Mitteilungen des Pegnesischen Blumenordens - September 2020 im 376. Jahr seines Bestehens Nr. 88

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Mitteilungen
           des
Pegnesischen Blumenordens

   im 376. Jahr seines Bestehens

     September 2020
              Nr. 88
Mitteilungen des Pegnesischen Blumenordens — September 2020

                  Vorbemerkung des Schriftleiters
Mit der vorliegenden Nummer 88 stellt der Pegnesische Blumenorden seine „Mit-
teilungen“ in der bisherigen Form ein. Von nun an werden Mitglieder, die über kei-
nen Internetanschluß verfügen, die internen Vereinsnachrichten als Briefe von
höchstens zwei Seiten Umfang zugestellt erhalten. Die übrigen werden gebeten,
unter www.blumenorden.de den elektronischen Nachrichtendienst („Newsletter“)
des Ordens zu abonnieren. Dies ist mit keinerlei Kosten verbunden.
         Unsere Literaturzeitschrift BLATTWERK wird ab Nummer 3 (die im No-
vember 2020 erscheint) an alle Mitglieder als Jahresgabe kostenlos verschickt.
Darin finden sich außer den in die Endrunde gekommenen Beiträgen des jährli-
chen Poetenwettbewerbs und weiteren literarischen Texten auch Buchbespre-
chungen, Essays und Veranstaltungshinweise.
         Nichtmitglieder werden ebenfalls zum Abonnieren des Newsletter ermun-
tert. Wenn das nicht möglich ist, geht die Ermunterung so weit, daß wir um Bestel-
lung des BLATTWERK zu 7 € zuzüglich Porto bei der untenstehenden Anschrift
bitten. Die Zusendung erfolgt gesammelt ab Dezember 2020.

                                      Inhalt
Veranstaltungsvorschau                                                 S. 3
Nachrichten aus dem Orden                                              S. 8

                                  Impressum
Schriftleitung:   Dr. Werner Kügel, Lenbachstraße 5, 90489 Nürnberg
                  Tel. 536396 (mit Anrufsammler)
                  e-Mail: werner.kuegel@mac.com

Auflage:          200 Exemplare

       Konto Nr. (IBAN) DE72 7606 0618 0002 5229 00, BIC: GENO DEF1 N02

        Der Bezugspreis von 1,50 € ist durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten.

 (Kostenbeiträge sind herzlich willkommen und sind laut Schreiben des Zentralfinanz-
amts Nürnberg vom 29. 6. 2017, Steuer-Nr. 241/110/20147, nach § 50 Abs. 1 EStDV,
steuerlich abzugsfähig. Die Körperschaft ist berechtigt, für Spenden und Mitgliedsbei-
                   träge Zuwendungsbestätigungen auszustellen.)

                          http://www.blumenorden.de
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Mitteilungen des Pegnesischen Blumenordens — September 2020

         VERANSTALTUNGSVORSCHAU
  Einzelveranstaltungen (unter Corona-Schutzmaßnahmen)

           Mittwoch, 9. September 2020, 20:00 Uhr
VINCENT E. NOEL: VON ALLEM DAS ENDE
         Wo heute Little Italy und Chinatown Touristen anlocken, blühte jahrzehn-
telang jenes "Kleindeutschland", an das sich heute kaum noch jemand erinnert.
Hier lebt Daniel Washington Weissmueller, Sohn eines aus Nürnberg eingewander-
ten Lebküchners, ein gottgefälliges Leben und arbeitet als Buchhalter in einer Zi-
garrenmanufaktur, um seiner jungen Familie ein angenehmes Leben zu sichern —
eigentlich ist es eine Biografie wie so viele andere auch. Im Juni 1904 veranstaltet
wie jedes Jahr die evangelisch-lutherische St. Markus-Gemeinde einen Ausflug,
mietet hierfür den Schaufelraddampfer „General Slocum“, spendiert kostenlos
Bier und Muschelsuppe. Ein eigentlich wundervoller Tag mündet dann aber
schlagartig in eine Brandkatastrophe, die über 1.000 Tote fordert. Der Skandal um
die Gier der Schiffsbesitzer schlägt weltweite Wellen, Kaiser Wilhelm schickt per-
sönliche Kondolenzzeilen, auch Präsident Roosevelt schaltet sich ein und der
amerikanische Kongress, der die schärfsten Sicherheitsbestimmungen erlässt, die
es bis dahin gab. Diese wahre Geschichte wird von Vincent E. Noel in einem, wie
die NN urteilte, bemerkenswerten und gelungenen Buch erzählt. Heute Abend nun
haben Sie die Gelegenheit, Ohrenzeuge dieser Erzählung zu werden.
         Caritas-Pirckheimer-Haus, Königstraße 64, 90402 Nürnberg

             Mittwoch, 7. Oktober 2020, 20:00 Uhr
DR. MICHAEL WASCHK: WILLIBALD PIRCKHEIMER – JURIST, HUMANIST UND
FREUND DÜRERS
         Willibald Pirckheimer (1470 – 1530) hat Jubiläum: er wurde vor 550 Jah-
ren geboren!
         Der Nürnberger Patrizier war eine ungewöhnliche Persönlichkeit mit
höchstem Bildungsniveau, der die Nürnberger Geschichte nachhaltig beeinflusst
hat. Er war Berater von Kaiser Maximilian I. und der beste Freund Albrecht Dürers,
den er förderte. Beide konnten buchstäblich über alles miteinander reden – und
trotz deutlicher und oft grober Sprache war offensichtlich keiner jemals dem ande-
ren gram. Willibald Pirckheimer war ein Visionär: so setzte er sich schon im Vorfeld
der Reformation mit den Gedanken der Meinungsfreiheit und religiösen Toleranz
auseinander. Im Werk Pirckheimers zeigt sich die gesamte Aufbruchsstimmung
aus Renaissance, Humanismus und Reformation, fokussiert auf die Ereignisse in
Nürnberg, damals ein Zentrum der Kunst und der Wissenschaften.
         Caritas-Pirckheimer-Haus, Königstraße 64, 90402 Nürnberg

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Mitteilungen des Pegnesischen Blumenordens — September 2020

           Mittwoch, 4. November 2020, 20:00 Uhr
HOLGER TRAUTMANN: NACHTSCHICHT X — AUS DER DOPPELBÖDIGEN EXISTENZ
DES HERRN FELIX KREISLER
Eine weitere Episode aus der doppelbödigen Existenz des mysteriösen Herrn Fe-
lix Kreisler. Der Erzähler trägt frei und ohne Ablesen den Text eines erfundenen
Erzählers vor, der auf der Nachtseite eines verfremdeten Nürnberg den „Watson“
eines in unauflösliche Geheimnisse verstrickten Abenteurers spielt.
          Caritas-Pirckheimer-Haus, Königstraße 64, 90402 Nürnberg

           Sonntag, 29. November 2020, 14:00 Uhr
ADVENTSFEIER
Traditionelle Zusammenkunft des Pegnesischen Blumenordens am 1. Advent
         Nachdem sich die Gäste am Buffet mit Kaffee und Kuchen zum Pau-
schalpreis von 13 € versorgt haben, eröffnet der Präses die Festlichkeiten und gibt
das Programm bekannt. Unter anderem werden wieder Arbeiten aus den Wissen-
schaftsseminaren der mittelfränkischen Gymnasien ausgezeichnet, und der MB
Martin Rohde wird sein Konzept eines zukunftsfähigen Gymnasiums vorstellen.
Die Adventsansprache hält Herr Wieland Walther, der voriges Jahr verhindert war.
         Parks Nürnberg, Berliner Platz 9, 90409 Nürnberg

           Mittwoch, 9. Dezember 2020, 20:00 Uhr
MECHTHILD SCHEUERL VON DEFERSDORF, Sprachwissenschaftlerin und Buch-
autorin, DR. THEODOR RITTER VON STOCKERT, Neurologe mit Schwerpunkt
Aphasietherapie:
FREUDE AN DER KOMMUNIKATION — SPRACHPFLEGE IM ALLTAG
        Der Arbeitskreis Sprachpflege ist einer der vier Zweige des Pegnesischen
Blumenordens. Wir betrachten die tägliche Kommunikation als einen wesentlichen
Teil der modernen Sprachpflege. Kommunikation gelingt privat und beruflich mit
einer klaren und wertschätzenden Ausdrucksweise.
Sie erleben an diesem unterhaltsamen Abend die Wirkung der Sprache auf eine
völlig neue Weise und bekommen konkrete Anregungen für eine praxisnahe
Sprachpflege mitten im beruflichen und privaten Alltag.
Caritas-Pirckheimer-Haus, Königstraße 64, 90402 Nürnberg

ÜBRIGENS: UNSERE ZUSAMMENKÜNFTE IM BUCHCAFÉ IN DER AGNESGASSE MÜS-
SEN LEIDER ENTFALLEN, DA BEI DER ENGE DES RAUMES KEINE IRGENDWIE SINN-
VOLLE BESUCHERANZAHL ANSTECKUNGSSICHER UNTERGEBRACHT WERDEN KANN.
DEM FÄLLT U.A. DER ABEND „PEGNESEN LESEN EIGENES“ ZUM OPFER.

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Mitteilungen des Pegnesischen Blumenordens — September 2020

             Mittwoch, 3. Februar 2021, 20:00 Uhr
JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG (NUR FÜR MITGLIEDER)
Tagesordnung:
1. Regularien
2. Bericht des Präses über den Zustand des Ordens
3. Nach Wunsch Auszüge aus der Jahreschronik; Totenehrung
4. Bericht des Schatzmeisters
5. Entlastung des Vorstandes
9. Sonstiges
Wünsche zur Tagesordnung bitte bis zum 5. Februar an den Vorstand.
        Caritas-Pirckheimer-Haus, Königstraße 64, 90402 Nürnberg

            Mittwoch, 10. Februar 2021, 20:00 Uhr
ULI ROTHFUSS: DU NUR DU ALLEIN! – 200 JAHRE WEST-ÖSTLICHER DIVAN
GOETHE UND SEINE BESCHÄFTIGUNG MIT DEM PERSISCHEN DICHTER HAFIS
         In der Zeit seiner größten persönlichen Krisen, ausgelöst auch durch ge-
sellschaftliche und politische Krisen in Europa, begann J.W. v. Goethe sich ab
1814 intensiv mit den gerade erst vom großen Orientalisten Joseph von Hammer-
Purgstall aus dem Persischen übertragenen Ghaselen des persischen Dichters
Hafis (ca. 1315-1390) zu beschäftigen – und reagierte begeistert; er begann in
dieser Auseinandersetzung mit seinem umfangreichsten Gedichtzyklus, dem
West-östlichen Divan, den er 1819 in einer ersten Fassung bei Cotta in Stuttgart
und dann in mehreren erweiterten Fassungen bis 1827 wiederholt veröffentlichte.
Goethe wob gesellschaftliche, politische, aber auch sehr persönliche erotische
Erfahrungen kaum verfremdet in den Zyklus ein – bis heute ein großartiges Zeug-
nis nicht nur seiner Dichtkunst, sondern der frühen intellektuellen Beschäftigung
mit dem Orient, ein Brückenschlag, aus dem vielfach Inspiration und dichterischer
Gewinn entstand.
         Zum 200. Jubiläum des Erscheinens des West-östlichen Divans war un-
ser Mitglied Uli Rothfuss von der Universität Lissabon eingeladen, diesen Vortrag
im Rahmen einer Vortragsreihe über den persischen Dichter Hafis als Festvorle-
sung vor Orientalisten, Iranisten und Germanisten zu halten.
         Caritas-Pirckheimer-Haus, Königstraße 64, 90402 Nürnberg

                Mittwoch, 10. März 2021, 20:00 Uhr
»IN NÜRNBERG BLÜHT MANCH PHILOSOPHISCH KRAUT.«
        Poetische & philosophische Lehrjahre 1958 bis 1963
EIN STÜCK AUS ALTEN ZEITEN VON UND MIT WOLFGANG GAST
          Hier besteht die seltene Gelegenheit, authentisch die Entstehung einer
literarischen Existenz nachzuempfinden. Der Autor, 1940 in Nürnberg geboren, ist
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Mitteilungen des Pegnesischen Blumenordens — September 2020

seit seinem fünfzehnten Jahr schreibsüchtig. Aus einem Fundus von geschätzten
40.000 Blatt kann er Situationen des Gelingens ebenso wie scheiternde Versuche
zugleich zeitfern und literarisch aktuell präsentieren. Zeitgeist und Aufstände da-
gegen bilden einen roten Faden, der sich durch viele Texte zieht. Wobei manch
Tragisches von vorgestern sich längst in Komisches verwandelt hat.
Vieles davon ist nachlesbar in:
Wolfgang Gast, flammen / fluten / und das spiel. 69 philosophische Scheren-
schnitte und 1 Zugabe, Shaker Media 2019, 270 Seiten, 16,90 €.
         Caritas-Pirckheimer-Haus, Königstraße 64, 90402 Nürnberg

               Mittwoch, 14. April 2021, 20:00 Uhr
PETER GÖTZ: DER LYRIKER, ESSAYIST UND ÜBERSETZER ROLF SCHILLING
          Entdeckungen am Werk eines Einzelgängers
          Wenn jemand in der DDR nicht veröffentlichen konnte, heißt das nicht
notwendigerweise, daß seine Werke im wiedervereinigten Deutschland mit offenen
Armen willkommen geheißen wurden. Als mythologisch inspirierter und formstren-
ger Dichter bewegt sich Rolf Schilling in einer vom Zeitgeist gemiedenen Sphäre.
Das scheint ihm und seinen eher wenigen Anhängern nichts auszumachen, aber
er hat es nötig, vor Vereinnahmungen von einer fatalen Seite in Schutz genommen
und in seinem wahren Wert erkannt zu werden. Peter Götz, der solche Rettungen
schon mit Manfred Kyber und dem Bauerndichter Christian Wagner versucht hat,
stellt einen weiteren Querständigen zur Diskussion.
          Caritas-Pirckheimer-Haus, Königstraße 64, 90402 Nürnberg

UM ANMELDUNG UNTER DER ANSCHRIFT DES PRÄSES (S. S. 2) WIRD GEBETEN.
DIE BESUCHERZAHL IST BEGRENZT, ES WIRD EINE LISTE GEFÜHRT, BIS ZUM
PLATZNEHMEN HERRSCHT MASKENPFLICHT.

                           Veranstaltungsreihen
                       Das „Poetische Theater“
SONNTAG, 18. OKTOBER 2020, 18:00 UHR
           SONGS & SCENES IM PZ KULTURRAUM LAUF
Die Poeten, Musiker und Schauspieler des Poetischen Theaters leben ihr Pro-
gramm auf der Bühne. Da gibt es keine Erklärungen, Übersetzungen oder Ver-
schnaufpausen zwischen einzelnen Stücken. … Die sieben Akteure spielen ein
einziges Stück mit musikalischen und vokalen Wortgefechten in einem Rutsch. Ob
Musical oder moderne Sinfonie, das mag das Publikum entscheiden. Zu Gehör
gebracht werden Texte aus fünf Jahrhunderten und einem Jahrzehnt des Beste-
hens des Poetischen Theaters.
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Mitteilungen des Pegnesischen Blumenordens — September 2020

Derzeit arbeiten die musikalischen Bühnenpoeten Michael Lösel (Git., Voc.), Hol-
ger Trautmann (Flute, Voc.), Susanne Rudloff (Voc.), Katharina Lucas (Voc., Violin),
Peter Riedel (Bass Git., Perc., Voc.), Jennifer Heep (Voc.), Vincent E. Noel (Voc.) an
Studioaufnahmen für eine CD unter dem Titel:
Songs & Scenes – Eine Zeitreise durch 500 Jahre Kulturgeschichte.
Eintritt: Kategorie II (18,50 € / ZAC 14,80 € / ermäßigt 13,50 €)
Tickets derzeit nur im PZ-Service-Center in Lauf.
Tel. 09123-175-150 oder per Mail: anzeigen@fahnermedien.de
(Neu in der Gruppe ist der Bassist Peter Riedel)
           Nürnberger Str. 19, 91207 Lauf a. d. Pegnitz

                         Textarena und Aus.lese
DIE NÄCHSTEN TERMINE DER TEXTARENA (29. Oktober 2020) UND DER AUS.LESE
(24. September, 26. November 2020) SIND NOCH NICHT GESICHERT. OB DIE BETREI-
BER DER WEINEREI IN DER OSTERMAYPASSAGE UNTER SCHUTZBEDINGUNGEN DIESE
VERANSTALTUNGEN VERANTWORTEN KÖNNEN, WISSEN SIE NOCH NICHT. INTERESSEN-
TEN KÖNNTEN AUF EINEM ABENDSPAZIERGANG IN DER INNENSTADT NAHE DER LO-
RENZKIRCHE HERAUSZUFINDEN VERSUCHEN OB DIE ABENDE JEWEILS STATTFINDEN.
MANCHMAL SIND DIE UNVERHOFFTEN ERLEBNISSE DIE SCHÖNSTEN.

         NACHRICHTEN UND HINWEISE
                                   Mitglieder
      Als Mitglieder Nr. 1805, 1806 und 1807 begrüßen wir:

FRAU HÜLYA FRIEBE, DR. JOACHIM HAMBERGER UND PROF. DR. DANIEL HESS.
Erneut kann sich der Blumenorden einer wachsenden Vielgestaltigkeit der Ar-
beitsgebiete seiner Mitglieder freuen.

               Zur Mitgliedschaft sind vorgeschlagen:

HERR SVEN HEUBLEIN, geboren 1984. Schulzeit in Schwabach (Realschule) und
Nürnberg (Gymnasium). Studium der Germanistik, Geschichte und Sozialkunde
für das Lehramt an Gymnasien bis zum 1. Staatsexamen. 1. Vorsitzender des
Bürgervereins St. Johannis-Schniegling-Wetzendorf e.V.; Mitarbeit bei der Epita-

                                                                                    7
Mitteilungen des Pegnesischen Blumenordens — September 2020

phien-Stiftung St. Johannis-/St. Rochusfriedhof; Mitglied im Stiftungsvorstand
"Bürgerstiftung Unser Schwabach“. Seine Parteikarriere begann als Büroleiter des
MdB Frieser, dann wurde er CSU-Bezirksgeschäftsführer, Ortsvorsitzender der
CSU Nürnberg-Altstadt, Stellvertretender Kreisvorsitzender der CSU Nürnberg-
Nord und nun Kommunikationsreferent für OB König. Er wurde vorgeschlagen von
Eugen Schöler und Thomas Körber.

HERR OB MARCUS KÖNIG, am 11. Oktober 1980 in Nürnberg geboren. Seine
schulische Laufbahn absolvierte er in Nürnberg, schloss 1998 die Wirtschafts-
schule ab. Nach einem Jahr auf der Lothar-von-Faber-Fachoberschule begann er
im Anschluss bis 2002 eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Dresdner
Bank. Sein beruflicher Werdegang führte ihn vom Finanzberater bei der Dresdner
Bank zum Sales Manager Kreditgeschäft bei der Dresdner Bank/Commerzbank
für Nordbayern und zum Filialdirektor der Commerzbank. Seit 2017 war Marcus
König Abteilungsdirektor bei der Commerzbank. Marcus König trat 1994 in die
Junge Union (JU) und 1998 in die CSU Bayern ein. Seit 2007 war Marcus König
CSU-Ortsvorsitzender von St. Jobst/Erlenstegen und stellvertretender Kreisvorsit-
zender Nürnberg-Ost. Ehrenamtlich ist Marcus König tätig im Bürgerverein St.
Jobst/Erlenstegen, bei den Altstadtfreunden, in der Fränkisch-Montenegrini-
schen Gesellschaft und in der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammen-
arbeit. Seit 11. Mai 2020 ist er Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg. Er
wurde vorgeschlagen von Frau Prof. Dr. Julia Lehner und Gottfried Reiß.

Eine Bemerkung dazu sei dem Präses erlaubt:
Beim Neujahrsempfang 2020 bat ich den damaligen OB Dr. Ulrich Maly, sich zu
überlegen, ob er die Ehrenmitgliedschaft des Pegnesischen Blumenordens an-
nehmen würde. Grund hierfür waren seine überaus geschickten und beliebten,
selbstverfaßten oder improvisierten Reden sowie seine immer wieder zum Aus-
druck gekommene Menschlichkeit. Er hat sich nicht ablehnend geäußert, aber
Bedenkzeit ausgebeten. Als er in den Ruhestand gegangen war, machte ich ihm in
einem Brief nochmals denselben Vorschlag. Dieser Brief konnte aber wegen der
Diskretion um seine Postadresse nicht direkt zugestellt werden, sondern wurde in
sein Brieffach im Bürgermeisteramt gelegt. Es läßt sich denken, daß der amtsmü-
de und neuerdings um seinen Bruder trauernde Altoberbürgermeister seither nicht
in dieses Fach gesehen hat. Wir werden die Sache noch weiter zu betreiben ver-
suchen. Freilich wäre es protokollarisch besser gewesen, er hätte vor seinem
Amtsnachfolger den Vortritt gehabt.

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Mitteilungen des Pegnesischen Blumenordens — September 2020

             Besonderes aus dem Kreis der Mitglieder:
                                          Nachdem die erste Auflage des an dieser
                                          Stelle schon besprochenen Äthiopienbu-
                                          ches „Sagenhaftes Äthiopien. Archäologie
                                          – Geschichte – Religion, Darmstadt 2015“
                                          von Dr. Klaus Dornisch ziemlich rasch
                                          vergriffen war, hat der Verlag zum 70jähri-
                                          gen Jubiläum der Wissenschaftlichen
                                          Buchgemeinschaft einige „Verlags-Best-
                                          seller“ als Jubiläumsausgaben in neuer
                                          Ausstattung herausgegeben. Das bot ihm
                                          Gelegenheit, den Band zu überarbeiten,
                                          zu aktualisieren und einige alte gegen
neue Abbildungen auszutauschen. Diese aktualisierte Jubiläumsausgabe erschien
2019 und wurde sofort mit dem „ITB Buch Award 2020“ für den Bereich Länder-
wissen ausgezeichnet. Die öffentliche Verleihung des Preises mit der Laudatio
sollte bei der diesjährigen Internationalen Tourismus Börse vom 10. – 14. März
2020 in Berlin stattfinden, doch wurde die Messe wegen der Corona-Pandemie
bekanntlich kurzfristig abgesagt. Daher hat man ihm die Urkunde und die Award-
Trophäe per Post zugeschickt. Wir gratulieren ganz herzlich!

Herr Dr. Peter Pröbstle ist mit Wirkung vom 1. August 2020 zum neuen Leiter der
Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft in Freising befördert wor-
den. In den 15 Jahren seiner Tätigkeit als Leiter des Amtes für Ernährung, Land-
wirtschaft und Forsten Fürth mit Dienststelle in Erlangen hat er unter anderem
dem Blumenorden die Wohltat erwiesen, einen Sicherschnitt des Irrhains zu er-
möglichen und derart dessen Nutzung in der traditionellen Weise nicht abreißen zu
lassen. Wir erinnern uns gerne an die Wiedereröffnungsfeier im Jahre 2012, in der
er zusammen mit dem vorigen Forstbetriebsleiter Roland Blank für diese Hilfe das
Ehrenkreuz des Pegnesischen Blumenordens erhielt, und wünschen ihm für seine
weitere Laufbahn alles Gute.

Herr Eugen Schöler ist am 21. August 2019 auf der Nürnberger Kaiserburg von
dem Redakteur des Bayerischen Rundfunks Maximilian Sippenauer zum Thema
„Eppelein von Gailingen“ interviewt worden. Er schreibt: „Dass das Team des BR
und ich im Nu von Touristen umlagert waren, können Sie sich denken.“ Es wird
gut sein, wenn sich die romantisierenden Entstellungen der historisch gesicherten
Wahrheit über Eckelin Gailing zu Wald, wie er wirklich hieß, ein wenig zurückdrän-
gen lassen. Ausgestrahlt wurde das Interview am 1. 9. 2019 in Bayern 2 Radio ab
12:05 Uhr. Für das Archiv des Blumenordens hat Herr Schöler seine Materialien,
die er seit 1992 über den „Eppelein“ gesammelt hat, in einem Geheft von 20 Sei-
ten A 4 zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank!

                                                                                  9
Mitteilungen des Pegnesischen Blumenordens — September 2020

                                IRRHAIN
Am 5. August wurde am Langen Gang eine umgefallene hohle Linde entdeckt.
Nach Meldung bei den Forstbetrieben machte sich am 12. August Herr Forstbe-
triebsleiter Johannes Wurm selbst mit Helfern auf dem Weg, und eine weitere hoh-
le Linde daneben, die schon gestutzt gewesen war, wurde umgezogen und zer-
teilt. Eine Begehung des Irrhains mit Vertretern der Forstbetriebe und des Ordens
kann nach Absprache noch im September erfolgen.

Am 14. August fand sich der neue Nürnberger Oberbürgermeister Marcus König
(in Begleitung von Stadträtin Tatjana Körner und Kommunikationsreferenten Sven
Heublein) zu einem Besuch im Irrhain ein. Herr König zeigte sich sehr interessiert
an der Geschichte des Pegnesischen Blumenordens sowie dessen Verbindung
zum Irrhain, die ihm von Günter Körner und Vizepräses Michael Lösel erläutert
wurde. Während eines Umtrunks entspann sich ein angeregtes Gespräch, u.a.
über die Bedeutung der lokalen Kulturszene. Dabei wurde Herr König auch auf
das Problem des Versicherungsschutzes von Veranstaltungen im Irrhain hingewie-
sen. Ferner wurde ihm die Mitgliedschaft im Blumenorden angetragen, welche er
annahm. Der Besuch endete mit einem kurzen Rundgang durch den Irrhain, ver-
bunden mit einem Abstecher zur neuen Waldbühne. Im Anschluss daran ergab
sich noch die Gelegenheit für ein Gruppenfoto. [Holger Trautmann]

v.l. n. r.: Michael Lösel, Tatjana Körner, Thomas Körber, Günter Körner, OB Marcus
König, Holger Trautmann, Erika Jordan.

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Mitteilungen des Pegnesischen Blumenordens — September 2020

                  BUCHBESPRECHUNG
   Bettina von Minnigerode: Lyrical Lapses / Verse und
            Verfehlungen. Iatros-Verlag, 2019.
Die Autorin experimentiert mit Gedichten, die sie in deutscher sowie englischer
Fassung gestaltet, doch auch mit Gedichten nur in englischer und nur in deut-
scher Sprache. Auch der Titel ist zweisprachig, wobei dem deutschen Leser bei
„Lapse“ das lateinische, bei uns eingebürgerte Wort „Lapsus“ einfallen mag; dem
englischen Lehnwort können zwei Bedeutungen abgelauscht werden: „Verfeh-
lung“, wie der Titel angibt, aber auch: „Was einem entschlüpft, entgangen ist“.

Schon das erste Gedicht beleuchtet den Buchtitel: Es ist die Reflexion eines er-
träumten, begehrten Glückes, das nicht konventionellen Moralvorstellungen ent-
sprach, aber auch nicht gewährt wurde. Die englische Fassung ist besser. Gefüh-
liges sagt sich auf Englisch eleganter; im Deutschen entgeht man nur selten einer
gewissen Penetranz. Dazu müßte man den Text jahrzehntelang reifen lassen und
das meiste zurücknehmen. Deutsch kommt uns Deutschsprechern ja so direkt,
daß es schmerzt. Das Englische kann als Spiel mit Schablonen gelesen werden,
vielleicht, weil es eben doch nicht von einer Muttersprachlerin verfaßt ist. Ob es
englischsprachlichen Lesern nicht mit den deutschen Gedichten ebenso ginge?
Jedenfalls ist die englische Literatursprache der durchschnittlichen Autoren (ab-
gesehen von Ausnahmekönnern oder rücksichtslosen Neuerern) ein verhältnismä-
ßig konventionelles Oberschichtidiom, und diese Oberschicht weiß auf Abstand zu
gehen.

Und dann die Reime! Die stellen sich im Englischen leichter ein; im Deutschen, wo
viele wandelbare Wortendungen im Wege sind, geraten sie einem entweder her-
beigezwungen oder banal. Es ist wie eine Erholung, dazwischen einen so gelun-
genen Prosatext wie „Blaue Stunde“ zu lesen. Dann eine Folge reimloser,
freirhythmischer Gedichte.

Hier wird die Autorin erst richtig ernsthaft und richtet den verstehenden und ver-
stehen-wollenden Blick auf kleine Erscheinungen, die ihr Empfinden auf unver-
krampfte Weise mit Bedeutung auflädt. Nun verschwindet das Englische, auch als
bloßes eingefügtes Zitat macht es sich rar. Und die Strukturen der Sprache, die
Ausdrucksweisen der Mitmenschen werden zu Themen, die Sache wird überper-
sönlich bei allem individuellen Anlaß.

Es ist keine ganz trostlose Welt, die da entsteht oder entdeckt wird, aber beileibe
keine unbeschwert heitere. Eine von norddeutscher Landschaft, oft Küstenland-
schaft, eingetrübte Atmosphäre. Im Verlauf der wohl chronologisch angeordneten
Texte erweist sich das Lyrische Ich als zunehmend entsagender, doch auch dank-
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Mitteilungen des Pegnesischen Blumenordens — September 2020

barer für die verbliebenen und die immer wieder aufscheinenden Glanzlichter des
Daseins. Die Prosatexte sind Kostbarkeiten. Man muß Geduld aufbringen, um ihre
Einzelheiten wahrzunehmen und nicht nur den schönen Sprachfluß einzutrinken.
Gegen Ende des Buches begegnen wieder englische Verszeilen. Seltsamerweise
wirken sie auch wieder besser als die deutschen mit anderen Themen, die mit
ihnen abwechseln und sogar ins Politische zielen. Wie kommt das? Haben wir auf
Deutsch schon zu viele gleichartige Gedichte gelesen oder, noch lästiger, von un-
zähligen klagenden Stimmchen rezitieren hören, auf Englisch aber nicht?

                         SPRACHKREIS
Das Projekt, beim Erlanger Poetenfest einen Stand des Blumenordens mit An-
schauungsmaterial und Gesprächsanlässen zur Sprachpflege zu betreiben, hat
leider der Vorsicht weichen müssen. Der Sprachkreis hofft auf bessere Bedingun-
gen im nächsten Jahr.

Die Mitglieder des Sprachkreises haben sich seither zweimal zusammengefunden.
Sie rücken den Reichtum von Wortschatz und Grammatik in den Blick und be-
leuchten die Werte in der Sprache. Sie betrachten auch moderne Entwicklungen.
Hierzu wollen sie im Rahmen öffentlicher Veranstaltungen zu fruchtbarem Mei-
nungsaustausch einladen. Als Termine sind Wochentage in der zweiten Jahres-
hälfte von 2021 vorgesehen. Statt Vorträgen, die den Zuhörer unbeschäftigt las-
sen, sollen Impulsreferate zu Gesprächen anregen. Ein anderer Weg sind spieleri-
sche Abendunterhaltungen mit Sprachspielen wie den von früher bekannten
Spinnstubenspielen und auch neuen Sprachspielen. Dafür recherchiert der
Sprachkreis aus alten Quellen, zum Beispiel Sprachlehrbüchern gediegener Art,
wie sie in den Schulen zum Grammatikunterricht verwendet wurden. Diese enthal-
ten viele Anregungen zu spielerischen Übungen, die bei entsprechender Modera-
tion sehr wohl Vergnügen bereiten können. So etwas hat der Sprachkreis in seinen
Treffen bereits mit Genuss ausprobiert. Insgesamt regen die Mitglieder des
Sprachkreises an, den Gebrauch der Sprache zu reflektieren und ihr Aufmerksam-
keit zu schenken.

Der Sprachkreis trifft sich regelmäßig in Nürnberg in der Schnieglingerstraße 217a
im Seminarhaus am Fluss bei Dr. Theodor von Stockert. Interessenten mögen ihm
bitte eine Mail senden an v.stockert@lingva-eterna.de

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