MINplus2: Systematischer und vernetzter Kompetenzaufbau in der Lehrerbildung im Umgang mit Digitalisierung und Hetero-genität ...

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MINplus2: Systematischer und vernetzter Kompetenzaufbau in der Lehrerbildung im Umgang mit Digitalisierung und Hetero-genität ...
MINplus2: Systematischer und
vernetzter Kompetenzaufbau in
der Lehrerbildung im Umgang
mit Digitalisierung und Hetero-
genität
Erster Ergebnisbericht der zweiten Förderphase
Berichtszeitraum: Januar 2019 bis Dezember 2019
Ergebnisbericht

Zuwendungsempfänger:          Technische Universität Darmstadt

Vorhabenbezeichnung:          MINTplus2: Systematischer und vernetzter Kompetenzaufbau in der
                              Lehrerbildung im Umgang mit Digitalisierung und Heterogenität

Förderkennzeichen:            01JA1814

Laufzeit des Vorhabens:       Juni 2015 bis Dezember 2023

Berichtszeitraum:             Januar 2019 bis Dezember 2019

Projektleitung:               Prof. Dr. Birgit Ziegler
                              Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik
                              Berufspädagogik und Berufsbildungsforschung
                              Alexanderstr. 6, 64283 Darmstadt
                              Tel.: +49 6151 16-23932
                              E-Mail: ziegler@bp.tu-darmstadt.de

Eingereicht am:               24.04.2020

Der vorliegende Ergebnisbericht für das im Rahmen der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ geförderte Vorha-
ben „MINTplus2: Systematischer und vernetzter Kompetenzaufbau in der Lehrerbildung im Umgang mit Digita-
lisierung und Heterogenität“ mit dem Förderkennzeichen 01JA1814 wird auf Grundlage des Zuwendungsbe-
scheids vom 06.08.2018 erstattet.

Darmstadt 24.04.2020

Prof. Dr. Birgit Ziegler

Projektleitung MINTplus2
Inhaltsverzeichnis

1. ..... Teilkomponente I: „Digitalisierung, Professionalisierung und Konvergenzbereiche LaB“   2
2. ..... Teilkomponente II: „Heterogenität: Eignungsberatung und gestufte Praxisphasen“         2
3. ..... Teilkomponente III: MINT-Orientierung: Fächerübergreifende Vernetzung                  3
4. ..... Teilkomponente IV: Netzwerke der Lehre und Lehr-/Lernforschung                         5
5. ..... Teilkomponente V: Vernetzte Ausbildungsphasen: Mentor_innenfortbildung und
         Campusschulennetzwerk                                                                  5
6. ..... Anhang                                                                                 7
1. Teilkomponente I: „Digitalisierung, Professionalisierung und Konvergenzbereiche LaB“
Die Teilkomponente I umfasst drei Teilprojekte. Digitalisierung wird als Querschnittsthema in den neuen MINT-
orientierten Studiengang des Lehramts an Gymnasien (LaG) eingeführt (TP 1), der Studiengang Lehramt an be-
ruflichen Schulen (LaB) wird weiterentwickelt, die Studieneingangsphase verbessert und Konvergenzbereiche
zum Thema „Digitalisierung in der beruflichen Bildung“ implementiert (TP 2+3).
TK I, Teilprojekt 1 „Professionalisierungsschiene Digitalisierung“
Auf der Konferenz „Digital phänomenal – Perspektiven in der Lehrer*innenbildung“ am 01.11.2019 wurden
Lehr- und Lernmaterialien zur Digitalisierung veröffentlicht. Die studentischen Konzepte für die Schul- und Un-
terrichtspraxis entstanden u. a. in den Vernetzungsmodulen „Medienpädagogik“ und „Zentrale Ideen und Werk-
zeuge MINTplus“ sowie in fachdidaktischen Lehrveranstaltungen. Es nahmen ca. 80 Studierende, Projektmitar-
beiter*innen, Fachdidaktiker*innen, regionale Lehrkräfte und andere interessierte Akteur*innen teil. Die Kon-
ferenz wurde als eine gelungene Plattform für Einblicke in die Aktivitäten an der TU zum Thema „Lernen mit und
über Medien“, zum Austauschen und Vernetzen, bewertet. Eine Vernetzung mit der schulischen Praxis erfolgte
über die Öffnung von Veranstaltungen zur kollaborativen Konzeption und Entwicklung von digitalen Lehr- und
Lernmaterialien als akkreditiertes Fortbildungsangebot “Digitalisierung in Schule und Gesellschaft“, welches Be-
standteil des Hessischen Medienbildungskompetenzportfolios zum Aufbau professioneller medienpädagogi-
scher Handlungskompetenz von Lehrkräften in einer von digitalen Medien geprägten Kultur ist. Auf der Auftakt-
veranstaltung des Projekts MINTplus2 im Mai 2019 hielt das Team Digitalisierung einen Workshop zum Thema
„Digitale Kompetenzen als neue Kulturtechnik? Herausforderungen für die Lehrer*innenbildung“ ab.
TK I, Teilprojekt 2 „Konvergenzbereich I: Studieneingangsprojekte und Digitalisierungstechnologien (B.Ed.)“
Im Prozess zur Weiterentwicklung des LaB werden in allen sechs Studiengängen der „Gewerblich-technischen
Bildung“ (B.Ed.) in der beruflichen Fachrichtung ein Konvergenzbereich I zu Digitalisierungstechnologien im Um-
fang von 10 Leistungspunkten (LP) verankert. Darüber hinaus soll eine Studieneingangsphase für den B.Ed. ver-
pflichtend in die Studienordnung ab 2022 aufgenommen werden. Ausgehend von den Ergebnissen einer Be-
darfsanalyse wird für die Studieneingangsphase ein Workshop-Angebot mit Peer-Mentoring in Kleingruppen er-
probt. Das Mentoring soll ein niedrigschwelliges Angebot ohne LP darstellen, um die Identifikation und den Aus-
tausch der B.Ed.-Studierenden sowie die Studierfähigkeit zu fördern. Darüber hinaus wird ein digitaler Studien-
führer entwickelt, um die hohe Komplexität der B.Ed.-Studiengänge durch bessere Informationsvermittlung zum
Studienstart aufzufangen. Zur Ausgestaltung des Konvergenzbereichs wurde eine Arbeitsgruppe mit Vertre-
ter*innen der beruflichen Fachrichtungen eingerichtet.
TK I, Teilprojekt 3 „Konvergenzbereich II: Fachdidaktisches Projektstudium «Digitalisierung in Arbeit und Be-
ruf» (M.Ed.)“
Konzipiert wurde eine Lehrveranstaltung (M.Ed.), in welcher eine Auseinandersetzung mit Auswirkungen der
Digitalisierung auf die Berufswelt und der darauf bezogenen Bildungsstrategie der KMK „Bildung in der digita-
len Welt“ stattfindet. In domänenspezifischen Gruppen soll ein Unterrichtsegment zu einer Digitalisierungsthe-
matik aus den beruflichen Fachrichtungen erarbeitet werden. Die Ausarbeitung soll die Unterrichtsplanung so-
wie relevante Aspekte des Umgangs mit Datenschutz und Datensicherheit beinhalten. Die Konzeption erfolgte
in enger Absprache mit den Lehrenden der dritten Praxisphase, die auch an der Abschlussveranstaltung beteiligt
sind. Dort werden die Unterrichtssegmente erläutert und zur Diskussion gestellt. Das Seminarkonzept wird zu-
nächst erprobt. Zur Evaluation und Weiterentwicklung des Seminars wird ein Evaluationskonzept entwickelt.
Langfristig ist die Integration des Projektstudiums in die Vorbereitungsseminare zur dritten Praxisphase geplant.

2. Teilkomponente II: „Heterogenität: Eignungsberatung und gestufte Praxisphasen“
Die Teilkomponente II umfasst drei Teilprojekte. Die gestuften Praxisphasen im LaB analog zu denjenigen im
LaG zu implementieren und die Praxisphase II weiter zu entwickeln (TP 1), das Thema Heterogenität als Quer-
schnittsthema über alle Praxisphasen im LaG und LaB zu integrieren und einen kumulativen Kompetenzaufbau
entlang der gestuften Praxisphasen zu fördern (TP 2) und die Verbindung der Komponenten über das Beratungs-
konzept herzustellen (TP 3).

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TK II, Teilprojekt 1 „Gestufte Praxisphasen“
Im Rahmen der Weiterentwicklung des LaB wurde der Arbeitskreis Praxisphasen LaB um Akteur*innen der Pra-
xisphasen in den beruflichen Fachrichtungen sowie der Unterrichtsfächer erweitert. Eine LaB-Praxisphasenord-
nung mit Integration des ePortfolios wurde erarbeitet und in einer ersten Lesung im Zentrum für Lehrerbildung
(ZfL) diskutiert. Analog zu den gestuften Praxisphasen im LaG wird die Praxisphasenordnung des LaB auf zwei
verpflichtende (Praxisphasen I und III) und eine fakultative außerschulische Praxisphase (Praxisphase II) ange-
passt. Die Praktikumsbörse wurde um Praktikumsplätze für Studierende des LaB erweitert. Zur Vorbereitung der
Praxisphase II wurden die Seminare „Qualifizierung Basis“ als regelmäßige Veranstaltung und Blockseminar so-
wie das Seminar „Reflexion“ in 14-tägigen Doppelsitzungen angeboten und weiterentwickelt. Neun Studierende
haben die Modulprüfung über eine Posterpräsentation abgelegt. Die Evaluationsergebnisse des Seminars „Re-
flexion“ (11 Teilnehmer*innen) sind durchgängig positiv.
TK II, Teilprojekt 2 „Professionalisierungsschwerpunkt Heterogenität als Querschnittsthema der Praxispha-
sen“:
Die Integration des Themas Heterogenität zielt auf die systematische Reflexion differenzbezogener Deutungs-
muster und schulischer Normalitätskonstruktionen, um angehende Lehrer*innen für einen konstruktiven Um-
gang mit den situativen, institutionellen und strukturellen Ex- und Inklusionsprozessen im Bildungssystem ent-
lang der gestuften Praxisphasen zu professionalisieren. Zu den Vorbereitungsseminaren der Praxisphase I (LaG
und LaB) wurden zwei 90-minütige Lehreinheiten zum Thema Heterogenität konzipiert sowie in allen acht Vor-
bereitungsseminaren im WiSe 2019/20 im Team-Teaching für 84 Lehramtsstudierende pilotiert. Zur Evaluation
des angestrebten kumulativen Kompetenzaufbaus wurden neue Aufgaben für das ePortfolio entwickelt. Im Aus-
tausch mit dem QLB-Projekt „HeiEDUCATION-CLUSTER“ wurden die dort entwickelten und erprobten „Vignetten
zur Erfassung inklusionsbezogener Argumentationen“ für die Professionalisierung in der Praxisphase I übernom-
men, adaptiert sowie um weitere Fallvignetten ergänzt. Parallel zur Pilotierung der Praxisphase I wurden erste
konzeptionelle Vorarbeiten zur Integration des Themas in die Praxisphase II geleistet sowie mit praxisphasen-
übergreifenden Vernetzungen begonnen. Auf der Auftaktveranstaltung des Projekts MINTplus2 im Mai 2019
hielt das Team der Professionalisierungsschiene Heterogenität einen Workshop ab wie kumulativer Kompe-
tenzaufbau im Professionalisierungsbereich Heterogenität fachübergreifend über alle Praxisphasen gelingen
kann.
TK II, Teilprojekt 3 „Beratung“
Die Kollegiale Fallberatung (KFB) wurde ab Studienbeginn in die Praxisphasen I-III für das LaB integriert. Dazu
wurde die Betreuungskapazität von ausgebildeten studentischen Moderator*innen, die die KFB mithilfe eines
Ablaufschemas anleiten, ausgeweitet. Zusätzlich zur KFB konnte die Peer-Beratung am ZfL weiter professiona-
lisiert werden. Sechs Studierende nahmen erfolgreich an einem sechsstündigen Workshop zum Thema „Sys-
temisches Beraten“ teil.

3. Teilkomponente III: MINT-Orientierung: Fächerübergreifende Vernetzung
Ziel des Vernetzungsbereiches LaG ist die fachübergreifende und fächerverbindende Vermittlung grundlegender
MINT-orientierter Kompetenzen. Auf einem Workshop der Lehrverantwortlichen der neun Module des Vernet-
zungsbereichs wurden die vielfältigen Bezüge zwischen den Modulen für die Studierenden sichtbar und nutzbar
gemacht. Folgendes wurde beschlossen:
• Fachexperten-Pool zur fachlichen Begleitung aller Module
• Plattform für gemeinsam nutzbare Materialien
• Handapparat „Vernetzungsbereich“ (Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt)
Gegenwärtig umfasst der Vernetzungsbereich fünf projektfinanzierte Module (s. unten, a) bis e)) und vier nicht-
projektfinanzierte Module. Die Erweiterung des Angebots in der zweiten Förderphase erfolgt durch die Entwick-
lung zweier neuer Wahlpflichtmodule der Geschichte und Physik (f) und g)).
Zu den Modulen a) bis g) im Einzelnen:
a) Das Modul Mathematik als gemeinsame Sprache der Naturwissenschaften wird seit dem WiSe 2017/18 re-
gulär im Wintersemester durchgeführt. Zur Weiterentwicklung wurden im Berichtszeitraum zahlreiche Bezüge

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zu anderen Veranstaltungen des Vernetzungsbereichs integriert. Positiv vermerkt wurden in den Evaluierungen
insbesondere häufig der Vernetzungsgedanke, neuartige Blickwinkel auf die Mathematik, die didaktischen Hin-
weise, die Vorlesungsaufzeichnungen sowie die intensive Betreuung. Es existiert eine 500 Seiten umfassende
Sammlung von Übungsaufgaben, eine Dokumentation der Vorlesungsunterlagen sowie eine Weboberfläche zur
Pflege und Nutzung der Aufgabensammlung.
b) Im SoSe 2019 wurde die Veranstaltung Zentrale Ideen und Werkzeuge MINTplus (ZIW) zum zweiten Mal regu-
lär durchgeführt. Die Studierenden erarbeiteten Konzepte für den Unterricht zum Thema „To pixel or not to
pixel“ in Projektteams mit unterschiedlichen Fachpatenschaften. Der Verlauf wurde aus individueller Sicht von
allen Studierenden transparent in einem ePortfolio auf Basis von Mahara dokumentiert. Arbeitsergebnisse wur-
den in Form wissenschaftlicher Papers zur internen ZIW-Konferenz eingereicht und Peer-reviewed. Sechs Bei-
träge wurden zur Konferenz zugelassen. Die Veröffentlichung detaillierter Review-Kriterien und der Review-Pro-
zess erfolgte über die Konferenzplattform Easychair.
c) Die Pilotierung und Evaluierung des Moduls Medienpädagogik erfolgte im WiSe 2018/19. Von den Studieren-
den wurde der vertiefende Einblick in die Vielfalt medienpädagogischer Themen sowie die Auseinandersetzung
mit der Integration von Medien in den Unterricht als gewinnbringend bewertet. Die zeitliche Gestaltung studen-
tischer Zwischenprodukte wurde für den ersten Regelbetrieb im WiSe 2019/20 angepasst. Nun wird das Konzept
erneut evaluiert und weiterentwickelt. Die Dokumentation erfolgt durch ein internes Wiki, in dem Materialien
zum Selbststudium sowie für unterschiedliche Vertiefungsthemen gesammelt und von den beteiligten Ak-
teur*innen kontinuierlich verbessert werden. Bestehende Grundsteine für gemeinsame Medienseminare und
Projekte mit anderen Fachbereichen wurden ausgeweitet (Philosophie, Chemie).
d) Im SoSe 2019 wurde das Pflichtmodul Pädagogisches Verstehen von Naturwissenschaft und Nachhaltigkeit
(VeNN) für Studierende des neuen Lehramtsstudiengangs LaG pilotiert. Den ersten Regeldurchlauf mit der ge-
samten Kohorte der Studierenden des neuen MINT-orientierten Studiengangs LaG wird es im SoSe 2020 geben.
Aufgrund der aktuellen gesellschaftlichen Brisanz der Nachhaltigkeitsproblematik (z.B. fridays for future, Klima-
konferenz Bonn, Klimagipfel Madrid …) wurde das Modul im WiSe 2019/20 einmalig in Form einer interdiszipli-
nären Ringvorlesung mit Kooperationspartner*innen aus den Bau- und Umweltingenieurwissenschaften der TU
Darmstadt und des Studienseminars für Gymnasien Darmstadt durchgeführt. Zur Dokumentation wurden die
Vorlesungseinheiten aufgezeichnet und veröffentlicht.
e) Das Wahlpflichtmodul Fachsprachen MINTplus in mehrsprachigen Klassen wurde im SoSe 2019 erstmals im
Regeldurchlauf durchgeführt. Die Studierenden erstellten mit Hilfe von semesterbegleitenden Portfolioaufga-
ben als Abschlussprojekt eine sprachliche Fördermaßnahme für ihr Fach. In den Evaluationen bestätigen die
Studierenden die Relevanz des Themas und befürworten den Praxisbezug des Seminars. Die Materialien zur
Durchführung des Seminars (PowerPoint-Präsentationen, Handouts, Grundlagentexte und eine ergänzende
fachspezifische Literatursammlung für alle beteiligten Fächer) wurden stetig überarbeitet und optimiert. Sie sind
für den personenunabhängigen Einsatz geeignet.
f) „Geschichte vernetzt – Vergangenes interdisziplinär erforschen und vermitteln“ wird als neues Wahlpflicht-
modul des Vernetzungsbereichs entwickelt und ist bereits als Wahlpflichtmodul des Vernetzungsbereichs in der
Studienordnung des LaG verankert. Es soll zu technik- und naturwissenschaftsbezogenen fächerübergreifenden
Unterricht in Schule und Universität anregen. Im WiSe 2019/20 wurde eine Veranstaltung angeboten, in der
Teilelemente des Konzeptes erprobt, diskutiert sowie reflektiert wurden. Ein erstes Korpus an Literatur wurde
zusammengestellt. Ebenso erfolgte die exemplarische Anlage eines Moodle-Kurses, der ab dem SoSe 2020 für
die Pilotierung zur Verfügung stehen wird. In Kooperation mit Bachelor-Studierenden des Fachbereichs Infor-
matik wird an der Entwicklung einer App gearbeitet, die beim Erstellen von interdisziplinären Rundgangkonzep-
ten im Landesmuseum Darmstadt unterstützen soll. Bis Ende 2019 wurden bereits grundlegende Strukturie-
rungs- und Design-Entscheidungen zum App-Aufbau getroffen. Die Studierenden des Moduls waren in den Ent-
wicklungsprozess eingebunden.
g) „Die experimentellen Methoden der Naturwissenschaften“ ist ein weiteres Wahlpflichtmodul zur Ergänzung
des Vernetzungsbereichs. Es richtet sich an Studierende mit mindestens einem naturwissenschaftlichen Fach
(Biologie, Chemie, Physik). Das Modul wird den Studierenden ermöglichen, in einem Seminar gemeinsam didak-
tische und methodische Aspekte der naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung zu erarbeiten und diese in
einem praktischen Schulprojekt zu erproben. Der Start ist für das SoSe 2020 geplant. Die Konzeption des Moduls

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fußt auf einer Literaturrecherche zum Thema „Erkenntnisgewinnung“ in den drei Fachdidaktiken der Naturwis-
senschaften. Im Jahr 2019 wurde in einer Vorstudie noch zwei weitere Perspektiven erfasst: die Erwartungen
der Studierenden an ein naturwissenschaftlich-integriertes Modul zur Erkenntnisgewinnung sowie die Ansichten
der Fachdidaktiker*innen der Biologie, Chemie und Physik der TU Darmstadt hinsichtlich der Konzeption und
Integration des Moduls in deren Studienordnungen. Aus den Ergebnissen dieser Vorstudie werden derzeit wei-
tere Implikationen für das Modul abgeleitet, sodass eine weitere Ausdifferenzierung der bisherigen Planung er-
folgen kann.

4. Teilkomponente IV: Netzwerke der Lehre und Lehr-/Lernforschung
Die in der ersten Förderphase initiierten Netzwerke werden ausgestaltet, um den qualitativen Austausch der
Lehrenden (TP 1) zu etablieren und das Forschungsnetzwerk Lehr-/Lernforschung weiter zu entwickeln (TP 2).
TK IV, Teilprojekt 1 „Netzwerke der Lehre“
Die Netzwerke der Lehre sollen die Qualitätsverbesserungen in der Lehre der Lehramtsstudiengänge sichern:
a.) Das Netzwerk der Lehrenden aller Module des Vernetzungsbereichs diskutierte intensiv über die Inhalte
und Synergien der Vernetzungsmodule (LaG). b.) Der Arbeitskreis Praxisphasen wurde um die Mitarbeiter*in-
nen der Schienen Digitalisierung und Heterogenität und die Vertreter*innen des LaB bereichert. In diesem Ar-
beitskreis wurde über die Ausgestaltung der Praxisphasen (LaB) diskutiert. c.) Die AG LaB wurde mit Vertre-
ter*innen der beruflichen Fachrichtungen und Fächer ins Leben gerufen, um die Rahmenbedingungen für die
Weiterentwicklung des Studiengangs LaB zu vereinbaren. Die Ausgestaltung des Konvergenzbereichs I wird zur-
zeit in der neu gegründeten d.) AG LaB MINTplus2 mit Vertreter*innen der beruflichen Fachrichtungen vorge-
nommen.
TK IV, Teilprojekt 2 „Netzwerk der Lehr-/Lernforschung“
In diesem Netzwerk treffen sich die professoralen Fachdidaktikvertreter*innen (Technikdidaktik, Didaktik der
Informatik, Didaktik der Mathematik, Didaktik der Physik, Didaktik der Chemie) und der Bildungswissenschaften,
um gemeinsam größere Forschungsvorhaben und Verbundprojekte anzustreben und den wissenschaftlichen
Nachwuchs der Lehr-/Lernforschung der TU Darmstadt zu fördern. An einem Vernetzungs-Workshop für die
Promovierenden der Lehr-/Lernforschung nahmen 11 Promovierende sowie die 6 Professor*innen des Netz-
werks teil. Präsentiert wurden die einzelnen Promotionsprojekte. Im Zentrum stand die Suche nach themati-
schen Anknüpfungspunkten und Vernetzungsmöglichkeiten. Es etablierte sich ein Promovierendennetzwerk,
welches sich zukünftig zu gemeinsamen Fortbildungen und informellem Austausch treffen wird. Ein Moodle-
Kurs, auf dem auch Steckbriefe der Doktorand*innen und der Promotionsprojekte gesammelt sowie Hinweise
zu Fachliteratur bereitgestellt werden können, wurde eingerichtet.

5. Teilkomponente V: Vernetzte Ausbildungsphasen: Mentor_innenfortbildung und Campus-
   schulennetzwerk
Der Mentor*innentag für Lehrkräfte wurde in Kooperation mit dem Institut für Allgemeine Pädagogik und Be-
rufspädagogik (Abteilung Medienpädagogik) auf der Konferenz „Digital Phänomenal - Perspektiven in der Leh-
rer*innenbildung“ im November 2019 abgehalten. Für das Campusschulennetzwerk wurden verbindliche Stan-
dards für interessierte Schulen eingeführt. Zwei Schulen konnten mit dem neuen Campusschullogo ausgezeich-
net werden. Die Zertifizierung wird für ein Schuljahr ausgesprochen. Danach müssen die Kooperationsabsichten
von den Fachbereichen und der Schule erneuert und die Ergebnisse bilanziert werden. Ein Monitoring soll eine
langfristige und nachhaltige sowie zielorientierte Zusammenarbeit garantieren. Des Weiteren konnten erstmalig
Auslandsschulen als Campusschulen zertifiziert werden, da mit dem flankierenden QSL-Projekt „Internationali-
sierung im Lehramt“ Lehramtsstudierende die Möglichkeit erhalten ihre Praxisphasen im Ausland zu absolvie-
ren.
TK V, Teilprojekt „Evaluation“
Gegenstand ist die Evaluation der Studieneingangsphase (Evaluation I: Panelstudie) abzuschließen und die
neuen Elemente des MINT-orientierten Studiengangs LaG (Evaluation II) zu evaluieren.

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Evaluation I: Panelstudie (Ergänzung zum Schlussbericht der ersten Förderphase)
Im Jahr 2019 wurden im Teilprojekt Studieneingangsevaluation abschließende Analysen zur Panelstudie durch-
geführt: Im WiSe 2018/19 wurde die Wiederholungsbefragung der Kohorte 3 bei 63 Studierenden realisiert. Im
Kohortenvergleich zeigte sich ein signifikanter Unterschied hinsichtlich der Menge an genutzten Informations-
quellen. Studierende im neuen MINT-orientierten Studiengang LaG (Kohorte 3) nutzten mehr Informationsquel-
len vor der Immatrikulation als die vorherige Kohorte (Kohorte 2: 2.7, Kohorte 3: 4.2). Die Zahl der Abgänger*in-
nen im ersten Studienjahr reduzierte sich nur marginal (Kohorte 2: 18,31%; Kohorte 3: 17,76%). Die Ergebnisse
zeigen, dass die in der ersten Förderphase eingeführten Informations- und Beratungsangebote genutzt werden,
ein Effekt auf das Studierverhalten und den Studienerfolg lässt sich allerdings nicht nachweisen.
Hinsichtlich der Informationsquellen nutzen 29% der Studierenden das Online Self-Assessment (OSA) und es
wurde als hilfreich für den Studieneinstieg bewertet. Von den Angeboten der Studieneingangsphase verzeich-
nete die Orientierungswoche (OWO) die höchsten Teilnehmer*innenzahlen (LaG: 73%; Fachwissenschaften:
70%). Ebenfalls häufig genutzt wurden das Mentor*innenprogramm LaG (43%). Bei Vergleichen zwischen den
Studierenden des LaG und LaB zeigten sich neben den Unterschieden in der Bildungsbiografie vor allem Unter-
schiede im Informationsverhalten und in der Studienzufriedenheit. Beides ist bei Studierenden des LaB signifi-
kant geringer ausgeprägt als bei Studierenden des LaG.
Evaluation II: MINT-orientierter Studiengang LaG
Gestufte Praxisphasen – Schwerpunkt Entwicklung der Reflexionskompetenz
Um die Entwicklung des Reflexionsvermögens der Studierenden während der Praxisphase zu erheben, wurde
eine Portfolioaufgabe entwickelt, die jeweils vor und nach den praktischen Erfahrungen von den Studierenden
bearbeitet wird. Die Eingangserhebung fand zu Beginn des WiSe 2019/20 ohne praktische Vorerfahrung und
theoretischen Input statt. Nach der schulpraktischen Phase werden die Beobachtungsschwerpunkte im Nach-
bereitungsseminar in einer Sitzung besprochen. Hieran anschließend soll im Nachbereitungsseminar (SoSe 2020)
Aufgabe 2 als zweiter Erhebungszeitpunkt dienen. Die Diskrepanz dieser zweifach erhobenen Reflexionswerte
gibt Aufschluss zur Entwicklung der Reflexionskompetenz während des Praxisphasenmoduls. Ergänzend zu der
objektiven Messung, wird zusätzlich ein Reflexionsfragebogen eingesetzt, um die subjektiv eingeschätzte Refle-
xionsfähigkeit und deren Entwicklung zu erheben.
Vernetzungsbereich
Ein Fragebogen zur Evaluation des Vernetzungsbereichs wurde statistischen Analysen unterzogen, um eine reli-
able Kurzversion zu erstellen. Dafür wurden aus den drei Dimensionen „Soziale Vernetzung“, „Inhaltliche Ver-
netzung“ und „Horizonterweiterung“ repräsentative Items ausgewählt. Entstanden ist eine 9-Item-Kurzversion
zur Wahrnehmung der übergreifenden Ziele des Vernetzungsbereichs im Studium. Diese Kurzskalen wurden im
Rahmen der Studierendenbefragung der Hochschuldidaktischen Arbeitsstelle (HDA) im SoSe 2019 in den Zusatz-
teil für Lehramt integriert. Für 2020 ist eine weitere Zwischenevaluation des Vernetzungsbereichs geplant. Dafür
soll die entwickelte Kurzversion des Instruments mit zusätzlichen Items zur Erfassung epistemischer Überzeu-
gung eingesetzt werden.

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6. Anhang

Teilkomponenten des Projekts MINTplus2

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