Modernisierung Bahnhof Dürnkrut - AMTLICHE MITTEILUNG AUSBAU NORDBAHN PROJEK TBROSCHÜRE MÄR Z 2021 - ÖBB-Infrastruktur AG
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AMTLI CH E MITTE ILUNG AUSBAU N ORDBA HN Modernisierung Bahnhof Dürnkrut PROJ EK T BROSCH Ü RE M Ä R Z 2021 infrastruktur.oebb.at
2 Modernisierung Bahnhof Dürnkrut Modernisierung Bahnhof Dürnkrut Die Modernisierung der Nordbahn ist ein wichti- ger Meilenstein für ein attraktiveres Bahnfahren in Österreich und darüber hinaus. Auf einer Länge von 66 Kilometern erneuern wir insgesamt 17 Hal- testellen und Bahnhöfe und machen sie barrierefrei erreichbar. Wir investieren in die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer, indem wir Eisenbahnkreuzungen auflassen. Viele davon ersetzen wir durch Unter- oder Überführungen. Für unsere Anrainerinnen und Anrainer fällt die Wartezeit an den geschlossenen Schranken voll- ständig weg. Wir bauen den Lärmschutz aus und behalten mit ökologischen Ausgleichsflächen auch das Gleichgewicht der Natur im Auge. In Dürnkrut sind folgende Maßnahmen geplant: • sichere Querungsmöglichkeit für FußgängerInnen und RadfahrerInnen durch die Verlängerung und den Ausbau des Durchgangs im Bahnhofsbereich • barrierefrei erreichbarer Bahnsteig durch Rampen im Westen und Osten und einen Aufzug zum Inselbahnsteig • Lärmschutz • Auflassung aller Eisenbahnkreuzungen, Errichtung von Ersatzmaßnahmen • Erweiterung der Park&Ride-Anlage östlich der Bahn um ca. 150 PKW-Stellplätze •M odernisierung der Gleisanlagen im gesamten Gemeindegebiet • Sanierung des Untergrundes und Erhöhung des Gleisabstandes • Entwässerungsmaßnahmen entlang der Bahn Ersatz für die Eisenbahnkreuzungen Damit das Überqueren der Bahntrasse Bei der Planung unserer Maßnahmen weiterhin möglich ist, ersetzen wir den orientieren wir uns an vier wesentlichen bestehenden Bahnübergang auf der Punkten: B40 durch einen barrierefreien Person endurchgang im Bahnhof und eine kreu •g esetzlicher Rahmen zungsfreie Querungsmöglichkeit für den • t echnische Machbarkeit motorisierten Verkehr. Diese ersetzt auch • Umweltverträglichkeit den Bahnübergang beim Wirtschafts • Wirtschaftlichkeit weg südlich des Sulzbaches, der ebenso aufgelassen wird. Da Ersatzbauwerke In diesem Spannungsfeld suchen wir mehr Platz benötigen, als eine Eisen nach optimalen Lösungen. bahnkreuzung, können sie oft nicht an der gleichen Stelle errichtet werden. Das ist auch in Dürnkrut der Fall. Hier wur den die Möglichkeiten geprüft und auf ihre Praxistauglichkeit hin untersucht.
Der Weg zur Variante Bereits im April 2018 stellten wir das gesamte Projekt begleitet von Stimmen, die eine andere Lösung begrü zum Ausbau der Nordbahn den Gemeindevertretungen ßen würden – die Variante einer Überführung südlich entlang der Strecke vor. Unser Ziel war es die Bedürfnis des Bahnübergangs mit einer neuen Anbindung an se, Erwartungshaltungen und Entwicklungsvorhaben die B49 im Bereich der Tankstelle ( S1b ) heraus. der einzelnen Gemeinden zu kennen. W U S S T E N S I E DA S ? Für Dürnkrut wurden im nächsten Schritt die Möglich Pro Tag sind die Schranken in Dürnkrut in Summe rund 5,5 keiten für den Ersatz der Eisenbahnkreuzungen mit der Stunden geschlossen. Diese Wartezeit fällt in Zukunft weg. B40 und dem Wirtschaftsweg näher geprüft. Unsere Die Fahrzeit auf der Route ohne Eisenbahnkreuzung ist immer Planerinnen und Planer kümmerten sich um die erste gleich und gut kalkulierbar. Trassierung, also den möglichen Straßenverlauf, prüften die Umsetzbarkeit vor Ort und die Umweltverträglich Die Straßenbreite im Bereich der Überführung wird 7,50 Meter keit. Begleitet war dieser Vorgang von Gesprächen mit betragen. So können einander auch Schwerfahrzeuge unge der Gemeindevertretung und dem Land Niederöster hindert begegnen. reich als späterem Straßenerhalter. Aufgrund der Bei den Planungen werden eigene »Schleppkurvenuntersuchun- schwierigen Rahmenbedingungen entstanden im lau gen« gemacht, um sicherzugehen, dass auch Fahrzeuge mit fenden Planungs- und Abstimmungsprozess schrittwei Anhängern (z. B. Traktoren) in der Kurve genug Platz haben. se mehrere Varianten. Schließlich kristallisierte sich – Zu Fuß oder mit dem Fahrrad lässt sich die Bahn künftig direkt und sicher durch den Durchgang im Bahnhofsbereich queren. Diese Varianten für den Ersatz der Eisenbahnkreuzungen wurden näher betrachtet. Die Vor- und Nachteile der einzelnen Routen lesen Sie rechts. S4 L11 B4 0 S1b L17 B49 B49 S2 Dürnkrut N1b Û Richtung Gänserndorf und Wien BU/BÜ B40 Eisenbahnkreuzung Wirtschaftsweg wird aufgelassen Eisenbahnkreuzung B40 / km 49.876 wird aufgelassen BAHNHOF DÜRNKRUT N1a Richtung Ú Hohenau und Bernhardsthal S1a Mögliche neue P&R-Anlage S3 östlich der Bahn
Modernisierung Bahnhof Dürnkrut 4 Gute Gründe für und wider Viele Argumente wurden geprüft: technische, verkehrs- und ortsplanerische, sowie wirtschaftliche. Schließlich sprechen die Fakten für sich. Einige Varianten sind technisch nicht umsetzbar, andere würden die weitere Entwicklung im Ort behindern oder sind unverhältnismäßig teuer. Hier ein Überblick: Obwohl eine Unter- oder Überführung im Bereich des Die Möglichkeiten im Norden wurden ebenso geprüft: Bahnhofs (Varianten BU und BÜ ) vergleichsweise Eine Überführung nördlich des Bahnhofs samt Einbin- wenig Platz bräuchte, sind die Verhältnisse vor Ort sehr dung in die B40 über die Paul-Ferstel-Straße ( N1a ) eng. Somit haben die Nachteile zum Ausschluss dieser würde weniger landwirtschaftliche Fläche nutzen. Die Variante geführt: Hohe Kosten für Bau und Instandhal gesamte Verkehrsbelastung der B40 würde jedoch ent tung, großer Verlust von Parkplätzen im Bahnhofsbe lang der Bahnhofssiedlung und der Paul-Ferstel-Straße reich und wenig Spielraum für den Straßenverlauf, was verlaufen. Die Erweiterung der P&R-Anlage würde sich eine starke Krümmung und Neigung der Trasse zur aufgrund der Straßenführung entlang der Bahnhofs Folge hätte. Eine Unterführung hätte zusätzlich den siedlung sehr weit Richtung Norden erstrecken, sodass Nachteil der möglicherweise eingeschränkten Befahr mehr als 300 Meter Fußweg von den äußersten Stell barkeit bei starkem Regen, eine Überführung wäre als plätzen zum Bahnsteig zurückzulegen wären. Zwei er etwa neun Meter hohe Brücke eine Beeinträchtigung forderliche Brücken über die mehrgleisige Bahn machen des Ortsbildes. Beide Varianten verhindern die notwen diese Variante in der Errichtung und Erhaltung teuer. dige LKW-taugliche Erschließung des Betriebsgeländes westlich der Bahn. Eine Überführung nördlich des Bahnhofs mit Einbin- dung in die B49 im Bereich der Kreuzung mit der Für die Variante einer Überführung südlich des Bahn- B40 Richtung Zistersdorf ( N1b ) würde ab Höhe Paul- hofs mit Straßenverlauf hinter dem Gewerbegebiet Ferstel-Straße einer Ortsumfahrung gleichkommen. zum Tennisplatz ( S3 ) sprächen ein relativ kurzer Als reine Ersatzmaßnahme für die Auflassung der Eisen Umweg, vertretbare Kosten und der weiterhin verfüg bahnkreuzungen ist diese Variante somit nicht argu bare Platz für die P&R-Erweiterung. Das wichtigste Aus mentierbar. Eine Kostenbeteiligung der Gemeinde wäre schlusskriterium ist jedoch die bereits bei der Behörde erforderlich. Im Zuge einer Abstimmung mit dem Ge eingereichte, geplante zukünftige Bebauung neben meinderat im Juli 2019 wurde diese Variante deshalb, dem Tennisplatz. und aufgrund der nachfolgend angeführten überwie genden Nachteile, verworfen. Denn wie bei Variante Dieses Argument – die geplante Siedlungsentwicklung N1a wären mehrere Brücken erforderlich, was auch hier im Bereich des Tennisplatzes – ist schließlich auch das zu höheren Kosten führen würde. Zudem erstreckt sich Ausschlusskriterium für eine weitläufigere Variante die Länge der verlegten der Landesstraße B40 inkl. südlich des Bahnhofs, aber ebenfalls mit einer Einbin- Ortsumfahrung auf rund zwei Kilometer. Da die Route dung in die B40 ( S4 ). entlang der Wohngebiete an der Lagerhausstraße und der Dr.-Karl-Renner-Straße führt, wäre eine höhere Ver Eine noch großräumigere Möglichkeit wurde unter kehrsbelastung für die Bewohnerinnen und Bewohner sucht, nämlich die Variante mit Einbindung in die B49 des nördlichen Ortsteiles vorprogrammiert. Zusätzlich im Bereich der Hoffmannmühle ( S1a ). Obwohl ver zu der Verkehrsbelastung entlang der Bahnhofssiedlung tretbare Kosten und der verbleibende Platz für die P&R- führt die Trasse zu einer tiefgreifenden Zerschneidung Erweiterung dafürsprechen würden, scheidet sie auf landwirtschaftlicher Flächen. Wie bei der Variante N1a grund der Zerschneidung des Betriebsentwicklungsge wäre auch hier die Erweiterung der P&R-Anlage beein biets aus. Außerdem wäre hier der Verbrauch an land trächtigt. Der große Umweg aus dem Ortszentrum und wirtschaftlichen Flächen relativ hoch. die Möglichkeit von Ausweichrouten durch Wohnge biete (insbesondere für landwirtschaftliche Fahrzeuge) Jene Variante mit Überführung im Bereich der beste- sprechen gegen diese Lösung. henden Eisenbahnkreuzung südlich des Sulzbaches ( S2 ) scheidet im Wesentlichen wegen des großen Umwegs und der hohen Kosten für die Errichtung z weier Landesstraßenbrücken (über den Sulzbach und über die Bahn) aus.
5 Modernisierung Bahnhof Dürnkrut Der beste Kompromiss Somit stellt sich aus planerischer Sicht die südliche ausbleiben. An neuralgischen Stellen werden die Variante mit einer Einbindung in die B49 im Bereich der Möglichkeiten einer Geschwindigkeitsreduktion Tankstelle (S1b) als beste Möglichkeit dar. Obwohl es geprüft. Entsprechende Optimierungen und Lösungen auch hier notwendig ist, landwirtschaftliche Flächen zu entstehen in Zusammenarbeit mit dem Land zerschneiden und die Einbindung in das bestehende Niederösterreich und der Gemeinde. Straßennetz im Siedlungsgebiet erfolgt, sprechen neben den vertretbaren Kosten wesentliche Argumente für die Umsetzung: • Insgesamt sind entlang der neuen Trasse weniger AnrainerInnen betroffen. • Die Untere Hauptstraße wird vom Verkehr entlastet. • Der Verkehr aus dem Süden muss nicht durch den Ortskern rollen. •D er Kreisverkehr reduziert die Geschwindigkeit der Fahrzeuge im Ortsgebiet. • Im Bahnhofsbereich bleibt in der Nähe des Zugangs Platz für eine mögliche, künftige Erweiterung der Zum Projektablauf P&R-Anlage. •D ie Variante S1b führt nicht zu einer Verkehrsverlagerung in die Bahnhofssiedlung. Um ein Projekt dieser Dimension bewältigen zu können, wurde die 66 Kilometer lange Strecke in Für die endgültige Umsetzung sind begleitende einen Süd- und einen Nordabschnitt geteilt. Für den Maßnahmen im Gemeindegebiet wichtig. Südabschnitt (Wien Süßenbrunn – Gänserndorf) Neben den gestalterischen Maßnahmen im Bereich des erfolgte die UVP-Verhandlung im Jänner 2021. Kreisverkehrs zum Schutz der AnrainerInnen soll Für den Nordabschnitt (Gänserndorf – Staatsgrenze) möglicher Umgehungsverkehr von Anfang an planen wir die Einreichung der UVP-Unterlagen Ende 2021. Baubeginn im Südabschnitt ist im Jahr 2022 geplant, im Nordabschnitt ab 2023/2024. FA K T E N C H E C K Als ÖBB-Infrastruktur AG sind wir immer zu konstruktiven kehr trägt dazu bei, Geschwindigkeitsüberschreitungen an Gesprächen mit interessierten Bewohnerinnen und Bewoh- dieser Stelle zu reduzieren. nern bereit. Coronabedingt war es aufgrund der aktuellen Vorgaben der Bundesregierung noch nicht möglich, uns im »Der Ortsteil östlich der Bahn wird abgeschnitten bzw. Rahmen einer Infoveranstaltung dieser Diskussion zu stellen. ausgegrenzt.« Der Bahnschranken, der diesen Ortsteil bis- Wir versuchen daher an dieser Stelle, unsere Positionen zu her vom Zentrum Dürnkruts getrennt hat, fällt weg. Das oft genannten Argumenten aus der Bevölkerung darzu bedeutet freie Fahrt für alle, die bisher am geschlossenen stellen. Schranken warten mussten. Insbesondere für Einsatzfahr- zeuge ist das ein Vorteil. Für FußgängerInnen und Radfahre- »Die Ortsein- bzw. -ausfahrt Richtung Wien wird zu rInnen wird direkt im Bahnhof eine sicherere und barriere- einem Nadelöhr.« Für die Planungen wurden (noch vor dem freie Verbindung geschaffen. Lockdown) Verkehrszählungen durchgeführt und mit den Verkehrszahlen aus dem Jahr davor verglichen. Die daraus »Die geplante Straßenbreite kann zu Problemen bei der resultierenden Berechnungen und Prognosen ergeben, dass Begegnung von Schwerfahrzeugen führen.« Die Breite ein Kreisverkehr das dort zu erwartende Verkehrsaufkom- der Straße entspricht den Grundlagen für die T rassierung men aufnehmen kann. Darüber hinaus zeigen die Erfahrun- von Landesstraßen der hier vorliegenden Kategorie B und gen in ganz Niederösterreich, dass Kreisverkehre für eine damit den sogenannten »Richtlinien und Vorschriften für flüssigere und sicherere Verkehrsabwicklung sorgen, als an- das Straßenwesen«. Sie beträgt – zwischen den Leitschie- dere Kreuzungsvarianten. Ein weiterer Vorteil: der Kreisver- nen – 7,50 Meter.
3 Kapitel Kontakt: ÖBB-Infrastruktur AG Projekte Neu-/Ausbau Projektleitung Wien/Niederösterreich 1 1020 Wien, Praterstern 3 Asset Management und Strategische Planung Team Projektinformation 1020 Wien, Praterstern 4 projektinformation@oebb.at infrastruktur.oebb.at Impressum: ÖBB-Werbung GmbH im Auftrag der ÖBB-Infrastruktur AG Prod.-Nr.: 117021-0277 Medieninhaber: ÖBB-Infrastruktur AG, Wien Text: ÖBB-Infrastruktur AG Layout: heiderklausner.at Bilder: ÖBB/Eisenberger, Auerweck, Zenger Hersteller: Paul Gerin GmbH & CoKG, Wolkersdorf Stand: Februar 2021
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