Music of the Gentlemen Pipers - Original Music for Union Bagpipes 1740-1850 Tom Kannmacher: Uilleann Pipes - HOFA

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Music of the Gentlemen Pipers - Original Music for Union Bagpipes 1740-1850 Tom Kannmacher: Uilleann Pipes - HOFA
Music of the Gentlemen Pipers
Original Music for Union Bagpipes 1740-1850

   Tom Kannmacher: Uilleann Pipes
Hubert Arnold: Harp, Harpsichord, Pianoforte
Music of the Gentlemen Pipers - Original Music for Union Bagpipes 1740-1850 Tom Kannmacher: Uilleann Pipes - HOFA
Music of the Gentlemen Pipers                         Akzente und Dynamik in engen Grenzen.
                                                      Enge Bohrungen bringen einen sanften,
Die Irish Uilleann Bagpipes (früher: Union            geschmeidigen und doch kernig-folkloristischen
Pipes, heute unter Musikern kurz „The Pipes“)         Klang in recht tiefer Tonlage (d’ – d’’’, aber auch
sind das Instrument, das heute wie kein anderes       andere Stimmungen bis hinunter zu b – b’’) in
die traditionelle irische Musik verkörpert.           der Lautstärke etwa der Geige.
Kein anderes Instrument scheint baulich               Als das Instrument in der Zeit zwischen
und spieltechnisch so konsequent auf diese            1730 bis 1810 von professionellen Holz-
Musiksprache eingerichtet zu sein. Man hat den        blasinstrumentenbauern schrittweise entwickelt
Eindruck, daß diese höchst entwickelte Sackpfeife     wurde, hatten diese eine andere Musik im Blick
direkt durch die irischen Melodien ausgeformt         als die, mit der man heute die „Pipes“ assoziiert.
worden ist. Ihr sind das reichhaltigste Vokabular     Es ging ihnen nicht nur um die „National
an Verzierungen und Ausdrucksmitteln für eben         airs – author and date unknown“, wie die
diese Musik zu eigen.                                 Volksmelodien damals benannt wurden, sondern
Dabei vermittelt der Anblick des komplexen            auch um die sehr beliebten neu komponierten
Instruments und sein materieller Wert den             Kunstlieder und Instrumentalstücke in betont
Eindruck, dass man nicht ein Instrument eines         keltischer Stilistik für Konzertsaal und Oper.
über Jahrhunderte bettelarmen Volkes von              Aber auch „pastorale“ Tänze wie Menuette und
Fischern und Bauern, sondern eines aus dem            Gavotten sowie Glees (hymnische Festlieder)
Bereich professioneller Kunstmusik vor sich           und Catches (derbe Trinklieder) ¿nden sich
hat.                                                  in den frühen Sammlungen und Lehrbüchern
Anders als die meisten „Dudelsäcke“ wird es           für die „New Pastoral“ und „Union“ Pipes.
über einen Blasebalg und den eigentlichen Sack        Jede eingängige Melodie, die auf den neuen
mit Luft versorgt, die eine Spielpfeife („Chanter“,   Instrumenten spielbar war, wurde gerne
mit Doppelrohrblatt), drei Bordunpfeifen              genommen. Ein kleiner Querschnitt dieses
(„Drones“,         mit        Einfachrohrblättern)    ursprünglichen Repertoires ist auf dieser CD zu
und drei mit geschlossenen Klappen                    hören, viele davon zum ersten Mal wieder seit
versehenen      Begleitpfeifen      („Regulators“,    dieser Zeit.
mit Doppelrohrblättern) zum Klingen bringt.           Der Begriff „pastoral“ beschreibt eine bestimmte
Alle Pfeifen sind einzeln an- und abschaltbar.        musikalische Idee: Es geht um Melodien, die im
Die Melodiepfeife wird für Pausen aufs Knie           Gegensatz zu aufwendigen kompositorischen
gestützt, Varianten der Tongriffe ermöglichen         Werken großer Meister dem einfachen Volk
                                                      abgelauscht und aufgezeichnet und dann von
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fähigen Musikern kunstfertig für den Genuss         Der entstehende Hochleistungs-Kunstmusik-
durch die feine Gesellschaft bühnenfähig            Dudelsack war die „New Pastoral Bagpipe“,
arrangiert sind, oder um Neukompositionen           für die John Geoghegan 1743 sein Lehrbuch
in eben diesem Stil. Das Leben in Einklang          veröffentlichte. Im Vorwort teilt er mit:
mit der Natur gemäß Jean-Jacques Rousseau           „Ich habe einige Herren gekannt, mit feinem
war der Grundgedanke, aus dem auch viele            Geschmack für alle Arten von Musik und mit
lautmalerische Stücke entstanden (etwa Vogelsti     Phantasie und Er¿ndungsgabe, die großes
mmenimitationen). Pastoral heißt „hirtenmäßig“,     Verlangen hatten, die Sackpfeife zu spielen,
und dies verweist auch auf die Schäferspiele zu     und die gehindert wurden, dieser Neigung zu
Versailles und den nachahmenden Fürstenhöfen        folgen dadurch, dass es diesem Instrument an
an, für die man schon im 17. Jahrhundert            dem Tonumfang ermangelte, den alle anderen
Dudelsack (Musette de court) und Drehleier          Instrumente von Wert haben…Diejenigen mit
zu     Hoch-leistungsinstrumenten      ausgebaut    guter Begabung, die sich diesem Instrument
hat. Diese baulichen Verbesserungen, erzielt        zuwenden, werden seine Musik sehr weit über
durch Jean Hotteterre (der auch auf dem             die Quailität hinaus verbessern, die sie heute
Feld anderer Instrumente die Grundlagen der         hat…“
Orchesterinstrumente gelegt hat), wurden            Ähnlich wie bei einer schottischen Spielpfeife
in den Regionen, in denen es eine lebendige         („Chanter“) hatte die Skala der Melodiepfeife
Sackpfeifentradition     gab,     weitergetrieben   einen Ganzton unter dem Grundton,
und führten auf den britischen Inseln zur           möglicherweise aus Rücksicht auf die
Entwicklung der „Parlour Pipes“ (Wohnzimmer-        Musiktradition der alten keltischen Sackpfeifen.
Pfeifen), unter die die Northumbrian Pipes, die     Sie konnte aber durch Überblasen einen Umfang
Highland und Lowland Small Pipes, die Border        von über 2 Oktaven (c’ – d’’’) und Chromatik
Pipes und eben die Pastoral und Union/Uilleann      durch Gabelgriffe bereitstellen. Durch den
Pipes fallen.                                       immer offenen Oboenfuß konnte man aber noch
Die entscheidende Idee für den Beginn der           keine Pausen spielen.
Entwicklung der Uilleann Pipes bestand darin,       Bald gab es aber Melodiepfeifen, die ohne diesen
die von Hotteterre für den französischen Hof        Fuß gespielt wurden und die Pausenspiel durch
in Versailles im 17. Jhd. fertig entwickelte und    das Dichthalten der Mündung auf dem Knie
arrivierte Barockoboe an ein (von der hö¿schen      ermöglichten (schon die Northumbrian Pipes, ja,
Musette her bekanntes) System aus Sack und          einige Musetteformen ermöglichten durch unten
Blasebalg anzuschließen und das Rohrblatt für       verschlossene Bohrung das Pausenspiel). Über
das Spiel ohne Lippenkontrolle zu modi¿zieren.      eine gewisse Periode gab es auch Instrumente,
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die man wahlweise mit oder ohne Fuß spielen         montiert sind, im Gegensatz zu den Highland
konnte. Mit Fuß gespielt klangen sie etwas          Pipes aus Schottland mit einzeln in den Sack
lauter.                                             eingebundenen Bordunen.
Als Begleitung gab es drei im Oktavabstand          Man strebte im Verlauf der Entwicklung, wie
stehende Bordunen mit dem Grundton der              überall in der Musk, auch nach mehr Lautstärke,
häu¿gsten Tonart D und einen „Regulator“, eine      erweiterte die GrifÀöcher und kompensierte
mit 4-5 Klappen bestückte geschlossene Pfeife,      den dadurch bedingten Verlust chromatischer
der der rechte Handballen eine Nebenstimme          Gabelgriffe durch immer mehr Klappen,
entlocken konnte. Für derartige Modelle schrieb     die auch eine reine Stimmung erleichterten,
ein O’Farrel seine „O’Farrell’s Collection          analog der Entwicklung bei der QuerÀöte.
of National Irish Music for the Union Pipes,        Denn auf akkordische Begleitung, wechselnde
London” 1804 (incl. Lehrbuch) und den               Tonarten und melodisches Moll wollten die
vierbändigen „O’Farrell’s Pocket Companion          Komponisten ja nicht verzichten. Gegen 1820
for the Irish or Union Pipes ...Dublin” 1805-       konnte ein Instrument drei Regulatoren und 3-7
1810, das sich nicht nur auf „national airs“        Klappen aufweisen, wie es noch heute Standard
beschränkt, sondern auch Arien aus Opern und        ist. Experimentelle Erweiterungen mit mehr
Maskenspielen, Kunst- und Gesellschaftslieder       Regulatoren, Bordunen oder Klappen kamen
und hö¿sche Tanzsätze bringt. In seinem             immer wieder vor, blieben aber Einzelfälle, die
Vorwort erklärt O’Farrell:                          sich nicht allgemein durchsetzten.
„Die Union Pipes, nun ein Instrument, so weit       Henry Colclough beschreibt das Endprodukt ca.
verbessert, dass es jede Art von Musik darstellen   1830 in seinem Lehrbuch (A Tutor for the Irish
kann, und mit den zusätzlichen Begleitungen,        Union Pipes) wie folgt:
die … eine Vielfalt gefälliger Harmonien
hervorbringen, das sich darstellt, als wäre es      „Dieses alte und bewunderte Instrument ist
ein kleines Orchester für sich. … Die folgende      letztendlich so verbessert worden durch den
Abhandlung … wird Aufnahme ¿nden bei den            Zusatz von Klappen, montiert an den sogenannten
Liebhabern von alter und pastoraler Musik.“         Regulatoren, dass es fast ein neues Instrument
                                                    genannt werden könnte, es aber dennoch seine
„Union Pipes“ war der neue Name für beide           charakteristischen Klänge beibehält, die so
Varianten des Instruments, ein Begriff, der viel    sehr passend sind, um den meisten irischen und
Rätselraten ausgelöst hat und sich möglicherweise   schottischen Melodien den treffenden Ausdruck
daraus herleitet, dass die Begleitpfeifen dieser    zu verleihen. … Mit dem Zusatz des längsten
Instrumente in einem gemeinsamen Stock              oder Bass - Regulators ist der Spieler befähigt,
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zum tiefen g hinabzusteigen, während seine          aus dem Volk gesammelt worden waren,
vier Noten (c, h, a, g) den tiefen Noten … der      wurden sie dennoch in ganz Europa begeistert
Violine entsprechen, so dass man jedes Flöten-      aufgenommen und trugen maßgeblich zur
oder Violinstück auf den Pipes vorspielen kann      Ausformung der Romantik bei, vgl. Schottische
auß
 u er solche von sehr schwieriger Ausfü
                                      f hrung.“     Symphonie und Hebriden-Ouvertüre „Fingal’s
Manche Stücke auf dieser CD bringen diese           Cave“ von Mendelssohn, Bearbeitungen von
heute nicht mehr anzutreffende Spielweise.          irischen, schottischen und walisischen Liedern
                                                    durch Beethoven etc.
                                                    So wurde der Markt bald mit den eifrig
                                                    gesammelten Melodien aus den keltischen
                                                    Regionen bedient. Diese „national airs“ wurden
                                                    auch mit neuen Texten für die Opernbühnen
                                                    zu Balladenopern zusammengefasst (Die
                                                    berühmteste, John Gays „Beggar’s Opera“,
                                                    zeigte schon 1726 einen Piper auf der Bühne) und
                                                    erfreuten sich großer Beliebtheit besonders unter
                                                    den irisch- und schottischstämmigen Kreisen,
                                                    aber auch für die englische Gesellschaft war der
                                                    keltische Stil hochattraktiv (nicht nur bezüglich
Moderne Uilleann Pipes in Standardbauweise von H.   der Musik). Irland erlebte die Festivals der
J. Podworny, Hans Reusch, John Addison (Chanter),
Th. Kannmacher (Bag, Bellows)                       letzten Harfner des alten Stils, auf denen Edward
                                                    Bunting die Musik für seine Sammlungen
Durch die Veröffentlichung von James                aufzeichnete, und auch Wales steuerte reichlichen
MacPherson’s      (1736-1796)     „Poems      of    Stoff bei. Bald kamen Neuschöpfungen in
Ossian“ 1763 wurde auch in den höheren              keltischem Kolorit dazu. Manche dieser „tunes“,
Gesellschaftsschichten der britischen Inseln ein    etwa die des Pipers Walter Jackson, wurden in
großes Interesse für die Kultur der keltischen      den folgenden Jahrzehnten zu Bestandteilen
Regionen geweckt. Man stellte sie auf gleiche       der traditionellen Musik, die bis heute im
Höhe wie die antike griechische und römische        mündlichen Überlieferungsprozess lebendig
Mythologie, und obwohl sie de facto von             sind. In dieser gehobenen Unterhaltungsmusik
McPhersons Gewährsmann, seinem Hauslehrer           herrschen die kleinen Formen der traditionellen
Hugh Blair, großenteils erfunden und nicht          Melodien vor, die man, wie noch heute,
                                                    leicht variiert mehrfach wiederholt gespielt
                                                                                                   5
haben mag. Komponierte Stücke im keltisch-          im Wesentlichen mit der Verzierungspraxis,
romantischen Stil konnten ausladender ausfallen.    Phrasierung und Artikulation der Kunstmusik
Auskomponierte Variationen über besonders           gespielt wurden, also etwa in der Art, in der man
beliebte Themen waren für die Darstellung des       die (hölzerne) QuerÀöte spielte.
persönlichen Stils und der Virtuosität des Pipers   Die alte Form der „Pastoral Pipes“ nach
wichtig. Diese Form wird heute noch von den         Geoghegan wurden weiter neben den
Spielern der Northumbrian Pipes gepÀegt.            verbesserten Union Pipes gespielt – bis Anfang
Mit diesem Stoff im Gepäck gingen die               des 20. Jhd. Der berühmte Sammler Francis
professionellen Virtuosen der Union Pipes – so      O’Neill in Chicago war einer der letzten Spieler.
gut wie alle irischer oder schottischer Herkunft    Die Mackie Collection, ca. 1830 in Schottland
– auf Konzerttournee. Manche hatten den Titel       handschriftlich erstellt, bringt noch Stücke für
eines „resident piper“ inne, der auf einem          die Pastoral Pipes, also in einer Zeit, in der die
Schloss oder Landgut die Gesellschaft unterhielt    Union Pipes schon fertig ausentwickelt waren.
und unterrichtete. Einige warben auf ihren          Die ländlich-traditionellen Musiker in Irland
Plakaten mit Referenzen aus hohen und höchsten      hatten die neuen Instrumente schon bald nach
Adelskreisen. Erst gegen Mitte des 19. Jhd. hatte   dem ersten Erscheinen für sich entdeckt. Viele
sich der Musikgeschmack auf den Britischen          der Herrschaften auf den reichen Gütern ließen
Inseln so weit geändert, dass die Union Pipes       sich Instrumente anfertigen und spielten sie zu
von den Konzertbühnen verschwanden.                 Hause auf ihren geselligen Zusammenkünften,
Einen besonders detaillierten Einblick in           und musikalisch begabte Kinder auch der
Repertoire und Spieltechnik des frühen 19.          unteren Schichten wurden, wenn sie talentiert
Jhd. bringt die handschriftliche Robert Millar      waren (oft dabei durch Krankheit blind),
Collection. Millar lebte in Schottland, spielte     unterrichtet und mit Instrumenten ausgerüstet,
Northumbrian und Union Pipes als Amateur,           besonders in nationalistischen Kreisen, in
und sein Repertoire umfasste Melodienmaterial       denen auch englischstämmige Namen vertreten
aller Musikrichtungen, wenn sie nur in den          waren. In den letzten Häusern der altgälischen
Umfang seiner Instrumente passten, bis hin zum      Oberschicht übertrug sich die alte Tradition
Jägerchor aus C. M. von Webers Freischütz,          vom hohen Rang der wandernden Harfner auf
Yankee Doodle oder Volkslieder aus Tirol, Polen,    die neuen Union Piper. Auch sie genossen hohes
Frankreich, Hessen etc. Er hat manche Stücke        Ansehen als Kunstmusiker und Träger des
besonders penibel ausnotiert und gewährt damit      traditionellen Repertoires. So wurde der noch
Einblick in die damalige Aufführungspraxis.         heute gültige Status der Irish Union Pipes als
Man kann hier erkennen, dass die Stücke             Nationalinstrument begründet.
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Für die breite Masse der armen Landbevölkerung           Die Große Hungersnot Mitte des 19. Jhd.
zogen die „dancing masters“ durchs Land                  halbierte die Bevölkerung der Insel durch Tod
und vermittelten der Jugend Tanzweisen                   und Auswanderung und setzte der Entwicklung
und Umgangsformen im Muster der höheren                  ein jähes Ende. Erst mit der Wiederbelebung
Gesellschaft, und schon bald gesellten sich              irischer Kultur durch die Gaelic League ab
in den Dörfern und an den Wegkreuzungen                  ca. 1870 wurden die letzten mittlerweile
(den „crossroads“, die sich besonders für                alten Spieler wieder reaktiviert, und junge
Tanzvergnügungen eigneten) zu den Fiddle- und            Enthusiasten begannen wieder zu spielen,
Flute-Spielern die Piper mit den hochmodernen            aber an der Musik der Konzertsäle, Opern
Instrumenten, um die Jigs, Reels und Hornpipes           und pastoralen Szenen von einst wollte und
aufzuspielen.                                            sollte man nicht anknüpfen. Was sich nun
Noch lange distanzierten sich die „Gentlemen             aufbaute, war ein gewaltiges Repertoire von
Piper“ vehement von diesen aus ihrer Sicht               gesammelten und wiederentdeckten Tanzweisen
ungehobelten Kollegen in den „tap rooms“. Diese          und Liedern irisch-traditioneller Prägung und
lebten nicht nur freier, sie spielten auch freier. Sie   die Heranbildung neuer Generationen von
hatten eher die quasi keltischen Urfassungen der         kunstfertigen Spielern, ein Prozess, der während
Lieder und Tänze aus dem Dorf im Ohr als die             und nach den Weltkriegen aufgehalten wurde,
verfeinerten Kompositionen und Arrangements              aber nie vollkommen abriss, heute immer
aus London und Dublin und verstanden es,                 intensiver zu werden scheint, weltweit ausstrahlt
ihnen mit neuen spieltechnischen Effekten                und die Uilleann Pipes zu einem der vitalsten,
rhythmisches Feuer und improvisatorische                 charaktervollsten     und     beeindruckendsten
Spontaneität zu verleihen. Für die jungen Leute          traditionellen Instrumente Europas werden ließ.
waren berühmte Piper oder Fiddler echte Stars,
und Elternhaus und Klerus sahen sich genötigt,
mehr oder weniger drastisch (bis zur Tätlichkeit)
gegen den diabolischen EinÀuß derartig heißer
Musik vorzugehen. Aus klassischem Stil wurde
Volksmusik im besten Sinne, ganz ähnlich,
wie aus der Konzertgitarre die Elektrogitarre
hervorging.

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Erläuterungen zu den Stücken                           die Union Pipes gespielt. Im Stück geht es um
Die Stücke wurden folgenden Sammlungen                 die Heldentaten Oscars und das Schicksal seiner
entnommen und mit folgenden Abkürzungen in             geliebten Malvina und beider Familien in den
den Erläuterungen angemerkt:                           Fehden der Häuptlinge Ulsters und Schottlands
                                                       um Landrechte, für alle Seiten des politischen
Geo : J. Geoghegan: The Compleat Tutor for the
                                                       Großbritanniens im 18. Jahrhundert aufregende
Pastoral or New Bagpipe, London 1745
                                                       Themen. Das Stück wurde ab 1791 aufgeführt, in
FNIM : O’Farrell’s Collection of National Irish        Covent Garden bis 1800, im Crow Street Theatre
Music for the Union Pipes, London 1804                 in Irland sogar bis 1816, für die damalige Zeit
FPC :O’Farrell’s Pocket Companion for the              ein Riesenerfolg.
Irish or Union Pipes ...Dublin 1805-1810               Diese kleine Collage fasst mehrere beliebte
                                                       Arien und Tanzmelodien des Stücks zusammen,
Mackie : The Mackie Collection, Manuskript,
                                                       und die Kadenz lässt erahnen, wie dieses Werk
Schottland (Pastoral Pipes), ca. 1830
                                                       mit Orchesterbegleitung geklungen haben mag.
Millar: The Robert Millar Collection,                  Wie sich die Aufführungen abspielten, hat ein
Manuskript, Perth, Schottland (Union Pipes)            Augenzeuge so beschrieben:
1839                                                   „Die wichtigsten Theater waren Drury Lane,
                                                       Covent Garden und das Royal Opera House
                                                       in Haymarket, alle in starkem Wettbewerb
Oscar and Malvina (set for the pipes) (FPC)            untereinander. Die Zuschauer drängten um
Pipes in D und Harfe                                   4 Uhr nachmittags gegen die Türen für eine
1790 wurde Shield beauftragt, eine Pantomime           Vorstellung um 6 Uhr. Sie saßen auf Bänken
in schottisch-traditioneller Stilistik zu schreiben,   ohne Rückenlehne und hielten sich nicht damit
basierend auf MacPherson’s Tragödie in den             zurück, Ablehnung oder Zuspruch zu zeigen, in
“Books of Temora”, einem Teil der Ossian-              extremen Fällen Bänke zu zerstören und Leuchter
Gedichte. Sie hieß “Oscar and Malvina, or              zu zerbrechen, ganz zu schweigen vom Angriff
The Halls of Fingal”, aufzuführen direkt nach          auf die Schauspieler, die durch eine Reihe von
“Romeo and Juliet”. 1791 trat William Reeves           scharfen Eisenspitzen entlang der Bühnenfront
Shields Nachfolge als Komponist für Covent             vor Eindringlingen geschützt waren. Um die
Garden an und vollendete die Partitur für dieses       wildgewordene Menge zu beruhigen, war es
Stück. O’Farrell und später Colclough haben            nötig, die Pausen mit Musik und Tanz zu füllen
hier auf der Bühne, begleitet vom deutschen            …“
Harfenisten John Erhardt Weippert, szenisch
8
of Cumberland, gest. 1764. Es steht wie
Lightly Tread (Millar)                                viele Melodien des Genres, in melodischem
Pipes in D, Cembalo                                   Moll, nicht dem modal-natürlichen Moll der
Eine Liedkomposition unbekannter Herkunft.            traditionellen Musik.
Mit „Bass solo“ wird in den Noten eine
ursprünglich dem Begleitinstrument zugehörige         The Coolun (FNIM)
Nebenstimme bezeichnet, hier bedeutet es die          Pipes in Cis solo.
Anweisung, die Stimme auf den Regulatoren zu          Dieses Stück war das Paradestück jedes Konzert-
spielen.                                              Pipers, üblicherweise mit virtuosen Variationen
                                                      vorgetragen. Die Melodie nutzt den gesamten
H. Martini’s Favourite Minuet (FPC)                   Umfang der Melodiepfeife. Zu ihr sang man
Pipes, im Dubbing-Verfahren eingespielt.              einen irischsprachigen Text, der die Liebe zu
Dieses Duett wurde von O’Farrell für zwei             einem Freiheitskämpfer zum Inhalt hat.
Union Pipes (oder andere Instrumente) gesetzt.
Dieses hö¿sch-pastoral anmutende Menuett will         O’Carolan’s Farewell to Music (FPC)
als solches verziert und artikuliert sein. Hier ist   Pipes in D und Harfe
von Keltizismen nichts zu spüren.                     Komponiert vom Harfenisten Turlough Ó
                                                      Carolan (1670-1738), angeblich als seine letzte
Push About the Jug (FPC)                              Komposition quasi auf dem Sterbebett. Er stellte
Pipes in Cis, Cembalo                                 ein einzigartiges Bindeglied zwischen der alten
Ein typischer irischer Jig der Zeit. Er steht der     irischen Harfentradition und der italienisch
barocken Gigue noch recht nahe: Der zweite            geprägten Gesellschaftsmusik der Dubliner
Teil ist doppelt so lang wie der erste (Moderne       Bühnen dar. Gut 200 seiner Preislieder sind
Jigs haben gleich lange Teile.). Verziert ist         überliefert, die in alter keltischer Tradition seinen
die Melodie mit den in den alten Lehrwerken           Gastgebern auf seinen vielen Reisen durch
beschriebenen „Curls“, die heute nicht mehr           Irland gewidmet sind. Sie wurden schriftlos
bekannt sind.                                         komponiert und erst posthum gesammelt und
                                                      veröffentlicht und waren in der alten irischen und
Roslin Castle (Mackie)                                der angloirischen Gesellschaft hochgeschätzt,
Pipes in D, Harfe                                     und viele wurden in die ballad operas zwischen
Ein Kunstlied, anonyme Komposition (auch              1728 und 1738 eingegliedert.
unter dem Titel „The House of Glams“ in               Diese Fassung unterscheidet sich deutlich
den Sammlungen). Text von Richard Hewitt              von der heute gespielten Standardfassung; die
                                                                                                         9
mündliche Überlieferung führte zu mehreren            The Humours of Castlecomber (FPC) /
Varianten.                                            Sall’s Delight (Reel) (FPC)
                                                      Pipes in D und Harfe
                                                      Zwei irische Reels, zu einem Medley
A bagpipe concerto, call’d the Battle of              zusammengefasst, wie heute üblich. Aus
Augrem or the Football March. (Geo)                   Schottland kommend, waren Reels um 1800
Pipes in D solo                                       herum die allerneueste Mode in der irisch-
Dies ist ein Solostück für die alte irische           traditionellen Musik, bis dahin wurden
Sackpfeife „píob mór“ (Große Pfeife), die             vorwiegend Jigs zum Tanz aufgespielt, neben
bis ins frühe 18. Jhd. gespielt wurde und             älteren, mittlerweile vegessenen Formen. Heute
schließlich wegen ihrer auch militärischen            sind die Reels vielleicht die wichtigste Gattung
Funktion verbannt wurde und ausstarb. (Ihre           traditioneller Tanzmusik.
fast baugleiche Schwester, die schottische            Der 2. Teil von „Sall’s Delight“ hat im heute
Great Highland Pipe, wurde ins britische              viel gespielten Reel „The Cup Of Tea“ die
Militärwesen eingegliedert und überlebte. Diese       Jahrhunderte überlebt.
Instrumente werden in den alten Titelnennungen
als „bagpipe“ benannt, im Gegensatz zu den            Oh, Nanny, wilt Thou gang with me (Millar)
ansonsten vorausgesetzten Union Pipes.) Ihre          Pipes in Cis solo
Musik lebte in einzelnen Stücken im Repertoire        Ein Kunstlied im keltisch-romantischen Stil.
der Union Pipes weiter, so hier einer der Sätze des   Komponiert von Charles Thomas Carter,
lautmalenden, mehrteiligen Stücks („descriptive       geb. 1735. Millar hat es genauestens mit
piece“) über die Schlacht von Aughrim (12. Juli       Verzierungen ausnotiert, und so ist es auch hier
1691), durch die die alte gälische Aristokratie       eingespielt. Mit den Seitendominanten und der
endgültig entmachtet wurde. Das Stück wurde           etwas schwülstigen Melodieführung hat es sich
wohl auch bei Fußballspielen aufgespielt.             von traditioneller Stilistik entfernt. Dennoch
Dieses Stück hatten noch Piper des beginnenden        beeinÀusste diese Interpretationsweise den
20. Jahrhunderts im Repertoire.                       Vortrag von langsamen Melodien („Slow Airs“)
Das auf der Melodiepfeife moderner Uilleann           auch der traditionellen Musik.
Pipes fehlende tiefe C der Pastoral Pipes kommt
hier vom Bassregulator.

10
How Sweet in the Woodlands (FPC)                    Gavot (FPC)
Pipes in Cis, beide Stimmen im Dubbing-             Pipes in D, beide Stimmen im Dubbing-
Verfahren eingespielt.                              Verfahren eingespielt.
Liedmelodie, komponiert von Henry Harrington        Dieses Duett wurde von O’Farrell für zwei
(1727-1816), der für seine Glees (Hymnische         Union Pipes (oder andere Instrumente) gesetzt.
Gesellschaftslieder für Männerchöre) berühmt        Ein schönes Beispiel pastoraler Tanzmusik, noch
war. Dieses Jagdlied wurde von O’Farrell für zwei   ganz im Sinne der einst in Versaille begonnenen
Union Pipes (oder andere Instrumente) gesetzt.      Tradition der Musik einfacher Menschen
Die Jagd zählte zu den Hauptbeschäftigungen         auf luxuriös ausgestatteten Instrumenten für
des Landadels auf den britischen Inseln.            dekadente Schäferspiele.

Union Pipe Gavott (FPC)                             Handle’s Minuet (FPC)
Pipes in D, Cembalo                                 Pipes in Cis, Tafelklavier
Eine explizit für Union Pipes komponierte           Ein spätes Beispiel eines Menuetts, das gar
schwungvolle Gavotte, gehalten in barock-           nicht an Händels Musik erinnern mag. In den
pastoralem Stil.                                    Sammlungen taucht sein Name immer wieder
                                                    im Zusammenhang mit derartigen Stücken
The Goblet of Wine (PCS)                            als Komponistenangabe auf, und ob dies
Pipes in Cis, Cembalo                               den Tatsachen entspricht oder lediglich eine
Ein Kunstlied. Für den Wechsel vom Moll zum         geschäftsfördernde Behauptung ist, wäre noch
parallelen Dur wird hier von einer Bordungruppe     zu klären.
zur anderen umgeschaltet.
                                                    The Nightingale (PC)
The Hen’s Concert (FPC)                             Pipes in Cis, Tafelklavier
Pipes in Cis, Tafelklavier                          Eine kleine Komposition in pastoraler Tradition
Sehr beliebt über Jahrhunderte war die              mit Nachahmung des Nachtigall-Gesanges,
virtuose Nachahmung von Naturlauten auf             hier auch improvisiert. Notiert sind genaue
den verschiedensten Instrumenten. Hier ist es       Anweisungen zur klassischen Staccato-
der Hühnerhof hinterm Haus, der den Piper           Artikulation.
inspiriert haben mag. Entsprechend rustikal ist
die Interpretation ausgefallen.

                                                                                                11
The Cookoo (Millar)                                Melodien für Uilleann Pipes arrangiert von
Pipes in D, Cembalo                                Thomas Kannmacher
Hier ist der Kuckuck das Vorbild. Anstatt der
deutschen Kuckucks-Terz ruft der Vogel hier        Begleitsätze für Harfe und Tasteninstrumente
den Quartsprung.                                   eingerichtet von Hubert Arnold

Mrs. Lundi’s Minute (Millar)                       Instrumente:
Pipes in D und Harfe
Im Inhaltsverzeichnis der Handschrift als
“minuet” bezeichnet, erweist sich diese
anrührend komponierte Melodie als eine
späte Form dieses Genres (mit Auftakt) und
mit typisch schottischen Wendungen. Das h
unterhalb des tiefsten Spielpfeifentons d’ wurde
auf dem Bassregulator angespielt.

The Drunken Peasant (Geo)                          Uilleann Pipes in Cis, anonym, frühes 19. Jhd.
Pipes in Cis, Cembalo                              (Chanter) / Matt Kiernan (Stock, Bordunen)
Dieses spritzige Stück im barocken Stil kennt      1979 / Th. Kannmacher 1992, mit zwei
keine Dudelsack-Unzulänglichkeiten: Es springt     Bordungruppen für D/d’’ oder G/d’’und A/a
in Oktaven, staccato wechselt gegen Legato, und    oder H/h, einzeln schaltbar, und 4. Regulator für
aus Dur wird Moll. Das auf der Melodiepfeife       e’ (Tonbenennung entsprechend D-Stimmung)
moderner Uilleann Pipes fehlende tiefe C der       (Abb.)
Pastoral Pipes kommt vom Bassregulator.            Uilleann Pipes in D von J. Addison (Chanter)
                                                   1977 / H.J. Podworny 1990/ Hans Reusch 2004
At the Brow of a Hill (Geo)                        / Th. Kannmacher (mit zusätzlicher Regulator-
Pipes in D, Cembalo                                Klappe für e’)
Ein graziöses Kunstlied, artikuliert in barocker
                                                   Harfe: Hubert Arnold / Klangwerkstatt Mal-
Manier.
                                                   medy 2007
Alle Stücke sind Ersteinspielungen, ausgenom-      Cembalo: Atelier von Nagel, Paris, ca. 1985
men: Union Pipe Gavot, The Goblet of Wine,         Tafelklavier: anonym, ca. 1800, „Single
The Hen’s Concert, Gavot, Handle’s Minuet.         action“-Mechanik
12
Aufnahmen:                                          Kelly, Filmmusik. Gründungsmitglied der
Die Stücke mit Cembalo wurden aufgenommen           Deutschen Uilleann Pipes Gesellschaft. Freie
in der Sakristei der Nachfolge-Christi-Kirche,      Unterrichtstätigkeit für das Studienhaus für
Bonn-Beuel, alle übrigen Stücke im Haus 1 und       keltische Sprachen und Kultur in Königswinter.
2 des Künstlerdorfs Cill Rialaig, Ballinscelligs,   Autodidaktisches Studium der irischen Sprache.
Co. Kerry, Irland 28. 3. - 10. 4. 2010.             Aufbau der trad. Irish Music Session - Szene in
                                                    Bonn und Umgebung. Seit 1972 neun Reisen
Die Musiker:                                        nach Irland.
Thomas „Tom“ Kannmacher, Jahrgang 1949.             Thomas Kannmacher
Folkmusiker seit 1965. 1972-1980 Interpretation     Rheinbacher Str. 146
deutscher Volkslieder („Deutschfolk“) und eigene    D-53501 Grafschaft-Bölingen
Lieder. Begann die Uilleann Pipes 1976 nach         Kannmacher@gmx.de
einiger Erfahrung auf den Northumbrian Small        www.Kannmachmusik.de
Pipes (seit 1974) autodidaktisch zu erlernen.
Studium für Allgemeinen Musikerzieher an der
Musikhochschule Rheinland, Abt. Wuppertal
mit Hauptfach Gitarre bei Prof. Dieter Kreidler.
2005 LLCM Diploma in Irish Traditional Music
/ Uilleann Pipes im London College of Music
and Media / Themse Valley University.
Seit 1980 Vollzeit - Unterrichtstätigkeit in der
Musikschule der Bundesstadt Bonn in Gitarre,
Uilleann Pipes, trad. Musikinstrumente und
Folk - Ensembles verschiedener Besetzungen
und Stilrichtungen. Konzerttätigkeit mit            Hubert Arnold, Jahrgang 1965, begann seine
Uilleann Pipes solo u. a. mit Petr Pandula,         musikalische Laufbahn mit 8 Jahren und einem
Thomas Breckheimer, Diarmuid Johnson,               Akkordeon. Erst mit 12 Jahren fand er zum
Christoph Pampuch, Raphael Mélik, Máire             Klavier und schließlich auch zu Chor und Orgel,
Morris, Ulrike von Weiß und Stephan Hennes.         den Säulen der Kirchenmusik.
Gründungsmitglied des „Reel Bach Consort“.          Außerdem spielte er Keyboards in diversen
Studioaufnahmen u.a. für Petr. Pandula, Le          Schüler-Bands und Saxophon im „Pocket Jazz
Clou, Heinz Rudolf Kunze, LSE, Paddy                Orchestra“ der Uni Oldenburg. Renaissance-

                                                                                                13
Musik mit Gambe, Krummhorn und Consorten          Unser Dank geht an:
erweiterte das musikalische Spektrum in die       ...Petr Pandula, der Tom vor 30 Jahren den
andere Richtung.                                  antiken Cis-Chanter überlassen hat; Hans Jörg
1986-91 studierte Hubert Arnold Kirchenmusik      Podworny für das Rohmaterial für das D-Set
an der Musikhochschule Köln. Während              Uilleann Pipes, das er Tom geschenkt hat und
dieses Studiums bot sich ein Engagement in        Hans Reusch für die guten Reeds und dafür, dass
einem international tätigen Tanz- und Show-       er Podwornys Teile zu dem schönen D-Set fertig
Orchester an, mit dem er für fünf Jahre seinen    verarbeitet hat.
Lebensunterhalt verdiente.                        ...die evangelische Kirchengemeinde Bonn-
Seit 1994 ist Hubert Arnold Kantor der ev.        Beuel, die ihren Kirchenmusiker über Ostern
Kirchengemeinde Bonn-Beuel.                       in den Westen Irlands hat ziehen lassen, für
Seine musikalische Tätigkeit in Konzert und       die Anschaffung des Cembalos und Regine
Gottesdienst ist geprägt vom Brückenschlag        Alegiani, die sich von dem schönen Instrument
zwischen U- und E-Musik. Hier setzt er seine      getrennt hat. Gerald Hambitzer, der Hubert
musikalische Zweisprachigkeit ein, um Musik       die Ohren geöffnet und einiges mehr getan
in der Kirche lebendig werden zu lassen und die   hat. Die Küsterin Anette Birgel, die ihre
Menschen dort abzuholen, wo sie stehen. Seit      Renovierungsarbeiten verschoben hat, damit
2005 Zusammenarbeit mit Tom Kannmacher in         wir in der Sakristei aufnehmen konnten. Und an
verschiedenen Projekten mit keltischer Musik,     Resia, ohne die Hubert heute nicht Harfe spielen
u.a. „Reel Bach Consort“, seit 2007 auch als      würde.
Harfenist.                                        Máire Morris und Diarmuid Johnson, die
                                                  den englischen Booklet-Text auf Fehler
                                                  durchgesehen haben.

                                                  Erläuterungen zur Musik: Thomas Kannmacher

                                                  Wir widmen diese CD den Bonner Freunden
                                                         keltischer Musik und Kultur.

                     Foto: James Sparshatt
14
Das Cill Rialaig Project                               Campbell-Sharp konnte das Projekt in Dublin
Cill Rialaig, ein Dorf seit ca. 1790, auf einer        eine Galerie (ORIGIN, 83 Harcourt St.,
hohen Klippe im äußersten Westen Europas               Dublin 2, cillrialaig@esatclear.ie) beziehen,
gelegen, stellt die erste Phase eines dreiteiligen     in der zugunsten des Projekts regelmäßig
wirtschaftlichen und sozialen Selbsthilfeprojekts      Ausstellungen von Produkten aus oder über Cill
für die strukturschwache irischsprachige               Rialaig statt¿nden. Von dieser Einrichtung aus,
Gegend um Ballinskelligs, Co. Kerry,                   die gleichzeitig als offene Begegnungsstätte für
Republik Irland dar. Dieses Projekt umfasst die        irische und internationale Künstler dient, erfolgt
Wiederherstellung und Erhaltung des um 1950            die Sammlung von Sponsorengeldern.
verlassenen Dorfs als Refugium für Künstler,
Dichter, Schriftsteller und Komponisten von
nationaler und internationaler Reputation.
Verfolgt wird eine Politik der Förderung für
junge und aufstrebende irische Künstler. Sieben
Studios und ein Versammlungshaus wurden
bisher fertiggestellt. Über 950 Künstler aus aller
Welt konnten sich eines Aufenthalts erfreuen
und bestätigen dessen EinÀuss auf ihre Arbeit
und Entwicklung. Bisher gab es über 20 000
Bewerbungen aus aller Welt.
Als Phase 2 gilt die Einrichtung eines
Zentrums für Kunstarbeiten im nahe gelegenen
irischsprachigen Dún Géagán 1996 für
Workshops und Ausstellungen führender
irischer und internationaler Künstler auf Non-
Pro¿t-Basis.
Als Phase 3 ist die Erstellung eines internationalen
Museums für zeitgenössische Kunst in Waterville
geplant, in der eine Dauerausstellung der in Cill
Rialaig arbeitenden Künstler und internationale
Wechselausstellungen vorgesehen sind. Dank
der Unterstützung durch die Gründerin Noelle

                                                                                                     15
Music of the Gentlemen Pipers                        from d’ to d’’’, the regulators extending it down
                                                     to g, and the overall volume is comparable to
The Irish Uilleann Bagpipes (former Union            that of the violin.
Pipes, its direct predecessor called Pastoral
Pipes) are considered the very true national         The instrument was developed in the years
instrument of Ireland. It appears to the listener    between 1730 and 1810, and the ¿rst makers
to be the instrument which is adapted in the         were to cover a quite different musical demand
highest degree to the traditional airs and tunes,    than associated with the pipes today. It was not
just as if these would have led to their musical     only traditional material – “national airs”, as they
layout and construction in a direct way. The         were then classi¿ed – but all the other newly-
pipes have developed the most sophisticated          composed song tunes and arias from masks,
system of embellishment and accompaniment of         operas, pantomimes with a Celtic background
all instruments used in Irish music.                 and Àavour, which enjoyed tremendous success
At the same time the impression of such a            in those times. But tunes of non-Celtic style
complex instrument is that it comes from the         were en vogue as well, like catches, glees, and
workshops of art music instrument makers,            pastoral dance pieces such as gavottes, minuets
being built of costly materials and with most        and the old–style hornpipes in 12/8 time are
sophisticated craftsmanship, not readily expected    found in the numerous collections of the time.
in one of the poorest countries of Europe until up   Any catchy tune was welcome, as long as it
to the late 20th century.                            was easily playable within the compass of the
                                                     instruments chosen, and basically these newly
Different from most bagpipes, the bag of these       developed pipes were designed consequently to
pipes is ¿lled by a bellows, supplying air to a      meet this demand.
chanter, three drones and three “regulators”,
pipes with closed keys which may play a chord        The term “pastoral” refers to the tradition of
accompaniment when pressed. All these pipes          collecting rural traditional melodies – or making
may be switched on or off by choice. The chanter     up new ones in what is thought to be the same
plays stops and pauses if closed against the         style – and arranging them for art musicians to
knee, and variants of ¿ngerings offer dynamic        entertain the upper class society which craved
grades of volume within limits. By narrow bores      for simplicity of life, after the “back to nature”-
a soft and pleasant, but still energetic sound is    appeal by Jean–Jacques Rousseau. Imitations
achieved. The compass of the chanter ranges          of sounds found in a natural environment, like
                                                     the singing of birds, were very popular. The
16
dances were derived from folk dances, but              music of it very much beyond what at present
were radically altered for manners at court.           it is.”
This musical idea arose in Versailles during the       The bell of this chanter sounded a whole tone
17th century, and the instrument makers of the         below the tonic, as found on Scottish bagpipes
French court re¿ned instruments considered             today, obviously to meet with the tradition of
the most rustic – hurdy-gurdy and bagpipe – at         Scottish piping. But beyond that it could be
length, which led to the vielle and the musette de     overblown like an oboe and so offered a range
cour. This bagpipe inspired makers in different        of more than two octaves, with chromatic steps
countries of Europe to develop new variants of         achieved by straight and cross ¿ngerings, as on
“parlour pipes”, and in Britain and Ireland with       art music woodwinds of the time. The foot with
its strong bagpipe traditions in the Celtic regions,   its open bell could not be rested on the knee,
the Northumbrian Small Pipes ( this being the          thus it wasn’t possible to play rests or staccato
closest related to the musette de cour), Pastoral /    articulation. But soon this foot was abandoned
Union pipes and several Scottish variants came         and the chanter retuned (the note below the tonic
into being.                                            being lost). Some chanters allowed playing with
                                                       the foot and without, the ¿rst variant having
The ¿rst step in developing the Pastoral Pipe          more volume.
was simply to attach a chanter built after the
pattern of a baroque oboe to a bellows–and–bag         For this new model, O’Farrell wrote his
system, already known from the musette. Fitted         “Collection of National Irish Music for the
with three drones tuned to the tonic in octaves,       Union Pipes” , published in London in 1804. In
the “New Pastoral Bagpipe”, was praised in             its preface, O’Farrell states:
John Geoghegan’s tutor of 1743:                        ...an instrument now so much improved as
“... I have known some young Gentlemen, who            renders it able to play any kind of music, and with
had not only a ¿ne taste for all sorts of musick,      the additional accompaniments which belong
but also a ¿ne genius, to have a great desire to       to it produce a variety of pleasing harmony
play the bagpipes, yet have been hindered from         which forms as it were a little band in itself...
what their inclinations so urged them to, by this      the following treatise ...will be acceptable to the
instruments wanting a scale or gamut to learn by,      lovers of ancient and pastoral music”.
which all other musical instruments of any value
have...Those of good genius who are disposed to        These promising expectations refer to the mere
play this instrument may be able to improve the        four notes of the single regulator pipe, already
                                                       having been added to late forms of the pastoral
                                                                                                      17
pipes.                                                to most of the Irish and Scots airs. With the
Between 1805 and 1810 followed the four-              addition of the ...bass regulator the performer is
volume „O’Farrell’s Pocket Companion for              enabled to descend to low G, so ...any Àute or
the Irish or Union Pipes”, which also contained       violin pieces can be performed ... except those
all sorts of opera airs, art songs, glees, catches,   of a very dif¿cult execution.” In some pieces on
pastoral dances alongside a great amount of           this CD bass regulator notes are used in playing
“national airs”.                                      the melody.
“Union Pipes” was the new term for both
variants of this instrument, and the meaning          After the „Poems of Ossian“ had been published
of “union” has been researched a lot, without         by James MacPherson (1736 – 1796) in 1763,
persuasive results. Possibly it referred to the       there arose a vivid interest in the mythology and
wooden common stock, holding its pipes “in            traditions of the Celtic regions in the upper class
union”, as opposed to the pipes tied into the bags    and wider circles of society, not only in Anglo–
of the older bagpipes singly.                         Irish circles. Celtic mythology was deemed
                                                      comparable to the Greek or Roman, and although
By striving for more volume, as in all ¿elds of       a great deal of the Poems of Ossian were in fact
musical instrument making, the ¿nger holes            the work of Mc Pherson’s house teacher, Hugh
were enlarged, and the thus lost ways of playing      Blair, they were accepted enthusiastically in all of
chromatic notes were compensated by keys,             Europe and contributed to a considerable extent
which improved the ¿ne tuning and sound,              to the forming of the romantic era. Beethoven
analogous to those in the development of the          composed settings of Scotish, Welsh and Irish
Àute. These pipes had to be ¿t for a style of         airs, Mendelssohn composed his Hebriden-
music conceived rather by composers than by           Ouvertüre and Schottische Symphonie. Eagerly
traditional folk musicians. By c. 1810, three         collected airs and tunes by Edward Bunting
regulators and up to seven chanter keys could be      on the last harp festivals in Ireland and a host
met with, a setup which is standard today. In his     of other collections done in the remote parts
“Tutor for the Irish Union Pipes“ of 1830 Henry       of Ireland and Scotland contributed to a vast
Colclough describes this ¿nal step as follows:        repertoire for the union pipers of the well-
“This ancient and admired instrument having           educated and well-to-do society. Many of these
been so much improved of late, by the addition        tunes were used for operas, pantomimes and
of keys ... that it may almost be called a new        masks, which were a great sensation on the
instrument, yet retaining its characteristic tones    stages of London, Edinburgh, Dublin and smaller
so well adapted to give that suitable expression      cities. (The most famous, John Gays „Beggar’s
18
Opera“, showed a piper on stage no sooner than        Their concerts were announced with posters,
1726.). Celtic was fashion – not only in musical      naming the merits of playing in front of gentry
ways. Many newly-composed pieces in Celtic            and aristocracy. They give insight into repertoire
Àavour, such as the jigs of Piper Jackson, are        and casts and show, that these events rather
still played today as traditional tunes. Between      resembled a classical recital than a traditional
1808 and 1834, Thomas Moore set his poems to          session or solo performance as familiar today.
traditional airs, which under the title “Moore’s      An orchestra often was at hand, sometimes a
Melodies” gained highest popularity.                  piano or cello would serve as accompaniment.
                                                      The piper showed off his brilliance by playing
A very detailed insight into the repertoire of        variations on well-known airs (as is still the habit
the pipers is to be had in the Millar manuscript      with the Northumbrian pipers of today). Most
collection. Living in Scotland, he was an             pieces were short tunes, but newly-composed
amateur player of Union and Northumbrian              ones in the Celtic style could be quite lengthy.
pipes. His repertoire comprised melodies of all       By the mid- 1900s, the taste of the listeners and
styles of music which matched his chanters,           the development of composed music had turned
including pieces like the hunter’s choir from         away more and more from this style, so the
C. M. Weber’s Freischütz, Yankee Doodle, and          Union pipes disappeared from the concert and
folk songs from Hessia, Tyrole, Poland and other      opera stages.
European countries and regions. Some pieces he
had notated down in a very detailed, painstaking      The old-fashioned Pastoral Pipes were still
way, showing all the embellishments and               played until into the early 20th century, and
regulator parts. These settings show a style          the great collector Francis O’Neill of Chicago
which correspondents by lage with the common          is reported to have been one of its last players.
rules of phrasing and articulating in classical art   The Mackie manuscript, compiled ca. 1830 in
music, very much like the Àute which had been         Scotland, shows a repertoire of the time when
played in at the time.                                the Union pipes were already in full vigour.

Professional pipers made their living as resident     Soon after these pipes had been designed, built
pipers, living on an estate and serving with          and sold in London, Dublin and other cultural
musical entertainment and tuition. Others             centres by makers of Irish descendent, they
travelled as virtuosos through Ireland and            were found in the hands of well-to-do farmers,
Scotland, not avoiding English metropoles with        clergymen or other gentlemen in the “big
a strong minority of Irish or Scottish background.    houses” all over Ireland and parts of Scotland.
                                                                                                      19
Gifted children were taught in the art of piping,     followed their ear rather than the written music,
sometimes without regard to their being of            and their ears were full of the traditional ways of
humble descent, especially in the Irish and           singing and embellishing the old local versions of
Anglo-Irish families, who sought to express           the tunes that surrounded them in the local area.
their esteem for the old traditions and culture.      They invented new ways to give the dance music
The high regard for the old harpers in former         as much vigour and sprightliness as possible,
times was in many ways transferred to the union       abandoning the classical style, but taking bene¿t
pipers. They likewise enjoyed a high status as        from the technical potentials which it conveys,
musicians of art and carrier of the traditional       for their new approach. So, they took over the
repertoire. This laid the ground for the image of     staccato articulation in the tight ¿ngering and
the union pipes as the true national instrument of    the triplets: they in addition learnt to use the
Ireland, as they are seen now today.                  slides (which the classically trained musicians
                                                      called portamento), but the hard bottom ‘d’
The traditional musicians in the Irish hinterlands    which the classical pipers disdained (it being
soon had taken notice of the new instrument and       “too acute”, after the taste of Colclough) was
its aptness for playing their tunes. The pipers       now deliberately used to enhance the accents of
accompanied the dancing masters, who travelled        the dance tunes. Old píob mór embellishments
the country, to teach the dances that were in         like the cranns and doublets were remembered
fashion, along with courtly manners, after the        and included in the playing. As for the airs, the
pattern of the higher classes. On crossroads and      traditional players were deeply inÀuenced by the
in the local ballrooms and cottages the pipers        traditional Gaelic (“sean-nós”) style of singing,
joined the ¿ddlers and Àuters, providing for          much more widespread then than today. So,
dancing and entertainment, in ancient style (jigs,    what they found was a new approach to piping,
reels, cotillon, minuet, gavotte) or the latest fad   which is still, to a great extent, valid today. It
(quadrilles, polkas), for the young people who        was a development comparable to the upcoming
yearned for fun and craic.                            of Jazz and modern pop music.

The “gentlemen pipers” – or those regarding           To the young folks in the villages and towns a
themselves as such - segregated expressively          good piper appeared as a star musician; with his
from those, on whom they looked down,-                appeal of liberty and fancy-free life he surely
unschooled colleagues in the tap rooms and            must have had a seductive impact on them. The
shebeens. These not only took the rules of life       parents and especially the representatives of the
easier, but also the rules of playing. They rather    church fought this kind of musical entertainment
20
very decidedly, not restraining from actual            The Music
violence, however to little avail.                     These pieces have been taken from the following
                                                       collections and are mentioned in the notes with
It was the times of the Great Famine which set a       the following abbreviations:
dramatic end to these developments. Afterwards,        Geo : J. Geoghegan: The Compleat Tutor for the
from c. 1870 on, the Gaelic League began to            Pastoral or New Bagpipe, London 1745:
revive the aspects of Irish culture, and the last      FNIM : O’Farrell’s Collection of National Irish
active pipers (now called “Uilleann” pipers            Music for the Union Pipes, London 1804
= elbow pipers) were traced and being heard            FPC :O’Farrell’s Pocket Companion for the Irish
again on stage and recordings. To secure a dying       or Union Pipes ...Dublin 1805 – 1810
culture of a nation still to be revived, a huge        Mackie : The Mackie Collection, Manuskript,
amount of Irish airs and tunes were collected all      Schottland (Pastoral Pipes), ca. 1830
over the country which still today form the core       Millar: The Robert Millar Collection,
of the repertoire. Clearly there wasn’t the least      Manuskript, Perth, Schottland (Union Pipes)
interest in the music of the pipes’ ¿rst life. Today   1839
the traditional piping is stronger than ever, with
players of a playing skill never achieved before,      Oscar and Malvina (set for the pipes) (FPC)
many of them of a long family descendence of           Concert pitch pipes and harp
pipers, traceable back from the beginning of the       In 1790 William Shield (1748 – 1829) was
19th century. Never before have so many makers         ordered to write a pantomime in Scottish-
produced so many instruments of a such high            traditional style, based on Mc Pherson’s drama
quality all over the world. Now that the tradition     in the Books of Temora, part of the Poems of
of Irish piping is one of the most deeply rooted       Ossian. This was “Oscar and Malvina or the Halls
traditional music styles in the world, we may          of Fingal”, In 1791 William Reeves completed
open our ears to the attractive music of its initial   the score for this piece for Covent Garden. It
stage.                                                 was meant however to be performed directly
                                                       after “Romeo and Juliet”. Pipers O’Farrell and
                                                       later Colclough, accompanied by a German
                                                       harper, Erhardt Weippert, have performed the
                                                       pipes on stage. The piece is about the feats of
                                                       Oscar and the fate of his beloved Malvina and
                                                       their families in a number of feuds between the

                                                                                                    21
chieftains of Ulster and Scotland about land         This pastoral minuet is best played and
claims, exciting issues for all political sides in   embellished in a court music style. There are no
Great Britain at that time. It had been performed    celticisms at all here.
in Covent Garden from 1791–1800 and up to
1816 in Ireland, a tremendous success in those       Roslin Castle (Mackie)
times.                                               Concert pitch pipes, Harp
The setting comprises a couple of airs and dance     An art song, composer unknown, also to be
tunes, and the cadenza gives an impression of        found under the title „The House of Glams”.
how the piece must have sounded in great style       Words by Richard Hewitt of Cumberland, d.
with an orchestral accompaniment.                    1764. Like many tunes of this kind, it is set in the
                                                     melodic minor, not in the traditionally favoured
Lightly Tread (Millar)                               Aeolian.
Concert pitch pipes, harpsichord
An air of unknown origin. A note “Bass Solo”         The Coolun (FNIM)
gives inspiration to render the notes in question    Pipes in C sharp solo. Drones: G / d’
on the regulators.                                   This was the show piece of every concert piper,
                                                     usually performed with a number of virtuoso
Push About the Jug (FPC)                             variations, as still is usual with Northumbrian
Pipes in C sharp, harpsichord                        piping. The whole compass of the chanter
A typical Irish jig of the time. However, there      is used. A love song in Irish is traditionally
is a non-traditional ring about it. The second       attached to it.
part is much longer than the ¿rst, as often
found in gigues of the baroque era. The tune is      O’Carolan’s Farewell to Music (FPC)
embellished here with the “curls”, described in      Concert pitch pipes, Harp
the old piping tutors, which are no longer known     Composed by Turlough Ó Carolan (1670 – 1738),
today.                                               said to be his last composition, composed on his
                                                     death bed. Carolan was a unique link between
H. Martini’s Favourite Minuet (FPC)                  the old Celtic harp tradition and the Italian
Concert pitch pipes and pipes in c sharp,            violin virtuoso music to be heard in Dublin
played dubbing and brought to the same tuning        at that period. Well over 200 of his songs and
electronically, set for two pipes (or other          tunes are extant, most of which are dedicated to
instruments).                                        the hosts of his wide travels over the northern
                                                     half of Ireland. They were composed without
22
having been written down and were published in      1800. Up till then the jigs prevailed in dance
numerous collections and were highly regarded       music. Nowadays reels rank as the most popular
by the Irish and Anglo-Irish part of the society.   amongst traditional musicians.
Many tunes have been included in operas or          The second part of “Sall’s Delight” has survived
furnished with new lyrics.                          in the much played reel “The Cup of Tea”.
This version is quite different from the one
usually played today, as the oral tradition         Oh, Nanny, wilt Thou gang with me (Millar)
resulted in a variety of versions.                  Pipes in C sharp solo. Drones: G / d’
                                                    A newly composed art song in Celtic-romantic
A bagpipe concerto, call’d the Battle of            style by Charles Thomas Carter, born 1735 in
Augrem or the Football March. (Geo)                 Dublin. Millar has noted down every detail of his
Concert pitch pipes solo                            own arrangement, and this has been followed in
This is a solo piece, most likely from the          the recording very closely. The style of playing
repertoire of the old píob mór, the martial Irish   is clearly classical, and only the ¿nger vibrato
bagpipe which became extinct in the early 18th      (as used as well by contemporary classical
century and which resembled the Scottish Great      Àutists like Nicholson) and rolls (called turns in
Highland Bagpipe in many ways in function           classical music) are shared by both styles. Some
and music. This piece is one part of a multi-part   fermatas are the only trace of rubato- playing
descriptive piece about the battle of Aughrim       of slow airs as played today, which is based on
(July 12th, 1691), comprising the description       sean-nós singing.
of the gathering, the attack, the battle and
the lamentations in music. A march from this        How Sweet in the Woodlands (FPC)
composition is still in the piper’s repertoire of   Concert pitch pipes and pipes in c sharp,
today.                                              played dubbing and brought to the same tuning
The lacking low C of the Pastoral pipe chanter is   electronically. Set for two pipes (or other
played here on the bass regulator.                  instruments) by O’Farrell.
                                                    Air, composed by Henry Harrington (1727
The Humours of Castlecomber (FPC) /                 – 1816), famous for his glees. A hunting song.
Sall’s Delight (Reel) (FPC)
Concert pitch pipes and harp                        Union Pipe Gavott (FPC)
Two Irish reels, played as a medley, as is usual    Concert pitch pipes and harpsichord
in piping nowadays. Imported from Scotland,         A sprightly gavotte, especially set for the union
reels were the latest fashion in the years around   pipes, in baroque-pastoral style.
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