MEIN BABY IST DA Informationsbroschüre der Wochenstation des A. ö. BKH Kufstein
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Inhaltsverzeichnis 1 Auf der Wochenstation 4 5 Flaschennahrung 13 1.1 Besuchszeiten 4 5.1 Hungerzeichen 13 1.2 Essenszeiten 4 5.2 Zubereitung von 1.3 Dienstübergabezeiten 4 Flaschennahrung 14 1.4 Rooming-in 5 5.3 Richtige Ernährung 2 Wochenbettzeit 5 mit der Flasche 14 2.1 Wochenfluss (Lochien) 5 5.4 Reinigung und Pflege der 2.2 Pflege der Dammnaht 6 Fläschchen 15 2.3 Rückbildung der Gebärmutter 6 6 Schnuller (Beruhigungssauger) 15 3 Das Neugeborene 6 7 Sonstige Angebote 16 3.1 Untersuchung durch 7.1 Akupunktur 16 den Kinderarzt 6 7.2 Osteopathie 16 3.2 Plötzlicher Säuglingstod (SIDS) 7 7.3 Fotograf 17 3.3 Rund ums Wickeln 7 8 Für zu Hause ... 17 3.4 Ausscheidung 8 8.1 Gedeihen und Gewichtsverlauf 17 3.5 Nabelpflege 8 8.2 Wachstumsschübe 17 3.6 Vitamin-D-Tropfen 8 8.3 Körperkontakt und Nähe 17 3.7 Säuglingsbad 8 8.4 Zum Thema Sicherheit 18 4 Stillen 9 9. Entlassung 18 4.1 Hungerzeichen 9 9.1 Checkliste 18 4.2 Anleitung zur Brustmassage 9.2 Stillambulanz 19 nach Plata Rueda 10 9.3 Mutter-Kind-Pass- 4.3 Korrektes Anlegen 11 Untersuchungen 20 4.4 Die wichtigsten drei 9.4 Hebammennachbetreuung 21 Stillpositionen 11 10 Hilfreiche Adressen 21 4.5 Brustpflege 11 11 Sachregister 22 4.6 Auf bewahrung von Muttermilch 12 4.7 Ernährung in der Stillzeit 12 Impressum 23 2
Liebe Mütter und Väter! Das Team der Wochenstation gratuliert Ihnen von ganzem Herzen zu Ihrem Baby. Sie und Ihr Kind brauchen nun Ruhe, Erholung und Zeit, um sich kennenzulernen. Gerade in den ersten Tagen ergeben sich viele Fragen: Wie ernähre ich mein Kind richtig? Hat mein Kind es warm genug? Nutzen Sie die Zeit auf der Wochenstation, um sich umfassend zu informieren! Wir freuen uns, Sie in dieser wichtigen Phase zu begleiten und Ihnen beizustehen. In dieser Broschüre haben wir für Sie die wichtigsten Punkte rund um die Zeit nach der Geburt sowie über die Pflege und Ernährung Ihres Babys zusammengefasst. Die Broschüre soll Ihnen auch für zu Hause zum Nachschlagen dienen. Vielleicht ergeben sich beim Lesen noch Fragen, die Sie sich bisher noch nicht gestellt haben. Unser Team steht Ihnen jederzeit zur Verfügung, und auf den Seiten 22 und 23 finden Sie weitere Ansprechpartner und Kontaktadressen. Wir wünschen Ihnen und Ihrem Kind den besten Start ins neue Leben! Ihr Team der Wochenstation der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe im A. ö. BKH Kufstein 3
1 Auf der Wochenstation 1.1 Besuchszeiten Achtung: Bei Erkrankungen mit Hautaus- schlägen, Fieber, Halsschmerzen, Husten, Allgemeine Besuchszeiten auf der Wo- Schnupfen und Ähnlichem, bitten wir aus chenstation sind täglich von 14.00 Uhr bis Rücksicht auf unsere jüngsten Erdenbür- 16.00 Uhr und von 18.00 Uhr bis 19.00 ger den Besuch auf der Wochenstation zu Uhr. Väter und Geschwister sind tagsüber vermeiden! an keine Besuchszeiten gebunden. Für mitgebrachte Wertgegenstände kann keine Haftung übernommen werden! Wenn möglich, Wertgegenstände mit nach Hause geben. Sie haben auch die Möglich- keit, Geld, Schmuck und Wertsachen im Safe der zentralen An- und Abmeldestelle zu deponieren. In jedem Zimmer haben Sie Ihren eigenen versperrbaren Kasten, wo Sie persönliche Gegenstände und Klei- dungsstücke verwahren können. 1.2 Essenszeiten Frühstücksbuffet 07.30 bis 08.30 Uhr (im Aufenthaltsraum) Mittagessen 11.30 bis 12.30 Uhr Sie und Ihr Baby brauchen Zeit, um ein- Abendessen 17.00 bis 18.00 Uhr ander kennenzulernen und sich ausgiebig zu erholen. Besonders zu Beginn der Ken- Am Gang haben Sie die Möglichkeit, sich nenlernphase bringen viele Besucher Un- heißes Wasser, verschiedene Teesorten ruhe ins Zimmer. Nützen Sie daher unsere (auch Rückbildungstee), Gläser, Wasser- beiden Aufenthaltsräume, um auch dort krüge usw. selbst zu nehmen. Besuch zu empfangen. 1.3 Dienstübergabezeiten Möchten Sie während der Besuchszeit mit Täglich von ca. 7.00 bis 7.30 Uhr und Ihrem Kind ungestört sein, können Sie 19.30 bis 20.00 Uhr. Wir bitten Sie, in sich in unser Stillzimmer zurückziehen. dieser Zeit nur in dringenden Fällen zu Stellen Sie Ihr Handy bitte auf lautlos oder läuten. schalten Sie es am besten überhaupt aus. 4
1.4 Rooming-in Weise werden Sie mit den Bedürfnissen Ihres Kindes am raschesten vertraut. Vor Rooming-in heißt, dass Mutter und allem Erstgebärende gewinnen durch den Kind in einem gemeinsamen Zimmer Umgang mit ihrem Baby Sicherheit für zu Hause. Es gilt als erwiesen, dass Neugeborene, die immer bei ihren Müttern sein kön- nen, wesentlich ruhiger sind. Körperkon- takt und Nähe sind gute Voraussetzun- gen für einen erfolgreichen Start. Wenn Sie sich sehr erschöpft oder müde fühlen, haben Sie die Möglichkeit, Ihr Kind stundenweise vom Pflegepersonal betreuen zu lassen. Das Wickeln und die Nabelpflege kön- nen Sie, sobald Sie sich körperlich dazu in der Lage fühlen, selbst übernehmen. „wohnen“. Dies ist die beste Vorausset- Das können Sie sowohl im Zimmer als zung für einen sanften Übergang vom auch in unserem Säuglingszimmer, wo Mutterleib in die Außenwelt. Auf diese wir Sie gerne dabei anleiten. 2 Wochenbettzeit 2.1 Wochenfluss (Lochien) bäder, Sauna, Dampf bad, Tampons und Geschlechtsverkehr verzichten sollten. Durch die Ablösung des Mutterkuchen Außerdem ist es wichtig, darauf zu ach- (Plazenta) ist in Ihrer Gebärmutter eine ten, dass die Lochien nicht in Berüh- große Wunde entstanden, die rasch ver- rung mit Ihrer Brust oder Ihrem Baby heilt. Dabei wird Wundflüssigkeit (Se- kommen. Wechseln Sie Ihre Vorlage alle kret) gebildet – sogenannter Wochenfluss drei bis vier Stunden. Wir stellen Ihnen (Lochien). Dieser dauert ca. vier bis sechs Nachthemden, Netzhosen und Vorlagen Wochen an und verändert sich in Menge zur Verfügung. und Farbe. Sollten Sie Schmerzen, Fieber oder frische Bitte beachten Sie, dass Sie in der Zeit Blutungen bekommen oder Ihr Wochen- des Wochenflusses auf Vollbäder, Sitz- fluss einen üblen Geruch annehmen, mel- 5
den Sie sich bitte bei uns oder suchen Sie Ih- reiche Ernährung, um die Darmtätigkeit ren Gynäkologen oder die gynäkologische anzuregen. Ambulanz auf, wenn Sie schon zu Hause 2.3 Rückbildung der Gebärmutter sind. Die erste Kontrolluntersuchung findet nach ca. sechs Wochen bei Ihrem Gynäko- Ihre Gebärmutter war gegen Ende der logen statt. Bei diesem Termin können Sie Schwangerschaft ca. ein Kilogramm auch ein Gespräch über Verhütung führen, schwer und bildet sich nun wieder zurück. da Stillen keinen ausreichenden Empfäng- Dabei wird sie von den Nachwehen, die nisschutz bietet. von Tag zu Tag weniger werden und die Sie nach ca. einer Woche nicht mehr spü- 2.2 Pflege der Dammnaht ren sollten, unterstützt. Die Rückbildung Wenn Sie einen Dammriss oder eine der Gebärmutter wird zum Beispiel durch Dammnaht haben, empfehlen wir Ihnen, regelmäßige Bauchlage, täglich ein bis sich anfangs nach dem Urinieren mit war- zwei Tassen Rückbildungstee sowie durch mem Wasser abzuspülen und vorsichtig das Angebot der Physiotherapie „Rückbil- trocken zu tupfen. Mindestens einmal dung im Wochenbett“ unterstützt. Bitte tägliches Duschen ist wegen des Wochen- entnehmen Sie aktuelle Informationen flusses und des starken Schwitzens, aber dem Aushang im großen Aufenthaltsraum auch zur Brustpflege empfehlenswert. oder fragen Sie das Pflegepersonal auf der Achten Sie auf ausgewogene, ballaststoff- Station. 3 Das Neugeborene 3.1 Untersuchung durch den Kinderarzt und am Tag der Entlassung – gerne in Ih- rem Beisein – die Abschlussuntersuchung Innerhalb der ersten 24 Stunden nach der durchgeführt. Geburt wird bei Ihrem Kind im Rahmen In den ersten Lebenstagen werden auch der Kinderarztvisite die Erstuntersuchung noch ein Hörtest sowie eine Hüftultra- schalluntersuchung gemacht. Am dritten Lebenstag erfolgt das sogenannte Neuge- borenenscreening. Dabei wird Blut abge- nommen und auf verschiedene angebore- ne Stoffwechselerkrankungen untersucht. Die Auswertung findet an der Universi- tätsklinik für Kinder- und Jugendheilkun- de in Wien statt. Bei einem auffälligen Be- fund werden Sie von dort aus informiert. 6
3.2 Plötzlicher Säuglingstod (SIDS) Auftreten von SIDS. Babys brauchen eine rauchfreie Umgebung! Sie erhalten von den Kinderärzten Infor- • Schützen Sie Ihr Baby vor mationen und einen Risikofragebogen Überwärmung! bezüglich des plötzlichen Säuglingsto- des. Diesen bitte ausfüllen und nach vier Nach dem ersten Lebensmonat benö- Wochen mit dem beigelegten Kuvert zu- tigt Ihr Kind in der Wohnung nicht rückschicken. mehr Bekleidung als Sie selbst. Zum Um dem plötzlichen Säuglingstod vorzu- Schlafen genügen eine Windel, ein beugen, sollten Sie Folgendes beachten: Schlafanzug und eine dünne Decke bzw. ein Schlafsack. Die ideale Raum- • Der beste Schlafplatz für das Baby temperatur liegt bei 18 bis 20 Grad. ist im eigenen Bett im elterlichen Bei höheren Temperaturen ziehen Sie Schlafzimmer. Ihrem Baby weniger an. Eine Kopf be- Stress durch Alleinsein, Unruhe und deckung ist in geschlossenen Räumen seelische Belastungen in der Familie nicht nötig. sind Risikofaktoren. Ihr Baby benötigt • Stillen schützt die Gleichmäßigkeit Ihrer liebevollen Zuwendung und Ihre spürbare Nähe. Stillen in jeder Form (Vollstillen eben- so wie Teilstillen) und in jeder Länge • Achten Sie auf die Schlafposition verringert das SIDS-Risiko. Wenn Ihres Babys! das Stillen gut funktioniert, zeigt ein Legen Sie Ihr Baby zum Schlafen auf Schnuller zum Einschlafen ebenfalls den Rücken. Verwenden Sie eine feste einen schützenden Effekt. Matratze, eine leichte Decke oder bes- ser noch einen Schlafsack, aber keinen Kopfpolster und keine Mütze. Ihr Baby soll mit den Füßen nahe der Bettunter- kante liegen, damit oberhalb des Kopfes ausreichend Platz bleibt. Vermeiden Sie Kuscheltiere und Felle im Bett Ihres Kindes. • Schützen Sie Ihr Baby vor dem Mitrauchen! Rauchen in der Schwangerschaft beein- 3.3 Rund ums Wickeln trächtigt die Entwicklung Ihres Babys. Rauchen in der Umgebung des Kindes Ob Sie Ihr Kind vor oder nach einer begünstigt gefährliche Atemwegsinfek- Mahlzeit wickeln, hängt von seinem tionen und ist ein Risikofaktor für das Trinkverhalten ab. Achten Sie beim Wi- 7
ckeln von Mädchen darauf, sie immer von oder Rötung suchen Sie bitte einen Kin- vorne nach hinten zu säubern, da sonst derarzt auf. Darmkeime in die Scheide Ihres Kindes 3.6 Vitamin-D-Tropfen gelangen können. Bei Jungen achten Sie bitte darauf, den Penis nach unten zu le- Denken Sie daran, Ihrem Kind einmal gen, wenn Sie die Windel schließen. täglich einen Tropfen Oleovit® D3 für das Im ersten Lebensjahr sollten Sie die Vor- gesamte erste Lebensjahr und das Win- haut des Penis nicht zurückziehen. Wich- terhalbjahr im zweiten Lebensjahr zu ver- tig ist, dass Sie Ihr Kind immer vollstän- abreichen. Vitamin D hilft, der Rachitis dig von Stuhlrückständen reinigen, um (Knochenerkrankung) vorzubeugen und Hautreizungen vorzubeugen. sollte direkt in den Mund des Kindes ge- geben werden. 3.4 Ausscheidung 3.7 Säuglingsbad Ihr Kind sollte mindestens sechs nasse Windeln in 24 Stunden haben. Dadurch Im Rahmen des Aufenthaltes zeigen wir können Sie sicher sein, dass Ihr Kind genü- Ihnen gerne das Baden Ihres Kindes in der gend getrunken hat. Stillkinder haben zu Badewanne oder im Tummy Tub®. An- Beginn ca. dreimal in 24 Stunden Stuhl- fangs ist es ausreichend, Ihr Kind ca. zwei- gang. Wird ein Kind über einen Zeitraum mal pro Woche für ca. zehn Minuten zu von vier bis sechs Wochen voll gestillt, kann der Stuhlgang sieben bis zehn Tage ausbleiben, weil die Muttermilch voll- ständig verwertet wird und kaum Schla- ckenstoffe entstehen. Muttermilchstuhl ist gelb-flockig, weich und riecht aromatisch. Wird das Kind mit „Pre“-Säuglingsmilch- nahrung ernährt, sollte es alle zwei bis drei Tage Stuhlgang haben. 3.5 Nabelpflege baden. Dabei wenden Sie bitte den Bade- Ca. sieben bis zehn Tage nach der Entbin- griff an, der Ihnen von uns gezeigt worden dung fällt der Nabelschnurrest Ihres Ba- ist: So haben Sie Ihr Baby sicher im Griff bys ab. Es ist sehr wichtig, dass der Nabel und es kann nichts passieren. Die opti- sauber und trocken gehalten wird. Führen male Temperatur des Badewassers liegt bei Sie die Nabelpflege so durch, wie Sie von 37 °C. Kontrollieren Sie dies bitte mithilfe uns dazu angeleitet wurden: gründlich eines Badethermometers. Sollte Wasser in und ohne falsche Scheu vor Berührung. die Ohren Ihres Kindes gelangen, macht Fassen Sie den Nabelbereich ruhig an! das nichts. Damit Ihr Baby nicht auskühlt, Für zu Hause erhalten Sie ein Rezept für trocknen Sie es nach dem Baden rasch ab. ein Nabelpflegepuder. Bei Auffälligkeiten Mit dem ersten Schneiden der Fingernägel 8
warten Sie bitte, bis Ihr Kind zwei bis drei Wochen alt ist, vorher kann es zu Verlet- zungen kommen. Grundsatz der Babykosmetik ist: weniger ist mehr – zu viele Pflegeprodukte bitte vermeiden. Die Haut Ihres Babys ist na- türlich und gesund, und ein Zuviel an Kosmetik könnte zu Hautirritationen füh- ren. Immer wichtiger wird der sommerli- che Sonnenschutz: Am besten hält sich Ihr Baby vorwiegend im Schatten auf. Ist eine direkte Sonneneinstrahlung nicht zu ver- meiden, cremen Sie Ihr Baby vorher im- mer gut mit einem säuglingsverträglichen Sonnenschutzmittel mit LSF nicht unter 30 ein – auf all den Körperstellen, die sich nicht durch leichte, luftige Kleidung vor der direkten Sonne schützen lassen. Im Winter tragen Sie für Spaziergänge bit- weil Ihr Kind seine Wärme nicht mehr te eine Kälteschutzcreme (unparfümiert, abgeben kann. Sollte Ihr Baby manchmal ohne Wasserbeimengung) im Gesicht einen „roten Po“ haben, cremen Sie die- auf. Tragen Sie nicht am ganzen Körper sen mit einer Wund- und Heilsalbe (z. B. Ihres Kindes eine Fettcreme auf: Dadurch Inotyol®, Naturkosmetikprodukte, Apo- kann es zu einem Hitzestau kommen, thekenmischungen) leicht ein. 4 Stillen Muttermilch ist die ideale Ernährungs- beim Stillen freigesetzt werden, erzeugen form für Ihr Kind, da sie sich den Be- Ruhe und Gelassenheit. dürfnissen Ihres Neugeborenen anpasst. 4.1 Hungerzeichen Sie schützt Ihr Baby z. B. vor Infektio- nen, vor SIDS, verringert Allergien, dar- Ihr Baby zeigt Ihnen selbst, wann es ge- über hinaus ist sie immer verfügbar, rich- stillt werden möchte. Das können Sie tig temperiert und kostet nichts. Stillen nutzen, indem Sie es nicht nach einem tut aber auch Ihnen gut. Saugt das Baby festen Zeitplan, sondern bei frühen Hun- an der Brust, bildet sich Ihre Gebärmut- gerzeichen anlegen. ter schneller zurück. Die Hormone, die 9
Was sind Hungerzeichen beim Baby? tritt viel seltener auf, das Stillen ist für Sie angenehmer (durch den raschen Milch- • Such- und Saugbewegungen fluss) und der Milcheinschuss ist sanfter. • Saugt an seinen Fingern Es lohnt sich in den ersten Lebenstagen • Bewegung der Hand zum Mund Ihres Kindes, die Brust vor jedem Anle- • Dreht seinen Kopf hin und her gen 30 bis 40 Sekunden laut Anleitung zu • Macht seinen Mund auf und streckt massieren. die Zunge heraus, schleckt und macht Durchführung: schmatzende Geräusche Waschen Sie sich, bevor Sie mit der Brust- Das Kind sollte bei Erkennen von Hun- massage beginnen, die Hände unter flie- gerzeichen sofort angelegt werden, da ßendem warmen Wasser mit Seife. Alle Stillen in dieser Phase am leichtesten ist. Brustmassagen sind sanfte Anwendungen, Die Zeichen verstärken sich im Laufe der sie dürfen nicht schmerzhaft sein, auch nächsten Minuten bis halben Stunde. nicht bei einem Milchstau. Daher soll- Weinen ist ein sehr spätes Hungerzeichen ten Sie als Mutter die Massage am besten und bedeutet Alarm. In dieser Phase ist es selbst durchführen. viel schwieriger, das Kind an die Brust an- zulegen. Stillen Sie Ihr Baby, wann immer es Hunger hat. Anfangs sollten es 8 bis 12 Stillmahlzeiten innerhalb von 24 Stunden sein, um die Milchbildung anzuregen. Um die Hormonbildung anzuregen, ist nicht nur die Dauer des Stillens, sondern auch Nehmen Sie Ihre Brust zwischen Ihre die Häufigkeit des Anlegens entscheidend. Handflächen und verschieben Sie sanft das Drüsengewebe. Zuerst waagrecht (Foto 1) 4.2 Anleitung zur Brustmassage nach dann senkrecht (Foto 2). Plata Rueda Stimulieren des Milchspendereflexes: Eine kurze sanfte Brustmassage unter- stützt die Ausschüttung der Stillhormone Prolaktin und vor allem Oxytocin. Sie regt so den Milchfluss an und hilft mit, die Milchbildung in den ersten Tagen rascher zu etablieren. Außerdem wird der Fettge- halt der Muttermilch durch die Massage Streicheln Sie mit den Fingern die Brust gesteigert. Damit sorgen Sie dafür, dass vom Brustansatz bis über die Brustwarze das Baby ab dem ersten Tag möglichst viel (Mamille) hinweg mit nur leichter Berüh- des überaus wertvollen Kolostrums erhält. rung. Streicheln Sie um die ganze Brust, Die Gelbsucht (Hyperbilirubinämie) und ähnlich wie die Speichen eines Fahrrades. auch Unterzuckerung (Hypoglykämie) 10
Schütteln der Brust: sanft zwischen Brust und Mundwin- kel/ Zahnleiste des Babys schieben, Zum Schütteln der Brust können Sie sich den Unterkiefer herunterdrücken und vorbeugen, so dass die Schwerkraft den das Vakuum lösen. Milchfluss unterstützt. Je liebevoller mit • Das Brustgewebe muss nicht mit dem der Brust umgegangen wird, umso besser Finger eingedrückt werden, um die fließt die Milch! Nase freizuhalten. 4.3 Korrektes Anlegen 4.4 Die wichtigsten drei Stillpositionen Wechseln Sie die Stillpositionen ab, um Verhärtungen der Brust zu vermeiden und die Mamille zu schonen. Die Wiegehaltung Die Rückenhaltung • Eine entspannte und angenehme Posi- tion finden. • Die Brust wird im C-Griff gehalten, Stillen im Liegen Finger und Daumen werden hinter dem Warzenhof platziert. 4.5 Brustpflege • Mit der Brustwarze wird die Unterlip- Stillen beansprucht Ihre Brust; deren pe gekitzelt, damit das Baby den Mund Pflege ist deshalb sehr wichtig. Duschen weit öffnet. bzw. waschen Sie Ihre Brust ohne Seife • Ist der Mund weit offen, das Baby rasch oder Duschgel und trocknen Sie sie mit zur Brust bringen. einem dafür eigens reservierten, täglich frischen Handtuch ab. Lassen Sie Milch, • Kinn und Nasenspitze berühren die die nach dem Stillen auf der Brust ver- Brust, Lippen sind nach außen gestülpt. bleibt, auf der Brustwarze eintrocknen. • Zum Lösen von der Brust den Finger Achten Sie darauf, dass möglichst viel 11
Luft an die Brust kommt. In den ersten Ihrer angelegten Gewichtsreserven abneh- Tagen ist das Tragen von BH und Stillein- men und auf Diäten verzichten! lagen nicht unbedingt erforderlich. Wenn Was darf ich essen? Sie wollen, können Sie später, zur Stütze der Brust, einen Still-BH (aus Baumwolle) Sie dürfen grundsätzlich alles essen, was tragen. Wir empfehlen von Anfang an zur Ihnen schmeckt und gut bekommt. täglichen Brustpflege Wollfett als Haut- • Essen Sie häufig: fünf bis sechs Mahlzei- schutz. ten pro Tag sind ideal. 4.6 Aufbewahrung von Muttermilch • Nehmen Sie viel Vollkornprodukte zu Am besten ist es, Ihrem Baby die Mutter- sich und verzichten Sie auf Weißmehl- milch direkt frisch von der Brust zu ge- haltiges, stark gezuckerte Speisen und ben. Sollten Sie aus irgendwelchen Grün- fettreiche Kartoffelprodukte. den Muttermilch übrig haben (z. B. zu viel • Essen sie täglich zwei Portionen Obst Muttermilch, abgepumpte Muttermilch und drei Portionen Gemüse (alle Sorten etc.), kann diese auf bewahrt werden und sind erlaubt). zwar: • Bei Raumtemperatur (16 bis 29 °C) 6 bis 8 Stunden unter sehr sauberen Be- dingungen, • im Kühlschrank: 5 bis 8 Tage unter sehr sauberen Bedingungen, • im Gefrierfach (-17 °C): mindestens 6 Monate, bis zu einem Jahr (nach dem Auftauen 24 Stunden). Muttermilch schonend im warmen Was- serbad, unter fließendem Wasser oder im Flaschenwärmer mit Warmluft auf 37 °C • Sorgen Sie für ausreichenden Eiweißkon- erwärmen. Aufgewärmte, übrig gebliebene sum: Milchprodukte (mindestens zwei- Muttermilch wegwerfen oder für das Ba- mal täglich) sowie Fleisch und Fleisch- bybad verwenden. waren (mehrmals pro Woche) und Fisch (mindestens 15 zweimal pro Woche, auf 4.7 Ernährung in der Stillzeit die Herkunft achten) gehören auf den Eine gesunde und ausgewogene Ernäh- Speisezettel. rung ist immer wichtig, besonders aber in der Stillzeit: In dieser Phase ist Ihr Kalori- • Zum Kochen und Braten eignen sich er- enbedarf deutlich erhöht. Sie sollten in der hitzbare Öle wie Olivenöl, Rapsöl oder Stillzeit nicht mehr als ein bis zwei Kilo Erdnussöl, wobei Sie bitte auf gute Qua- 12
lität achten. Für den Salat empfehlen nicht getrunken werden, auch Energy- wir kalt gepresste Öle wie Olivenöl, drinks oder Cola-Getränke sollten Sie Leinöl, Walnussöl, Hanföl oder Distel- eher meiden. Trinken Sie nicht mehr als öl. Mit Ausnahme des Olivenöls sollten drei Tassen Kaffee oder Schwarztee täg- kalt gepresste Öle nicht erhitzt werden. lich. Sollten Sie eine Arznei benötigen, besprechen Sie dies immer zuvor mit ei- Ihr Flüssigkeitsbedarf beträgt pro Tag nem Arzt. Es gibt Medikamente, die Sie etwa 2,5 Liter. Richten Sie sich nach Ih- auch in der Stillzeit einnehmen dürfen. rem Durstgefühl. Sie sollten nicht mehr Um die Milchproduktion zu fördern, als vier Liter trinken, da ein Zuviel an empfehlen wir Hühnersuppe, Malzge- Flüssigkeit die Muttermilchmenge ver- tränke, Bier, Bierhefe, Milch und Bocks- ringern kann. Pfefferminz- oder Salbeitee hornkleesamen. vermindern die Milchbildung und sollten 5 Flaschennahrung Nicht gestillte Kinder sollten im ersten die Zunge heraus, schleckt und macht Lebensjahr „PRE“-Säuglingsnahrung schmatzende Geräusche erhalten. Diese Nahrung ist so zusam- mengesetzt, dass sie der Muttermilch am ähnlichsten ist. 5.1 Hungerzeichen Ihr Baby zeigt Ihnen selbst, wann es trin- ken möchte. Das können Sie nutzen, in- dem Sie es nicht nach einem festen Zeit- plan, sondern bei frühen Hungerzeichen füttern. Das Kind sollte bei Erkennen von Hun- gerzeichen so bald wie möglich gefüttert Was sind Hungerzeichen beim Baby? werden. Die Zeichen verstärken sich im • Such- und Saugbewegungen Laufe der nächsten Minuten bis halben Stunde. Weinen ist ein sehr spätes Hun- • Saugt an seinen Fingern gerzeichen und bedeutet Alarm. • Bewegung der Hand zum Mund Ihr Kind kann von „PRE“-Säuglings- • Dreht seinen Kopf hin und her nahrung so viel und so oft trinken, wie es will (ad libidum). Ein gesundes Kind • Macht seinen Mund auf und streckt regelt den Bedarf selbst. Ihr Säugling 13
sollte anfangs ca. alle vier Stunden ernährt Zuerst das Wasser und dann das Pulver in werden, nach sechs Stunden jedoch unbe- die Flasche geben und leicht schwenken, dingt geweckt werden. bis sich das Milchpulver aufgelöst hat. Am besten ist es, beim Produkt eines An- bieters zu bleiben, da wiederholte Sorten- Die Trinktemperatur überprüfen Sie, in- wechsel das Verdauungssystem belasten dem Sie einige Tropfen Milchnahrung auf können. die Innenseite Ihres Handgelenkes trop- fen. Die Temperatur soll dabei als ange- 5.2 Zubereitung von Flaschennahrung nehm empfunden werden (ca. 37 °C). Achten Sie vor der Zubereitung einer Fla- schenmahlzeit stets darauf, dass Ihre Hän- Bereiten Sie die Säuglingsnahrung aus hy- de und die Arbeitsfläche sauber sowie die gienischen Gründen immer frisch zu – ein Flasche und der Sauger gründlich gerei- Wiederaufwärmen sollte vermieden wer- nigt sind. den. Zubereitete Milchnahrung darf nicht län- ger als 45 Minuten im Flaschenwärmer stehen. Nicht getrunkene Milch wird nach einer Stunde weggeschüttet. 5.3 Richtige Ernährung mit der Flasche • Sauger mit möglichst kleinem Loch ver- wenden. • Die Trinkdauer sollte ca. 20 Minuten Zur Zubereitung verwenden Sie abgekoch- betragen. tes Wasser und kühlen es auf die vorge- gebene Temperatur laut Packung ab. Für • Kind in aufrechter Position mit der Fla- unterwegs oder für die Nacht können Sie sche ernähren. sich eine Thermoskanne mit abgekochtem • Die Lippen des Säuglings sollten auf Wasser bereitstellen. Achten Sie darauf, dem Sauger aufliegen. dass diese nicht zur Kaffee- oder Teeauf- bewahrung benutzt wurde. Beachten Sie • Die Flasche waagerecht halten, der Sau- die Zubereitungsanleitung auf der Verpa- ger sollte dabei immer mit Nahrung ge- ckung und verwenden Sie exakt die ange- füllt sein. gebenen Mengen an Wasser und Milchpul- • Halten Sie während des Fütterns mit Ih- ver. Benutzen Sie den dafür vorgesehenen rem Kind Blickkontakt. Messlöffel (nicht gehäuft, sondern glatt- gestrichen). Eine falsche Dosierung kann • Lassen Sie Ihr Kind nach dem Trinken chronische Verstopfung, Blähungen oder aufstoßen. Durchfall hervorrufen. 14
• Halten Sie Ihr Kind bei den Mahlzei- 5.4 Reinigung & Pflege der Fläschchen ten abwechselnd am rechten oder am linken Arm. Nach Verwendung alle Teile mit einer Bürste und Spülmittel reinigen; Eiweiß- reste am Sauger können mit Speisesalz entfernt werden (immer gut nachspülen) In den ersten Lebensmonaten sollten alle Teile einmal am Tag für mindestens 10 Minuten in heißem Wasser ausgekocht werden (Alternativ: Vaporisator) Glasflaschen können im Geschirrspüler gereinigt werden. Sauger regelmäßig austauschen – können porös werden. Machen Sie es sich mit Ihrem Kind zum Fläschchengeben gemütlich, die Atmo- sphäre sollte ruhig und angenehm sein. Konzentrieren Sie sich ganz auf Ihr Baby, vielleicht reden Sie auch leise mit ihm. Achten Sie aber darauf, dass Sie es nicht vom Trinken ablenken. 6 Schnuller Die Verwendung eines Schnullers kann auch andere Bedürfnisse, z. B. nach Kör- bei Ihrem Kind zu einer Veränderung der perkontakt, Berührung, Getragen wer- Saugtechnik und im schlimmsten Fall zu den etc. Dies kann durch übermäßigen wunden Brustwarzen oder der Reduk tion Schnullergebrauch nicht kompensiert der Milchmenge führen. Bei gestillten werden. Drei Faktoren beeinflussen die Kindern sollte der Schnuller vor Ende des Auswirkungen eines Schnullers: ersten Lebensmonats, bis sich das Stillen • Wie saugt das Kind am Schnuller? etabliert hat, zurückhaltend eingesetzt werden. • Wie ist der Schnuller geformt und be- Beachten Sie: Der Schnuller dient aus- schaffen? schließlich dem Saugbedürfnis und der • Wie oft und wie lange geben die Eltern Beruhigung des Kindes. Das weinen- den Schnuller? de Kind hat neben dem Saugbedürfnis 15
Generell: Schnuller wie ein Medika- • Wie lange ist er in der Situation zu ge- ment einsetzen! ben? = Dosierung • Wann muss er abgewöhnt werden? = Wie bei einem Medikament ist zu überle- Therapiedauer gen: • Kann er mögliche unerwünschte Effekte • Ist die Schnullergabe jetzt das richtige haben? = Nebenwirkungen (Weichma- Mittel? = Indikation cher, Zahnfehlstellungen) 7 Sonstige Angebote 7.1 Akupunktur Techniken wird dem kleinen Körper ge- Alle unsere Hebammen haben die Aku- holfen, sich zu entstauchen und zu begra- punkturausbildung absolviert und stellen digen. Das Baby wird so von Spannungen, Ihnen ihr Wissen auch nach der Geburt die unter Umständen zu Asymmetrien auf unserer Station kostenlos zur Verfü- führen können, befreit. Ob eine osteopa- gung. Akupunktur stellt eine wertvolle thische Behandlung für Ihr Kind erfor- Unterstützung z. B. bei Rückbildungsstö- derlich ist, obliegt der Einschätzung der rungen, Energieverlust, Problemen mit der Kinderärzte und des Pflegepersonals und Brust u.v.m. dar und wird je nach Erfor- wird nach Rücksprache mit Ihnen kosten- dernis von uns Pflegepersonen empfohlen los durchgeführt. und nach Rücksprache mit Ihnen in die Wege geleitet. 7.2 Osteopathie Im BKH Kufstein besteht die Möglich- keit, dass das Neugeborene z. B. nach einer extrem langen und schwierigen Geburt oder nach einer Vakuum- oder Kaiserschnittentbindung von unserer Os- teopathin untersucht und gegebenenfalls behandelt wird. Osteopathie ist eine manuelle Behand- lungstechnik, die sich ausschließlich der Hände bedient, um Gewebeverspannun- gen zu lösen. Durch sanfte, manuelle 16
7.3 Fotograf Auf der Wochenstation haben Sie die Möglichkeit, erste Fotos von Ihrem Baby vom Team Photography Manfred Haun machen zu lassen. Die Fotostudio-Mitar- beiter kommen zu Ihnen ins Zimmer und informieren Sie über die unterschiedli- chen Angebote. 8 Für zu Hause ... 8.1 Gedeihen und Gewichtsverlauf gefähr zwei bis drei Tage, dann hat sich Ihre Milchmenge neu eingestellt und In den ersten Tagen ist es normal, dass reicht aus, um Ihr Baby in der Zeit eines Ihr Baby an Gewicht verliert. Im Laufe solchen Wachstumsschubes zu ernähren. der Wochenbettzeit sollte das Gewicht Wichtig ist, das Baby in solchen Phasen gleichbleiben bzw. schon wieder zuneh- öfter trinken zu lassen. Klassische Zeiten men. Das Geburtsgewicht sollte nach für Wachstumsschübe sind im Alter von: spätestens 10 Tagen wieder erreicht wer- • ca. zwei bis drei Wochen den. Die ideale Gewichtszunahme sollte anfangs ca. 170 g bis 330 g pro Woche • ca. sechs Wochen be tragen. Gewichtskontrollen können • ca. drei Monaten Sie bei Ihrer Hebamme, in der Stillam- bulanz oder der Mutter-Eltern-Beratung • ca. sechs Monaten durchführen. Sollten Sie sich dennoch unsicher sein, 8.2 Wachstumsschübe kontaktieren Sie Ihre Hebamme oder Ihr Baby wächst und entwickelt sich mit vereinbaren Sie einen Termin in unse- zunehmender Geschwindigkeit: Je äl- rer Stillambulanz oder besuchen Sie eine ter Ihr Baby wird, umso mehr Nahrung Mutter-Kind-Beratungsstelle. braucht es deshalb. Sollten Sie in dieser 8.3 Körperkontakt und Nähe Zeit phasenweise den Eindruck haben, Ihr Kind nicht mehr satt bekommen zu Die Bindung und das Vertrauen in die können, weil es plötzlich viel öfter trin- eigenen Eltern ist die erste Beziehungs- ken will und eher unruhig ist: Lassen Sie erfahrung eines jeden Neugeborenen. sich nicht verunsichern! Es dauert un- Durch das Tragen am Körper werden all 17
jene Sinne angesprochen, die einem Kind läutet oder es an der Haustüre klingelt, ist aus der Zeit der Schwangerschaft schon völlig nebensächlich – nur die Sicherheit bekannt sind, Vertrauen und Bindung Ihres Babys zählt. Es kann zu Stürzen vom werden gefördert. Das Tragetuch vermit- Wickeltisch kommen, die unter Umstän- telt dem Kind Sicherheit in der neuen Um- den ein hohes Risiko bergen. Bereiten Sie gebung außerhalb des Mutterleibes. Auch Ihren Haushalt für Ihr Baby vor: Steckdo- Tätigkeiten im Alltag können in engem sen sichern, Putzmittel für Ihr Baby un- Kontakt mit dem Kind durchgeführt wer- erreichbar auf bewahren, scharfe Kanten den. Beim Tragen werden Blähungen und sonstige Bauchschmerzen durch die leich- te Massage bei der Bewegung und durch die Wärme beim Tragen stark vermindert. Unruhige, weinende Babys werden beim Tragen durch die schaukelnde Bewegung sanft beruhigt und schlafen oft während des Tragens ein. Wir informieren Sie gerne ausführlich über die Vorteile des Tragens, und Sie haben die Möglichkeit, sich bei uns auf der Wochenstation für Einzel- oder Gruppenkurse, in denen Sie verschiedene Bindetechniken erlernen, an- zumelden. 8.4 Zum Thema Sicherheit abschrägen und/oder polstern, alles Klein- Lassen Sie Ihr Kind NIEMALS unbeauf- teilige (Verschluckbare) außer Reichweite sichtigt auf dem Wickeltisch liegen! Sie bringen. Das erscheint jetzt noch nicht so können nicht wissen, wann sich Ihr Baby wichtig, aber Ihr Baby lernt schnell, sich zum ersten Mal umdreht. Ob das Telefon fortzubewegen. 9 Entlassung 9.1 Checkliste Ich kann mein Baby wickeln und weiß Ich weiß über die Ausscheidungen in Sachen Nabelpflege Bescheid. meines Babys Bescheid. Ich weiß, wie ich mein Baby zu baden Ich erkenne die Hungerzeichen meines habe und wie seine Haut zu pflegen ist. Babys. 18
Ich weiß, wie ich mein Baby zu stillen wie den niedergelassenen Ärztinnen und habe. Ärzten. Das Ziel der Stillambulanz ist, Mütter, egal ob stillend oder nicht stil- Ich wurde bei Verwendung eines lend, im Hinblick auf die neue Situation Stillhütchens über die korrekte und mit dem Kind und unter Berücksichti- hygienische Anwendung informiert. gung der ganz persönlichen Bedürfnisse Ich weiß, wie ich mein Baby richtig zu betreuen. mit der Flasche ernähre. Angeboten werden: • Gewichtskontrollen, Ich weiß, wieviel mein Kind an Ge- wicht zunehmen sollte und dass es • Beratung von Schwangeren zu allen Wachstumsschübe gibt. Fragen rund ums Stillen, Ich weiß, wie ich mein Kind nieder- • Beratung und Behandlung in schwieri- legen kann. gen Situationen, wie z. B. Brustentzün- dung (Mastitis), Milchstau, Trink- und Ich weiß, was ich tun kann, wenn Saugprobleme des Kindes, zu viel oder mein Baby Beruhigung oder Trost zu wenig Muttermilch, Beikostbeginn, braucht. allmähliches Abstillen usw. Ich erkenne Veränderungen an mei- nem Kind und weiß, wann ich eine/n Terminvereinbarungen sind sowohl Arzt/Ärztin aufsuchen muss. bei der Entlassung am___________________ 9.2 Stillambulanz um___________________ als auch telefonisch unter Tel. Die Stillambulanz versteht sich als Er- 05372/6966 – 3606 möglich! gänzung zu den bestehenden Angeboten wie Hebammennachbetreuung, Still- Bei Verhinderung bitte frühzeitig unter der gruppen, Mutter-Eltern-Beratungen so- oben genannten Nummer Bescheid geben. 19
9.3 Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen • Ihr Baby hat eine Temperatur anhaltend von unter 36 °C oder über 38 °C. Gehen Sie regelmäßig zu den Mutter-Kind- • Ihr Baby hat krampfartige, nicht unter- Pass-Untersuchungen! Eine Gewichtskon- brechbare Zuckungen. trolle nach der ersten Lebenswoche, z. B. • Der Nabel ist rot oder geschwollen. in der Stillambulanz, der Mutter-Eltern- Beratung oder beim Kinderarzt, ist ange- • Ihr Baby erbricht immer wieder raten. Die erste Mutter-Kind-Pass-Unter- schwallartig bzw. größere Mengen. suchung nach der Entlassung findet nach • Die Windel ist bei regelmäßigem Wi- vier bis sieben Wochen statt. ckeln (sechs- bis achtmal täglich) mehr- mals trocken. Sollte Ihr Baby eines der folgenden Sym- ptome zeigen, nehmen Sie bitte SOFORT • Starker Gewichtsverlust. kinderärztliche Hilfe in Anspruch! • Das Baby schreit lange sehr schrill, stöhnt oder jammert. • Gesicht oder Mundpartie sind blassgrau oder blau verfärbt. • Das Baby hat einen anhaltend schmerz- haften und geblähten Bauch. • Das Baby ist schlaff oder extrem ge- spannt. • Bei starkem Durchfall oder Blut im Stuhl Sobald Ihnen Ihr Kind auffällig • Das Baby will anhaltend nicht trinken. vorkommt, scheuen Sie sich nicht, fach- lichen Rat einzuholen. 20
9.4 Hebammennachbetreuung zum sechsten Lebenstag Ihrer Kinder entlassen wurden. Sie haben Anspruch auf die Nachbetreu- ung durch eine Hebamme, wenn: Trifft dies auf Sie zu, stehen Ihnen in- • Sie bis zum vierten Lebenstag entlassen nerhalb der ersten acht Lebenswochen wurden. Hausbesuche einer Hebamme mit Kas- senvertrag zu, die von der Krankenver- • Sie nach einem Kaiserschnitt bis zum sicherung bezahlt werden. Sie finden die sechsten Lebenstag des Kindes entlas- Kontaktdaten der Hebammen in Ihrer sen wurden. Nähe unter www.hebammen.at. • Sie Zwillinge geboren haben und bis 10 Hilfreiche Adressen: • avomed – Arbeitskreis für Vorsorge- • Österreichisches Hebammengremium, medizin und Gesundheitsförderung www.hebammen.at in Tirol, Tel. +43 (0) 512 586063 oder • Plattform Eltern-Kind-Zentren Tirols, www. avomed.at www.eltern-kind-zentren-tirols.at • Familienreferat des Landes Tirol, • Stillambulanz im BKH Kuf- www.tirol.gv.at/gesellschaft-soziales/ stein Terminvereinbarung unter familienreferat Tel. +43 (0) 5372/6966 3605 • Gynäkologische Ambulanz im BKH • Stillberaterinnen/Stillgruppen Kufstein, Tel. +43 (0) 5372 6966 4605 www.stillen.at oder www.lalecheliga.at (Montag bis Freitag 8–12 Uhr) • ZOI – Begleitung von Eltern rund um • Kinderambulanz im BKH Kufstein, die Geburt Tel. +43 (0) 699 1200 5927 Tel. +43 (0) 5372 6966 3705 oder www.zoi-tirol.at • Mobitik – Mobile Tiroler Kinderhaus- krankenpflege, www.mobitik.at • Die Mutter-Eltern-Beratung bietet verschiedene Beratungen an. Hier kön- nen Sie Ihr Kind auch wiegen lassen. Welche Mutter-Eltern-Beratungsstelle in Ihrer Nähe ist, erfahren Sie auf w w w.tirol.gv.at/gesundheitvorsorge/ mutter-eltern-beratung/beratungsstellen/ 21
11 Sachregister A dressen 21 Pflegeprodukte & Kosmetik 9 Anlegen zum Stillen 11 Akupunktur 16 R auchen 7 Auf bewahrung der Muttermilch 12 Rooming-in 5 Ausscheidungen Ihres Babys 8 Rückbildung 6 Baden Ihres Babys 8 Schlafposition 7 Besuche auf der Schnuller 15 Wochenstation 4 Sicherheit 18 Brustmassage 10 SIDS (plötzlicher Kindstod) 7 Brustpflege 11 Stillambulanz 19 Stillen 7, 9 Dammnaht 6 Stillpositionen 11 Stuhl 8 Enährung während der Stillzeit 12 Erst- und Abschlussuntersuchung 6 Vitamin D 8 F laschennahrung 13, 14 Wachstum 17 Flaschenreinigung 15 Wärme 7 Wickeln 7 Gewichtszunahme und Gedeihen 17 Wochenfluss 5 Warnzeichen 20 H ebammennachbetreuung 21 Hungerzeichen 9, 13 K örperkontakt und Nähe 17 Muttermilch 9 Mutter-Kind-Pass-Untersuchung 20 N abelpflege 8 Nachwehen 6 Neugeborenenscreening 6 Osteopathie 16 22
Eine Informationsbroschüre des A. ö. BKH Kufstein Impressum: Herausgeber: A. ö. BKH Kufstein, 6330 Kufstein, Endach 27 Für den Inhalt verantwortlich: Ursula Mußhauser, Bakk. (ursula.musshauser@bkh-kufstein.at) Gestaltung, Layout: Werbeagentur Duschek, Innsbruck Fotos: Photography Manfred Haun, außer: istockphoto.com (Seite 12), Ardo medical AG (Seite 7, 10, 11), Unterägeri, Schweiz Druck: Druckerei Aschenbrenner, Kufstein Geprüft durch: Prim. Dr. Rainer Heider, Prim. Dr. Claudia Haberland, Pflegedirektorin Alexandra Lambauer, MBA, DGKS Corina Schmid, IBCLC
Mutter:_______________________________________ Kind: ________________________________________ A. ö. BKH Kufstein Tel. 05372/6966-0 direktion@bkh-kufstein.at Endach 27, 6330 Kufstein Fax: 05372/6966-1900 www.bkh-kufstein.at
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