MEIN BABY Ist dA Informationsbroschüre der Wochenstation des A. ö. BKH Kufstein

Die Seite wird erstellt Luisa Stadler
 
WEITER LESEN
MEIN BABY Ist dA Informationsbroschüre der Wochenstation des A. ö. BKH Kufstein
MEIN BABY ist da
Informationsbroschüre der Wochenstation
des A. ö. BKH Kufstein
MEIN BABY Ist dA Informationsbroschüre der Wochenstation des A. ö. BKH Kufstein
Inhaltsverzeichnis
1   Auf der Wochenstation              4   5   Flaschennahrung                 13
1.1 Besuchszeiten                      4   5.1 Hungerzeichen                   13
1.2 Essenszeiten                       4   5.2 Zubereitung von
1.3 Dienstübergabezeiten               4       Flaschennahrung                 14
1.4 Rooming-in                         5   5.3 Richtige Ernährung
2   Wochenbettzeit                     5       mit der Flasche                 14
2.1 Wochenfluss (Lochien)              5   5.4 Reinigung und Pflege der
2.2 Pflege der Dammnaht                6       Fläschchen                      15
2.3 Rückbildung der Gebärmutter        6   6   Schnuller (Beruhigungssauger)   15
3   Das Neugeborene                    6   7   Sonstige Angebote               16
3.1 Untersuchung durch                     7.1 Akupunktur                      16
    den Kinderarzt                     6   7.2 Osteopathie                     16
3.2 Plötzlicher Säuglingstod (SIDS)    7   7.3 Fotograf                        17
3.3 Rund ums Wickeln                   7   8   Für zu Hause ...                17
3.4 Ausscheidung                       8   8.1 Gedeihen und Gewichtsverlauf    17
3.5 Nabelpflege                        8   8.2 Wachstumsschübe                 17
3.6 Vitamin-D-Tropfen                  8   8.3 Körperkontakt und Nähe          17
3.7 Säuglingsbad                       8   8.4 Zum Thema Sicherheit            18
4   Stillen                            9   9. Entlassung                       18
4.1 Hungerzeichen                      9   9.1 Checkliste                      18
4.2 Anleitung zur Brustmassage             9.2 Stillambulanz                   19
    nach Plata Rueda                  10   9.3 Mutter-Kind-Pass-
4.3 Korrektes Anlegen                 11       Untersuchungen                  20
4.4 Die wichtigsten drei                   9.4 Hebammennachbetreuung           21
    Stillpositionen                   11   10 Hilfreiche Adressen              21
4.5 Brustpflege                       11   11 Sachregister                     22
4.6 Auf bewahrung von Muttermilch 12
4.7 Ernährung in der Stillzeit        12   Impressum                           23

2
MEIN BABY Ist dA Informationsbroschüre der Wochenstation des A. ö. BKH Kufstein
Liebe Mütter und Väter!
Das Team der Wochenstation gratuliert Ihnen von ganzem Herzen
zu Ihrem Baby. Sie und Ihr Kind brauchen nun Ruhe, Erholung und
Zeit, um sich kennenzulernen.
Gerade in den ersten Tagen ergeben sich viele Fragen: Wie ernähre
ich mein Kind richtig? Hat mein Kind es warm genug?
Nutzen Sie die Zeit auf der Wochenstation, um sich umfassend zu
informieren!
Wir freuen uns, Sie in dieser wichtigen Phase zu begleiten und Ihnen
beizustehen.

In dieser Broschüre haben wir für Sie die wichtigsten Punkte rund
um die Zeit nach der Geburt sowie über die Pflege und Ernährung
Ihres Babys zusammengefasst. Die Broschüre soll Ihnen auch für
zu Hause zum Nachschlagen dienen. Vielleicht ergeben sich beim
Lesen noch Fragen, die Sie sich bisher noch nicht gestellt haben.
Unser Team steht Ihnen jederzeit zur Verfügung, und auf den Seiten
22 und 23 finden Sie weitere Ansprechpartner und Kontaktadressen.

Wir wünschen Ihnen und Ihrem Kind den besten Start ins neue
Leben!
                                       Ihr Team der Wochenstation
               der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe im
                                                A. ö. BKH Kufstein

                                                                       3
MEIN BABY Ist dA Informationsbroschüre der Wochenstation des A. ö. BKH Kufstein
1 Auf der Wochenstation
1.1 Besuchszeiten                              Achtung: Bei Erkrankungen mit Hautaus-
                                               schlägen, Fieber, Halsschmerzen, Husten,
Allgemeine Besuchszeiten auf der Wo-           Schnupfen und Ähnlichem, bitten wir aus
chenstation sind täglich von 14.00 Uhr bis     Rücksicht auf unsere jüngsten Erdenbür-
16.00 Uhr und von 18.00 Uhr bis 19.00          ger den Besuch auf der Wochenstation zu
Uhr. Väter und Geschwister sind tagsüber       vermeiden!
an keine Besuchszeiten gebunden.
                                               Für mitgebrachte Wertgegenstände kann
                                               keine Haftung übernommen werden!
                                               Wenn möglich, Wertgegenstände mit nach
                                               Hause geben. Sie haben auch die Möglich-
                                               keit, Geld, Schmuck und Wertsachen im
                                               Safe der zentralen An- und Abmeldestelle
                                               zu deponieren. In jedem Zimmer haben
                                               Sie Ihren eigenen versperrbaren Kasten,
                                               wo Sie persönliche Gegenstände und Klei-
                                               dungsstücke verwahren können.
                                               1.2 Essenszeiten
                                               Frühstücksbuffet    07.30 bis 08.30 Uhr
                                               (im Aufenthaltsraum)
                                               Mittagessen         11.30 bis 12.30 Uhr
Sie und Ihr Baby brauchen Zeit, um ein-        Abendessen          17.00 bis 18.00 Uhr
ander kennenzulernen und sich ausgiebig
zu erholen. Besonders zu Beginn der Ken-       Am Gang haben Sie die Möglichkeit, sich
nenlernphase bringen viele Besucher Un-        heißes Wasser, verschiedene Teesorten
ruhe ins Zimmer. Nützen Sie daher unsere       (auch Rückbildungstee), Gläser, Wasser-
beiden Aufenthaltsräume, um auch dort          krüge usw. selbst zu nehmen.
Besuch zu empfangen.
                                               1.3 Dienstübergabezeiten
Möchten Sie während der Besuchszeit mit        Täglich von ca. 7.00 bis 7.30 Uhr und
Ihrem Kind ungestört sein, können Sie          19.30 bis 20.00 Uhr. Wir bitten Sie, in
sich in unser Stillzimmer zurückziehen.        dieser Zeit nur in dringenden Fällen zu
Stellen Sie Ihr Handy bitte auf lautlos oder   läuten.
schalten Sie es am besten überhaupt aus.

4
MEIN BABY Ist dA Informationsbroschüre der Wochenstation des A. ö. BKH Kufstein
1.4 Rooming-in                                Weise werden Sie mit den Bedürfnissen
                                              Ihres Kindes am raschesten vertraut. Vor
Rooming-in heißt, dass Mutter und             allem Erstgebärende gewinnen durch den
Kind in einem gemeinsamen Zimmer              Umgang mit ihrem Baby Sicherheit für
                                              zu Hause.
                                              Es gilt als erwiesen, dass Neugeborene,
                                              die immer bei ihren Müttern sein kön-
                                              nen, wesentlich ruhiger sind. Körperkon-
                                              takt und Nähe sind gute Voraussetzun-
                                              gen für einen erfolgreichen Start.

                                              Wenn Sie sich sehr erschöpft oder müde
                                              fühlen, haben Sie die Möglichkeit, Ihr
                                              Kind stundenweise vom Pflegepersonal
                                              betreuen zu lassen.

                                              Das Wickeln und die Nabelpflege kön-
                                              nen Sie, sobald Sie sich körperlich dazu
                                              in der Lage fühlen, selbst übernehmen.
„wohnen“. Dies ist die beste Vorausset-       Das können Sie sowohl im Zimmer als
zung für einen sanften Übergang vom           auch in unserem Säuglingszimmer, wo
Mutterleib in die Außenwelt. Auf diese        wir Sie gerne dabei anleiten.

2 Wochenbettzeit
2.1 Wochenfluss (Lochien)                     bäder, Sauna, Dampf bad, Tampons und
                                              Geschlechtsverkehr verzichten sollten.
Durch die Ablösung des Mutterkuchen           Außerdem ist es wichtig, darauf zu ach-
(Plazenta) ist in Ihrer Gebärmutter eine      ten, dass die Lochien nicht in Berüh-
große Wunde entstanden, die rasch ver-        rung mit Ihrer Brust oder Ihrem Baby
heilt. Dabei wird Wundflüssigkeit (Se-        kommen. Wechseln Sie Ihre Vorlage alle
kret) gebildet – sogenannter Wochenfluss      drei bis vier Stunden. Wir stellen Ihnen
(Lochien). Dieser dauert ca. vier bis sechs   Nachthemden, Netzhosen und Vorlagen
Wochen an und verändert sich in Menge         zur Verfügung.
und Farbe.                                    Sollten Sie Schmerzen, Fieber oder frische
Bitte beachten Sie, dass Sie in der Zeit      Blutungen bekommen oder Ihr Wochen-
des Wochenflusses auf Vollbäder, Sitz-        fluss einen üblen Geruch annehmen, mel-

                                                                                    5
MEIN BABY Ist dA Informationsbroschüre der Wochenstation des A. ö. BKH Kufstein
den Sie sich bitte bei uns oder suchen Sie Ih-   reiche Ernährung, um die Darmtätigkeit
ren Gynäkologen oder die gynäkologische          anzuregen.
Ambulanz auf, wenn Sie schon zu Hause
                                                 2.3 Rückbildung der Gebärmutter
sind. Die erste Kontrolluntersuchung findet
nach ca. sechs Wochen bei Ihrem Gynäko-          Ihre Gebärmutter war gegen Ende der
logen statt. Bei diesem Termin können Sie        Schwangerschaft ca. ein Kilogramm
auch ein Gespräch über Verhütung führen,         schwer und bildet sich nun wieder zurück.
da Stillen keinen ausreichenden Empfäng-         Dabei wird sie von den Nachwehen, die
nisschutz bietet.                                von Tag zu Tag weniger werden und die
                                                 Sie nach ca. einer Woche nicht mehr spü-
2.2 Pflege der Dammnaht
                                                 ren sollten, unterstützt. Die Rückbildung
Wenn Sie einen Dammriss oder eine                der Gebärmutter wird zum Beispiel durch
Dammnaht haben, empfehlen wir Ihnen,             regelmäßige Bauchlage, täglich ein bis
sich anfangs nach dem Urinieren mit war-         zwei Tassen Rückbildungstee sowie durch
mem Wasser abzuspülen und vorsichtig             das Angebot der Physiotherapie „Rückbil-
trocken zu tupfen. Mindestens einmal             dung im Wochenbett“ unterstützt. Bitte
tägliches Duschen ist wegen des Wochen-          entnehmen Sie aktuelle Informationen
flusses und des starken Schwitzens, aber         dem Aushang im großen Aufenthaltsraum
auch zur Brustpflege empfehlenswert.             oder fragen Sie das Pflegepersonal auf der
Achten Sie auf ausgewogene, ballaststoff-        Station.

3 Das Neugeborene
3.1 Untersuchung durch den Kinderarzt            und am Tag der Entlassung – gerne in Ih-
                                                 rem Beisein – die Abschlussuntersuchung
Innerhalb der ersten 24 Stunden nach der         durchgeführt.
Geburt wird bei Ihrem Kind im Rahmen             In den ersten Lebenstagen werden auch
der Kinderarztvisite die Erstuntersuchung        noch ein Hörtest sowie eine Hüftultra-
                                                 schalluntersuchung gemacht. Am dritten
                                                 Lebenstag erfolgt das sogenannte Neuge-
                                                 borenenscreening. Dabei wird Blut abge-
                                                 nommen und auf verschiedene angebore-
                                                 ne Stoffwechselerkrankungen untersucht.
                                                 Die Auswertung findet an der Universi-
                                                 tätsklinik für Kinder- und Jugendheilkun-
                                                 de in Wien statt. Bei einem auffälligen Be-
                                                 fund werden Sie von dort aus informiert.

6
MEIN BABY Ist dA Informationsbroschüre der Wochenstation des A. ö. BKH Kufstein
3.2 Plötzlicher Säuglingstod (SIDS)           Auftreten von SIDS. Babys brauchen
                                              eine rauchfreie Umgebung!
Sie erhalten von den Kinderärzten Infor-
                                            • Schützen Sie Ihr Baby vor
mationen und einen Risikofragebogen
                                              Überwärmung!
bezüglich des plötzlichen Säuglingsto-
des. Diesen bitte ausfüllen und nach vier     Nach dem ersten Lebensmonat benö-
Wochen mit dem beigelegten Kuvert zu-         tigt Ihr Kind in der Wohnung nicht
rückschicken.                                 mehr Bekleidung als Sie selbst. Zum
Um dem plötzlichen Säuglingstod vorzu-        Schlafen genügen eine Windel, ein
beugen, sollten Sie Folgendes beachten:       Schlafanzug und eine dünne Decke
                                              bzw. ein Schlafsack. Die ideale Raum-
• Der beste Schlafplatz für das Baby
                                              temperatur liegt bei 18 bis 20 Grad.
  ist im eigenen Bett im elterlichen
                                              Bei höheren Temperaturen ziehen Sie
  Schlafzimmer.
                                              Ihrem Baby weniger an. Eine Kopf be-
  Stress durch Alleinsein, Unruhe und         deckung ist in geschlossenen Räumen
  seelische Belastungen in der Familie        nicht nötig.
  sind Risikofaktoren. Ihr Baby benötigt
                                            • Stillen schützt
  die Gleichmäßigkeit Ihrer liebevollen
  Zuwendung und Ihre spürbare Nähe.           Stillen in jeder Form (Vollstillen eben-
                                              so wie Teilstillen) und in jeder Länge
• Achten Sie auf die Schlafposition
                                              verringert das SIDS-Risiko. Wenn
  Ihres Babys!
                                              das Stillen gut funktioniert, zeigt ein
  Legen Sie Ihr Baby zum Schlafen auf         Schnuller zum Einschlafen ebenfalls
  den Rücken. Verwenden Sie eine feste        einen schützenden Effekt.
  Matratze, eine leichte Decke oder bes-
  ser noch einen Schlafsack, aber keinen
  Kopfpolster und keine Mütze. Ihr Baby
  soll mit den Füßen nahe der Bettunter-
  kante liegen, damit oberhalb des Kopfes
  ausreichend Platz bleibt. Vermeiden Sie
  Kuscheltiere und Felle im Bett Ihres
  Kindes.
• Schützen Sie Ihr Baby vor dem
  Mitrauchen!
  Rauchen in der Schwangerschaft beein-     3.3 Rund ums Wickeln
  trächtigt die Entwicklung Ihres Babys.
  Rauchen in der Umgebung des Kindes        Ob Sie Ihr Kind vor oder nach einer
  begünstigt gefährliche Atemwegsinfek-     Mahlzeit wickeln, hängt von seinem
  tionen und ist ein Risikofaktor für das   Trinkverhalten ab. Achten Sie beim Wi-

                                                                                  7
MEIN BABY Ist dA Informationsbroschüre der Wochenstation des A. ö. BKH Kufstein
ckeln von Mädchen darauf, sie immer von         oder Rötung suchen Sie bitte einen Kin-
vorne nach hinten zu säubern, da sonst          derarzt auf.
Darmkeime in die Scheide Ihres Kindes
                                                3.6 Vitamin-D-Tropfen
gelangen können. Bei Jungen achten Sie
bitte darauf, den Penis nach unten zu le-       Denken Sie daran, Ihrem Kind einmal
gen, wenn Sie die Windel schließen.             täglich einen Tropfen Oleovit® D3 für das
Im ersten Lebensjahr sollten Sie die Vor-       gesamte erste Lebensjahr und das Win-
haut des Penis nicht zurückziehen. Wich-        terhalbjahr im zweiten Lebensjahr zu ver-
tig ist, dass Sie Ihr Kind immer vollstän-      abreichen. Vitamin D hilft, der Rachitis
dig von Stuhlrückständen reinigen, um           (Knochenerkrankung) vorzubeugen und
Hautreizungen vorzubeugen.                      sollte direkt in den Mund des Kindes ge-
                                                geben werden.
3.4 Ausscheidung
                                                3.7 Säuglingsbad
Ihr Kind sollte mindestens sechs nasse
Windeln in 24 Stunden haben. Dadurch            Im Rahmen des Aufenthaltes zeigen wir
können Sie sicher sein, dass Ihr Kind genü-     Ihnen gerne das Baden Ihres Kindes in der
gend getrunken hat. Stillkinder haben zu        Badewanne oder im Tummy Tub®. An-
Beginn ca. dreimal in 24 Stunden Stuhl-         fangs ist es ausreichend, Ihr Kind ca. zwei-
gang. Wird ein Kind über einen Zeitraum         mal pro Woche für ca. zehn Minuten zu
von vier bis sechs Wochen voll gestillt,
kann der Stuhlgang sieben bis zehn Tage
ausbleiben, weil die Muttermilch voll-
ständig verwertet wird und kaum Schla-
ckenstoffe entstehen. Muttermilchstuhl ist
gelb-flockig, weich und riecht aromatisch.
Wird das Kind mit „Pre“-Säuglingsmilch-
nahrung ernährt, sollte es alle zwei bis drei
Tage Stuhlgang haben.
3.5 Nabelpflege
                                                baden. Dabei wenden Sie bitte den Bade-
Ca. sieben bis zehn Tage nach der Entbin-       griff an, der Ihnen von uns gezeigt worden
dung fällt der Nabelschnurrest Ihres Ba-        ist: So haben Sie Ihr Baby sicher im Griff
bys ab. Es ist sehr wichtig, dass der Nabel     und es kann nichts passieren. Die opti­
sauber und trocken gehalten wird. Führen        male Temperatur des Badewassers liegt bei
Sie die Nabelpflege so durch, wie Sie von       37 °C. Kontrollieren Sie dies bitte mithilfe
uns dazu angeleitet wurden: gründlich           eines Badethermometers. Sollte Wasser in
und ohne falsche Scheu vor Berührung.           die Ohren Ihres Kindes gelangen, macht
Fassen Sie den Nabelbereich ruhig an!           das nichts. Damit Ihr Baby nicht auskühlt,
Für zu Hause erhalten Sie ein Rezept für        trocknen Sie es nach dem Baden rasch ab.
ein Nabelpflegepuder. Bei Auffälligkeiten       Mit dem ersten Schneiden der Fingernägel

8
MEIN BABY Ist dA Informationsbroschüre der Wochenstation des A. ö. BKH Kufstein
warten Sie bitte, bis Ihr Kind zwei bis drei
Wochen alt ist, vorher kann es zu Verlet-
zungen kommen.
Grundsatz der Babykosmetik ist: weniger
ist mehr – zu viele Pflegeprodukte bitte
vermeiden. Die Haut Ihres Babys ist na-
türlich und gesund, und ein Zuviel an
Kosmetik könnte zu Hautirritationen füh-
ren. Immer wichtiger wird der sommerli-
che Sonnenschutz: Am besten hält sich Ihr
Baby vorwiegend im Schatten auf. Ist eine
direkte Sonneneinstrahlung nicht zu ver-
meiden, cremen Sie Ihr Baby vorher im-
mer gut mit einem säuglingsverträglichen
Sonnenschutzmittel mit LSF nicht unter
30 ein – auf all den Körperstellen, die sich
nicht durch leichte, luftige Kleidung vor
der direkten Sonne schützen lassen. Im
Winter tragen Sie für Spaziergänge bit-        weil Ihr Kind seine Wärme nicht mehr
te eine Kälteschutzcreme (unparfümiert,        abgeben kann. Sollte Ihr Baby manchmal
ohne Wasserbeimengung) im Gesicht              einen „roten Po“ haben, cremen Sie die-
auf. Tragen Sie nicht am ganzen Körper         sen mit einer Wund- und Heilsalbe (z. B.
Ihres Kindes eine Fettcreme auf: Dadurch       Inotyol®, Naturkosmetikprodukte, Apo-
kann es zu einem Hitzestau kommen,             thekenmischungen) leicht ein.

4 Stillen
Muttermilch ist die ideale Ernährungs-         beim Stillen freigesetzt werden, erzeugen
form für Ihr Kind, da sie sich den Be-         Ruhe und Gelassenheit.
dürfnissen Ihres Neugeborenen anpasst.
                                               4.1 Hungerzeichen
Sie schützt Ihr Baby z. B. vor Infektio-
nen, vor SIDS, verringert Allergien, dar-      Ihr Baby zeigt Ihnen selbst, wann es ge-
über hinaus ist sie immer verfügbar, rich-     stillt werden möchte. Das können Sie
tig temperiert und kostet nichts. Stillen      nutzen, indem Sie es nicht nach einem
tut aber auch Ihnen gut. Saugt das Baby        festen Zeitplan, sondern bei frühen Hun-
an der Brust, bildet sich Ihre Gebärmut-       gerzeichen anlegen.
ter schneller zurück. Die Hormone, die

                                                                                    9
MEIN BABY Ist dA Informationsbroschüre der Wochenstation des A. ö. BKH Kufstein
Was sind Hungerzeichen beim Baby?             tritt viel seltener auf, das Stillen ist für Sie
                                              angenehmer (durch den raschen Milch-
•   Such- und Saugbewegungen                  fluss) und der Milcheinschuss ist sanfter.
•   Saugt an seinen Fingern                   Es lohnt sich in den ersten Lebenstagen
•   Bewegung der Hand zum Mund                Ihres Kindes, die Brust vor jedem Anle-
•   Dreht seinen Kopf hin und her             gen 30 bis 40 Sekunden laut Anleitung zu
•   Macht seinen Mund auf und streckt         massieren.
    die Zunge heraus, schleckt und macht
                                              Durchführung:
    schmatzende Geräusche
                                              Waschen Sie sich, bevor Sie mit der Brust-
Das Kind sollte bei Erkennen von Hun-         massage beginnen, die Hände unter flie-
gerzeichen sofort angelegt werden, da         ßendem warmen Wasser mit Seife. Alle
Stillen in dieser Phase am leichtesten ist.   Brustmassagen sind sanfte Anwendungen,
Die Zeichen verstärken sich im Laufe der      sie dürfen nicht schmerzhaft sein, auch
nächsten Minuten bis halben Stunde.           nicht bei einem Milchstau. Daher soll-
Weinen ist ein sehr spätes Hungerzeichen      ten Sie als Mutter die Massage am besten
und bedeutet Alarm. In dieser Phase ist es    selbst durchführen.
viel schwieriger, das Kind an die Brust an-
zulegen. Stillen Sie Ihr Baby, wann immer
es Hunger hat. Anfangs sollten es 8 bis 12
Stillmahlzeiten innerhalb von 24 Stunden
sein, um die Milchbildung anzuregen. Um
die Hormonbildung anzuregen, ist nicht
nur die Dauer des Stillens, sondern auch      Nehmen Sie Ihre Brust zwischen Ihre
die Häufigkeit des Anlegens entscheidend.     Handflächen und verschieben Sie sanft das
                                              Drüsengewebe. Zuerst waagrecht (Foto 1)
4.2 Anleitung zur Brustmassage nach
                                              dann senkrecht (Foto 2).
    Plata Rueda
                                              Stimulieren des Milchspendereflexes:
Eine kurze sanfte Brustmassage unter-
stützt die Ausschüttung der Stillhormone
Prolaktin und vor allem Oxytocin. Sie regt
so den Milchfluss an und hilft mit, die
Milchbildung in den ersten Tagen rascher
zu etablieren. Außerdem wird der Fettge-
halt der Muttermilch durch die Massage        Streicheln Sie mit den Fingern die Brust
gesteigert. Damit sorgen Sie dafür, dass     vom Brustansatz bis über die Brustwarze
das Baby ab dem ersten Tag möglichst viel     (Mamille) hinweg mit nur leichter Berüh-
des überaus wertvollen Kolostrums erhält.     rung. Streicheln Sie um die ganze Brust,
Die Gelbsucht (Hyperbilirubinämie) und        ähnlich wie die Speichen eines Fahrrades.
auch Unterzuckerung (Hypoglykämie)

10
Schütteln der Brust:                           sanft zwischen Brust und Mundwin-
                                               kel/ Zahnleiste des Babys schieben,
Zum Schütteln der Brust können Sie sich        den Unterkiefer herunterdrücken und
vorbeugen, so dass die Schwerkraft den         das Vakuum lösen.
Milchfluss unterstützt. Je liebevoller mit   • Das Brustgewebe muss nicht mit dem
der Brust umgegangen wird, umso besser         Finger eingedrückt werden, um die
fließt die Milch!                              Nase freizuhalten.
4.3 Korrektes Anlegen
                                             4.4 Die wichtigsten drei Stillpositionen

                                             Wechseln Sie die Stillpositionen ab, um
                                             Verhärtungen der Brust zu vermeiden
                                             und die Mamille zu schonen.

                                             Die Wiegehaltung Die Rückenhaltung

• Eine entspannte und angenehme Posi-
  tion finden.
• Die Brust wird im C-Griff gehalten,         Stillen im Liegen
  Finger und Daumen werden hinter
  dem Warzenhof platziert.                   4.5 Brustpflege
• Mit der Brustwarze wird die Unterlip-      Stillen beansprucht Ihre Brust; deren
  pe gekitzelt, damit das Baby den Mund      Pflege ist deshalb sehr wichtig. Duschen
  weit öffnet.                               bzw. waschen Sie Ihre Brust ohne Seife
• Ist der Mund weit offen, das Baby rasch    oder Duschgel und trocknen Sie sie mit
  zur Brust bringen.                         einem dafür eigens reservierten, täglich
                                             frischen Handtuch ab. Lassen Sie Milch,
• Kinn und Nasenspitze berühren die          die nach dem Stillen auf der Brust ver-
  Brust, Lippen sind nach außen gestülpt.    bleibt, auf der Brustwarze eintrocknen.
• Zum Lösen von der Brust den Finger         Achten Sie darauf, dass möglichst viel

                                                                               11
Luft an die Brust kommt. In den ersten           Ihrer angelegten Gewichtsreserven abneh-
Tagen ist das Tragen von BH und Stillein-        men und auf Diäten verzichten!
lagen nicht unbedingt erforderlich. Wenn
                                                 Was darf ich essen?
Sie wollen, können Sie später, zur Stütze
der Brust, einen Still-BH (aus Baumwolle)        Sie dürfen grundsätzlich alles essen, was
tragen. Wir empfehlen von Anfang an zur          Ihnen schmeckt und gut bekommt.
täglichen Brustpflege Wollfett als Haut-
                                                 • Essen Sie häufig: fünf bis sechs Mahlzei-
schutz.
                                                   ten pro Tag sind ideal.
4.6 Aufbewahrung von Muttermilch
                                                 • Nehmen Sie viel Vollkornprodukte zu
Am besten ist es, Ihrem Baby die Mutter-           sich und verzichten Sie auf Weißmehl-
milch direkt frisch von der Brust zu ge-           haltiges, stark gezuckerte Speisen und
ben. Sollten Sie aus irgendwelchen Grün-           fettreiche Kartoffelprodukte.
den Muttermilch übrig haben (z. B. zu viel
                                                 • Essen sie täglich zwei Portionen Obst
Muttermilch, abgepumpte Muttermilch
                                                   und drei Portionen Gemüse (alle Sorten
etc.), kann diese auf bewahrt werden und
                                                   sind erlaubt).
zwar:
• Bei Raumtemperatur (16 bis 29 °C)
  6 bis 8 Stunden unter sehr sauberen Be-
  dingungen,
• im Kühlschrank: 5 bis 8 Tage unter sehr
  sauberen Bedingungen,
• im Gefrierfach (-17 °C): mindestens
  6 Monate, bis zu einem Jahr (nach dem
  Auftauen 24 Stunden).
Muttermilch schonend im warmen Was-
serbad, unter fließendem Wasser oder im
Flaschenwärmer mit Warmluft auf 37 °C            • Sorgen Sie für ausreichenden Eiweißkon-
erwärmen. Aufgewärmte, übrig gebliebene            sum: Milchprodukte (mindestens zwei-
Muttermilch wegwerfen oder für das Ba-             mal täglich) sowie Fleisch und Fleisch-
bybad verwenden.                                   waren (mehrmals pro Woche) und Fisch
                                                   (mindestens 15 zweimal pro Woche, auf
4.7 Ernährung in der Stillzeit
                                                   die Herkunft achten) gehören auf den
Eine gesunde und ausgewogene Ernäh-                Speisezettel.
rung ist immer wichtig, besonders aber in
der Stillzeit: In dieser Phase ist Ihr Kalori-   • Zum Kochen und Braten eignen sich er-
enbedarf deutlich erhöht. Sie sollten in der       hitzbare Öle wie Olivenöl, Rapsöl oder
Stillzeit nicht mehr als ein bis zwei Kilo         Erdnussöl, wobei Sie bitte auf gute Qua-

12
lität achten. Für den Salat empfehlen      nicht getrunken werden, auch Energy­
  wir kalt gepresste Öle wie Olivenöl,       drinks oder Cola-Getränke sollten Sie
  Leinöl, Walnussöl, Hanföl oder Distel-     eher meiden. Trinken Sie nicht mehr als
  öl. Mit Ausnahme des Olivenöls sollten     drei Tassen Kaffee oder Schwarztee täg-
  kalt gepresste Öle nicht erhitzt werden.   lich. Sollten Sie eine Arznei benötigen,
                                             besprechen Sie dies immer zuvor mit ei-
Ihr Flüssigkeitsbedarf beträgt pro Tag       nem Arzt. Es gibt Medikamente, die Sie
etwa 2,5 Liter. Richten Sie sich nach Ih-    auch in der Stillzeit einnehmen dürfen.
rem Durstgefühl. Sie sollten nicht mehr      Um die Milchproduktion zu fördern,
als vier Liter trinken, da ein Zuviel an     empfehlen wir Hühnersuppe, Malzge-
Flüssigkeit die Muttermilchmenge ver-        tränke, Bier, Bierhefe, Milch und Bocks-
ringern kann. Pfefferminz- oder Salbeitee    hornkleesamen.
vermindern die Milchbildung und sollten

5 Flaschennahrung
Nicht gestillte Kinder sollten im ersten       die Zunge heraus, schleckt und macht
Lebensjahr      „PRE“-Säuglingsnahrung         schmatzende Geräusche
er­h alten. Diese Nahrung ist so zusam-
mengesetzt, dass sie der Muttermilch am
ähnlichsten ist.
5.1 Hungerzeichen
Ihr Baby zeigt Ihnen selbst, wann es trin-
ken möchte. Das können Sie nutzen, in-
dem Sie es nicht nach einem festen Zeit-
plan, sondern bei frühen Hungerzeichen
füttern.                                     Das Kind sollte bei Erkennen von Hun-
                                             gerzeichen so bald wie möglich gefüttert
Was sind Hungerzeichen beim Baby?
                                             werden. Die Zeichen verstärken sich im
• Such- und Saugbewegungen                   Laufe der nächsten Minuten bis halben
                                             Stunde. Weinen ist ein sehr spätes Hun-
• Saugt an seinen Fingern
                                             gerzeichen und bedeutet Alarm.
• Bewegung der Hand zum Mund                 Ihr Kind kann von „PRE“-Säuglings-
• Dreht seinen Kopf hin und her              nahrung so viel und so oft trinken, wie
                                             es will (ad libidum). Ein gesundes Kind
• Macht seinen Mund auf und streckt          regelt den Bedarf selbst. Ihr Säugling

                                                                              13
sollte anfangs ca. alle vier Stunden ernährt   Zuerst das Wasser und dann das Pulver in
werden, nach sechs Stunden jedoch unbe-        die Flasche geben und leicht schwenken,
dingt geweckt werden.                          bis sich das Milchpulver aufgelöst hat.
Am besten ist es, beim Produkt eines An-
bieters zu bleiben, da wiederholte Sorten-     Die Trinktemperatur überprüfen Sie, in-
wechsel das Verdauungssystem belasten          dem Sie einige Tropfen Milchnahrung auf
können.                                        die Innenseite Ihres Handgelenkes trop-
                                               fen. Die Temperatur soll dabei als ange-
5.2 Zubereitung von Flaschennahrung
                                               nehm empfunden werden (ca. 37 °C).
Achten Sie vor der Zubereitung einer Fla-
schenmahlzeit stets darauf, dass Ihre Hän-     Bereiten Sie die Säuglingsnahrung aus hy-
de und die Arbeitsfläche sauber sowie die      gienischen Gründen immer frisch zu – ein
Flasche und der Sauger gründlich gerei-        Wiederaufwärmen sollte vermieden wer-
nigt sind.                                     den.

                                               Zubereitete Milchnahrung darf nicht län-
                                               ger als 45 Minuten im Flaschenwärmer
                                               stehen. Nicht getrunkene Milch wird nach
                                               einer Stunde weggeschüttet.
                                               5.3 Richtige Ernährung mit der Flasche
                                               • Sauger mit möglichst kleinem Loch ver-
                                                 wenden.
                                               • Die Trinkdauer sollte ca. 20 Minuten
Zur Zubereitung verwenden Sie abgekoch-
                                                 betragen.
tes Wasser und kühlen es auf die vorge-
gebene Temperatur laut Packung ab. Für         • Kind in aufrechter Position mit der Fla-
unterwegs oder für die Nacht können Sie          sche ernähren.
sich eine Thermoskanne mit abgekochtem         • Die Lippen des Säuglings sollten auf
Wasser bereitstellen. Achten Sie darauf,         dem Sauger aufliegen.
dass diese nicht zur Kaffee- oder Teeauf-
bewahrung benutzt wurde. Beachten Sie          • Die Flasche waagerecht halten, der Sau-
die Zubereitungsanleitung auf der Verpa-         ger sollte dabei immer mit Nahrung ge-
ckung und verwenden Sie exakt die ange-          füllt sein.
gebenen Mengen an Wasser und Milchpul-         • Halten Sie während des Fütterns mit Ih-
ver. Benutzen Sie den dafür vorgesehenen         rem Kind Blickkontakt.
Messlöffel (nicht gehäuft, sondern glatt-
gestrichen). Eine falsche Dosierung kann       • Lassen Sie Ihr Kind nach dem Trinken
chronische Verstopfung, Blähungen oder           aufstoßen.
Durchfall hervorrufen.

14
• Halten Sie Ihr Kind bei den Mahlzei-      5.4 Reinigung & Pflege der Fläschchen
  ten abwechselnd am rechten oder am
  linken Arm.                               Nach Verwendung alle Teile mit einer
                                            Bürste und Spülmittel reinigen; Eiweiß-
                                            reste am Sauger können mit Speisesalz
                                            entfernt werden (immer gut nachspülen)
                                            In den ersten Lebensmonaten sollten alle
                                            Teile einmal am Tag für mindestens 10
                                            Minuten in heißem Wasser ausgekocht
                                            werden (Alternativ: Vaporisator)
                                            Glasflaschen können im Geschirrspüler
                                            gereinigt werden.
                                            Sauger regelmäßig austauschen – können
                                            porös werden.
                                            Machen Sie es sich mit Ihrem Kind zum
                                            Fläschchengeben gemütlich, die Atmo-
                                            sphäre sollte ruhig und angenehm sein.
                                            Konzentrieren Sie sich ganz auf Ihr Baby,
                                            vielleicht reden Sie auch leise mit ihm.
                                            Achten Sie aber darauf, dass Sie es nicht
                                            vom Trinken ablenken.

6 Schnuller
Die Verwendung eines Schnullers kann        auch andere Bedürfnisse, z. B. nach Kör-
bei Ihrem Kind zu einer Veränderung der     perkontakt, Berührung, Getragen wer-
Saugtechnik und im schlimmsten Fall zu      den etc. Dies kann durch übermäßigen
wunden Brustwarzen oder der Reduk­t ion     Schnullergebrauch nicht kompensiert
der Milchmenge führen. Bei gestillten       werden. Drei Faktoren beeinflussen die
Kindern sollte der Schnuller vor Ende des   Auswirkungen eines Schnullers:
ersten Lebensmonats, bis sich das Stillen
                                            • Wie saugt das Kind am Schnuller?
etabliert hat, zurückhaltend eingesetzt
werden.                                     • Wie ist der Schnuller geformt und be-
Beachten Sie: Der Schnuller dient aus-        schaffen?
schließlich dem Saugbedürfnis und der
                                            • Wie oft und wie lange geben die Eltern
Beruhigung des Kindes. Das weinen-
                                              den Schnuller?
de Kind hat neben dem Saugbedürfnis

                                                                              15
Generell: Schnuller wie ein Medika-          • Wie lange ist er in der Situation zu ge-
ment einsetzen!                                ben? = Dosierung
                                             • Wann muss er abgewöhnt werden? =
Wie bei einem Medikament ist zu überle-
                                               Therapiedauer
gen:
                                             • Kann er mögliche unerwünschte Effekte
• Ist die Schnullergabe jetzt das richtige
                                               haben? = Nebenwirkungen (Weichma-
  Mittel? = Indikation
                                               cher, Zahnfehlstellungen)

7 Sonstige Angebote
7.1 Akupunktur
                                             Techniken wird dem kleinen Körper ge-
Alle unsere Hebammen haben die Aku-          holfen, sich zu entstauchen und zu begra-
punkturausbildung absolviert und stellen     digen. Das Baby wird so von Spannungen,
Ihnen ihr Wissen auch nach der Geburt        die unter Umständen zu Asymmetrien
auf unserer Station kostenlos zur Verfü-     führen können, befreit. Ob eine osteopa-
gung. Akupunktur stellt eine wertvolle       thische Behandlung für Ihr Kind erfor-
Unterstützung z. B. bei Rückbildungsstö-     derlich ist, obliegt der Einschätzung der
rungen, Energieverlust, Problemen mit der    Kinderärzte und des Pflegepersonals und
Brust u.v.m. dar und wird je nach Erfor-     wird nach Rücksprache mit Ihnen kosten-
dernis von uns Pflegepersonen empfohlen      los durchgeführt.
und nach Rücksprache mit Ihnen in die
Wege geleitet.
7.2 Osteopathie
Im BKH Kufstein besteht die Möglich-
keit, dass das Neugeborene z. B. nach
einer extrem langen und schwierigen
Geburt oder nach einer Vakuum- oder
Kaiserschnittentbindung von unserer Os-
teopathin untersucht und gegebenenfalls
behandelt wird.
Osteopathie ist eine manuelle Behand-
lungstechnik, die sich ausschließlich der
Hände bedient, um Gewebeverspannun-
gen zu lösen. Durch sanfte, manuelle

16
7.3 Fotograf

Auf der Wochenstation haben Sie die
Möglichkeit, erste Fotos von Ihrem Baby
vom Team Photography Manfred Haun
machen zu lassen. Die Fotostudio-Mitar-
beiter kommen zu Ihnen ins Zimmer und
informieren Sie über die unterschiedli-
chen Angebote.

8 Für zu Hause ...
8.1 Gedeihen und Gewichtsverlauf             gefähr zwei bis drei Tage, dann hat sich
                                             Ihre Milchmenge neu eingestellt und
In den ersten Tagen ist es normal, dass      reicht aus, um Ihr Baby in der Zeit eines
Ihr Baby an Gewicht verliert. Im Laufe       solchen Wachstumsschubes zu ernähren.
der Wochenbettzeit sollte das Gewicht        Wichtig ist, das Baby in solchen Phasen
gleichbleiben bzw. schon wieder zuneh-       öfter trinken zu lassen. Klassische Zeiten
men. Das Geburtsgewicht sollte nach          für Wachstumsschübe sind im Alter von:
spätestens 10 Tagen wieder erreicht wer-
                                             • ca. zwei bis drei Wochen
den. Die ideale Gewichtszunahme sollte
anfangs ca. 170 g bis 330 g pro Woche        • ca. sechs Wochen
be tragen. Gewichtskontrollen können
                                             • ca. drei Monaten
Sie bei Ihrer Hebamme, in der Stillam-
bulanz oder der Mutter-Eltern-Beratung       • ca. sechs Monaten
durchführen.
                                             Sollten Sie sich dennoch unsicher sein,
8.2 Wachstumsschübe
                                             kontaktieren Sie Ihre Hebamme oder
Ihr Baby wächst und entwickelt sich mit      vereinbaren Sie einen Termin in unse-
zunehmender Geschwindigkeit: Je äl-          rer Stillambulanz oder besuchen Sie eine
ter Ihr Baby wird, umso mehr Nahrung         Mutter-Kind-Beratungsstelle.
braucht es deshalb. Sollten Sie in dieser
                                             8.3 Körperkontakt und Nähe
Zeit phasenweise den Eindruck haben,
Ihr Kind nicht mehr satt bekommen zu         Die Bindung und das Vertrauen in die
können, weil es plötzlich viel öfter trin-   eigenen Eltern ist die erste Beziehungs-
ken will und eher unruhig ist: Lassen Sie    erfahrung eines jeden Neugeborenen.
sich nicht verunsichern! Es dauert un-       Durch das Tragen am Körper werden all

                                                                                17
jene Sinne angesprochen, die einem Kind      läutet oder es an der Haustüre klingelt, ist
aus der Zeit der Schwangerschaft schon       völlig nebensächlich – nur die Sicherheit
bekannt sind, Vertrauen und Bindung          Ihres Babys zählt. Es kann zu Stürzen vom
werden gefördert. Das Tragetuch vermit-      Wickeltisch kommen, die unter Umstän-
telt dem Kind Sicherheit in der neuen Um-    den ein hohes Risiko bergen. Bereiten Sie
gebung außerhalb des Mutterleibes. Auch      Ihren Haushalt für Ihr Baby vor: Steckdo-
Tätigkeiten im Alltag können in engem        sen sichern, Putzmittel für Ihr Baby un-
Kontakt mit dem Kind durchgeführt wer-       erreichbar auf bewahren, scharfe Kanten
den. Beim Tragen werden Blähungen und
sonstige Bauchschmerzen durch die leich-
te Massage bei der Bewegung und durch
die Wärme beim Tragen stark vermindert.
Unruhige, weinende Babys werden beim
Tragen durch die schaukelnde Bewegung
sanft beruhigt und schlafen oft während
des Tragens ein. Wir informieren Sie
gerne ausführlich über die Vorteile des
Tragens, und Sie haben die Möglichkeit,
sich bei uns auf der Wochenstation für
Einzel- oder Gruppenkurse, in denen Sie
verschiedene Bindetechniken erlernen, an-
zumelden.
8.4 Zum Thema Sicherheit
                                             abschrägen und/oder polstern, alles Klein-
Lassen Sie Ihr Kind NIEMALS unbeauf-         teilige (Verschluckbare) außer Reichweite
sichtigt auf dem Wickeltisch liegen! Sie     bringen. Das erscheint jetzt noch nicht so
können nicht wissen, wann sich Ihr Baby      wichtig, aber Ihr Baby lernt schnell, sich
zum ersten Mal umdreht. Ob das Telefon       fortzubewegen.

9 Entlassung
9.1 Checkliste
   Ich kann mein Baby wickeln und weiß          Ich weiß über die Ausscheidungen
   in Sachen Nabelpflege Bescheid.              meines Babys Bescheid.
   Ich weiß, wie ich mein Baby zu baden         Ich erkenne die Hungerzeichen meines
   habe und wie seine Haut zu pflegen ist.      Babys.

18
Ich weiß, wie ich mein Baby zu stillen   wie den niedergelassenen Ärztinnen und
   habe.                                    Ärzten. Das Ziel der Stillambulanz ist,
                                            Mütter, egal ob stillend oder nicht stil-
   Ich wurde bei Verwendung eines
                                            lend, im Hinblick auf die neue Situation
   Stillhütchens über die korrekte und
                                            mit dem Kind und unter Berücksichti-
   hygienische Anwendung informiert.
                                            gung der ganz persönlichen Bedürfnisse
   Ich weiß, wie ich mein Baby richtig      zu betreuen.
   mit der Flasche ernähre.                 Angeboten werden:
                                            • Gewichtskontrollen,
   Ich weiß, wieviel mein Kind an Ge-
   wicht zunehmen sollte und dass es        • Beratung von Schwangeren zu allen
   Wachstumsschübe gibt.                      Fragen rund ums Stillen,
   Ich weiß, wie ich mein Kind nieder-      • Beratung und Behandlung in schwieri-
   legen kann.                                gen Situationen, wie z. B. Brustentzün-
                                              dung (Mastitis), Milchstau, Trink- und
   Ich weiß, was ich tun kann, wenn
                                              Saugprobleme des Kindes, zu viel oder
   mein Baby Beruhigung oder Trost
                                              zu wenig Muttermilch, Beikostbeginn,
   braucht.
                                              allmähliches Abstillen usw.
   Ich erkenne Veränderungen an mei-
   nem Kind und weiß, wann ich eine/n       Terminvereinbarungen sind sowohl
   Arzt/Ärztin aufsuchen muss.              bei der Entlassung
                                            am___________________
9.2 Stillambulanz                           um___________________ als auch
                                            telefonisch unter Tel.
Die Stillambulanz versteht sich als Er-     05372/6966 – 3606 möglich!
gänzung zu den bestehenden Angeboten
wie Hebammennachbetreuung, Still-           Bei Verhinderung bitte frühzeitig unter der
gruppen, Mutter-Eltern-Beratungen so-       oben genannten Nummer Bescheid geben.

                                                                               19
9.3 Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen         • Ihr Baby hat eine Temperatur anhaltend
                                              von unter 36 °C oder über 38 °C.
Gehen Sie regelmäßig zu den Mutter-Kind-    • Ihr Baby hat krampfartige, nicht unter-
Pass-Untersuchungen! Eine Gewichtskon-        brechbare Zuckungen.
trolle nach der ersten Lebenswoche, z. B.
                                            • Der Nabel ist rot oder geschwollen.
in der Stillambulanz, der Mutter-Eltern-
Beratung oder beim Kinderarzt, ist ange-    • Ihr Baby erbricht immer wieder
raten. Die erste Mutter-Kind-Pass-Unter-      schwallartig bzw. größere Mengen.
suchung nach der Entlassung findet nach
                                            • Die Windel ist bei regelmäßigem Wi-
vier bis sieben Wochen statt.
                                              ckeln (sechs- bis achtmal täglich) mehr-
                                              mals trocken.
Sollte Ihr Baby eines der folgenden Sym-
ptome zeigen, nehmen Sie bitte SOFORT       • Starker Gewichtsverlust.
kinderärztliche Hilfe in Anspruch!
                                            • Das Baby schreit lange sehr schrill,
                                              stöhnt oder jammert.
• Gesicht oder Mundpartie sind blassgrau
  oder blau verfärbt.                       • Das Baby hat einen anhaltend schmerz-
                                              haften und geblähten Bauch.
• Das Baby ist schlaff oder extrem ge-
  spannt.                                   • Bei starkem Durchfall oder Blut im
                                              Stuhl Sobald Ihnen Ihr Kind auffällig
• Das Baby will anhaltend nicht trinken.
                                              vorkommt, scheuen Sie sich nicht, fach-
                                              lichen Rat einzuholen.

20
9.4 Hebammennachbetreuung                      zum sechsten Lebenstag Ihrer Kinder
                                               entlassen wurden.
Sie haben Anspruch auf die Nachbetreu-
ung durch eine Hebamme, wenn:                Trifft dies auf Sie zu, stehen Ihnen in-
• Sie bis zum vierten Lebenstag entlassen    nerhalb der ersten acht Lebenswochen
  wurden.                                    Hausbesuche einer Hebamme mit Kas-
                                             senvertrag zu, die von der Krankenver-
• Sie nach einem Kaiserschnitt bis zum
                                             sicherung bezahlt werden. Sie finden die
  sechsten Lebenstag des Kindes entlas-
                                             Kontaktdaten der Hebammen in Ihrer
  sen wurden.
                                             Nähe unter www.hebammen.at.
• Sie Zwillinge geboren haben und bis

10 Hilfreiche Adressen:
• avomed – Arbeitskreis für Vorsorge-        • Österreichisches Hebammengremium,
  medizin und Gesundheitsförderung             www.hebammen.at
  in Tirol, Tel. +43 (0) 512 586063 oder
                                             • Plattform Eltern-Kind-Zentren Tirols,
  www. avomed.at
                                               www.eltern-kind-zentren-tirols.at
• Familienreferat des Landes Tirol,
                                             • Stillambulanz     im    BKH      Kuf-
  www.tirol.gv.at/gesellschaft-soziales/
                                               stein    Terminvereinbarung     unter
  familienreferat
                                               Tel. +43 (0) 5372/6966 3605
• Gynäkologische Ambulanz im BKH
                                             • Stillberaterinnen/Stillgruppen
  Kufstein, Tel. +43 (0) 5372 6966 4605
                                               www.stillen.at oder www.lalecheliga.at
  (Montag bis Freitag 8–12 Uhr)
                                             • ZOI – Begleitung von Eltern rund um
• Kinderambulanz im BKH Kufstein,
                                               die Geburt Tel. +43 (0) 699 1200 5927
  Tel. +43 (0) 5372 6966 3705
                                               oder www.zoi-tirol.at
• Mobitik – Mobile Tiroler Kinderhaus-
  krankenpflege, www.mobitik.at
• Die Mutter-Eltern-Beratung bietet
  verschiedene Beratungen an. Hier kön-
  nen Sie Ihr Kind auch wiegen lassen.
  Welche Mutter-Eltern-Beratungsstelle
  in Ihrer Nähe ist, erfahren Sie auf
  w w w.tirol.gv.at/gesundheitvorsorge/
  mutter-eltern-beratung/beratungsstellen/

                                                                              21
11 Sachregister
A dressen                            21    Pflegeprodukte & Kosmetik       9
Anlegen zum Stillen                  11
Akupunktur                           16    R auchen                        7
Auf bewahrung der Muttermilch        12    Rooming-in                      5
Ausscheidungen Ihres Babys            8    Rückbildung                     6

Baden Ihres Babys                     8    Schlafposition                   7
Besuche auf der                            Schnuller                      15
Wochenstation                         4    Sicherheit                     18
Brustmassage                         10    SIDS (plötzlicher Kindstod)      7
Brustpflege                          11    Stillambulanz                  19
                                           Stillen                       7, 9
Dammnaht                              6    Stillpositionen                11
                                           Stuhl                            8
Enährung während der Stillzeit       12
Erst- und Abschlussuntersuchung       6    Vitamin D                       8

F laschennahrung                  13, 14   Wachstum                       17
Flaschenreinigung                     15   Wärme                           7
                                           Wickeln                         7
Gewichtszunahme und Gedeihen         17    Wochenfluss                     5
                                           Warnzeichen                    20
H ebammennachbetreuung                21
Hungerzeichen                      9, 13

K örperkontakt und Nähe              17

Muttermilch                           9
Mutter-Kind-Pass-Untersuchung        20

N abelpflege                          8
Nachwehen                             6
Neugeborenenscreening                 6

Osteopathie                          16

22
Eine Informationsbroschüre des
A. ö. BKH Kufstein

Impressum:

Herausgeber: A. ö. BKH Kufstein, 6330 Kufstein, Endach 27
Für den Inhalt verantwortlich: Ursula Mußhauser, Bakk.
(ursula.musshauser@bkh-kufstein.at)
Gestaltung, Layout: Werbeagentur Duschek, Innsbruck
Fotos: Photography Manfred Haun, außer:
istockphoto.com (Seite 12),
Ardo medical AG (Seite 7, 10, 11), Unterägeri, Schweiz
Druck: Druckerei Aschenbrenner, Kufstein
Geprüft durch: Prim. Dr. Rainer Heider, Prim. Dr. Claudia Haberland,
Pflegedirektorin Alexandra Lambauer, MBA, DGKS Corina Schmid, IBCLC
Mutter:________________________________________

           Kind:_________________________________________

A. ö. BKH Kufstein            Tel. 05372/6966-0        direktion@bkh-kufstein.at
Endach 27, 6330 Kufstein      Fax: 05372/6966-1900     www.bkh-kufstein.at
Sie können auch lesen