MYANMARS GEWALTFREIER WIDERSTAND - 1/2021 + Eskalation der Gewalt im Nahen Osten +++ Ökolandbau mildert Folgen des Klimawandels +++ ...

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MYANMARS GEWALTFREIER WIDERSTAND - 1/2021 + Eskalation der Gewalt im Nahen Osten +++ Ökolandbau mildert Folgen des Klimawandels +++ ...
Magazin des Weltfriedensdienst e.V.

                                                  1/2021

                                 MYANMARS
                                 GEWALTFREIER
                                 WIDERSTAND

                                                                     Enda Pronat
                                                                     ©

                    +++ Eskalation der Gewalt im Nahen Osten
                    +++ Ökolandbau mildert Folgen des Klimawandels
                    +++ Wasser-Workshops für Schüler*innen
MYANMARS GEWALTFREIER WIDERSTAND - 1/2021 + Eskalation der Gewalt im Nahen Osten +++ Ökolandbau mildert Folgen des Klimawandels +++ ...
Vorwort

        Gruß aus der Geschäftsstelle
        Liebe Leserin, lieber Leser,

        in Ihrer Familie gibt es Schulkinder? Dann lesen Sie auf Seite 6, wie unser Bildungsteam
        frischen Wind ins Klassenzimmer Ihrer Kinder bringt.

        Ob im Regenwald Perus oder in den Dörfern Simbabwes – zusammen mit unseren Partner­
        organisationen haben wir in den letzten Monaten viele Menschen dabei unterstützt, ihre
        Lebensumstände zu verbessern. Ein Update zu unserer Projektarbeit finden Sie auf Seite 8.

        Unsere Kollegin Dr. Jella Fink berichtet Ihnen in dieser Ausgabe, wie die Menschen in
        Myanmar für einen demokratischen, föderalen Staat kämpfen, der die ethnischen Minder­
        heiten einbezieht. Ihr Fazit: Der Versuch der schnellen Machtübernahme des Militärs durch
        einen Staatsstreich ist gescheitert.

        Worüber wir nicht schreiben
        Wir stehen in engem Austausch mit unseren Kolleg*innen in Myanmar und sind daher sehr gut über das aktuelle Ge­
        schehen dort im Bilde. Mittlerweile sind viele zivilgesellschaftliche Organisationen zur Zielscheibe des Militärs geworden.
        Vorsorglich haben unsere Kolleg*innen vor Ort ihre Büros verlassen und sich in sichere Unterkünfte begeben.

                                                                Gern hätten wir Ihnen in diesem Heft die Menschen hinter unserer Friedensarbeit in
                                                                Myanmar vorgestellt. Doch Sie werden kein Wort darüber finden, wie unsere Kolleg*innen
                                                                aus den Partnerorganisationen auf die Krise reagieren, keine Fotos, keine Zitate. Zu groß
                                                                ist die Angst um ihre Sicherheit und die ihrer Familien.

                                                                Ein Lichtblick
                                                                Unermüdlich haben wir uns mit Verbündeten vernetzt, haben in etlichen Briefen Menschen­
                                                                rechtsbeauftragte, Bundestagsabgeordnete, Außenminister und EU-Abgeordnete über die
                                                                Gewalteskalation in Myanmar informiert und konkrete Schritte gefordert. Und wir fanden
                                                                Gehör: im persönlichen Gespräch konnten wir Bundestagsabgeordnete über die aktuelle
                                                                Lage im Land unterrichten. Wir versuchen, den Enthusiasmus der Menschen für das Ein­
                                                                treten der Demokratie nach Kräften zu unterstützen.

                                                                Gemeinsam mit Ihnen stärken wir Menschen, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen –
                                                                ob in Myanmar, Simbabwe oder Bolivien. Wir stehen für eine gerechtere und friedlichere
                                                                Welt. Wie Sie uns dabei unterstützen können, erfahren Sie auf Seite 10.
                                                      Chimère

                                                                Bleiben Sie zuversichtlich und gesund!
                                                      ©

Commandant Soumah bekennt sich durch                                                                                                                                   Unser Newsletter bietet
den Button unserer Partnerorganisation zu
                                                                                                                                                                       aktuelle Projekt- und Länder­
Demokratie ohne Gewalt in Guinea.
                                                                                                                                                                       infos, Tipps zum persönlichen
                                                                                                                                                                       Engagement und bewegende
                                                                Judith Ohene
                                                                                                                                                                       Einblicke in die internationale
                                                                Geschäftsführerin
                                                                                                                                                                       Entwicklungszusammenarbeit
                                                                                                                                                                       – Jetzt abonnieren!
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        Herausgeber: Weltfriedensdienst e. V.
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        Redaktion: Stefanie Wurm (V.i.S.d.P.) | Texte: Dr. Jella Fink, Judith Ohene, Catharina Portich, Änne Rosenburg, Fee Schreier, Katrin Steinitz, Stefanie Wurm | Grafik-Design: Andreas Langner | Druck: Spree Druck Ber­
        lin GmbH | Klimaneutral auf 100% Recyclingpapier gedruckt, FSC©-zertifiziert und aufgezeichnet mit Der Blaue Engel und EU-Ecolabel | Bildnachweis: Titel: © Anonym / threefingers.org; S. 1: Chimère; S. 3: Lukas
        Nagel / WFD; S. 4-5: Jella Fink / WFD, artforfreedommm.com, threefingers.org; S. 6-7: Sandruschka.de für WFD; S. 8: DCIP / Matthew Cassel, Jasmina Barckhausen / WFD; ACLO / CJA / ISALP, TSURO; S. 9: PORET;
        S. 10: Don Edkins / STEPS; S. 12: PORET; Alle übrigen Fotos: Shane McMillan für © Weltfriedensdienst e.V.

        2      Querbrief 1/2021
MYANMARS GEWALTFREIER WIDERSTAND - 1/2021 + Eskalation der Gewalt im Nahen Osten +++ Ökolandbau mildert Folgen des Klimawandels +++ ...
Projekte in Myanmar

DEMOKRATIE FÖRDERN IN MYANMAR
                                                                                                                                      Kommunen im Spannungsfeld
                                                                                                                                      ethnischer Konflikte stärken
                                                                                                                                      Wir unterstützen seit 2015 lokale

                                                                                             Lukas Nagel / Weltfriedensdienst e.V.
                                                                                                                                      basisnahe Organisationen bei der
                                                                                                                                      Friedensarbeit und in der Förderung
                                                                                                                                      der Demokratie in Myanmar. Wir sind
                                                                                                                                      mit drei Friedensfachkräften vor Ort.
                                                                                                                                      wfd.de/projekte/myanmar

                                                                                                                                      Unsere Projektpartner:

                                                                                             ©
                                                                                                                                      Naushawng Development Institute
                                            Demonstrantin verteilt Rosen an Soldaten:
                                            Friedliche Proteste in Kachin State im April 2018.
                                                                                                                                      (NDI) Kachin State
                                                                                                                                      Mae Nam Khone Institute (MNKI)
Eingebettet zwischen den beiden              de aufgebrochen. Zusammen mit                                                            Shan State
Großmächten China und Indien, liegt          unseren Partnerorganisationen helfen                                                     Mon Women‘s Organization (MWO)
                                                                                                                                      Mon State
Myanmar. Das vielfältige, ressourcen-        wir verfeindeten Bevölkerungsgrup­
reiche Land ist Heimat von über 140          pen, in einen konstruktiven Dialog
                                                                                                                                          INDIEN
ethnischen Gruppen. Nach jahrzehn-           zu treten und so eine Basis für das                                                                         Kachin
                                                                                                                                                                         CHINA
telanger Isolation, Militärdiktatur und      zukünftige Zusammenleben zu legen.
Misswirtschaft öffnet sich Myanmar
                                                                                                                                               MYANMAR
seit 2011 für die Welt, hat aber immer       Unser Ziel ist es, den sozialen Zusam­
                                                                                                                                                            Shan State
noch mit inneren Spannungen und              menhalt zu stärken und Fluchtursa­
                                                                                                                                             Naypyidaw
Bürgerkriegen zu kämpfen. Gegen den          chen zu mindern. Dazu fördern unsere
Putsch im Februar 2021 wehrt sich            Partnerorganisationen den friedlichen
das Volk mit Massendemonstrationen,          Dialog und die demokratische Teilhabe.                                                                Yangon   M

Streiks und zivilem Ungehorsam.              Aufgrund des Militärputsches sind sie                                                                           on
                                                                                                                                                                State

                                             in ihren Aktivitäten sehr eingeschränkt.                                                                                   THAILAND

Seit Jahrzehnten kommt es zu gewalt­
samen Konflikten zwischen Militär            Drei Beispiele für die Arbeit unserer                                                    WFD-Programmkoordinatorin
und bewaffneten Rebellengruppen. Die         Partner:                                                                                 Uli Schieszl
Schatten der Vergangenheit, soziale          Großprojekte wie ein Megastaudamm                                                        Myanmar
Ungerechtigkeit, Armut und Naturka­          bedrohen Lebensräume von Mensch                                                          schieszl@weltfriedensdienst.de
tastrophen, aber auch die Konkurrenz         und Natur. Betroffene Gemeinden wer­
um Ressourcen wie die reichen Jadevor­       den kaum in die Planung eingebun­                                                       tung, um eine Führungsrolle in ihren
kommen lassen Konflikte immer wieder         den. MNKI (Mae Nam Khone Insti­                                                         Gemeinden übernehmen zu können.
aufs Neue aufflammen und treiben die         tute) unterstützt Aktivist*innen durch                                                  Junge Menschen aus umliegenden
Menschen in die Flucht.                      Trainings, sich mit ihren Gemeinden                                                     Dörfern und Geflüchtetencamps
Die Diskriminierung von Minderheiten         gewaltfrei gegen Umweltzerstörung                                                       lernen bei NDI (Naushawng Develop­
ist weit verbreitet. Auch die Verfassung     und Landraub zu wehren und soziale                                                      ment Institute) Methoden der
gewährt ihnen nicht die geforderten          Ungleichheiten zu dokumentieren.                                                        Sozialforschung, z.B. Interviews zur
Rechte. Nicht alle Ethnien sind überhaupt    Frauen in den verarmten Gemein­                                                         gewaltfreien Konfliktbearbeitung zu
anerkannt, so zum Beispiel die Rohingya,     den in der Grenzregion zu Thailand                                                      nutzen. Die Studierenden haben etwa
die heute vom Genozid bedroht sind.          haben bisher wenig Mitsprache bei                                                       aufgedeckt, wie jugendliche Geflüch­
                                             politischen Entscheidungen. MWO                                                         tete im Bildungssystem systematisch
ZIVILGESELLSCHAFT STÄRKEN                    (Mon Women’s Organization) ändert                                                       diskriminiert werden und der Lokal­
Mit Beginn der Demokratisierung              das. MWO trainiert Frauen durch                                                         regierung entsprechende Empfehlun­
sind überall im Land alte Konflikther­       Capacity Building und Rechtsbera­                                                       gen unterbreitet.

                                                                                                                                                                         Querbrief 1/2021   3
MYANMARS GEWALTFREIER WIDERSTAND - 1/2021 + Eskalation der Gewalt im Nahen Osten +++ Ökolandbau mildert Folgen des Klimawandels +++ ...
Gewaltfreier Widerstand

MYANMARS GEWALTFREIER WIDERSTAND
Bericht einer Augenzeugin

Unsere Landeskoordinatorin Dr. Jella
Fink war vor Ort, als das Militär die
gewählten Abgeordneten festnahm, den
Ausnahmezustand ausrief und zum Teil
das Kriegsrecht verhängte. Der 1. Feb-
ruar 2021 hat das Leben der Menschen
in Myanmar schlagartig verändert.
Landesweit wehrt sich das Volk mit
Massendemonstrationen, Streiks und
zivilem Ungehorsam.

Ich bin überwältigt: Das gesamte Land
befindet sich im Widerstand. Er formiert
sich generationenübergreifend in losen
Netzwerken. Es gibt keine übergeord­
neten Leitungsstrukturen in der Wider­

                                                                                                                                         Jella Fink
standsbewegung. Die Organisa­tionen
ethnischer Minderheiten und ihre

                                                                                                                                         ©
Sicherheitskräfte haben der Protest­                                           Die Angst vor einem Rückfall in die Zeit der Militärdiktatur
bewegung ihre Unterstützung erklärt.                                           ist in Myanmar größer als die Angst vor dem Militär

ZIVILER UNGEHORSAM                         Boykotte                                      BRUTALE GEWALT GEGEN
Klar ist: Der Versuch der schnellen        Firmen der Streitkräfte werden boy­           ZIVILIST*INNEN
Machtübernahme des Militärs durch          kottiert. In kürzester Zeit erfolgreich       Seit dem 1. Februar herrscht inmitten
einen Staatsstreich ist gescheitert.       war der Boykott der populären Marke           der Pandemie ein flächendeckender
Die Menschen wehren sich und viele         „Myanmar Beer“, einem Joint Venture           Ausnahmezustand. Das Militär setzt
riskieren Gefängnis, Folter, Jobverlust    mit einem japanischen Bierbrauer.             Kriegswaffen und Luftangriffe gegen
und das Überleben ihrer Familien. Die                                                    Zivilist*innen ein. Mehr und mehr
Bevölkerung entzieht sich der brutalen     Diese Bewegung zivilen Ungehorsams            Menschen geraten in den Fokus des
Gewalt des Militärs durch friedliche       (Civil Disobedience Movement) will das        Militärs. Gegen hunderte Bürger*innen
Mittel:                                    gesamte Land mit der Absicht stilllegen,      wurden Haftbefehle erlassen, darunter
                                           es unregierbar zu machen. Und um den          Parlamentarier*innen, Prominente,
Streiks                                    Streitkräften ihre finanzielle Grundlage      Influencer*innen, Journalist*innen und
Beschäftigte in Krankenhäusern, Schu­      zu entziehen.                                 Aktivist*innen. Tausende sind im Ge­
len und Universitäten, Angestellte des                                                   fängnis, weil sie sich den Streitkräften
öffentlichen Dienstes, des Banken- und     Die Menschen in Myanmar bringen               widersetzt haben.
Transportsektors, und Fabrikarbeiter*in­   ihren politischen Willen für Wandel
nen haben das Land komplett lahm           weiterhin sehr klar zum Ausdruck.             Das Militär foltert Zivilist*innen. Es
gelegt.                                    Die Bürgerinnen und Bürger kämpfen            richtet Protestierende mit gezielten
                                           für einen demokratischen, föderalen           Kopfschüssen hin und verschleppt
Proteste                                   Staat, der die ethnischen Minderheiten        die Leichname. Mehr als 800 Frauen,
Obwohl sie ihr Leben gefährden,            einbezieht.                                   Männer und Kinder hat die Junta
demonstrieren die Menschen mit
Spontan-Protesten wie Flashmobs und                 Einen erhellenden Einblick zum Hintergrund des
anderen Aktionen, z.B. zu langsames           i     Militärputsches geben wir Ihnen auf unserer Website:
Fahren, um den Verkehr stillzulegen.                wfd.de/hintergrund-zum-militaerputsch-in-myanmar

4   Querbrief 1/2021
MYANMARS GEWALTFREIER WIDERSTAND - 1/2021 + Eskalation der Gewalt im Nahen Osten +++ Ökolandbau mildert Folgen des Klimawandels +++ ...
Gewaltfreier Widerstand

    SYMBOLE DES WIDERSTANDS
                             Drei-Finger-Gruß

                             Der Drei-Finger-Gruß ist das Symbol gegen die Militärdiktatur. Ursprünglich kommt der
                             Rebellengruß aus der Filmreihe „Hunger Games“ (Die Tribute von Panem). Er wurde als
                             Protestsymbol gegen den Staatsstreich in Thailand 2014 genutzt.

                             Töpfeschlagen

                             Mit Töpfen und Kochlöffeln wird der Protest nach der Ausgangssperre von zuhause aus
                             weitergeführt und bei nächtlichen Verhaftungen die Nachbarschaft gewarnt. Normalerweise
                             vertreibt der Lärm zum Jahreswechsel die bösen Geister.

                             Farbe Rot

                             Rot ist die Farbe der Partei von Aung San Suu Kyi. Rote Rosen werden an verblüffte Polizisten
                             verteilt, rote Fahnen geschwenkt. Rote Schleifen werden als Zeichen des Protests getragen,
                             zum Beispiel von Ärzt*innen, die nicht streiken.

    Künstler*innen aus Myanmar stellen ihre Arbeiten der Bewegung zivilen Ungehorsams zur Verfügung ©artforfreedommm.com

seit dem 1. Februar getötet, berich­            ist mehr sicher, nicht einmal Kinder im          Wie unsere Kolleg*innen aus den
tet die örtliche Hilfsorganisation für          eigenen Heim.                                    Partnerorganisationen in Myanmar auf
politische Gefangene (AAPP). Men-                                                                diese Krise reagieren, berichten wir Ih­
schrechtsaktivist*innen, Journalist*in-         Durch den Genozid an den Rohingya ist            nen nicht. Zu groß ist die Angst um ihre
nen und Prominente müssen sich                  uns bereits illustriert worden, wozu das         Sicherheit und die ihrer Familien. Mehr
verstecken oder ausreisen. Trotzdem             Militär fähig ist. Dass Ähnliches nun lan­       darüber, was wir nicht schreiben und
posten die Protestierenden Videos               desweit geschieht, bedeutet für viele ein        womit wir politisch etwas ausrichten
in den sozialen Medien, in denen sie            schmerzhaftes Erwachen. Die ruhig abge­          konnten, lesen Sie im Vorwort auf S. 2.
die Gewalteskalation der Streitkräfte           laufenen Wahlen im November 2020 und
dokumentieren.                                  das erfolgreiche Pandemiemanagement
                                                der zivilen Regierung im letzten Jahr hat­
Wir beobachten weiterhin gezielte               ten ja für eine Rückkehr zur Normalität
                                                                                                                           Dr. Jella Fink,
Attacken gegen medizinisches Personal           gesorgt. Nicht im Ansatz haben wir diese                                   WFD-Landeskoordi­
und Krankenhäuser. Das sind klare Ver-          Gewalteskalation vorhergesehen.                                            natorin und Fachkraft
                                                                                                                           des Zivilen Friedens­
stöße gegen internationales Völkerrecht.                                                                                   dienstes in Myanmar
                                                Trotz dieser Formen physischer und
Jede und jeder lebt in einem ständi­            psychologischer Kriegsführung gegen
gen mentalen Belastungszustand.                 die eigene Bevölkerung ist der Wille der
Nachts terrorisieren Festnahmen und             Menschen ungebrochen. Im Gegensatz
Schusswechsel die Nachbarschaften.              zum Militär hat die Mitte April gegrün­
Niemand schläft mehr gut. Auch mir              dete Nationale Einheitsregierung das
ging es so, und das, obwohl ich selbst          volle Vertrauen der Bürger*innen.
glücklicherweise recht sicher unter­
gebracht war. Die meisten hingegen              Die Menschen protestieren weiter, in vie­
sind den unberechenbaren nächtlichen            len Fällen unter Einsatz ihres Lebens. Ihre
Attacken des Militärs schutzlos aus-            Solidarität untereinander und das, was
geliefert. Und es gibt niemanden, den           sie selbst opfern, um das Land endgültig
sie zu Hilfe rufen könnten. Niemand             dem Militär zu entreißen, sollte uns An­
                                                sporn sein, sie darin zu unterstützen.

                                                                                                                              Querbrief 1/2021     5
MYANMARS GEWALTFREIER WIDERSTAND - 1/2021 + Eskalation der Gewalt im Nahen Osten +++ Ökolandbau mildert Folgen des Klimawandels +++ ...
Bildung für mehr Gerechtigkeit

WORKSHOP FÜR SCHÜLER*INNEN
                                                                                      DAS MACHEN WIR
                                                                                      BEIM AKTIONSTAG
                                                                                      Zum Workshop gehört auch ein
                                                                                      Aktionstag. Mit Abstand und an der
                                                                                      frischen Luft werden die Schüler*in­
                                                                                      nen und Schüler für eine gerechtere
DARUM GEHT’S IN UNSEREN                                                               Welt selbst aktiv. Angeleitet von
SCHUL-WORKSHOPS                                     Zukunft pflanzen                  unseren Kooperationspartner*innen in
Von der Trockenheit in Deutschland                  Wasser und (Regen-)Wald           Berlin und Brandenburg, pflanzen sie
ausgehend, erarbeiten sich Schü­                                                      Bäume, pflegen Wälder und Gemein­
lerinnen und Schüler in unseren                                                       schaftsgärten oder helfen bei der Ernte
Workshops die globalen Zusammen­                                                      auf Streuobstwiesen. So unterstützen
hänge der Wasserkrise. Dafür bieten                                                   wir auch nachhaltige Initiativen in der
wir Workshops zu den Themen Wald,                                                     Region.
Agrarökologie und Klimawandel an.
                                                                                      Die Schüler*innen suchen sich Spon­
Um die Auswirkungen der Wasserkrise                 Zukunft ernten                    sor*innen im Kreis der Bekannten oder
rund um den Globus direkt erfahrbar                 Wasser und Agrarökologie          Verwandten, die den Arbeitseinsatz
zu machen, haben wir Drohnenauf­                                                      mit einem vorher vereinbarten Betrag
nahmen, „virtual reality“-Bilder und                                                  finanziell unterstützen. Diese Einnah­
Videostatements unserer Kolleg*in­                                                    men kommen unseren Partnerorganisa­
nen vor Ort für die Schülerinnen und                                                  tionen zugute, u.a. in Peru, Senegal und
Schüler im Gepäck. Wir arbeiten mit                                                   Simbabwe. So können sie den tropi­
virtuellen Gruppenräumen, On­                                                         schen Regenwald besser schützen und
line-Quizfragen und Lern-Apps wie der                                                 umweltfreundliche Anbaumethoden mit
„Wasserampel“. Multimedial reisen wir                                                 wenig Wasser kultivieren. Damit wirkt
in unsere Projektregionen in Simbab-                Zukunft sichern                   act4change doppelt – in Deutschland
we, Senegal und Peru.                               Wasser und Klima                  und in den Partnerländern.

    AKTIONSTAG
    Die Jugendlichen können selbst etwas tun und engagieren sich aktiv für eine gerechtere Welt. Ihren Arbeitseinsatz
    beim Aktionstag lassen sie sich von Sponsor*innen finanzieren. Diese Einnahmen kommen unseren Partnerorgani­
    sationen zugute, die damit zukunftsfähige Landwirtschaft weiterentwickeln oder Regenwald schützen.
    Alternativ zum Aktionstag gehen die Schüler*innen beim Jobday für einen Tag arbeiten statt zur Schule – der Lohn wird
    mit den Unternehmen ausgehandelt. Oder Sie machen zusammen mit den Schüler*innen eine Spendenaktion, z.B. einen
    Spendenlauf oder ein Straßenmusik-Konzert. Ihrer Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.

6    Querbrief 1/2021
MYANMARS GEWALTFREIER WIDERSTAND - 1/2021 + Eskalation der Gewalt im Nahen Osten +++ Ökolandbau mildert Folgen des Klimawandels +++ ...
Bildung für mehr Gerechtigkeit

WORKSHOP BUCHEN                           UNSERE NEUE AKTIONSSEITE                    WASSER FÜR ALLE!
In Ihrer Familie leben Schulkinder?       FÜR WASSER
Schlagen Sie deren Lehrerinnen und        Die Aktionsseite für Wasser bietet nütz­             In vielen Regionen der Welt
Lehrern unsere Wasser-Workshops vor!      liches Wissen, um den eigenen Wasser­                herrscht Wassermangel.
                                          fußabdruck zu verringern.                            Bereits zwei Milliarden
Live im Klassenzimmer oder online         wfd.de/wasser                               Menschen sind davon betroffen. Und
– wir passen Workshop und Aktions­                                                    der Wasserverbrauch steigt: Jedes Jahr
tag an den individuellen Bedarf und       Drei unserer Projektpartner*innen           um etwa 1 %.
die Vorkenntnisse der Klasse an. Wir      leiten Sie durch die Aktionsseite. Sie
arbeiten mit virtuellen Gruppenräumen,    tragen zur gerechten Verteilung von         Wasser ist das wichtigste Lebensmit­
Online-Quizfragen und Lern-Apps.          Wasser bei:                                 tel, wir nutzen es im Haushalt und
Wir bieten unser Aktionsprogramm ab       Julious Piti haucht mit Agrarökologie ei­   die Industrie braucht es, um Waren
Sekundarstufe I an. Die Inhalte sind an   ner Wüste in Simbabwe neues Leben ein.      herzustellen. Die größten Mengen
den geltenden Rahmenlehrplan ange­        Lucila Pautrat dokumentiert illegale        werden in der Landwirtschaft benö­
passt. Die Workshops sind kostenfrei      Abholzungen des Regenwaldes in Peru         tigt. Überall auf der Welt führt das
und können kurzfristig gebucht werden.    und verteidigt die Rechte der dort leben­   heute schon dazu, dass es nicht für
                                          den Menschen.                               alle Zwecke genügend Wasser gibt.
                                          Mariam Sow schmiedet Bündnisse von
                                          Kleinbäuer*innen, bis sie mit ihren For­                 Gleichzeitig steigt der
                                          derungen zur Agrarwende im National­                     weltweite Wasserbedarf,
                                          parlament von Senegal gehört werden.                     denn die Weltbevölkerung
                                          Neben einer globalen Perspektive bietet     wächst. Und die Menschen konsu­
                                          die Aktionsseite Wasser interessante        mieren immer mehr. Hinzu kommt,
                                          Inhalte, zum Beispiel:                      dass durch den Klimawandel viele
                                                                                      Regionen trockener werden. Das kann
                                          • Clevere Tipps zum Wassersparen            die Konkurrenz um das Wasser ver­
                                          • Rezepte, die Ressourcen schonen           schärfen. Denn sind die Böden nach
                                          • Lern-Apps wie die Wasserampel,            langer Trockenheit ausgedörrt, können
                In Ihrer Familie gibt       das Wasserquiz und Videos                 sie Starkregen nicht aufnehmen und
                es Schulkinder?                                                       werden fortgeschwemmt. Das können
                Teilen sie unser          Informieren Sie sich – damit                wir auch in Deutschland beobachten.
                Angebot mit Ihren         aus einem Tropfen eine Welle des            Wasser und gesunder Boden sind die
                Lehrer*innen!             Engagements wird!                           Grundlagen für menschliches Leben:
                                                                                      deswegen müssen wir sie schützen.
                                                                                      Jetzt ist es Zeit zu handeln!

                                                                                                Was können wir tun? Wir
                                                                                                können unser Bewusst­
                                                                                                sein schärfen und uns für
                                                                                      eine gerechte Welt engagieren. Und
                                                                                      genau das ist es, was wir in unseren
                                                                                      Workshops und Aktionstagen für
                                                                                      Schüler*innen und Schüler machen.
                                                                                      Jede*r kann Teil der Lösung sein!

  Sie haben Fragen zu act4change? Sprechen Sie uns direkt an!                         act4change engagiert sich für die
  Ihre Ansprechpartnerinnen:                                                          gerechte Verteilung von Wasser rund
  Catharina Portich, Laura Sauer & Fee Schreier                                       um unseren Globus – zum Beispiel
  act4change@weltfriedensdienst.de                                                    mit Workshops an Schulen
  Tel.: +49 (0)30 253 990-42                                                          wfd.de/act4change

                                                                                                          Querbrief 1/2021   7
MYANMARS GEWALTFREIER WIDERSTAND - 1/2021 + Eskalation der Gewalt im Nahen Osten +++ Ökolandbau mildert Folgen des Klimawandels +++ ...
Kurz & Knapp

UPDATES AUS UNSEREN PROJEKTEN
    ESKALATION DER GEWALT IM NAHEN OSTEN
    Unsere Partnerorganisationen in Palästina und in Israel setzen sich
    unermüdlich für Menschenrechte und einen gerechten Frieden im
    Nahen Osten ein. Mitten in der erneuten Eskalation der Gewalt
    erreichte uns die Nachricht unserer Partnerorganisation DCI, dass
    Obaida Jawabra erschossen wurde. Obaida war ein Teenager aus
    einem palästinensischen Geflüchtetenlager bei Hebron. Wir hatten

                                                                                                                                                DCIP / Matthew Cassel
    ihn nur auf der Leinwand kennengelernt. Im Kurzfilm „Obaida“
    (7 Min.) von 2019 erzählte der damals 15-Jährige seine Geschichte:
    Israelische Streitkräfte hatten ihn bereits zweimal inhaftiert. Der
    Film hat Tausende Menschen auf der ganzen Welt dazu inspiriert,
    sich für palästinensische Kinder einzusetzen.

                                                                                                                                                ©
    RECHT AUF GESUNDHEIT
    Bereits vor der jüngsten Eskalation berichteten uns unsere Partnerorganisationen, wie die Pandemie die Auswirkungen der
    israelischen Besatzung auf die fragile und überforderte palästinensische Gesundheitsversorgung offenbart. Auf der ganzen
    Welt stellt das Recht auf Gesundheit als grundlegendes Menschenrecht Regierungen auf die Probe. Lockdowns und Impf­
    ungen sollen die Pandemie beenden. Das ist jedoch ein Privileg, an dem nicht alle Menschen teilhaben können. Besonders
    deutlich wird das im besetzten palästinensischen Gebiet.
    Die Menschen in Israel und den illegalen Siedlungen im besetzten Westjordanland sind (fast) durchgeimpft. Doch im besetz­
    ten palästinensischen Gebiet ist Impfstoff kaum zu bekommen. Unser Partner, die Menschenrechtsorganisation Al-Haq,
    weist auf Israels aus dem internationalen Recht resultierende Verpflichtung hin: der Besatzer ist für die medizinische Ver­
    sorgung der besetzten Bevölkerung während einer Pandemie verantwortlich. Mehr zu unserer Arbeit in Palästina und Israel
    finden Sie hier: wfd.de/projekte/palaestina

    OHNE PRESSE KEIN FRIEDEN
    Die zunehmende Gewalt gegen Journalist*in­
    nen bedroht auch die Arbeit des Friedensforums

                                                                                                                                                          TSURO
    in Guinea-Bissau. Im März wurden zwei Journa­
                                                                                    Jasmina Barckhausen

                                                                                                                                                          ©
    listen entführt und brutal misshandelt. Doch als
                                                                                                             AUS KRISEN LERNEN
    Lautsprecher für den Frieden spielen freie und
                                                                                                             Unsere simbabwische Partneror­
    unabhängige Medien eine zentrale Rolle. Vor al­
                                                                                                             ganisation TSURO organisierte ein
                                                                                    ©

    lem Lokalradios bringen politische Bildung und
                                                                                                             internationales Forschungsprojekt
    medizinische Aufklärung auch in abgelegene Gegenden von Guinea-Bissau. Dort
                                                                                                             zur Resilienz gegenüber Naturkata­
    können 55 % der Menschen über 14 nicht lesen. Mehr zur Pressefreiheit hier:
                                                                                                             strophen in Bergökosystemen, an
    wfd.de/guinea-bissau-pressefreiheit-bedroht
                                                                                                             dem auch das Potsdam-Institut für
                                                                                                             Klimafolgenforschung (PIK) beteiligt
    GEWALT GEGEN FRAUEN UND KINDER                                                                           war. Ein Ergebnis: Gemeinsames
                                                                                        ACLO / CJA / ISALP

    Die Corona-Pandemie hat weltweit zu mehr                                                                 Umweltmanagement erhöht die Wi­
    Gewalt gegen Frauen und Kinder geführt.                                                                  derstandskraft gegen die Folgen des
    In Bolivien wurden 2020 offiziell an jedem                                                               Klimawandels. TSURO spielte eine
    dritten Tag eine Frau und an jedem siebten                                                               Schlüsselrolle in der Nothilfe nach
                                                                                        ©

    Tag ein Kind ermordet, meistens durch den                                                                dem verheerenden Zyklon vor zwei
    Partner oder Ex-Partner. Mit einer groß angelegten Kampagne fordern unsere                               Jahren und beim Wiederaufbau. Wie?
    drei Partnerorganisationen ein Ende der Alltagsgewalt gegenüber Frauen und                               Lesen Sie hier:
    Kindern.                                                                                                 wfd.de/sturmalarm-in-simbabwe-
    wfd.de/bolivien-pandemie-gewalt                                                                          krisenpraevention-auf-dem-pruefstand

8     Querbrief 1/2021
MYANMARS GEWALTFREIER WIDERSTAND - 1/2021 + Eskalation der Gewalt im Nahen Osten +++ Ökolandbau mildert Folgen des Klimawandels +++ ...
Nachhaltig & innovativ

SIMBABWE: VOLLTREFFER
FÜR DEN ÖKOLANDBAU
Ökologische Anbaumethoden sind der Schlüssel für eine lebenswerte Zukunft in der Trockensavanne.
Mit einer cleveren Idee erreicht PORET dafür auch Jugendliche.

                                                                                                   Energiequelle benötigen sie nur Zweige
                                                                                                   und kleine Äste. Da Feuerholz kaum
                                                                                                   noch zu finden ist, werden Tsotso-Her­
                                                                                                   de immer begehrter. So wird aus einer
                                                                                                   ressourcenschonenden Maßnahme
                                                                                                   außerdem eine Einnahmequelle – eine
                                                                                                   großartige Win-Win-Situation!

                                                                                                   PORET SCHAFFT PERSPEKTIVEN
                                                                                                   Die Bandbreite an Fragen, die in den
                                                                                                   Schulungen von PORET besprochen
                                                                                                   werden, ist beträchtlich. Das große Ziel
                                                                                                   verlieren die Trainer*innen dabei nie
                                                                                                   aus den Augen: Eine Gemeinschaft auf­
                                                                                           PORET
                                                                                                   zubauen, die die Natur respektiert und
                                                                                                   ihre Lebensumstände aus eigener Kraft
                                                                                           ©

                                 Umweltschützer von morgen: Nach dem Fußballspiel lernen           verbessert und auf diese Weise Armut
                                 die Jugendlichen, welche Vorteile der Ökolandbau für sie hat.     und Hunger überwindet.

Die Mitarbeiterin von PORET Grace           natürlich groß. Sie tauschten sich mit
Gumba hat es geschafft: Sie hat einen       ihrem Idol aus und hörten ihm gebannt
Weg gefunden, auch Jugendliche für          zu, als er Geschichten aus seiner akti­
nachhaltige Landwirtschaft zu interes­      ven Zeit erzählte. „Vom Fußball ging er
sieren. Um sie zu erreichen, setzt Grace    bald zur Agrarökologie über. Begeistert
Gumba auf ihre Sportbegeisterung und        lobte er unseren Waldgarten und das
organisiert Fußballturniere; zwischen       Lernzentrum“, berichtet Grace Gumba.
Juni und September 2020 wurden so 30        Moses Chunga wirbt für den Ökolandbau
Turniere durchgeführt. Grace Gumba          – diese Nachricht verbreitete sich wie ein
kommt vor und nach den Spielen mit          Lauffeuer unter den Jugendlichen. In der
den Spielern und Zuschauer*innen ins        folgenden Woche rannten die Jugendli­
Gespräch und zeigt ihnen zum Beispiel,      chen PORET förmlich die Türen ein – alle
                                                                                                                                                PORET

wie man Bäume pflanzt und pflegt. So        wollten sie an einem Workshop zu nach­
wird jedes Spiel dazu genutzt, die Work­    haltiger Landwirtschaft teilnehmen!
                                                                                                                                                ©

shops von PORET bekannter zu machen.                                                                            Jugendliche bei der Herstellung
                                                                                                                eines Tsotso-Kochofens.
Jede und jeder erhält eine Einladung        INNOVATIV & NACHHALTIG
zum agrarökologischen Lernzentrum.          Ein weiteres Schulungsangebot, das
                                                                                                            Mehr Infos finden Sie hier:
EINE FUSSBALLLEGENDE WIRBT
                                            besonders von den Jugendlichen sehr
                                            gut angenommen wird, ist die Herstel­
                                                                                                      i     wfd.de/projekte/simbabwe
FÜR ÖKOLANDBAU                              lung von Tsotso-Herden. Sie sind eine
Am 16. März staunten die Besucher           Alternative zu den traditionellen Feuer­
des Lernzentrums von PORET nicht            stellen, die tagtäglich große Mengen an
schlecht: War das nicht Moses Chun­         Feuerholz verbrauchen. Sie werden aus
ga – Simbabwes Fußballlegende? Die          Ton geformt und bei sehr hohen Tem­
Aufregung bei den Jugendlichen war          peraturen gehärtet. Das Besondere: Als

                                                                                                                             Querbrief 1/2021       9
MYANMARS GEWALTFREIER WIDERSTAND - 1/2021 + Eskalation der Gewalt im Nahen Osten +++ Ökolandbau mildert Folgen des Klimawandels +++ ...
Spendenseite

GEMEINSAM ZUKUNFT SCHAFFEN –
MIT IHRER SPENDE
Wir stehen für eine gerechtere und friedlichere Welt. Gemeinsam mit Ihnen stärken wir Menschen, die ihr
Leben selbst in die Hand nehmen – ob in Myanmar, Simbabwe oder Peru.

                                                                                                                                         Don Edkins / STEPS
                                                                                                                                         ©
                                                       Gemeinsam stark: Die Menschenrechtsaktivist*innen des STEP-Netzwerks im südlichen
                                                       Afrika setzen Dokumentarfilme ein, um gesellschaftliche Veränderungen anzustoßen.

Durch den intensiven Austausch mit den Mitarbeiter*innen unserer Partnerorga­              SCHENKEN SIE UNS
nisationen wissen wir, dass viele Menschen in ihrer Lebensgrundlage bedroht sind
oder um ihr Leben fürchten müssen, weil sie sich politisch engagieren. Gerade
                                                                                           IHR VERTRAUEN
deshalb ist unsere Arbeit wichtig.                                                         Mit einer zweckungebundenen Spende
                                                                                           schenken Sie uns ihr Vertrauen und ge­
GUTE GRÜNDE FÜR IHRE SPENDE                                                                ben uns so die Flexibilität, Ihre Spende
                                                                                           dort einzusetzen, wo Sie am Nötigsten
1. Mit dem Weltfriedensdienst un­
   terstützen Sie eine professionelle
                                                 geprüft. Ausführliche Informationen
                                                 zu unseren Finanzen finden Sie im
                                                                                           gebraucht wird. Und das unabhängig
                                                                                           davon, ob die Medien darüber gerade
     Organisation, die eng mit zivilge­          aktuellen Jahresbericht unter
                                                                                           berichten oder nicht.
     sellschaftlichen Gruppen in den             wfd.de/transparenz/jahresbericht
     Partnerländern zusammenarbeitet.
     Dabei orientieren wir uns am Prinzip   4. Gut zu wissen: Ihre Spende ist
                                               steuerlich absetzbar. Ihre Jahres­
     „Hilfe zur Selbsthilfe“.
                                                 spendenbescheinigung erhalten Sie
                                                                                           SPENDENKONTO
                                                                                           Weltfriedensdienst e.V.
2. Der Weltfriedensdienst setzt auf
   langfristige Kooperationen. Dabei
                                                 von uns automatisch im Folgejahr.
                                                                                           IBAN: DE06 1002 0500 0003 1475 05
     entstehen lokale Lösungen für          5. Auf der Basis von Spenden beantra-
                                               gen wir öffentliche Mittel, z.B. beim
                                                                                           Bank für Sozialwirtschaft
                                                                                           wfd.de/spenden
     globale Herausforderungen, z.B.
                                                 Bundesentwicklungsministerium.
     die Landwirtschaft nachhaltiger und
                                                 Haben wir dieses von unserer Pro­
                                                                                                                                      Geprüft + Empfohlen!

     klima-resilienter zu gestalten.
                                                 jektidee überzeugt, verfünffachen

3. Das  DZI bescheinigt uns seit 1991
   die ordnungsgemäße Verwendung
                                                 sich die Spenden. So werden in der
                                                 Regel aus 100 Euro Spenden bis
     der uns anvertrauten Spenden. Un­           zu 500 Euro Projektmittel. Private
     ser Jahresabschluss wird von einer          Spenden bilden also eine wichtige
     Wirtschaftsprüfungsgesellschaft             Basis für unsere Arbeit.

10   Querbrief 1/2021
Spendenseite

SO KÖNNEN SIE DEN WELTFRIEDENSDIENST UNTERSTÜTZEN:

           IHRE DAUERSPENDE FÜR MEHR PLANBARKEIT
           Haben Sie vielleicht schon einmal darüber nachgedacht, eine Lastschrift für Ihre Spende an
           den Weltfriedensdienst einzurichten? Das ermöglicht uns, langfristig zu planen und besser
           einzuschätzen, in welchem Umfang wir Projekte finanziell unterstützen können. Wählen Sie
           den Spenden-Rhythmus, der für Sie am besten passt unter: wfd.de/spendenformular

           STARTEN SIE EINE SPENDENAKTION
           Bei Ihnen steht eine Feier an? Ob Geburtstag, Familienfest oder Firmenjubiläum – wün­
           schen Sie sich anstelle von Geschenken eine Spende für unsere weltweite Friedensarbeit. So
           unterstützen Sie unsere Projekte nicht nur finanziell, sondern werden auch zur*zum Bot­
           schafter*in. Melden Sie sich gerne bei uns. Wir unterstützen Sie mit Ideen und Material wie
           Plakaten, Postkarten, Flyern, Fotos und Filmen. rosenburg@weltfriedensdienst.de

           AUCH DIGITAL
           Über ein Spendenbarometer können Sie verfolgen, wie viele Spenden bereits zusammenge­
           kommen sind und sich so zusammen mit Ihren Mitstreiter*innen über die Aktion freuen. Auf
           Wunsch wird allen Spender*innen eine Spendenbescheinigung zugesendet.
           wfd.de/spendenaktion

           ZUKUNFT VERSCHENKEN
           Sie sind zum Geburtstag eingeladen und haben noch kein Geschenk? Verschenken Sie doch
           mal eine Geschenkspende. Unter wfd.de/spenden/zukunft-schenken werden Sie fündig. Nach
           Zahlungseingang erhalten Sie eine Spendenurkunde mit der Post. So haben sie ein tolles und
           nachhaltiges Geschenk und die beschenkte Person freut sich über ein originelles Präsent.

           FRIEDEN BRAUCHT SIE!
           Abonnieren Sie unseren Newsletter unter wfd.de/newsletter. Besser noch, leiten Sie ihn weiter
           oder teilen Sie unsere Posts mit Gleichgesinnten.
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           SIE WOLLEN SICH ENGAGIEREN
           UND HABEN FRAGEN ZU IHRER SPENDE?
           Melden Sie sich gerne bei mir:
           Änne Rosenburg
           rosenburg@weltfriedensdienst.de
           Tel.: +49 (0)30 253 990-22

                      Bleiben Sie uns verbunden: Sie an unserer Seite zu wissen,
                      motiviert uns und unsere Partnerorganisationen.

                                                                                             Querbrief 1/2021   11
Am Borsigturm 9
D-13507 Berlin
wfd.de

WANDEL SCHAFFEN DURCH ÖKOLANDBAU
Der Schutz der natürlichen Ressourcen Boden, Wasser und Wald ermöglicht eine Landwirt­
schaft, die alle ernährt. PORET setzt diese Vision anschaulich um: Ein üppiger Waldgarten
inmitten der Trockensavanne überzeugt mehr als tausend Worte.

PORET KÄMPFT FÜR LOKALE LÖSUNGEN
Für die Menschen in Simbabwe gehört Krise zum Alltag. Die Wirtschaft ist bereits vor
COVID-19 kollabiert. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf hat sich seit 2017 nahezu halbiert.
Eine Hyperinflation frisst die Gehälter von Angestellten förmlich auf, sofern sie überhaupt
ausgezahlt werden. Zwei von drei Menschen arbeiten in der Landwirtschaft. Die meisten
leben und überleben von dem, was sie selbst auf kleinen, wenig fruchtbaren Feldern anbau­

                                                                                                                                  PORET
en. Dabei sind sie fast vollständig von unverlässlichen Regenfällen abhängig.

                                                                                                                                  ©
WANDEL DURCH PRAKTISCHE WORKSHOPS
Hier setzt das Team von PORET an. In ihrem Lernzentrum für Ökolandbau in Trockenregionen vermitteln die Mitarbeiter*in­
nen Wissen über die „Wasserernte“. Wie fängt man kostbares Regenwasser auf, damit es den Boden durchfeuchtet und nicht
abfließt? Welche Gräser, bodendeckenden Nutzpflanzen und Bäume schützen den Boden vor dem Austrocknen? Gute Ideen
und Praktiken sprechen sich schnell herum und werden so in Nachbargemeinden getragen und verbreitet.

ES KANN GELINGEN!
Das Lernzentrum von PORET ist eine 200.000 m² große grüne Oase inmitten der Wüste. Ein Blätterdach kühlt die brü­
tende Hitze draußen auf angenehme Temperaturen herunter. Im Schatten der Bäume gedeihen Gemüse, Getreide und
die Setzlinge zahlloser Obstbäume. Hier kann jede*r sehen, was möglich ist: Überleben kann auch in der Trockensavanne
gelingen – mit dem richtigen Knowhow.

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