Börsendebüt für Brain: Nachhaltig erfolgreich - IWBio
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Brain-Vorstände Eric Marks (COO), Jürgen Eck (CEO) und Georg Kellinghusen (CFO) (von links). Börsendebüt für Brain: Nachhaltig erfolgreich IPO Der erste Börsengang des Jahres und das erste Börsendebüt eines Bioökonomie- Pioniers an der Frankfurter Wertpapierbörse verliefen erfolgreich. E s ist ein beachtlicher Erfolg für alle Mikroorganismen und bioaktive Naturstoffe, den VDax, hat mit einem Niveau von mehr als Beteiligten: Trotz der zuletzt widri- verwendet werden. „Unsere Pipeline an bio- 30 Punkten gegenüber der Zeit am Ende des gen Finanzmarktbedingungen hat die basierten Lösungen, die industrielle Prozesse Jahres 2015 ebenfalls deutlich zugelegt, so Brain AG den Sprung an die Börse geschafft. und Produkte nachhaltiger, effizienter, natürli- dass Börseneinführungen bei den meisten In- Insgesamt 3.608.054 Aktien wurden zu ei- cher und gesünder machen, ist mit aktuell 15 vestmentbankern als schwierig oder unmög- nem Stückpreis von 9 Euro an neue Anleger Programmen gut gefüllt. Diese werden wir mit lich galten. Trotzdem: Beim Handelsbeginn abgegeben, davon wurden 3.500.000 neue den Mitteln aus dem Börsengang konsequent der Brain-Aktien an der Frankfurter Wertpa- Aktien aus einer Kapitalerhöhung plaziert. weiterentwickeln“, so Jürgen Eck, Vorstands- pierbörse wurde der erste Kurs mit 9,15 Euro Weitere 108.054 bestehende Aktien wurden vorsitzender von Brain. dann deutlich über Ausgabepreis gestellt. im Rahmen einer Mehrzuteilung ausgegeben. Auch wenn die Notierung im weiteren Han- Der Ausgabepreis lag zwar am unteren Ende Aktie notiert über Ausgabepreis delsverlauf kurzzeitig unter die 9-Euro-Marke der ursprünglich avisierten Preisspanne von sank, scheint sie sich inzwischen in Regionen 9 bis 12 Euro, aber das Orderbuch war sogar Die Begleitumstände für den Börsengang oberhalb des Ausgabepreises festgesetzt zu leicht überzeichnet, heißt es vom Unterneh- waren alles andere als rosig: Am Tag vor der haben. „Der Erfolg zeigt die Stärke des The- Abb.: Luise Böttcher, Archiv BRAIN AG men. Insgesamt konnte der Bioökonomie- Erstnotiz war der Leitindex Dax erstmals seit mas Bioökonomie“, ist sich Brain-Chef Eck Pionier aus dem hessischen Zwingenberg Oktober 2014 wieder unter die psychologisch sicher. Auch die MIG-Fonds, einer der größten bei seinem Börsendebüt rund 31,5 Mio. Euro wichtige Marke von 9.000 Punkten gerutscht. Brain-Aktionäre, sind von einer langfristig po- einsammeln. Diese Mittel sollen nach Abzug „Zwischen unserer Ankündigung zum Bör- sitiven Entwicklung überzeugt. „Wir glauben der Emissionskosten im Wesentlichen für die sengang und dem Schließen des Orderbu- an das Potential der Brain AG. Wenn das Un- Produktentwicklung sowie den verstärkten ches ist der Dax um mehr als 9% gefallen“ ternehmen seine Wachstumspläne umsetzt, Vertrieb eigener Produkte, darunter Enzyme, berichtet Eck. Die Volatilität, abgebildet durch wird der Kurs weiter steigen“, sagt Matthias I8 Itranskript I Nr. 3 I 22. Jahrgang 2016 8-11_tk3_16_BRAIN_bk.indd 8 19.02.2016 12:33:43 Uhr
Titel – Brain-Börsengang Kromayer, der die Life-Sciences-Investments bei einem der aktivsten Wagniskapitalinvesto- Kommentar Bioökonomie hat ren Deutschlands betreut. Potential – nun auch an der Börse Hohe Beteiligung von Privatinvestoren Der Börsengang der Brain AG hat gezeigt, dass auch in schwierigen Marktphasen der Zwei Faktoren könnten Brain dabei zugute Weg aufs Börsenparkett möglich ist. Dazu kommen. Zum einen die breite Beteiligung müssen allerdings mehrere Voraussetzungen von Privatanlegern. Sie haben etwa 19% gegeben sein: eine intensive Vorbereitung, ein des Plazierungsvolumens gezeichnet. Die überzeugender IPO-Kandidat mit attraktiver Aufträge seien dabei ungefähr jeweils zur Equity-Story und die vertrauensvolle Koope- Hälfte über das Xetra-Zeichnungstool bezie- ration zwischen dem Unternehmen und der hungsweise die von der Brain AG vor allem den IPO begleitenden Bank. Auf Bankensei- für Mitarbeiter und MIG-Investoren zur Verfü- te gibt es drei Schlüsselbereiche: Corporate gung gestellte Ordermöglichkeit eingetroffen, Finance, Research und Distribution. Schon heißt es dazu aus mit dem Vorgang vertrau- Monate vor dem geplanten Termin des Bör- ten Kreisen. „Diese Vertriebswege kommen sengang ist es wichtig, das Management des bei IPOs in Deutschland nur sehr selten zum Unternehmens auf den kommenden Prozess Einsatz, da sie aus den Überlegungen der vorzubereiten und erste Einzelgespräche mit großen Investmentbanken – sei es aus recht- potentiellen Qualitätsinvestoren zu führen. licher oder aus ökonomischer Vorsicht oder Dabei zahlt es sich aus, Experten mit ein- Sven Kapell, Managing Director durch Unkenntnis ihrer Vorteile für eine stabi- schlägiger Industrie-Expertise im Corporate Oddo Seydler Bank AG le und preiselastischere Aktionärsbasis – ver- Finance Team zu haben. schwunden sind“, urteilt Wolfgang Blättchen, Entscheidend für diese Informationsgespräche, im Fachjargon als Pilot Fishing be- Gründer und Gesellschafter der Blättchen zeichnet, ist es, den richtigen Mix aus Spezialisten und Generalisten zu finden. Nur so Financial Advisory GmbH in der Börsenzei- lässt sich ein begründetes, belastbares Gefühl für den Markt entwickeln. Im persönlichen tung. Während die Amerikaner Privatanleger- Austausch gilt es, auf das Feedback der Investoren zu achten, zuzuhören, was sie inter- quoten von mehr als 20% anstreben würden, essiert, wo sie die entscheidenden Bewertungskriterien sehen. Anhand dieser Informatio- seien es bei den Franzosen und Engländern nen verfeinern Bank und Unternehmen gemeinsam die Equity-Story. Der frühe Kontakt zu eher 10%. „In Deutschland verkündeten die den Investoren maximiert die Transparenz und die Transaktionssicherheit. Banken bei Zalando 2% – und das war wahr- Während im Bereich der Roten Biotechnologie Investoren überwiegend Spezialisten sind scheinlich schon vergleichsweise ungewöhn- und über einen hohen Grad Expertenwissen verfügen, können für Investitionen in Weiße lich hoch“, so Blättchen, der den hessischen Biotechnologie wie bei Brain auch stärker Generalisten angesprochen werden. Das Seg- Bioökonomie-Spezialisten bei der Einbindung ment Bioökonomie gilt dort zu Recht als Branche mit überdurchschnittlichem Potential. der Retail-Investoren beriet. Die stattliche Zahl von Retail-Investoren beim Brain-Börsengang ist ein guter Beleg. Beide Brain-Chef Eck ist davon überzeugt, dass Investorengruppen, Spezialisten wie Generalisten, stellen unterschiedliche Anforderungen die breite Investorenbasis dem Unternehmen an das Management wie an die Bank. Im Austausch mit Spezialisten war es hilfreich, bei zusätzliche Sicherheit verschafft. „Die Aktie Oddo Seydler Wissenschaftler aus dem Sektor, unter anderem einen promovierten Bioche- ist so weniger abhängig von technischen miker, im Team Distribution zu haben – man spricht die gleiche Sprache. Marktmechanismen. Privatinvestoren schau- Eine wichtige Rolle innerhalb des Prozesses kommt dem Bereich Research zu: Die en in der Regel genau auf das Unternehmen Analysten der Bank erstellen einen in die Tiefe gehenden Report über das Unternehmen und weniger auf Chartanalysen.“ Zudem und lassen ihn einer Vielzahl Investoren zukommen. Im Falle des Brain-IPO waren das könnte diese Anlegerklasse für einen liquiden rund 1.200 institutionelle Investoren europaweit. Anschließend folgten viele Gespräche Handel der Aktie sorgen. zwischen Analysten und Investoren, in denen der Report und das Unternehmen erläutert wurden – die sogenannte Investor Education. Die Reputation der Analysten bei Oddo Vor allem Generalisten griffen zu Seydler trug wesentlich zum Gelingen des Börsengangs bei. Denn im Bereich Health- care/Biotech zählt das Research des Hauses zu den führenden in Europa und wurde Der zweite Faktor, der Brain an der Börse mehrfach ausgezeichnet. Die Ergebnisse der Analyse besitzen entsprechend hohe Glaub- zugutekommen könnte, ist die Sektorklas- würdigkeit im Markt. sifizierung. Zwar handelt es sich bei den Während der Angebotsphase traf das Brain-Management im Rahmen einer Roadshow Südhessenn um ein reinrassiges dediziertes rund 100 Investoren in neun europäischen Finanzzentren zu Einzelgesprächen oder in Biotech-Unternehmen. Gleichwohl sind die Gruppenpräsentationen. Die Festlegung des Plans für die Roadshow und die Auswahl großen digitalen Forschungsrisiken und die der Zielinvestoren erfolgt erst spät, um Erkenntnisse aus Pilot Fishing und Investor Edu- extrem langen Entwicklungszeiten klassischer cation optimal berücksichtigen zu können. Roter-Biotechnologie-Unternehmen dem Bio- Fazit: Volatile Märkte sind kein Grund für gut vorbereitete Qualitätsunternehmen, nicht Abb.: Oddo Seydler Bank ökonomie-Spezialisten fremd. Die Kunden, die an die Börse zu gehen. Das belegt der Brain-Börsengang. Er zeigt auch, dass sich die Enzyme, Naturstoffe oder Mikroorganismen Investorenbasis in Europa für Biotech – für Rote, wie für Weiße – entwickelt hat. Frankfurt von Brain einsetzen, stammen beispielsweise zählt heute wieder mit Recht zu den interessanten Börsenplätzen. aus der Chemie- und Konsumgüterindustrie Itranskript I Nr. 3 I 22. Jahrgang 2016 9I 8-11_tk3_16_BRAIN_bk.indd 9 18.02.2016 12:26:11 Uhr
Titel – Brain-Börsengang innerhalb einer weiteren Wachstums- und In- E nzy m e Naturstoffe dustrialisierungsstrategie darzustellen. „Uns Enzyme ist wichtig, dem Kapitalmarkt zu zeigen, dass l) smit te Mikroorganismen 9 wir in der Lage sind, zusammen mit unseren (Leben 8 Partnern ein Unternehmen aufzubauen, das t) lan 7 vom Kapitalmarkt eine glaubwürdige, belast- Enz ym ep t (g 6 se bare, stabile Bewertung erhält“, betont auch t ar A myla 1 tik 5 k ts Bio tor ula du Er n MIG-Vorstand Kromayer. Für den Wagniska- me -K 4 d Pro os me - Mo ck K os bis t ik äh r um 3 ma pitalgeber in München ist es der erste IPO hre B2 2 s ch un g Ja C1 ge Sa lz du lator 1 eines Portfolio-Unternehmens. Und zumin- 1 ck-Mo Bio -Kos schma dest bisher scheint der Kursverlauf darauf metikum B2C 2 Sü ßg e hinzudeuten, dass es gelungen ist, vor allem BraiN Süßgesch mack- M odulator 2 langfristige Investoren einzubinden. e) t a ll e lme A ur ( Ed n) a se kro be 1 Er de –E U Stark diversifizierte Geschäftsfelder ) - Mi f 1 (Kosmetik) ne it tel au tstoff e Au Be rgb s elt ra en sm 2( se fe e – Biokuns ob US Vor allem Privatanleger orientieren sich bei tof kr L eb i er s -M u einer Investition häufig an vergleichbaren f2( ba mi Antimikrobieller Naturstof rg ch Be ng s tof Firmen. Wer Mercedes-Aktien kauft, schaut, -S es lu Bio at ur Bi i ut he W wie es bei BMW oder VW läuft. Bei Brain o- ub d er N it un un S s st tit dh W dürften solcherlei Vergleiche schwieriger biell b su ut eil es Bio un ikro werden. Der eigenen Industrialisierungsstra- g Antim © BIOCOM tegie folgend ist das Unternehmen mit sei- nen Kernangeboten – Enzymen, Naturstof- Entwicklungsprogramm von Brain (Angaben laut Wertpapierprospekt) fen, Mikroorganismen – aber in einer Vielzahl von Märkten unterwegs. (siehe Zeitstrahl). Dementsprechend ordne- Biotechnologie-Investoren spielen hingegen Im Bereich der Biokatalysatoren tritt Brain te die Deutsche Börse die Aktien der Brain nur eine kleinere Rolle“, berichtet Eck. gegen Weltkonzerne vom Format Novozy- AG in den Subsektor Spezialchemie ein. Das mes (Dänemark) und – über das ebenfalls hat offenbar auch Folgen für die Investoren- Finanzierungsereignis statt Exit dänische Tochterunternehmen Danisco – basis: „Wir haben einen sehr großen Anteil Dupont an. Beide Großkonzerne scheinen generalistischer Investoren, die sich vor al- Von Beginn an haben die Bioökonomie-Spe- derzeit aber vor allem mit sich selbst be- lem mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäf- zialisten aus Zwingenberg Wert darauf ge- schäftigt zu sein: Novozymes kündigte erst tigen und so den Weg in die Bioökonomie legt, den IPO nicht als Exit-Ereignis für Groß- im Februar eine völlige Reorganisation seiner gefunden haben. Klassische Pharma- oder aktionäre, sondern als Finanzierungsereignis Gruppenstruktur an und Dupont arbeitet an Zeitstrahl BraiN aG 1999 Etablierung Bioarchiv und Technologieportfolio Kooperationen (Kooperationspartner – Themenfeld) Auszeichnungen 2000 2006 Beteiligungen, Übernahmen, Zukäufe, Asset Deals 06/2000 Umfirmierung zu AG 03/06: Degussa – chirale Alkohole 05/06: Schering – Steroid-Wirkstoffe 2002 07/06: Biochance Plus-Förderung Erste Rahmenverträge mit 12/06: Finanzierungsrunde 12,5 Mio. Euro Industriekunden 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 200 1993 2005 09/93: Gründung Brain GmbH 02/05: Henkel – Waschmittelenzyme 09/05: Südzucker – funktionale Zuckerspezialitäten 1994 1996 5. Januar: Eintrag ins Handelsregister 03/96: Kauf des Technologie- campus in Zwingenberg 09/96: Abschluss der 2007 © BIOCOM AG Renovierungsarbeiten 05/07: Symrise – Kosmetik-Wirkstoffe I 10 Itranskript I Nr. 3 I 22. Jahrgang 2016 8-11_tk3_16_BRAIN_bk.indd 10 18.02.2016 12:27:48 Uhr
Titel – Brain-Börsengang einer Megafusion mit dem Chemiekonzern turstoff-Projekte in unterschiedlichsten Be- der Haut nach Kontakt mit einer Chilli-Schote Dow Chemical. Kleinere Wettbewerber fin- reichen vorangetrieben. Vor allem auf die verantwortlich. Seine Blockade mindert Haut- den sich direkt vor der Haustür: Zum Beispiel Lebensmittel- und Getränkeindustrie zielt die irritationen, verspricht Brain. Der Einsatz AB Enzymes in Darmstadt oder auch Direvo Entwicklung von Geschmacksmodulatoren, eines Matrix-Metalloproteinase-Inhibitors Industrial Biotech in Köln. Beide lieferten zu- etwa zur Reduktion des Zucker- oder Salzge- (MMPI) könnte eines Tages den Kampf gegen letzt gute Nachrichten: Während die Mutter- halts. Einen weiteren großen Bereich formen die Hautalterung unterstützen. gesellschaft von AB Enzymes, die britische die „Bio-Substitutes“, mit denen bisherige Associated British Foods, ankündigte, eine chemische Prozesse biologisiert werden sol- Mehrere Eisen im Feuer Produktionsanlage seiner deutschen Tochter len. Dazu gehören etwa die Entwicklung von in Finnland ausbauen zu wollen, vermeldete Naturstoffen mit antimikrobieller Wirkung für Das dritte Standbein von Brain bilden die Direvo Fortschritte bei der Entwicklung eines den Einsatz in der Kosmetik- oder Lebens- Mikroorganismen. Zu den Wettbewerbern neuen Biokatalysatoren-Mix für die Bioetha- mittelindustrie oder etwa die Entwicklung von in diesem Bereich gehört beispielsweise die nol-Produktion. Im Bereich der technischen biobasierten Schmierstoffen. Evolva Holding. Das Schweizer Unternehmen Enzyme arbeitet Brain beispielsweise an Hinzu kommen die Kosmetik-Aktivitäten hat im vergangenen Jahr unter anderem die Biokatalysatoren für die Stärke-Prozessie- von Brain. Als wichtige Konkurrenten sind fermentativ hergestellten Duftstoffe Nootka- rung. Mit sogenannten Aurasen, Enzymen hier – neben den üblichen Großkonzernen ton und Valenzen auf den Markt gebracht. zur Wundversorgung, will der hessische wie L‘Oreal oder Estée Lauder – vor allem Die französische Libragen SA ist ebenfalls Bioökonomie-Spezialist in den kommenden auch Unternehmen ähnlicher Größe zu nen- auf die mikrobielle Herstellung von Kosme- Jahren den Einstieg in den Medizintechnik- nen: Klapp Cosmetics GmbH oder Dr. Babor tikinhaltsstoffen spezialisiert. Das US-Unter- Markt finden. GmbH & Co. KG beispielsweise. Über die nehmen Amyris setzt auf Mikroorganismen Marke Monteil vertreibt Brain eigene Kos- unter anderem zur Herstellung von biogenen Bio statt chemischer Prozesse metikprodukte direkt an den Endkunden. Treibstoffen, ist aber ebenfalls im Bereich Stärkstes Verkaufsargument der Zwingen- Nahrungs- und Kosmetikinhaltsstoffe aktiv. Den Bereich Naturstoffe hatte Brain erst 2014 berger sind Biotech-Inhaltsstoffe aus eigener Im hessischen Zwingenberg traut man den durch die Mehrheitsbeteiligung am Potsda- Entwicklung. Insgesamt hat sich die Kosme- Mikroorganismen noch mehr zu: In wenigen mer Unternehmen Analyticon Discovery noch tikindustrie in den vergangenen Jahrzehnten Jahren könnten spezielle Mikroben einsatz- einmal deutlich gestärkt. Der Wettbewerb in mit echten Neuigkeiten schwergetan, monie- bereit sein, um auf Schürfhalden oder Müll- dem Segment gilt als hart. Neben großen Aro- ren nämlich Experten. Noch heute enthielten kippen seltene Erden und Edelmetalle aus ma- und Duftanbietern wie Senomyx, Sym- Cremes als aktive Komponenten etwa Fol- Abraum beziehungsweise Abfall herauszulö- rise, International Flavors & Fragrances oder säure oder den Cofaktor Q10 – die bereits in sen. Derzeit dürften die niedrigen Weltmarkt- Givaudan tummeln sich auch zahlreiche Spe- den 30er beziehungsweise den 50er Jahren preise einem breiten kommerziellen Einsatz zialisten in dem Feld, etwa die Imax Discove- entdeckt wurden. In den Brain-Cremes findet dieser Mikrokumpel einen Riegel vorschie- ry GmbH in Dortmund (Geschmacksmodula- sich unter anderem ein TRPV1-Inhibitor aus ben, aber Brain hat ja durchaus noch andere toren) oder Pure-Circle (Stevia) aus Malaysia. eigener Herstellung. Dessen Zielmolekül, der Eisen im Feuer. In Zwingenberg werden derzeit mehrere Na- Hitze-Capsaicin-Rezeptor, ist für die Reizung b.kaltwasser@biocom.de 2011 11/12: Otto von Guericke-Preis 2014 12/12: Autodisplay Biotech – Screeningsystem 02/14: Übernahme Antibitterstoffe-Portfolio von BASF 2008 03/14: Minderheitsbeteiligung: Seltenerden Storkwitz 04/08: Genencor – HT-Enzymexpression 2012 05/14: Deutsch-französische Allianz Ecometals 05/08: Clariant – Textilveredelung 07/14: Mehrheitsbeteiligung: Analyticon Discovery 02/12: Übernahme Monteil 07/08: Übernahme genetischer Ressourcen 09/14: Fuchs Europe – Schmierstoffe 06/12: Teilnahme Innovationsallianzen Natlife 2020, ZeroCarbFP von Merlion Pharmaceuticals 11/14: Mehrheitsbeteiligung: Weiss Biotech GmbH 08/12: Evonik – Stammentwicklung 09/08: Deutscher Umweltpreis 11/12: DDC Award 11/12: Finanzierungsrunde 60 Mio. Euro 004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2009 2013 2016 01/09: DSM – Enzymforschung 04/13: Hidden Champion Award, Kategorie Nachhaltigkeit 6. Januar: Intention to float 09/09: Südzucker – funktionelle Kohlenhydrate 10/13: European Biotechnica Award 20. Januar: Prospekt veröffentlicht 10/09: Mehrheitsbeteiligungen: Mekon, LA Schmitt 3. Februar: Emissionspreis festgelegt 9. Februar: Erstnotiz Börse Frankfurt 2010 01/10: RWE Power – CO2 als Rohstoff 2015 07/10: Minderheitsbeteiligung: Enzymicals 01/15: Emschergenossenschaft – Abwassernutzung 10/10: DSM – wasserlösliche Vitamine 04/15: Diana Pet Food – Geschmackssensorik Itranskript I Nr. 3 I 22. Jahrgang 2016 11 I 8-11_tk3_16_BRAIN_bk.indd 11 18.02.2016 12:28:16 Uhr
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