MIT DER BRÜCKE DUCH DEN KÄRNTNER KULTUR.SOMMER - Nr. 89 Juli/August 08 € 2,91 - Kulturchannel

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MIT DER BRÜCKE DUCH DEN KÄRNTNER KULTUR.SOMMER - Nr. 89 Juli/August 08 € 2,91 - Kulturchannel
Nr. 89 · Juli/August 08 · € 2,91
P. b. b. GZ 02Z032603M
Verlagspostamt 9020 Klagenfurt
Erscheinungsort Klagenfurt

                                       KÄRNTEN KUNST KULTUR

     mit allen terminen und galerien
     www.bruecke.ktn.gv.at

   MIT DER BRÜCKE
   DUCH DEN
   KÄRNTNER
   KULTUR.SOMMER
MIT DER BRÜCKE DUCH DEN KÄRNTNER KULTUR.SOMMER - Nr. 89 Juli/August 08 € 2,91 - Kulturchannel
EDITORIAL
carte.blanche
Wir sind Iii-vent
„La Storia siamo noi“, die Geschichte sind
wir, bringt der italienische Liedermacher
Francesco de Gregori eine (geschichts-)
philosophische Perspektive auf den Punkt.
Wenn wir Geschichte machen (können),

                                                                       Foto: Neumüller
dann naturgemäß am ehesten (als)
kleinste Teile davon. Also Alltags-
geschichten – als Konglomerat von
Begegnungen, Erlebnissen und großen
Gefühlen. Ob dieses Bestand hat oder
bald wieder in seine Einzelteile aufgelöst
wird, soll in dieser Carte blanche nicht        Liebe Leserin, lieber Leser!
tiefer hinterfragt werden.
                                                Nicht nur der Sommer hat viel zu bieten – und hier ist
Auf dem Prinzip des einzigartigen Augen-        naturgemäß der Schwerpunkt auf die kulturellen Belange
blicks, dem überraschend Reizenden, an          gemeint. Das ganze Jahr über kann wohl niemand die Fülle
außergewöhnlichen Orten freigesetzten           des Angebots nur annähernd persönlich absolvieren – aber
Emotionen, basiert Event-Marketing.             das predigt Ihr geneigter Brücken.Bauer ohnedies tagaus,
Menschen wollen überrascht gereizt und          tagein – landauf, landab. Zum auftauchenden Reizwort
in Gefühlswallung gebracht werden, in           Event hat unser kritisch-sarkastischer dal Ponte treffend
diesen Momenten sind wir dann für alle          bemerkt: Das Kind sollte nicht mit dem Bade ausgeschüt-
möglichen Botschaften empfänglich,              tet werden – schon gar nicht in einem Land der Seen, in
sie brennen sich gleichsam in unsere            dem jetzt schon seit fünf Jahren das Wasser als einmaliges
Erinnerung.                                     Erlebnis zum (kulturellen) Leben erweckt wird.

Kärnten ist voller Events. Ein Wort das –       Andererseits ist gerade der Sommer prädestiniert dazu,
neudeutsch und regelmäßig falsch auf der        einen anderen Begriff von Kultur bekommen zu können:
ersten Silbe als Iii-vent betont -, in Verruf   sich unter den vielen Möglichkeiten Besonderheiten
geraten ist. Eine gute Freundin hat mir         herauszupicken oder einfach die kurzen heißen Monate
unlängst den Unterschied zwischen einem         zu nützen, um seinen Leidenschaften hemmungslos zu
Fest und einem Event so erklärt: Ein Fest       frönen. Vielleicht regt solche Vielfalt und Atmosphäre an,
ist etwas Gemütliches, etwas das vom            Neues zu entdecken, in ein Kulturbad einzutauchen, womit
Herzen kommt, bei einem Event verdient          man ihr allerdings für immer verfallen bleibt!
eine Agentur viel Geld. Ob professionell
oder herzlich, Faktum ist, es braucht uns,      Es kann einem Schlimmeres widerfahren, als an einem
damit ein Fest oder Event Spuren hinter-        lauen Abend unter Sternen einen kulturellen Hochgenuss
lässt.                                          erleben zu dürfen. So findet sich in der Nr. 89 dementspre-
                                                chend ein ausgewählter Querschnitt durch das kulturelle
Vergessen wir den Begriff, suchen wir uns       Leben dieses Sommers versammelt – ohne Lust auf Voll-
aus dem bunten Strauß an Veranstaltun-          ständigkeit aber mit einem guten Überblick und speziellen
gen mit fließenden Übergängen zwischen          Tipps und Anregungen. Denn wer hat schon von den
erbauender Hochkultur und schlichter,           reisenden Malerschwestern gehört (die bewährte Bach-
guter Unterhaltung das Beste heraus.            mannpreisjurorin Daniela Strigl) – oder ist sich der
Kärnten hat viel natürlich gewachsene           geschichtlichen Bedeutung der Romanik in Kärnten
(Fest-)Kultur, die langfristig nicht durch      bewusst, die sogar von der EU gewürdigt und hier durch
Subventionen, sondern vielmehr durch            den Vorstand des Geschichtsinstituts der Universität bzw.
unsere Präsenz und unsere Begeisterung          den Vize-Direktor des Landesarchivs breiter bekannt
wachsen und blühen wird. Stimmen wir ab,        gemacht wird. Einen außergewöhnlich kulturell fruchtbaren
lassen wir uns ein auf viele spannende          Boden finden wir in Maria Saal oder ... - lesen Sie selbst!
Orte, Begegnungen und Erlebnisse in
diesem Kultur-Sommer.                           Kritisches Leseabenteuer
    Guerrino dal Ponte                          wünscht Ihr bruecken-bauer

                                                Günther M. Trauhsnig
MIT DER BRÜCKE DUCH DEN KÄRNTNER KULTUR.SOMMER - Nr. 89 Juli/August 08 € 2,91 - Kulturchannel
Foto: Kiki Kogelnik, Look again
INHALT

4   HORIZONTE
5   KULTUR.TIPP
    Musikforum Viktring                                                                                     Kultur.Sommer voller Höhepunkte! Die Brücke gibt einen
                                                                                                            Überblick und Einblicke in das Kulturgeschehen in Kärnten zur
7   DENK.MAL                                                                                                heißen Jahreszeit. Der Streifzug von Albeck über Ossiach bis
    Pass Loibl                                                                                              nach Viktring. Seite 14

                                                                  Foto: Felix Esterl, Zigeunerlager, 1929
9  DA.SCHAU.HER
   Bischoffshausen (1927 – 1987)
10 AVISO – Ausschreibungen
14 KULTUR.SOMMER
   Höhepunkte des Sommerprogramms
16 SPUREN.SUCHE                                                                                             Felix.Esterl.Buch! Neben vielen Empfehlungen bringt die
   „Europäische Hauptkulturroute“ Transromanica                                                             Brücke vorab einen Beitrag der Autorin des Ende Sommer
    Die Einigung Europas mit der Kultur als Ausgangspunkt                                                   erscheinenden Kunstbuches. Seite 22
18 Auf den Spuren der Romanik in Kärnten

                                                                  Foto: No Borders Festival, Macy Gray
    Ein Kunst- und Kulturführer über unser Bundesland
19 Badespaß nicht nur im Sommer
    Das ganze Jahr Erholung im kühlen Nass der Römer
20 Kultur und Kunst sind nicht gratis zu haben
    Über einen Kunstfreund und seine Sammlung CACI in Brasilien
22 KÄRNTEN.ART
   Ein Maler mit Noblesse
                                                                                                            No Borders! Musik darf ruhig auch einmal grenzenlos sein –
    Felix Esterl 1894–1931
                                                                                                            wie die Vorfreude auf Konzerte von R.E.M, Paul Simon oder
24 WORT.FÜR.WORT                                                                                            das Rototom Festival. Seite 34
   Köpfe – reloaded

                                                                  Fotos: Wechtitsch/Grüssl
    Ein Beitrag zum Lampersberg-Jubiläum
26 VORLESE. PRVO BRANJE
   Texte von Thomas Bernhard und Gerhard Lampersberg
28 Mein Café
    Kaffeehauskultur in Kärnten
29 Nachdenken mit dem Zeichenstift
    Der Hans-Langitz-Preisträger Gerhard Gepp in Feldkirchen                                                Doppelt.Gesehen! Malreisen der beiden Schwestern Susanne
                                                                                                            Wechtitsch und Stefanie Grüssl: Die Bachmannpreisjurorin und
30 BUCH.MUSIK.TIPPS                                                                                         Autorin Daniela Strigl hat dazu I/ihre Sinne geschärft. Seite 43
32 WELT.KINO.WELTEN
   Kinostationen                                                                                            Cover: KulturSommer in Kärnten Foto: Ferdinand Neumüller
    Skandal-Filme in Klagenfurt
34 BÜHNEN.BRETTER
   Musik ohne Grenzen                                                                                       impressum
    Ein Sommer voller Konzerte in Friaul
                                                                                                            Herausgeber, Medieninhaber und Copyright
35 Zwischen Schein und Sein                                                                                 sowie Verantwortlicher Redakteur
    Schloss Damtschach als Bühne voller Irrungen und Wirrungen                                              Kulturabteilung des Landes Kärnten
36 KLANG.FIGUREN                                                                                            9021 Klagenfurt, Burggasse 8
                                                                                                            Mag. Günther M. Trauhsnig
   Glaube und Glamour                                                                                       Tel. 050/536-30 5 38, Fax: 050/536-30 5 39
    Star-Komponist Sir John Tavener in Ossiach                                                              e-mail: guenther.trauhsnig@ktn.gv.at
38 MusiK/L in Variationen                                                                                   Aboannahme
                                                                                                            Elisabeth Pratneker
    Künstlerische Betätigungen von Bartolo Musil
                                                                                                            Telefon 050/536-30 5 82, Fax 050/536-30 5 39,
39 Gitarrenmusik neu verpackt                                                                               e-mail: bruecke@ktn.gv.at
    Ein neues Kärntner Festival von Julia Malischnig                                                        Kulturtermine
                                                                                                            Mag. Ines Hinteregger
40 STADT.PORTRAIT                                                                                           e-mail: bruecke@ktn.gv.at. Tel: 050/536-40 559
   Salzburg – gesprochen Soizbuag                                                                           Redaktionelle Mitarbeiter dieser Ausgabe: Irmgard Bohunovsky,
    Das Aufeinandertreffen von Tradition und Moderne                                                        Guerrino dal Ponte, Wilhelm Deuer, Alexander Gerdanovits, Johannes Grab-
                                                                                                            mayer, Heiner Hammerschlag, Michael Herzog, Geraldine Klever, Helmut Chri-
41 KLANG.FIGUREN                                                                                            stian Mayer, Lidija Preveden, Mario Rausch, Arnulf Rohsmann, Ilse Schneider,
   Von der Nymphe zum Komponisten                                                                           Markus Siber, Horst Dieter Sihler, Uschi Sorz, Ilse Spielvogel-Bodo, Daniela
                                                                                                            Strigl, Margarethe Tauschitz, Günther M. Trauhsnig, Uli Wunderlich.
    Der Sprung an die Wiener Staatsoper mit Michaela Selinger                                               Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung der
42 BLICK.PUNKT                                                                                              Autoren wieder. Die Redaktion behält sich vor, Beiträge bei Bedarf
                                                                                                            zu kürzen oder zu ändern. Zur Verfügung gestelltes Text- oder Bild-
   Doppelt gesehen                                                                                          material wird (wenn nicht anders vermerkt) nicht retourniert.
    Malreisen zweier Schwestern                                                                             Grafik
44 Kunst aus „Drei-Länder-Ecken“                                                                            Harald Pliessnig
                                                                                                            Druck
    Suzana Fântânariu – Konfrontationen
                                                                                                            Kärntner Druckerei Tel. (0463) 58 66
46 Hand in Hand mit dem Tod                                                                                 Verlagspostamt
    Totentänze von den Anfängen bis heute                                                                   9020 Klagenfurt
                                                                                                            Einzelpreis Euro 2,91
48 LUST.AUF.KULTUR                                                                                          Abonnement
   Kärntner Kulturkalender                                                                                  10 Ausgaben Euro 25,44
                                                                                                            inkl. KulturCard Kärnten,
   Galerien/Ausstellungen                                                                                   Porto und Versand.
   Kino/Filmtipps                                                                                           www.bruecke.ktn.gv.at

                                                                                                                                              Die Brücke 89 – Juli/August 08 3
MIT DER BRÜCKE DUCH DEN KÄRNTNER KULTUR.SOMMER - Nr. 89 Juli/August 08 € 2,91 - Kulturchannel
Dom.Musik
Das „Festival Musica Sacra 2008“ unter der Leitung von Thomas Wasserfaller in der Domkirche in Klagenfurt vereint Komponenten von kirchlicher
Musiktradition, profaner Weltmusik und persönlichen Erfahrungen in Musik und Glauben: Wunderbare Kompositionen verschiedener alter Meister
schöpfen aus dem Fundus kirchlicher Tradition und fügen sich sowohl in Gottesdienst als auch Konzerten zu einem Ganzen, das die Menschen berühren
will. Insgesamt werden in sechs Messkompositionen und in fünf (Orgel)Konzerten Reichtum und Fülle der Musik in der Kirche unter Beweis gestellt.
Den Anfang macht am 12. Juli das Austrian Brass Quintet „HoViHoLoHoff“, am 19. Juli interpretiert Karl-Bernhardin Kropf den Stummfilm „Der
müde Tod“ von Fritz Lang auf der Orgel, am 2. August zeigen Angela und Ruth Rossel Tangoimpressionen in der Kammermusik, am 9. August
rezitiert Ronald Pries mit der Unterstützung des Adamas-Quartett „Die Predigten des Abraham a Sancta Clara“ und am 15. August bildet Mozarts
Waisenhausmesse mit dem Domchor und -orchester den krönenden Abschluss.            KHK
 HORIZONTE

             Brahms.Wettbewerb                              Kultur.Sommer                                  Musik.Wochen
             Von 24. bis 31. August findet in Pört-         Der Kultursommer in St. Paul, der vor allem    Die Gustav-Mahler-Musikwochen in Südtirol
             schach am Wörthersee der 15. Internationa-     durch seine Vielfalt Jahr für Jahr die Besu-   stehen vom 12. Juli bis zum 8. August
             le Johannes-Brahms-Wettbewerb statt. Der       cher begeistern konnte, ist schon zum Fix-     ganz im Zeichen der symphonischen Dich-
             hochklassische Bewerb wird unter der Lei-      bestandteils des Kärntner Kulturgutes. Auch    tung „Das Lied von der Erde” mit Interpretin
             tung der Präsidentin Waltraud Arnold (Foto)    heuer überzeugt das größte Festival im         Caroline Melzer (Foto), das Gustav Mahler
             anlässlich des 175. Geburtstages von           Raum Unterkärnten (bereits zum 29. Mal!)       genau vor hundert Jahren in seinem Kompo-
             Brahms durch das Violinfinale mit Orches-      mit einer ausgesprochenen Vielfalt an erst-    nierhäuschen in Toblach komponiert hatte.
             terbegleitung (KSO Kärntner Sinfonie           klassigen Veranstaltungen. Ein Orchester-      Das Jubiläum ist Anlass, dieses Meisterwerk
             Orchester) gekrönt. In den Disziplinen         konzert der Donauphilharmonie widmet sich      in seiner Urfassung am 12. Juli durch das
             Klavier, Violine, Viola, Cello, Lied und       am 5. Juli Werken von Vivaldi, Bach,           Bayerische Symphonieorchester unter der
             Kammermusik beteiligen sich über 400           Lawrence und Holst. Gernot Fresacher           Leitung von Hansjörg Albrecht zu präsentie-
             junge Interpreten aus aller Welt. Diese sind   (Klarinette) und Werner Karlinger (Harfe)      ren. Weitere Höhepunkte: Verschiedene
             zum größten Teil Gewinner nationaler und       lassen am 7. Juli Kammermusik von Hän-         Ensembles und Interpreten wie das Ex Novo
             internationaler Musikpreise, die von einer     del bis Verdi erklingen. Das Orchester des     Ensemble am 16. Juli, die conTakt Percus-
             fachkundigen Jury beurteilt werden. Den        American Institute of American Studies aus     sion Group am 18. Juli, die Fliegenfänger
             Abschluss findet der spannende Bewerb am       Graz/Dallas setzt neben einem Liederzyklus     am 27. Juli oder das Ensemble Polyhymnia
             31. August mit dem Schluss-Gala-Konzert        von Richard Strauss mit einer symphoni-        am 6. und 7. August zählen dabei ebenso
             der Preisträger im Casineum Velden.       WA   schen Dichtung zu „Don Juan“ die klang-        zu den Fixpunkten eines einzigartigen Pro-
                                                            lichen Akzente (18. Juli) und zum              gramms wie Gespräche, Vorträge, der int.
                                                            Abschluss laden Florian Kitt (Violoncello)     Schallplattenpreis bzw. CD- und Buchprä-
                                                            und Rita Medjimorec (Klavier) am 8.            sentationen zu seinem musikalischen Erbe.
                                                            August zu einem Duoabend ein.           MH     Infos: www.gustav-mahler.it     HM

4 Die Brücke 89 – Juli/August 08
MIT DER BRÜCKE DUCH DEN KÄRNTNER KULTUR.SOMMER - Nr. 89 Juli/August 08 € 2,91 - Kulturchannel
Klang.Vielfalt

                                                                                                                                                   Foto: Niels Rohenkohl
                                                Konzert beim Schloss möchte im Sommer
                                                frische innovative Klänge in die alten
                                                Gemäuer und auf die grünen Wiesen des
                                                Dinzlparks in Villach bringen. Den Anfang
                                                macht am 4. Juli Gianmaria Testa (Foto)
                                                mit seiner Band, der französische Chansons
                                                mit dem italienischen Liedgut verbindet.
                                                Tags darauf folgen die Fratelli Mancuso
                                                (Lorenzo und Enzo): Wer musikalisch die
                                                Sonne wie in Sizilien untergehen sehen
                                                möchte, der ist mit ihren Cantautori-Liedern
                                                bestens bedient. Villach zeigt sich im Som-
                                                mer aber auch darüber hinaus musikalisch
                                                sehr offen, denn am 10. Juli widmet sich
                                                die Jugend-Big-Band mit ihrer „Blue Tour“
                                                der „American Music abroad“. Während
                                                bereits am 3. Juli in der Stadtpfarrkirche
                                                mit Orthulf Prunner (der die Veranstaltung
                                                auch am 28. August beenden wird) der
                                                                                                kultur.tipp
                                                renommierte Orgelsommer beginnt. Zahl-
                                                reiche bekannte Organisten aus dem              Musikalische Glanzlichter
                                                deutschsprachigen Raum wie Eberhard             im Musikforum Viktring
                                                Lauer (10. Juli), Markus Stepanek
                                                                                                Das Stift Viktring und sein Gymnasium
                                                (24. Juli), Klaus Kuchling (7. August),
                                                                                                erhalten ihre besondere Ausstrahlung durch
                                                Helene von Rechenberg (14. August) oder
                                                                                                das Musikforum, das die künstlerischen
                                                Wolfgang Capek (21. August) geben sich
                                                                                                Möglichkeiten nach außen in die Öffentlich-
                                                ein musikalisches Stelldichein der
                                                                                                keit transportiert, und dessen Programm
                                                besonderen Art.      GG
                                                                                                sich aus Feinheiten, kleinen Überraschungen
                                                                                                und Mut zum Neuen und Außergewöhnlichen
                                                                                                (Leiter Werner Überbacher) präsentiert. Am
                                                                                                24. Juli kann man schon auf die Urauffüh-
                                                                                                rung des Gustav-Mahler-Kompositions-
                                                                                                preises mit den Gewinnern Leopold Hurt
                                                                                                (Foto), Clemens Nachtmann und Manuela
                                                                                                Kerrer gespannt sein: Der Preis war erst-
                                                                                                mals für Zither Solo und Kammerensemble
                                                                                                ausgeschrieben. Bereits ab 7. Juli gibt es
                                                                                                zahlreiche Konzerte auf höchstem Niveau:
                                                                                                Eröffnet wird der Reigen durch Christos
                                                                                                Marantos. Am 14. Juli nähern sich
                                                                                                Christoph Cech und Gerald Preinfalk dem
                                                                                                Jazz-Giganten und frühen Freigeist Jimmy
                                                                                                Giuffre in der Giuffre Zone. Tags darauf
                                                                                                zeigen Dozenten des Jazz-Workshops ihre
                                                                                                Impressionen. Am 17. Juli trifft bei Orga-
                                                                                                nist Florian Pagitsch „Altes Holz auf Edles
                                                                                                Metall“ und am 20. Juli wird es bei Bertl
                                                                                                Mütters Soloabend ernst. Es folgt ein Duo-
                                                                                                abend mit Sylvia-Elisabeth Viertel und
                                                                                                Sebastian Hess und vom 21. bis zum 23.
Raum.Positionen                                 Heimat.Gefühle                                  Juli widmet sich wieder das Symposion in
Zum 9. Mal lädt heuer das kultur-forum-         Die „Heimat“ gehört uns allen, egal woher       Auen am Wörthersee dem Komponisten
amthof Kunststudenten ein, mit junger           wir stammen, welcher Gesinnung wir ange-        Albin Berg. Die Konzerthöhepunkte bilden
experimenteller Kunst (vom 18. Juli bis         hören oder zu welchem Glauben wir auch          auch diesmal den Hintergrund für das
2. August das Projekt Fünf Stühle sind          stehen mögen. Ein Stück Heimat ging der         eigentliche Musikforum, das mit zahlreichen
auch eine Bank) – frisch aus dem Kunstbe-       jüdischen Familie Scharfberg in Eisenkappel     Workshops und Sessions zwischen Klassik,
trieb der Universität für angewandte Kunst      mit der NS-Machtübernahme und der darauf        Jazz und Moderne (Alegre Correa, Michael
bzw. der Akademie der bildenden Künste          folgenden Deportation verloren. Das Histori-    Martin Kofler, Ray Cesar, Mario Gasser,
Wien – bildnerische Positionen zu präsentie-    kerteam um Lisa Rettl und Werner Koro-          Reinhold Buchta, Sylvia E. Viertel u.v.a.) im
ren. Sozusagen als „Kontrapunkt“ zum            schitz präsentiert mit der Ausstellung „Wir     Stift auch im 22. Jahr die Tradition der
musikalischen Geschehen im Rahmen der           gehörten hierher …“ im Forum Zarja in Bad       Klänge aus aller Welt hochleben lässt.
Int. Musikakademie Feldkirchen (13. Juli        Eisenkappel, die nur noch bis 12. Juli zu           HD
bis 2. August). Die Instrumentalkurse mit       sehen ist, die Geschichte jener Familie,
Urlaubsgefühl warten aber auch mit einer        deren Textilgeschäft „arisiert“ wurde und in    Musikforum Viktring-Klagenfurt
Reihe hörenswerter Konzerte auf, wie z. B.      Israel eine neue Heimat erst aufbauen muss-     Stift-Viktring-Straße 25
                                                                                                Tel: +43 (0)463 28 22 41
dem Jess-Trio-Wien & Wolfgang Klos (26.         te. Durch Nachfahren der Familie aus Israel
Juli) oder am 31. Juli das PianoDuo Johannes    und den USA gelang es eine behutsame            Konzerte 2008:
& Erwin Kropfitsch, der zugleich die künstle-   Familienbiographie aufzubauen, die Ein-         7.–27. Juli, jeweils um 20 Uhr
rische Leitung inne hat.      GT                drücke, Meinungen und Berichte noch ein-        Alban-Berg-Symposium in Auen am Wörthersee
                                                mal in das Gedächtnis der Menschen bringt.      21.–23. Juli, jeweils ab 10 Uhr
                                                Die zweisprachige Ausstellung ist Teil des      Nähere Infos: www.musikforum.at
                                                Gedenkjahres 2008 und wird durch ein Buch
                                                (erschienen im Drava Verlag) ergänzt.      BB

                                                                                                                      Die Brücke 89 – Juli/August 08 5
MIT DER BRÜCKE DUCH DEN KÄRNTNER KULTUR.SOMMER - Nr. 89 Juli/August 08 € 2,91 - Kulturchannel
aviso

                                                      Partner.Schlösser                                Frei.Räume
                                                      Ein gemeinsames Ausstellungsprojekt der          In der Kunstmühle in Mühldorf im Mölltal
      LKH.Neubau                                      beiden Schlösser in Albeck und Straßburg         von Thomas Idl und Klaus „fish“ Hofer heißt
                                                      zeigt in zwei Teilen die private Sammlung        es im Sommer in den Gastausstellungen
      Die KABEG (Landeskrankenanstalten
                                                      von Elisabeth Werkmann. Dabei sollen alte        von Dorli Vany „Leinen los“ und Anet
      Betriebsgesellschaft) ruft zur Teilnahme für
                                                      Stickereikunst und neues Modedesign ver-         (Steindl) ist sogar im Turm, um dort ihr
      den offenen 2-stufigen künstlerischen Wett-
                                                      eint werden. Der Besucher erhält die Mög-        künstlerisches Schaffen zu präsentieren.
      bewerb zur Gestaltung des Neubaues der
                                                      lichkeit den bürgerlichen Teil in Albeck (hier   Ab dem 19. Juli gibt es auch eine Gesamt-
      Lymphklinik Wolfsberg auf. Die Begehung
                                                      ein Art-déco-Beispiel) und den bäuerlichen       ausstellung von „iDL – KNOOP – HOFER“
      erfolgt am 18. Juli. Wettbewerbsabgabe ist
                                                      Teil in Straßburg zu entdecken. Kostbark-        mit dem Titel „MOLAE ARTIS“, die genug
      am 3. September. Der Juryentscheid zur
                                                      eiten aus der Belle Epoque bis zur bunten        Raum und ebensoviel Spannung verspricht.
      ersten Stufe erfolgt am 10. September.
                                                      Ornamentik des Jugendstils und extravagan-       Danach präsentiert sich die Kunstmühle als
      Der Kostenrahmen für die Realisierung
                                                      te Modelle des Grazer Ateliers „ardea luk        Ort der interkulturellen Begegnung. Am
      beträgt 100.000 Euro. Wettbewerbsorgani-
                                                      MODErneKUNST“ meistern im Schloss                25. Juli laden Hans Salcher und
      sation: Amt der Kärntner Landesregierung,
                                                      Albeck einen charmanten Sprung von der           Raimund Mayr Sax zu einer Lesung ein.
      Abt. 5 (Kultur), Burggasse 8, 9021 Klagen-
                                                      Tradition hin zur Moderne. Wer zurück in die     Am 9. August präsentieren Pusavec and
      furt, Sabrina Galler, Tel. 050/536-30599,
                                                      Vergangenheit reisen möchte, sollte sich in      Friends Jazz vom Feinsten, am 15. August
      Ausschreibung: www.kulturchannel.at
                                                      Straßburg die typischen Arbeiten und Moti-       folgt eine weitere Lesung von Regina Keil
                                                      ve aus dem 18. und 19. Jahrhundert nicht         und am 31. August wird dem Forum für
      BMUKK.Stipendien                                entgehen lassen. Die Ausstellung läuft bis       improvisierte Musik der entsprechende Frei-
      Das Ministerium schreibt wieder Stipendien      28. September.           IH                      raum gelassen, der auch sonst in der Mühle
      für Bildende Kunst und Auslandsateliers                                                          eine wesentliche Rolle spielt.    RK
      aus. Für Bildende Kunst werden zehn
      Stipendien in der Höhe von monatlich 1.100
      Euro an freiberufliche Künstler in Österreich
      vergeben. Die Auslandsstipendien dauern je
      nach Atelierwohnung drei bis sechs Monate
      und gelten für Paris, Rom, Krumau, Tokio,
      Chengdu, Nanjing, Chicago, New York,
      Mexico City sowie Peking. Einreichungen
      jeweils bis 31. Juli: BMUKK, Abt. VI/1,
      Concordiaplatz 2, 1010 Wien.
      Weitere Infos: www.bmukk.gv.at

      Hilfe.Stellung
      Cultural Contact Point Austria bietet im
      Unterrichtsministerium all jenen, die an
      einem Antrag arbeiten und dieses Jahr ein-
      reichen wollen, mit vier Workshops in Wien
      (Termine: 16. und 29. Juli, 4. August und
      4. September) Hilfe an. Voraussetzung           Musik.Studium                                    Schmuck.Kultur
      zur Teilnahme ist ein Konzept für ein Kultur-
      projekt. Anmeldung und Infos: Arnhilt.Hoe-      Noch Plätze frei! Aufgrund der sehr guten        In Österreich wurden vom namhaften
      fle@bmukk.gv.at                                 Resonanz wird der neue Studiengang               „Schmuck-Magazin“ zehn Juweliere ausge-
                                                      „Angewandte Musikwissenschaft“ an der            wählt, unter ihnen wieder die „Schmuck-
                                                      Alpen-Adria-Universität Klagenfurt in Ko-        werkstatt“ von Mitja und Martina Einspieler
      Europa.Projekte                                 operation mit dem Kärntner Landeskonser-         im Zentrum von Klagenfurt. Die Auszeich-
      Um den interkulturellen Dialog und den kul-     vatorium weiter ausgebaut. Derzeit stehen        nung „Exzellente Schmuckkultur“ wurde ins-
      turellen und künstlerischen Kulturaustausch     Bachelor-Studien (6 Semester, entweder mit       gesamt an rund 180 Schmuckgeschäfte im
      zwischen den europäischen Ländern zu för-       wissenschaftlichem oder musikpraktischem         deutschsprachigen Raum und in den Bene-
      dern, ruft die Europäische Kommission zur       Schwerpunkt), Master of Arts (4 Semester)        lux-Ländern vergeben. Entsprechend dem
      Einreichung von Vorschlägen für das Pro-        und das Doktorat zur Auswahl. Das Studium        modernen Frauenbild hat auch der Schmuck
      gramm „Kultur“ auf. Gefördert werden ein-       soll umfassend vorbereiten auf ein vielfälti-    im 20. und 21. Jahrhundert neue Formen
      jährige und mehrjährige Kooperationspro-        ges und Flexibilität erwartendes berufliches     und Inhalte erfahren. Besonders im mitteleu-
      jekte (Einreichfrist: 1. Oktober), die Unter-   Arbeitsfeld in einem sich derzeit stark          ropäischen Raum hat sich Schmuck zuneh-
      stützung kultureller Einrichtungen in Europa    wandelnden Arbeitsmarkt. Bewerbungen             mend von seiner repräsentativen Funktion
      (1. November) und die Zusammenarbeit            nur noch bis 24. August (Beginn des              verabschiedet. Schmuck dient heute als
      mit Drittländern (1. Mai 2009). Die Förde-      Studiums: 10./11. September).                    Ausdrucksmittel der Persönlichkeit. Zeitge-
      rung aller Projekte beträgt insgesamt 400       Infos: Univ.-Prof. Dr. Simone Heilgendorff       mäße Gestaltung des Schmucks basiert auf
      Mio. Euro. Infos unter: http://eur-lex.euro-    (Tel. 0463/2700-2003).                           der Formensprache, die ebenso im Möbel-
      pa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:C:                                                         design, in der Architektur und auch in der
      2008:141:0027:0031:DE:PDF                                                                        Bildenden Kunst wirksam ist.      PR

6 Die Brücke 89 – Juli/August 08
MIT DER BRÜCKE DUCH DEN KÄRNTNER KULTUR.SOMMER - Nr. 89 Juli/August 08 € 2,91 - Kulturchannel
HORIZONTE
Glas.Keramik                                    Kunst.Akademie                                  Trubar.Jahr
Die Sonderausstellung „Panpiglhäfen und         Die verschiedensten Techniken der bildneri-     Die Ausstellung „Primoä Trubar 1508-1586“
Nuppenglas“ im Landwirtschaftsmuseum            schen Kunst sollen bei der Sommerakade-         im Nationalmuseum von Slowenien in Lai-
Schloss Ehrental widmet sich bis 31. Ok-        mie in Moosburg so sinnvoll genutzt wer-        bach widmet sich bis zum 31. Dezember
tober Keramik und Glas aus Kärnten.             den, dass ein verbindendes Element ent-         dem Begründer des slowenischen Schrift-
Historisch gesehen war für die Keramiker-       steht und man sich gleichzeitig den Staub       tums. Dieser war eng mit dem Humanismus
zeugung die in Kärnten hergestellte             des Alltags von der Seele waschen lassen        und der Renaissance verbunden und stand
Schwarzkeramik, aber auch das im späten         kann. Dafür sorgen namhafte Künstler wie        mit den großen Europäischen Geistlichen
19. Jahrhundert erzeugte Gebrauchsglas          Margaretha M. Bauer, die bei den Teilneh-       wie Erasmus von Rotterdam wie mit den
berühmt. Zahlreiche Exponate zeigen die         mern die künstlerische Freiheit fördern         Bischöfen im Alpen-Adria-Raum in engem
Vielfalt und Einmaligkeit dieser handwerk-      möchte, Helmar Bazinger (beide 14.–25.7),       Kontakt. Als großer Christ reformierte er die
lichen Künste, wobei viele davon aus priva-     der in der Ölmalerei Variationen über Rea-      Kirche und sorgte zugleich für die ganzheit-
tem Sammlerbesitz stammen und erstmalig         lismus entstehen lässt oder Helmut Hell-        liche Übersetzung der Bibel in die sloweni-
einer breiten Öffentlichkeit gezeigt werden.    messen (21.–25.7), der neue Erkenntnisse        sche Sprache, weshalb er als südlicher
Die Vielfalt der ausgestellten Objekte reicht   aus der Graphik als künstlerisches Mittel       Martin Luther gilt und auch hierzulande von
von Töpfen, Schüsseln und Ofenkacheln mit       vorstellt. Hans Hiesberger (14.–18.7)           der Evangelischen Kirche gefeiert wird.
zum Teil aufwändig gestalteten Reliefs bis      erklärt die Verbindung vom Sehen, Schau-        Zugleich war er Visionär und auch Praktiker,
hin zu bemalten Hochzeitskaraffen und Glä-      en, Zeichnen und Malen, Young Hee Park          der als Urheber der slowenischen Volksidee
sern, besondere Taufbecher mit eingelasse-      (14.–25.7) gibt den richtigen Ton an und        die Religion mit der nationalen Eigenart der
nen Golddukaten, Nuppengläser, Pulverhör-       Constantine Xenopoulos (14.–18.7) stellt        nördlichen Balkanregion verband. Die Akti-
ner, mit Faden verzierte Hohlgläser und vie-    die griechische Ikonenmalerei vor. Besonde-     vitäten anlässlich der EU-Präsidentschaft
le mehr. Die Ausstellung zeigt die Entwik-      res Augenmerk sollte man auch auf Fritz         unseres Nachbarlandes zum 500-Jahr-Jubi-
klung der Keramik- und Glaskunst von der        Langhammer (14.–25.7) und seine Akt-            läum zeichnen das Leben durch Dokumen-
Entstehung des guten „Tons“ und der „Glä-       Malerei richten, denn schließlich riskiert er   te, Bilder und Gegenstände Trubars nach,
ser“ bis hin zu jenen Produkten, die das        mit reduzierten Formen einen Blick hinter       dessen Denken seine Heimat wie auch den
Leben der Menschen bereichern und ver-          die Oberfläche und lässt aus Körpern Land-      Rest von Europa maßgeblich beeinflusste.
schönern sollten.      HS                       schaften entstehen.      MH                        GM

                                                                                                Paris.Montmartre
                                                                                                Das Leben der Halb- und Scheinwelt am
                                                                                                Pariser Montmartre ist bis zum 14. Sep-
                                                                                                tember in der Stadtgalerie in Klagenfurt zu
                                                                                                sehen. Protagonist dieser Welt ist der
                                                                                                französische Maler Henri de Toulouse-
                                                                                                Lautrec, der an dieser Welt teilnahm und sie
                                                                                                beschrieb wie sie wirklich war. Über 300
                                                                                                meist farbige Steindrucke des kleinwüchsi-
                                                                                                gen Künstlers geben einen Einblick in das
                                                                                                Pariser Nachtleben der Vergangenheit, wo
                                                                                                Menschen aus dem Alltag von Straßenmen-
                                                                                                schen über Kleinkünstler bis zu Prostituier-
                                                                                                ten zu den „wahren“ Stars gehörten. In
                                                                                                revolutionärer Weise zeigt Lautrec diese
                                                                                                Stars, denen er sich innerlich verbunden
                                                                                                fühlte, mit einer beeindruckenden Genauig-
                                                                                                keit und lässt dabei nichts aus, weder
                                                                                                Schönheit noch Hässlichkeit. Mit all den
                                                                                                liebenswerten Fehlern und Schwächen traf
                                                                                                er damit genau den Nerv seiner Zeit und
                                                                                                konstruierte eine Gegenwelt zur Aristokratie
                                                                                                und jener Welt des feinen Adels, der er
                                                                                                nichts abgewinnen konnte.        HM

                                                                                                                         Die Brücke 89 – Juli/August 08 7
MIT DER BRÜCKE DUCH DEN KÄRNTNER KULTUR.SOMMER - Nr. 89 Juli/August 08 € 2,91 - Kulturchannel
Quer.Verbindungen
                                                                                                           Geballte Kunst aus dem Nachbarland
                                                                                                           präsentiert die Kunststadt Gmünd im
                                                                                                           August: Klementina Golija und Klavdji Tutta
                                                                                                           stammen beide aus Slowenien, kommen
                                                                                                           aus Kranj und studierten an der Kunstaka-
                                                                                                           demie in Laibach – ab 2. August in der
                                                                                                           Galerie für Alte und Neue Kunst bei Heinz
                                                                                                           und Margarete Miklautz. Klementina Golija
                                                                                                           stellt im selben Zeitraum vor allem ihre
                                                                                                           größeren Werke zusätzlich in der Alten Burg
                                                                                                           aus (bis 28. September). Gerade erst mit
                                                                                                           frischen Eindrücken von ihrer erfolgreichen
                                                                                                           Ausstellung an der Adria zurück, wird sie
                                                                                                           mit neuen Werken aus der „Geographie der
                                                                                                           Erinnerung“ überraschen. Innerhalb der tra-
                                                                                                           ditionellen Form des Tafelbildes entwickelte
                                                                                                           sie eine individuelle Bildkomposition, in der
                                                                                                           sie das Medium der Collage mit der Malerei
                                                                                                           beeindruckend verbindet.       GT
HORIZONTE

            K08.Kunst aus Kärnten                          Kunst.Positionen                                Eisen.Haus
            Die erste umfassende Ausstellung zur           Die erste Ausstellung bildender Kunst, die      Vor genau 10 Jahren gab es die erste Aus-
            Gegenwartskunst in Kärnten (8. Juli bis        im Grünspan gezeigt wird, erfolgt im            stellung im Haus Winkler-Jerabek, der
            2. November) präsentiert an 9 Stand-           Anklang an K08. So werden auch in der           Künstler Fritz Russ stellte seine Skulpturen
            orten (Museum der Modernen Kunst,              neuen Plattform für Kunst und Kultur im         aus. Die Materialien und die Geschichte des
            Künstlerhaus, Napoleonstadel, Alpen Adria      Drautal thematische und zeitbezogene            Hauses hatten sich gefunden, denn die
            Galerie Klagenfurt, Werner Berg Museum,        Schwerpunkte zur Kärntner Kunst nach            alten Sensen aus dem Gewerkehaus wur-
            Museum des Nötscher Kreises, Stift Ossi-       1945 gesetzt. Die Ausstellung in Mühlboden      den von ihm in Kunstwerke verwandelt. Der
            ach, Kunstwerk Krastal und Schaukraftwerk      bei Feffernitz widmet sich vom 2. Juli bis      in Gmünd lebende Bildhauer verarbeitet alte
            Forstsee) Themen-Schwerpunkte zur Kunst        28. September besonders dem Thema               Eisenwerkzeuge und andere Fundstücke,
            aus Kärnten seit 1945 bis heute. Inhaltlich    „Leben für die Kunst – KünstlerInnen als        vorwiegend aus Metall, und lässt daraus
            begleitet wird die von der Publizistin und     ErfinderInnen von Nischen-/Nistplätzen für      immer wieder Neues entstehen. Zum Jubi-
            Kunsthistorikerin Silvie Aigner kuratierte     zeitgenössische Kunst abseits des etablier-     läum und im Rahmen von K08 zeigt er Neue
            Schau von zwei Kunst- bzw. Architektur-        ten Kunstmarktes”. Anhand von Werken von        Objekte in den Gewölberäumen und im Gar-
            büchern sowie von zehn namhaften Partner-      Hannes Heinz Goll, Johann Fruhmann (Foto)       ten des Hauses in Himmelberg. Die Arbei-
            galerien, die zeitgleich zu K08 Künstler in    und des Ateliers Norbert Kaltenhofer wird       ten sind bis einschließlich 29. August zu
            Einzel- und Gruppenausstellungen vorstel-      dem Besucher veranschaulicht, wie sich          sehen.      AW
            len. Nach der feierlichen Matinee am 6. Juli   Künstler aus Kärnten nicht nur ihrem eige-
            im MMKK durch LH Jörg Haider wartet ein        nen Schaffen widmeten und widmen, son-
            Abendcocktail im Napoleonstadel. Anschlie-     dern sich auch mit der Beförderung künst-
            ßend verspricht der Auftakt zum Künstler-      lerischer Positionen ihrer Zeit beschäftigen.
            fest spektakulär zu werden – die Kunst-           MF
            SportGruppe hochobir hier bei einer Live-
            Übertragung aus Wien.        GMT

8 Die Brücke 89 – Juli/August 08
MIT DER BRÜCKE DUCH DEN KÄRNTNER KULTUR.SOMMER - Nr. 89 Juli/August 08 € 2,91 - Kulturchannel
Kunst.Tradition                               Suetschacher.Malerwoche
Diesen Sommer setzt Unart einen Schwer-       Bereits zum 28. Mal findet in Suetschach
punkt in die Kärntner Kunst. Im Rahmen        die Malerwoche/Sveški slikarski teden
von K08 – „Konfrontation und Emanzipa-        (17. bis 23. August) statt, organisiert und
tion“ zeigt die Galerie in Villach vom        betreut von der Obfrau des slowenischen
12. Juli bis 27. September ein breites        Kulturvereins Gorše, Tatjana Feinig. Dazu
Spektrum der Moderne: mit bekannten           gibt es auch Workshops für Kinder, Jugend-
Künstlern wie Barbara Bernsteiner, Sieg-      liche und Erwachsene und ein kulturelles
fried Zaworka (Foto), Gernot Fischer, Kera-   Rahmenprogramm. Diese weit über das
                                                                                             dispersion, goldlack und grafitstift auf karton,
miken von Gerda Smolik, Gerold Tusch,         Rosental hinaus bekannte Künstlerkolonie
                                                                                             ca. 30 cm mal 26 cm
Roland Summer u. a. gemeinsam mit den         war von Beginn an von der Idee der
Kärntner Klassikern wie Cornelius Kolig,      Gemeinsamkeit geprägt: gemeinsam zu
Valentin Oman, Viktor Rogy und Hans Stau-     leben und künstlerisch tätig zu sein. Die
dacher. Malerei und Keramiken stehen          Künstler lernen die Dorfbewohner kennen
dabei in einem Diskurs zu einer immer
moderner werdenden Gesellschaft, die
                                              und die Dorfbewohner lernen die Künstler,
                                              in weiterer Folge auch ihre Kunst kennen.
                                                                                             da.schau.her
durch Literatur und Medieneinsatz neue        Die Teilnehmer wie Anna Rubin (Bild), Karin
Räume und Bereiche für sich entdeckt.         Herzele, Tanja Prušnik oder Katja Kozjek      hans bischoffshausen
Dabei werden sehr oft die Grenzen des         kommen wieder aus Kärnten, Slowenien           blinde hexe, 1977
Objekthaften erreicht und manchmal sogar      und Italien. Infos: www.kocna.at      JS       was vorerst ungegenständlich scheint,
überschritten. Mit der neuen Generation an                                                   aktiviert durch den titel blinde hexe die
Künstlern nimmt auch die Kunst im Allge-                                                     mechanik der merkzeichen: zwei farb-
meinen in Kärnten eine entscheidende                                                         flecken und ein liniensystem. der eine ist
Wende hin zu jener Avantgarde, die andere                                                    eher rund und markiert den kopf, der ande-
Bereiche aus der Gesellschaft und aus dem                                                    re ist ausladend und markiert das wehende
Alltagsleben in die Kunst einfließen lässt.                                                  hexenhaar. das liniensystem beruht auf
   MH
                                                                                             einem griff in bischoffshausens eigenes
                                                                                             formenreservoir der 60er jahre. dort war es
                                              Einmalige.Kunst                                auf pulsierende räume bezogen. hier kann
                                              „Monochromie und Reduktion“ sind die           es auf atmosphärische bewegungsmöglich-
                                              wesentlichen Eigenschaften, die in den         keiten verweisen. bischoffshausen scheut
                                              Arbeiten von Bernard Aubertin, Hans            die eindeutigkeit der bildvokabeln.
                                              Bischoffshausen, Heinz Mack (alle aus der      was den goldenen fleck als hexenkopf
                                              Zero Avantgarde), Ludwig Wilding, Gerhard      identifizieren lässt, sind die augenlöcher.
                                              Trieb (Foto), Jakob Gasteiger und Hanns        durch den karton gestossen hat sie
                                              Kunitzberger sowie Chen Xi ab 7. Juli in der   bischoffshausen mit dem schraubenzieher.
                                              K08 Partner-Galerie Walker auf Schloss Ebe-    in dem er der hexe die augen gibt, blendet
                                              nau zu sehen sind. Und im Rahmen von           er sie. der stich in das auge erzeugt es und
                                              Emanzipation und Konfrontation präsentiert     löscht es. blinde hexe.
                                              die Galerie Vorspann/Galerija Vprega als       das blenden ist ein archaisierender
                                              vorläufigen Jubiläums-Höhepunkt Hans           brutalismus, ist standardinventar der
                                              Bischoffshausen (Foto). Sein Werk ist in       mythen. bischoffshausens eigene sehnerv-
                                              Österreichs Museen kaum präsent, da sich       zersetzung ist die biografische brücke zum
                                              die meisten Arbeiten in Privatbesitz befin-    thema.
                                              den. Umso erfreulicher ist es, dass bis
                                              17. August in Bad Eisenkappel noch nie         bischoffshausen beschränkt seine arbeit
                                              gezeigte Werke ausgestellt werden können.      nicht auf das zeigen. er betont das tun. es
                                              Dazu erscheint ein reichhaltiger Katalog mit   ist ein artifizielles agieren jenseits des
                                              einem Vorwort von Univ.-Prof. Arnulf Rohs-     artigen umgangs mit dem material. er reisst
                                              mann, in dem er die außerordentliche           die ränder des kartons, er durchsticht die
                                              Stellung des Künstlers und Literaten unter-    malfläche, quastet und schmiert die farbe.
                                              streicht: Die Kunst nach 1945 beginnt in       er vergröbert die künstlerischen mittel in
                                              Österreich neu, mit vier Künstlern aus         seiner rage. destruktion wird zum gestalt-
                                              Kärnten: Lassnig, Rainer, Staudacher und       faktor.
                                              Bischoffshausen. Begleitend zur Ausstellung        a. r.
                                              finden Lesungen aus den Werken von
                                              Bischoffshausen statt. Am 18. Juli liest       Gerade über den Sommer sind wieder eine Reihe
                                                                                             von Bischoffshausen-Bilder quer durch Kärnten
                                              Wolfram Berger, untermalt mit Musik von
                                                                                             aktuell ausgestellt: Im Rahmen von „K08“ sowie
                                              Karen Asatrian, am 8.8.08 der deutsche         Galerie Vorspann (Bleiburg) Galerie Walker
                                              Charakterdarsteller Odo Jergitsch.      HM     (Schloss Ebenau) etc. – siehe Serviceseiten!

                                                                                                                      Die Brücke 89 – Juli/August 08 9
MIT DER BRÜCKE DUCH DEN KÄRNTNER KULTUR.SOMMER - Nr. 89 Juli/August 08 € 2,91 - Kulturchannel
Gitarren.Götter
                                                                                                         Gleich zweimal kann man den Weltklasse-
                                                                                                         Gitarristen Richie Kotzen (rechts) im schon
                                                                                                         legendären Bluesiana in Velden erleben. Am
                                                                                                         22. Juli bei einem Solokonzert und am
                                                                                                         11. August gemeinsam mit Paolo Pallente
                                                                                                         bei einem akustischen Liederabend. Kotzen
                                                                                                         spielte bei verschiedenen Rockbands wie
                                                                                                         bei Poison und Mr. Big und sorgte mit
                                                                                                         seinem ungewöhnlichen Gitarrensound für
                                                                                                         jede Menge Begeisterung zwischen Rock,
                                                                                                         Fusion und Jazz. Wenn er in die Saiten
                                                                                                         greift, dann ebenso virtuos wie gekonnt,
                                                                                                         immer auch mit dem Hang zur ausgedehn-
                                                                                                         ten Improvisationskunst. Und dann sollte
                                                                                                         man auch das Konzert von Eric Sardinas am
                                                                                                         21. Juli nicht versäumen. Mit seinem
                                                                                                         neuen Album „Eric and Big Motor“ im
                                                                                                         Gepäck will der Club-erfahrene Sardinas die
                                                                                                         Musik von den Straßen Kaliforniens an den
                                                                                                         Wörthersee bringen. Mit Monte Montgome-
                                                                                                         ry kommt am 26. Juli ein weiterer
                                                                                                         Gitarren-Gott nach Velden. Der Hendrix der
                                                                                                         akustischen Gitarre gilt mit seinem ebenso
                                                                                                         beeindruckenden Songwriting und einer
                                                                                                         ungewöhnlichen Stimme als ein immer
                                                                                                         wieder gefeierter Live-Act.      MH
HORIZONTE

            Sauer.Kraut                                    Wald.Konzerte                                 Kurzfilm.Festival
            Der Alpenrebell Hansi Söllner kommt für        Bereits zum fünften Mal macht der Verein      Kommerz, Kunst und Kino sind immer
            zwei Konzerte an etwas ungewöhnliche Orte      „pastArt“ mit dem Woodstockenboi ein          schwer vereinbar, doch mit dem Kurzfilm-
            nach Kärnten. Am 5. Juli ist der Bayer mit     unvergleichliches Kulturerlebnis zum Natur-   festival K3 möchte man diese Schranken
            dem Hang zur Gerechtigkeit und dem ord-        erlebnis. Am 18. und 19. Juli wird die        beseitigen. Nachdem bereits im Vorjahr ein
            nungsgemäßen Konsum von Marihuana in           Naturarena in Stockenboi mitten eines         Kurzfilmfest mit großem Erfolg im Bluesia-
            Seeboden (Klauberpark) zu Gast und am          kleinen Waldes für eine Menge außerge-        na/Velden über die „Bühne“ ging, entschied
            6. Juli führt ihn sein Weg nach Friesach zur   wöhnlicher Konzerte genutzt. So darf man      sich Fritz Hock mit dem Ziel, ein interna-
            Burghofbühne. Natürlich haben auch dieses      gleich bei Bands wie Centao, Nnaio Saion      tional renommiertes Kurzfilmfestival in
            Mal zwischen den einzelnen Liedern aus         und den Emil Bulls (Foto) so richtig ab-      Kärnten zu etablieren, einen Schritt weiter
            seinem neuen Album „Viet Nam“ auch die         rocken und am Tag darauf bei den weiteren     zu gehen und übersiedelte ins Filmstudio
            älteren Klassiker aus vergangenen Tagen,       Acts wie B Seiten Sound, No Head on my        Villach (siehe auch Seite 62). Dort sind am
            als der Hansi aus Reichenhall noch mit „Hey    Shoulders und dem großartigen Songwriter-     11. Juli insgesamt 14 Filme aus sämtlichen
            Staat“ gegen die Bonzen und scheinbar so       Pop-Rock von Trouble over Tokyo auch ruhig    Bereichen und Metiers zu sehen. Von der
            Mächtigen mobil machte, ihren entspre-         einmal im Grünen die Seele baumeln            Doku über das Erzählkino bis zum Trash
            chenden Platz. Mit seiner Band Bayaman         lassen. Abseits der Hauptbühne gibt es im     wird in den so genannten Kurzfilmen alles
            Sissdem wird er auch diesmal die richtigen     Stadl ein kleineres Alternativprogramm und    geboten. Der Zuschauer bekommt einen
            Worte finden, um das Unrecht des täglichen     die Afrikaausstellung mit Tee und Shisha      Einblick ins internationale Filmschaffen und
            Lebens musikalisch aufzuzeigen. Egal ob die    sowie der nahe Weißensee sorgen dafür,        ist am Ende auch eingeladen seinen Favori-
            Herren Polizisten nach der Show hinter der     dass den Besuchern einiges geboten wird.      ten zum „besten Film“ zu küren, der mit
            Bühne auf ihn warten oder er wieder vor           BB                                         dem Preis der Stadt Villach ausgezeichnet
            das Gericht gezerrt wird: Gegen den Hansi                                                    wird.      EG
            ist halt kein Kraut gewachsen.    MM

10 Die Brücke 89 – Juli/August 08
Foto: Kunstverlag Schilcher
                                                                                                                             Das Foto der Loibl-Passhöhe stammt aus dem Jahr 1931,
Kunst.Stufen                                                                                                                 vom Kunstverlag Franz Schilcher.

Die Stufe zur kulturellen Begegnung nimmt man in Unterkärnten am besten mit den Veran-
staltungen des STEPs. Am 5. Juli lädt die Zoom-Initiative in Völkermarkt zum 1. Kärntner
Poetry Slam: Lyrik, Prosa, Rap, Freestyle, Mundart und Lautgedichte finden hier ohne inhalt-
                                                                                                                             denk.mal
liche Einschränkungen ihren Platz. Mit Herbstrock tritt am 12. Juli eine der angesagtesten
österreichischen Bands auf der Youngburg auf. Irgendwo zwischen Free Hardrock und expe-
rimenteller Psychedelic Post-Grunge-Electronica bewegen sich Marc Ribot (Foto) und seine                                     Der Weg in den Süden
neue Band „Ceramic Dog“, die aus den Indie-Leuten Ches Smith und Shahzad Ismaily                                             Alpenüberquerung von der Römerzeit bis in die
besteht. Ribot kehrt dabei seinen Weltreisen erst mal den Rücken, um mit einem Gig am                                        Neuzeit durch das Loibltal
19. Juli den Rock seiner Highschool-Jahre wieder aufleben zu lassen. Kombiniert wird das
Sommerprogramm mit einer ganzen Reihe von heißen Musikfilmen. Neben diesem Kaleido-                                          Der Weg vom und in den Süden über den
skop darf man auch ab 15. August auf die künstlerischen Arbeiten der Holländerin Lisbeth                                     steil aufragenden Karawanken-Gebirgszug
Van Galen, die in ihrer Wahlheimat Ägypten entstanden sind, gespannt sein. Ihre dreidimen-                                   war zu allen Zeiten beschwerlich und bis in
sionalen Bilder scheinen in die Realität zu treten und den Betrachter in diesen Übergang                                     die frühe Neuzeit im Winter fast unmöglich.
miteinzubeziehen.       GMT                                                                                                  Römische Votivinschriften berichten aus
                                                                                                                             dieser gefahrvollen Zeit. Erst 1728, anläss-
                                                                                                                             lich der Reise von Karl VI., wurde die bis
                                                                                                                             dahin schmale Straße als wichtige Verbin-
                                                                                                                             dung nach Triest zu einer „Hauptkommer-
                                                                                                                             zialstraße“ ausgebaut. Die Stände Krains
                                                                                                                             errichteten zur Erinnerung daran zwei
                                                                                                                             Obelisken (Laibacher Steinmetz Alois
                                                                                                                             Bombasi) am Passübergang. Die gefährliche
                                                                                                                             Passstraße wurde im 20. Jahrhundert durch
                                                                                                                             den Loibltunnel entschärft. Der Baubeginn
                                                                                                                             erfolgte 1943. Die zum Tunnelausbau für
                                                                                                                             die manuellen Arbeiten benötigten Arbeits-
                                                                                                                             kräfte wurden aus dem Konzentrationslager
                                                                                                                             Mauthausen in das neu errichtete „KZ Loibl
                                                                                                                             Nord“ überstellt, dessen bauliche Spuren
                                                                                                                             noch deutlich sichtbar sind.

                                                                                                                             Am diesjährigen Denkmaltag, am 28. Sep-
                                                                                                                             tember zum Thema „Kulturimport“, gibt es
                                                                                                                             eine kostenlose Führung durch das Loibltal
                                                                                                                             bis zum Loiblpass mit Dr. Manfred Fuchs
                                                                                                                             vom Bundesdenkmalamt - um 11 Uhr, Treff-
Manu.Massiv                                    Achsen.Mythos                                                                 punkt Loiblpass-Straße B91, E652 am Park-
Die Zeit bis zur Erscheinung des neuen, für    Im Museum für Quellenkultur in Klein St.                                      platz „Kleiner Loibl“ vor der Abzweigung ins
Anfang 2009 angekündigten Albums von           Paul sorgen Künstler wie Gert Albrecht,                                       Bodental.
Massive Attack (Foto) kann am 10. Juli bei     Gottfried Bechtold, Hubert Matt, Barbara
einem Konzert im Laibacher Kriäanke ver-       Bauer-Edlinger und Werner Hofmeister mit                                      Das Detailprogramm zum Österreichischen
kürzt werden. Mit ihrer Platte „Blue Lines“    dem „Mythos auf Achse“ für Bewegung in                                        Denkmaltag mit Führungen durch die Alt-
setzten die Bristoler ’99 gemeinsam mit        der heimischen Kunst- und Kulturszene.                                        stadt in Klagenfurt, durch das Dinzlschloss
Tricky und anderen Mitglieder des Künstler-    Das Rad wird hier zwar nicht neu erfunden,                                    in Villach, durch die Pfarrkirche in Ober-
kollektivs „The Wild Bunch“ Maßstäbe für       dennoch gehen sie mit ihren Arbeiten von                                      vellach, zum Lobisser-Stöckel in St. Paul
die intelligente Dancemusik. Schon am          den schönsten europäischen Kultwagen bis                                      (siehe Bruecke Nr. 88) und zu einem ehema-
8. Juli stellt Manu Chao mit seinem Radio      zum „Betonporsche“ der Faszination der                                        ligen Verweserhaus in Kamering wird in der
Bemba Sound System das letzte Album            Räder, Wägen und Autos nach. Die Reise                                        kommenden September-Brücke vorgestellt!
                                                                                                                                 Manfred Fuchs
„La Radiolina“ in der monumentalen Atmos-      durch die Welt dieser einzigartigen Geräte
phäre der Arena in Pula vor. Die bis zu vier   ist bis Ende Oktober zu erleben und führt
Stunden langen Liveshows des multikultu-       die Besucher durch verschiedene Land-
rellen Künstlers sind ein wahres Feuerwerk     schaften und Epochen. Unterstützt werden
verschiedener musikalischer Genres. Das        die Mythen und der Zauber, der den Wägen
wissen alle, die vor ein paar Jahren sein      bis heute anhaftet, durch eine Lesung des
unvergessliches Konzert in Tarvis beim No      Büchner-Preisträgers Josef Winkler („Unter-
Borders Musik Festival sahen.      SZ          wegs“ am 4. Juli) und einem Multimedia-
                                               Vortrag von Herbert Kirnbauer („Der Kultwa-
                                               gen von Strettweg“ am 1. August).        MH

                                                                                                                                                   Die Brücke 89 – Juli/August 08 11
HORIZONTE

            Lachen.Garantiert
            Auch wenn die EM vorbei ist, so präsentiert sich das Ensemble der Komödienspiele Porcia
            doch als Europameister 08 – zumindest was den Spielplan angeht. Denn als Festival gegen
            die Langeweile haben sie auch in der 47. Saison im Schloss Porcia in Spittal/Drau den
            Humor auf ihrer Seite. So darf etwa bei Peter Turrinis Adaption des Goldoni-Stückes „Die
            Wirtin“ (Premiere 10. Juli), die den Spagat zwischen Ökonomie und Liebe schaffen muss,
            gelacht werden. Auch „Der Schwierige“ (Premiere 15. Juli) von Hoffmannsthal wird in den
            Liebeswirren durch seine komplexen Ansprüche garantiert für Heiterkeit sorgen. Am 19.
            Juli tauschen Heidelinde Weis und Karlheinz Hackl „LoveLetters“ aus. Und ab 22. Juli geht
            es in „Ausgespielt“ von Rene Freud darum, die totale Rotation in unserer Gesellschaft rich-
            tig zu deuten. Zudem gastieren sie mit Nestroys „Frühere Verhältnisse“ an außergewöhn-
            lichen Spielorten am und um den Millstätter See. Dazu gesellen sich Willi Resetarits und
            seine Xtra Combo (10. August), Oliver Baier (17. August) und eine Gedenkveranstaltung
            zum 100. Todestag von Wilhelm Busch (24. August). Und wer’s dann immer noch nicht
            geschafft hat, der sollte in den Keller lachen gehen (8., 15. und 22. August).     GMT

                                                                                                          Laibach.Festival
                                                                                                          Mit fast zwei Millionen Euro Budget möchte
                                                                                                          das Festival Ljubljana bis 3. September
                                                                                                          mit Theater, Oper, Konzert, Film und Ballett
                                                                                                          im Cankar Center und im Kriäanke beim
                                                                                                          internationalen Publikum punkten. Neben
                                                                                                          berühmten Orchestern sollen auch etliche
                                                                                                          Operngastspiele für ein klassisches Feuer-
                                                                                                          werk sorgen. So setzt das Kroatische
                                                                                                          Volkstheater mit einer Poulenc-Oper musi-
                                                                                                          kalische Akzente in Slowenien und aus
                                                                                                          Marburg kommt „Cavalleria rusticana“ und
                                                                                                          „Bajazzo“. Anfang August wartet Valery
                                                                                                          Gergiev mit dem Orchester aus St. Peters-
                                                                                                          burg, Ende August Ennio Morricone und
                                                                                                          seine Filmmusik. Der musikalische Schlus-
                                                                                                          spunkt wird mit dem Orchester Maggio
                                                                                                          Musicale Fiorentino unter Zubin Mehta
                                                                                                          (Foto) noch einmal zu einem Höhepunkt.
                                                                                                          Man kommt bei so vielen Highlights aus
            Heiliger.Krieg                                                                                dem Staunen gar nicht mehr heraus, denn
            Mit dem Stück „Heiliges Land“ wirft das Theater k.l.a.s. in diesem Sommer einen Blick auf     auch was Theatermagier Tomaä Pandur mit
            ethisch-religiöse Konflikte und deren Auswirkung auf die Menschen. Das Stück stammt von       seiner neuen Produktion „Barock“ (1. bis 3.
            dem in Paris lebenden algerischen Autor Mohamed Kacimi und wird von Stefan Pfeistlinger       September) auf die Bühne stellt, verdient
            sehr sensibel mit dem Blick auf das Wesentliche und den feinen Pathos in Szene gesetzt. Es    höchsten Respekt. Und wer sich unter
            gibt keine Gewinner, Familientragödien mutieren zu religiösen Auseinandersetzungen, die       freien Himmel begibt, der bekommt auf der
            genauso traurig wie absurd anmuten. Eine außergewöhnliche Aufführung, kein leichter Stoff,    Laibacher Burg mit „Filmen unter den
            aber ein wichtiger Akzent im heurigen Kultursommer, der am 17. Juli auf der Heunburg zwi-     Sternen“ noch einiges geboten. Infos:
            schen Völkermarkt und Griffen Premiere feiert.     IW                                         www.ljubljanafestival.si     LU

12 Die Brücke 89 – Juli/August 08
HORIZONTE
Burghof.Spiele                                 Faust.Lesung                                 Gesellschafts.Hüte
Eine Zauberposse von Nestroy sorgt mit         Im Archäologischen Park am Magdalens-        Was alles passieren kann, wenn ein Pferd
Gesang und einer temporeichen Handlung         berg des Landesmuseums Kärnten werden        einen Strohhut verspeist, erfährt der Be-
zwischen Liebesverwirrungen und der            nicht nur wertvolle Gegenstände aus der      sucher in der Komödie „Der Florentinerhut“
Suche nach dem wahren Reichtum dieser          antiken Zeit ausgegraben, auch klassische    von Eugene Labiche im Rahmen der Süd-
Welt für vergnügliche Stunden am Theater       Stücke kommen im Sommer ans Licht des        kärntner Sommerspiele ab 3. Juli
am Petersberg (bis 16. August). Man darf       Tages und werden zugleich neu interpre-      (Premiere) im Stiftshof. Gekonnt wird darin
gespannt sein wie es „Lumpazivagabundus“       tiert. Schauspieler Manfred Lukas-Luderer    die Gesellschaft und ihre so genannten
unter der Regie von Adi Peichl schafft, den    widmet sich in einer szenischen Lesung am    „Spielregeln“ aufs Korn genommen.
Nachwuchs des Zauberreiches zu liederli-       18. Juli, 8. August und 14. August der       Eheversprechen und Eheverbrechen zeigen
chem Lebenswandel zu verführen und die         Tragödie „Faust“ von Goethe und verbindet    in sehr menschlicher Art und Weise absurde
Machtprobe zwischen der Fee des Reich-         dabei den klassischen Stoff mit durchaus     Momente und wahnwitzige Zufälle, die alles-
tums Fortuna und der Fee der wahren Liebe      modernen Traditionen und einer sehr freien   amt zu vielen Lachern führen. Die Galerie
Amorosa herbeizuführen. Dazu gibt es auch      Lesetechnik. Der aus „Das Dorf an der        der bornierten Kleinbürger, zu der die naive
noch das Grimm-Märchen „Der König und          Grenze“ und zahlreichen „Tatort“-Episoden    Braut, der einfältige Cousin, der schwer-
das Zotteltier“, das von Doris Obmann          bekannte Schauspieler möchte dem Publi-      hörige Onkel und der spießige Schwieger-
für Jung und Alt inszeniert wurde (bis         kum vor allem seelische Einblicke in das     vater gehören, trägt ebenso zur Komik der
17. August). Mit diesen Stücken stellen        dramatische Leben des Dr. Faust geben und    Aufführung bei. Das Stück wurde (wie
Mitarbeiter und Besetzung der Burghof-         zeigen wie frivol doch der Versuch Mephis-   immer) von Regisseur Jörg Schlaminger
spiele in Friesach sicher, dass die Besucher   tos sein kann, dem scheinbar armen Faust     übersetzt und läuft bis 15. August, wie
das wahre Glück und die Freuden an             die Lustbarkeiten und Vergnügungen des       auch die Ausstellung von Arno Popotnig im
bodenständiger Theaterkunst finden             schönen Lebens näher zu bringen.       MH    Stift Eberndorf.     IH
können.       HS

                                                                                            Kelten.Zeit
                                                                                            Seit dem 19. Jahrhundert ist die Gurina als
                                                                                            Opferplatz, der bis in das 3. Jh. v. Chr.
                                                                                            benutzt wurde, bekannt. Eine Wanderaus-
                                                                                            stellung zu 1500 Jahren Gurina in der seit
                                                                                            Mai wieder geöffneten Keltenwelt in Frög
                                                                                            bei Rosegg zeichnet ab 19. Juli in deut-
                                                                                            scher, italienischer und slowenischer
                                                                                            Sprache die Geschichte vom Aufstieg bis
                                                                                            zum wirtschaftlichen Niedergang dieser
                                                                                            Kultstätte nach. Das Hauptaugenmerk der
                                                                                            Ausstellung liegt vor allem in der Präsenta-
                                                                                            tion der Relikte und Gegenstände aus der
                                                                                            Keltenzeit. Neben einer Unmenge an Kera-
                                                                                            mikgegenständen und Bronzekunstwerken
                                                                                            werden die venetischen Steininschriften von
                                                                                            der Misoria-Alm bei Würmlach gezeigt.
                                                                                            Dieser Kultur- und Kunstreichtum ist einzig-
                                                                                            artig in der keltischen Siedlungsregion und
                                                                                            erklärt auch, warum die Gurina innerhalb
                                                                                            kurzer Zeit zu einer blühenden Metropole
                                                                                            mit Verwaltungsgebäuden, Befestigungs-
                                                                                            mauern, Bergbau und vielen Häusern
                                                                                            wurde.       SS

                                                                                                                   Die Brücke 89 – Juli/August 08 13
Ein heißer Kultursommer
                Der Sommer lädt alle Kärntner nicht nur     Nachbarregionen im Juli und August gar-    Freizeitgestaltung nutzen. Die Titelseite
KULTUR.SOMMER

                an die Seen zum Baden und in die Berge      antiert. Alle Termine finden Sie im Kul-   mit dem „Look again“ Cover von Kiki
                zum Wandern ein, er begeistert auch         turkalender für Juli und August und wei-   Kogelnik aus K08 macht deutlich, dass
                durch eine enorme Kulturvielfalt – exzel-   tere Infos unter www.kultursommer.at       sich Kultur immer größerer Beliebtheit
                lente Darbietungen in einzigartiger         …Tauchen Sie mit uns ein in den            erfreut und man den Leuten Kultur in
                Atmosphäre, egal ob in Burgen, Schlös-      Kultur.Sommer!                             Verbindung mit anderen Themen (wie
                sern, Stiften oder Freiluftbühnen. Zahl-                                               Kulinarik, Sport oder Brauchtum) näher
                reiche Höhepunkte machen die Auswahl        Kultur in Hochglanz                        bringen möchte. Zahlreiche Experten
                schön schwer, im doppelten Wortsinn.           Mehr Kultur für die kommenden           und Fachleute geben Einblicke in das
                Schätze der Kärntner Museen, Galerien       Monate findet man im auch im Kultur        kulturelle Leben. Mit „Kultur Erleben“,
                und Familieneinrichtungen warten auf        Magazin der Kärnten Werbung, das mit       das in Hochglanz erstrahlt, hat man die
                Ihre Entdeckung. Kultur möchte aber         einer beeindruckenden Themenvielfalt       Kultur dieses Sommers fest im Griff und
                auch unter freiem Himmel erlebt werden      über kulturelle Veranstaltungen alle       weiß in der vielleicht schönsten Zeit des
                und hierorts ist es schon Tradition, dass   Gäste willkommen heißt. Das Magazin,       Jahres über alle wichtigen Kärntner Kul-
                Kultur und Natur für ein einzigartiges      das Tourismus und Kultur verbinden         turereignisse sofort Bescheid.   PR
                Erlebnis sorgen. Auch dieses Mal sollte     will, bietet glänzende Aussichten auf
                für jeden etwas dabei sein, vom Elton       Themen und Veranstaltungen der Kunst-
                John-Musical auf der Wörtherseebühne        und Kulturszene in unserem Bundes-
                bis zu Mega-Konzerten mit Grönemeyer        land. Auf 100 Seiten sind in Deutsch und
                oder EAV und Wolfgang Ambros, von der       Italienisch die kulturellen Höhepunkte
                Großausstellung K08 bis zum Klassiker       dieses Sommers komprimiert und infor-
                Carinthischer Sommer, von Kultursom-        mativ für Gäste aus dem In- und Ausland                         Bestellung des KULTUR
                mern in Millstatt und St. Paul bis zu den   nachzulesen. Verantwortlich dafür zeich-                        Magazins Kärnten unter:
                                                                                                                            Kärnten Information,
                Theaterspielen in Spittal, Eberndorf und    net Cornelia Mathis-Haider und ihr
                                                                                                                            Casinoplatz 1,
                Friesach. Heiße Stimmung ist demnach        Team. Sie wollen die Kultur als wesent-                         9220 Velden,
                überall in Kärnten und auch in den          lichen Aspekt für den Tourismus und die                         Tel.: +43(0)463/3000,
                                                                                                                            www.kultur.kaernten.at

14 Die Brücke 89 – Juli/August 08
WasserLeben
Nach den Regionalschwerpunkten WasserGold und
WasserKraft wird als Fortsetzung der Trilogie von
Kärnten wasser.reich der Millstätter See als
Schauplatz inszeniert. Bis 26. Oktober steht heuer
WasserLeben im Mittelpunkt des Aktionsprogram-
mes. Dafür wurde im unmittelbaren See- und See-
uferbereich ein offener Bereich mit vielfältigen
Erlebnisstationen zu Natur, Kultur, Kulinarik und
zur Beziehung Wasser–Mensch geschaffen. Weite-
re Erlebnispunkte werden im Bereich der Höhenzo-
nen geschaffen, die den Millstätter See im Norden,

                                                                                     KULTUR.SOMMER
Süden und Osten umgeben. Alle weiteren Informa-
tionen unter www.wasserreich.at

Elton John Hit am See
„Aida – Das Musical” feiert bei den Wörthersee-
Festspielen österreichische Open-Air-Premiere.
Die mit dem Grammy und einer Reihe von Tony
Awards ausgezeichnete Produktion, die seit ihrer
Weltpremiere (2000) zu einer weltweiten Erfolgs-
story wurde, wird mit Sicherheit auch auf der Kla-
genfurter Seebühne vom 3. bis 27. Juli wahre
Begeisterungsstürme auslösen. Die bekannteste
Liebesgeschichte der Welt ist wohl aus Giuseppe
Verdis gleichnamiger Oper bekannt. Allein am New
Yorker Broadway sahen den Hit von Elton John &
Tim Rice (gilt als der erfolgreichste Musicaltexter
aller Zeiten) bis jetzt etwa 2,5 Millionen Zuschauer.
www.woerthersee-festspiele.com

Porcia und das leichte Lachen
Als Festival gegen die Langeweile präsentieren sich
die Komödienspiele Porcia (10. Juli – 31. August) in
vollem Glanz. In einem der schönsten Renaissan-
ceschlösser Österreichs gibt es heuer „Die Wirtin“
von Peter Turrini frei nach Goldoni, „Der Schwieri-
ge“ von Hofmannsthal, „Love Letters“ von A. R.
Gurney und „Ausgespielt!“ von Rene Freund. Und
die Kleinsten werden mit „Die drei Mausketiere“
von Tavakoli/Ladurner auf ihre Rechnung kom-
men. Auch unsere Gastauftritte werden begei-
stern. Sichern Sie sich jetzt Ihre Karten für einen
lustigen und unvergesslichen Sommer. Weitere
Informationen zu den Stücken, Autoren und Termi-
nen und finden Sie unter www.komoedienspiele-
porcia.at.

k.l.a.s. – Theater auf der Heunburg
Das Theater k.l.a.s. bringt ab 17. Juli „Heiliges
Land“ von Mohamed Kacimi, ein in Paris lebender
algerischer Autor, auf die Heunburg bei Griffen.
Religiös motivierte Konflikte und deren Auswirkun-
gen auf die Menschen stehen im Mittelpunkt die-
ses brandaktuellen, erst im Vorjahr uraufgeführten
Dramas, das bis 30. August zu sehen sein wird.
Umgesetzt wird die 14. Spielsaison vom bewährten
Team mit Reinhard Taurer (Bühnenbild), Herwig
Zamernik (Musik), Johannes Gabl, Marko Pustišek,
Alexandra Tichy, Diana Kashlan, Astrit Alihajdaraj
(Schauspielensemble), Petra Pfleger (Ausstattung),
Augustin Jagg (Regie) und Stefan Pfeistlinger
(Intendant). Infos: www.klas.at

Trigonale geht ins 6. Jahr
Seit 2003 gestalten Künstler und Ensembles der
Weltklasse, aber auch junge, aufstrebende Forma-
tionen das dreiwöchige Festival im Dreieck (Trigo-
non) Maria Saal, St. Veit/Glan und St.
Georgen/Längsee. PRIMA LA MUSICA, POI LE
PAROLE? – der gleichnamigen Oper von Salieri
entnommen – allerdings mit einem Fragezeichen
versehen, ist das Jahresthema 2008. Das Fragezei-
chen verweist auf einen Umbruch in der Musikge-
schichte am Beginn des 17. Jahrhunderts. Soll die
oratione, demnach der Text die Herrin (padrona)
oder die Dienerin (serva) der Musik sein? Das Pro-
gramm mit einer Mischung aus Bewährtem und
Neuem wird diese Frage in höchst unterschied-
licher Weise beantworten können.
Infos: www.trigonale.com

                                                        Die Brücke 89 – Juli/August 08 15
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