-/Velo/Spazierverbindung zum Wald (Osten/Norden), damit man nicht mit Auto ins
       Erholungsgebiet geht
      Fuss-/Radweg auch im Siedlungsgebiet so erstellen, dass attraktiv/sicher für Erholung/Frei-
       zeit.
      Plant Variante «nur 4ha Mittelschulstandort»:
           o Attraktiverer Schulstandort (z.B. landwirtschaftlich – Naturschutz-Exkursionen, Aus-
              senschulraum).
           o Nahe Erholungsgebiet (für bestehende Anwohner).
           o Später doch einzonen möglich, aber jetzt überbauen irreversibel.

Empfehlungen Siedlung und Freiräume

      Wenn CH weiter 1m2/Sek überbaut wie heute, in 300 Jahren alles Landwirtschaftsland über-
       baut. Je früher wir Kulturland (jetzt) bewahren, desto besser.
      Querung Nk495/Industriezubringerstr. Für Fussgänger an mehreren Stellen sicherer und
       attraktiver machen, zudem Querung Wildtiere.
      Teilflächen ökologisch nutzen, da Potential ökologisch gross (Bach, Feuchtflächen, Kies)
       kombiniert mit ext. Land. Produktion.

2.5 Synthese

Die Empfehlungen aus den Gruppen können thematisch zusammengefasst werden. Die Reihen-
folge der aufgelisteten Themen entspricht der Häufigkeit der Nennungen.

Fett hervorgehoben sind jene Empfehlungen, die direkt mit dem Testplanungsperimeter zusam-
menhängen und der Flughöhe der Testplanung gerecht werden. Was nicht fett hervorgehoben
ist, betrifft entweder ein Thema ausserhalb des Testplanungsperimeters oder ein solches, das
entweder in einer späteren Planungsphase relevant wird oder auf anderem Weg gelöst werden
muss. Die Konsolidierung erfolgt in Kapitel 6.1.

Natur und Erholung
    Empfehlungen Grün-       Empfehlungen            Empfehlungen Wald      Empfehlungen             Empfehlungen
    flächengestaltung        Chleigrüt                                      Verkehr                  Raumplanung
    Sinnvolle Grünflä-       Chleigrüt als Natur-    Naturnahe Bewirt-      Keine Zäsur in der       Bewahrung der zwei
    chengestaltung im        schutzzone erhalten     schaftung.             Vernetzung durch         Landwirtschaftsbe-
    Planungsgebiet.          und zur Naherholung     Waldschutz sicher-     Strasse.                 triebe mit genügend
    Wunsch nach einer        zählen.                 stellen.               Förderung des Lang-      Land.
    grünen Achse zwi-        Als wichtiges Naher-    Diversen Nutzungen     samverkehrs im Ge-       Einschränkung der
    schen Siedlung, Wald     holungsgebiet sichern   Rechnung tragen.       biet: Gute Wege für      Flächennutzung auf
    und Naherholungsge-      und durchgängige                               Fussgänger und           Mittelschule.
                                                     Besucherlenkung: Er-
    bieten, die mit Stadt-   Wildtierkorridore er-                          Fahrrad Richtung         (Szenarien)
                                                     holungswaldnutzung
    parks verbunden ist:     stellen.                                       Naherholungsgebiete
                                                     nimmt zu.
    Vielnutzige Korridore                                                   aber auch im Sied-
    für Erholung, Lang-                                                     lungsgebiet. Wald-
    samverkehr, Natur                                                       strasse ist eine wich-
    und Schienen.                                                           tige Velostrecke.
    Erhalt und Verbreite-
    rung der Hecke
    Lange Rütenen (inklu-
    sive Ruderalfläche)

                                                                                                                   14
Siedlung und Freiraum
 Empfehlungen            Empfehlungen             Empfehlungen             Empfehlungen            Empfehlungen
 Begrünung               Ökologie                 Nachhaltigkeit           Anbindung               Raumplanung
 Möglichst viele Grün-   Ökologische Qualität     Wunsch nach CO2-         Anbindung ans Quar-     Einzonung Nähe
 flächen, Begrünung,     der Aussenräume si-      Neutralität und Ener-    tier und darüber hin-   Bahnhof im Gegenzug
 möglichst naturnah,     chern.                   gieautarkie.             aus, Siedlung ans       zur Auszonung Chlei-
 dient auch der Klima-   Hecke bei Industrie-     Bau von Photovoltaik-    Vernetzungskonzept      grüt.
 anpassung und als       gebiet stehen lassen     Anlagen.                 anschliessen.           Genereller Wunsch
 Spielflächen.           und mit ökologisch                                ÖV-Takt der neuen       nach Erhalt von Kul-
                                                  Erfüllung der SNBS-
 Dächer und Fassaden     wertvoller Fläche sei-   Standards.               Nutzung anpassen.       turland.
 begrünen.               tens Kiesgrube ver-                               Strassenanbindung
                                                  Bau mit einheimi-
 Einheimische Pflanzen   binden.                                           möglichst weit weg
                                                  schem Holz statt Be-
 verwenden.              Grosses ökologi-         ton.                     von der Siedlung und
 Baumalleen entlang      sches Potential nut-                              nicht durch landwirt-
                                                  Mobility-Parkplätze,
 der Wege.               zen (Bach, Feuchtflä-                             schaftlich genutztes
                                                  um autofreies Woh-
                         chen, Kies).                                      Gebiet (also nach
 Idee eines Labels als                            nen zu ermöglichen,
                         Grundwasserschutz                                 Westen).
 Auszeichnung für den                             generell Priorität auf
 Garten.                 sicherstellen.           ökologischen Indivi-     Zubringerstrasse für
                                                  dualverkehr.             Fussgänger sicherer
 Dichtes bauen, um
                                                                           und attraktiver ma-
 mehr Platz für Grün-                             Konzept gegen Licht-
                                                                           chen.
 flächen zu haben.                                verschmutzung erstel-
                                                  len.

                                                                                                             15
3 Workshop Arbeitsplatzgebiete

3.1 Diskussionsthemen

Der Workshop «Arbeitsplatzgebiete» fand am 13. Januar 2020 im Kurbrunnen in Rheinfelden
statt. Eingeladen waren die Gewerbevereine der Gemeinde Möhlin und der Stadt Rheinfelden.
Die Mitglieder erhielten die Möglichkeit, im Vorfeld einen Fragebogen auszufüllen, und/oder
konnten an der Abendveranstaltung teilnehmen.

Im ersten Teil der Veranstaltung orientierten der Gemeindeamman und der Stadtammann über
den Stand im Projekt und die Fragestellungen. Es folgten Ausführungen zu den bisherigen Abklä-
rungen und den kommenden Prozess. Im Rahmen der Präsentation wurden auch die Ergebnisse
aus einer regionalwirtschaftlichen Studie präsentiert, die Teil der Vorabklärungen war.

Im zweiten Teil konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Gruppen die Anforderungen an
die Entwicklung des Arbeitsplatzgebiets diskutieren und Empfehlungen für die Testplanungs-
teams erarbeiten.

Im dritten Teil präsentierten und erläuterten die Gruppen ihre Ergebnisse im Plenum.

3.2 Ablauf

Der Ablauf des Workshops gestaltete sich folgendermassen:

 Wann                Was                                     Wer
 18.00 – 18.10 Uhr   Begrüssung:                             F. Böni, Gemeindeammann Möhlin
                     Auslöser/Hintergrund der Entwicklung    F. Mazzi Stadtammann Rheinfelden
                     ESP/WSP; Meilensteine im Prozess
 18.10 – 18.15 Uhr   Einführung                              J. Zimmerli, Zimraum
 18.15 – 18.25 Uhr   Was steht zur Disposition, was wurde    U. Affolter, Stadtbaumeister Rheinfelden
                     geklärt
 18.25 – 18.30 Uhr   Entwicklungsoptionen und Grundhaltung   R. Berger, Abteilungsleiter Bau und Umwelt
                                                             Möhlin
 18.30 – 18.35 Uhr   Ergebnisse aus der Wirtschaftsstudie    J. Zimmerli, Zimraum
 18.35 – 19.00 Uhr   Arbeit in die Gruppenarbeit:            3 Gruppen
 19.00 – 19.25 Uhr   Präsentation der Ergebnisse             Plenum

 19.25 – 19.30 Uhr   Nächste Schritte und Verabschiedung     F. Mazzi SA Rheinfelden
                                                             F. Böni, GA Möhlin

3.3 Präsentation
Siehe Anhang.

                                                                                                        16
3.4 Ergebnisse und Empfehlungen aus den Gruppen

Befragung
Ergebnisse aus der Befragung:

Abbildung 3: Anforderungen an die Entwicklung des Bahnhofsgebiets, n=15

               Was sind aus Sicht des Gewerbes die wichtigsten Anforderungen an die
                  Entwicklung des Bahnhofsgebiets, die in der künftigen Planung
                                   berücksichtigt werden müssen?

    Grössere Typologien, die auch Gewerbe zulassen                          27%

                  Mischnutzung Wohnen/Gewerbe                                       40%

                      Trennung von Gewerbezonen                       20%

         Erschliessung für den Anlieferungsverkehr                                        53%

                         Erschliessung für Kunden                                   40%

                   Erschliessung für Mitarbeitende                          27%

                                         Anderes:               13%

                                                     0%           20%             40%      60%

Bemerkungen aus der Befragung:

   Aus meiner Sicht ist unmittelbar angrenzend an den Bahnhof eher Gebewerbezone und
    Mischzone sinnvoll, aufgrund des Zuglärms. Für Wohneigentum ist die Lärmbelastung eine
    Qualitäts- und Werteinschränkung. Der Wind weht in der Regel von Westen oder Südwesten,
    was den Lärm zusätzlich erhöht.
   Insbesondere für die personelle Entwicklung der ansässigen Industriebetriebe erachten wir
    die Entwicklung des Bahnhofsgebiets als Wohn- und Gewerbegebiet als sehr attraktiv
    (Wohn- und Lebensraum für Mitarbeiter ohne lange Anfahrtswege). Eine bessere Erschlies-
    sung des Industriegebietes durch den öffentlichen Verkehr wäre dabei vordringlich.
   Genügend Parkplatzmöglichkeiten, am besten in Form eines Parkhauses, gewähren; Zugka-
    pazität und Rhythmus erhöhen, wenn möglich, so dass auf ÖV umgestiegen werden kann.

Bemerkungen zu guten Gewerbelagen auf dem Areal:

   Als Dienstleistungsbetrieb suchen wir nicht primär eine Lage im Gewerbegebiet.
   Eine interessante Lage ist die Nähe des Bahnhofs mit Post-Anschluss.
   Vis-à-vis Saline Ryburg an der Umfahrungsstrasse.
   Zwischen Salzkuppel und Bahnhof. Mischgewerbe mit Läden, Eigentumswohnungen, Einfa-
    milienhäuser, Mischzonen.

                                                                                                 17
Gruppe 1

Empfehlungen:
 Industrie im Westen entlang der Ringstrasse
 Gewerbe zwischen dem alten Bahngleis und dem Industriegebiet
 Gewerbe gegenüber dem Salinendom entlang der Salinenstrasse
 Am Bahnhof links der alten Bahngleise
 Am Bahnhof rechts der alten Bahngleise Mischnutzung Büro und Wohnen
 Die Mittelschule nicht unmittelbar am Bahnhof, sondern dahinter rechts entlang der alten
  Bahngleise
 Wohnen im Übergang vom bestehenden Wohnquartier bis zum Mischnutzungsgebiet und
  der Mittelschule.
 Auf der heutigen Landwirtschaftsfläche optional Wohnen in einer zweiten Phase, im Ab-
  tausch mit dem Chleigrüt.

                                                                                             18
Gruppe 2

Empfehlungen:

   Raum für Kleingewerbe (Startups, kleine Unternehmen). Dazu müssen Gebäudevolumen und
    Flächen geschaffen werden, die für kleine Unternehmen erschwinglich sind.
   Wohnen und Arbeiten als Mischnutzung: Gewerbe können Erdgeschossflächen nutzen. Dar-
    über Büro/Wohnungen.
   Wesentlicher Anteil «Aus der Spekulation» nehmen (Zukunft). Massnahmen könnten Pla-
    nungsinstrumente (z.B. Maximalanteile von Wohnnutzungen, Nutzungseinschränkungen)
    oder auch der Kauf von Land durch die öffentliche Hand sein.

Gruppe 3

                                                                                     19
Empfehlungen
 Die Schule auf dem Areal der heutigen Kiesgrube anordnen. Eine Schule mit Mensa realisie-
  ren (Synergie mit Unternehmen)
 Kleinere Grundstücke für KMU (>1000m2) auf dem Land gegenüber dem Industriegebiet
  entlang der Salinenstrasse rechts der alten Bahngleise sichern.
 Im Zentrum des Areals Mischnutzung: Geschäftshäuser für KMU und Wohnen.

3.5 Synthese

Eine Empfehlung aus den Gruppenarbeten und der Befragung ist, von der Erschliessung für
den Gütertransport, der Erschliessung für Kunden sowie der guten Anbindung der Gebiete
für Mitarbeitende (zugunsten von mehr ÖV-Nutzung) auszugehen und die Arbeitsplatzgebiete
so anzuordnen, dass die bestehende Erschliessung bestmöglich genutzt werden kann. Entspre-
chend haben die Gruppen in ihren Vorschlägen die Gewerbe- und Industriegebiete vorwiegend
direkt an der Ringstrasse und Mischgebiete im direkten Umfeld des Bahnhofs angeordnet.

Eine wichtige Rolle spielen aus der Sicht der Wirtschaftsvertreter bahnhofsnahe Mischnut‐
zungsgebiete mit Wohnen und Büro/Dienstleistungen. Die Schule wird erst weiter hinten ange-
ordnet, da diese weniger stark auf die unmittelbare Nähe zum Bahnhof angewiesen ist.

Unter der Mischnutzung wird auch verstanden, dass Mischtypologien für Gewerbe (nicht De-
tailhandel) im Erdgeschoss und Dienstleistungsflächen und/oder Wohnungen in den oberen Ge-
schossen angeboten werden, mit der entsprechenden Erschliessung für die Anlieferung.

Eine mehrfach auftretende Empfehlung sind auch preisgünstige Angebote für kleinere Unter‐
nehmen oder Unternehmen mit wenig Kapital respektive geringerer Wertschöpfung. Ansätze
wären spezifische Typologien (Mischtypologie, siehe oben), kleine Gebäudevolumen (z.B. KMU-
Boxen) oder die Sicherung entsprechender Flächen über Planungsinstrumente oder Verträge.

Eine Synergie wird mit dem Chleigrüt gesehen, das in einer späteren Phase einer landwirt-
schaftlichen Nutzung zugeführt werden könnte.

                                                                                            20
4 Workshop Wohnen und Freizeit

4.1 Diskussionsthemen

Der Workshop «Wohnen und Freizeit» fand am 1. Februar 2020 in der Mehrzweckhalle Fuchs-
rain in Möhlin statt. Für den Workshop wurde die interessierte Öffentlichkeit über die Medien
eingeladen. Die Vereine erhielten eine persönliche Einladung der Gemeinden.

Im ersten Teil des Workshops informierten der Gemeindeammann von Möhlin und der Stadtam-
mann von Rheinfelden sowie die Vertreter von Bau und Planung über die aktuelle Situation be-
züglich der Planung im Wohn- und Entwicklungsschwerpunktes. Zur Information zählten auch
Ergebnisse aus einer Befragung, die 2019 unter 1000 zufällig ausgewählten Einwohnerinnen
und Einwohner der Gemeinde Möhlin unter anderem zum ESP/WSP durchgeführt wurde.

Im zweiten Teil konnten Gruppen von 3-10 Leuten Empfehlungen zu zwei Fragestellungen zu-
handen der Testplanungsteams erarbeiten: Zuerst diskutierten sie die Themen Wohnen und
Freizeit im Planungsperimeter. Dazu konnten sie auf einem aufgezogenen A0-Luftbild des Ent-
wicklungsgebietes verschiedene Wohn- und Bautypologien platzieren, mit dem Ziel, Wohnungen
für etwa 2000 Menschen sowie unterschiedliche Typen von Arbeitsplatzgebieten bereitzustel-
len. Im zweiten Teil des Workshops ging es um Angebote und Vernetzung mit den angrenzenden
Gebieten. Mit verschiedener Bastelmaterialien konnten die Gruppen Grünräume, Freizeit- und
Versorgungsangebote und Wege auf dem Entwicklungsareal platzieren.
Im dritten Teil präsentierten die Gruppen ihre Erkenntnisse und Empfehlungen.

4.2 Ablauf

 Wann                Was                                      Wer
 10.00 – 10.10 Uhr   Begrüssung                               F. Böni, GA Möhlin
                                                              F. Mazzi SA Rheinfelden
 10.10 – 10.15 Uhr   Einführung                               J. Zimmerli, Zimraum
 10.15 – 10.45 Uhr   Was steht zur Disposition, was wurde     U. Affolter, Stadtbaumeister Rheinfelden
                     geklärt
                     Entwicklungsoptionen und Grundhaltung    R. Berger, Abteilungsleiter Bau und Umwelt
                                                              Möhlin
                     Input Befragungsergebnisse zum           J. Zimmerli, Zimraum
                     ESP/WSP
 10.45 – 12.15 Uhr   Arbeit in Gruppen:                       6 Gruppen
                     «Wohnen und Erscheinungsbild», 30’
                     «Freizeitangebote und Vernetzung», 30’
 12.15 – 12.40 Uhr   Präsentation der Ergebnisse              Plenum
 12.40 – 12.45 Uhr   Nächste Schritte und Verabschiedung      F. Böni, GA Möhlin
                                                              F. Mazzi SA Rheinfelden

4.3 Präsentation
Siehe Anhang.

                                                                                                           21
4.4 Ergebnisse und Empfehlungen aus den Gruppen

In den folgenden Abschnitten sind die Ergebnisse aus der Gruppenarbeit dokumentiert. Dazu
zählen Fotos der bearbeiteten Luftbilder und der Empfehlungen sowie eine Transkription der
Empfehlungen aufgeteilt nach den beiden diskutierten Themen.

Gruppe 2

                                                                                             22
Empfehlungen Wohnen und Erscheinungsbild
   Abgestuftes Bauen
   Treffpunkt/aktive Erholung
   Hallenbad
   Industrie + Gewerbe auf Areal Kiesgrube
   2,3,4,5- Zimmer-Wohnungen
   Barrierefreie Wohnungen

Freizeitangebote und Vernetzung

   Buvetten
   Quartierladen
   Keine «Liebrüti»
   Begrünte Bauten
   20cm Bodenfreiheit unter Zäunen -> Kleintiere

                                                    23
Gruppe 3

           24
Notizen:

   Problem Wohnen auf Rheinfelder Boden: BewohnerInnen sind weder in Möhlin noch Rhein-
    felden zuhause -> Neue Grenzfestlegungen? (Steuerfuss-Unterschied!). -> Beide müssen pro-
    fitieren!
   Höhenabstufung gegen EFH-Gebiet -> Akzeptanz.
   Lärmschutzgebiet (kein Wohnen) gegen Bahn.

Empfehlungen Wohnen und Erscheinungsbild:

   Höhenabstufungen gegen bestehendes EFH-Gebiet.
   Grenzabtausch prüfen! (Zugehörigkeit wohnen zu Standortgemeinde).
   Schule entlang Bahnlinie/Bahnhof
   Mobilität:
       o Schule und Bürokomplex Nähe Bahnhof
       o Industrie und Gewerbe Nähe Umfahrung.
   Kein Liebrüti-Stil.

Empfehlung Freizeitangebote und Vernetzung:

   Bestehende Bahnlinie (Industrie) als «Central Park» -> Naturschutz beachten
   Grünraum + Begegnung. Schulareale nützen und Pocket Parks.
   Bahnhof als Zentrum entwickeln -> Begegnungsmöglichkeit Treffpunkte.

                                                                                          25
Gruppe 4

           26
Empfehlungen Wohnen und Erscheinungsbild:

   Hallenbad für gemeinsame Nutzung Rheinfelden und Möhlin.
   Einkauf und Schule in der Nähe Bahnhof inkl. Kindergarten und Primarschule (Schule ent-
    lang Bahnlinie Saline).
   Gemischte Nutzung inkl. Alterswohnungen

Empfehlungen Freizeitangebot und Vernetzung:

   Schulhausareal und Freizeitangebote kombinieren (abends)
   Parkinseln
   Erlebnisbauernhof
   Durchgehende Grünlinien/Bäume zum Grüt
   Alleen an der Strasse

                                                                                          27
Gruppe 5

Empfehlungen Wohnen und Erscheinungsbild

   Gewerbe am Salinendom
   Schule am BHF und Bauernhof bleibt (Versorgung).
   Wohnungen/Mischnutzung Mitte + Untere Rüttenen.

Empfehlungen Freizeitangebot und Vernetzung

   Möglichst durchgehende Begrünung (wegen Beschattung).

                                                            28
   Verschiedene kleine Wasserelementes (z.B Teich, Brunnen)
   Spielplätze in dicht bewohnten Quartierteilen.
   Hundeplatz

Gruppe 6

                                                               29
Empfehlungen Wohnen und Erscheinungsbild

      Lärmschutz: Wohnen in zweiter Reihe, Peripherie für Arbeit
      Erschliessung mit 2 Stichstrassen: Je ein Teil Ost/West.
      Gemeinnütziger Wohnbau, gute Durchmischung.

Empfehlungen Freizeitangebot und Vernetzung

      Ortsbusse
      Velofusswege
      Unterführungen
      Öffentliche Mensa
      Abendnutzung (Kultur und Sport)
      Schulinfrastruktur
      Treffpunkte
      Spielplätze
      Sammelstellen

                                                                    30
Gruppe 8

Empfehlungen Wohnen und Erscheinungsbild

   Industriezone für Wohnzone nutzen, damit genug Raum östlich des Industriegleises für
    Landwirtschaft und Naturschutzflächen und Park. Wichtig für Einwohner, Arbeitende und
    Schüler (Exkursionsmöglichkeiten und Aussenräume).

                                                                                        31
   Schule und Mischnutzung zum Bahnhof. Industrie zur Industrie. Erschliessung direkt, weg
    vom Dorf. Erhalten der Landwirtschaft/Naturschutz/Erholung.
   Dichte, in Höhe bauen zugunsten grosszügiger Aussenräume (Park, See, Landwirtschaft, Na-
    tur).

Empfehlungen Freizeitangebot und Vernetzung

   Strasse bei Bahnlinie und Umfahrung, «Grüne Wege» zu Wald und Feld.
   Park mit Workoutzone. -> See und Park und Naturschutzzone.
   Fuss/Radweganbindung Rhybweg  Wald.
   Grünstreifen Landwirtschaft bis Wald.
   Strassen vertieft neben Bahn (Achsen konzentrieren, Zerschneidung minimieren).

Gruppe 9

                                                                                          32
33
Empfehlungen Wohnen und Erscheinungsbild:

      Freizeitanlagen (z.B Grillplatz und Skatepark bei Industrie).
      Wenn Kantonsschule nicht kommt -> Gewerbepark bei Bahnhof
      Primarschulhaus auf Möhliner Boden + Kindergarten.
      Wohnraum mit Übergang zu betreutem Wohnen + Ärztehaus.
      Reihenhäuser wie Friedhof Muttenz.
      Kein Sarnenpark – Bauen mit Charakter.
      Wenn noch mehr Industrie -> Autobahnzubringer Industriestrasse.
      Kantonsschule zwingend beim Bahnhof. -> Synergien mit Primarschulhaus nutzen.

Empfehlungen Freizeitangebot und Vernetzung:

      Siedlung mit Charakter.
      Erholungsflächen für Jung und Alt.
      Verkehrskonzept (inklusive Tiefgarage).

4.5 Synthese

In den folgenden Tabellen sind die Empfehlungen aus den Gruppen thematisch zusammenge-
fasst.

Empfehlungen in der Tabelle «Wohnen und Erscheinungsbild» in den Spalten «Anordnung und
Erscheinungsbild», «Standort Schule» und «Arbeitsplatzgebiete» hängen direkt mit dem Testpla-
nungsperimeter zusammen und werden der Flughöhe der Testplanung gerecht. Die Empfehlun-
gen in den Spalten «Entwicklung Wohnungsangebot» und «Politik» betreffen entweder ein
Thema ausserhalb des Testplanungsperimeters oder ein solches, das entweder in einer späteren
Planungsphase relevant wird oder mit anderen Prozessen gelöst werden muss. In der Tabelle
«Freizeitangebote und Vernetzung» vermischen sich die Flughöhen pro Spalte teilweise. Die
Konsolidierung erfolgt in Kapitel 6.1.

Wohnen und Erscheinungsbild
    Anordnung und Er-     Standort Schule         Arbeitsplatzgebiete     Entwicklung Woh-      Politik
    scheinungsbild                                                        nungsangebot
    Wohnen
    Abgestuftes Bauen /   V1: Büro/Mischnut-      Industrie + Gewerbe     2,3,4,5- Zimmer-      Grenzabtausch prü-
    Höhenabstufungen      zung und Schule am      auf dem Areal Kies-     Wohnungen             fen! (Zugehörigkeit
    im Anschluss an       Bahnhof (4x)            grube                   Barrierefreie Woh-    wohnen zu
    das bestehende        V2: Schule entlang      Industrie und Ge-       nungen                Standortgemeinde).
    EFH-Gebiet. (2x)      alter Bahnlinie (2x)    werbe Nähe der                                Hallenbad (2x)
                                                                          Gemischte Nutzung
    Kein Liebrüti-Stil    V3: Schule als Puf-     Umfahrung               inkl. Alterswohnun-
    (2x); Kein Sarnen-    fer zwischen Wohn-      Falls mehr Industrie:   gen
    park; Bauen / Sied-   gebieten mit tieferer   beim Autobahnzu-        Gemeinnütziger
    lung mit Charakter    und hoher Dichte        bringer Industrie-      Wohnbau, gute
    (2x); Reihenhäuser                            strasse.
                          Primarschulhaus +                               Durchmischung.
    wie Friedhof Mut-
                          Kindergarten auf        Peripherie für Arbeit   Wohnraum mit
    tenz.
                          Möhliner Boden          Gewerbe am Sali-        Übergang zu be-
    Wohnungen /
                                                  nendom                  treutem Wohnen +
    Mischnutzung in der
                                                  Industrie zur Indust-   Ärztehaus.
                                                  rie mit direkter

                                                                                                                 34
Anordnung und Er-       Standort Schule          Arbeitsplatzgebiete    Entwicklung Woh-       Politik
 scheinungsbild                                                          nungsangebot
 Wohnen
 Mitte + Untere Rüt-                              Erschliessung, mög-
 tenen.                                           lichst weg vom Dorf.
 Wohnen in zweiter                                Synergien mit Bau-
 Reihe (Lärmschutz)                               ernhof vs. Spielraum
 Industriezone als                                für Bauernhof offen-
 Wohnzone nutzen,                                 halten
 damit genügend                                   Erhalten von Land-
 Raum für die Land-                               wirtschaft / Natur-
 wirtschaft sowie Na-                             schutz / Erholung.
 turschutzflächen                                 Grünstreifen Land-
 und Park bleiben.                                wirtschaft bis zum
 Dicht und in die                                 Wald.
 Höhe bauen, zu-                                  Wenn die Kantons-
 gunsten grosszügi-                               schule nicht kommt:
 ger Aussenräume                                  Gewerbepark beim
 (Park, See, Land-                                Bahnhof
 wirtschaft, Natur).
 Begrünte Bauten

Freizeitangebote und Vernetzung
 Begegnungsorte /        Versorgung               Natur und Freiraum     Synergien              Verkehr / Mobilität /
 Freizeit                                                                                       Vernetzung
 Treffpunkt / aktive     Bahnhof als Zent-        Bestehende Bahnli-     Schulhausareal und     Erschliessung mit 2
 Erholung                rum entwickeln:          nie (Industrie) als    Freizeitangebote       Stichstrassen: Je
 Freizeitanlagen (z.B.   Begegnungsmög-           «Central Park»: Na-    kombinieren            ein Teil Ost / West.
 Grillplatz und Skate-   lichkeit, Treffpunkte.   turschutz beachten     (abends)               Ortsbusse
 park bei Industrie).    Quartierladen            Durchgehende           Synergien Mittel-      Velofusswege
 Buvetten                Sammelstellen            Grünlinien / Bäume     schule und Primar-
                                                                                                Unterführungen
                                                  zum Grüt               schule
 Spielplätze in dicht                                                                           Strasse bei der
 bewohnten Quar-                                  Möglichst durchge-     Öffentliche Mensa
                                                                                                Bahnlinie und Um-
 tierteilen. (2x)                                 hende Begrünung        Abendnutzung (Kul-     fahrung
                                                  (wegen Beschat-        tur und Sport)
 Hundeplatz                                                                                     «Grüne Wege» zu
                                                  tung).
 Erholungsflächen für                                                    Schulareale für        Wald und Feld.
                                                  Parkinseln / Pocket    Grünraum + Begeg-
 Jung und Alt.                                                                                  Fuss / Radwegan-
                                                  Parks                  nung nutzen
                                                                                                bindung Rhybweg
                                                  Park mit Workout-      Bauernhof als Bil-      Wald.
                                                  Zone: See und Park     dungsort für Schüler
                                                  und Naturschutz-                              Strassen vertieft ne-
                                                                         / Erlebnisbauernhof
                                                  zone.                                         ben der Bahn führen
                                                                                                (Achsen konzentrie-
                                                  Alleen an der
                                                                                                ren, Zerschneidung
                                                  Strasse.
                                                                                                minimieren).
                                                  Verschiedene kleine
                                                                                                Verkehrskonzept (in-
                                                  Wasserelementes
                                                                                                klusive Tiefgarage).
                                                  (z.B. Teich, Brun-
                                                  nen)
                                                  20cm Bodenfreiheit
                                                  unter Zäunen für
                                                  Kleintiere

                                                                                                                   35
5 Workshop mit Jugendlichen

5.1 Diskussionsthemen

Drei Gruppen mit Schülerinnen und Schülern der Sekundarschule Rheinfelden, der Bezirks-
schule Möhlin und der Sekundarschule Möhlin erhielten dieselbe Aufgabe wie die Erwachsenen
im Workshop «Wohnen und Freizeit».

5.2 Ablauf

Die Jugendlichen arbeiteten mit einem aufgezogenen Luftbild, Karten mit Nutzungen sowie Bas-
telmaterialien. In der ersten Hälfte der Zeit platzierten sie die Wohn- und Gewerbenutzungen
und die Schule. In der zweiten Hälfte der Zeit ergänzten sie diese mit Freizeit- und Versorgungs-
nutzungen sowie Wegverbindungen.

5.3 Ergebnisse und Empfehlungen aus den Gruppen

Nachfolgend sind die Konzepte der Schülerinnen und Schüler stichwortartig und fotografisch
dokumentiert.

Gruppe 1, Lia Berger und Aylin Karabulut (Klasse Ambros Werner)

Ergebnisse:

   Beim Bahnhof sollen Familienhäuser und ein Park entstehen, nicht zu nahe aneinander.
   Beim Bahnhof gibt es auch einen Gewerbepark/Ateliers für Bewohner und Selbständige
   Auch die Schule soll neben dem Bahnhof stehen. Es braucht kurze Wege, Einkauf am Bahn-
    hof, ein Hallenbad und Wohnen.
   Die Schülerinnen hätten gerne Schwimmunterricht gehabt. Die Inspiration für das Hallenbad
    ist das Liebrüti mit eigenem Schwimmbad.
   Beim Schulhaus gibt es einen Park, damit die Schüler einen Ort zum Abschalten haben.
   An der Schnittstelle des Schulhauses zum Wohngebiet soll eine Bäckerei entstehen.
   Beim Bauernhof gibt es einen Fussballplatz. Der Bauernhof soll keine Wand vor den Augen
    haben.
   Auf dem Areal braucht es einen Park, ein Shoppingcenter, ein Kino und eine Tiefgarage
   Eine Strasse soll als möglichst direkter Weg die bestehende Strasse aufnehmen und mit dem
    Schulhaus und dem Shopping verbinden.
   Die Industrie wird am Rand platziert, kombiniert mit einem Hochhaus (weniger teurer
    Wohnraum). Daneben gibt es Platz für Büros sowie Parkplätze für die Arbeitsplätze
   Links neben dem Bahngleis können grosse Blöcke angeordnet werden.
   Es wird recht dicht, es braucht viele Hochhäuser, um die 2200 Einwohner zu erreichen.

                                                                                              36
Empfehlungen:

   Die Nutzungen sollen verteilt werden, damit es überall in Gehdistanz etwas gibt.
   Wichtig ist ein kurzer Schulweg.
   Es braucht auch grün dazwischen.
   Die Industrie soll entfernt von der Siedlung (und vom Bauernhof) platziert werden.
   2200 Personen erfordern eine hohe Dichte, es ist eher zu viel.

                                                                                         37
Gruppe 2, Sevde Sahin, Philipp Jenni, Tharankan Jeyakumar (Klasse Gregor Smrekar)

Ergebnisse:

   Die Schule wird am Bahnhof an der Siedlungsgrenze zu Möhlin platziert, daneben gibt es ei-
    nen Parkplatz.
   Auf der Seite Möhlin bis zum Bahngleis soll Wohnen stattfinden. Auf der Seite Rheinfelden
    Wald bis zu den Bahngleisen Gewerbe.
   Beim Bauernhof werden Reihenhäuser mit einer Tiefgarage angeordnet. Dem Bauernhof soll
    keine Wand vor den Kopf gesetzt werden. Und es braucht auch ein Angebot an Einfamilien-
    häusern. Es können Beziehungen zwischen Familien und dem Bauernhof entstehen
   Der Bauernhof erhält ein Feld. Daneben entstehen dichtere Wohnsiedlungen.
   Als Freizeitangebot gibt es ein Hallenbad und Café. Heute gibt es kein Hallenbad. Es braucht
    aber nicht viel Freizeit, da es schon viel in Möhlin gibt, z.B. Landi, Fussballplatz.
   Eine zentrale Strasse wird in der Mitte geführt, die Erschliessung erfolgt mit Stichstrassen in
    das Gebiet. Es braucht ein grosses Parkhaus an zentraler Lage.
   Die Industrie wird kombiniert mit dem Bahngleis und mit Parkplätzen.
   Es gibt auch einen Spielplatz für Anwohner.
   V.a. um das Areal herum entsteht viel grün,
   Toll wäre eine Graffiti-Wand am Bahnhof, damit die Einfahrt/Durchfahrt mit dem Zug farbi-
    ger wird. Sie soll frei für die Bürger sein, zum Malen. Ein freundlicher Ankunftsort.
Empfehlungen

   Bildung ist wichtig.
   Es braucht Siedlungen, Arbeitsmöglichkeiten und Parkplatzmöglichkeiten.
   Der Bauernhof soll genug Platz haben, es braucht Weiden für seine Tiere.
   Neben dem Bauernhof entstehen Siedlungen. Die Industrie ist entfernt davon.
   Möhlin soll ein Dorf bleiben.

                                                                                                38
Gruppe 3, Annica Nägelin (Schulklasse Ben Karrer)

Ergebnisse:

   Die Schule wird an der Siedlungsgrenze zu Möhlin platziert. Bei der Schule entstehen
    Mischnutzungen (z.B. Denner, Schwimmbad): Es braucht Beschäftigung.
   Es soll ein modernes Schulhaus sein. Daneben gibt es einen Park und Häuser.
   Das Bahnhofsumfeld wird ein eigenständiges Quartier, deshalb dürfen die Siedlungen auch
    anders sein: Moderne Wohnblocks.
   Beim Bahnhof entstehen Gewerbe/Ateliers, auch günstige Studentenwohnungen, damit jün-
    gere Menschen da wohnen können.
   Der Bauernhof braucht genügend Platz, evtl. mehr.
   Hochhäuser werden gegenüber dem heutigen Industriegebiet im Norden platziert.
   Baumreihen auf dem gesamten Areal.
   Gewerbe und Industrie bleiben zusammen auf der Rheinfelder Seite der Bahngleise; Kino,
    Bowling, Schlittschuhlaufen werden auch hier platziert.
   Die Freizeitbeschäftigungen brauchen eine gute Erschliessung.
   Beim Gewerbe werden auch Reihenhäuser für das Personal im Gewerbepark angeboten (z.B.
    für Personen mit Nachtschicht).
   Eine Verbindungsstrasse führt durch das Quartier, es braucht Wege im Wohngebiet und eine
    Überbrückung der beiden Gebiete über die Gleise.
   Parkplätze sind verteilt vorhanden.
   Insgesamt soll es nicht zu kompakt, nicht zu viel werden.

                                                                                         39
Empfehlungen

   Viel Grün.
   Platz für den Bauernhof.
   Verpflegung für die Schüler.

5.4 Synthese

Aus den Arbeiten der Schülerinnen und Schüler ergeben sich folgende Erkenntnisse und Emp-
fehlungen:

   Grün sicherstellen
   Versorgungsmöglichkeiten an den Schnittstellen (z.B. Bahnhof-Gewerbe; Schule-Wohnge-
    biet), wenn möglich dezentral verteilt, dass es überall in Gehdistanz Angebote gibt.
   Gut erschlossene Lagen für (publikumsintensive) Freizeitangebote (beim Bahnhof, im In-
    dustriegebiet)
   Ein informeller Erholungsort nahe der Schule.
   Genügend Parkierungsmöglichkeiten für Industrie, Gewerbe, Schule, Wohnen
   Moderne Typologien, modernes Schulhaus
   Sanfter Übergang / Abstand zum Bauernhof
   Dörflichen Charakter behalten. Deshalb auch klassische Ein-/Zweifamilienhäuser anbieten
   Die Hohe Dichte (Platz für 2200 Einwohner) eher reduzieren.

                                                                                          40
6 Ergebnisse für die Testplanung

6.1 Empfehlungen

Die Empfehlungen lassen sich in fünf Themenblöcke zusammenfassen. Drei davon sind relevant
für die Testplanung (Grünräume, Verkehr, Siedlungsentwicklung). Zwei Themenblöcke müssen
ausserhalb eines allfälligen Testplanungsverfahrens geklärt werden: Grundsatzfragen zur Raum-
planung und Politik sowie Themen, die die Projektentwicklung betreffen und erst später rele-
vant werden.

Grundsatzfragen Raumplanung und Politik
1. Chleigrüt in die Betrachtung einbeziehen

   Als Naturschutzzone erhalten (Auszonen)
   In einer späteren Phase landwirtschaftlich nutzen
   Durchgängigen Wildtierkorridor erstellen

2. Kulturland erhalten

   Szenario nur mit der Mittelschule, ohne Bebauung prüfen (Erhalt von Kulturland)
   Dem Bauernhof mehr Raum lassen

3. Grenzziehung anpassen

   Grenzziehung je nach Siedlungsentwicklung prüfen

4. Hallenbad realisieren

   Ein Hallenbad für den Schwimmunterricht / für die Freizeit wie in der Siedlung Liebrüti

5. Wald naturnah bewirtschaften

   Naturnah bewirtschaften
   Nutzungsvorrange Natur und Erholung klären

Testplanung: Grünräume
6. Grüne Achse / vielseitig nutzbare Korridore realisieren

   Grüne Achse zwischen Siedlung, Wald und Naherholungsgebiet erstellen
   Mit weiteren Freizeit-Räumen verbinden (Schule, Pocket Parks)
   Hecke Lange Rüttenen (inklusive Ruderalflächen) einbinden
   Ökologisches Potenzial (Bach, Feuchtflächen, Kies) nutzen

                                                                                              41
7. Durchgrünung zugunsten der Aufenthaltsqualität und der Klimaanpassung schaffen

   Möglichst viel Grünflächen
   Baumalleen
   Dichtes Bauen zugunsten von mehr Grünflächen

Testplanung: Verkehr
8. Zäsuren mit dem Strassennetz vermeiden und Freizeitangebote anbinden

   Strassenzäsuren vermeiden, insbesondere durch Freiräume oder landwirtschaftliches Gebiet
   Anbindung an das bestehende Wohnquartier
   Sichere Zubringerstrassen für Fussgänger
   Anbindung von Freizeitangeboten im Entwicklungsgebiet

9. Dichtes Wegnetz realisieren

   Gute Wegverbindungen für Velo und Fussgänger in die Naherholungsgebiete
   Anbindung an die Waldstrasse (wichtige Velostrecke)
   Dichtes Wegnetz im Siedlungsgebiet

Testplanung: Siedlungsentwicklung
10. Unterschiedliche Gebäude-Typologien anbieten

   Abgestuftes Bauen / sanfter Übergang aus dem bestehenden Wohngebiet in das neue Sied-
    lungsgebiet
   Das Dörfliche soll in der Siedlung zum Ausdruck kommen
   Unterschiedliche bauliche Typologien anbieten; sowohl Modernes/Neues als auch klassische
    Reihenhaustypologien (Referenz: Friedhof Muttenz)
   Kleinteiligkeit, keine Grosssiedlung (Negativ-Beispiele Liebrüti, Sarnen-Park)
   Die hohe Dichte nochmals überprüfen

11. Platzierung der Mittelschule mit einer Funktion verbinden

   V1: Direkt am Bahnhof (Begründung: Kurze Wege für die Schüler)
   V2: Hinter dem Bahnhof, nach einer Bautiefe mit Mischnutzung (Begründung: Versor-
    gung/Arbeitsplätze mit den kürzesten Wegen; Schüler können ein paar Schritte gehen)
   V3: Entlang der Bahnlinie (Begründung: Synergien mit dem Grünkorridor)
   V4: Zwischen einem verlängerten weniger dichten Wohngebiet rechts (vom bestehenden
    Wohnquartier aus) und einer dichteren Neubebauung links (Begründung: Puffer zwischen
    «(fortgesetztem) Alt» und «Neu».

12. Platzierung von Wohnen, Mischnutzung, Freizeit und Gewerbe an den unmittelbaren
    Standortqualitäten orientieren

   Zentrum mit Freizeit, Einkauf, Arbeiten und Wohnen am Bahnhof
   Versorgungs- und Freizeitnutzungen dezentral verteilen, so dass aus allen Gebieten in Geh-
    distanz Angebote vorhanden sind (z.B. an Schnittstellen platzieren)
   Eine informelle Erholungsfläche nahe der Schule platzieren (Rückzugsort für Schüler)

                                                                                            42
   Arbeitsplatzgebiete mit der heutigen Erschliessungsqualität abstimmen: z.B.
       o Industrie an der Ringstrasse beim Autobahnzubringer (oder in Kombination mit dem
           Gleis gegenüber dem Salinendom),
       o Gewerbe an der Ringstrasse, vorzugsweise in der Nähe des gegenüberliegenden In-
           dustriegebiets (Salinendom),
       o Mischgebiete (DL/Büro) neben dem Bahnhof.
   Reines Wohnen in der zweiten Reihe wegen des Lärmschutzes

13. (Klein-)Gewerbe in die Arealentwicklung integrieren

   Mischtypologien Gewerbe (Erdgeschoss)/Büro/Wohnen mit entsprechender Erschliessung
    für Anlieferung / MIV
   Angebote für Kleinunternehmen (> 1000m2), z.B. KMU-Boxen, Mischnutzungen

14. Landwirtschaftsbetriebe in die Entwicklung einbinden

   Entwicklung so planen, dass die Bewirtschaftung auf dem bestehenden Land möglich bleibt
   Synergien [in Absprache mit den Pächtern] suchen (z.B. Erholung, Erlebnishof)
   Grünstreifen für die Landwirtschaft bis zum Wald erhalten
   Dem Betrieb keine Wand voranstellen (eher lockere Bebauung)

Themen für die Projektentwicklung (wird später relevant)
15. Vielfältiges Wohnungsangebot

   Breiter Wohnungsmix
   Gute soziale Durchmischung
   Gemeinnütziger Wohnungsbau
   Barrierefreie Wohnungen
   Angebote für Studenten; für Schicht-/Nachtarbeiter
   Gemischte Nutzung inkl. Alterswohnungen
   Wohnraum mit Übergang zu betreutem Wohnen, Ärztehaus
   Mobility-Standorte

16. Sicherstellen von Freizeitangeboten

   Freizeitangebote wie Bowling, Kino, Spielplätze...

17. Hochwertige Freiräume realisieren

   Dach- und Fassadenbegrünung
   Einheimische Pflanzen, ökologische Qualität in den Aussenräumen, Label für Gärten
   20cm Bodenfreiheit unter Zäunen für Kleintiere
   Konzept gegen Lichtverschmutzung

18. Potenzial für Energieeffizienz und aus erneuerbaren Energien nutzen

   Bau mit einheimischem Holz statt Beton

                                                                                         43
      Photovoltaik-Anlagen
      Gebäude-Label
      CO2-Neutralität, Energieautarkie

6.2 Würdigung durch die Steuerungsgruppe

Die Empfehlungen lassen sich in fünf Themenblöcke zusammenfassen. Drei davon sind relevant
für die Testplanung (Grünräume, Verkehr, Siedlungsentwicklung). Zwei Themenblöcke müssen
ausserhalb eines allfälligen Testplanungsverfahrens geklärt werden: Grundsatzfragen zur Raum-
planung und Politik sowie Themen, die die Projektentwicklung betreffen und erst später rele-
vant werden.

Dieses Dokument dient als Grundlage für die Schlussveranstaltung vom 2. April. Die Inhalte sind
zudem ein Bestandteil des Protokolls zu den Workshops. Das ebenfalls bis zur Schlussveranstal-
tung vorliegen wird.

    Thema                                                      Umgang mit dem Thema

    Grundsatzfragen Raumplanung und Politik
    1. Chleigrüt in die Betrachtung einbeziehen                Rheinfelden behandelt das Thema separat. Die Stadt
                                                               startet in der ersten Jahreshälfte einen partizipativen
                                                               Prozess zur Klärung der Entwicklung des Gebiets.
    2. Kulturland erhalten                                     Für die Gemeinden ist es das Ziel, das Areal langfristig
                                                               als Gesamtes mit der Schule und Wohn- und Gewerbe-
                                                               gebieten zu entwickeln.
                                                               Die Schweizer Salinen AG bietet auch Hand, wenn nur
                                                               die Mittelschule realisiert werden sollte. Allerdings müs-
                                                               sen dann die Verhandlungen neu geführt werden.
    3. Grenzziehung anpassen                                   Die Grenze spielt für die Testplanung keine Rolle. Die
                                                               Gemeinden beurteilen anschliessend je nach Ergebnis,
                                                               wie sie langfristig mit der Grenze umgehen werden.
    4. Hallenbad realisieren                                   Die Gemeinden klären mit der künftigen Schule ab, ob
                                                               das Hallenbad einem Bedürfnis entspricht. Wenn sich
                                                               ein Bedürfnis zeigt, findet sich auf dem Areal Platz da-
                                                               für.
    5. Wald naturnah bewirtschaften                            Das Thema liegt ausserhalb des Einflussgebiets der
                                                               Gemeinde.
                                                               Die Bewirtschaftung des Waldes erfolgt nach dem Aar-
                                                               gauer Waldgesetz und dem Betriebsplan der kantona-
                                                               len Forstverwaltung.
    Testplanung: Grünräume
    6. Grüne Achse / vielseitig nutzbare Korridore realisie-   Die Gemeinden prüfen, ob das Thema als Empfehlung
    ren                                                        oder sogar als Rahmenbedingung ins Programm aufge-
                                                               nommen wird.
    7. Durchgrünung zugunsten der Aufenthaltsqualität und      Die Gemeinden prüfen, ob das Thema als Empfehlung
    der Klimaanpassung schaffen                                oder sogar als Rahmenbedingung ins Programm aufge-
                                                               nommen wird.
    Testplanung: Verkehr
    8. Zäsuren mit dem Strassennetz vermeiden und Frei-        Die Gemeinden prüfen, ob das Thema als Empfehlung
    zeitangebote anbinden                                      oder sogar als Rahmenbedingung ins Programm aufge-
                                                               nommen wird.

                                                                                                                         44
Thema                                                      Umgang mit dem Thema

9. Dichtes Wegnetz realisieren                             Die Gemeinden prüfen, ob das Thema als Empfehlung
                                                           oder sogar als Rahmenbedingung ins Programm aufge-
                                                           nommen wird.
Testplanung: Siedlungsentwicklung
10. Unterschiedliche Gebäude-Typologien anbieten           Die Gemeinden prüfen, ob das Thema als Empfehlung
                                                           oder sogar als Rahmenbedingung ins Programm aufge-
                                                           nommen wird.
11. Platzierung der Mittelschule mit einer Funktion ver-   Die Gemeinden prüfen, wie die Empfehlungen zur
binden                                                     Funktion der Schule ins Programm eingebunden wer-
                                                           den kann.
12. Platzierung von Wohnen, Mischnutzung, Freizeit         Die Gemeinden prüfen, ob das Thema als Empfehlung
und Gewerbe an den unmittelbaren Standortqualitäten        oder sogar als Rahmenbedingung ins Programm aufge-
orientieren                                                nommen wird.
13. (Klein-)Gewerbe in die Arealentwicklung integrieren    Die Gemeinden prüfen, ob das Thema als Empfehlung
                                                           oder sogar als Rahmenbedingung ins Programm aufge-
                                                           nommen wird.
14. Landwirtschaftsbetriebe in die Entwicklung einbin-     Die Gemeinden suchen vor der Sommergemeinde das
den                                                        vertiefende Gespräch mit den Grundeigentümern und
                                                           klären, wie die Schnittstelle zu den Landwirtschaftsbe-
                                                           trieben behandelt werden soll.
Themen für die Projektentwicklung (später relevant)
15. Vielfältiges Wohnungsangebot                           Dieses Thema wird erst in einer späteren Phase aktuell.
                                                           Die Gemeinden greifen das Thema soziale Durchmi-
                                                           schung in den Verhandlungen mit der Grundeigentüme-
                                                           rin Schweizer Salinen AG frühzeitig auf.

16. Sicherstellen von Freizeitangeboten                    Dieses Thema wird erst in einer späteren Phase aktuell.
                                                           Die Gemeinden greifen das Thema im Rahmen der Ver-
                                                           handlungen mit der Grundeigentümerin Schweizer Sali-
                                                           nen AG auf.
17. Bezahlbare Gewerbeflächen                              Dieses Thema wird erst in einer späteren Phase aktuell.
                                                           Die Gemeinden greifen das Thema bezahlbare Gewer-
                                                           beflächen in den Verhandlungen mit der Grundeigentü-
                                                           merin Schweizer Salinen AG auf.
18. Hochwertige Freiräume realisieren                      Dieses Thema wird erst in einer späteren Phase aktuell.
                                                           Im Moment gibt es keinen Handlungsbedarf.
19. Potenzial für Energieeffizienz und aus erneuerbaren    Diese Themen werden erst in einer späteren Phase ak-
    Energien nutzen                                        tuell. Im Moment gibt es keinen Handlungsbedarf.

                                                                                                                 45
Sie können auch lesen