Music of the Gentlemen Pipers - Original Music for Union Bagpipes 1740-1850 Tom Kannmacher: Uilleann Pipes - HOFA
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Music of the Gentlemen Pipers Original Music for Union Bagpipes 1740-1850 Tom Kannmacher: Uilleann Pipes Hubert Arnold: Harp, Harpsichord, Pianoforte
Music of the Gentlemen Pipers Akzente und Dynamik in engen Grenzen. Enge Bohrungen bringen einen sanften, Die Irish Uilleann Bagpipes (früher: Union geschmeidigen und doch kernig-folkloristischen Pipes, heute unter Musikern kurz „The Pipes“) Klang in recht tiefer Tonlage (d’ – d’’’, aber auch sind das Instrument, das heute wie kein anderes andere Stimmungen bis hinunter zu b – b’’) in die traditionelle irische Musik verkörpert. der Lautstärke etwa der Geige. Kein anderes Instrument scheint baulich Als das Instrument in der Zeit zwischen und spieltechnisch so konsequent auf diese 1730 bis 1810 von professionellen Holz- Musiksprache eingerichtet zu sein. Man hat den blasinstrumentenbauern schrittweise entwickelt Eindruck, daß diese höchst entwickelte Sackpfeife wurde, hatten diese eine andere Musik im Blick direkt durch die irischen Melodien ausgeformt als die, mit der man heute die „Pipes“ assoziiert. worden ist. Ihr sind das reichhaltigste Vokabular Es ging ihnen nicht nur um die „National an Verzierungen und Ausdrucksmitteln für eben airs – author and date unknown“, wie die diese Musik zu eigen. Volksmelodien damals benannt wurden, sondern Dabei vermittelt der Anblick des komplexen auch um die sehr beliebten neu komponierten Instruments und sein materieller Wert den Kunstlieder und Instrumentalstücke in betont Eindruck, dass man nicht ein Instrument eines keltischer Stilistik für Konzertsaal und Oper. über Jahrhunderte bettelarmen Volkes von Aber auch „pastorale“ Tänze wie Menuette und Fischern und Bauern, sondern eines aus dem Gavotten sowie Glees (hymnische Festlieder) Bereich professioneller Kunstmusik vor sich und Catches (derbe Trinklieder) ¿nden sich hat. in den frühen Sammlungen und Lehrbüchern Anders als die meisten „Dudelsäcke“ wird es für die „New Pastoral“ und „Union“ Pipes. über einen Blasebalg und den eigentlichen Sack Jede eingängige Melodie, die auf den neuen mit Luft versorgt, die eine Spielpfeife („Chanter“, Instrumenten spielbar war, wurde gerne mit Doppelrohrblatt), drei Bordunpfeifen genommen. Ein kleiner Querschnitt dieses („Drones“, mit Einfachrohrblättern) ursprünglichen Repertoires ist auf dieser CD zu und drei mit geschlossenen Klappen hören, viele davon zum ersten Mal wieder seit versehenen Begleitpfeifen („Regulators“, dieser Zeit. mit Doppelrohrblättern) zum Klingen bringt. Der Begriff „pastoral“ beschreibt eine bestimmte Alle Pfeifen sind einzeln an- und abschaltbar. musikalische Idee: Es geht um Melodien, die im Die Melodiepfeife wird für Pausen aufs Knie Gegensatz zu aufwendigen kompositorischen gestützt, Varianten der Tongriffe ermöglichen Werken großer Meister dem einfachen Volk abgelauscht und aufgezeichnet und dann von 2
fähigen Musikern kunstfertig für den Genuss Der entstehende Hochleistungs-Kunstmusik- durch die feine Gesellschaft bühnenfähig Dudelsack war die „New Pastoral Bagpipe“, arrangiert sind, oder um Neukompositionen für die John Geoghegan 1743 sein Lehrbuch in eben diesem Stil. Das Leben in Einklang veröffentlichte. Im Vorwort teilt er mit: mit der Natur gemäß Jean-Jacques Rousseau „Ich habe einige Herren gekannt, mit feinem war der Grundgedanke, aus dem auch viele Geschmack für alle Arten von Musik und mit lautmalerische Stücke entstanden (etwa Vogelsti Phantasie und Er¿ndungsgabe, die großes mmenimitationen). Pastoral heißt „hirtenmäßig“, Verlangen hatten, die Sackpfeife zu spielen, und dies verweist auch auf die Schäferspiele zu und die gehindert wurden, dieser Neigung zu Versailles und den nachahmenden Fürstenhöfen folgen dadurch, dass es diesem Instrument an an, für die man schon im 17. Jahrhundert dem Tonumfang ermangelte, den alle anderen Dudelsack (Musette de court) und Drehleier Instrumente von Wert haben…Diejenigen mit zu Hoch-leistungsinstrumenten ausgebaut guter Begabung, die sich diesem Instrument hat. Diese baulichen Verbesserungen, erzielt zuwenden, werden seine Musik sehr weit über durch Jean Hotteterre (der auch auf dem die Quailität hinaus verbessern, die sie heute Feld anderer Instrumente die Grundlagen der hat…“ Orchesterinstrumente gelegt hat), wurden Ähnlich wie bei einer schottischen Spielpfeife in den Regionen, in denen es eine lebendige („Chanter“) hatte die Skala der Melodiepfeife Sackpfeifentradition gab, weitergetrieben einen Ganzton unter dem Grundton, und führten auf den britischen Inseln zur möglicherweise aus Rücksicht auf die Entwicklung der „Parlour Pipes“ (Wohnzimmer- Musiktradition der alten keltischen Sackpfeifen. Pfeifen), unter die die Northumbrian Pipes, die Sie konnte aber durch Überblasen einen Umfang Highland und Lowland Small Pipes, die Border von über 2 Oktaven (c’ – d’’’) und Chromatik Pipes und eben die Pastoral und Union/Uilleann durch Gabelgriffe bereitstellen. Durch den Pipes fallen. immer offenen Oboenfuß konnte man aber noch Die entscheidende Idee für den Beginn der keine Pausen spielen. Entwicklung der Uilleann Pipes bestand darin, Bald gab es aber Melodiepfeifen, die ohne diesen die von Hotteterre für den französischen Hof Fuß gespielt wurden und die Pausenspiel durch in Versailles im 17. Jhd. fertig entwickelte und das Dichthalten der Mündung auf dem Knie arrivierte Barockoboe an ein (von der hö¿schen ermöglichten (schon die Northumbrian Pipes, ja, Musette her bekanntes) System aus Sack und einige Musetteformen ermöglichten durch unten Blasebalg anzuschließen und das Rohrblatt für verschlossene Bohrung das Pausenspiel). Über das Spiel ohne Lippenkontrolle zu modi¿zieren. eine gewisse Periode gab es auch Instrumente, 3
die man wahlweise mit oder ohne Fuß spielen montiert sind, im Gegensatz zu den Highland konnte. Mit Fuß gespielt klangen sie etwas Pipes aus Schottland mit einzeln in den Sack lauter. eingebundenen Bordunen. Als Begleitung gab es drei im Oktavabstand Man strebte im Verlauf der Entwicklung, wie stehende Bordunen mit dem Grundton der überall in der Musk, auch nach mehr Lautstärke, häu¿gsten Tonart D und einen „Regulator“, eine erweiterte die GrifÀöcher und kompensierte mit 4-5 Klappen bestückte geschlossene Pfeife, den dadurch bedingten Verlust chromatischer der der rechte Handballen eine Nebenstimme Gabelgriffe durch immer mehr Klappen, entlocken konnte. Für derartige Modelle schrieb die auch eine reine Stimmung erleichterten, ein O’Farrel seine „O’Farrell’s Collection analog der Entwicklung bei der QuerÀöte. of National Irish Music for the Union Pipes, Denn auf akkordische Begleitung, wechselnde London” 1804 (incl. Lehrbuch) und den Tonarten und melodisches Moll wollten die vierbändigen „O’Farrell’s Pocket Companion Komponisten ja nicht verzichten. Gegen 1820 for the Irish or Union Pipes ...Dublin” 1805- konnte ein Instrument drei Regulatoren und 3-7 1810, das sich nicht nur auf „national airs“ Klappen aufweisen, wie es noch heute Standard beschränkt, sondern auch Arien aus Opern und ist. Experimentelle Erweiterungen mit mehr Maskenspielen, Kunst- und Gesellschaftslieder Regulatoren, Bordunen oder Klappen kamen und hö¿sche Tanzsätze bringt. In seinem immer wieder vor, blieben aber Einzelfälle, die Vorwort erklärt O’Farrell: sich nicht allgemein durchsetzten. „Die Union Pipes, nun ein Instrument, so weit Henry Colclough beschreibt das Endprodukt ca. verbessert, dass es jede Art von Musik darstellen 1830 in seinem Lehrbuch (A Tutor for the Irish kann, und mit den zusätzlichen Begleitungen, Union Pipes) wie folgt: die … eine Vielfalt gefälliger Harmonien hervorbringen, das sich darstellt, als wäre es „Dieses alte und bewunderte Instrument ist ein kleines Orchester für sich. … Die folgende letztendlich so verbessert worden durch den Abhandlung … wird Aufnahme ¿nden bei den Zusatz von Klappen, montiert an den sogenannten Liebhabern von alter und pastoraler Musik.“ Regulatoren, dass es fast ein neues Instrument genannt werden könnte, es aber dennoch seine „Union Pipes“ war der neue Name für beide charakteristischen Klänge beibehält, die so Varianten des Instruments, ein Begriff, der viel sehr passend sind, um den meisten irischen und Rätselraten ausgelöst hat und sich möglicherweise schottischen Melodien den treffenden Ausdruck daraus herleitet, dass die Begleitpfeifen dieser zu verleihen. … Mit dem Zusatz des längsten Instrumente in einem gemeinsamen Stock oder Bass - Regulators ist der Spieler befähigt, 4
zum tiefen g hinabzusteigen, während seine aus dem Volk gesammelt worden waren, vier Noten (c, h, a, g) den tiefen Noten … der wurden sie dennoch in ganz Europa begeistert Violine entsprechen, so dass man jedes Flöten- aufgenommen und trugen maßgeblich zur oder Violinstück auf den Pipes vorspielen kann Ausformung der Romantik bei, vgl. Schottische auß u er solche von sehr schwieriger Ausfü f hrung.“ Symphonie und Hebriden-Ouvertüre „Fingal’s Manche Stücke auf dieser CD bringen diese Cave“ von Mendelssohn, Bearbeitungen von heute nicht mehr anzutreffende Spielweise. irischen, schottischen und walisischen Liedern durch Beethoven etc. So wurde der Markt bald mit den eifrig gesammelten Melodien aus den keltischen Regionen bedient. Diese „national airs“ wurden auch mit neuen Texten für die Opernbühnen zu Balladenopern zusammengefasst (Die berühmteste, John Gays „Beggar’s Opera“, zeigte schon 1726 einen Piper auf der Bühne) und erfreuten sich großer Beliebtheit besonders unter den irisch- und schottischstämmigen Kreisen, aber auch für die englische Gesellschaft war der keltische Stil hochattraktiv (nicht nur bezüglich Moderne Uilleann Pipes in Standardbauweise von H. der Musik). Irland erlebte die Festivals der J. Podworny, Hans Reusch, John Addison (Chanter), Th. Kannmacher (Bag, Bellows) letzten Harfner des alten Stils, auf denen Edward Bunting die Musik für seine Sammlungen Durch die Veröffentlichung von James aufzeichnete, und auch Wales steuerte reichlichen MacPherson’s (1736-1796) „Poems of Stoff bei. Bald kamen Neuschöpfungen in Ossian“ 1763 wurde auch in den höheren keltischem Kolorit dazu. Manche dieser „tunes“, Gesellschaftsschichten der britischen Inseln ein etwa die des Pipers Walter Jackson, wurden in großes Interesse für die Kultur der keltischen den folgenden Jahrzehnten zu Bestandteilen Regionen geweckt. Man stellte sie auf gleiche der traditionellen Musik, die bis heute im Höhe wie die antike griechische und römische mündlichen Überlieferungsprozess lebendig Mythologie, und obwohl sie de facto von sind. In dieser gehobenen Unterhaltungsmusik McPhersons Gewährsmann, seinem Hauslehrer herrschen die kleinen Formen der traditionellen Hugh Blair, großenteils erfunden und nicht Melodien vor, die man, wie noch heute, leicht variiert mehrfach wiederholt gespielt 5
haben mag. Komponierte Stücke im keltisch- im Wesentlichen mit der Verzierungspraxis, romantischen Stil konnten ausladender ausfallen. Phrasierung und Artikulation der Kunstmusik Auskomponierte Variationen über besonders gespielt wurden, also etwa in der Art, in der man beliebte Themen waren für die Darstellung des die (hölzerne) QuerÀöte spielte. persönlichen Stils und der Virtuosität des Pipers Die alte Form der „Pastoral Pipes“ nach wichtig. Diese Form wird heute noch von den Geoghegan wurden weiter neben den Spielern der Northumbrian Pipes gepÀegt. verbesserten Union Pipes gespielt – bis Anfang Mit diesem Stoff im Gepäck gingen die des 20. Jhd. Der berühmte Sammler Francis professionellen Virtuosen der Union Pipes – so O’Neill in Chicago war einer der letzten Spieler. gut wie alle irischer oder schottischer Herkunft Die Mackie Collection, ca. 1830 in Schottland – auf Konzerttournee. Manche hatten den Titel handschriftlich erstellt, bringt noch Stücke für eines „resident piper“ inne, der auf einem die Pastoral Pipes, also in einer Zeit, in der die Schloss oder Landgut die Gesellschaft unterhielt Union Pipes schon fertig ausentwickelt waren. und unterrichtete. Einige warben auf ihren Die ländlich-traditionellen Musiker in Irland Plakaten mit Referenzen aus hohen und höchsten hatten die neuen Instrumente schon bald nach Adelskreisen. Erst gegen Mitte des 19. Jhd. hatte dem ersten Erscheinen für sich entdeckt. Viele sich der Musikgeschmack auf den Britischen der Herrschaften auf den reichen Gütern ließen Inseln so weit geändert, dass die Union Pipes sich Instrumente anfertigen und spielten sie zu von den Konzertbühnen verschwanden. Hause auf ihren geselligen Zusammenkünften, Einen besonders detaillierten Einblick in und musikalisch begabte Kinder auch der Repertoire und Spieltechnik des frühen 19. unteren Schichten wurden, wenn sie talentiert Jhd. bringt die handschriftliche Robert Millar waren (oft dabei durch Krankheit blind), Collection. Millar lebte in Schottland, spielte unterrichtet und mit Instrumenten ausgerüstet, Northumbrian und Union Pipes als Amateur, besonders in nationalistischen Kreisen, in und sein Repertoire umfasste Melodienmaterial denen auch englischstämmige Namen vertreten aller Musikrichtungen, wenn sie nur in den waren. In den letzten Häusern der altgälischen Umfang seiner Instrumente passten, bis hin zum Oberschicht übertrug sich die alte Tradition Jägerchor aus C. M. von Webers Freischütz, vom hohen Rang der wandernden Harfner auf Yankee Doodle oder Volkslieder aus Tirol, Polen, die neuen Union Piper. Auch sie genossen hohes Frankreich, Hessen etc. Er hat manche Stücke Ansehen als Kunstmusiker und Träger des besonders penibel ausnotiert und gewährt damit traditionellen Repertoires. So wurde der noch Einblick in die damalige Aufführungspraxis. heute gültige Status der Irish Union Pipes als Man kann hier erkennen, dass die Stücke Nationalinstrument begründet. 6
Für die breite Masse der armen Landbevölkerung Die Große Hungersnot Mitte des 19. Jhd. zogen die „dancing masters“ durchs Land halbierte die Bevölkerung der Insel durch Tod und vermittelten der Jugend Tanzweisen und Auswanderung und setzte der Entwicklung und Umgangsformen im Muster der höheren ein jähes Ende. Erst mit der Wiederbelebung Gesellschaft, und schon bald gesellten sich irischer Kultur durch die Gaelic League ab in den Dörfern und an den Wegkreuzungen ca. 1870 wurden die letzten mittlerweile (den „crossroads“, die sich besonders für alten Spieler wieder reaktiviert, und junge Tanzvergnügungen eigneten) zu den Fiddle- und Enthusiasten begannen wieder zu spielen, Flute-Spielern die Piper mit den hochmodernen aber an der Musik der Konzertsäle, Opern Instrumenten, um die Jigs, Reels und Hornpipes und pastoralen Szenen von einst wollte und aufzuspielen. sollte man nicht anknüpfen. Was sich nun Noch lange distanzierten sich die „Gentlemen aufbaute, war ein gewaltiges Repertoire von Piper“ vehement von diesen aus ihrer Sicht gesammelten und wiederentdeckten Tanzweisen ungehobelten Kollegen in den „tap rooms“. Diese und Liedern irisch-traditioneller Prägung und lebten nicht nur freier, sie spielten auch freier. Sie die Heranbildung neuer Generationen von hatten eher die quasi keltischen Urfassungen der kunstfertigen Spielern, ein Prozess, der während Lieder und Tänze aus dem Dorf im Ohr als die und nach den Weltkriegen aufgehalten wurde, verfeinerten Kompositionen und Arrangements aber nie vollkommen abriss, heute immer aus London und Dublin und verstanden es, intensiver zu werden scheint, weltweit ausstrahlt ihnen mit neuen spieltechnischen Effekten und die Uilleann Pipes zu einem der vitalsten, rhythmisches Feuer und improvisatorische charaktervollsten und beeindruckendsten Spontaneität zu verleihen. Für die jungen Leute traditionellen Instrumente Europas werden ließ. waren berühmte Piper oder Fiddler echte Stars, und Elternhaus und Klerus sahen sich genötigt, mehr oder weniger drastisch (bis zur Tätlichkeit) gegen den diabolischen EinÀuß derartig heißer Musik vorzugehen. Aus klassischem Stil wurde Volksmusik im besten Sinne, ganz ähnlich, wie aus der Konzertgitarre die Elektrogitarre hervorging. 7
Erläuterungen zu den Stücken die Union Pipes gespielt. Im Stück geht es um Die Stücke wurden folgenden Sammlungen die Heldentaten Oscars und das Schicksal seiner entnommen und mit folgenden Abkürzungen in geliebten Malvina und beider Familien in den den Erläuterungen angemerkt: Fehden der Häuptlinge Ulsters und Schottlands um Landrechte, für alle Seiten des politischen Geo : J. Geoghegan: The Compleat Tutor for the Großbritanniens im 18. Jahrhundert aufregende Pastoral or New Bagpipe, London 1745 Themen. Das Stück wurde ab 1791 aufgeführt, in FNIM : O’Farrell’s Collection of National Irish Covent Garden bis 1800, im Crow Street Theatre Music for the Union Pipes, London 1804 in Irland sogar bis 1816, für die damalige Zeit FPC :O’Farrell’s Pocket Companion for the ein Riesenerfolg. Irish or Union Pipes ...Dublin 1805-1810 Diese kleine Collage fasst mehrere beliebte Arien und Tanzmelodien des Stücks zusammen, Mackie : The Mackie Collection, Manuskript, und die Kadenz lässt erahnen, wie dieses Werk Schottland (Pastoral Pipes), ca. 1830 mit Orchesterbegleitung geklungen haben mag. Millar: The Robert Millar Collection, Wie sich die Aufführungen abspielten, hat ein Manuskript, Perth, Schottland (Union Pipes) Augenzeuge so beschrieben: 1839 „Die wichtigsten Theater waren Drury Lane, Covent Garden und das Royal Opera House in Haymarket, alle in starkem Wettbewerb Oscar and Malvina (set for the pipes) (FPC) untereinander. Die Zuschauer drängten um Pipes in D und Harfe 4 Uhr nachmittags gegen die Türen für eine 1790 wurde Shield beauftragt, eine Pantomime Vorstellung um 6 Uhr. Sie saßen auf Bänken in schottisch-traditioneller Stilistik zu schreiben, ohne Rückenlehne und hielten sich nicht damit basierend auf MacPherson’s Tragödie in den zurück, Ablehnung oder Zuspruch zu zeigen, in “Books of Temora”, einem Teil der Ossian- extremen Fällen Bänke zu zerstören und Leuchter Gedichte. Sie hieß “Oscar and Malvina, or zu zerbrechen, ganz zu schweigen vom Angriff The Halls of Fingal”, aufzuführen direkt nach auf die Schauspieler, die durch eine Reihe von “Romeo and Juliet”. 1791 trat William Reeves scharfen Eisenspitzen entlang der Bühnenfront Shields Nachfolge als Komponist für Covent vor Eindringlingen geschützt waren. Um die Garden an und vollendete die Partitur für dieses wildgewordene Menge zu beruhigen, war es Stück. O’Farrell und später Colclough haben nötig, die Pausen mit Musik und Tanz zu füllen hier auf der Bühne, begleitet vom deutschen …“ Harfenisten John Erhardt Weippert, szenisch 8
of Cumberland, gest. 1764. Es steht wie Lightly Tread (Millar) viele Melodien des Genres, in melodischem Pipes in D, Cembalo Moll, nicht dem modal-natürlichen Moll der Eine Liedkomposition unbekannter Herkunft. traditionellen Musik. Mit „Bass solo“ wird in den Noten eine ursprünglich dem Begleitinstrument zugehörige The Coolun (FNIM) Nebenstimme bezeichnet, hier bedeutet es die Pipes in Cis solo. Anweisung, die Stimme auf den Regulatoren zu Dieses Stück war das Paradestück jedes Konzert- spielen. Pipers, üblicherweise mit virtuosen Variationen vorgetragen. Die Melodie nutzt den gesamten H. Martini’s Favourite Minuet (FPC) Umfang der Melodiepfeife. Zu ihr sang man Pipes, im Dubbing-Verfahren eingespielt. einen irischsprachigen Text, der die Liebe zu Dieses Duett wurde von O’Farrell für zwei einem Freiheitskämpfer zum Inhalt hat. Union Pipes (oder andere Instrumente) gesetzt. Dieses hö¿sch-pastoral anmutende Menuett will O’Carolan’s Farewell to Music (FPC) als solches verziert und artikuliert sein. Hier ist Pipes in D und Harfe von Keltizismen nichts zu spüren. Komponiert vom Harfenisten Turlough Ó Carolan (1670-1738), angeblich als seine letzte Push About the Jug (FPC) Komposition quasi auf dem Sterbebett. Er stellte Pipes in Cis, Cembalo ein einzigartiges Bindeglied zwischen der alten Ein typischer irischer Jig der Zeit. Er steht der irischen Harfentradition und der italienisch barocken Gigue noch recht nahe: Der zweite geprägten Gesellschaftsmusik der Dubliner Teil ist doppelt so lang wie der erste (Moderne Bühnen dar. Gut 200 seiner Preislieder sind Jigs haben gleich lange Teile.). Verziert ist überliefert, die in alter keltischer Tradition seinen die Melodie mit den in den alten Lehrwerken Gastgebern auf seinen vielen Reisen durch beschriebenen „Curls“, die heute nicht mehr Irland gewidmet sind. Sie wurden schriftlos bekannt sind. komponiert und erst posthum gesammelt und veröffentlicht und waren in der alten irischen und Roslin Castle (Mackie) der angloirischen Gesellschaft hochgeschätzt, Pipes in D, Harfe und viele wurden in die ballad operas zwischen Ein Kunstlied, anonyme Komposition (auch 1728 und 1738 eingegliedert. unter dem Titel „The House of Glams“ in Diese Fassung unterscheidet sich deutlich den Sammlungen). Text von Richard Hewitt von der heute gespielten Standardfassung; die 9
mündliche Überlieferung führte zu mehreren The Humours of Castlecomber (FPC) / Varianten. Sall’s Delight (Reel) (FPC) Pipes in D und Harfe Zwei irische Reels, zu einem Medley A bagpipe concerto, call’d the Battle of zusammengefasst, wie heute üblich. Aus Augrem or the Football March. (Geo) Schottland kommend, waren Reels um 1800 Pipes in D solo herum die allerneueste Mode in der irisch- Dies ist ein Solostück für die alte irische traditionellen Musik, bis dahin wurden Sackpfeife „píob mór“ (Große Pfeife), die vorwiegend Jigs zum Tanz aufgespielt, neben bis ins frühe 18. Jhd. gespielt wurde und älteren, mittlerweile vegessenen Formen. Heute schließlich wegen ihrer auch militärischen sind die Reels vielleicht die wichtigste Gattung Funktion verbannt wurde und ausstarb. (Ihre traditioneller Tanzmusik. fast baugleiche Schwester, die schottische Der 2. Teil von „Sall’s Delight“ hat im heute Great Highland Pipe, wurde ins britische viel gespielten Reel „The Cup Of Tea“ die Militärwesen eingegliedert und überlebte. Diese Jahrhunderte überlebt. Instrumente werden in den alten Titelnennungen als „bagpipe“ benannt, im Gegensatz zu den Oh, Nanny, wilt Thou gang with me (Millar) ansonsten vorausgesetzten Union Pipes.) Ihre Pipes in Cis solo Musik lebte in einzelnen Stücken im Repertoire Ein Kunstlied im keltisch-romantischen Stil. der Union Pipes weiter, so hier einer der Sätze des Komponiert von Charles Thomas Carter, lautmalenden, mehrteiligen Stücks („descriptive geb. 1735. Millar hat es genauestens mit piece“) über die Schlacht von Aughrim (12. Juli Verzierungen ausnotiert, und so ist es auch hier 1691), durch die die alte gälische Aristokratie eingespielt. Mit den Seitendominanten und der endgültig entmachtet wurde. Das Stück wurde etwas schwülstigen Melodieführung hat es sich wohl auch bei Fußballspielen aufgespielt. von traditioneller Stilistik entfernt. Dennoch Dieses Stück hatten noch Piper des beginnenden beeinÀusste diese Interpretationsweise den 20. Jahrhunderts im Repertoire. Vortrag von langsamen Melodien („Slow Airs“) Das auf der Melodiepfeife moderner Uilleann auch der traditionellen Musik. Pipes fehlende tiefe C der Pastoral Pipes kommt hier vom Bassregulator. 10
How Sweet in the Woodlands (FPC) Gavot (FPC) Pipes in Cis, beide Stimmen im Dubbing- Pipes in D, beide Stimmen im Dubbing- Verfahren eingespielt. Verfahren eingespielt. Liedmelodie, komponiert von Henry Harrington Dieses Duett wurde von O’Farrell für zwei (1727-1816), der für seine Glees (Hymnische Union Pipes (oder andere Instrumente) gesetzt. Gesellschaftslieder für Männerchöre) berühmt Ein schönes Beispiel pastoraler Tanzmusik, noch war. Dieses Jagdlied wurde von O’Farrell für zwei ganz im Sinne der einst in Versaille begonnenen Union Pipes (oder andere Instrumente) gesetzt. Tradition der Musik einfacher Menschen Die Jagd zählte zu den Hauptbeschäftigungen auf luxuriös ausgestatteten Instrumenten für des Landadels auf den britischen Inseln. dekadente Schäferspiele. Union Pipe Gavott (FPC) Handle’s Minuet (FPC) Pipes in D, Cembalo Pipes in Cis, Tafelklavier Eine explizit für Union Pipes komponierte Ein spätes Beispiel eines Menuetts, das gar schwungvolle Gavotte, gehalten in barock- nicht an Händels Musik erinnern mag. In den pastoralem Stil. Sammlungen taucht sein Name immer wieder im Zusammenhang mit derartigen Stücken The Goblet of Wine (PCS) als Komponistenangabe auf, und ob dies Pipes in Cis, Cembalo den Tatsachen entspricht oder lediglich eine Ein Kunstlied. Für den Wechsel vom Moll zum geschäftsfördernde Behauptung ist, wäre noch parallelen Dur wird hier von einer Bordungruppe zu klären. zur anderen umgeschaltet. The Nightingale (PC) The Hen’s Concert (FPC) Pipes in Cis, Tafelklavier Pipes in Cis, Tafelklavier Eine kleine Komposition in pastoraler Tradition Sehr beliebt über Jahrhunderte war die mit Nachahmung des Nachtigall-Gesanges, virtuose Nachahmung von Naturlauten auf hier auch improvisiert. Notiert sind genaue den verschiedensten Instrumenten. Hier ist es Anweisungen zur klassischen Staccato- der Hühnerhof hinterm Haus, der den Piper Artikulation. inspiriert haben mag. Entsprechend rustikal ist die Interpretation ausgefallen. 11
The Cookoo (Millar) Melodien für Uilleann Pipes arrangiert von Pipes in D, Cembalo Thomas Kannmacher Hier ist der Kuckuck das Vorbild. Anstatt der deutschen Kuckucks-Terz ruft der Vogel hier Begleitsätze für Harfe und Tasteninstrumente den Quartsprung. eingerichtet von Hubert Arnold Mrs. Lundi’s Minute (Millar) Instrumente: Pipes in D und Harfe Im Inhaltsverzeichnis der Handschrift als “minuet” bezeichnet, erweist sich diese anrührend komponierte Melodie als eine späte Form dieses Genres (mit Auftakt) und mit typisch schottischen Wendungen. Das h unterhalb des tiefsten Spielpfeifentons d’ wurde auf dem Bassregulator angespielt. The Drunken Peasant (Geo) Uilleann Pipes in Cis, anonym, frühes 19. Jhd. Pipes in Cis, Cembalo (Chanter) / Matt Kiernan (Stock, Bordunen) Dieses spritzige Stück im barocken Stil kennt 1979 / Th. Kannmacher 1992, mit zwei keine Dudelsack-Unzulänglichkeiten: Es springt Bordungruppen für D/d’’ oder G/d’’und A/a in Oktaven, staccato wechselt gegen Legato, und oder H/h, einzeln schaltbar, und 4. Regulator für aus Dur wird Moll. Das auf der Melodiepfeife e’ (Tonbenennung entsprechend D-Stimmung) moderner Uilleann Pipes fehlende tiefe C der (Abb.) Pastoral Pipes kommt vom Bassregulator. Uilleann Pipes in D von J. Addison (Chanter) 1977 / H.J. Podworny 1990/ Hans Reusch 2004 At the Brow of a Hill (Geo) / Th. Kannmacher (mit zusätzlicher Regulator- Pipes in D, Cembalo Klappe für e’) Ein graziöses Kunstlied, artikuliert in barocker Harfe: Hubert Arnold / Klangwerkstatt Mal- Manier. medy 2007 Alle Stücke sind Ersteinspielungen, ausgenom- Cembalo: Atelier von Nagel, Paris, ca. 1985 men: Union Pipe Gavot, The Goblet of Wine, Tafelklavier: anonym, ca. 1800, „Single The Hen’s Concert, Gavot, Handle’s Minuet. action“-Mechanik 12
Aufnahmen: Kelly, Filmmusik. Gründungsmitglied der Die Stücke mit Cembalo wurden aufgenommen Deutschen Uilleann Pipes Gesellschaft. Freie in der Sakristei der Nachfolge-Christi-Kirche, Unterrichtstätigkeit für das Studienhaus für Bonn-Beuel, alle übrigen Stücke im Haus 1 und keltische Sprachen und Kultur in Königswinter. 2 des Künstlerdorfs Cill Rialaig, Ballinscelligs, Autodidaktisches Studium der irischen Sprache. Co. Kerry, Irland 28. 3. - 10. 4. 2010. Aufbau der trad. Irish Music Session - Szene in Bonn und Umgebung. Seit 1972 neun Reisen Die Musiker: nach Irland. Thomas „Tom“ Kannmacher, Jahrgang 1949. Thomas Kannmacher Folkmusiker seit 1965. 1972-1980 Interpretation Rheinbacher Str. 146 deutscher Volkslieder („Deutschfolk“) und eigene D-53501 Grafschaft-Bölingen Lieder. Begann die Uilleann Pipes 1976 nach Kannmacher@gmx.de einiger Erfahrung auf den Northumbrian Small www.Kannmachmusik.de Pipes (seit 1974) autodidaktisch zu erlernen. Studium für Allgemeinen Musikerzieher an der Musikhochschule Rheinland, Abt. Wuppertal mit Hauptfach Gitarre bei Prof. Dieter Kreidler. 2005 LLCM Diploma in Irish Traditional Music / Uilleann Pipes im London College of Music and Media / Themse Valley University. Seit 1980 Vollzeit - Unterrichtstätigkeit in der Musikschule der Bundesstadt Bonn in Gitarre, Uilleann Pipes, trad. Musikinstrumente und Folk - Ensembles verschiedener Besetzungen und Stilrichtungen. Konzerttätigkeit mit Hubert Arnold, Jahrgang 1965, begann seine Uilleann Pipes solo u. a. mit Petr Pandula, musikalische Laufbahn mit 8 Jahren und einem Thomas Breckheimer, Diarmuid Johnson, Akkordeon. Erst mit 12 Jahren fand er zum Christoph Pampuch, Raphael Mélik, Máire Klavier und schließlich auch zu Chor und Orgel, Morris, Ulrike von Weiß und Stephan Hennes. den Säulen der Kirchenmusik. Gründungsmitglied des „Reel Bach Consort“. Außerdem spielte er Keyboards in diversen Studioaufnahmen u.a. für Petr. Pandula, Le Schüler-Bands und Saxophon im „Pocket Jazz Clou, Heinz Rudolf Kunze, LSE, Paddy Orchestra“ der Uni Oldenburg. Renaissance- 13
Musik mit Gambe, Krummhorn und Consorten Unser Dank geht an: erweiterte das musikalische Spektrum in die ...Petr Pandula, der Tom vor 30 Jahren den andere Richtung. antiken Cis-Chanter überlassen hat; Hans Jörg 1986-91 studierte Hubert Arnold Kirchenmusik Podworny für das Rohmaterial für das D-Set an der Musikhochschule Köln. Während Uilleann Pipes, das er Tom geschenkt hat und dieses Studiums bot sich ein Engagement in Hans Reusch für die guten Reeds und dafür, dass einem international tätigen Tanz- und Show- er Podwornys Teile zu dem schönen D-Set fertig Orchester an, mit dem er für fünf Jahre seinen verarbeitet hat. Lebensunterhalt verdiente. ...die evangelische Kirchengemeinde Bonn- Seit 1994 ist Hubert Arnold Kantor der ev. Beuel, die ihren Kirchenmusiker über Ostern Kirchengemeinde Bonn-Beuel. in den Westen Irlands hat ziehen lassen, für Seine musikalische Tätigkeit in Konzert und die Anschaffung des Cembalos und Regine Gottesdienst ist geprägt vom Brückenschlag Alegiani, die sich von dem schönen Instrument zwischen U- und E-Musik. Hier setzt er seine getrennt hat. Gerald Hambitzer, der Hubert musikalische Zweisprachigkeit ein, um Musik die Ohren geöffnet und einiges mehr getan in der Kirche lebendig werden zu lassen und die hat. Die Küsterin Anette Birgel, die ihre Menschen dort abzuholen, wo sie stehen. Seit Renovierungsarbeiten verschoben hat, damit 2005 Zusammenarbeit mit Tom Kannmacher in wir in der Sakristei aufnehmen konnten. Und an verschiedenen Projekten mit keltischer Musik, Resia, ohne die Hubert heute nicht Harfe spielen u.a. „Reel Bach Consort“, seit 2007 auch als würde. Harfenist. Máire Morris und Diarmuid Johnson, die den englischen Booklet-Text auf Fehler durchgesehen haben. Erläuterungen zur Musik: Thomas Kannmacher Wir widmen diese CD den Bonner Freunden keltischer Musik und Kultur. Foto: James Sparshatt 14
Das Cill Rialaig Project Campbell-Sharp konnte das Projekt in Dublin Cill Rialaig, ein Dorf seit ca. 1790, auf einer eine Galerie (ORIGIN, 83 Harcourt St., hohen Klippe im äußersten Westen Europas Dublin 2, cillrialaig@esatclear.ie) beziehen, gelegen, stellt die erste Phase eines dreiteiligen in der zugunsten des Projekts regelmäßig wirtschaftlichen und sozialen Selbsthilfeprojekts Ausstellungen von Produkten aus oder über Cill für die strukturschwache irischsprachige Rialaig statt¿nden. Von dieser Einrichtung aus, Gegend um Ballinskelligs, Co. Kerry, die gleichzeitig als offene Begegnungsstätte für Republik Irland dar. Dieses Projekt umfasst die irische und internationale Künstler dient, erfolgt Wiederherstellung und Erhaltung des um 1950 die Sammlung von Sponsorengeldern. verlassenen Dorfs als Refugium für Künstler, Dichter, Schriftsteller und Komponisten von nationaler und internationaler Reputation. Verfolgt wird eine Politik der Förderung für junge und aufstrebende irische Künstler. Sieben Studios und ein Versammlungshaus wurden bisher fertiggestellt. Über 950 Künstler aus aller Welt konnten sich eines Aufenthalts erfreuen und bestätigen dessen EinÀuss auf ihre Arbeit und Entwicklung. Bisher gab es über 20 000 Bewerbungen aus aller Welt. Als Phase 2 gilt die Einrichtung eines Zentrums für Kunstarbeiten im nahe gelegenen irischsprachigen Dún Géagán 1996 für Workshops und Ausstellungen führender irischer und internationaler Künstler auf Non- Pro¿t-Basis. Als Phase 3 ist die Erstellung eines internationalen Museums für zeitgenössische Kunst in Waterville geplant, in der eine Dauerausstellung der in Cill Rialaig arbeitenden Künstler und internationale Wechselausstellungen vorgesehen sind. Dank der Unterstützung durch die Gründerin Noelle 15
Music of the Gentlemen Pipers from d’ to d’’’, the regulators extending it down to g, and the overall volume is comparable to The Irish Uilleann Bagpipes (former Union that of the violin. Pipes, its direct predecessor called Pastoral Pipes) are considered the very true national The instrument was developed in the years instrument of Ireland. It appears to the listener between 1730 and 1810, and the ¿rst makers to be the instrument which is adapted in the were to cover a quite different musical demand highest degree to the traditional airs and tunes, than associated with the pipes today. It was not just as if these would have led to their musical only traditional material – “national airs”, as they layout and construction in a direct way. The were then classi¿ed – but all the other newly- pipes have developed the most sophisticated composed song tunes and arias from masks, system of embellishment and accompaniment of operas, pantomimes with a Celtic background all instruments used in Irish music. and Àavour, which enjoyed tremendous success At the same time the impression of such a in those times. But tunes of non-Celtic style complex instrument is that it comes from the were en vogue as well, like catches, glees, and workshops of art music instrument makers, pastoral dance pieces such as gavottes, minuets being built of costly materials and with most and the old–style hornpipes in 12/8 time are sophisticated craftsmanship, not readily expected found in the numerous collections of the time. in one of the poorest countries of Europe until up Any catchy tune was welcome, as long as it to the late 20th century. was easily playable within the compass of the instruments chosen, and basically these newly Different from most bagpipes, the bag of these developed pipes were designed consequently to pipes is ¿lled by a bellows, supplying air to a meet this demand. chanter, three drones and three “regulators”, pipes with closed keys which may play a chord The term “pastoral” refers to the tradition of accompaniment when pressed. All these pipes collecting rural traditional melodies – or making may be switched on or off by choice. The chanter up new ones in what is thought to be the same plays stops and pauses if closed against the style – and arranging them for art musicians to knee, and variants of ¿ngerings offer dynamic entertain the upper class society which craved grades of volume within limits. By narrow bores for simplicity of life, after the “back to nature”- a soft and pleasant, but still energetic sound is appeal by Jean–Jacques Rousseau. Imitations achieved. The compass of the chanter ranges of sounds found in a natural environment, like the singing of birds, were very popular. The 16
dances were derived from folk dances, but music of it very much beyond what at present were radically altered for manners at court. it is.” This musical idea arose in Versailles during the The bell of this chanter sounded a whole tone 17th century, and the instrument makers of the below the tonic, as found on Scottish bagpipes French court re¿ned instruments considered today, obviously to meet with the tradition of the most rustic – hurdy-gurdy and bagpipe – at Scottish piping. But beyond that it could be length, which led to the vielle and the musette de overblown like an oboe and so offered a range cour. This bagpipe inspired makers in different of more than two octaves, with chromatic steps countries of Europe to develop new variants of achieved by straight and cross ¿ngerings, as on “parlour pipes”, and in Britain and Ireland with art music woodwinds of the time. The foot with its strong bagpipe traditions in the Celtic regions, its open bell could not be rested on the knee, the Northumbrian Small Pipes ( this being the thus it wasn’t possible to play rests or staccato closest related to the musette de cour), Pastoral / articulation. But soon this foot was abandoned Union pipes and several Scottish variants came and the chanter retuned (the note below the tonic into being. being lost). Some chanters allowed playing with the foot and without, the ¿rst variant having The ¿rst step in developing the Pastoral Pipe more volume. was simply to attach a chanter built after the pattern of a baroque oboe to a bellows–and–bag For this new model, O’Farrell wrote his system, already known from the musette. Fitted “Collection of National Irish Music for the with three drones tuned to the tonic in octaves, Union Pipes” , published in London in 1804. In the “New Pastoral Bagpipe”, was praised in its preface, O’Farrell states: John Geoghegan’s tutor of 1743: ...an instrument now so much improved as “... I have known some young Gentlemen, who renders it able to play any kind of music, and with had not only a ¿ne taste for all sorts of musick, the additional accompaniments which belong but also a ¿ne genius, to have a great desire to to it produce a variety of pleasing harmony play the bagpipes, yet have been hindered from which forms as it were a little band in itself... what their inclinations so urged them to, by this the following treatise ...will be acceptable to the instruments wanting a scale or gamut to learn by, lovers of ancient and pastoral music”. which all other musical instruments of any value have...Those of good genius who are disposed to These promising expectations refer to the mere play this instrument may be able to improve the four notes of the single regulator pipe, already having been added to late forms of the pastoral 17
pipes. to most of the Irish and Scots airs. With the Between 1805 and 1810 followed the four- addition of the ...bass regulator the performer is volume „O’Farrell’s Pocket Companion for enabled to descend to low G, so ...any Àute or the Irish or Union Pipes”, which also contained violin pieces can be performed ... except those all sorts of opera airs, art songs, glees, catches, of a very dif¿cult execution.” In some pieces on pastoral dances alongside a great amount of this CD bass regulator notes are used in playing “national airs”. the melody. “Union Pipes” was the new term for both variants of this instrument, and the meaning After the „Poems of Ossian“ had been published of “union” has been researched a lot, without by James MacPherson (1736 – 1796) in 1763, persuasive results. Possibly it referred to the there arose a vivid interest in the mythology and wooden common stock, holding its pipes “in traditions of the Celtic regions in the upper class union”, as opposed to the pipes tied into the bags and wider circles of society, not only in Anglo– of the older bagpipes singly. Irish circles. Celtic mythology was deemed comparable to the Greek or Roman, and although By striving for more volume, as in all ¿elds of a great deal of the Poems of Ossian were in fact musical instrument making, the ¿nger holes the work of Mc Pherson’s house teacher, Hugh were enlarged, and the thus lost ways of playing Blair, they were accepted enthusiastically in all of chromatic notes were compensated by keys, Europe and contributed to a considerable extent which improved the ¿ne tuning and sound, to the forming of the romantic era. Beethoven analogous to those in the development of the composed settings of Scotish, Welsh and Irish Àute. These pipes had to be ¿t for a style of airs, Mendelssohn composed his Hebriden- music conceived rather by composers than by Ouvertüre and Schottische Symphonie. Eagerly traditional folk musicians. By c. 1810, three collected airs and tunes by Edward Bunting regulators and up to seven chanter keys could be on the last harp festivals in Ireland and a host met with, a setup which is standard today. In his of other collections done in the remote parts “Tutor for the Irish Union Pipes“ of 1830 Henry of Ireland and Scotland contributed to a vast Colclough describes this ¿nal step as follows: repertoire for the union pipers of the well- “This ancient and admired instrument having educated and well-to-do society. Many of these been so much improved of late, by the addition tunes were used for operas, pantomimes and of keys ... that it may almost be called a new masks, which were a great sensation on the instrument, yet retaining its characteristic tones stages of London, Edinburgh, Dublin and smaller so well adapted to give that suitable expression cities. (The most famous, John Gays „Beggar’s 18
Opera“, showed a piper on stage no sooner than Their concerts were announced with posters, 1726.). Celtic was fashion – not only in musical naming the merits of playing in front of gentry ways. Many newly-composed pieces in Celtic and aristocracy. They give insight into repertoire Àavour, such as the jigs of Piper Jackson, are and casts and show, that these events rather still played today as traditional tunes. Between resembled a classical recital than a traditional 1808 and 1834, Thomas Moore set his poems to session or solo performance as familiar today. traditional airs, which under the title “Moore’s An orchestra often was at hand, sometimes a Melodies” gained highest popularity. piano or cello would serve as accompaniment. The piper showed off his brilliance by playing A very detailed insight into the repertoire of variations on well-known airs (as is still the habit the pipers is to be had in the Millar manuscript with the Northumbrian pipers of today). Most collection. Living in Scotland, he was an pieces were short tunes, but newly-composed amateur player of Union and Northumbrian ones in the Celtic style could be quite lengthy. pipes. His repertoire comprised melodies of all By the mid- 1900s, the taste of the listeners and styles of music which matched his chanters, the development of composed music had turned including pieces like the hunter’s choir from away more and more from this style, so the C. M. Weber’s Freischütz, Yankee Doodle, and Union pipes disappeared from the concert and folk songs from Hessia, Tyrole, Poland and other opera stages. European countries and regions. Some pieces he had notated down in a very detailed, painstaking The old-fashioned Pastoral Pipes were still way, showing all the embellishments and played until into the early 20th century, and regulator parts. These settings show a style the great collector Francis O’Neill of Chicago which correspondents by lage with the common is reported to have been one of its last players. rules of phrasing and articulating in classical art The Mackie manuscript, compiled ca. 1830 in music, very much like the Àute which had been Scotland, shows a repertoire of the time when played in at the time. the Union pipes were already in full vigour. Professional pipers made their living as resident Soon after these pipes had been designed, built pipers, living on an estate and serving with and sold in London, Dublin and other cultural musical entertainment and tuition. Others centres by makers of Irish descendent, they travelled as virtuosos through Ireland and were found in the hands of well-to-do farmers, Scotland, not avoiding English metropoles with clergymen or other gentlemen in the “big a strong minority of Irish or Scottish background. houses” all over Ireland and parts of Scotland. 19
Gifted children were taught in the art of piping, followed their ear rather than the written music, sometimes without regard to their being of and their ears were full of the traditional ways of humble descent, especially in the Irish and singing and embellishing the old local versions of Anglo-Irish families, who sought to express the tunes that surrounded them in the local area. their esteem for the old traditions and culture. They invented new ways to give the dance music The high regard for the old harpers in former as much vigour and sprightliness as possible, times was in many ways transferred to the union abandoning the classical style, but taking bene¿t pipers. They likewise enjoyed a high status as from the technical potentials which it conveys, musicians of art and carrier of the traditional for their new approach. So, they took over the repertoire. This laid the ground for the image of staccato articulation in the tight ¿ngering and the union pipes as the true national instrument of the triplets: they in addition learnt to use the Ireland, as they are seen now today. slides (which the classically trained musicians called portamento), but the hard bottom ‘d’ The traditional musicians in the Irish hinterlands which the classical pipers disdained (it being soon had taken notice of the new instrument and “too acute”, after the taste of Colclough) was its aptness for playing their tunes. The pipers now deliberately used to enhance the accents of accompanied the dancing masters, who travelled the dance tunes. Old píob mór embellishments the country, to teach the dances that were in like the cranns and doublets were remembered fashion, along with courtly manners, after the and included in the playing. As for the airs, the pattern of the higher classes. On crossroads and traditional players were deeply inÀuenced by the in the local ballrooms and cottages the pipers traditional Gaelic (“sean-nós”) style of singing, joined the ¿ddlers and Àuters, providing for much more widespread then than today. So, dancing and entertainment, in ancient style (jigs, what they found was a new approach to piping, reels, cotillon, minuet, gavotte) or the latest fad which is still, to a great extent, valid today. It (quadrilles, polkas), for the young people who was a development comparable to the upcoming yearned for fun and craic. of Jazz and modern pop music. The “gentlemen pipers” – or those regarding To the young folks in the villages and towns a themselves as such - segregated expressively good piper appeared as a star musician; with his from those, on whom they looked down,- appeal of liberty and fancy-free life he surely unschooled colleagues in the tap rooms and must have had a seductive impact on them. The shebeens. These not only took the rules of life parents and especially the representatives of the easier, but also the rules of playing. They rather church fought this kind of musical entertainment 20
very decidedly, not restraining from actual The Music violence, however to little avail. These pieces have been taken from the following collections and are mentioned in the notes with It was the times of the Great Famine which set a the following abbreviations: dramatic end to these developments. Afterwards, Geo : J. Geoghegan: The Compleat Tutor for the from c. 1870 on, the Gaelic League began to Pastoral or New Bagpipe, London 1745: revive the aspects of Irish culture, and the last FNIM : O’Farrell’s Collection of National Irish active pipers (now called “Uilleann” pipers Music for the Union Pipes, London 1804 = elbow pipers) were traced and being heard FPC :O’Farrell’s Pocket Companion for the Irish again on stage and recordings. To secure a dying or Union Pipes ...Dublin 1805 – 1810 culture of a nation still to be revived, a huge Mackie : The Mackie Collection, Manuskript, amount of Irish airs and tunes were collected all Schottland (Pastoral Pipes), ca. 1830 over the country which still today form the core Millar: The Robert Millar Collection, of the repertoire. Clearly there wasn’t the least Manuskript, Perth, Schottland (Union Pipes) interest in the music of the pipes’ ¿rst life. Today 1839 the traditional piping is stronger than ever, with players of a playing skill never achieved before, Oscar and Malvina (set for the pipes) (FPC) many of them of a long family descendence of Concert pitch pipes and harp pipers, traceable back from the beginning of the In 1790 William Shield (1748 – 1829) was 19th century. Never before have so many makers ordered to write a pantomime in Scottish- produced so many instruments of a such high traditional style, based on Mc Pherson’s drama quality all over the world. Now that the tradition in the Books of Temora, part of the Poems of of Irish piping is one of the most deeply rooted Ossian. This was “Oscar and Malvina or the Halls traditional music styles in the world, we may of Fingal”, In 1791 William Reeves completed open our ears to the attractive music of its initial the score for this piece for Covent Garden. It stage. was meant however to be performed directly after “Romeo and Juliet”. Pipers O’Farrell and later Colclough, accompanied by a German harper, Erhardt Weippert, have performed the pipes on stage. The piece is about the feats of Oscar and the fate of his beloved Malvina and their families in a number of feuds between the 21
chieftains of Ulster and Scotland about land This pastoral minuet is best played and claims, exciting issues for all political sides in embellished in a court music style. There are no Great Britain at that time. It had been performed celticisms at all here. in Covent Garden from 1791–1800 and up to 1816 in Ireland, a tremendous success in those Roslin Castle (Mackie) times. Concert pitch pipes, Harp The setting comprises a couple of airs and dance An art song, composer unknown, also to be tunes, and the cadenza gives an impression of found under the title „The House of Glams”. how the piece must have sounded in great style Words by Richard Hewitt of Cumberland, d. with an orchestral accompaniment. 1764. Like many tunes of this kind, it is set in the melodic minor, not in the traditionally favoured Lightly Tread (Millar) Aeolian. Concert pitch pipes, harpsichord An air of unknown origin. A note “Bass Solo” The Coolun (FNIM) gives inspiration to render the notes in question Pipes in C sharp solo. Drones: G / d’ on the regulators. This was the show piece of every concert piper, usually performed with a number of virtuoso Push About the Jug (FPC) variations, as still is usual with Northumbrian Pipes in C sharp, harpsichord piping. The whole compass of the chanter A typical Irish jig of the time. However, there is used. A love song in Irish is traditionally is a non-traditional ring about it. The second attached to it. part is much longer than the ¿rst, as often found in gigues of the baroque era. The tune is O’Carolan’s Farewell to Music (FPC) embellished here with the “curls”, described in Concert pitch pipes, Harp the old piping tutors, which are no longer known Composed by Turlough Ó Carolan (1670 – 1738), today. said to be his last composition, composed on his death bed. Carolan was a unique link between H. Martini’s Favourite Minuet (FPC) the old Celtic harp tradition and the Italian Concert pitch pipes and pipes in c sharp, violin virtuoso music to be heard in Dublin played dubbing and brought to the same tuning at that period. Well over 200 of his songs and electronically, set for two pipes (or other tunes are extant, most of which are dedicated to instruments). the hosts of his wide travels over the northern half of Ireland. They were composed without 22
having been written down and were published in 1800. Up till then the jigs prevailed in dance numerous collections and were highly regarded music. Nowadays reels rank as the most popular by the Irish and Anglo-Irish part of the society. amongst traditional musicians. Many tunes have been included in operas or The second part of “Sall’s Delight” has survived furnished with new lyrics. in the much played reel “The Cup of Tea”. This version is quite different from the one usually played today, as the oral tradition Oh, Nanny, wilt Thou gang with me (Millar) resulted in a variety of versions. Pipes in C sharp solo. Drones: G / d’ A newly composed art song in Celtic-romantic A bagpipe concerto, call’d the Battle of style by Charles Thomas Carter, born 1735 in Augrem or the Football March. (Geo) Dublin. Millar has noted down every detail of his Concert pitch pipes solo own arrangement, and this has been followed in This is a solo piece, most likely from the the recording very closely. The style of playing repertoire of the old píob mór, the martial Irish is clearly classical, and only the ¿nger vibrato bagpipe which became extinct in the early 18th (as used as well by contemporary classical century and which resembled the Scottish Great Àutists like Nicholson) and rolls (called turns in Highland Bagpipe in many ways in function classical music) are shared by both styles. Some and music. This piece is one part of a multi-part fermatas are the only trace of rubato- playing descriptive piece about the battle of Aughrim of slow airs as played today, which is based on (July 12th, 1691), comprising the description sean-nós singing. of the gathering, the attack, the battle and the lamentations in music. A march from this How Sweet in the Woodlands (FPC) composition is still in the piper’s repertoire of Concert pitch pipes and pipes in c sharp, today. played dubbing and brought to the same tuning The lacking low C of the Pastoral pipe chanter is electronically. Set for two pipes (or other played here on the bass regulator. instruments) by O’Farrell. Air, composed by Henry Harrington (1727 The Humours of Castlecomber (FPC) / – 1816), famous for his glees. A hunting song. Sall’s Delight (Reel) (FPC) Concert pitch pipes and harp Union Pipe Gavott (FPC) Two Irish reels, played as a medley, as is usual Concert pitch pipes and harpsichord in piping nowadays. Imported from Scotland, A sprightly gavotte, especially set for the union reels were the latest fashion in the years around pipes, in baroque-pastoral style. 23
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