Medizinisch-genetisches Wörterbuch - Verein für von der von Hippel - Lindau (VHL) Erkrankung betroffene Familien e.V.
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Verein für von der von Hippel – Lindau (VHL) Erkrankung betroffene Familien e.V. Medizinisch-genetisches Wörterbuch
Abdomen: Bauch Autosom: Im Genom werden die nicht- geschlechtsbestimmenden Chromosomen von Adenin: siehe Basen den geschlechtsbestimmenden Chromosomen unterschieden. Die nicht- Adjuvant: die Wirkung zusätzlich unterstützend, geschlechtsbestimmenden Chromosomen heißen ergänzend Autosomen. Beim Menschen gibt es 22 Autoso- menpaare (alle Autosome kommen doppelt vor). Adrenal: zur Nebenniere gehörend autosomal: von einem nichtgeschlechts- Adrenalin: in der Nebenniere produziertes bestimmenden Chromosomen bestimmt Stresshormon Basen: (auch: Stickstoffbasen, Nukleobasen) akut: Plötzlich auftretend, von heftigem und kurz- sind Bausteine der DNS. Es gibt vier verschieden andauerndem Verlauf (im Gegensatz zu chro- Basen: Adenin (A), Thymin (T), Cytosin (C) und nisch). Guanin (G). A und G sind sogenannte Purinba- sen, die sich chemisch aus einem 6-Ring- und 5- ambulant: Es ist kein Krankenhausaufenthalt er- Ring-Molekül zusammensetzen. C und T sind Py- forderlich. rimidine, d.h. sie bestehen aus einem 6- Ringmolekül. In der RNA wird Thymin durch eine Aminosäure: Baustein (kleinste Funktionseinheit) abgewandelte Form Uracil (U) ersetzt. von Proteinen. Es gibt 20 verschiedene Amino- säuren. Basenpaare: Das Genom besteht aus dop- pelsträngiger DNS. Die kleinste Baueinheit der Anästhesie: Unempfindlichkeit gegen Schmerz-, DNS ist die Base. Es gibt vier verschiedene Ba- Temperatur- und Berührungsreize z.B. als ge- sen A, G, T, C. Bei der Ausbildung des Doppel- wünschtes Ergebnis einer Betäubung. stranges können sich nur bestimmte Basen paa- ren, z.B. A mit T, T mit A, C mit G und G mit C. Anamnese: Krankengeschichte; Art, Beginn und Die über physikalische Kräfte (Wasserstoff- Verlauf der Erkrankungen, Operationen, (aktuelle) brücken) verknüpften Kombinationen im DNA- Beschwerden und das Befinden, welche im ärztli- Doppelstrang heißen Basenpaare. chen Gespräch mit dem Kranken erfragt werden. Benigne: gutartig Angiogramm: Gefäßdarstellung, meist mit Kon- trastmittel Bestrahlung: siehe Strahlentherapie Angiom: Gefäßgeschwulst Biopsie: Entnahme von Gewebe oder Zellen aus einem lebenden Organismus mittels eines In- Angiomatose: Vielzahl von Angiomen strumentes (z.B. Spezialkanüle oder Skalpell) zur mikroskopischen Untersuchung. Bezeichnung Anomalie: Fehlbildung, Abweichung von der entweder nach der Art der Entnahmetechnik oder Norm dem Entnahmeort. Besondere Bedeutung bei Gehirntumoren hat die stereotaktische Biopsie, Anti-angiogenese: Hemmung der Ge- bei der mit Hilfe einer feinen Nadel oder Zange fäßneubildung auch tiefliegendes Tumorgewebe schonend und sicher gewonnen werden kann. Assoziation: Verknüpfung Brachytherapie: Die interstitielle Brachytherapie asymptomatisch: ohne Beschwerden, ohne ist eine lokale Strahlenbehandlung, bei der ioni- Krankheitszeichen sierende Strahlungsquellen in das Tumorgewebe eingebracht werden.
Cerebellum, cerebellär: Kleinhirn, zum Kleinhirn Diagnostik: Sammelbegriff für alle Un- gehörig tersuchungen, die zur Feststellung einer Krank- heit angewendet werden sollen. Cerebrum: Gehirn Chemotherapie: Allgemein wird unter Chemothe- Dialyse: Blutreinigungsverfahren rapie die Hemmung von Tumorzellen im Orga- nismus durch Verwendung von Medikamenten Diffus: zerstreut, ohne genaue Abgrenzung verstanden. Da diese sog. zytostatischen Medi- kamente hoch wirksam sind, muss bei der Her- Differentialdiagnostik: Bezeichnet die Gesamt- stellung strengstens auf höchste Reinheit geach- heit aller Diagnosen, die alternativ als Erklärung für die erhobenen tet werden. Bei Tumorpatienten versteht man un- Symptome (Krankheitszeichen) oder medizini- ter Chemotherapie in der Regel die Behandlung schen Befunde in Betracht zu ziehen sind. mit zytostatischen Medikamenten. DNA: (siehe DNS) Chromosomen: Strukturen, die sich im Kern ei- ner Zelle befinden und die die Gene enthalten. DNS: (Abkürzung für Desoxyribonukleinsäure) Chromosomen liegen paarweise vor. Eine norma- Die Substanz der Vererbung: ein großes Molekül, le menschliche Zelle hat 46 Chromosomen: 22 das die genetische Information trägt, die die Zel- Paare von Autosomen und zwei Geschlechts- len benötigen, um sich zu replizieren (= sich in i- chromosomen. dentischer Kopie zu verdoppeln) und um Eiweiße zu produzieren. chronisch: anhaltend (im Gegensatz zu akut) DOPA: Dihydroxyphenylanalin, ein Stoff- Computertomographie (CT): Compu- wechselprodukt der Katecholamine tergestütztes röntgendiagnostisches Verfahren zur Herstellung von Schnittbildern (Tomogramme, Dopamin: siehe Katecholamine Quer- und Längsschnitte) des menschlichen Kör- pers. Die Bilder errechnet der Computer mit Hilfe Drainage: Ableitung von Flüssigkeitsan- von Röntgenstrahlen, die durch die zu unter- sammlungen über entsprechende Röhrchen, suchende Schicht hindurchgeschickt werden. Schläuche o.ä. Coping: Bezeichnet die Art des Umgangs mit ei- Drüse: Ein- oder mehrzellige Organe, die spezifi- nem als bedeutsam und schwierig empfundenen sche Wirkstoffe (Sekrete) bilden und diese nach Lebensereignis oder einer Lebensphase. außen (z.B. in die Mundhöhle, Magen und Darm) oder nach innen, direkt in die Blut- oder Lymph- coronar: Schnittebene bei CT oder MRT parallel bahn abgeben (Hormondrüsen). zur Stirn Eiweiß (auch Protein im wissenschaftlichen Cytosin: siehe Basen Sprachgebrauch): Ein komplexes Molekül, das aus Aminosäuren aufgebaut ist. Eiweiße üben in Deletion: Verlust eines DNA Abschnitts. Dies der Zelle bestimmte Funktionen und Aufgaben aus. Beispiele sind Hormone, Enzyme oder Anti- kann der vollständige Verlust sein, oder es kön- körper. Umfang und Sequenz der Aminosäuren nen nur Teile des Gens betroffen sein (partielle und somit auch die biologische Funktion sind als Deletion). Bauplan (Gen) im Genom verankert. Desoxyribonukleinsäure: (siehe DNS) ELST: Tumor des „Endolymphatic Sac“, eine Ausstülpung des Innenohres in Richtung Gehirn. Diagnose: Krankheit, auch: auf Grund genauerer Beobachtungen und Untersuchungen abgegebe- Endogen: im Körper selbst, im Körperinneren ne Beurteilung über den Zustand einer Krankheit. entstehend, von innen kommend
Endokrin: In das Blut absondernd. Die Schild- 25.000 Genen des Körpers enthält den Code für drüse ist z.B. eine Drüse, die ihre Hormone endo- ein bestimmtes Produkt, normalerweise ein Ei- weiß wie z.B. ein Enzym oder ein Struktureiweiß krin absondert. (Zellwand etc.). Endokrinologie: Lehre von der Funktion der Genotyp: Kennung der Basenzusammensetzung Hormondrüsen z.B. der Nebenniere. an einem bestimmten Genort. Betrachtet man ei- nen beliebigen Genort, z.B. ein C, so ist der Ge- notyp normalerweise CC, da dieses C im Genom Endolymphsystem: Flüssigkeitsgefülltes Gang- wegen des doppelten Chromosomensatzes system im Innenohr. zweimal vorkommt. Eine Eigenschaft des Ge- noms ist jedoch seine hohe Variabilität (Poly- Endoskop: Mit elektrischer Lichtquelle und Spie- morphie), d.h. es gibt Genorte, an denen zwar auf gelvorrichtung versehenes Instrument zur Unter- einem Chromosom ein C vorkommt, auf dem an- suchung von Hohlorganen und Körperhöhlen. deren Chromosom jedoch an gleicher Stelle ein T vorkommt. Je nach Kombination der Chromoso- men können sich Menschen daher im Genotyp Endoskopie: Ausleuchtung und Inspektion von unterscheiden. Es gibt immer drei mögliche Hohlräumen mit Hilfe eines Endoskops mit der Genotypen: z. B. CC (homzygot), CT Möglichkeit einer Gewebeprobeentnahme sowie (heterozygot) und TT (homozygot). Eine zur Durchführung kleinerer operativer Eingriffe Besonderheit des veränderten Genotyps ist die Keimbahnmutation bei erblichen Erkrankungen. unter optischer Kontrolle. Hier kommt es z.B. durch einen Basenaustausch ebenfalls zu einem veränderten Genotyp, der zur Enukleation: Herausnehmen eines Tu- Beschreibung der Mutation herangezogen werden morknotens oder Entfernung eines Augapfels. kann. Geschlechtschromosomen: Die Chromosomen, Enzyme: Spezielle Eiweißstoffe im menschlichen die das Geschlecht eines Organismus bestim- men. Frauen haben zwei X-Chromosomen; Män- Körper, die ganz verschiedene Aufgaben haben. ner haben ein X- und ein Y-Chromosom. Enzymgemische werden z.B. von der Magen- Darm-Schleimhaut, von Leber und Bauchspei- Glaskörper: Gallertmasse im Inneren des Auges. cheldrüse produziert und dienen der Zerkleine- rung bzw. Verarbeitung der Nahrungsstoffe. Guanin: siehe Basen exokrin: (gr.: exo = außen und krin = Hämangiom: Gefäßtumor (ab) -scheiden, -sondern); exokrine Drüsen geben ihre im Körper gebildeten Wirkstoffe (Sekrete) wie Hämangioblastom: Gefäßreicher Tumor, der bei Enzyme nach außen z.B. an die Haut oder in den VHL-Patienten typischerweise im ZNS vorkommt. Darm ab. Hämatologie: Die Lehre vom Blut und seinen Er- exogen: außerhalb des Organismus entstehend, krankungen. von außen her in den Organismus eindringend Hereditär: erblich Extraadrenal: Außerhalb der Nebenniere, nicht zur Nebenniere gehörend. Histologie/histologisch: Wissenschaft und Leh- re vom Feinbau der Gewebe. Die mikroskopische Felsenbein: Knochenanteil in der Schädelbasis, Betrachtung eines durchsichtigen und speziell der den inneren Gehörgang und Hör- und Gleich- gewichtsorgane enthält. angefertigten Gewebeschnittes erlaubt meistens die Beurteilung, ob eine gutartige oder bösartige fokal: von einem Herd ausgehend Gewebswucherung (Tumor) vorliegt und gibt auch Hinweise auf den Entstehungsort des Tumors. Gadolinium: Kontrastmittel für Kernspin- tomographie Hormone: Botenstoffe des Körpers, die in spezia- Gen: Einheit der Vererbung; eine aktive Unter- lisierten Zellen und Geweben hergestellt werden einheit der DNS. Jedes von den 20.000 bis
und auf dem Blut- oder Lymphweg ihren Wirkort Insulin: Hormon der Bauchspeicheldrüse, regelt erreichen. den Blutzuckerspiegel im Körper. Immunsystem: Das körpereigene Abwehrsystem Interferone: Botenstoffe, mit denen sich die kör- gegen Krankheiten. Wesentliches Merkmal der pereigenen Abwehrzellen untereinander verstän- Abwehrkräfte ist ihre Eigenschaft, Fremdsubstan- digen. Diese Stoffe können heute künstlich her- zen zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu akti- gestellt werden und finden Anwendung bei der vieren. Behandlung verschiedener Krebsarten. Immuntherapie: Die Immuntherapie von Tumor- intravenös: Die Verabreichung eines Medika- erkrankungen setzt solche Zellen oder Botenstof- ments in die Vene. fe im Organismus ein, die sich im Dienste der körpereigenen Abwehr befinden. Unter bestimm- Irritation: Reizung ten Bedingungen kann eventuell eine Abwehrre- aktion gegen das Geschwulstgewebe erzielt wer- Kältechirurgie: Zerstörung von Gewebe wie z.B. den. Tumorgewebe durch Kälte; dabei wird die betref- fende Stelle über wenige Sekunden beispielswei- Implantat: Zusammenfassende Bezeichnung für se mit flüssigem Stickstoff behandelt. künstliche Stoffe und Teile, die zur Erfüllung be- stimmter Ersatzfunktionen für einen begrenzten Karzinogene: Substanzen, die die Krebsentste- Zeitraum oder auf Lebenszeit in den menschli- hung begünstigen. chen Körper eingebracht werden. Karzinom: Geschwulst, die aus Deckgewebe (E- Indikation: Steht grundsätzlich dafür, ob bei ei- pithel) entsteht. Karzinome besitzen viele, hin- nem bestimmten Krankheitsbild der Einsatz einer sichtlich des Gewebeaufbaus und des Wachs- bestimmten medizinischen Maßnahme ange- tums unterscheidbare Formen. bracht ist. Der Begriff findet sich häufig in Zu- sammenhang mit Operationen, man spricht dann Katecholamine: Anregende / Stimulierende Neu- von der Operationsindikation. rotransmitter und Hormone. Sie entfalten ihre Wirkung an den Rezeptoren des Herz- Kreislaufsystems. Unter dem Begriff Katechola- Infusion: Zufuhr größerer Flüssigkeitsmengen mine werden die Verbindungen Adrenalin, No- (Nährlösungen, Medikamente) über einen in ei- radrenalin und Dopamin zusammengefasst. Beim nem Blutgefäß liegenden Katheter - meist tröpf- Abbau entstehen die Metanephrine (Metanephrin chenweise - in den Organismus. und Normetanephrin) als Zwischenprodukte mit diagnostischer Bedeutung. Die Endabbauproduk- te im Urin sind Homovanillinsäure (Dopamin) und Injektion: Einführung von Flüssigkeit (z.B. eines Vanillinmandelsäure (Adrenalin und Medikaments) in den Organismus mit Hilfe einer Noradrenalin). Spritze. Katheter: Röhren- oder schlauchförmiges, star- Inselzelltumor: Neubildung der sogenannten In- res oder biegsames Instrument zum Einführen in selzellen der Bauchspeicheldrüse. Dies sind die Hohlorgane, Gefäße oder Körperhöhlen. Durch Zellen in der Bauchspeicheldrüse, die Hormone einen Katheter kann von dort Inhalt entnommen produzieren, von denen das wichtigste das Insulin oder Substanzen dorthin eingebracht werden. ist. Keimbahnmutation: siehe Mutation Insertion: Einschub zusätzlicher Basen in einer DNS-Sequenz. Es kommt zum abnormal verlän- Kernspintomographie, Magnetreso- gerten DNS-Abschnitt, eine Form von Mutation, nanztomographie (MRT): Die Kernspin- die einer erblichen Erkrankung zugrunde liegen tomographie oder Magnetresonanztomographie kann. ist ein bildgebendes Verfahren, welches sich der elektromagnetischen Schwingung von Gewebe-
bestandteilen in einem künstlich erzeugten Mag- falsch, da die Lymphknoten keinerlei Drüsenfunk- netfeld bedient. Es stellt mit hoher Auflösung tion besitzen. Die Lymphknoten sind ein wichtiger Strukturen im Schädelinneren dar und liefert da- Teil des Immunsystems. mit präzise Schnittbilder des Gehirns. Ungeeignet ist sie häufig für Patienten mit Herzschrittma- Lymphozyten: (kleine, weiße Blutkörperchen) chern, für Patienten mit Ängsten und für Men- Blutzellen, die die Abwehr von Krankheiten und schen, denen nur eine sehr kurze Untersuchungs- Fremdstoffen zur Aufgabe haben. zeit zugemutet werden kann. Magnetresonanztomographie: siehe Kernspin- Konsil, konsiliarisch: Bezeichnet in der Medizin tomographie die patientenbezogene Beratung eines Arztes durch einen anderen ärztlichen Kollegen, meist Makula: Stelle des schärfsten Sehens in der einen Facharzt. Netzhaut Kontrastmittel: Sie werden gegeben, um im Maligne: bösartig Röntgenbild bestimmte Strukturen besser darzu- stellen. Röntgenstrahlen werden vom Kontrastmit- Manifestation: das Erkennbarwerden von Krank- tel mehr (positives Kontrastmittel) oder weniger heiten (negatives Kontrastmittel) abgeschwächt als vom umgebenden Körpergewebe. Dadurch kommt es Manuell: mit der Hand zu einer kontrastreicheren Darstellung des Or- gans, in dem sich das Kontrastmittel befindet. Metanephrine, Metanephrin: siehe Ka- techolamine Kurativ: heilend, auf Heilung ausgerichtet Metastase: Krankheitsherd, der durch die Ver- Läsion: Allgemein für krankhafte Veränderung schleppung von krankheitserregendem Material (Tumorzellen, Bakterien) aus einem ursprüngli- Laparoskopie: Endoskopischer Eingriff im chen Krankheitsherd entsteht. Im engeren Sinne Bauchraum ist damit die Metastase eines bösartigen Tumors gemeint (Fernmetastase: Metastase, die auf dem Laserkoagulation: Verklebung von Gewebe Blut- oder Lymphweg übertragen wird und fern durch Bestrahlung mit gebündeltem Licht, d.h. des ursprünglichen Tumors angetroffen wird). Ei- Verbrennung mit Laser ne Metastasierung kann hämatogen, d.h. über den Blutweg, oder lymphogen, d.h. mit dem Latent: stumm, verborgen Lymphstrom erfolgen. Hämatogene Metastasen sind mit Operation oder Strahlentherapie nur sehr Lateral: seitlich selten zu bekämpfen, während bei lymphogenen Metastasen eine Operation, eine Chemotherapie Liquor cerebrospinalis: Nervenwasser. Es um- und / oder eine Bestrahlung noch ausreichend spült das gesamte Gehirn und das Rückenmark wirksam sein kann. und befindet sich auch im Inneren des Gehirns, wo es die Gehirnkammern ausfüllt. Mikrochirurgie: Spezialgebiet der Chi- Lokal: örtlich rurgie, das sich mit Operationen unter dem Mikro- skop befasst. Lokalisation: der genaue Sitz im Körper Minimal: äußerst gering Lymphknoten: Die linsen- bis bohnengroßen Lymphknoten sind an zahlreichen Stellen des minimal-invasive Eingriffe / Operationen: Ein- Körpers (Lymphknotenstationen) Filter für das griffe, die in ihrer Auswirkung für den Patienten so Gewebswasser (Lymphe) einer Körperregion. Die gering wie möglich gehalten werden. oft verwendete Bezeichnung Lymphdrüsen ist
Missense-Mutation: Ein Mutationstyp, bei dem Neumutation: Isoliert, d.h. zum erstenmal auftre- durch den Austausch einer Base der Code für ei- tende Mutation bei einem Erkrankten in einer Fa- ne Aminosäure geändert wird. Dadurch kommt es milie, die keine Familiengeschichte der Erkran- zum „veränderten Sinn“, d.h. es wird jetzt eine kung aufweist. andere Aminosäure kodiert. Neural: vom Nervensystem ausgehend Molekulargenetik: Wissenschaft, die die Genetik auf der Ebene der Moleküle erforscht. Neurochirurgie: Teilgebiet der Chirurgie, das die Diagnostik und operative Behandlung von Er- Morbidität: Krankheitshäufigkeit, Anzahl von Er- krankungen des Nervensystems umfasst. Bei der krankungen. Mikro-Neurochirurgie werden Eingriffe am Gehirn mit Hilfe eines Operationsmikroskops durch- Morphologie, morphologisch: Lehre von der geführt. Struktur und Form der Organismen. Noradrenalin: in der Nebenniere produziertes Mortalität: Sterblichkeit Stresshormon MRT / MRI: siehe Kernspintomographie Normetanephrin: siehe Katecholamine Multipel: mehrfach, an verschiedenen Orten Nukleotid: Eine Untereinheit der DNS oder RNA, gleichzeitig die aus einer chemischen Base plus einem Phos- phatmolekül und einem Zuckermolekül besteht. Mutation: Ist eine dauerhafte Veränderung des Erbgutes. Sie betrifft zunächst nur das Erbgut ei- Ödem: Häufig schmerzlose, nicht gerötete ner Zelle, wird aber von dieser an alle eventuell Schwellung infolge Ansammlung wässriger Flüs- entstehenden Tochterzellen weitergegeben. Bei mehrzelligen Lebewesen kann man unter- sigkeit in Gewebespalten, etwa der Haut oder scheiden zwischen Keimbahn-Mutationen, die an Schleimhäute. Das Gehirn neigt in besonderer die Nachkommen weitergegeben werden können, Weise zur Schwellung (Hirnödem). und somatischen Mutationen, die in anderen Ge- weben stattfinden und daher nicht an die Nach- Onkogen: Träger von Erbinformationen, die das kommen weitergegeben werden. Zellwachstum und die Reifung regulieren und mit der Entartung von gutartigen Zellen in bösartige Nebenniere: Hormondrüse über der Niere, die zu tun haben. u.a. Adrenalin produziert. Onkogenese: Krebsentstehung Nephrektomie: Operative Entfernung einer Niere Onkologie: Lehre von Krebserkrankungen. On- Nephrologe: Nieren-Spezialist kologen sind Ärzte mit speziellen Kenntnissen auf dem Sektor der Tumortherapie und -biologie. NET: Abkürzung für neuroendokrine Tumoren, al- so für Tumoren, die sich aus neuroendokrinen Operabilität: Operierbarkeit; so beschaffen, dass Zellen entwickeln. Dies sind Zellen, die Ähnlich- man operieren kann keiten mit Nervenzellen aufweisen (daher die Be- zeichnung "neuro-"), gleichzeitig aber Hormone Oral: den Mund betreffend, durch den Mund produzieren können. Diese Zellen befinden sich vor allem im Magen, im Darm und in der Bauch- Pankreas: Bauchspeicheldrüse speicheldrüse. Deshalb spricht man auch von GEP-NET oder Gastro-Entero-Pankreatische Pankreatektomie: Entfernung der Bauchspei- neuroendokrine Tumoren ("Gastro" für Magen, cheldrüse "Entero" für Darm, Pankreas für Bauchspeichel- drüse).
Pankreaszysten: bläschenartige Flüs- Plasma: Blutbestandteile; man gewinnt sie, wenn sigkeitsansammlungen in der Bauchspei- man die Zellen (rote, weiße Blutkörperchen und cheldrüse Blutplättchen) anzentrifugiert. Papille: Eintrittstelle des Sehnerven in die Netz- Positronen-Emissions-Tomographie: siehe haut = blinder Fleck PET Paragangliom: Neubildung (Tumor) der Para- postoperativ: nach der Operation auftretend, ei- ganglien. Paraganglien sind eine Nervenstruktur ner Operation folgend neben der Wirbelsäule, die zum autonomen Ner- vensystem gehören. postoperative Behandlung: Behandlung nach einer Operation Parameter: Messgröße prädisponierend: eine Krankheit begünstigend Pathologie: Lehre von den abnormen und krank- haften Veränderungen im menschlichen Orga- präklinisch: vor Entstehung von Krank- nismus, insbesondere von den Ursachen sowie heitszeichen, vor der klinischen Behandlung Entstehung und Entwicklung von Krankheiten und den dadurch hervorgerufenen organischen Ver- Prävention: vorbeugende Maßnahmen änderungen und funktionellen Auswirkungen. primär: an erster Stelle stehend, zuerst Periduralanästhesie: Örtliche Betäubung, die über einen zwischen Rückenmark und Wirbelsäu- Primärtumor: Die zuerst entstandene Ge- lenkanal gelegenen Spalt (Periduralraum) erfolgt. schwulst, von der Metastasen ausgehen können. Perkutan: durch die Haut, von außen Prognose: Vorhersage einer zukünftigen Ent- wicklung (z.B. eines Krankheitsverlaufes) auf- PET: Abkürzung für Positronen-Emissions- grund kritischer Beurteilung des Gegenwärtigen, Tomographie; Untersuchung, bei der über die oft auch zeitlich im Sinne der noch erwarteten Le- Aufnahme einer radioaktiv markierten Substanz benszeit gebraucht. und ihren nachfolgenden Stoffwechsel ein Bild des Körpers oder einzelner Abschnitte angefertigt Protein: siehe Eiweiß wird. Tumoren und/oder Metastasen weisen meist einen gegenüber gesundem Gewebe erhöhten Punktion: Entnahme von Flüssigkeiten aus dem Stoffwechsel auf und heben sich dadurch in dem Körper durch Einstich mit einer Hohlnadel zu dia- tomographischen Bild vom gesunden Gewebe ab. gnostischen oder therapeutischen Zwecken. Phäochromozytom: Meist gutartige Tumore des Punktmutation: Austausch einer Base gegen ei- Nebennierenmarks oder gleichartig gebaute Tu- ne andere Base moren im Bauchraum, sehr selten im Brustraum oder Becken. Radiatio: Kurzform für Radiotherapie, Behand- lung mit Strahlen. Phänotyp: Erscheinungsbild einer Krankheit bei erblichen Erkrankungen, oft als Auswirkung einer Radiologe: Röntgenarzt Mutation benutzt: Genotyp-Phänotyp-Korrelation. Radioneurochirurgie: Spezialgebiet der Neuro- Physiotherapie: Behandlung von Krankheiten chirurgie, bei der ionisierende Strahlen zum Ein- mit naturgegebenen Mitteln wie Wasser, Wärme, satz kommen. Siehe auch stereotaktische Radio- Licht und Luft. neurochirurgie. Radiotherapie (Radiatio): Strahlenbehandlung
werden von einem Empfänger aufgenommen und Rearrangement: Eine Umlagerung von Chromo- mit Hilfe eines Computers in Kurven oder Bilder somen, die Mutationen in Genen verursachen verwandelt. Es tritt keine Strahlenbelastung auf. kann. Sporadisch: nicht erblich, d.h. spontan entste- Rehabilitation: Maßnahmen zur Wieder- hend eingliederung bzw. zur medizinischen Wiederher- stellung, beruflichen Wiederbefähigung und sozia- Stereotaktische Radioneurochirugie: Mit Hilfe len Wiedereingliederung in Form von Übergangs- der Stereotaxie können für einen bestimmten hilfe, Übergangsgeld, nachgehender Fürsorge Zeitraum ionisierende Strahler in Kunststoffkathe- von Behinderten und Beseitigung bzw. Minderung tern oder in Form kleiner Stifte (seeds) in die be- der Berufs-, Erwerbs-, und Arbeitsunfähigkeit. troffene Gehirnregion eingeführt werden. Dies führt zu einem Gewebeuntergang (Strahlennekro- Resektion: Operative Entfernung von kranken se) in einem Bezirk des Gehirns, der idealerweise Organteilen. genau der Tumormasse entspricht. Retina: Netzhaut des Auges Stop-Codon: Jeweils drei Nukleotide kodieren für eine Aminosäue. Kommt es in einer Dreierfolge Retroperitonealbereich: Der hinter dem Bauch- von Nukleotiden zum Sequenzfolge TAG, TAA fell gelegene Bauchraum; hier liegen die Nieren, oder TGA, so bedeutet dies auf der Ebene der die Nebennieren, die Blutgefäße Aorta und Vena Eiweißsynthese (Translation) das Stoppen bzw. cava, d.h. die großen Blutleiter und die Harnleiter. den Abbruch der Eiweißsynthese. Die Folge da- von ist ein verkürztes oder verkrüppeltes Eiweiß- reversibel: umkehrbar, heilbar molekül, das seine Funktion nicht mehr wahr- nehmen kann. Rezidiv: "Rückfall" einer Krankheit, im engeren Sinn ihr Wiederauftreten nach einer erschei- Strahlenbehandlung (Radiotherapie): Anwen- nungsfreien Periode. dung ionisierender Strahlen zu Heilungszwecken. Hierbei werden grundsätzlich sehr viel höhere Screening-Untersuchung: (engl. Bild- Strahlendosen notwendig als bei der Anfertigung schirm/durchsieben) systematischer Suchtest, eines Röntgenbildes zu diagnostischen Zwecken. Verfahren zur Reihenuntersuchung Man unterscheidet die interne Strahlentherapie ("Spickung" mit radioaktiven Elementen) und die Sekret: von Zellen abgesonderte Flüssigkeit, z.B. externe Strahlentherapie, bei der der Patient in Verdauungssekret bestimmten, genau festgelegten Körperregionen von außen bestrahlt wird. Beide Methoden kön- sekundär: an zweiter Stelle nen auch gemeinsam zur Bekämpfung eines Tu- morleidens eingesetzt werden. Die Strahlenthera- Skalpell: Kleines chirurgisches Messer mit fest- pie unterliegt strengen Sicherheitsauflagen, die stehender Klinge. eine Gefährdung des Patienten vermeiden helfen. Somatisch: in der Körperzelle stattfindend - im Symptom: Krankheitszeichen Gegensatz zur Keimzelle, die vererbt wird, wer- den Körperzellen nicht weitervererbt (siehe Muta- Syndrom: Gruppe von Krankheitszeichen oder tion) Organveränderungen, die für ein bestimmtes Krankheitsbild mit meist uneinheitlicher oder un- Sonographie (Ultraschalluntersuchung): Un- bekannter Entstehungsursache oder -entwicklung tersuchungsmethode, bei der Ultraschallwellen charakteristisch ist. durch die Haut in den Körper eingestrahlt werden, wo sie an Gewebs- und Organgrenzen zurückge- Syrinx/Syringomyelie: Blasenbildung oder flüs- worfen werden. Die zurückgeworfenen Wellen sigkeitsgefüllter Hohlraum im Rückenmark
Szintigraphie/Szintigramm: Untersuchung und (Normalbereich) auch bei Gesunden vorkommen. Darstellung innerer Organe mit Hilfe von radioak- Tumormarker eignen sich besonders für die Ver- tiv markierten Stoffen. In einem speziellen Gerät laufskontrollen von bekannten Tumorleiden. We- werden dabei von den untersuchten Organen niger sind sie als Suchmethode zur Erstdiagnose durch aufleuchtende Punkte Bilder erstellt, die als eines Tumors geeignet. Schwarzweißbilder z.B. auf Röntgenfilmen aus- gegeben werden können. Anhand des Szinti- Thymin: siehe Basen gramms kann man auffällige Bezirke sehen und weitere Untersuchungen einleiten. Ultraschalluntersuchung: siehe Sonographie Teilresektion: operative Teilabtragung oder - VEGF: Gefäßwachstumsfaktor entfernung von kranken Organteilen Viren: Sammelbezeichnung für bestimmte Therapie: Behandlung einer Krankheit Krankheitserreger, die sich außerhalb des Kör- pers nicht vermehren können. Transplantation: Übertragung von Zellen, Ge- webe oder Organen auf ein anderes Individuum Zystadenom: Tumor mit blasenförmigen Anteilen oder eine andere Körperstelle. Zyste: Ein- oder mehrkammerige, durch eine Transversal: horizontal Kapsel abgeschlossene, sackartige Geschwulst mit dünn- oder dickflüssigem Inhalt. Tumor: Unkontrolliert wachsende Zell- wucherungen, die im gesamten Körper auftreten Zytologie/zytologisch: Wissenschaft und Lehre können. vom Bau und von den Funktionen der Zelle. Wird auch gebraucht für die mikroskopische Untersu- Tumorareal: Aussiedlungsfläche des Tumors chung von Zellen im Abstrich oder Punktionsma- terial von Körpergeweben bzw. Zellausstrich von Tumormarker: Stoffe, deren Nachweis oder ge- Körperflüssigkeiten. nauer gesagt erhöhte Konzentration im Blut einen Zusammenhang mit dem Vorhandensein Zytostatika: Medikamente, die das Wachstum und/oder dem Verlauf von bösartigen Tumoren von Tumorzellen bevorzugt hemmen, aber auch aufweisen kann. Diese Tumormarker sind jedoch gesunde Zellen in gewissem Ausmaß schädigen nicht zwangsläufig mit dem Auftreten eines Tu- können. Häufig wird dabei die Zellteilung verhin- mors verbunden und können in geringen Mengen dert (siehe auch Chemotherapie.
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