NAIS-LFI UND TREEAPP: ENDPUNKT DER ENTWICKLUNG ODER BOXENSTOPPS? - MONIKA FREHNER - ETH ZÜRICH

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NAIS-LFI UND TREEAPP: ENDPUNKT DER ENTWICKLUNG ODER BOXENSTOPPS? - MONIKA FREHNER - ETH ZÜRICH
NaiS-LFI und TreeApp:
Endpunkt der Entwicklung oder
        Boxenstopps?
           Monika Frehner
NAIS-LFI UND TREEAPP: ENDPUNKT DER ENTWICKLUNG ODER BOXENSTOPPS? - MONIKA FREHNER - ETH ZÜRICH
NaiS-LFI – Zuordnung der LFI-Stichprobenpunkte zu Waldgesellschaften

                                                                          Projektdauer 2014 – 2019

                                                                          6357 LFI4-Probeflächen

                                                                          Kartierung der 50 x 50m Interpretationsfläche
                                                                          60% Büroanalysen, 40% Felderhebungen

Quelle: ARGE Frehner M., Dionea SA und IWA – Wald und Landschaft AG 2020: NaiS-LFI – Zuordnung der LFI-Stichprobenpunkte zu Waldgesellschaften.
Erläuternder Schlussbericht. Auftrag des Bundesamt für Umwelt BAFU, 68 S.
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Aktualisierung der Standorttypen nach NaiS 2009
                     Nachführung der Standortstypen nach 2009
            250

            200

            150

            100

             50

              0
                      2009          2012        2014          2015           2015         2016         2018         2019
                                   (Pilot)    (NaiS-LFI)   (Weiterentw.)   (NaiS-LFI)   (NaiS-LFI)   (NaiS-LFI)   (NaiS-LFI)

                        NaiS 2009                                          Auenwald-Einheiten
                        Regionale Besonderheiten                           Einheiten der Alpensüdseite
                        saure Buchenwaldeinheiten                          Einheiten mit vorkommender Tanne
                        Einheiten mit fehlender Tanne                      Einheiten mit dominierender Lärche
Quelle: ARGE Frehner M., Dionea SA und IWA – Wald und Landschaft AG 2020: NaiS-LFI – Zuordnung der LFI-Stichprobenpunkte zu Waldgesellschaften.
Erläuternder Schlussbericht. Auftrag des Bundesamt für Umwelt BAFU, 68 S.
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Modell Höhenstufengrenzen                                                                                         RegCM3
                 inkl. Buchenareal und colline Stufe
                                                    CH2011
   1960 - 1990

                                                                                                                        2070 - 2099
                                                                                                                                        CLM

Quelle: Frehner, M. & Huber, B. Mit Beiträgen von Päivi Gubelmann (Teil 1 und 3), Nora Zürcher-Gasser (Teil 4 und 5),
Niklaus E. Zimmermann (Teil 3), Sabine Braun (Teil 2), Martin Scherler (Teil 2), Andreas Zischg (Teil 1), Jacques Burnand
(Teil 1), Gabriele Carraro (Teil 1), Harald Bugmann (Teil 3), Achilleas Psomas (Teil 3), 2019. Schlussbericht des Projektes
«Adaptierte Ökogramme » im Forschungsprogramm «Wald und Klimawandel»: Übersicht über die Teilberichte.                                 4
Sargans, Forstingenieurbüro Frehner & Chur, Abenis AG.                                                                                 1-4
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Höhenstufen

Quelle: ARGE Frehner M., Dionea SA und IWA – Wald und Landschaft AG 2020: NaiS-LFI – Zuordnung der LFI-Stichprobenpunkte zu Waldgesellschaften.
Erläuternder Schlussbericht. Auftrag des Bundesamt für Umwelt BAFU, 68 S.
NAIS-LFI UND TREEAPP: ENDPUNKT DER ENTWICKLUNG ODER BOXENSTOPPS? - MONIKA FREHNER - ETH ZÜRICH
Mit Klimaerwärmung in den Südalpen neu: Mediterran, milde
                                       Wintertemperaturen, zu trocken für Hyperinsubrisch, mit Steineiche, Korkeiche,
           Höhenstufen                 Feige (im Modell mit Buchengrenze abgegrenzt)
Höhenstufe         Definition (ohne Extremstandorte)
hyperinsubrisch    Immergrüner Laubwald auf der Alpensüdseite. Milde Wintertemperaturen begünstigen immergrüne
                   Bäume (autochtone wie Stechpalme und Eibe, aber auch Neophyten wie Laurus, Cinnamomum, Ligustrum
                   lucidum, Prunus laurocerasus, Trachycarpus etc.), die die sommergrünen Laubbäume stark
                   konkurrenzieren.
collin             Sommergrüner Laubwald. Wärmeliebende Baumarten wie Traubeneiche, Stieleiche, Linden, Kirschbaum,
                   Spitzahorn und auf der Alpensüdseite Kastanie dominieren.
collin mit Buche   Sommergrüner Laubwald auf der Alpsüdseite. Wärmeliebende Baumarten wie Traubeneiche, Linden und
                   Kastanie sind stark vertreten, auf feinerdereichen Böden kann die Buche noch mitherrschen. Im
                   Nebenbestand sind immergrüne Laubbäume wie Stechpalme oder Eibe zu finden.
submontan          Buchenmischwald auf der Alpennordseite. Die Buche dominiert, aber auch wärmeliebende Baumarten
                   wie Traubeneiche, Stieleiche, Linden, Kirschbaum Spitzahorn sind im Bestand vorhanden.
untermontan        Buchenwald. Die Buche dominiert stark, beigemischt sind Tanne, Bergahorn, Esche etc. Der Unterschied
                   bei der Oberhöhe von Tanne und Buche ist gering.
obermontan         Tannen-Buchenwald. Tanne und Buche dominieren, Fichte, Bergahorn etc. sind beigemischt. Tanne und
                   Fichte erreichen deutlich höhere Oberhöhen als die Buche.
hochmontan         Tannen-Fichten oder Fichtenwald. Tanne und Fichte oder im kontinentalen Bereich Fichte sowie, als
                   Pioniere, Lärche und Waldföhre dominieren. Geschlossene Bestände mit relativ vollholzigen Bäumen und
                   starker Konkurrenz zwischen den Bäumen.
subalpin           Fichtenwald, im kontinentalen Bereich als Pionier Lärche, südlich der Alpen auch Lärchen-Tannenwald.
                   Lückige Bestände, bei der Fichte mit Rotten. Die Bäume sind abholzig und weisen schmale, lange Kronen
                   auf.
obersubalpin       Lärchen-Arvenwald. Lückige bis aufgelöste Bestände. Die Bäume sind stark abholzig und weisen lange
                   Kronen auf. Für die Fichte ist es zu kalt, sie überlebt nur südlich der Alpen auf warmen, felsigen
                   Kleinstandorten.
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Analoge Standorttypen (Projektionsweg)

heute                                        9a typischer Lungenkraut-
                                                Buchenwald

                                                Analoge
                                                Standorttypen
2070-2099
Klimawandel
«stark»                                      9a collin
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Baumartenempfehlungen

Heute:                                                                                                 2070-2099
                                                Empfohlene               Empfohlene                 Klimawandel
submontan                                       Baumarten:               Baumarten:
                                                                                                         «stark»:
                                         Spitzahorn, Hagebuche, Esche,
               Gefährdete                Waldföhre, Kirschbaum, …                                            collin
               Baumarten:                à sollen gefördert werden
                                                                    Bedingt empfohlene
               Bergahorn, Lärche,                                       Baumarten:
               Stieleiche, Bergulme   Bedingt empfohlene Baumarten:
                                      Tanne, Feldahorn, Schneeballblättriger Blumenesche, Wildapfel,
                                        Ahorn, Birke, Buche, Stechpalme,… Hopfenbuche, Traubenkirsche,
                 à Sollen nicht                                                   Wildbirne,…
                                        à können gefördert werden
9a               gefördert werden
Typischer                                        Achtung:
Lungenkraut-                                     Götterbaum
Buchenwald                                                                                                9a collin

                   grün = wichtige Naturwaldbaumarten, blau = weitere Baumarten
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Woher kommen die
Baumarten?
Nais-Standorttypen

• Kantonale Schlüssel AG etc.             Baumarten Naturwald
• LFI-Probeflächen (v. a. Pionierarten)
• Erfahrung
• Expertenworkshop
                                          Baumarten Wirtschaftswald

                                          Burger und Stocker 2002: Die
                                          Waldstandorte des Kantons Aargau.
                                          Finanzdepartement des Kantons Aargau,
                                          Abteilung Wald.
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Woher kommen die Baumarten?
Einheiten, die heute in der Schweiz noch nicht vorkommen

Gutachtliche Beurteilung von Experten
Nicolas Bagnoud, Jacques Burnand, Monika Frehner, Pascal Junod, Roland
Métral

Verwendete Hilfsmittel:
• Karten Verbreitung 2050 – 2080          Zimmermann et al.,
  www.wsl.ch/lud/portree/
• Regionen, die heute das Klima aufweisen, dass wir 2090 in
  der Schweiz erwarten N. Zimmermann WSL
• Karten mit der Verbreitung von Baumarten in Europa
  Dendrologie Grundlagen Andreas Rudow 31.8.2015 Bestimmungshilfe 72 –
  Ökologie Grafik 5C-9 ETH Zürich
• Verbreitung der Baumart im Ökogramm                      Dendrologie
  Grundlagen Andreas Rudow 31.8.2015 Bestimmungshilfe 72 – Ökologie Grafik
  5C-9 ETH Zürich

• Forschungsreisen Südfrankreich und Toskana
www.tree-app.ch
www.tree-app.ch
Höhenstufen und Klimawandel
                                         Höhenstufen bestimmen im Gelände:
                                         die älteren Bestände, die angeschaut
                                         werden sind mehrheitlich im Klima
                                         1960 – 1990 gewachsen. Dieses Klima
                                         wird auch in der Höhenstufenkarte
                                         heute vom Tree-app verwendet.

                                         Aktuell schon gut 1°C Erwärmung seit
                                         1960 – 1990: es hat schon eine
                                         Verschiebung der Höhenstufen nach
                                         oben von etwa 150 – 200 m
                                         stattgefunden.

                  Quelle: Meteoschweiz
Mit Beurteilung Altbestand 18M obermontan,
Auswirkung in tree-app.ch                                aktuell aber 12a untermontan

   Die Baumarten bleiben fast gleich, aber bei 18M mehr Baumarten, die erst in Zukunft erwartet werden
Ausblick
• NaiS-Standorttypen und tree-app.ch sind Hilfsmittel für waldbauliche
  Entscheide im Bestand
• Diese Methoden haben sich in der Praxis bewährt (Nais, Waldtests
  etc. )
• Der Inhalt kann und soll bei Bedarf angepasst werden
• Die Inhalte der NaiS-Standorttypen sind in einer Datenbank
  gespeichert und können einfach angepasst werden
• Auch Projektionswege und Höhenstufenmodell können
  ausgewechselt werden
Modell Höhenstufengrenzen                                                      RCP4.5
              inkl. Buchenareal und colline Stufe
                                            CH2018
1960 - 1990

                                                                                  2070 - 2099
                                                                                                RCP8.5

Quelle: Zischg, A., Huber, B., Frehner, M. (2021): „Berechnung der
Vegetationshöhenstufen auf der Grundlage der CH2018 Szenarien für die Schweiz“.
Abenis AG, Chur & Geographisches Institut der Universität Bern, Bern.

                                                                                                16
                                                                                                1-16
Ideen für die Weiterentwicklung der NaiS-
Standorttypen
• Auswertung Baumarten, Straucharten, Wüchsigkeit, Zuwachs etc. von
  häufigen NaiS-Standortstypen mit Hilfe der LFI-Daten
• Ergänzen der NaiS-Standortstypen, zum Beispiel im Rahmen der
  Standortskartierungen und Vegetationsaufnahmen im Wallis
• Mehr Bodenprofile zu den NaiS-Standorttypen (Es gibt nur zu 125 von 266 NaiS-
 Standorttypen Bodenprofile in der WSL Bodendatenbank)

• Neue Erkenntnisse zu den Baumarten bei den NaiS-Standorttypen
  vorkommen
Welcher Einfluss hat der Klimawandel auf die
NaiS-Standorttypen?
• Wie verändert sich ein Standorttyp tatsächlich mit der Zeit?
  Wiederholte Vegetationsaufnahmen, Bodenanalysen etc.
• Neue Erkenntnisse zu den Einheiten, die heute in der Schweiz noch
  nicht vorkommen (Baumarten, falls möglich auch mehr)
Sie können auch lesen