Medizinisch-genetisches Wörterbuch - Verein für von der von Hippel - Lindau (VHL) Erkrankung betroffene Familien e.V.

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Verein für von der von Hippel – Lindau (VHL) Erkrankung betroffene Familien e.V.

          Medizinisch-genetisches Wörterbuch
Abdomen: Bauch                                       Autosom: Im Genom werden die nicht-
                                                     geschlechtsbestimmenden Chromosomen von
Adenin: siehe Basen                                  den geschlechtsbestimmenden Chromosomen
                                                     unterschieden.           Die            nicht-
Adjuvant: die Wirkung zusätzlich unterstützend,      geschlechtsbestimmenden Chromosomen heißen
ergänzend                                            Autosomen. Beim Menschen gibt es 22 Autoso-
                                                     menpaare (alle Autosome kommen doppelt vor).
Adrenal: zur Nebenniere gehörend
                                                     autosomal:   von   einem  nichtgeschlechts-
Adrenalin: in    der   Nebenniere    produziertes    bestimmenden Chromosomen bestimmt
Stresshormon
                                                     Basen: (auch: Stickstoffbasen, Nukleobasen)
akut: Plötzlich auftretend, von heftigem und kurz-   sind Bausteine der DNS. Es gibt vier verschieden
andauerndem Verlauf (im Gegensatz zu chro-           Basen: Adenin (A), Thymin (T), Cytosin (C) und
nisch).                                              Guanin (G). A und G sind sogenannte Purinba-
                                                     sen, die sich chemisch aus einem 6-Ring- und 5-
ambulant: Es ist kein Krankenhausaufenthalt er-      Ring-Molekül zusammensetzen. C und T sind Py-
forderlich.                                          rimidine, d.h. sie bestehen aus einem 6-
                                                     Ringmolekül. In der RNA wird Thymin durch eine
Aminosäure: Baustein (kleinste Funktionseinheit)     abgewandelte Form Uracil (U) ersetzt.
von Proteinen. Es gibt 20 verschiedene Amino-
säuren.                                              Basenpaare: Das Genom besteht aus dop-
                                                     pelsträngiger DNS. Die kleinste Baueinheit der
Anästhesie: Unempfindlichkeit gegen Schmerz-,        DNS ist die Base. Es gibt vier verschiedene Ba-
Temperatur- und Berührungsreize z.B. als ge-         sen A, G, T, C. Bei der Ausbildung des Doppel-
wünschtes Ergebnis einer Betäubung.                  stranges können sich nur bestimmte Basen paa-
                                                     ren, z.B. A mit T, T mit A, C mit G und G mit C.
Anamnese: Krankengeschichte; Art, Beginn und         Die über physikalische Kräfte (Wasserstoff-
Verlauf der Erkrankungen, Operationen, (aktuelle)    brücken) verknüpften Kombinationen im DNA-
Beschwerden und das Befinden, welche im ärztli-      Doppelstrang heißen Basenpaare.
chen Gespräch mit dem Kranken erfragt werden.
                                                     Benigne: gutartig
Angiogramm: Gefäßdarstellung, meist mit Kon-
trastmittel                                          Bestrahlung: siehe Strahlentherapie

Angiom: Gefäßgeschwulst                              Biopsie: Entnahme von Gewebe oder Zellen aus
                                                     einem lebenden Organismus mittels eines In-
Angiomatose: Vielzahl von Angiomen                   strumentes (z.B. Spezialkanüle oder Skalpell) zur
                                                     mikroskopischen Untersuchung. Bezeichnung
Anomalie: Fehlbildung, Abweichung von der            entweder nach der Art der Entnahmetechnik oder
Norm                                                 dem Entnahmeort. Besondere Bedeutung bei
                                                     Gehirntumoren hat die stereotaktische Biopsie,
Anti-angiogenese:      Hemmung        der     Ge-    bei der mit Hilfe einer feinen Nadel oder Zange
fäßneubildung                                        auch tiefliegendes Tumorgewebe schonend und
                                                     sicher gewonnen werden kann.
Assoziation: Verknüpfung
                                                     Brachytherapie: Die interstitielle Brachytherapie
asymptomatisch:     ohne    Beschwerden,    ohne     ist eine lokale Strahlenbehandlung, bei der ioni-
Krankheitszeichen                                    sierende Strahlungsquellen in das Tumorgewebe
                                                     eingebracht werden.
Cerebellum, cerebellär: Kleinhirn, zum Kleinhirn    Diagnostik:   Sammelbegriff für      alle Un-
gehörig                                             tersuchungen, die zur Feststellung einer Krank-
                                                    heit angewendet werden sollen.
Cerebrum: Gehirn
Chemotherapie: Allgemein wird unter Chemothe-       Dialyse: Blutreinigungsverfahren
rapie die Hemmung von Tumorzellen im Orga-
nismus durch Verwendung von Medikamenten            Diffus: zerstreut, ohne genaue Abgrenzung
verstanden. Da diese sog. zytostatischen Medi-
kamente hoch wirksam sind, muss bei der Her-        Differentialdiagnostik: Bezeichnet die Gesamt-
stellung strengstens auf höchste Reinheit geach-    heit aller Diagnosen, die alternativ als Erklärung
                                                    für                die                  erhobenen
tet werden. Bei Tumorpatienten versteht man un-
                                                    Symptome (Krankheitszeichen) oder medizini-
ter Chemotherapie in der Regel die Behandlung       schen Befunde in Betracht zu ziehen sind.
mit zytostatischen Medikamenten.
                                                    DNA: (siehe DNS)
Chromosomen: Strukturen, die sich im Kern ei-
ner Zelle befinden und die die Gene enthalten.      DNS: (Abkürzung für Desoxyribonukleinsäure)
Chromosomen liegen paarweise vor. Eine norma-       Die Substanz der Vererbung: ein großes Molekül,
le menschliche Zelle hat 46 Chromosomen: 22         das die genetische Information trägt, die die Zel-
Paare von Autosomen und zwei Geschlechts-           len benötigen, um sich zu replizieren (= sich in i-
chromosomen.                                        dentischer Kopie zu verdoppeln) und um Eiweiße
                                                    zu produzieren.
chronisch: anhaltend (im Gegensatz zu akut)
                                                    DOPA:     Dihydroxyphenylanalin,      ein    Stoff-
Computertomographie            (CT):     Compu-     wechselprodukt der Katecholamine
tergestütztes röntgendiagnostisches Verfahren
zur Herstellung von Schnittbildern (Tomogramme,     Dopamin: siehe Katecholamine
Quer- und Längsschnitte) des menschlichen Kör-
pers. Die Bilder errechnet der Computer mit Hilfe   Drainage:    Ableitung von Flüssigkeitsan-
von Röntgenstrahlen, die durch die zu unter-        sammlungen über entsprechende Röhrchen,
suchende Schicht hindurchgeschickt werden.          Schläuche o.ä.

Coping: Bezeichnet die Art des Umgangs mit ei-      Drüse: Ein- oder mehrzellige Organe, die spezifi-
nem als bedeutsam und schwierig empfundenen         sche Wirkstoffe (Sekrete) bilden und diese nach
Lebensereignis oder einer Lebensphase.              außen (z.B. in die Mundhöhle, Magen und Darm)
                                                    oder nach innen, direkt in die Blut- oder Lymph-
coronar: Schnittebene bei CT oder MRT parallel
                                                    bahn abgeben (Hormondrüsen).
zur Stirn
                                                    Eiweiß (auch Protein im wissenschaftlichen
Cytosin: siehe Basen                                Sprachgebrauch): Ein komplexes Molekül, das
                                                    aus Aminosäuren aufgebaut ist. Eiweiße üben in
Deletion: Verlust eines DNA Abschnitts. Dies        der Zelle bestimmte Funktionen und Aufgaben
                                                    aus. Beispiele sind Hormone, Enzyme oder Anti-
kann der vollständige Verlust sein, oder es kön-
                                                    körper. Umfang und Sequenz der Aminosäuren
nen nur Teile des Gens betroffen sein (partielle    und somit auch die biologische Funktion sind als
Deletion).                                          Bauplan (Gen) im Genom verankert.

Desoxyribonukleinsäure: (siehe DNS)                 ELST: Tumor des „Endolymphatic Sac“, eine
                                                    Ausstülpung des Innenohres in Richtung Gehirn.
Diagnose: Krankheit, auch: auf Grund genauerer
Beobachtungen und Untersuchungen abgegebe-
                                                    Endogen: im Körper selbst, im Körperinneren
ne Beurteilung über den Zustand einer Krankheit.
                                                    entstehend, von innen kommend
Endokrin: In das Blut absondernd. Die Schild-        25.000 Genen des Körpers enthält den Code für
drüse ist z.B. eine Drüse, die ihre Hormone endo-    ein bestimmtes Produkt, normalerweise ein Ei-
                                                     weiß wie z.B. ein Enzym oder ein Struktureiweiß
krin absondert.
                                                     (Zellwand etc.).

Endokrinologie: Lehre von der Funktion der           Genotyp: Kennung der Basenzusammensetzung
Hormondrüsen z.B. der Nebenniere.                    an einem bestimmten Genort. Betrachtet man ei-
                                                     nen beliebigen Genort, z.B. ein C, so ist der Ge-
                                                     notyp normalerweise CC, da dieses C im Genom
Endolymphsystem: Flüssigkeitsgefülltes Gang-
                                                     wegen des doppelten Chromosomensatzes
system im Innenohr.                                  zweimal vorkommt. Eine Eigenschaft des Ge-
                                                     noms ist jedoch seine hohe Variabilität (Poly-
Endoskop: Mit elektrischer Lichtquelle und Spie-     morphie), d.h. es gibt Genorte, an denen zwar auf
gelvorrichtung versehenes Instrument zur Unter-      einem Chromosom ein C vorkommt, auf dem an-
suchung von Hohlorganen und Körperhöhlen.            deren Chromosom jedoch an gleicher Stelle ein T
                                                     vorkommt. Je nach Kombination der Chromoso-
                                                     men können sich Menschen daher im Genotyp
Endoskopie: Ausleuchtung und Inspektion von          unterscheiden. Es gibt immer drei mögliche
Hohlräumen mit Hilfe eines Endoskops mit der         Genotypen: z. B. CC (homzygot), CT
Möglichkeit einer Gewebeprobeentnahme sowie          (heterozygot) und TT (homozygot). Eine
zur Durchführung kleinerer operativer Eingriffe      Besonderheit des veränderten Genotyps ist die
                                                     Keimbahnmutation bei erblichen Erkrankungen.
unter optischer Kontrolle.
                                                     Hier kommt es z.B. durch einen Basenaustausch
                                                     ebenfalls zu einem veränderten Genotyp, der zur
Enukleation:    Herausnehmen      eines     Tu-      Beschreibung der Mutation herangezogen werden
morknotens oder Entfernung eines Augapfels.          kann.
                                                     Geschlechtschromosomen: Die Chromosomen,
Enzyme: Spezielle Eiweißstoffe im menschlichen       die das Geschlecht eines Organismus bestim-
                                                     men. Frauen haben zwei X-Chromosomen; Män-
Körper, die ganz verschiedene Aufgaben haben.        ner haben ein X- und ein Y-Chromosom.
Enzymgemische werden z.B. von der Magen-
Darm-Schleimhaut, von Leber und Bauchspei-           Glaskörper: Gallertmasse im Inneren des Auges.
cheldrüse produziert und dienen der Zerkleine-
rung bzw. Verarbeitung der Nahrungsstoffe.           Guanin: siehe Basen

exokrin: (gr.: exo = außen und krin =                Hämangiom: Gefäßtumor
(ab) -scheiden, -sondern); exokrine Drüsen geben
ihre im Körper gebildeten Wirkstoffe (Sekrete) wie   Hämangioblastom: Gefäßreicher Tumor, der bei
Enzyme nach außen z.B. an die Haut oder in den       VHL-Patienten typischerweise im ZNS vorkommt.
Darm ab.
                                                     Hämatologie: Die Lehre vom Blut und seinen Er-
exogen: außerhalb des Organismus entstehend,         krankungen.
von außen her in den Organismus eindringend
                                                     Hereditär: erblich
Extraadrenal: Außerhalb der Nebenniere, nicht
zur Nebenniere gehörend.                             Histologie/histologisch: Wissenschaft und Leh-
                                                     re vom Feinbau der Gewebe. Die mikroskopische
Felsenbein: Knochenanteil in der Schädelbasis,
                                                     Betrachtung eines durchsichtigen und speziell
der den inneren Gehörgang und Hör- und Gleich-
gewichtsorgane enthält.                              angefertigten Gewebeschnittes erlaubt meistens
                                                     die Beurteilung, ob eine gutartige oder bösartige
fokal: von einem Herd ausgehend                      Gewebswucherung (Tumor) vorliegt und gibt auch
                                                     Hinweise auf den Entstehungsort des Tumors.
Gadolinium:     Kontrastmittel    für   Kernspin-
tomographie
                                                     Hormone: Botenstoffe des Körpers, die in spezia-
Gen: Einheit der Vererbung; eine aktive Unter-       lisierten Zellen und Geweben hergestellt werden
einheit der DNS. Jedes von den 20.000 bis
und auf dem Blut- oder Lymphweg ihren Wirkort        Insulin: Hormon der Bauchspeicheldrüse, regelt
erreichen.                                           den Blutzuckerspiegel im Körper.

Immunsystem: Das körpereigene Abwehrsystem           Interferone: Botenstoffe, mit denen sich die kör-
gegen Krankheiten. Wesentliches Merkmal der          pereigenen Abwehrzellen untereinander verstän-
Abwehrkräfte ist ihre Eigenschaft, Fremdsubstan-     digen. Diese Stoffe können heute künstlich her-
zen zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu akti-          gestellt werden und finden Anwendung bei der
vieren.                                              Behandlung verschiedener Krebsarten.

Immuntherapie: Die Immuntherapie von Tumor-          intravenös: Die Verabreichung eines Medika-
erkrankungen setzt solche Zellen oder Botenstof-     ments in die Vene.
fe im Organismus ein, die sich im Dienste der
körpereigenen Abwehr befinden. Unter bestimm-        Irritation: Reizung
ten Bedingungen kann eventuell eine Abwehrre-
aktion gegen das Geschwulstgewebe erzielt wer-       Kältechirurgie: Zerstörung von Gewebe wie z.B.
den.                                                 Tumorgewebe durch Kälte; dabei wird die betref-
                                                     fende Stelle über wenige Sekunden beispielswei-
Implantat: Zusammenfassende Bezeichnung für          se mit flüssigem Stickstoff behandelt.
künstliche Stoffe und Teile, die zur Erfüllung be-
stimmter Ersatzfunktionen für einen begrenzten       Karzinogene: Substanzen, die die Krebsentste-
Zeitraum oder auf Lebenszeit in den menschli-        hung begünstigen.
chen Körper eingebracht werden.
                                                     Karzinom: Geschwulst, die aus Deckgewebe (E-
Indikation: Steht grundsätzlich dafür, ob bei ei-    pithel) entsteht. Karzinome besitzen viele, hin-
nem bestimmten Krankheitsbild der Einsatz einer      sichtlich des Gewebeaufbaus und des Wachs-
bestimmten medizinischen Maßnahme ange-              tums unterscheidbare Formen.
bracht ist. Der Begriff findet sich häufig in Zu-
sammenhang mit Operationen, man spricht dann         Katecholamine: Anregende / Stimulierende Neu-
von der Operationsindikation.                        rotransmitter und Hormone. Sie entfalten ihre
                                                     Wirkung an den Rezeptoren des Herz-
                                                     Kreislaufsystems. Unter dem Begriff Katechola-
Infusion: Zufuhr größerer Flüssigkeitsmengen         mine werden die Verbindungen Adrenalin, No-
(Nährlösungen, Medikamente) über einen in ei-        radrenalin und Dopamin zusammengefasst. Beim
nem Blutgefäß liegenden Katheter - meist tröpf-      Abbau entstehen die Metanephrine (Metanephrin
chenweise - in den Organismus.                       und Normetanephrin) als Zwischenprodukte mit
                                                     diagnostischer Bedeutung. Die Endabbauproduk-
                                                     te im Urin sind Homovanillinsäure (Dopamin) und
Injektion: Einführung von Flüssigkeit (z.B. eines    Vanillinmandelsäure         (Adrenalin      und
Medikaments) in den Organismus mit Hilfe einer       Noradrenalin).
Spritze.
                                                     Katheter: Röhren- oder schlauchförmiges, star-
Inselzelltumor: Neubildung der sogenannten In-       res oder biegsames Instrument zum Einführen in
selzellen der Bauchspeicheldrüse. Dies sind die      Hohlorgane, Gefäße oder Körperhöhlen. Durch
Zellen in der Bauchspeicheldrüse, die Hormone        einen Katheter kann von dort Inhalt entnommen
produzieren, von denen das wichtigste das Insulin    oder Substanzen dorthin eingebracht werden.
ist.
                                                     Keimbahnmutation: siehe Mutation
Insertion: Einschub zusätzlicher Basen in einer
DNS-Sequenz. Es kommt zum abnormal verlän-           Kernspintomographie,               Magnetreso-
gerten DNS-Abschnitt, eine Form von Mutation,        nanztomographie       (MRT):    Die   Kernspin-
die einer erblichen Erkrankung zugrunde liegen       tomographie oder Magnetresonanztomographie
kann.                                                ist ein bildgebendes Verfahren, welches sich der
                                                     elektromagnetischen Schwingung von Gewebe-
bestandteilen in einem künstlich erzeugten Mag-      falsch, da die Lymphknoten keinerlei Drüsenfunk-
netfeld bedient. Es stellt mit hoher Auflösung       tion besitzen. Die Lymphknoten sind ein wichtiger
Strukturen im Schädelinneren dar und liefert da-     Teil des Immunsystems.
mit präzise Schnittbilder des Gehirns. Ungeeignet
ist sie häufig für Patienten mit Herzschrittma-      Lymphozyten: (kleine, weiße Blutkörperchen)
chern, für Patienten mit Ängsten und für Men-        Blutzellen, die die Abwehr von Krankheiten und
schen, denen nur eine sehr kurze Untersuchungs-      Fremdstoffen zur Aufgabe haben.
zeit zugemutet werden kann.
                                                     Magnetresonanztomographie: siehe Kernspin-
Konsil, konsiliarisch: Bezeichnet in der Medizin     tomographie
die patientenbezogene Beratung eines Arztes
durch einen anderen ärztlichen Kollegen, meist       Makula: Stelle des schärfsten Sehens in der
einen Facharzt.                                      Netzhaut

Kontrastmittel: Sie werden gegeben, um im            Maligne: bösartig
Röntgenbild bestimmte Strukturen besser darzu-
stellen. Röntgenstrahlen werden vom Kontrastmit-     Manifestation: das Erkennbarwerden von Krank-
tel mehr (positives Kontrastmittel) oder weniger     heiten
(negatives Kontrastmittel) abgeschwächt als vom
umgebenden Körpergewebe. Dadurch kommt es            Manuell: mit der Hand
zu einer kontrastreicheren Darstellung des Or-
gans, in dem sich das Kontrastmittel befindet.       Metanephrine,       Metanephrin:      siehe     Ka-
                                                     techolamine
Kurativ: heilend, auf Heilung ausgerichtet
                                                     Metastase: Krankheitsherd, der durch die Ver-
Läsion: Allgemein für krankhafte Veränderung         schleppung von krankheitserregendem Material
                                                     (Tumorzellen, Bakterien) aus einem ursprüngli-
Laparoskopie:       Endoskopischer   Eingriff   im   chen Krankheitsherd entsteht. Im engeren Sinne
Bauchraum                                            ist damit die Metastase eines bösartigen Tumors
                                                     gemeint (Fernmetastase: Metastase, die auf dem
Laserkoagulation: Verklebung von Gewebe              Blut- oder Lymphweg übertragen wird und fern
durch Bestrahlung mit gebündeltem Licht, d.h.        des ursprünglichen Tumors angetroffen wird). Ei-
Verbrennung mit Laser                                ne Metastasierung kann hämatogen, d.h. über
                                                     den Blutweg, oder lymphogen, d.h. mit dem
Latent: stumm, verborgen                             Lymphstrom erfolgen. Hämatogene Metastasen
                                                     sind mit Operation oder Strahlentherapie nur sehr
Lateral: seitlich                                    selten zu bekämpfen, während bei lymphogenen
                                                     Metastasen eine Operation, eine Chemotherapie
Liquor cerebrospinalis: Nervenwasser. Es um-         und / oder eine Bestrahlung noch ausreichend
spült das gesamte Gehirn und das Rückenmark          wirksam sein kann.
und befindet sich auch im Inneren des Gehirns,
wo es die Gehirnkammern ausfüllt.                    Mikrochirurgie:      Spezialgebiet     der   Chi-
Lokal: örtlich                                       rurgie, das sich mit Operationen unter dem Mikro-
                                                     skop befasst.
Lokalisation: der genaue Sitz im Körper
                                                     Minimal: äußerst gering
Lymphknoten: Die linsen- bis bohnengroßen
Lymphknoten sind an zahlreichen Stellen des          minimal-invasive Eingriffe / Operationen: Ein-
Körpers (Lymphknotenstationen) Filter für das        griffe, die in ihrer Auswirkung für den Patienten so
Gewebswasser (Lymphe) einer Körperregion. Die        gering wie möglich gehalten werden.
oft verwendete Bezeichnung Lymphdrüsen ist
Missense-Mutation: Ein Mutationstyp, bei dem         Neumutation: Isoliert, d.h. zum erstenmal auftre-
durch den Austausch einer Base der Code für ei-      tende Mutation bei einem Erkrankten in einer Fa-
ne Aminosäure geändert wird. Dadurch kommt es        milie, die keine Familiengeschichte der Erkran-
zum „veränderten Sinn“, d.h. es wird jetzt eine      kung aufweist.
andere Aminosäure kodiert.
                                                     Neural: vom Nervensystem ausgehend
Molekulargenetik: Wissenschaft, die die Genetik
auf der Ebene der Moleküle erforscht.                Neurochirurgie: Teilgebiet der Chirurgie, das die
                                                     Diagnostik und operative Behandlung von Er-
Morbidität: Krankheitshäufigkeit, Anzahl von Er-     krankungen des Nervensystems umfasst. Bei der
krankungen.                                          Mikro-Neurochirurgie werden Eingriffe am Gehirn
                                                     mit Hilfe eines Operationsmikroskops durch-
Morphologie, morphologisch: Lehre von der            geführt.
Struktur und Form der Organismen.
                                                     Noradrenalin: in der Nebenniere produziertes
Mortalität: Sterblichkeit                            Stresshormon

MRT / MRI: siehe Kernspintomographie                 Normetanephrin: siehe Katecholamine

Multipel: mehrfach, an verschiedenen Orten           Nukleotid: Eine Untereinheit der DNS oder RNA,
gleichzeitig                                         die aus einer chemischen Base plus einem Phos-
                                                     phatmolekül und einem Zuckermolekül besteht.
Mutation: Ist eine dauerhafte Veränderung des
Erbgutes. Sie betrifft zunächst nur das Erbgut ei-   Ödem: Häufig schmerzlose, nicht gerötete
ner Zelle, wird aber von dieser an alle eventuell
                                                     Schwellung infolge Ansammlung wässriger Flüs-
entstehenden Tochterzellen weitergegeben. Bei
mehrzelligen Lebewesen kann man unter-               sigkeit in Gewebespalten, etwa der Haut oder
scheiden zwischen Keimbahn-Mutationen, die an        Schleimhäute. Das Gehirn neigt in besonderer
die Nachkommen weitergegeben werden können,          Weise zur Schwellung (Hirnödem).
und somatischen Mutationen, die in anderen Ge-
weben stattfinden und daher nicht an die Nach-
                                                     Onkogen: Träger von Erbinformationen, die das
kommen weitergegeben werden.
                                                     Zellwachstum und die Reifung regulieren und mit
                                                     der Entartung von gutartigen Zellen in bösartige
Nebenniere: Hormondrüse über der Niere, die
                                                     zu                 tun                   haben.
u.a. Adrenalin produziert.

                                                     Onkogenese: Krebsentstehung
Nephrektomie: Operative Entfernung einer Niere

                                                     Onkologie: Lehre von Krebserkrankungen. On-
Nephrologe: Nieren-Spezialist
                                                     kologen sind Ärzte mit speziellen Kenntnissen auf
                                                     dem Sektor der Tumortherapie und -biologie.
NET: Abkürzung für neuroendokrine Tumoren, al-
so für Tumoren, die sich aus neuroendokrinen
                                                     Operabilität: Operierbarkeit; so beschaffen, dass
Zellen entwickeln. Dies sind Zellen, die Ähnlich-
                                                     man operieren kann
keiten mit Nervenzellen aufweisen (daher die Be-
zeichnung "neuro-"), gleichzeitig aber Hormone
                                                     Oral: den Mund betreffend, durch den Mund
produzieren können. Diese Zellen befinden sich
vor allem im Magen, im Darm und in der Bauch-
                                                     Pankreas: Bauchspeicheldrüse
speicheldrüse. Deshalb spricht man auch von
GEP-NET oder Gastro-Entero-Pankreatische
                                                     Pankreatektomie: Entfernung der Bauchspei-
neuroendokrine Tumoren ("Gastro" für Magen,
                                                     cheldrüse
"Entero" für Darm, Pankreas für Bauchspeichel-
drüse).
Pankreaszysten:      bläschenartige      Flüs-       Plasma: Blutbestandteile; man gewinnt sie, wenn
sigkeitsansammlungen    in  der     Bauchspei-       man die Zellen (rote, weiße Blutkörperchen und
cheldrüse                                            Blutplättchen) anzentrifugiert.

Papille: Eintrittstelle des Sehnerven in die Netz-   Positronen-Emissions-Tomographie:           siehe
haut = blinder Fleck                                 PET

Paragangliom: Neubildung (Tumor) der Para-           postoperativ: nach der Operation auftretend, ei-
ganglien. Paraganglien sind eine Nervenstruktur      ner Operation folgend
neben der Wirbelsäule, die zum autonomen Ner-
vensystem gehören.                                   postoperative Behandlung: Behandlung nach
                                                     einer Operation
Parameter: Messgröße
                                                     prädisponierend: eine Krankheit begünstigend
Pathologie: Lehre von den abnormen und krank-
haften Veränderungen im menschlichen Orga-           präklinisch: vor Entstehung von Krank-
nismus, insbesondere von den Ursachen sowie          heitszeichen, vor der klinischen Behandlung
Entstehung und Entwicklung von Krankheiten und
den dadurch hervorgerufenen organischen Ver-         Prävention: vorbeugende Maßnahmen
änderungen und funktionellen Auswirkungen.
                                                     primär: an erster Stelle stehend, zuerst
Periduralanästhesie: Örtliche Betäubung, die
über einen zwischen Rückenmark und Wirbelsäu-        Primärtumor: Die zuerst entstandene Ge-
lenkanal gelegenen Spalt (Periduralraum) erfolgt.    schwulst, von der Metastasen ausgehen können.

Perkutan: durch die Haut, von außen                  Prognose: Vorhersage einer zukünftigen Ent-
                                                     wicklung (z.B. eines Krankheitsverlaufes) auf-
PET: Abkürzung für Positronen-Emissions-             grund kritischer Beurteilung des Gegenwärtigen,
Tomographie; Untersuchung, bei der über die          oft auch zeitlich im Sinne der noch erwarteten Le-
Aufnahme einer radioaktiv markierten Substanz        benszeit gebraucht.
und ihren nachfolgenden Stoffwechsel ein Bild
des Körpers oder einzelner Abschnitte angefertigt    Protein: siehe Eiweiß
wird. Tumoren und/oder Metastasen weisen meist
einen gegenüber gesundem Gewebe erhöhten             Punktion: Entnahme von Flüssigkeiten aus dem
Stoffwechsel auf und heben sich dadurch in dem       Körper durch Einstich mit einer Hohlnadel zu dia-
tomographischen Bild vom gesunden Gewebe ab.         gnostischen oder therapeutischen Zwecken.

Phäochromozytom: Meist gutartige Tumore des          Punktmutation: Austausch einer Base gegen ei-
Nebennierenmarks oder gleichartig gebaute Tu-        ne andere Base
moren im Bauchraum, sehr selten im Brustraum
oder Becken.                                         Radiatio: Kurzform für Radiotherapie, Behand-
                                                     lung mit Strahlen.
Phänotyp: Erscheinungsbild einer Krankheit bei
erblichen Erkrankungen, oft als Auswirkung einer     Radiologe: Röntgenarzt
Mutation benutzt: Genotyp-Phänotyp-Korrelation.
                                                     Radioneurochirurgie: Spezialgebiet der Neuro-
Physiotherapie: Behandlung von Krankheiten           chirurgie, bei der ionisierende Strahlen zum Ein-
mit naturgegebenen Mitteln wie Wasser, Wärme,        satz kommen. Siehe auch stereotaktische Radio-
Licht und Luft.                                      neurochirurgie.

                                                     Radiotherapie (Radiatio): Strahlenbehandlung
werden von einem Empfänger aufgenommen und
Rearrangement: Eine Umlagerung von Chromo-             mit Hilfe eines Computers in Kurven oder Bilder
somen, die Mutationen in Genen verursachen             verwandelt. Es tritt keine Strahlenbelastung auf.
kann.
                                                       Sporadisch: nicht erblich, d.h. spontan entste-
Rehabilitation:     Maßnahmen      zur    Wieder-      hend
eingliederung bzw. zur medizinischen Wiederher-
stellung, beruflichen Wiederbefähigung und sozia-      Stereotaktische Radioneurochirugie: Mit Hilfe
len Wiedereingliederung in Form von Übergangs-         der Stereotaxie können für einen bestimmten
hilfe, Übergangsgeld, nachgehender Fürsorge            Zeitraum ionisierende Strahler in Kunststoffkathe-
von Behinderten und Beseitigung bzw. Minderung         tern oder in Form kleiner Stifte (seeds) in die be-
der Berufs-, Erwerbs-, und Arbeitsunfähigkeit.         troffene Gehirnregion eingeführt werden. Dies
                                                       führt zu einem Gewebeuntergang (Strahlennekro-
Resektion: Operative Entfernung von kranken            se) in einem Bezirk des Gehirns, der idealerweise
Organteilen.                                           genau der Tumormasse entspricht.

Retina: Netzhaut des Auges                             Stop-Codon: Jeweils drei Nukleotide kodieren für
                                                       eine Aminosäue. Kommt es in einer Dreierfolge
Retroperitonealbereich: Der hinter dem Bauch-          von Nukleotiden zum Sequenzfolge TAG, TAA
fell gelegene Bauchraum; hier liegen die Nieren,       oder TGA, so bedeutet dies auf der Ebene der
die Nebennieren, die Blutgefäße Aorta und Vena         Eiweißsynthese (Translation) das Stoppen bzw.
cava, d.h. die großen Blutleiter und die Harnleiter.   den Abbruch der Eiweißsynthese. Die Folge da-
                                                       von ist ein verkürztes oder verkrüppeltes Eiweiß-
reversibel: umkehrbar, heilbar                         molekül, das seine Funktion nicht mehr wahr-
                                                       nehmen kann.
Rezidiv: "Rückfall" einer Krankheit, im engeren
Sinn ihr Wiederauftreten nach einer erschei-           Strahlenbehandlung (Radiotherapie): Anwen-
nungsfreien Periode.                                   dung ionisierender Strahlen zu Heilungszwecken.
                                                       Hierbei werden grundsätzlich sehr viel höhere
Screening-Untersuchung:        (engl.  Bild-           Strahlendosen notwendig als bei der Anfertigung
schirm/durchsieben) systematischer Suchtest,           eines Röntgenbildes zu diagnostischen Zwecken.
Verfahren zur Reihenuntersuchung                       Man unterscheidet die interne Strahlentherapie
                                                       ("Spickung" mit radioaktiven Elementen) und die
Sekret: von Zellen abgesonderte Flüssigkeit, z.B.      externe Strahlentherapie, bei der der Patient in
Verdauungssekret                                       bestimmten, genau festgelegten Körperregionen
                                                       von außen bestrahlt wird. Beide Methoden kön-
sekundär: an zweiter Stelle                            nen auch gemeinsam zur Bekämpfung eines Tu-
                                                       morleidens eingesetzt werden. Die Strahlenthera-
Skalpell: Kleines chirurgisches Messer mit fest-       pie unterliegt strengen Sicherheitsauflagen, die
stehender Klinge.                                      eine Gefährdung des Patienten vermeiden helfen.

Somatisch: in der Körperzelle stattfindend - im        Symptom: Krankheitszeichen
Gegensatz zur Keimzelle, die vererbt wird, wer-
den Körperzellen nicht weitervererbt (siehe Muta-      Syndrom: Gruppe von Krankheitszeichen oder
tion)                                                  Organveränderungen, die für ein bestimmtes
                                                       Krankheitsbild mit meist uneinheitlicher oder un-
Sonographie (Ultraschalluntersuchung): Un-             bekannter Entstehungsursache oder -entwicklung
tersuchungsmethode, bei der Ultraschallwellen          charakteristisch ist.
durch die Haut in den Körper eingestrahlt werden,
wo sie an Gewebs- und Organgrenzen zurückge-           Syrinx/Syringomyelie: Blasenbildung oder flüs-
worfen werden. Die zurückgeworfenen Wellen             sigkeitsgefüllter Hohlraum im Rückenmark
Szintigraphie/Szintigramm: Untersuchung und           (Normalbereich) auch bei Gesunden vorkommen.
Darstellung innerer Organe mit Hilfe von radioak-     Tumormarker eignen sich besonders für die Ver-
tiv markierten Stoffen. In einem speziellen Gerät     laufskontrollen von bekannten Tumorleiden. We-
werden dabei von den untersuchten Organen             niger sind sie als Suchmethode zur Erstdiagnose
durch aufleuchtende Punkte Bilder erstellt, die als   eines Tumors geeignet.
Schwarzweißbilder z.B. auf Röntgenfilmen aus-
gegeben werden können. Anhand des Szinti-             Thymin: siehe Basen
gramms kann man auffällige Bezirke sehen und
weitere Untersuchungen einleiten.                     Ultraschalluntersuchung: siehe Sonographie

Teilresektion: operative Teilabtragung oder -         VEGF: Gefäßwachstumsfaktor
entfernung von kranken Organteilen
                                                      Viren: Sammelbezeichnung für bestimmte
Therapie: Behandlung einer Krankheit                  Krankheitserreger, die sich außerhalb des Kör-
                                                      pers nicht vermehren können.
Transplantation: Übertragung von Zellen, Ge-
webe oder Organen auf ein anderes Individuum          Zystadenom: Tumor mit blasenförmigen Anteilen
oder eine andere Körperstelle.
                                                      Zyste: Ein- oder mehrkammerige, durch eine
Transversal: horizontal                               Kapsel abgeschlossene, sackartige Geschwulst
                                                      mit dünn- oder dickflüssigem Inhalt.
Tumor:    Unkontrolliert  wachsende      Zell-
wucherungen, die im gesamten Körper auftreten         Zytologie/zytologisch: Wissenschaft und Lehre
können.                                               vom Bau und von den Funktionen der Zelle. Wird
                                                      auch gebraucht für die mikroskopische Untersu-
Tumorareal: Aussiedlungsfläche des Tumors             chung von Zellen im Abstrich oder Punktionsma-
                                                      terial von Körpergeweben bzw. Zellausstrich von
Tumormarker: Stoffe, deren Nachweis oder ge-          Körperflüssigkeiten.
nauer gesagt erhöhte Konzentration im Blut einen
Zusammenhang       mit   dem     Vorhandensein        Zytostatika: Medikamente, die das Wachstum
und/oder dem Verlauf von bösartigen Tumoren           von Tumorzellen bevorzugt hemmen, aber auch
aufweisen kann. Diese Tumormarker sind jedoch         gesunde Zellen in gewissem Ausmaß schädigen
nicht zwangsläufig mit dem Auftreten eines Tu-        können. Häufig wird dabei die Zellteilung verhin-
mors verbunden und können in geringen Mengen          dert (siehe auch Chemotherapie.
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