MASTERPLAN GREEN JOBS - MEHR JOBS DURCH GREEN JOBS! UMSETZUNGSBERICHT 2015 - Bundesministerium für Klimaschutz ...

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MASTERPLAN GREEN JOBS - MEHR JOBS DURCH GREEN JOBS! UMSETZUNGSBERICHT 2015 - Bundesministerium für Klimaschutz ...
MASTERPLAN GREEN JOBS –
MEHR JOBS DURCH
GREEN JOBS!
UMSETZUNGSBERICHT 2015
MASTERPLAN GREEN JOBS - MEHR JOBS DURCH GREEN JOBS! UMSETZUNGSBERICHT 2015 - Bundesministerium für Klimaschutz ...
IMPRESSUM

IMPRESSUM
Medieninhaber und Herausgeber:
BUNDESMINISTERIUM FÜR LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT,
UMWELT UND WASSERWIRTSCHAFT
Stubenring 1, 1010 Wien                                        Original wurde gedruckt von:
bmlfuw.gv.at                                                   Zentrale Kopierstelle des BMLFUW, UW-Nr. 907, nach
Alle Rechte vorbehalten.                                       der Richtlinie „Druck­erzeugnisse“ des Österreichischen
Wien, Mai 2016                                                 Umweltzeichens.

                                                   --- 2 ---
VORWORT

         DER MASTERPLAN GREEN JOBS
          GREEN JOBS SIND Arbeitsplätze im Um-                      ZIEL DES MASTERPLANS
weltsektor. Dieser besteht aus einer heterogenen Gruppe von
                                                                    Das zentrale Ziel des Masterplan green jobs ist es, durch die
Produzenten von Gütern, Technologien und Dienstleistun-
                                                                    verstärkte Umsetzung von Maßnahmen zum Umwelt- und
gen, welche sich über alle Wirtschaftsbereiche erstrecken.
                                                                    Klimaschutz die Umweltwirtschaft und die Beschäftigung in
Umweltprodukte und -technologien sollen Umweltschäden
                                                                    diesem Sektor zu forcieren. Zur Umsetzung des „Masterplans
vermeiden oder zumindest vermindern, sie behandeln, mes-
                                                                    green jobs“ wurden 6 Handlungsfelder identifiziert, in denen
sen und untersuchen. Ein nicht nachhaltiger Ressourcenab-
                                                                    es wichtig ist, Maßnahmen zu setzen:
bau soll durch ressourceneffiziente Güter, Technologien und
Dienstleistungen weitgehend vermieden oder zumindest ver-           ‐‐-- Sicherstellung eines hohen Qualifikationsniveaus. Dafür
mindert sowie gemessen, kontrolliert und untersucht werden.              bedarf es eines hohen Qualifikationsniveaus von Arbeits-
Der Hauptzweck von green jobs ist der Beitrag zum Umwelt-                kräften im green job Bereich, das bedeutet konkret die Be-
schutz. Daher können in allen wirtschaftlichen und gesell-               reitstellung innovativer und bedarfsbezogener Aus- und
schaftlichen Bereichen green jobs gefunden werden bzw.                   Weiterbildungsangebote in den Sektoren der Umwelt-
bestehende Berufsbilder sich zu green jobs wandeln. Die Ent-             wirtschaft.
wicklung der letzten Jahre zeigt die hohe Dynamik und Kri-          ‐‐-- Die kontinuierliche Verbesserung und Innovation sind
sensicherheit der green jobs in Österreich. Der Sektor ist               die Grundvoraussetzungen für nachhaltig erfolgreiche
durch kontinuierliches Wachstum gekennzeichnet. Der Mas-                 Produkte, Technologien und Dienstleistungen und somit
terplan green jobs ist der erste Aktionsplan zur gezielten För-          für die Schaffung und den Erhalt von Arbeitsplätzen es-
derung dieses zukunftsträchtigen Beschäftigungsfeldes in Ös-             sentiell.
terreich. Die durchgeführte Abschätzung der Potenziale in           ‐‐-- Einen weiteren Schwerpunkt stellt die Forcierung von
österreichischen Schlüsselsektoren ergab bis 2020 ein Poten-             Vernetzung und Kooperation von allen AkteurInnen im
zial von 100.000 zusätzlichen green jobs:                                Bereich der Umweltwirtschaft dar. Die Stärke der österrei-
                                                                         chischen Umweltwirtschaft und der damit verbundenen
‐‐-- Steigerung der Exportquote – ca. 6.000 Jobs.
                                                                         Beschäftigungssituation ist aufgrund der Größenstruktur
‐‐-- Steigerung der Nachfrage nach ökologischen Angeboten
                                                                         heimischer Unternehmen von einer zielgerichteten Ver-
     im Tourismus – ca. 13.500 Jobs.
                                                                         netzung und intensiven Kooperation abhängig.
‐‐-- Forcierung der Nutzung von forstlicher Biomasse – ca.
                                                                    ‐‐-- Ein wichtiger Bereich ist die Unterstützung und For-
     6.500 Jobs.
                                                                         cierung von Internationalisierung. Die erfolgreiche Be-
‐‐-- Investition in die thermische Sanierung und Investition
                                                                         arbeitung von internationalen Märkten wird zu einer
     in Heizungsumstellungen – ca. 35.000 Jobs.
                                                                         Voraussetzung für das Wachstum der heimischen Um-
‐‐-- Ausbau und Angebotsverbesserung des öffentlichen Per-
                                                                         weltwirtschaft und damit für die Schaffung von Green
     sonennah- und Regionalverkehrs – ca. 15.000 Jobs.
                                                                         Jobs in Österreich.
‐‐-- Investition in das Energiesystem – erneuerbare Energie
                                                                    ‐‐-- Unter der Forcierung von nachhaltigen Investitionen und
     (als Basis für den Ausbau der E-mobilität) – ca. 20.000
                                                                         nachhaltigen Konsum ist die Schaffung gezielter Inves-
     Jobs.
                                                                         titions- und Konsumanreize für den Privatkonsum und
‐‐-- Vermehrte Nachfrage nach Umweltdienstleistungen –
                                                                         die öffentliche Beschaffung gemeint, welche die Nach-
     ca. 4.000 Jobs. Diese ambitionierten Ziele sind – wie die
                                                                         frage nach umweltfreundlichen Produkten, Technologien
     aktuellen Zahlen der Statistik Austria dokumentieren –
                                                                         und Dienstleistungen entlang ganzer Wertschöpfungsket-
     durchaus realistisch. 2008 waren rund 167.700 Beschäf-
                                                                         ten stimuliert, und somit die Arbeitsmarktsituation spür-
     tigte (in Vollzeitäquivalenten) in der Umweltwirtschaft
                                                                         bar beeinflusst.
     tätig. Dieser Wert nahm bis 2014 auf 181.820 zu (i.e. 5 %
                                                                    ‐‐-- Die aktive Bewusstseinsbildung spielt nicht zuletzt eine
     der Gesamtbeschäftigten). Damit ist jeder 20. Job in Ös-
                                                                         große Rolle für die Transformation einer Gesellschaft in
     terreich ein Green Job. Unter Einbeziehung des öffentli-
                                                                         Richtung eines ökologischen und nachhaltigen Wachs-
     chen Verkehrs ergeben sich für 2014 sogar 209.864 Be-
                                                                         tums. Werte prägen das Investitions- und Konsumverhal-
     schäftigte. Seit 2008 (197.257 Beschäftigte) wurde somit
                                                                         ten. Die Bewusstseinsbildung wird damit zur psychologi-
     ein Anstieg um 6,4% festgestellt.
                                                                         schen Schlüsselaufgabe zur Schaffung und Sicherung von
                                                                         heimischen Green Jobs.

                                                             --- 3 ---
INHALT

3       VORWORT: DER MASTERPLAN GREEN JOBS
3		
   Ziel des Masterplans
5	
  DATEN UND FAKTEN

5	
  GREEN JOBS IN ÖSTERREICH
6		HANDLUNGSFELD A: SICHERSTELLUNG ­EINES ­HOHEN QUALIFIKATIONSNIVEAUS
6		Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik
6		Lehrberuf Biomasse und Bioenergie
6		Land- und forstwirtschaftliche ­Ausbildungsstätten
6		Klimaschutzinitiative klimaaktiv
7		Regionale Programme für einen ­nachhaltigen betrieblichen Umweltschutz (RP)
8		Berufsorientierung mit Umwelt- und Nachhaltigkeitsbezug - BOgrün für Schülerinnen und Schüler gestartet!
8		Mit drei Klicks zur „grünen“ Aus- und Weiterbildung
9		green skills in der Berufsbildung
9		Der Guide „green jobs! Deine Zukunft – Deine Karriere – Dein green job!“
9		Jugend und Umwelt
9		Wasserwirtschaft
9		HANDLUNGSFELD B: KONTINUIERLICHE VERBESSERUNG UND INNOVATION
9		Staatspreis Umwelt- und Energietechnologie und Fachkongress envietech
10		
    Entwicklung der Umwelttechnik-­Industrie
10		
    Staatspreis
    „Architektur und Nachhaltigkeit“
11		
    Beschäftigte in umwelttechnologierelevanten Forschungseinrichtungen
12		
    Wasserwirtschaft
13		
    HANDLUNGSFELD C: FORCIERUNG VON VERNETZUNG UND KOOPERATION
13		
    green-jobs.at
13		
    Umwelttechnik.at
13		
    Wasserwirtschaft
13		HANDLUNGSFELD D: UNTERSTÜTZUNG UND FORCIERUNG VON INTERNATIO­NALI­SIERUNG
13		Exportinitiative Umwelttechnik
14		Erstellung einer Umwelttechnologiepräsentation und eines Umwelttechnik Foto-Archives
14		HANDLUNGSFELD E: FORCIERUNG VON NACHHALTIGEN I­ NVESTITIONEN UND
     NACHHALTIGEN KONSUM
14		Umweltförderung im Inland und Sanierungsoffensive 2015
14		Klima- und Energiefonds
15		klimaaktiv mobil
15		Schutzwaldbewirtschaftung/Schutz vor Naturgefahren – Initiative zur Verbesserung der Schutzwirkung des
     Waldes (ISDW)
15		Wasserwirtschaft
16		Aktionsplan für nachhaltige öffentliche Beschaffung
17		HANDLUNGSFELD F: BEWUSSTSEINS­BILDUNG
17		Österreichisches Umweltzeichen
17		Initiative „Bewusst kaufen“
17		Nachhaltiger Tourismus
17		Klimaschutzinitiative klimaaktiv
18		Jugend und Umwelt
18		Land- und Forstwirtschaft

                                                   --- 4 ---
Green Jobs in Österreich

         DATEN UND FAKTEN                                            jobs es gibt. Es sind dies Arbeitsplätze in der Herstellung von
                                                                     Produkten, Technologien und Dienstleistungen, die Um-
                                                                     weltschäden vermeiden und natürliche Ressourcen erhalten.
          UMWELT- UND KLIMASCHUTZ­                                   Dazu gehören etwa die Berufsfelder der SolartechnikerInnen,
MASSNAHMEN: Über die Umweltförderung im Inland                       FacharbeiterInnen für Biomasse, HerstellerInnen von Passi-
(UFI) standen im Jahr 2015 insgesamt rund 73,4 Millionen             vhäusern, Wärmedämmungen, ProduzentInnen von Hybrid-
Euro für Investitionen in Umwelt- und Klimaschutzmaßnah-             antrieben, BiolandwirtInnen und viele mehr.
men in Betrieben zur Verfügung, wovon rund 1 Million Euro
                                                                     Bedeutende Bereiche, in denen green jobs angeboten werden
zur Mitfinanzierung der betrieblichen Beratungsangebote
                                                                     sind etwa:
verwendet wurden. Weiters wurden allein 2009 bis 2014 ins-
gesamt rd. rund 426 Millionen Euro für thermische Gebäu-             ‐‐-- Erneuerbare Energien und Energieeffiziente Gebäude:
desanierungsmaßnahmen eingesetzt. Weitere rd. 130 Millio-                 dieser Sektor weist die meisten green jobs auf, sowohl
nen Euro werden über den Klimaund Energiefonds vergeben.                  in der Produktion und Bereitstellung von Erneuerbarer
Er fördert beispielsweise Photovoltaikanlagen, Konzepte für               Energie, als auch der Errichtung von Passiv- und Nied-
energieautarke Regionen, CO2-sparende Verkehrsalternati-                  rigenergiehäusern sowie in Dienstleistungen wie etwa
ven oder Projekte zur Klimaforschung.                                     thermischer Sanierung.
                                                                     ‐‐-- Boden- und Grundwasserschutz: dazu gehören Beschäf-
Gewässerschutz: In diesem Bereich werden vor allem Inves-
                                                                          tigte im biologischen Landbau, da sie durch besonders
titionen in die Abwasserentsorgung sowie die Verbesserung
                                                                          umweltfreundliches Bewirtschaften Boden und Wasser
der Gewässerökologie, wie beispielsweise die Renaturierung
                                                                          schützen.
und die Wiederherstellung der Fischdurchgängigkeit von
                                                                     ‐‐-- Abfallbehandlung, -vermeidung und Abwasserentsor-
Flüssen, getätigt.
                                                                          gung: dazu zählen etwa der Betrieb von Deponien oder
Klimaschutzinitiative klimaaktiv: Diese Initiative des BML-               Kanalisations- und Kläranlagen und die Abfallsortie-
FUWs trägt wesentlich dazu bei, dass Angebot und Qualität                 rung.
bei Aus- und Weiterbildungen in den Bereichen erneuerbare            ‐‐-- Recycling: In diesen Bereich fällt etwa die Wiederver-
Energie, Energieeffizienz, Bauen & Sanieren sowie alternative             wendung oder stoffliche Verwertung von Papier, Glas
Mobilität hoch sind.                                                      und Metallen.
                                                                     ‐‐-- Sonstige Umweltaktivitäten sind Bereiche wie Lärm-
Biolandwirtschaft: Die Mittel setzen sich insbesondere aus
                                                                          schutz, (z.B. Produktion von Schalldämpfern und Lärm-
den Förderungen für die besonders umwelt- und tierfreundli-
                                                                          schutzwänden), Luftreinhaltung und Klimaschutz (z.B.
che Wirtschaftsweise sowie Investitionsbeihilfen sowie Bera-
                                                                          Abluftreinigungsanlagen), Umwelt-Monitoring, Natu-
tungs-, Bildungs- und Vermarktungsmaßnahmen zusammen.
                                                                          rund Nationalparks sowie Leistungen des öffentlichen
Exportinitiative Umwelttechnologien: Diese gemeinsame In-                 Sektors.
itiative von BMLFUW und Wirtschaftskammer hat sich in                ‐‐-- 36,1% des Umsatzes und 51,4% der Beschäftigten der
Österreich mittlerweile zu einer erfolgreichen österreichi-               Umweltwirtschaft entfielen 2013 auf Umweltschutzak-
schen Marke etabliert, mit der Aktivitäten gebündelt und Sy-              tivitäten, 63,9% des Umsatzes bzw. 48,6% der Beschäf-
nergien geschaffen werden und österreichischen Unterneh-                  tigten auf das Ressourcenmanagement. Dies zeigt die
men dieser Branche professionelles Export-Know-how für                    Heterogenität der Umweltwirtschaft: während zu den
die neuen Zielmärkte im erweiterten Europa und auf „fernen                Umweltschutzaktivitäten u.a. der beschäftigungsinten-
Märkten“ zur Verfügung gestellt wird.                                     sive ökologische Landbau zählt, ist die umsatzstarke Er-
                                                                          zeugung von Elektrizität aus erneuerbaren Energien dem
                                                                          Ressourcenmanagement zugeordnet.
                                                                     ‐‐-- Im Zeitraum von 2008 bis 2013 nahm bei den Umwelt-
         GREEN JOBS IN                                                    schutzaktivitäten der Umsatz um 15,8% und die Beschäf-
         ÖSTERREICH                                                       tigung um 7,8% zu. Bei den Ressourcenmanagementak-
                                                                          tivitäten konnte beim Umsatz ein Anstieg um 17,6% und
                                                                          bei der Beschäftigung um 13,3% verzeichnet werden.
         AUFBAUEND AUF DIE EU-weit festgelegte
Definition, welche Bereiche als green jobs bezeichnet wer-
den, wird in Österreich erhoben, wie viele und welche green

                                                              --- 5 ---
Green Jobs in Österreich

          HANDLUNGSFELD A: SICHERSTELLUNG ­EINES
         ­HOHEN QUALIFIKATIONSNIVEAUS
HOCHSCHULE FÜR AGRAR- UND UMWELTPÄ-                                KLIMASCHUTZINITIATIVE KLIMAAKTIV
DAGOGIK
                                                                   Der Bedarf an qualifizierten MitarbeiterInnen in der Um-
Die Hochschule ist die zentrale Koordinationsstelle für Fort-      welt- und Energietechnik steigt ständig. Für den Bereich des
und Weiterbildung in land- und forstwirtschaftlichen so-           Klimaschutzes ist das klimaaktiv Bildungsprogramm ein
wie umweltpädagogischen Berufsfeldern in Österreich. Seit          wichtiges Element zur Sicherstellung eines hohen Qualifika-
2008 gibt es eine eigene Fachrichtung für Umweltpädagogik          tionsniveaus in Österreich.
an der Hochschule, die im Studienjahr 2014/15 insgesamt
                                                                   klimaaktiv ist die Klimaschutzinitiative des BMLFUW und
140 Studierende zählt. 2014 wurde bereits der zweite Mas-
                                                                   Teil der Österreichischen Klimastrategie und wird zu einem
terstudienlehrgang Green Care an der Hochschule gestartet,
                                                                   großen Teil aus der Umweltförderung im Inland finanziert.
der europaweit ein einzigartiges Bildungsangebot darstellt.
                                                                   Seit 2004 deckt klimaaktiv mit den Themenschwerpunk-
Initiativen sowie Aktivitäten aus Wissenschaft und Praxis im
                                                                   ten „Bauen und Sanieren“, „Erneuerbare Energie“, „Energie-
Bereich Green Care werden gebündelt als Masterstudium
                                                                   sparen“ und „Mobilität“ die zentralen Technologiebereiche
angeboten. Bekannte Beispiele für Green Care sind die tier-
                                                                   einer zukunftsfähigen Energienutzung ab. Die Initiative kli-
gestützte Therapie, Care Farming und die Gartentherapie.
                                                                   maaktiv leistet mit der Entwicklung von Qualitätsstandards
                                                                   im Bereich Energieeffizienz und beim Einsatz erneuerba-
LEHRBERUF BIOMASSE UND BIOENERGIE
                                                                   rer Energieträger, mit Weiterbildung, Beratung und Informa-
Der Lehrberuf „Biomasse und Bioenergie“ wurde mit 2013             tion einen wichtigen Beitrag zur Markteinführung klimaf-
als 15. Lehrberuf der Land- und Forstwirtschaft eingeführt.        reundlicher Technologien und Dienstleistungen. klimaaktiv
57 Personen haben in den letzten beiden Jahren diese Aus-          dient dabei als Plattform für Initiativen von Unternehmen,
bildung absolviert. Im Jahr 2014 befanden sich insgesamt           Ländern und Gemeinden, Organisationen und Privatperso-
764 Personen in einer land- und forstwirtschaftlichen Lehre.       nen. Klimaaktiv unterhält zudem auch eine enge Koopera-
                                                                   tion mit den betrieblichen Beratungsprogrammen der Län-
 LAND- UND FORSTWIRTSCHAFTLICHE                                    der, die aus Mitteln der Umweltförderungen kofinanziert
­AUSBILDUNGSSTÄTTEN                                                werden.
Im Schuljahr 2015/2016 besuchten 3.927 SchülerInnen die            Das Querschnittsthema „Bildung“ wird seit 2004 im Pro-
Höheren Bundeslehranstalten für Landund Forstwirtschaft            gramm klimaaktiv bildung bearbeitet:
(HBLA). Ein neuer Lehrplan für die HBLA für Land- und
                                                                   Ziel ist „green skills“, spezielle Kompetenzen aus den kli-
Forstwirtschaft wird mit dem Schuljahr 2016/17 in Kraft tre-
                                                                   maaktiv Fachprogrammen, über Aus- und Weiterbildungs-
ten. Dieser sieht eine eigene Fachrichtung für „Umwelt- und
                                                                   maßnahmen für den Markt verfügbar zu machen. Damit wer-
Ressourcenmanagement“ vor. Zusätzlich wird „Biologische
                                                                   den wesentliche Beschäftigungseffekte im Inland erzielt und
Landwirtschaft“ als Fach flächendeckend für alle Schulen ein-
                                                                   die Umsetzung des Masterplans green jobs vorangetrieben.
geführt. Die Höhere Bundeslehranstalt für Land- und Forst-
wirtschaft in Ursprung bietet seit 2003 im Rahmen der schul-       Die Bildungsaktivitäten erfolgen in Zusammenarbeit mit
autonomen Schwerpunktsetzung neben in der Fachrichtung             wesentlichen Bildungseinrichtungen wie z.B dem WIFI. Ver-
Landwirtschaft auch die Fachrichtung Umwelttechnik mit bis-        mittelt werden jene Kompetenzen, die für die Energiewende
lang 345 AbsolventInnen an. Im Zeitraum von 2014 bis 2015          in den jeweiligen Branchen erforderlich sind. Die Inhalte
schlossen insgesamt 23 Schülerinnen und 32 Schüler diesen          werden in Abstimmung mit den klimaaktiv Programmen,
Ausbildungszweig mit der Reife- und Diplomprüfung ab.              der Wirtschaft (Innungen, Verbände, Cluster) und der For-
                                                                   schung (AIT, FHs und Universitäten) erarbeitet. Mit dieser
Die neue Fachrichtung „Umwelt- und Ressourcenmanage-
                                                                   Querschnittsaufgabe unterstützt die Bildungskoordination
ment“ wird soll ab dem Schuljahr 2016/17 an den Standor-
                                                                   maßgeblich die Netzwerkbildung in und um klimaaktiv.
ten in Ursprung und in Raumberg-Gumpenstein angebo-
ten werden.                                                        ‐‐-- Über 11.500 Personen haben sich bis Mitte 2015 im
                                                                        Rahmen von klimaaktiv im Energiebereich beruf-
                                                                        lich weitergebildet. Dazu zählen z.B. BaumeisterInnen,

                                                            --- 6 ---
Green Jobs in Österreich

         ­ rchitektInnen und PlanerInnen, Energieautarkiecoa-
         A                                                                                                  Erfolgreiche AbsolventInnen der entsprechenden klimaaktiv
         ches, EnergiemanagerInnen, Biowärmerauchfang-                                                      Qualifizierungen können als klimaaktiv Kompetenzpartner-
         kehrerInnen und –installateurInnen, zertifizierte                                                  Innen im Rahmen ihrer gewerberechtlichen Befugnis auftre-
         Photovoltaik-, Solarwärme- und Komfortlüftungstech-                                                ten und am Markt positionieren. Damit erkennen KundIn-
         nikerInnen.                                                                                        nen jene AnbieterInnen, die sich das aktuelle Know-How zu
‐‐--     Gemeinsam mit dem Fachverband Fahrschulen wurde                                                    den Zukunftsthemen der Energieeffizienz und dem Einsatz
         2009 die Zertifizierungsschiene „klimaaktiv mobil                                                  erneuerbarer Energie angeeignet haben. htwww.klimaaktiv.
         Fahrschule“ entwickelt. Bisher konnten 29 Fahrschu-                                                at/klimaaktivnetzwerk
         len, die im Bereich Spritsparen und Klimaschutz beson-
                                                                                                            Um die erforderlichen Humanressourcen sicherzustellen, hat
         ders aktiv sind, als „klimaaktiv mobil Fahrschule“ zerti-
                                                                                                            klimaaktiv Bildung die Zusammenarbeit der Bildungsinsti-
         fiziert werden.
                                                                                                            tutionen mit Verbänden, Umwelttechnik-Cluster, Innungen
‐‐--     Zertifizierung von SpritspartrainerInnen für Pkw, für
                                                                                                            und angewandter Forschung über die Plattform der Klima-
         Lkw/Bus und für Traktoren: FahrlehrerInnen können
                                                                                                            schutzinitiative vorangetrieben. F&E-Ergebnisse (z.B. aus den
         sich im Rahmen von klimaaktiv mobil zu zertifizier-
                                                                                                            Programmlinien Nachhaltig Wirtschaften) und damit im Zu-
         ten SpritspartrainerInnen ausbilden lassen; bisher wur-
                                                                                                            sammenhang stehende klimaaktiv Standards, Kriterien und
         den in Summe bereits rund 1.180 SpritspartrainerInnen
                                                                                                            Empfehlungen werden in Weiterbildungen implementiert
         und -prüferInnen für PKW, LKW/Bus oder Traktoren
                                                                                                            und an TrainerInnen der kooperierenden Bildungseinrich-
         in Österreich1 ausgebildet.
                                                                                                            tungen weitergegeben.
‐‐--     Spritspar-Coach: MitarbeiterInnen die im Unterneh-
         men als TrainerInnen für interne Weiterbildungen tätig                                             klimaaktiv leistet einen Beitrag zur Umsetzung der EU
         sind, können sich als interner Spritspar-Coach ausbil-                                             Richtlinie 2009/28/EG zur Förderung der Nutzung von
         den lassen, z.B. wurden bei Postbus bereits 31 Spritspar-                                          Energie aus erneuerbaren Quellen: Beseitigung von Informa-
         Coaches ausgebildet.                                                                               tions- und Ausbildungsdefiziten sowie Zertifizierungen für
‐‐--     Weiterbildung für LehrerInnen an Landwirtschaftli-                                                 Installateure. Empfehlungen des Intelligent Energy Europe
         chen Fachschulen: 61 LehrerInnen wurden zu Sprit-                                                  Projektes QualiCert wurden dazu aufgegriffen. Die Kompe-
         spar-LehrerInnen ausgebildet.                                                                      tenz zur Anwendung der green technologies (Solarwärme,
‐‐--     Lehrgang zum „Jugendmobil-Coach“, der im Jänner                                                    Biowärme, Photovoltaik, Komfortlüftung, Wärmepumpe) ist
         2011 als Ö-Pilotprojekt startete und den 16 Fachleute                                              gleichzeitig eine Möglichkeit, klimaaktiv Kompetenzpartne-
         der außerschulischen Jugendarbeit aus allen Bundes-                                                rIn zu werden.
         ländern erfolgreich absolviert haben. In einer 2. Runde
                                                                                                            Erfolgreiche AbsolventInnen der entsprechenden klimaaktiv
         wurden 2014 weitere 19 Jugendmobil-Coaches ausge-
                                                                                                            Qualifizierungen können als klimaaktiv Kompetenzpartner-
         bildet.
                                                                                                            Innen im Rahmen ihrer gewerberechtlichen Befugnis auftre-
‐‐--     Unter dem Motto „Jugend-Power für eine gesunde Um-
                                                                                                            ten und sich am Markt positionieren. Damit erkennen Kun-
         welt“ werden Jugendliche aus allen Bundesländern in
                                                                                                            dInnen jene AnbieterInnen, die sich das aktuelle Know- How
         jährlich stattfindenden mehrtägigen Workshops zu CE-
                                                                                                            zu den Zukunftsthemen der Energieeffizienz und dem Ein-
         HAPE*-Peers ausgebildet, seit 2006 insgesamt 100
                                                                                                            satz erneuerbarer Energie angeeignet haben.
         (*CEHAPE = Children‘s Environment and Health Ac-
                                                                                                            http://www.klimaaktiv.at/klimaaktivnetzwerk/
         tion Plan for Europe)
‐‐--     Die Ausbildung zur/zum Fahrrad-TechnikerIn wird                                                    Das umfangreiche klimaaktiv e-learning wird zur laufenden
         seit Herbst 2011 als WIFI-Kurs angeboten. Es werden                                                Weiterbildung auch nach einem Kursbesuch von mehreren
         alle Komponenten von Fahrrädern und E-Bikes in der                                                 hundert AbsolventInnen tatsächlich genutzt. Die im Rahmen
         3-wöchigen Ausbildung inklusive praktischem Teil er-                                               von klimaaktiv erarbeiteten Skripten, Vortragsunterlagen
         lernt. Bisher haben 152 Personen die 3 Module der                                                  und elearning- Tests werden auch von TrainerInnen in ver-
         WIFI Kurse „FahrradtechnikerIn“ besucht. In den meis-                                              schiedensten Bildungseinrichtungen genutzt.
         ten Bundesländern wird der Kurs für das Teilgewerbe
         Fahrradtechnik anerkannt.                                                                          REGIONALE PROGRAMME FÜR EINEN
                                                                                                            ­NACHHALTIGEN BETRIEBLICHEN UMWELT-
1 im Ausland ausgebildete Trainer, z.B. in Kasachstan und Russland, sind hier nicht berücksichtigt
                                                                                                             SCHUTZ (RP)
                                                                                                            Auf Initiative des BMLFUW wurden in den letzten Jahren
                                                                                                            in Zusammenarbeit mit den Bundesländern Programme für

                                                                                                     --- 7 ---
Green Jobs in Österreich

e­ inen nachhaltigen betrieblichen Umweltschutz entwickelt             materialien sowie verschiedenen Fortbildungsmöglichkei-
 und etabliert. Durch die teilweise Miteinbindung der Regio-           ten werden PädagogInnen in der Umsetzung der BOgrün
 nalstellen der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) wurde               an den Schulen österreichweit unterstützt. Bei der BOgrün
 so ein optimales Beratungsangebot mit unterschiedlichsten             steht die Kompetenz des Reflektierens sowie die Gestaltungs-
 Modulen rund um das sehr breite Thema Umweltschutz für                kompetenz besonders im Vordergrund, da dies sowohl in der
 Betriebe geschaffen bzw. wurden bestehende Angebote deut-             Umweltbildung als auch in der Berufsorientierung eine sehr
 lich erweitert und in einem letzten Schritt auch auf die Ziel-        große Rolle spielen. Durch die Projekt- und Portfolioarbeit
 gruppe „Gemeinden“ ausgedehnt.                                        erweitern die SchülerInnen, aufbauend auf ihren Interessen
                                                                       und Kompetenzen, ihr Spektrum zukunfts- und handlungso-
Im Rahmen dieser Programme werden Einzelberatungen,
                                                                       rientiert. Dabei integrieren sie ökologische und ökonomische
Workshops, Potentialanalysen bis hin zu umfassenden Bera-
                                                                       Aspekte in ihre Berufswünsche und leiten für sich konkrete
tungen zu Spezialthemen angeboten.
                                                                       Ausbildungs- und Berufswege ab. Die Umweltberufsorientie-
                                                                       rungsmaßnahme basiert auf dem Lehrplan der Neuen Mittel-
Ziel ist es
                                                                       schule und orientiert sich insbesondere am Grundsatzerlass
‐‐-- den Betrieben/Gemeinden ökologische und ökonomi-
                                                                       „Umweltbildung für Nachhaltige Entwicklung“. Schulen, wel-
     sche Einsparpotentiale aufzuzeigen
                                                                       che an der BOgrün teilnehmen, unterstreichen ihr qualitati-
‐‐-- die Entscheidungsgrundlagen für eine mögliche, an-
                                                                       ves Bildungsangebot in den Bereichen Berufsorientierung und
     schließende Investitionsförderung durch die Umweltför-
                                                                       Nachhaltigkeit. Durch die Verwendung der BOgrün- Unter-
     derung optimal vorzubereiten
                                                                       richtsunterlagen können Schulen Synergien mit Zertifizierun-
‐‐-- Investitionen durch den Betrieb auszulösen, die sich
                                                                       gen wie die des Umweltzeichens oder ÖKOLOG nutzen. .
     entweder rasch amortisieren und/ oder unterhalb der
     Schwellenwerte für eine Umweltförderung liegen.                   Weitere Informationen unter:
                                                                       http://www.agrarumweltpaedagogik.ac.at/forschung-und-­
BERUFSORIENTIERUNG MIT UMWELT- UND                                     entwicklung/entwicklungsprojekte/bogruen/ index.html
NACHHALTIGKEITSBEZUG - BOGRÜN für Schü-
lerinnen und Schüler gestartet!                                        MIT DREI KLICKS ZUR „GRÜNEN“ AUS- UND
                                                                       WEITERBILDUNG
Es ist für das BMLFUW ein wichtiges Anliegen, in die grüne
Berufsorientierung für SchülerInnen zu investieren. Folglich           2015 fanden zwei weitere Sitzungen des Arbeitskreises öster-
hat das BMLFUW das Pilotprojekt die Umweltberufsorien-                 reichischer Aus- und Weiterbildungsanbieter im Bereich Um-
tierungsmaßnahme - BOgrün - für SchülerInnen der 7. und 8.             welttechnologien und erneuerbare Energietechnologien statt.
Schulstufe 2013 initiiert. Dieses Konzept wurde in einigen Pi-         Darüber hinaus wurde das Internetportal Umweltqualifizie-
lotschulen mit Erfolg umgesetzt und wird laufend Berufsori-            rung weiterentwickelt. Dahinter steht der Bedarf die Vorrei-
entierungs-PädagogInnen vorgestellt, damit die BOgrün ver-             terrolle Österreichs im Bereich der Umwelttechnologien wei-
mehrt im Unterricht eingesetzt wird.                                   ter auszubauen und die dafür notwendigen Bildungsangebote
                                                                       gebündelt für alle Aus- und Weiterbildungsinteressierten
Ziel dieses Projektes sind Grundlagen und Voraussetzungen
                                                                       sichtbar zu machen. Die Möglichkeit sich inhaltlich und fach-
für eine österreichweite Einführung der Umweltberufsori-
                                                                       lich branchenübergreifend in Netzwerktreffen bzw. Arbeits-
entierungsmaßnahme für SchülerInnen der 7. und 8. Schul-
                                                                       kreisen auszutauschen, aktuelle Trends und Entwicklungen
stufe zu schaffen. Neben der Entwicklung und praktische
                                                                       zu diskutieren und das Bildungsangebot im Internet gebün-
Erprobung der Berufsorientierung mit Umwelt- und Nach-
                                                                       delt sichtbar zu machen, wurde seitens der österreichischen
haltigkeitsbezug werden auch Informationen über grüne Be-
                                                                       Bildungsanbieter auch 2015 wieder sehr gut angenommen.
rufsbilder erstellt. Ebenso belangreich ist, SchülerInnen und
PädagogInnen für ressourceneffiziente und umweltscho-                  Mit Datum November 2015 waren 200 aktive Weiterbildun-
nende Technologien und Dienstleistungen zu sensibilisieren             gen und 146 aktive Ausbildungen auf der Plattform eingetra-
sowie das Interesse und die Begeisterung bei den SchülerIn-            gen, die sich jeweils auf die fünf Kategorien „Abfall“, „Energie“,
nen für green jobs zu wecken!                                          „Luft“, „Wasser“ und „Weitere“ zuordnen lassen. Insgesamt
                                                                       wurden auf der Plattform Umweltqualifizierung bisher 2560
Die Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik wurde
                                                                       Kurse eingetragen.
2013 beauftragt, eine Berufsorientierungsmaßnahme mit
Umwelt- und Nachhaltigkeitsbezug für die Neuen Mittel-                 Im Zeitraum November 2014 bis November 2015 wur-
schulen zu entwickeln. Mit Hilfe umfassender Unterrichts-              den die geplanten zwei Arbeitskreistreffen mit den Aus- und

                                                                --- 8 ---
Green Jobs in Österreich

­ eiterbildungsanbietern im bereich Umwelttechnik und er-
W                                                                    JUGEND UND UMWELT
neuerbare Energietechnologien konzipiert, organisiert, mo-
                                                                     Mit dem neuen Ausbildungsschwerpunkt von JUMP – der
deriert, durchgeführt und nachbereitet. Weiters wurden zwei
                                                                     Jugend-Umwelt-Plattform, der „Umwelt- Projekt-Praxis!“, der
Newsletter an jeweils über 350 Qualifizierungsanbieter ver-
                                                                     den Lehrgang „Bottom UP“ – Berufsorientierung und Um-
sendet.
                                                                     weltprojektmanagement“, das „Freiwillige Umweltjahr - FUJ“
Website: www.kursfinder.at                                           sowie das „Freiwillige Umweltengagement - FUE“ umfasst,
                                                                     fördert JUMP ehrenamtliches Engagement und vermittelt
GREEN SKILLS IN DER BERUFSBILDUNG                                    mögliche Berufsfelder sowie Projektmanagement-Fähigkei-
                                                                     ten im Umweltbereich.
Durch Messeauftritte auf Österreichs größter Bildungsmesse
wird der Öffentlichkeit durch zielgruppengerechte Informa-           Jungen Menschen ab 17 Jahren werden damit die Rahmen-
tion und Kommunikation von Berufsbildern und Aus- und                bedingungen geboten, sich im zukunftsträchtigen Berufsfeld
Weiterbildungsmöglichkeiten das Thema green jobs näher               „Umwelt und Nachhaltigkeit“ zu orientieren. Einerseits sollen
gebracht. Erkenntnisse aus green skills Publikationen können         sie auf einen möglichen Berufseinstieg vorbereitet werden.
der Zielgruppe direkt kommuniziert werden. Darüber hinaus            Andererseits lernen sie Ausbildungsmöglichkeiten für Berufs-
wird die Bildungs- und Berufsorientierung hin zu green jobs          felder im „green jobs“- Bereich kennen.
forciert und der jungen Öffentlichkeit die Möglichkeiten,
Chancen und Wege in der Umweltwirtschaft aufgezeigt.                 WASSERWIRTSCHAFT
                                                                     Die Qualifikation (Ausbildung und Weiterbildung) von
DER GUIDE „GREEN JOBS! DEINE ZUKUNFT –
                                                                     Fachkräften in der Wasserwirtschaft erfolgt weiterhin in ers-
DEINE KARRIERE – DEIN GREEN JOB!“
                                                                     ter Linie durch die einschlägigen Fachverbände (ÖWAV,
In diesem Berufsbildguide werden green job Berufsbilder              ÖVGW) in Abstimmung mit der Branche und unter Einbin-
beispielhaft anhand von Tätigkeiten, Beschäftigungsmöglich-          dung der ExpertInnen der Verwaltung, um so die Anforde-
keiten und den dazugehörigen Aus- und Weiterbildungsange-            rungen für die Praxis gezielt abdecken zu können. Das Ange-
boten vorgestellt. Die Publikation soll green jobs Berufsbilder      bot an fachspezifischen Ausbildungen und Kursen hat sich
in der öffentlichen Wahrnehmung als attraktive, zukunft-             in den vergangenen Jahren deutlich erweitert („Gewässer-
strächtige Arbeitsplätze festigen und die Kompetenzent-              wärterIn“, „SchneimeisterIn“, „WildbachaufseherIn“) und liegt
wicklung grüner ArbeitnehmerInnen durch übersichtliche               bei über 100 Veranstaltungen jährlich. Damit wird eine noch
Darstellung von Berufsbildern und deren Aus- und Weiter-             breitere Palette zur Schaffung von neuen green jobs in der
bildungsangeboten fördern. Der Guide ist ein weiterer Schritt        Wasserwirtschaft geboten. Ein enger Kontakt mit den Uni-
um der jugendlichen Zielgruppe Berufs- und Karrierepers-             versitäten und den einschlägigen Bildungseinrichtungen stellt
pektiven aufzuzeigen.                                                sicher, dass das Qualifikationsniveau entsprechend den aktu-
                                                                     ellen Ansprüchen abgesichert wird und zukunftsfähig bleibt.

         HANDLUNGSFELD B: KONTINUIERLICHE
         ­VERBESSERUNG UND INNOVATION
STAATSPREIS UMWELT- UND ENERGIETECH-                                 eine Win-Win Situation für Umwelt, Klima, Gesellschaft her-
NOLOGIE UND FACHKONGRESS ENVIETECH                                   zustellen sowie ihre eigene Organisation zu pushen. Der
                                                                     Staatspreis Umwelt- und Energietechnologie zeichnet inno-
Längst hat sich Österreich als Standort der Umwelttechnik-
                                                                     vative Unternehmen aus und ist der einzige Staatspreis in Ös-
industrie etabliert, eine rege GründerInnenszene entwickelt
                                                                     terreich, der von drei Ministerien (Technologie-, Umwelt-
und der nationale und globale Absatz von Umwelt-, Ressour-
                                                                     und Wirtschaftsministerium) vergeben wird.
cen- und Klimatechnologien steigt stetig. Der österreichische
Staatspreis für Umwelt- und Energietechnologie ist die Bühne         Am 16. Oktober 2015 verliehen BMWFW, BMLFUW und
dafür und die höchste Auszeichnung für jene Persönlichkei-           BMVIT gemeinsam im feierlichen Rahmen, den Staatspreis
ten im Umweltund Energietechnologiebereich, die es ver-              für Umwelt- und Energietechnologie 2015. Vizekanzler- und
standen haben, angesichts der globalen ­Herausforderungen,           Wirtschaftsminister Dr. Reinhold Mitterlehner zeichnete

                                                              --- 9 ---
Green Jobs in Österreich

die Rudolf Großfurtner GmbH, Umweltminister DI Andrä                   nächste 2017 ansteht, in den Jahren dazwischen werden Da-
Rupprechter die Hydroconnect GmbH und Technologie-                     ten und Zahlen mitttels Stichprobenerhebung von mehr als
minister Alois Stöger die Schöberl & Pöll GmbH Bauphysik               100 Unternehmen im „Konjunkturbarometer Umwelttech-
und Forschung in Kooperation mit dem Institut für Hochbau              nik“ erhoben.
und Technologie der TU Wien aus. KR Hans Roth, Grün-
                                                                       Die konjunkturelle Entwicklung der österreichischen Um-
der und Aufsichtsratsvorsitzender von dem Entsorgungsund
                                                                       welttechnikbranche lässt sich für 2014 wie folgt zusammen-
Verwertungsunternehmen Saubermacher Dienstleistungs
                                                                       fassen:
AG wurde für sein Lebenswerk mit dem Daphne Umwelt-
technologiepreis in Platin geehrt.                                     Der Umsatz mit Umwelttechnik wuchs mit nominal 2,0% im
                                                                       Jahr 2014 langsamer als zuletzt. Für das Jahr 2015 wird von
Der Sonderpreis Start-Up Ressourceneffizienz wurde dem
                                                                       den Unternehmen mit 3,6% wieder ein höheres Wachstum
Jungunternehmen holis market GmbH überreicht. Die feier-
                                                                       erwartet.
liche Preisverleihung fand im Rahmen der Fachkonferenz en-
vietech 2015 für Ressourceneffizienz und Umwelttechnologie             In nahezu allen Bereichen legten die Exporte von 2013 auf
statt, die bereits 2008 ihr erfolgreiches Debüt hatte und 2015         2014 abermals zu. Die Exporte konnten ausgehend vom ho-
ganz im Zeichen von erfolgreichen Unternehmen und vielver-             hen Niveau nochmals auf 88,2% gesteigert werden (ohne
sprechenden Start-Ups stand. Gemeinsam mit internationa-               große Unternehmen betrug die Exportquote 71,1%). Wäh-
len ExpertInnen wie Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger,             rend Erneuerbare Energien stark international orientiert
Genetiker und Mitglied des Rates für Forschung und Techno-             sind (v.a. auch durch große Unternehmen) ist insbesondere
logie-entwicklung, FH-Prof. Dr. Georg Jungwirth, Experte für           Nachhaltiges Bauen & Sanieren kaum auf Auslands-Märk-
Hidden Champions und DIin Dr.in Sabine Herlitschka, MBA                ten präsent.
Vorstandsvorsitzende & CTO der Infineon Technologies Aus-
tria AG wurde diskutiert, wie aus Visionen Businessmodelle             STAATSPREIS
werden und was es zu einer erfolgreichen Marktführerschaft in          „ARCHITEKTUR UND NACHHALTIGKEIT“
der Ressourcen- und Umwelttechnologie braucht.
                                                                       Im Jänner 2015 vergab das BMLFUW bereits zum vier-
Die Kombination aus internationaler Fachkonferenz und                  ten Mal den Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit und
Preisverleihung am selben Tag war einzigartig und hatte zum            setzt damit die erfolgreiche Initiative zur Förderung einer zu-
Ziel, den „grünen“ Wachstumsmarkt mit seiner Win-Win-Si-               kunftsfähigen Baukunst fort. Ziel des BMLFUW ist es, in al-
tuation für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft ins Ram-               len Lebensbereichen Entwicklungen zu unterstützen, die zu
penlicht zu rücken.                                                    einer langfristigen Sicherung der Lebensgrundlagen beitra-
                                                                       gen. Das beinhaltet auch ein qualitätsvolles und ressourcen-
Nach der Preisverleihung hatten die TeilnehmerInnen zu-
                                                                       schonendes Bauen und Sanieren, bei dem Ökonomie und
sätzlich noch die Möglichkeit, sich im Rahmen des „Inno-
                                                                       Ökologie, Soziales sowie Kunst und Kultur im Einklang ste-
vators Matchmaking powered by Eco World Styria“ mit den
                                                                       hen.
auf der envietech vorgestellten Start-Ups und ausgewählten
PreisträgerInnen im persönlichen Gespräch auszutauschen.               In den vergangenen Jahren hat sich nicht nur die Bautech-
Dafür stand Ihnen ein gesonderter Bereich beim Get-to-                 nik weiterentwickelt, es ist auch der Wille der Bauträger grö-
gether zur Verfügung.                                                  ßer geworden, nachhaltige Gebäude zu errichten. Diese
                                                                       Entwicklung wird mit dem österreichischen Staatspreis Ar-
Für die Organisation und Durchführung der Staatspreisver-
                                                                       chitektur und Nachhaltigkeit gefördert. Bauschaffende, die
leihung und der envietech 2015 war das BMLFUW in Ko-
                                                                       überdurchschnittlich hohe Leistungen für zeitgemäße und
operation mit den anderen beiden Ministerien (BMWFW
                                                                       zukunftsfähige Architektur erbringen, werden honoriert und
und BMVIT) zuständig. An der Umsetzung mitgearbeitet
                                                                       zu Weiterentwicklungen und Innovationen ermutigt.
haben die ÖGUT (Österreichische Gesellschaft für Umwelt
& Technik), die Agentur Schellander und das Magazin Um-                Bewertet werden architektonische Qualität und Qualität
weltschutz (siehe auch www.ecolinx.at)                                 im Sinne der Nachhaltigkeit. Letztere wird anhand der Kri-
                                                                       terien der klimaaktiv Gebäudestandards beurteilt. Der kli-
ENTWICKLUNG DER UMWELTTECHNIK-­                                        maaktiv Kriterienkatalog hat sich als Bewertungsinstrument
INDUSTRIE                                                              für Gebäude sehr bewährt und liegt in Versionen für Neu-
                                                                       bau und Sanierungen von Wohn- und Dienstleistungsgebäu-
Das BMLFUW beobachtet die Umwelttechnikbranche
                                                                       den vor. Eine Auszeichnung erhalten nur Projekte, die hohe
­genau: alle fünf Jahre gibt es eine Vollerhebung, wobei die

                                                               --- 10 ---
Green Jobs in Österreich

a­ rchitektonische Qualität bieten und gleichzeitig ambitio-           q­ ualifiziertem, nichtwissenschaftlichen Personal. Die restli-
 nierte Nachhaltigkeitskriterien erfüllen.                              chen Beschäftigten werden dem Hilfspersonal zugeordnet­
                                                                        (13 %).
Aus nachhaltiger Architektur ergeben sich vielfältige
                                                                       In der Schwerpunktsetzungen am Lehr- und Forschungszen-
Vorteile:
                                                                       trum Wieselburg, insbesondere im Fachbereich ‚Biomass -
‐‐-- hoher Wohn- und Lebenskomfort
                                                                       Logistics – Technology‘, werden innovative Techniken ent-
‐‐-- geringe laufende Kosten
                                                                       wickelt und erprobt. Forschungs- und Entwicklungsprojekte
‐‐-- Krisensicherheit und
                                                                       beschäftigen sich beispielsweise mit nachwachsenden Roh-
‐‐-- höhere Qualität des Lebensumfelds.
                                                                       stoffen, deren Optimierung und Klassifizierung sowie deren
Zusätzlich bringen innovative und schöne Gebäude einem                 Verwendung in Blockheizkraftwerken und Biogasanlagen.
Tourismusland wie Österreich einen zusätzlichen Wettbe-                Das BMLFUW unterstützt maßgeblich das Projekt Arbeits-
werbsvorteil. Österreich hat sich in den letzten 20 Jahren             kreis Biogas, das von ARGE Kompost und Biogas über das
zu einem der führenden Länder im Bereich der nachhalti-                LFI (Ländliches Fortbildungsinstitut) bundesländerübergrei-
gen Gebäudetechnologien entwickelt. Hier reicht die Palette            fend (OÖ, NÖ, S, St, K) geführt wird und folgende Zielset-
von Fenstern und Lüftungsanlagen für Passivhäuser bis hin              zungen hat:
zu automatischen Biomasseheizungen und Solaranlagen. In
                                                                       ‐‐-- Höherqualifizierung der Anlagenbetreiber durch Infor-
diesem Wachstumsmarkt sind bereits viele zukunftssichere
                                                                            mationsaustausch, Weiterbildungs- u. Beratungsangebote
green jobs entstanden.
                                                                       ‐‐-- Vernetzung der Biogasanlagenbetreiber
www..klimaaktiv.at/staatspreis
                                                                       ‐‐-- Erfassung der Biogasanlagen in eine bundesweite ein-
                                                                            heitliche Datenbank
BESCHÄFTIGTE IN UMWELTTECHNOLOGIE-
                                                                       ‐‐-- Anlagenoptimierung durch Anlagenvergleiche, Wissens-
RELEVANTEN FORSCHUNGSEINRICHTUNGEN
                                                                            vermittlung und Problembehandlungen.
Im Report „Forschung und Entwicklung im Bereich Umwelt-
technologie an Österreichs Universitäten und Außeruniversi-
tären Forschungseinrichtungen“ hat das Umweltbundesamt
eine Abschätzung der Beschäftigtenzahlen an umwelttech-
nologierelevanten Forschungseinrichtungen vorgenommen.
Die auf insgesamt 249 Forschungseinrichtungen des Samples
hochgerechnete Anzahl von Beschäftigten erfasst auch Erhe-
bungseinheiten, die gemäß angegebener Arbeitsgebiete F&E
im Bereich Umwelttechnologie durchführen, deren haupt-
sächliche Arbeitsgebiete und Schwerpunkte der Forschung
jedoch auch in anderen F&EBereichen liegen können.
Für jeden der untersuchten Durchführungssektoren (Hoch-
schulsektor, Sektor Staat, privater gemeinnütziger Sektor so-
wie kooperativer Bereich) und jede Beschäftigungskategorie
wurden die durchschnittlichen Personenzahlen je Erhe-
bungseinheit ermittelt, mit denen dann auf die gesamte An-
zahl Beschäftigter im Bereich der Umwelttechnologiefor-
schung hochgerechnet wurde. Das Ergebnis dieser Erhebung
der Beschäftigtenzahlen ist in Tabelle 1 angegeben.
Demnach waren im betrachteten Zeitraum rund 5.300 Per-
sonen in diesem F&E-Bereich beschäftigt, das sind rund 10
% der Beschäftigten in F&E aller volkswirtschaftlichen Sek-
toren (gesamt 51.493 in Kopfzahlen, ohne firmeneigener Be-
reich (STATISTIK AUSTRIA 06.02.2012)). Rund 70 % der in
der Umwelttechnologieforschung Beschäftigten werden dem
wissenschaftlichen Personal zugerechnet, 17 % dem h­ öher

                                                               --- 11 ---
Green Jobs in Österreich

          TABELLE 1: BESCHÄFTIGTE IN UMWELTTECHNOLOGIERELEVANTEN
          FORSCHUNGSEINRICHTUNGEN*

                                                                                  Gesamt­              wissen­          höher      sonstiges
                                                                                    anzahl         schaftliches qualifiziertes nichtwissen­
                                                                                  Personal            Personal nichtwissen­     schaftliches
                                                                                                                 schaftliches      Personal
                                                                                                                    Personal (Hilfspersonal)
          Hochschulsektor                                                              3.742              2.731           605            406
                                                                                    (3.231)            (2.418)          (462)         (351)
          Sektor Staat                                                                  687                 306           153            228
                                                                                      (305)              (172)           (74)          (59)
          Privater gemeinnütziger                                                         92                 51             37             4
          Sektor
                                                                                       (58)                (38)               (18)                 (2)
          kooperativer Bereich                                                           781                 616               121                  44
                                                                                      (650)               (481)              (137)                (32)
          Gesamtanzahl Beschäftigte                                                    5.302               3.704               916                 682
                                                                                    (4.244)             (3.109)              (691)               (444)

          * auf 249 Forschungseinrichtungen hochgerechnete Beschäftigtenzahlen in F&E im Umwelttechnologie-
          bereich an Österreichs Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen (in Klammer die
          im Jahr 2009 erhobenen und hochgerechneten Beschäftigungszahlen zum Vergleich)
          Quelle: Umweltbundesamt 2012, Hinweis: Datenbank nicht integriert in EGSS 2012

Verglichen zur vorangegangenen Untersuchung zu F&E im                                              WASSERWIRTSCHAFT
Umwelttechnologiebereich an Österreichs Universitäten
                                                                                                   Vom BMLFUW wurden seit 2008 mehr als 6 Mio. Euro an
und außeruniversitären Forschungseinrichtungen vor drei
                                                                                                   Förderungen für Forschungsprojekte zur Weiterentwicklung
Jahren stieg die Anzahl der im F&E-Bereich Umwelttechno-
                                                                                                   des Standes der Technik in der Siedlungswasserwirtschaft be-
logie Beschäftigten um 29 %. Diese deutliche Zunahme der
                                                                                                   reitgestellt. Damit wird ein wesentlicher Teil der Forschungsak-
Beschäftigungszahl ist sowohl auf die verglichen zur letzten
                                                                                                   tivität in diesem Bereich abgedeckt und viele wissenschaftliche
Untersuchung größere Anzahl von umwelttechnologierele-
                                                                                                   Arbeitsplätze an den vier im Wasserbereich tätigen Universi-
vanten Erhebungseinheiten (+14 %), als auch auf eine Stei-
                                                                                                   tätsinstituten und einigen anderen Forschungsinstitutionen ge-
gerung der ermittelten durchschnittlichen Personalzahlen je
                                                                                                   sichert oder zusätzlich geschaffen. An den Universitäten, For-
Erhebungseinheit zurückzuführen (2007: durchschnittlich
                                                                                                   schungsinstitutionen und in der Privatwirtschaft wird damit
18,85 Beschäftigte/ Erhebungseinheit; 2009: durchschnitt-
                                                                                                   die Schaffung von zusätzlichen green jobs ermöglicht.
lich 21,65 Beschäftigte/Erhebungseinheit über alle Durch-
führungssektoren).

                                                                                           --- 12 ---
Green Jobs in Österreich

          HANDLUNGSFELD C: FORCIERUNG VON
          ­VERNETZUNG UND KOOPERATION
GREEN-JOBS.AT                                                          WASSERWIRTSCHAFT
Mit der Einrichtung des Internet-Portals www.greenjobs. at –           Das BMLFUW setzt sich für die stärkere nationale und inter-
der Plattform für Umwelttechnologie, Qualifikation & Berufe            nationale Vernetzung der handelnden AkteurInnen im Was-
wurde ein weiterer Schritt zur Forcierung der drei Kernberei-          serbereich ein, indem durch Mitgliedschaft, Teilnahme und
che - skills, tech & jobs - gesetzt.                                   Vortragstätigkeit bei einschlägigen Vereinigungen, Gremien
                                                                       und Veranstaltungen der Stellenwert der Kooperationstätig-
Diese Schwerpunkte setzen sich zum Ziel:                               keit hervorgehoben wird, zB International Water Association,
‐‐-- Die Schaffung und Sicherung von green jobs voranzu-               Donauschutzkommission, Kanal- und Kläranlagennachbar-
     treiben                                                           schaften, ÖWAV/ÖVGW-Seminare.
‐‐-- Ein hohes Qualifikationsniveau im Umweltsektor zu for-
                                                                       Im Projekt „Generation Blue“, der Wasserjugendplattform des
     cieren und auszubauen
                                                                       BMLFUW, wird Jugendlichen ein Wasserbewusstsein vermit-
‐‐-- Die Vernetzung von Wirtschaft, Wissenschaft und Ver-
                                                                       telt und Jobs in der Wasserwirtschaft thematisiert. Jährlich hat
     waltung im Bereich Umweltwirtschaft zu unterstützen
                                                                       diese Plattform an die 300.000 Seitenaufrufe, auf Facebook
‐‐-- Innovationen österreichischer Betriebe in der Umwelt-
                                                                       konnten schon mehr als 4200 Fans, vor allem Jugendliche,
     wirtschaft zu forcieren
                                                                       angesprochen werden. An der jährlichen Trinkpass-Aktion
                                                                       haben sich zuletzt 30.000 Jugendliche beteiligt.
UMWELTTECHNIK.AT
                                                                       Die Vernetzung im schulischen und außerschulischen Be-
Die Website www.umwelttechnik.at ist ein Informationspor-
                                                                       reich (Vereine) ist zudem sehr wichtig. In einem The-
tal von und für die österreichische Umweltwirtschaftsbranche,
                                                                       menschwerpunkt wurde das Thema „Dein Job in der Was-
das die Schärfung des Profils dieses Wirtschaftssektors, die Ver-
                                                                       serwirtschaft“ multimedial aufgearbeitet. Mit „Generation
deutlichung der Innovationskraft heimischer Unternehmen so-
                                                                       Blue“ wird der Boden für künftige green jobs aufbereitet, da
wie die Steigerung der Nachfrage nach heimischer Umwelt-
                                                                       Jugendliche für dieses Thema sensibilisiert werden und so-
technologie und Umweltdienstleistungen zum Ziel hat.
                                                                       mit sicherlich offener und interessierter sind, wenn es da-
                                                                       rum geht, sich in der Berufswahl für einen green job zu ent-
                                                                       scheiden.

          HANDLUNGSFELD D: UNTERSTÜTZUNG UND
         ­FORCIERUNG VON INTERNATIO­NALISIERUNG
EXPORTINITIATIVE UMWELTTECHNIK                                         Der Masterplan green jobs unterstützt heimische Unterneh-
                                                                       men mit der Exportinitiative Umwelttechnik. Schwerpunkt-
Umwelttechnologieunternehmen bewähren sich im glo-
                                                                       land der Exportinitiative 2015 war China. China gehört
balen Wettbewerb höchst erfolgreich. Dabei zeigen die ak-
                                                                       bereits seit Jahren zu den interessantesten Zielmärkten öster-
tuellen Ergebnisse des Konjunkturbarometers, dass die
                                                                       reichischer Umwelttechnologien und war bereits in den Jah-
Exporte durch verschiedenste Initiativen wie z.B. die Ex-
                                                                       ren 2007, 2010, 2013 aber auch 2015 wieder Destination
portinitiative Umwelttechnologien in nahezu allen Um-
                                                                       der Exportinitiative Umwelttechnik (Workshop Hangzhou,
welttechnologiebereichen von 2013 auf 2014 nochmals
                                                                       4. – 5. Mai 2015, Shanghai, 6. – 7. Mai 2015 (ie Expo) und
gesteigert werden konnten (Exportquote 2014: 88,2%). Ös-
                                                                       Workshop in Chengdu 8.Mai 2015). Die Workshops trugen
terreich nimmt vor allem im Bereich der energetischen Nut-
                                                                       zur Forcierung der Länderund Unternehmenskooperatio-
zung von Wasserkraft, Biomasse Solarthermie, im Bereich
                                                                       nen im Bereich des Umwelt- und Klimaschutzes bei. Vor al-
des ökologischen Bauens aber auch in den klassischen Um-
                                                                       lem die Kooperation im Rahmen des CEWP Co-Lead Part-
welttechnologiebranchen wie z.B. dem Wasser- und dem Ab-
                                                                       nerships Small Hydropower ist in diesem Zusammenhang
fallmanagement eine internationale Spitzenposition ein.

                                                               --- 13 ---
Green Jobs in Österreich

h­ ervorzuheben. Weiters wurde der Beitrag beim Eco Forum              ERSTELLUNG EINER UMWELTTECHNOLO-
 Guiyang on der Fachabteilung vorbereitet. Darüber hinaus              GIEPRÄSENTATION UND EINES UMWELT-
 wurden zahlreiche ausländische Delegationen in Österreich             TECHNIK FOTO-ARCHIVES
 begleitet, siehe auch:
                                                                       Rund 60 Power-Point-Folien samt Fakten (Österreich in in-
 Facebook: www.facebook.com/bmlfuwbestofaustria
                                                                       ternationalen Umwelt-Rankings, etc.) sowie Success-Stories
Website: www.bestofaustria.at                                          entlang der Umwelttechnik- Bereiche (Erneuerbare Energie
                                                                       und Energieeffizienz, Nachhaltiges Bauen, Abfall, Wasser/
www.exportinitiative.at
                                                                       Abwasser, Luft, Boden) wurden erarbeitet und die deut-
                                                                       sche Fassung in verschiedene Sprachen übersetzt (Englisch,
                                                                       Mandarin, Persisch, Russisch).. Darüber hinaus wurde ein
                                                                       Umwelttechnik Foto-Archives (mit mindestens 100 sortier-
                                                                       ten zur freien Verwendung für Druck und Präsentation nutz-
                                                                       baren Umwelttechnik- Bildern) erstellt.
                                                                       Website: www.cleaner-production.eu

          HANDLUNGSFELD E: FORCIERUNG VON
         ­NACHHALTIGEN ­INVESTITIONEN UND
         ­NACHHALTIGEN KONSUM
Das BMLFUW arbeitet heute für ein klimaverträgliches Ener-             CO2-Reduktionen. Allein mit den 2015 im Rahmen der Um-
giesystem von morgen. Für die österreichische Volkswirtschaft          weltförderung im Inland (ohne Sanierungsoffensive) geför-
sind vom BMLFUW geförderte Projekte sofort spürbar: je-                derten Investitionen können jährlich ca. 298.185 Tonnen
der Förder-Euro löst Folgeinvestitionen aus und initiiert Inno-        CO2 per anno eingespart werden. Zusätzlich bringen die im
vations- und Wachstumsdynamik in Bereichen, die die Energi-            Rahmen der Sanierungsoffensive 2014 geförderten thermi-
eund Klimazukunft Österreichs maßgeblich bestimmen.                    schen Sanierungsmaßnahmen eine weitere CO2-Reduktion
                                                                       von rd. 65.709 Tonnen sowie eine jährliche Endenergieein-
UMWELTFÖRDERUNG IM INLAND UND SA-                                      sparung von rd. 189 GWh.
NIERUNGSOFFENSIVE 2015
                                                                       Neben den arbeitsmarktpolitischen und ökologischen Effek-
Insgesamt wurden 2015 im Rahmen der Umweltförderung                    ten sind natürlich auch die sonstigen positiven volkswirtschaft-
im Inland mit einem Fördervolumen von ca. 63,3 Mio. Euro               lichen Effekte dieser Fördermaßnahmen hervorzuheben.
4.010 Projekte gefördert. Mit dem damit ausgelösten Investi-
                                                                       Eine Hochrechnung auf Basis einer Studie des WIFO für das
tionsvolumen von rd. 469,8 Mio. Euro konnten rd. 5.260 Ar-
                                                                       BMLFUW zeigt, dass durch die Umsetzung der geförder-
beitsplätze gesichert oder geschaffen werden. Zusätzlich wur-
                                                                       ten Projekte ein Wertschöpfungseffekt von rd. 707 Millionen
den im Rahmen der Umweltförderung im Inland auch rund
                                                                       Euro erzielt wird. Und darüber hinaus profitieren auch die öf-
67,9 Millionen. Euro für die Förderung von thermischen Sa-
                                                                       fentlichen Budgets von diesen Investitionen, als die durch die
nierungsmaßnahmen im Wohnbau (ca. 59,9 Mio. Euro) als
                                                                       Investitionen ausgelösten fiskalischen Effekte (= steuerlichen
auch bei betrieblichen Gebäuden (ca. 8 Millionen. Euro) ein-
                                                                       Einnahmen bzw. die vermiedenen staatlichen Transferzah-
gesetzt. Insgesamt wurden damit 16.649 Projekte (Wohnbau:
                                                                       lungen, z.B. arbeitsmarktbezogene Ausgaben) die Kosten der
16.449, Betriebe: 200) mit einem Investitionsvolumen von
                                                                       Förderung (= Fördermittel) bei weitem übersteigen.
rd. 511,8 Millionen Euro gefördert. Damit konnten weitere
rd. 7.470 green jobs geschaffen oder gesichert werden. Somit
                                                                       KLIMA- UND ENERGIEFONDS
beläuft sich der Gesamteffekt der Umweltförderung auf rund
12.730 Beschäftigungsverhältnisse. Das ergibt rd. 13 green             Der Klima- und Energiefonds wurde 2007 ins Leben geru-
jobs je Investitionsvolumen von 1 Million Euro.                        fen, um neue, innovative Wege für den Klimaschutz und eine
                                                                       nachhaltige Energiewende zu entwickeln. Die Förderun-
Zu den überaus positiven Effekten auf dem Arbeitsmarkt be-
                                                                       gen fließen in Klimaschutz-, Anpassungs- und Energiepro-
wirken diese grünen Investitionen natürlich auch ­erhebliche
                                                                       jekte aus den Bereichen der Forschung, der Mobilität und

                                                               --- 14 ---
Green Jobs in Österreich

der Marktdurchdringung. Eckpfeiler aller Maßnahmen sind              I­ nvestitionen und es werden je investierter Million Euro (für
Nachhaltigkeit und Effizienz.                                         klimarelevante Investitionen) im Schnitt mehr als elf Arbeits-
                                                                      plätze geschaffen.
Der Klima- und Energiefonds setzt auf die Kraft von Vorbil-
dern. Zwischen 2007 und 2014 wurden mehr als 76.000 kli-             Im Jahr 2015 wurden 1.254 klimaaktiv mobil Projekte mit
marelevante Projekte unterstützt. Dabei hat der Klimafonds           einer Fördersumme von rd. 9,1 Mio. € aus Mitteln des kli-
bis heute Fördermittel in der Höhe von 934 Mio. Euro mobi-           maaktiv mobil Förderprogramms sowie durch den Klima-
lisiert, die Investitionen in der Gesamthöhe von 2,185 Mrd.          und Energiefonds aus den Mitteln des BMLFUW für alter-
Euro ausgelöst haben.                                                native Antriebe, Radprojekte und Mobilitätsmanagement
                                                                     genehmigt. Dabei werden umweltrelevante Investitionen in
Geht man davon aus, dass pro Million ausgelöster Investition
                                                                     der Höhe von rund 97 Mio. € ausgelöst und mehr als 1.000
eine ähnliche Wirkung auf green jobs erzielt wird wie bei der
                                                                     Beschäftigungsverhältnisse geschaffen bzw. gesichert.
Umweltförderung im Inland, so hat der Klimafonds mit sei-
nen Förderprogrammen seit 2007 insgesamt in etwa 32.775              Die in den Jahren 2007 bis Ende 2015 im Rahmen von kli-
green jobs gesichert und geschaffen. Das ergibt rund 15 green        maaktiv mobil zugesagte Förderungssumme von 79,6 Mio. €
jobs je Investitionsvolumen von 1 Mio. Euro.                         löst ein Investitionsvolumen von mehr als 500 Mio. € aus und
                                                                     schafft bzw. sichert rund 6.000 Arbeitsplätze.
Darüber hinaus verfolgt der Klima- und Energiefonds mit der
Ausbildungsinitiative Technologiekompetenz das Ziel die
                                                                     SCHUTZWALDBEWIRTSCHAFTUNG/SCHUTZ
Qualität der Aus- und Weiterbildung praxisorientiert in den
                                                                     VOR NATURGEFAHREN – INITIATIVE ZUR
Bereichen Energie und Mobilität zu heben und damit Ergeb-
                                                                     VERBESSERUNG DER SCHUTZWIRKUNG DES
nisse der Forschung rasch in den Markt zu bringen. Gefördert
                                                                     WALDES (ISDW)
wird die Entwicklung und Durchführung maßgeschneiderter
Aus- und Weiterbildungsmodule. Seit 2012 wurden 15 Pro-              Das innovative Programm hat sich als neue Förderschiene
jekte mit 1,5 Mio. Euro gefördert.                                   mit beeindruckender Förderkulisse (rd. 390.000 ha) etabliert;
                                                                     es wurde speziell für Eigentümer von Wäldern mit Objekt-
KLIMAAKTIV MOBIL                                                     schutzwirkung mit dem Ziel der Erhaltung und Verbesserung
                                                                     von Schutzwäldern in Österreich zum Schutz von Menschen,
Die klimaaktiv mobil Projekte haben nicht nur positive Um-
                                                                     menschlichen Siedlungen, Anla gen oder kultivierten Boden
welt- und Klimaschutzeffekte, sondern auch positive wirt-
                                                                     vor Elementargefahren und schädigenden Umwelteinflüs-
schaftliche Auswirkungen, indem sie zur inländischen
                                                                     sen entwickelt. Detail Infos: http://www.isdw.at; Finanzmit-
Wertschöpfung beitragen. Gemäß der aktuellen „Evaluie-
                                                                     tel (gem. VOLE 07-13) österreichweit 5,7 Millionen Euro p.
rung der Umweltförderung des Bundes 2011-2013“ liegt
                                                                     a; ISDW führt zu verstärkter Motivation durch faire leistungs-
der ­inländische Wertschöpfungseffekt bei rund 70% der
                                                                     bezogene Abgeltung, Verknüpfung Regionalplanung (Be-
                                                                     zirksrahmenpläne) mit standorts- betriebsbezogenen Pro-
                                                                     jektierungen (Detailprojekte) und erhöht die Fördereffizienz
                                                                     bei gleichzeitiger Flexibilität; Projektanpassung den laufen-
                                                                     den Erfahrungen gemäß; Weiterführung (+ Aufbau eines an
                                                                     ISDW angelehnten Gesamtprogrammes zu Wald + Wasser
                                                                     bis 2020 in Vorbereitung.

                                                                     WASSERWIRTSCHAFT
                                                                     Das BMLFUW setzt im Wasserbereich den Rahmen für die
                                                                     technischen Standards in der Wasserwirtschaft. Die ExpertIn-
                                                                     nen der Wassersektion sind in vielen Gremien z.B. des Nor-
                                                                     mungsinstitutes, von ÖWAV und ÖVGW, der Wirtschafts-
                                                                     kammern und in selbst gegründeten Arbeitskreisen vertreten
                                                                     und gestaltet somit die Weiterentwicklung des technischen
                                                                     Fortschritts in der Wasserwirtschaft maßgeblich mit. Auch im
                                                                     Donauraum wird die Expertise der österreichischen Wasser-
                                                                     wirtschaft hoch geschätzt.

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