MASTERPLAN GREEN JOBS - MEHR JOBS DURCH GREEN JOBS! UMSETZUNGSBERICHT 2015 - Bundesministerium für Klimaschutz ...
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IMPRESSUM IMPRESSUM Medieninhaber und Herausgeber: BUNDESMINISTERIUM FÜR LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT, UMWELT UND WASSERWIRTSCHAFT Stubenring 1, 1010 Wien Original wurde gedruckt von: bmlfuw.gv.at Zentrale Kopierstelle des BMLFUW, UW-Nr. 907, nach Alle Rechte vorbehalten. der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Wien, Mai 2016 Umweltzeichens. --- 2 ---
VORWORT DER MASTERPLAN GREEN JOBS GREEN JOBS SIND Arbeitsplätze im Um- ZIEL DES MASTERPLANS weltsektor. Dieser besteht aus einer heterogenen Gruppe von Das zentrale Ziel des Masterplan green jobs ist es, durch die Produzenten von Gütern, Technologien und Dienstleistun- verstärkte Umsetzung von Maßnahmen zum Umwelt- und gen, welche sich über alle Wirtschaftsbereiche erstrecken. Klimaschutz die Umweltwirtschaft und die Beschäftigung in Umweltprodukte und -technologien sollen Umweltschäden diesem Sektor zu forcieren. Zur Umsetzung des „Masterplans vermeiden oder zumindest vermindern, sie behandeln, mes- green jobs“ wurden 6 Handlungsfelder identifiziert, in denen sen und untersuchen. Ein nicht nachhaltiger Ressourcenab- es wichtig ist, Maßnahmen zu setzen: bau soll durch ressourceneffiziente Güter, Technologien und Dienstleistungen weitgehend vermieden oder zumindest ver- ‐‐-- Sicherstellung eines hohen Qualifikationsniveaus. Dafür mindert sowie gemessen, kontrolliert und untersucht werden. bedarf es eines hohen Qualifikationsniveaus von Arbeits- Der Hauptzweck von green jobs ist der Beitrag zum Umwelt- kräften im green job Bereich, das bedeutet konkret die Be- schutz. Daher können in allen wirtschaftlichen und gesell- reitstellung innovativer und bedarfsbezogener Aus- und schaftlichen Bereichen green jobs gefunden werden bzw. Weiterbildungsangebote in den Sektoren der Umwelt- bestehende Berufsbilder sich zu green jobs wandeln. Die Ent- wirtschaft. wicklung der letzten Jahre zeigt die hohe Dynamik und Kri- ‐‐-- Die kontinuierliche Verbesserung und Innovation sind sensicherheit der green jobs in Österreich. Der Sektor ist die Grundvoraussetzungen für nachhaltig erfolgreiche durch kontinuierliches Wachstum gekennzeichnet. Der Mas- Produkte, Technologien und Dienstleistungen und somit terplan green jobs ist der erste Aktionsplan zur gezielten För- für die Schaffung und den Erhalt von Arbeitsplätzen es- derung dieses zukunftsträchtigen Beschäftigungsfeldes in Ös- sentiell. terreich. Die durchgeführte Abschätzung der Potenziale in ‐‐-- Einen weiteren Schwerpunkt stellt die Forcierung von österreichischen Schlüsselsektoren ergab bis 2020 ein Poten- Vernetzung und Kooperation von allen AkteurInnen im zial von 100.000 zusätzlichen green jobs: Bereich der Umweltwirtschaft dar. Die Stärke der österrei- chischen Umweltwirtschaft und der damit verbundenen ‐‐-- Steigerung der Exportquote – ca. 6.000 Jobs. Beschäftigungssituation ist aufgrund der Größenstruktur ‐‐-- Steigerung der Nachfrage nach ökologischen Angeboten heimischer Unternehmen von einer zielgerichteten Ver- im Tourismus – ca. 13.500 Jobs. netzung und intensiven Kooperation abhängig. ‐‐-- Forcierung der Nutzung von forstlicher Biomasse – ca. ‐‐-- Ein wichtiger Bereich ist die Unterstützung und For- 6.500 Jobs. cierung von Internationalisierung. Die erfolgreiche Be- ‐‐-- Investition in die thermische Sanierung und Investition arbeitung von internationalen Märkten wird zu einer in Heizungsumstellungen – ca. 35.000 Jobs. Voraussetzung für das Wachstum der heimischen Um- ‐‐-- Ausbau und Angebotsverbesserung des öffentlichen Per- weltwirtschaft und damit für die Schaffung von Green sonennah- und Regionalverkehrs – ca. 15.000 Jobs. Jobs in Österreich. ‐‐-- Investition in das Energiesystem – erneuerbare Energie ‐‐-- Unter der Forcierung von nachhaltigen Investitionen und (als Basis für den Ausbau der E-mobilität) – ca. 20.000 nachhaltigen Konsum ist die Schaffung gezielter Inves- Jobs. titions- und Konsumanreize für den Privatkonsum und ‐‐-- Vermehrte Nachfrage nach Umweltdienstleistungen – die öffentliche Beschaffung gemeint, welche die Nach- ca. 4.000 Jobs. Diese ambitionierten Ziele sind – wie die frage nach umweltfreundlichen Produkten, Technologien aktuellen Zahlen der Statistik Austria dokumentieren – und Dienstleistungen entlang ganzer Wertschöpfungsket- durchaus realistisch. 2008 waren rund 167.700 Beschäf- ten stimuliert, und somit die Arbeitsmarktsituation spür- tigte (in Vollzeitäquivalenten) in der Umweltwirtschaft bar beeinflusst. tätig. Dieser Wert nahm bis 2014 auf 181.820 zu (i.e. 5 % ‐‐-- Die aktive Bewusstseinsbildung spielt nicht zuletzt eine der Gesamtbeschäftigten). Damit ist jeder 20. Job in Ös- große Rolle für die Transformation einer Gesellschaft in terreich ein Green Job. Unter Einbeziehung des öffentli- Richtung eines ökologischen und nachhaltigen Wachs- chen Verkehrs ergeben sich für 2014 sogar 209.864 Be- tums. Werte prägen das Investitions- und Konsumverhal- schäftigte. Seit 2008 (197.257 Beschäftigte) wurde somit ten. Die Bewusstseinsbildung wird damit zur psychologi- ein Anstieg um 6,4% festgestellt. schen Schlüsselaufgabe zur Schaffung und Sicherung von heimischen Green Jobs. --- 3 ---
INHALT 3 VORWORT: DER MASTERPLAN GREEN JOBS 3 Ziel des Masterplans 5 DATEN UND FAKTEN 5 GREEN JOBS IN ÖSTERREICH 6 HANDLUNGSFELD A: SICHERSTELLUNG EINES HOHEN QUALIFIKATIONSNIVEAUS 6 Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik 6 Lehrberuf Biomasse und Bioenergie 6 Land- und forstwirtschaftliche Ausbildungsstätten 6 Klimaschutzinitiative klimaaktiv 7 Regionale Programme für einen nachhaltigen betrieblichen Umweltschutz (RP) 8 Berufsorientierung mit Umwelt- und Nachhaltigkeitsbezug - BOgrün für Schülerinnen und Schüler gestartet! 8 Mit drei Klicks zur „grünen“ Aus- und Weiterbildung 9 green skills in der Berufsbildung 9 Der Guide „green jobs! Deine Zukunft – Deine Karriere – Dein green job!“ 9 Jugend und Umwelt 9 Wasserwirtschaft 9 HANDLUNGSFELD B: KONTINUIERLICHE VERBESSERUNG UND INNOVATION 9 Staatspreis Umwelt- und Energietechnologie und Fachkongress envietech 10 Entwicklung der Umwelttechnik-Industrie 10 Staatspreis „Architektur und Nachhaltigkeit“ 11 Beschäftigte in umwelttechnologierelevanten Forschungseinrichtungen 12 Wasserwirtschaft 13 HANDLUNGSFELD C: FORCIERUNG VON VERNETZUNG UND KOOPERATION 13 green-jobs.at 13 Umwelttechnik.at 13 Wasserwirtschaft 13 HANDLUNGSFELD D: UNTERSTÜTZUNG UND FORCIERUNG VON INTERNATIONALISIERUNG 13 Exportinitiative Umwelttechnik 14 Erstellung einer Umwelttechnologiepräsentation und eines Umwelttechnik Foto-Archives 14 HANDLUNGSFELD E: FORCIERUNG VON NACHHALTIGEN I NVESTITIONEN UND NACHHALTIGEN KONSUM 14 Umweltförderung im Inland und Sanierungsoffensive 2015 14 Klima- und Energiefonds 15 klimaaktiv mobil 15 Schutzwaldbewirtschaftung/Schutz vor Naturgefahren – Initiative zur Verbesserung der Schutzwirkung des Waldes (ISDW) 15 Wasserwirtschaft 16 Aktionsplan für nachhaltige öffentliche Beschaffung 17 HANDLUNGSFELD F: BEWUSSTSEINSBILDUNG 17 Österreichisches Umweltzeichen 17 Initiative „Bewusst kaufen“ 17 Nachhaltiger Tourismus 17 Klimaschutzinitiative klimaaktiv 18 Jugend und Umwelt 18 Land- und Forstwirtschaft --- 4 ---
Green Jobs in Österreich DATEN UND FAKTEN jobs es gibt. Es sind dies Arbeitsplätze in der Herstellung von Produkten, Technologien und Dienstleistungen, die Um- weltschäden vermeiden und natürliche Ressourcen erhalten. UMWELT- UND KLIMASCHUTZ Dazu gehören etwa die Berufsfelder der SolartechnikerInnen, MASSNAHMEN: Über die Umweltförderung im Inland FacharbeiterInnen für Biomasse, HerstellerInnen von Passi- (UFI) standen im Jahr 2015 insgesamt rund 73,4 Millionen vhäusern, Wärmedämmungen, ProduzentInnen von Hybrid- Euro für Investitionen in Umwelt- und Klimaschutzmaßnah- antrieben, BiolandwirtInnen und viele mehr. men in Betrieben zur Verfügung, wovon rund 1 Million Euro Bedeutende Bereiche, in denen green jobs angeboten werden zur Mitfinanzierung der betrieblichen Beratungsangebote sind etwa: verwendet wurden. Weiters wurden allein 2009 bis 2014 ins- gesamt rd. rund 426 Millionen Euro für thermische Gebäu- ‐‐-- Erneuerbare Energien und Energieeffiziente Gebäude: desanierungsmaßnahmen eingesetzt. Weitere rd. 130 Millio- dieser Sektor weist die meisten green jobs auf, sowohl nen Euro werden über den Klimaund Energiefonds vergeben. in der Produktion und Bereitstellung von Erneuerbarer Er fördert beispielsweise Photovoltaikanlagen, Konzepte für Energie, als auch der Errichtung von Passiv- und Nied- energieautarke Regionen, CO2-sparende Verkehrsalternati- rigenergiehäusern sowie in Dienstleistungen wie etwa ven oder Projekte zur Klimaforschung. thermischer Sanierung. ‐‐-- Boden- und Grundwasserschutz: dazu gehören Beschäf- Gewässerschutz: In diesem Bereich werden vor allem Inves- tigte im biologischen Landbau, da sie durch besonders titionen in die Abwasserentsorgung sowie die Verbesserung umweltfreundliches Bewirtschaften Boden und Wasser der Gewässerökologie, wie beispielsweise die Renaturierung schützen. und die Wiederherstellung der Fischdurchgängigkeit von ‐‐-- Abfallbehandlung, -vermeidung und Abwasserentsor- Flüssen, getätigt. gung: dazu zählen etwa der Betrieb von Deponien oder Klimaschutzinitiative klimaaktiv: Diese Initiative des BML- Kanalisations- und Kläranlagen und die Abfallsortie- FUWs trägt wesentlich dazu bei, dass Angebot und Qualität rung. bei Aus- und Weiterbildungen in den Bereichen erneuerbare ‐‐-- Recycling: In diesen Bereich fällt etwa die Wiederver- Energie, Energieeffizienz, Bauen & Sanieren sowie alternative wendung oder stoffliche Verwertung von Papier, Glas Mobilität hoch sind. und Metallen. ‐‐-- Sonstige Umweltaktivitäten sind Bereiche wie Lärm- Biolandwirtschaft: Die Mittel setzen sich insbesondere aus schutz, (z.B. Produktion von Schalldämpfern und Lärm- den Förderungen für die besonders umwelt- und tierfreundli- schutzwänden), Luftreinhaltung und Klimaschutz (z.B. che Wirtschaftsweise sowie Investitionsbeihilfen sowie Bera- Abluftreinigungsanlagen), Umwelt-Monitoring, Natu- tungs-, Bildungs- und Vermarktungsmaßnahmen zusammen. rund Nationalparks sowie Leistungen des öffentlichen Exportinitiative Umwelttechnologien: Diese gemeinsame In- Sektors. itiative von BMLFUW und Wirtschaftskammer hat sich in ‐‐-- 36,1% des Umsatzes und 51,4% der Beschäftigten der Österreich mittlerweile zu einer erfolgreichen österreichi- Umweltwirtschaft entfielen 2013 auf Umweltschutzak- schen Marke etabliert, mit der Aktivitäten gebündelt und Sy- tivitäten, 63,9% des Umsatzes bzw. 48,6% der Beschäf- nergien geschaffen werden und österreichischen Unterneh- tigten auf das Ressourcenmanagement. Dies zeigt die men dieser Branche professionelles Export-Know-how für Heterogenität der Umweltwirtschaft: während zu den die neuen Zielmärkte im erweiterten Europa und auf „fernen Umweltschutzaktivitäten u.a. der beschäftigungsinten- Märkten“ zur Verfügung gestellt wird. sive ökologische Landbau zählt, ist die umsatzstarke Er- zeugung von Elektrizität aus erneuerbaren Energien dem Ressourcenmanagement zugeordnet. ‐‐-- Im Zeitraum von 2008 bis 2013 nahm bei den Umwelt- GREEN JOBS IN schutzaktivitäten der Umsatz um 15,8% und die Beschäf- ÖSTERREICH tigung um 7,8% zu. Bei den Ressourcenmanagementak- tivitäten konnte beim Umsatz ein Anstieg um 17,6% und bei der Beschäftigung um 13,3% verzeichnet werden. AUFBAUEND AUF DIE EU-weit festgelegte Definition, welche Bereiche als green jobs bezeichnet wer- den, wird in Österreich erhoben, wie viele und welche green --- 5 ---
Green Jobs in Österreich HANDLUNGSFELD A: SICHERSTELLUNG EINES HOHEN QUALIFIKATIONSNIVEAUS HOCHSCHULE FÜR AGRAR- UND UMWELTPÄ- KLIMASCHUTZINITIATIVE KLIMAAKTIV DAGOGIK Der Bedarf an qualifizierten MitarbeiterInnen in der Um- Die Hochschule ist die zentrale Koordinationsstelle für Fort- welt- und Energietechnik steigt ständig. Für den Bereich des und Weiterbildung in land- und forstwirtschaftlichen so- Klimaschutzes ist das klimaaktiv Bildungsprogramm ein wie umweltpädagogischen Berufsfeldern in Österreich. Seit wichtiges Element zur Sicherstellung eines hohen Qualifika- 2008 gibt es eine eigene Fachrichtung für Umweltpädagogik tionsniveaus in Österreich. an der Hochschule, die im Studienjahr 2014/15 insgesamt klimaaktiv ist die Klimaschutzinitiative des BMLFUW und 140 Studierende zählt. 2014 wurde bereits der zweite Mas- Teil der Österreichischen Klimastrategie und wird zu einem terstudienlehrgang Green Care an der Hochschule gestartet, großen Teil aus der Umweltförderung im Inland finanziert. der europaweit ein einzigartiges Bildungsangebot darstellt. Seit 2004 deckt klimaaktiv mit den Themenschwerpunk- Initiativen sowie Aktivitäten aus Wissenschaft und Praxis im ten „Bauen und Sanieren“, „Erneuerbare Energie“, „Energie- Bereich Green Care werden gebündelt als Masterstudium sparen“ und „Mobilität“ die zentralen Technologiebereiche angeboten. Bekannte Beispiele für Green Care sind die tier- einer zukunftsfähigen Energienutzung ab. Die Initiative kli- gestützte Therapie, Care Farming und die Gartentherapie. maaktiv leistet mit der Entwicklung von Qualitätsstandards im Bereich Energieeffizienz und beim Einsatz erneuerba- LEHRBERUF BIOMASSE UND BIOENERGIE rer Energieträger, mit Weiterbildung, Beratung und Informa- Der Lehrberuf „Biomasse und Bioenergie“ wurde mit 2013 tion einen wichtigen Beitrag zur Markteinführung klimaf- als 15. Lehrberuf der Land- und Forstwirtschaft eingeführt. reundlicher Technologien und Dienstleistungen. klimaaktiv 57 Personen haben in den letzten beiden Jahren diese Aus- dient dabei als Plattform für Initiativen von Unternehmen, bildung absolviert. Im Jahr 2014 befanden sich insgesamt Ländern und Gemeinden, Organisationen und Privatperso- 764 Personen in einer land- und forstwirtschaftlichen Lehre. nen. Klimaaktiv unterhält zudem auch eine enge Koopera- tion mit den betrieblichen Beratungsprogrammen der Län- LAND- UND FORSTWIRTSCHAFTLICHE der, die aus Mitteln der Umweltförderungen kofinanziert AUSBILDUNGSSTÄTTEN werden. Im Schuljahr 2015/2016 besuchten 3.927 SchülerInnen die Das Querschnittsthema „Bildung“ wird seit 2004 im Pro- Höheren Bundeslehranstalten für Landund Forstwirtschaft gramm klimaaktiv bildung bearbeitet: (HBLA). Ein neuer Lehrplan für die HBLA für Land- und Ziel ist „green skills“, spezielle Kompetenzen aus den kli- Forstwirtschaft wird mit dem Schuljahr 2016/17 in Kraft tre- maaktiv Fachprogrammen, über Aus- und Weiterbildungs- ten. Dieser sieht eine eigene Fachrichtung für „Umwelt- und maßnahmen für den Markt verfügbar zu machen. Damit wer- Ressourcenmanagement“ vor. Zusätzlich wird „Biologische den wesentliche Beschäftigungseffekte im Inland erzielt und Landwirtschaft“ als Fach flächendeckend für alle Schulen ein- die Umsetzung des Masterplans green jobs vorangetrieben. geführt. Die Höhere Bundeslehranstalt für Land- und Forst- wirtschaft in Ursprung bietet seit 2003 im Rahmen der schul- Die Bildungsaktivitäten erfolgen in Zusammenarbeit mit autonomen Schwerpunktsetzung neben in der Fachrichtung wesentlichen Bildungseinrichtungen wie z.B dem WIFI. Ver- Landwirtschaft auch die Fachrichtung Umwelttechnik mit bis- mittelt werden jene Kompetenzen, die für die Energiewende lang 345 AbsolventInnen an. Im Zeitraum von 2014 bis 2015 in den jeweiligen Branchen erforderlich sind. Die Inhalte schlossen insgesamt 23 Schülerinnen und 32 Schüler diesen werden in Abstimmung mit den klimaaktiv Programmen, Ausbildungszweig mit der Reife- und Diplomprüfung ab. der Wirtschaft (Innungen, Verbände, Cluster) und der For- schung (AIT, FHs und Universitäten) erarbeitet. Mit dieser Die neue Fachrichtung „Umwelt- und Ressourcenmanage- Querschnittsaufgabe unterstützt die Bildungskoordination ment“ wird soll ab dem Schuljahr 2016/17 an den Standor- maßgeblich die Netzwerkbildung in und um klimaaktiv. ten in Ursprung und in Raumberg-Gumpenstein angebo- ten werden. ‐‐-- Über 11.500 Personen haben sich bis Mitte 2015 im Rahmen von klimaaktiv im Energiebereich beruf- lich weitergebildet. Dazu zählen z.B. BaumeisterInnen, --- 6 ---
Green Jobs in Österreich rchitektInnen und PlanerInnen, Energieautarkiecoa- A Erfolgreiche AbsolventInnen der entsprechenden klimaaktiv ches, EnergiemanagerInnen, Biowärmerauchfang- Qualifizierungen können als klimaaktiv Kompetenzpartner- kehrerInnen und –installateurInnen, zertifizierte Innen im Rahmen ihrer gewerberechtlichen Befugnis auftre- Photovoltaik-, Solarwärme- und Komfortlüftungstech- ten und am Markt positionieren. Damit erkennen KundIn- nikerInnen. nen jene AnbieterInnen, die sich das aktuelle Know-How zu ‐‐-- Gemeinsam mit dem Fachverband Fahrschulen wurde den Zukunftsthemen der Energieeffizienz und dem Einsatz 2009 die Zertifizierungsschiene „klimaaktiv mobil erneuerbarer Energie angeeignet haben. htwww.klimaaktiv. Fahrschule“ entwickelt. Bisher konnten 29 Fahrschu- at/klimaaktivnetzwerk len, die im Bereich Spritsparen und Klimaschutz beson- Um die erforderlichen Humanressourcen sicherzustellen, hat ders aktiv sind, als „klimaaktiv mobil Fahrschule“ zerti- klimaaktiv Bildung die Zusammenarbeit der Bildungsinsti- fiziert werden. tutionen mit Verbänden, Umwelttechnik-Cluster, Innungen ‐‐-- Zertifizierung von SpritspartrainerInnen für Pkw, für und angewandter Forschung über die Plattform der Klima- Lkw/Bus und für Traktoren: FahrlehrerInnen können schutzinitiative vorangetrieben. F&E-Ergebnisse (z.B. aus den sich im Rahmen von klimaaktiv mobil zu zertifizier- Programmlinien Nachhaltig Wirtschaften) und damit im Zu- ten SpritspartrainerInnen ausbilden lassen; bisher wur- sammenhang stehende klimaaktiv Standards, Kriterien und den in Summe bereits rund 1.180 SpritspartrainerInnen Empfehlungen werden in Weiterbildungen implementiert und -prüferInnen für PKW, LKW/Bus oder Traktoren und an TrainerInnen der kooperierenden Bildungseinrich- in Österreich1 ausgebildet. tungen weitergegeben. ‐‐-- Spritspar-Coach: MitarbeiterInnen die im Unterneh- men als TrainerInnen für interne Weiterbildungen tätig klimaaktiv leistet einen Beitrag zur Umsetzung der EU sind, können sich als interner Spritspar-Coach ausbil- Richtlinie 2009/28/EG zur Förderung der Nutzung von den lassen, z.B. wurden bei Postbus bereits 31 Spritspar- Energie aus erneuerbaren Quellen: Beseitigung von Informa- Coaches ausgebildet. tions- und Ausbildungsdefiziten sowie Zertifizierungen für ‐‐-- Weiterbildung für LehrerInnen an Landwirtschaftli- Installateure. Empfehlungen des Intelligent Energy Europe chen Fachschulen: 61 LehrerInnen wurden zu Sprit- Projektes QualiCert wurden dazu aufgegriffen. Die Kompe- spar-LehrerInnen ausgebildet. tenz zur Anwendung der green technologies (Solarwärme, ‐‐-- Lehrgang zum „Jugendmobil-Coach“, der im Jänner Biowärme, Photovoltaik, Komfortlüftung, Wärmepumpe) ist 2011 als Ö-Pilotprojekt startete und den 16 Fachleute gleichzeitig eine Möglichkeit, klimaaktiv Kompetenzpartne- der außerschulischen Jugendarbeit aus allen Bundes- rIn zu werden. ländern erfolgreich absolviert haben. In einer 2. Runde Erfolgreiche AbsolventInnen der entsprechenden klimaaktiv wurden 2014 weitere 19 Jugendmobil-Coaches ausge- Qualifizierungen können als klimaaktiv Kompetenzpartner- bildet. Innen im Rahmen ihrer gewerberechtlichen Befugnis auftre- ‐‐-- Unter dem Motto „Jugend-Power für eine gesunde Um- ten und sich am Markt positionieren. Damit erkennen Kun- welt“ werden Jugendliche aus allen Bundesländern in dInnen jene AnbieterInnen, die sich das aktuelle Know- How jährlich stattfindenden mehrtägigen Workshops zu CE- zu den Zukunftsthemen der Energieeffizienz und dem Ein- HAPE*-Peers ausgebildet, seit 2006 insgesamt 100 satz erneuerbarer Energie angeeignet haben. (*CEHAPE = Children‘s Environment and Health Ac- http://www.klimaaktiv.at/klimaaktivnetzwerk/ tion Plan for Europe) ‐‐-- Die Ausbildung zur/zum Fahrrad-TechnikerIn wird Das umfangreiche klimaaktiv e-learning wird zur laufenden seit Herbst 2011 als WIFI-Kurs angeboten. Es werden Weiterbildung auch nach einem Kursbesuch von mehreren alle Komponenten von Fahrrädern und E-Bikes in der hundert AbsolventInnen tatsächlich genutzt. Die im Rahmen 3-wöchigen Ausbildung inklusive praktischem Teil er- von klimaaktiv erarbeiteten Skripten, Vortragsunterlagen lernt. Bisher haben 152 Personen die 3 Module der und elearning- Tests werden auch von TrainerInnen in ver- WIFI Kurse „FahrradtechnikerIn“ besucht. In den meis- schiedensten Bildungseinrichtungen genutzt. ten Bundesländern wird der Kurs für das Teilgewerbe Fahrradtechnik anerkannt. REGIONALE PROGRAMME FÜR EINEN NACHHALTIGEN BETRIEBLICHEN UMWELT- 1 im Ausland ausgebildete Trainer, z.B. in Kasachstan und Russland, sind hier nicht berücksichtigt SCHUTZ (RP) Auf Initiative des BMLFUW wurden in den letzten Jahren in Zusammenarbeit mit den Bundesländern Programme für --- 7 ---
Green Jobs in Österreich e inen nachhaltigen betrieblichen Umweltschutz entwickelt materialien sowie verschiedenen Fortbildungsmöglichkei- und etabliert. Durch die teilweise Miteinbindung der Regio- ten werden PädagogInnen in der Umsetzung der BOgrün nalstellen der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) wurde an den Schulen österreichweit unterstützt. Bei der BOgrün so ein optimales Beratungsangebot mit unterschiedlichsten steht die Kompetenz des Reflektierens sowie die Gestaltungs- Modulen rund um das sehr breite Thema Umweltschutz für kompetenz besonders im Vordergrund, da dies sowohl in der Betriebe geschaffen bzw. wurden bestehende Angebote deut- Umweltbildung als auch in der Berufsorientierung eine sehr lich erweitert und in einem letzten Schritt auch auf die Ziel- große Rolle spielen. Durch die Projekt- und Portfolioarbeit gruppe „Gemeinden“ ausgedehnt. erweitern die SchülerInnen, aufbauend auf ihren Interessen und Kompetenzen, ihr Spektrum zukunfts- und handlungso- Im Rahmen dieser Programme werden Einzelberatungen, rientiert. Dabei integrieren sie ökologische und ökonomische Workshops, Potentialanalysen bis hin zu umfassenden Bera- Aspekte in ihre Berufswünsche und leiten für sich konkrete tungen zu Spezialthemen angeboten. Ausbildungs- und Berufswege ab. Die Umweltberufsorientie- rungsmaßnahme basiert auf dem Lehrplan der Neuen Mittel- Ziel ist es schule und orientiert sich insbesondere am Grundsatzerlass ‐‐-- den Betrieben/Gemeinden ökologische und ökonomi- „Umweltbildung für Nachhaltige Entwicklung“. Schulen, wel- sche Einsparpotentiale aufzuzeigen che an der BOgrün teilnehmen, unterstreichen ihr qualitati- ‐‐-- die Entscheidungsgrundlagen für eine mögliche, an- ves Bildungsangebot in den Bereichen Berufsorientierung und schließende Investitionsförderung durch die Umweltför- Nachhaltigkeit. Durch die Verwendung der BOgrün- Unter- derung optimal vorzubereiten richtsunterlagen können Schulen Synergien mit Zertifizierun- ‐‐-- Investitionen durch den Betrieb auszulösen, die sich gen wie die des Umweltzeichens oder ÖKOLOG nutzen. . entweder rasch amortisieren und/ oder unterhalb der Schwellenwerte für eine Umweltförderung liegen. Weitere Informationen unter: http://www.agrarumweltpaedagogik.ac.at/forschung-und- BERUFSORIENTIERUNG MIT UMWELT- UND entwicklung/entwicklungsprojekte/bogruen/ index.html NACHHALTIGKEITSBEZUG - BOGRÜN für Schü- lerinnen und Schüler gestartet! MIT DREI KLICKS ZUR „GRÜNEN“ AUS- UND WEITERBILDUNG Es ist für das BMLFUW ein wichtiges Anliegen, in die grüne Berufsorientierung für SchülerInnen zu investieren. Folglich 2015 fanden zwei weitere Sitzungen des Arbeitskreises öster- hat das BMLFUW das Pilotprojekt die Umweltberufsorien- reichischer Aus- und Weiterbildungsanbieter im Bereich Um- tierungsmaßnahme - BOgrün - für SchülerInnen der 7. und 8. welttechnologien und erneuerbare Energietechnologien statt. Schulstufe 2013 initiiert. Dieses Konzept wurde in einigen Pi- Darüber hinaus wurde das Internetportal Umweltqualifizie- lotschulen mit Erfolg umgesetzt und wird laufend Berufsori- rung weiterentwickelt. Dahinter steht der Bedarf die Vorrei- entierungs-PädagogInnen vorgestellt, damit die BOgrün ver- terrolle Österreichs im Bereich der Umwelttechnologien wei- mehrt im Unterricht eingesetzt wird. ter auszubauen und die dafür notwendigen Bildungsangebote gebündelt für alle Aus- und Weiterbildungsinteressierten Ziel dieses Projektes sind Grundlagen und Voraussetzungen sichtbar zu machen. Die Möglichkeit sich inhaltlich und fach- für eine österreichweite Einführung der Umweltberufsori- lich branchenübergreifend in Netzwerktreffen bzw. Arbeits- entierungsmaßnahme für SchülerInnen der 7. und 8. Schul- kreisen auszutauschen, aktuelle Trends und Entwicklungen stufe zu schaffen. Neben der Entwicklung und praktische zu diskutieren und das Bildungsangebot im Internet gebün- Erprobung der Berufsorientierung mit Umwelt- und Nach- delt sichtbar zu machen, wurde seitens der österreichischen haltigkeitsbezug werden auch Informationen über grüne Be- Bildungsanbieter auch 2015 wieder sehr gut angenommen. rufsbilder erstellt. Ebenso belangreich ist, SchülerInnen und PädagogInnen für ressourceneffiziente und umweltscho- Mit Datum November 2015 waren 200 aktive Weiterbildun- nende Technologien und Dienstleistungen zu sensibilisieren gen und 146 aktive Ausbildungen auf der Plattform eingetra- sowie das Interesse und die Begeisterung bei den SchülerIn- gen, die sich jeweils auf die fünf Kategorien „Abfall“, „Energie“, nen für green jobs zu wecken! „Luft“, „Wasser“ und „Weitere“ zuordnen lassen. Insgesamt wurden auf der Plattform Umweltqualifizierung bisher 2560 Die Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik wurde Kurse eingetragen. 2013 beauftragt, eine Berufsorientierungsmaßnahme mit Umwelt- und Nachhaltigkeitsbezug für die Neuen Mittel- Im Zeitraum November 2014 bis November 2015 wur- schulen zu entwickeln. Mit Hilfe umfassender Unterrichts- den die geplanten zwei Arbeitskreistreffen mit den Aus- und --- 8 ---
Green Jobs in Österreich eiterbildungsanbietern im bereich Umwelttechnik und er- W JUGEND UND UMWELT neuerbare Energietechnologien konzipiert, organisiert, mo- Mit dem neuen Ausbildungsschwerpunkt von JUMP – der deriert, durchgeführt und nachbereitet. Weiters wurden zwei Jugend-Umwelt-Plattform, der „Umwelt- Projekt-Praxis!“, der Newsletter an jeweils über 350 Qualifizierungsanbieter ver- den Lehrgang „Bottom UP“ – Berufsorientierung und Um- sendet. weltprojektmanagement“, das „Freiwillige Umweltjahr - FUJ“ Website: www.kursfinder.at sowie das „Freiwillige Umweltengagement - FUE“ umfasst, fördert JUMP ehrenamtliches Engagement und vermittelt GREEN SKILLS IN DER BERUFSBILDUNG mögliche Berufsfelder sowie Projektmanagement-Fähigkei- ten im Umweltbereich. Durch Messeauftritte auf Österreichs größter Bildungsmesse wird der Öffentlichkeit durch zielgruppengerechte Informa- Jungen Menschen ab 17 Jahren werden damit die Rahmen- tion und Kommunikation von Berufsbildern und Aus- und bedingungen geboten, sich im zukunftsträchtigen Berufsfeld Weiterbildungsmöglichkeiten das Thema green jobs näher „Umwelt und Nachhaltigkeit“ zu orientieren. Einerseits sollen gebracht. Erkenntnisse aus green skills Publikationen können sie auf einen möglichen Berufseinstieg vorbereitet werden. der Zielgruppe direkt kommuniziert werden. Darüber hinaus Andererseits lernen sie Ausbildungsmöglichkeiten für Berufs- wird die Bildungs- und Berufsorientierung hin zu green jobs felder im „green jobs“- Bereich kennen. forciert und der jungen Öffentlichkeit die Möglichkeiten, Chancen und Wege in der Umweltwirtschaft aufgezeigt. WASSERWIRTSCHAFT Die Qualifikation (Ausbildung und Weiterbildung) von DER GUIDE „GREEN JOBS! DEINE ZUKUNFT – Fachkräften in der Wasserwirtschaft erfolgt weiterhin in ers- DEINE KARRIERE – DEIN GREEN JOB!“ ter Linie durch die einschlägigen Fachverbände (ÖWAV, In diesem Berufsbildguide werden green job Berufsbilder ÖVGW) in Abstimmung mit der Branche und unter Einbin- beispielhaft anhand von Tätigkeiten, Beschäftigungsmöglich- dung der ExpertInnen der Verwaltung, um so die Anforde- keiten und den dazugehörigen Aus- und Weiterbildungsange- rungen für die Praxis gezielt abdecken zu können. Das Ange- boten vorgestellt. Die Publikation soll green jobs Berufsbilder bot an fachspezifischen Ausbildungen und Kursen hat sich in der öffentlichen Wahrnehmung als attraktive, zukunft- in den vergangenen Jahren deutlich erweitert („Gewässer- strächtige Arbeitsplätze festigen und die Kompetenzent- wärterIn“, „SchneimeisterIn“, „WildbachaufseherIn“) und liegt wicklung grüner ArbeitnehmerInnen durch übersichtliche bei über 100 Veranstaltungen jährlich. Damit wird eine noch Darstellung von Berufsbildern und deren Aus- und Weiter- breitere Palette zur Schaffung von neuen green jobs in der bildungsangeboten fördern. Der Guide ist ein weiterer Schritt Wasserwirtschaft geboten. Ein enger Kontakt mit den Uni- um der jugendlichen Zielgruppe Berufs- und Karrierepers- versitäten und den einschlägigen Bildungseinrichtungen stellt pektiven aufzuzeigen. sicher, dass das Qualifikationsniveau entsprechend den aktu- ellen Ansprüchen abgesichert wird und zukunftsfähig bleibt. HANDLUNGSFELD B: KONTINUIERLICHE VERBESSERUNG UND INNOVATION STAATSPREIS UMWELT- UND ENERGIETECH- eine Win-Win Situation für Umwelt, Klima, Gesellschaft her- NOLOGIE UND FACHKONGRESS ENVIETECH zustellen sowie ihre eigene Organisation zu pushen. Der Staatspreis Umwelt- und Energietechnologie zeichnet inno- Längst hat sich Österreich als Standort der Umwelttechnik- vative Unternehmen aus und ist der einzige Staatspreis in Ös- industrie etabliert, eine rege GründerInnenszene entwickelt terreich, der von drei Ministerien (Technologie-, Umwelt- und der nationale und globale Absatz von Umwelt-, Ressour- und Wirtschaftsministerium) vergeben wird. cen- und Klimatechnologien steigt stetig. Der österreichische Staatspreis für Umwelt- und Energietechnologie ist die Bühne Am 16. Oktober 2015 verliehen BMWFW, BMLFUW und dafür und die höchste Auszeichnung für jene Persönlichkei- BMVIT gemeinsam im feierlichen Rahmen, den Staatspreis ten im Umweltund Energietechnologiebereich, die es ver- für Umwelt- und Energietechnologie 2015. Vizekanzler- und standen haben, angesichts der globalen Herausforderungen, Wirtschaftsminister Dr. Reinhold Mitterlehner zeichnete --- 9 ---
Green Jobs in Österreich die Rudolf Großfurtner GmbH, Umweltminister DI Andrä nächste 2017 ansteht, in den Jahren dazwischen werden Da- Rupprechter die Hydroconnect GmbH und Technologie- ten und Zahlen mitttels Stichprobenerhebung von mehr als minister Alois Stöger die Schöberl & Pöll GmbH Bauphysik 100 Unternehmen im „Konjunkturbarometer Umwelttech- und Forschung in Kooperation mit dem Institut für Hochbau nik“ erhoben. und Technologie der TU Wien aus. KR Hans Roth, Grün- Die konjunkturelle Entwicklung der österreichischen Um- der und Aufsichtsratsvorsitzender von dem Entsorgungsund welttechnikbranche lässt sich für 2014 wie folgt zusammen- Verwertungsunternehmen Saubermacher Dienstleistungs fassen: AG wurde für sein Lebenswerk mit dem Daphne Umwelt- technologiepreis in Platin geehrt. Der Umsatz mit Umwelttechnik wuchs mit nominal 2,0% im Jahr 2014 langsamer als zuletzt. Für das Jahr 2015 wird von Der Sonderpreis Start-Up Ressourceneffizienz wurde dem den Unternehmen mit 3,6% wieder ein höheres Wachstum Jungunternehmen holis market GmbH überreicht. Die feier- erwartet. liche Preisverleihung fand im Rahmen der Fachkonferenz en- vietech 2015 für Ressourceneffizienz und Umwelttechnologie In nahezu allen Bereichen legten die Exporte von 2013 auf statt, die bereits 2008 ihr erfolgreiches Debüt hatte und 2015 2014 abermals zu. Die Exporte konnten ausgehend vom ho- ganz im Zeichen von erfolgreichen Unternehmen und vielver- hen Niveau nochmals auf 88,2% gesteigert werden (ohne sprechenden Start-Ups stand. Gemeinsam mit internationa- große Unternehmen betrug die Exportquote 71,1%). Wäh- len ExpertInnen wie Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger, rend Erneuerbare Energien stark international orientiert Genetiker und Mitglied des Rates für Forschung und Techno- sind (v.a. auch durch große Unternehmen) ist insbesondere logie-entwicklung, FH-Prof. Dr. Georg Jungwirth, Experte für Nachhaltiges Bauen & Sanieren kaum auf Auslands-Märk- Hidden Champions und DIin Dr.in Sabine Herlitschka, MBA ten präsent. Vorstandsvorsitzende & CTO der Infineon Technologies Aus- tria AG wurde diskutiert, wie aus Visionen Businessmodelle STAATSPREIS werden und was es zu einer erfolgreichen Marktführerschaft in „ARCHITEKTUR UND NACHHALTIGKEIT“ der Ressourcen- und Umwelttechnologie braucht. Im Jänner 2015 vergab das BMLFUW bereits zum vier- Die Kombination aus internationaler Fachkonferenz und ten Mal den Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit und Preisverleihung am selben Tag war einzigartig und hatte zum setzt damit die erfolgreiche Initiative zur Förderung einer zu- Ziel, den „grünen“ Wachstumsmarkt mit seiner Win-Win-Si- kunftsfähigen Baukunst fort. Ziel des BMLFUW ist es, in al- tuation für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft ins Ram- len Lebensbereichen Entwicklungen zu unterstützen, die zu penlicht zu rücken. einer langfristigen Sicherung der Lebensgrundlagen beitra- gen. Das beinhaltet auch ein qualitätsvolles und ressourcen- Nach der Preisverleihung hatten die TeilnehmerInnen zu- schonendes Bauen und Sanieren, bei dem Ökonomie und sätzlich noch die Möglichkeit, sich im Rahmen des „Inno- Ökologie, Soziales sowie Kunst und Kultur im Einklang ste- vators Matchmaking powered by Eco World Styria“ mit den hen. auf der envietech vorgestellten Start-Ups und ausgewählten PreisträgerInnen im persönlichen Gespräch auszutauschen. In den vergangenen Jahren hat sich nicht nur die Bautech- Dafür stand Ihnen ein gesonderter Bereich beim Get-to- nik weiterentwickelt, es ist auch der Wille der Bauträger grö- gether zur Verfügung. ßer geworden, nachhaltige Gebäude zu errichten. Diese Entwicklung wird mit dem österreichischen Staatspreis Ar- Für die Organisation und Durchführung der Staatspreisver- chitektur und Nachhaltigkeit gefördert. Bauschaffende, die leihung und der envietech 2015 war das BMLFUW in Ko- überdurchschnittlich hohe Leistungen für zeitgemäße und operation mit den anderen beiden Ministerien (BMWFW zukunftsfähige Architektur erbringen, werden honoriert und und BMVIT) zuständig. An der Umsetzung mitgearbeitet zu Weiterentwicklungen und Innovationen ermutigt. haben die ÖGUT (Österreichische Gesellschaft für Umwelt & Technik), die Agentur Schellander und das Magazin Um- Bewertet werden architektonische Qualität und Qualität weltschutz (siehe auch www.ecolinx.at) im Sinne der Nachhaltigkeit. Letztere wird anhand der Kri- terien der klimaaktiv Gebäudestandards beurteilt. Der kli- ENTWICKLUNG DER UMWELTTECHNIK- maaktiv Kriterienkatalog hat sich als Bewertungsinstrument INDUSTRIE für Gebäude sehr bewährt und liegt in Versionen für Neu- bau und Sanierungen von Wohn- und Dienstleistungsgebäu- Das BMLFUW beobachtet die Umwelttechnikbranche den vor. Eine Auszeichnung erhalten nur Projekte, die hohe genau: alle fünf Jahre gibt es eine Vollerhebung, wobei die --- 10 ---
Green Jobs in Österreich a rchitektonische Qualität bieten und gleichzeitig ambitio- q ualifiziertem, nichtwissenschaftlichen Personal. Die restli- nierte Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. chen Beschäftigten werden dem Hilfspersonal zugeordnet (13 %). Aus nachhaltiger Architektur ergeben sich vielfältige In der Schwerpunktsetzungen am Lehr- und Forschungszen- Vorteile: trum Wieselburg, insbesondere im Fachbereich ‚Biomass - ‐‐-- hoher Wohn- und Lebenskomfort Logistics – Technology‘, werden innovative Techniken ent- ‐‐-- geringe laufende Kosten wickelt und erprobt. Forschungs- und Entwicklungsprojekte ‐‐-- Krisensicherheit und beschäftigen sich beispielsweise mit nachwachsenden Roh- ‐‐-- höhere Qualität des Lebensumfelds. stoffen, deren Optimierung und Klassifizierung sowie deren Zusätzlich bringen innovative und schöne Gebäude einem Verwendung in Blockheizkraftwerken und Biogasanlagen. Tourismusland wie Österreich einen zusätzlichen Wettbe- Das BMLFUW unterstützt maßgeblich das Projekt Arbeits- werbsvorteil. Österreich hat sich in den letzten 20 Jahren kreis Biogas, das von ARGE Kompost und Biogas über das zu einem der führenden Länder im Bereich der nachhalti- LFI (Ländliches Fortbildungsinstitut) bundesländerübergrei- gen Gebäudetechnologien entwickelt. Hier reicht die Palette fend (OÖ, NÖ, S, St, K) geführt wird und folgende Zielset- von Fenstern und Lüftungsanlagen für Passivhäuser bis hin zungen hat: zu automatischen Biomasseheizungen und Solaranlagen. In ‐‐-- Höherqualifizierung der Anlagenbetreiber durch Infor- diesem Wachstumsmarkt sind bereits viele zukunftssichere mationsaustausch, Weiterbildungs- u. Beratungsangebote green jobs entstanden. ‐‐-- Vernetzung der Biogasanlagenbetreiber www..klimaaktiv.at/staatspreis ‐‐-- Erfassung der Biogasanlagen in eine bundesweite ein- heitliche Datenbank BESCHÄFTIGTE IN UMWELTTECHNOLOGIE- ‐‐-- Anlagenoptimierung durch Anlagenvergleiche, Wissens- RELEVANTEN FORSCHUNGSEINRICHTUNGEN vermittlung und Problembehandlungen. Im Report „Forschung und Entwicklung im Bereich Umwelt- technologie an Österreichs Universitäten und Außeruniversi- tären Forschungseinrichtungen“ hat das Umweltbundesamt eine Abschätzung der Beschäftigtenzahlen an umwelttech- nologierelevanten Forschungseinrichtungen vorgenommen. Die auf insgesamt 249 Forschungseinrichtungen des Samples hochgerechnete Anzahl von Beschäftigten erfasst auch Erhe- bungseinheiten, die gemäß angegebener Arbeitsgebiete F&E im Bereich Umwelttechnologie durchführen, deren haupt- sächliche Arbeitsgebiete und Schwerpunkte der Forschung jedoch auch in anderen F&EBereichen liegen können. Für jeden der untersuchten Durchführungssektoren (Hoch- schulsektor, Sektor Staat, privater gemeinnütziger Sektor so- wie kooperativer Bereich) und jede Beschäftigungskategorie wurden die durchschnittlichen Personenzahlen je Erhe- bungseinheit ermittelt, mit denen dann auf die gesamte An- zahl Beschäftigter im Bereich der Umwelttechnologiefor- schung hochgerechnet wurde. Das Ergebnis dieser Erhebung der Beschäftigtenzahlen ist in Tabelle 1 angegeben. Demnach waren im betrachteten Zeitraum rund 5.300 Per- sonen in diesem F&E-Bereich beschäftigt, das sind rund 10 % der Beschäftigten in F&E aller volkswirtschaftlichen Sek- toren (gesamt 51.493 in Kopfzahlen, ohne firmeneigener Be- reich (STATISTIK AUSTRIA 06.02.2012)). Rund 70 % der in der Umwelttechnologieforschung Beschäftigten werden dem wissenschaftlichen Personal zugerechnet, 17 % dem h öher --- 11 ---
Green Jobs in Österreich TABELLE 1: BESCHÄFTIGTE IN UMWELTTECHNOLOGIERELEVANTEN FORSCHUNGSEINRICHTUNGEN* Gesamt wissen höher sonstiges anzahl schaftliches qualifiziertes nichtwissen Personal Personal nichtwissen schaftliches schaftliches Personal Personal (Hilfspersonal) Hochschulsektor 3.742 2.731 605 406 (3.231) (2.418) (462) (351) Sektor Staat 687 306 153 228 (305) (172) (74) (59) Privater gemeinnütziger 92 51 37 4 Sektor (58) (38) (18) (2) kooperativer Bereich 781 616 121 44 (650) (481) (137) (32) Gesamtanzahl Beschäftigte 5.302 3.704 916 682 (4.244) (3.109) (691) (444) * auf 249 Forschungseinrichtungen hochgerechnete Beschäftigtenzahlen in F&E im Umwelttechnologie- bereich an Österreichs Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen (in Klammer die im Jahr 2009 erhobenen und hochgerechneten Beschäftigungszahlen zum Vergleich) Quelle: Umweltbundesamt 2012, Hinweis: Datenbank nicht integriert in EGSS 2012 Verglichen zur vorangegangenen Untersuchung zu F&E im WASSERWIRTSCHAFT Umwelttechnologiebereich an Österreichs Universitäten Vom BMLFUW wurden seit 2008 mehr als 6 Mio. Euro an und außeruniversitären Forschungseinrichtungen vor drei Förderungen für Forschungsprojekte zur Weiterentwicklung Jahren stieg die Anzahl der im F&E-Bereich Umwelttechno- des Standes der Technik in der Siedlungswasserwirtschaft be- logie Beschäftigten um 29 %. Diese deutliche Zunahme der reitgestellt. Damit wird ein wesentlicher Teil der Forschungsak- Beschäftigungszahl ist sowohl auf die verglichen zur letzten tivität in diesem Bereich abgedeckt und viele wissenschaftliche Untersuchung größere Anzahl von umwelttechnologierele- Arbeitsplätze an den vier im Wasserbereich tätigen Universi- vanten Erhebungseinheiten (+14 %), als auch auf eine Stei- tätsinstituten und einigen anderen Forschungsinstitutionen ge- gerung der ermittelten durchschnittlichen Personalzahlen je sichert oder zusätzlich geschaffen. An den Universitäten, For- Erhebungseinheit zurückzuführen (2007: durchschnittlich schungsinstitutionen und in der Privatwirtschaft wird damit 18,85 Beschäftigte/ Erhebungseinheit; 2009: durchschnitt- die Schaffung von zusätzlichen green jobs ermöglicht. lich 21,65 Beschäftigte/Erhebungseinheit über alle Durch- führungssektoren). --- 12 ---
Green Jobs in Österreich HANDLUNGSFELD C: FORCIERUNG VON VERNETZUNG UND KOOPERATION GREEN-JOBS.AT WASSERWIRTSCHAFT Mit der Einrichtung des Internet-Portals www.greenjobs. at – Das BMLFUW setzt sich für die stärkere nationale und inter- der Plattform für Umwelttechnologie, Qualifikation & Berufe nationale Vernetzung der handelnden AkteurInnen im Was- wurde ein weiterer Schritt zur Forcierung der drei Kernberei- serbereich ein, indem durch Mitgliedschaft, Teilnahme und che - skills, tech & jobs - gesetzt. Vortragstätigkeit bei einschlägigen Vereinigungen, Gremien und Veranstaltungen der Stellenwert der Kooperationstätig- Diese Schwerpunkte setzen sich zum Ziel: keit hervorgehoben wird, zB International Water Association, ‐‐-- Die Schaffung und Sicherung von green jobs voranzu- Donauschutzkommission, Kanal- und Kläranlagennachbar- treiben schaften, ÖWAV/ÖVGW-Seminare. ‐‐-- Ein hohes Qualifikationsniveau im Umweltsektor zu for- Im Projekt „Generation Blue“, der Wasserjugendplattform des cieren und auszubauen BMLFUW, wird Jugendlichen ein Wasserbewusstsein vermit- ‐‐-- Die Vernetzung von Wirtschaft, Wissenschaft und Ver- telt und Jobs in der Wasserwirtschaft thematisiert. Jährlich hat waltung im Bereich Umweltwirtschaft zu unterstützen diese Plattform an die 300.000 Seitenaufrufe, auf Facebook ‐‐-- Innovationen österreichischer Betriebe in der Umwelt- konnten schon mehr als 4200 Fans, vor allem Jugendliche, wirtschaft zu forcieren angesprochen werden. An der jährlichen Trinkpass-Aktion haben sich zuletzt 30.000 Jugendliche beteiligt. UMWELTTECHNIK.AT Die Vernetzung im schulischen und außerschulischen Be- Die Website www.umwelttechnik.at ist ein Informationspor- reich (Vereine) ist zudem sehr wichtig. In einem The- tal von und für die österreichische Umweltwirtschaftsbranche, menschwerpunkt wurde das Thema „Dein Job in der Was- das die Schärfung des Profils dieses Wirtschaftssektors, die Ver- serwirtschaft“ multimedial aufgearbeitet. Mit „Generation deutlichung der Innovationskraft heimischer Unternehmen so- Blue“ wird der Boden für künftige green jobs aufbereitet, da wie die Steigerung der Nachfrage nach heimischer Umwelt- Jugendliche für dieses Thema sensibilisiert werden und so- technologie und Umweltdienstleistungen zum Ziel hat. mit sicherlich offener und interessierter sind, wenn es da- rum geht, sich in der Berufswahl für einen green job zu ent- scheiden. HANDLUNGSFELD D: UNTERSTÜTZUNG UND FORCIERUNG VON INTERNATIONALISIERUNG EXPORTINITIATIVE UMWELTTECHNIK Der Masterplan green jobs unterstützt heimische Unterneh- men mit der Exportinitiative Umwelttechnik. Schwerpunkt- Umwelttechnologieunternehmen bewähren sich im glo- land der Exportinitiative 2015 war China. China gehört balen Wettbewerb höchst erfolgreich. Dabei zeigen die ak- bereits seit Jahren zu den interessantesten Zielmärkten öster- tuellen Ergebnisse des Konjunkturbarometers, dass die reichischer Umwelttechnologien und war bereits in den Jah- Exporte durch verschiedenste Initiativen wie z.B. die Ex- ren 2007, 2010, 2013 aber auch 2015 wieder Destination portinitiative Umwelttechnologien in nahezu allen Um- der Exportinitiative Umwelttechnik (Workshop Hangzhou, welttechnologiebereichen von 2013 auf 2014 nochmals 4. – 5. Mai 2015, Shanghai, 6. – 7. Mai 2015 (ie Expo) und gesteigert werden konnten (Exportquote 2014: 88,2%). Ös- Workshop in Chengdu 8.Mai 2015). Die Workshops trugen terreich nimmt vor allem im Bereich der energetischen Nut- zur Forcierung der Länderund Unternehmenskooperatio- zung von Wasserkraft, Biomasse Solarthermie, im Bereich nen im Bereich des Umwelt- und Klimaschutzes bei. Vor al- des ökologischen Bauens aber auch in den klassischen Um- lem die Kooperation im Rahmen des CEWP Co-Lead Part- welttechnologiebranchen wie z.B. dem Wasser- und dem Ab- nerships Small Hydropower ist in diesem Zusammenhang fallmanagement eine internationale Spitzenposition ein. --- 13 ---
Green Jobs in Österreich h ervorzuheben. Weiters wurde der Beitrag beim Eco Forum ERSTELLUNG EINER UMWELTTECHNOLO- Guiyang on der Fachabteilung vorbereitet. Darüber hinaus GIEPRÄSENTATION UND EINES UMWELT- wurden zahlreiche ausländische Delegationen in Österreich TECHNIK FOTO-ARCHIVES begleitet, siehe auch: Rund 60 Power-Point-Folien samt Fakten (Österreich in in- Facebook: www.facebook.com/bmlfuwbestofaustria ternationalen Umwelt-Rankings, etc.) sowie Success-Stories Website: www.bestofaustria.at entlang der Umwelttechnik- Bereiche (Erneuerbare Energie und Energieeffizienz, Nachhaltiges Bauen, Abfall, Wasser/ www.exportinitiative.at Abwasser, Luft, Boden) wurden erarbeitet und die deut- sche Fassung in verschiedene Sprachen übersetzt (Englisch, Mandarin, Persisch, Russisch).. Darüber hinaus wurde ein Umwelttechnik Foto-Archives (mit mindestens 100 sortier- ten zur freien Verwendung für Druck und Präsentation nutz- baren Umwelttechnik- Bildern) erstellt. Website: www.cleaner-production.eu HANDLUNGSFELD E: FORCIERUNG VON NACHHALTIGEN INVESTITIONEN UND NACHHALTIGEN KONSUM Das BMLFUW arbeitet heute für ein klimaverträgliches Ener- CO2-Reduktionen. Allein mit den 2015 im Rahmen der Um- giesystem von morgen. Für die österreichische Volkswirtschaft weltförderung im Inland (ohne Sanierungsoffensive) geför- sind vom BMLFUW geförderte Projekte sofort spürbar: je- derten Investitionen können jährlich ca. 298.185 Tonnen der Förder-Euro löst Folgeinvestitionen aus und initiiert Inno- CO2 per anno eingespart werden. Zusätzlich bringen die im vations- und Wachstumsdynamik in Bereichen, die die Energi- Rahmen der Sanierungsoffensive 2014 geförderten thermi- eund Klimazukunft Österreichs maßgeblich bestimmen. schen Sanierungsmaßnahmen eine weitere CO2-Reduktion von rd. 65.709 Tonnen sowie eine jährliche Endenergieein- UMWELTFÖRDERUNG IM INLAND UND SA- sparung von rd. 189 GWh. NIERUNGSOFFENSIVE 2015 Neben den arbeitsmarktpolitischen und ökologischen Effek- Insgesamt wurden 2015 im Rahmen der Umweltförderung ten sind natürlich auch die sonstigen positiven volkswirtschaft- im Inland mit einem Fördervolumen von ca. 63,3 Mio. Euro lichen Effekte dieser Fördermaßnahmen hervorzuheben. 4.010 Projekte gefördert. Mit dem damit ausgelösten Investi- Eine Hochrechnung auf Basis einer Studie des WIFO für das tionsvolumen von rd. 469,8 Mio. Euro konnten rd. 5.260 Ar- BMLFUW zeigt, dass durch die Umsetzung der geförder- beitsplätze gesichert oder geschaffen werden. Zusätzlich wur- ten Projekte ein Wertschöpfungseffekt von rd. 707 Millionen den im Rahmen der Umweltförderung im Inland auch rund Euro erzielt wird. Und darüber hinaus profitieren auch die öf- 67,9 Millionen. Euro für die Förderung von thermischen Sa- fentlichen Budgets von diesen Investitionen, als die durch die nierungsmaßnahmen im Wohnbau (ca. 59,9 Mio. Euro) als Investitionen ausgelösten fiskalischen Effekte (= steuerlichen auch bei betrieblichen Gebäuden (ca. 8 Millionen. Euro) ein- Einnahmen bzw. die vermiedenen staatlichen Transferzah- gesetzt. Insgesamt wurden damit 16.649 Projekte (Wohnbau: lungen, z.B. arbeitsmarktbezogene Ausgaben) die Kosten der 16.449, Betriebe: 200) mit einem Investitionsvolumen von Förderung (= Fördermittel) bei weitem übersteigen. rd. 511,8 Millionen Euro gefördert. Damit konnten weitere rd. 7.470 green jobs geschaffen oder gesichert werden. Somit KLIMA- UND ENERGIEFONDS beläuft sich der Gesamteffekt der Umweltförderung auf rund 12.730 Beschäftigungsverhältnisse. Das ergibt rd. 13 green Der Klima- und Energiefonds wurde 2007 ins Leben geru- jobs je Investitionsvolumen von 1 Million Euro. fen, um neue, innovative Wege für den Klimaschutz und eine nachhaltige Energiewende zu entwickeln. Die Förderun- Zu den überaus positiven Effekten auf dem Arbeitsmarkt be- gen fließen in Klimaschutz-, Anpassungs- und Energiepro- wirken diese grünen Investitionen natürlich auch erhebliche jekte aus den Bereichen der Forschung, der Mobilität und --- 14 ---
Green Jobs in Österreich der Marktdurchdringung. Eckpfeiler aller Maßnahmen sind I nvestitionen und es werden je investierter Million Euro (für Nachhaltigkeit und Effizienz. klimarelevante Investitionen) im Schnitt mehr als elf Arbeits- plätze geschaffen. Der Klima- und Energiefonds setzt auf die Kraft von Vorbil- dern. Zwischen 2007 und 2014 wurden mehr als 76.000 kli- Im Jahr 2015 wurden 1.254 klimaaktiv mobil Projekte mit marelevante Projekte unterstützt. Dabei hat der Klimafonds einer Fördersumme von rd. 9,1 Mio. € aus Mitteln des kli- bis heute Fördermittel in der Höhe von 934 Mio. Euro mobi- maaktiv mobil Förderprogramms sowie durch den Klima- lisiert, die Investitionen in der Gesamthöhe von 2,185 Mrd. und Energiefonds aus den Mitteln des BMLFUW für alter- Euro ausgelöst haben. native Antriebe, Radprojekte und Mobilitätsmanagement genehmigt. Dabei werden umweltrelevante Investitionen in Geht man davon aus, dass pro Million ausgelöster Investition der Höhe von rund 97 Mio. € ausgelöst und mehr als 1.000 eine ähnliche Wirkung auf green jobs erzielt wird wie bei der Beschäftigungsverhältnisse geschaffen bzw. gesichert. Umweltförderung im Inland, so hat der Klimafonds mit sei- nen Förderprogrammen seit 2007 insgesamt in etwa 32.775 Die in den Jahren 2007 bis Ende 2015 im Rahmen von kli- green jobs gesichert und geschaffen. Das ergibt rund 15 green maaktiv mobil zugesagte Förderungssumme von 79,6 Mio. € jobs je Investitionsvolumen von 1 Mio. Euro. löst ein Investitionsvolumen von mehr als 500 Mio. € aus und schafft bzw. sichert rund 6.000 Arbeitsplätze. Darüber hinaus verfolgt der Klima- und Energiefonds mit der Ausbildungsinitiative Technologiekompetenz das Ziel die SCHUTZWALDBEWIRTSCHAFTUNG/SCHUTZ Qualität der Aus- und Weiterbildung praxisorientiert in den VOR NATURGEFAHREN – INITIATIVE ZUR Bereichen Energie und Mobilität zu heben und damit Ergeb- VERBESSERUNG DER SCHUTZWIRKUNG DES nisse der Forschung rasch in den Markt zu bringen. Gefördert WALDES (ISDW) wird die Entwicklung und Durchführung maßgeschneiderter Aus- und Weiterbildungsmodule. Seit 2012 wurden 15 Pro- Das innovative Programm hat sich als neue Förderschiene jekte mit 1,5 Mio. Euro gefördert. mit beeindruckender Förderkulisse (rd. 390.000 ha) etabliert; es wurde speziell für Eigentümer von Wäldern mit Objekt- KLIMAAKTIV MOBIL schutzwirkung mit dem Ziel der Erhaltung und Verbesserung von Schutzwäldern in Österreich zum Schutz von Menschen, Die klimaaktiv mobil Projekte haben nicht nur positive Um- menschlichen Siedlungen, Anla gen oder kultivierten Boden welt- und Klimaschutzeffekte, sondern auch positive wirt- vor Elementargefahren und schädigenden Umwelteinflüs- schaftliche Auswirkungen, indem sie zur inländischen sen entwickelt. Detail Infos: http://www.isdw.at; Finanzmit- Wertschöpfung beitragen. Gemäß der aktuellen „Evaluie- tel (gem. VOLE 07-13) österreichweit 5,7 Millionen Euro p. rung der Umweltförderung des Bundes 2011-2013“ liegt a; ISDW führt zu verstärkter Motivation durch faire leistungs- der inländische Wertschöpfungseffekt bei rund 70% der bezogene Abgeltung, Verknüpfung Regionalplanung (Be- zirksrahmenpläne) mit standorts- betriebsbezogenen Pro- jektierungen (Detailprojekte) und erhöht die Fördereffizienz bei gleichzeitiger Flexibilität; Projektanpassung den laufen- den Erfahrungen gemäß; Weiterführung (+ Aufbau eines an ISDW angelehnten Gesamtprogrammes zu Wald + Wasser bis 2020 in Vorbereitung. WASSERWIRTSCHAFT Das BMLFUW setzt im Wasserbereich den Rahmen für die technischen Standards in der Wasserwirtschaft. Die ExpertIn- nen der Wassersektion sind in vielen Gremien z.B. des Nor- mungsinstitutes, von ÖWAV und ÖVGW, der Wirtschafts- kammern und in selbst gegründeten Arbeitskreisen vertreten und gestaltet somit die Weiterentwicklung des technischen Fortschritts in der Wasserwirtschaft maßgeblich mit. Auch im Donauraum wird die Expertise der österreichischen Wasser- wirtschaft hoch geschätzt. --- 15 ---
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